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FüR das Leben LeRnen - RKiSH

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»Wir sind die Wächter von airway, breathing und circulation«<br />

Wie unsere Azubis ihre Ausbildung erleben, erfahren wir unter anderem aus ihren selbst verfassten Wochenberichten.<br />

Einige Auszüge, die den oft anstrengenden – aber immer spannenden – Alltag der Berufsanwärter zeigen.<br />

Erstes Lehrjahr<br />

»Mein« erster Patient<br />

Nach einem schönen freien Tag zu Hause begann<br />

der Mittwoch für mich wieder mit einem Tagdienst.<br />

Nach dem üblichen Checken des Fahrzeugs setzten<br />

mein LRA und ich mich zusammen und redeten<br />

über die letzten Einsätze. So sollte ich mehr verstehen<br />

und mehr über die verschiedenen Krankheitsbilder<br />

lernen. Eine tolle Idee. Der Melder ließ<br />

sich heute Zeit. Dann endlich, um 13.32 Uhr, ging<br />

der erste Alarm. Ein Krankentransport! Mein LRA<br />

sagte nur zu mir, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> nun »mein« Patient sei<br />

und ich versuchen sollte, alles selbst zu machen.<br />

Als wir am Einsatzort eintrafen, ging ich munter<br />

auf den Patienten zu, stellte mich vor und fragte,<br />

was denn passiert sei. Nebenbei hatte ich schon mal<br />

begonnen, den Blutdruck zu messen. Ich fragte ihn,<br />

ob eine Vorerkrankung bekannt sei und ob er vielleicht<br />

irgendwelche Medikamente nähme.<br />

Ich entschloss mich, den Patienten mitzunehmen.<br />

Vorsichtig und langsam ging es zur Trage. Im Auto<br />

checkte ich noch einmal den Blutdruck und den<br />

Blutzucker, da der Patient ein wenig blass aussah.<br />

Im Krankenhaus angekommen, ging ich mit meinen<br />

Kollegen zur Ärztin und begann mit meiner<br />

ersten Übergabe. Die verlief gut, natürlich habe ich<br />

mir Verbesserungsvorschläge angehört und auch<br />

noch einmal über den Einsatz geredet. Wieder an<br />

der Wache, ging der Melder ein paar Stunden nicht.<br />

Und dann? Kurz vor Feierabend? Na klar, da ging<br />

der Alarm. Laura Klatt<br />

34 | Was Sie lernen | Ausbildung<br />

Erstes Lehrjahr<br />

Durch die Nacht<br />

Nach dem Tagdienst am Donnerstag folgen nun<br />

drei Nachtdienste. Es geht los mit einem 80-jährigen<br />

Mann, der nach einer Synkope im Schlafzimmer<br />

immer wieder erbrechend von uns angetroffen<br />

wird. Interessant hierbei, <strong>das</strong>s der Patient beim<br />

Erbrechen immer für mehre Sekunden in die Asystolie<br />

gerät, aber nach dem Erbrechen sofort wieder<br />

Sinusrhythmus hat.<br />

In derselben Nacht werden wir noch zur Polizeiwache<br />

gerufen. Ein junger Mann wird vom Amtsarzt<br />

in die geschlossene Abteilung der Psychiatrie eingewiesen.<br />

Alkoholisiert drohte er mit Messer und<br />

Brandstiftung seinen Eltern und auch mit Gewalt<br />

gegen sich selber. Bei unserem Eintreffen dagegen<br />

ist er völlig kooperativ und seine größte Sorge galt<br />

ausschließlich dem Thema Zigaretten. (…)<br />

Die Zeit der Weihnachtsfeiern bringt immer wieder<br />

Patienten mit Alkohol, und so kamen wir am<br />

Bahnhof zu einer Gruppe Handballer, die in eine<br />

Schlägerei geraten war. Nun vermisste einer der<br />

Spieler einen Schneidezahn. Da es wohl im gesamten<br />

Kreis Pinneberg keinen Zahnärztlichen Notdienst<br />

des Nachts gibt, blieb nichts anderes übrig,<br />

als den weiten Weg ins UKE nach Hamburg anzutreten.<br />

Zusammen mit seiner inzwischen eingetroffenen<br />

Mutter machten wir uns auf die Reise.<br />

Am besten gefiel die Fahrt wohl dem Patienten, er<br />

verbrachte sie friedlich schlafend. Jens Scheel

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