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NEWS 02<br />
neue peRSönlIcHe ScHuTzAuSRüSTung<br />
RTW AufTRAg neu<br />
veRgeben<br />
1. Preis<br />
für Qualität im<br />
Rettungsdienst<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.rkish.de<br />
Die neue persönliche Schutzkleidung wird seit Jahresbeginn nach und nach auf allen<br />
Rettungswachen der <strong>RKiSH</strong> als Standard-einsatzkleidung eingeführt. Mehr Informationen ab Seite 3.<br />
RKISH SoMMeRfeST<br />
Am 9. Juni feiern wir auf dem<br />
Alsen-gelände in Itzehoe.<br />
Mit dabei: die band Keelson, die<br />
wir auf Seite 14 vorstellen.<br />
Die europaweite Ausschreibung<br />
über neue Rettungswagen für<br />
Schleswig-Holstein hat Anfang des<br />
Jahres stattgefunden. Seite 7.<br />
| 2012<br />
IHRe MeInung zäHlT<br />
vom 16. April bis zum 7. Mai führt<br />
die <strong>RKiSH</strong> eine Mitarbeiterbefragung<br />
im gesamten unternehmen<br />
durch. Mehr dazu auf S. 8 / 9.
Seite 2 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 02 | 1. April 2012<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
viele von Ihnen halten unseren <strong>News</strong>letter<br />
heute – sieben Jahre nach der<br />
Gründung der <strong>RKiSH</strong> und somit im<br />
siebten Erscheinungsjahr – zum ersten<br />
Mal in den Händen. Das hat zwei einfache<br />
Gründe: Erstens erscheint dieser<br />
<strong>News</strong>letter erstmalig in einer hochwertigen<br />
Druckausgabe, die ein bequemes Lesen in den<br />
Arbeitspausen und ein Weiterreichen an die Kollegen ermöglicht.<br />
Und zweitens verteilen wir diese Ausgabe zum<br />
ersten Mal außerhalb der eigenen Reihen – an Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Kliniken und die Mitglieder<br />
der Feuerwehren unserer Region.<br />
Was wollen wir erreichen? Mit den allermeisten von Ihnen<br />
arbeiten wir nahezu täglich bei Notfalleinsätzen und<br />
Krankenbeförderungen zusammen, die gemeinsame Arbeit<br />
für unsere Patienten ist gelebte Praxis. Was in der gebotenen<br />
Eile und bei dem täglichen Termindruck häufig<br />
zu kurz kommt, ist die Kommunikation über Hintergründe:<br />
Welche innovativen Ideen gibt es in der Medizin und<br />
der technischen Rettung in der Region? Wo entwickeln<br />
sich Schwerpunkte, wo gibt es personelle Veränderungen?<br />
Ein kommunikativer <strong>News</strong>letter soll uns dabei helfen, diese<br />
Informationen zusammenzutragen und zu präsentieren.<br />
Doch soll diese Kommunikation nicht einseitig sein. Wir<br />
freuen uns, wenn uns auch Beiträge unserer Partner erreichen,<br />
mit denen wir unsere eigene Berichterstattung ergänzen<br />
können. Sie haben eine neue Behandlungseinrichtung?<br />
Ihr Team war beim Schockraumtraining? Sie haben<br />
im Rettungsdienst hospitiert? Ihre Feuerwehr hat an einer<br />
Einsatzstelle mit uns zusammengearbeitet? – Dann schreiben<br />
Sie uns einen Bericht, denn zur Verwirklichung unserer<br />
Idee – einer vernetzten Kommunikation – sind wir auf<br />
den Input unserer Partner angewiesen.<br />
neues Design Unseren Stammlesern fällt sicherlich noch<br />
eine weitere Neuerung auf: Mit dieser ersten gedruckten<br />
Auflage haben wir uns auch für ein<br />
neues Erscheinungsbild entschieden.<br />
Wir hoffen, dass das klare Design un-<br />
sere Inhalte noch stärker in den Mittelpunkt<br />
stellt und für einen hohen<br />
Wiedererkennungswert und hoffentlich<br />
für ein noch höheres Lesevergnügen<br />
sorgt.<br />
Und nun: Viel Spaß bei der Lektüre!<br />
Michael Reis<br />
Geschäftsführer der <strong>RKiSH</strong><br />
InHAlT<br />
Einsatzzahlen 2011 3<br />
Neue persönliche Schutzsausrüstung (PSA) 3<br />
Zwischenbericht zur Erprobung des<br />
Innovations-RTW 6<br />
RTW Auftrag neu vergeben 7<br />
Gute Zusammenarbeit 7<br />
Ihre Meinung zählt 8<br />
RescueConnect 10<br />
Assistenz strategische Netzwerke 11<br />
Neuigkeiten aus der Simulationswelt 12<br />
Ausschreibung Beatmungsgeräte gestartet 13<br />
23 frischgebackene OrgLeiter in der <strong>RKiSH</strong> 13<br />
Sommerfest der <strong>RKiSH</strong> 14<br />
Aus einer Auszubildenden wurden<br />
plötzlich drei 15<br />
Wie sich auch die Besten noch<br />
verbessern können 16<br />
Versicherungsstatistik 2011 18<br />
Entgeltermittlung im Rettungsdienst 20<br />
Zu Besuch bei der 3a der GGS Tellingstedt 21<br />
Besuch vom Kindergarten 22<br />
Obst- und Gemüsekorb Kreuzworträtsel 23<br />
Schlafen 24<br />
Aus der Mitarbeiterschaft 25<br />
Verabschiedung 26<br />
neWSleTTeR In eIgeneR SAcHe<br />
Der <strong>News</strong>letter lebt von Ihrer Initiative: Helfen Sie, ihn mit Ihren<br />
Beiträgen weiterhin so interessant und abwechslungsreich zu gestalten!<br />
Was ist auf Ihrer Wache passiert, welche Themen bewegen Sie?<br />
Gerne nehme ich auch Ihre Anregungen, Hinweise oder Kritik entgegen.<br />
Schreiben Sie an a.hoyer@rkish.de. Vielen Dank!<br />
Angela Hoyer ist Leiterin der Abteilung Personalmanagement<br />
und Unternehmenskommunikation an<br />
unserem Verwaltungsstandort Pinneberg.
eInSATzzAHlen 2011<br />
christine büche<br />
Im Bereich der <strong>RKiSH</strong> leben ca. 30 %<br />
der Einwohner Schleswig-Holsteins.<br />
Die Struktur der vier Kreise repräsentiert<br />
einen Querschnitt des gesamten<br />
Landes. Die Ergebnisse der<br />
Einsatzzahlen besitzen daher durchaus<br />
repräsentativen Charakter für<br />
ganz Schleswig-Holstein. Insgesamt<br />
ist bei den Einsatzzahlen die Beobachtung<br />
zu machen, dass die Unterschiede<br />
zwischen ländlichen und<br />
städtischen Regionen durch die Veränderung<br />
der Bevölkerungsstruktur<br />
weiter zunehmen werden, insbesondere<br />
was öffentliche Aufgaben betrifft.<br />
neue peRSönlIcHe ScHuTzAuSRüSTung (pSA)<br />
für alle Einsatzdienstmitarbeiter der <strong>RKiSH</strong><br />
Michael Scheffler<br />
Christine Büche ist<br />
Leiterin der Abteilung<br />
Finanz- und Rechnungswesen<br />
an unseremVerwaltungsstandort<br />
Pinneberg.<br />
Viele Mitarbeiter haben sie schon bei einigen Kollegen<br />
im Einsatz gesehen, nun geht es los: Die neue persönliche<br />
Schutzkleidung Modell Schleswig-Holstein 2012 von<br />
Niemöller & Abel wird seit Jahresbeginn nach und nach<br />
auf allen Rettungswachen der <strong>RKiSH</strong> als Standard-Einsatzkleidung<br />
eingeführt. Die Umstellungsphase wird sich<br />
noch einige Monate hinziehen bis alle Rettungswachen<br />
mit neuer Schutzkleidung versorgt sind, aber der Prozess<br />
ist in vollem Gange und wird vor allem auch durch die<br />
Firma cws-Boco in Bad Oldesloe vorangetrieben, die seit<br />
September 2011 als Wäschedienstleister und Geschäftspartner<br />
der <strong>RKiSH</strong> nicht nur das Waschen und Ausliefern<br />
der Einsatzkleidung sondern auch der Flachwäsche für die<br />
Rettungswachen sicherstellt.<br />
Die einsatzzahlen 2011 sehen wie folgt aus:<br />
alarmierte einsätze 2011<br />
www.rkish.de | Seite 3<br />
RTW KTW nef gesamt<br />
VB Dithmarschen 9.708 8.912 3.998 22.618<br />
VB Pinneberg 20.446 21.707 7.675 49.828<br />
VB Rendsburg-Eckernförde 9.686 13.961 3.435 27.082<br />
VB Steinburg 9.476 8.042 2.707 20.225<br />
Summe 49.316 52.622 17.815 119.753<br />
abgerechnete einsätze 2011<br />
RTW KTW nef gesamt<br />
VB Dithmarschen 8.752 7.149 3.245 19.146<br />
VB Pinneberg 17.876 17.338 5.639 40.853<br />
VB Rendsburg-Eckernförde 9.424 12.235 2.995 24.654<br />
VB Steinburg 8.565 6.333 2.186 17.084<br />
Summe 44.617 43.055 14.065 101.737<br />
Im Vergleich zum Vorjahr liegt eine Steigerung von 2.403 Einsätzen und damit<br />
um 2,4 % bei den abgerechneten Einsätzen vor.<br />
Die Umstellung auf die neue persönliche Schutzkleidung ist in vollem Gange.<br />
>>>>
Seite 4 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 02 | 1. April 2012<br />
Dieser groß angelegten Wäscheumstellung liegt eine intensive<br />
Vorbereitung zugrunde. Nicht zuletzt aufgrund<br />
des Ziels der Kostenoptimierung und Nutzenmaximierung<br />
aber auch einer schwer nachzuvollziehenden Verteilung<br />
der bisherigen Einsatzkleidung wurde die Ausrüstung der<br />
<strong>RKiSH</strong>-Mitarbeiter mit Schutzkleidung noch einmal ganz<br />
grundlegend überplant. Hier ist vor allem die gute Zusammenarbeit<br />
der Abteilungen Service & Interne Dienstleistungen,<br />
Einsatz & Organisation sowie Controlling hervorzuheben,<br />
die von Anfang an gemeinsam an den Lösungen<br />
gearbeitet haben und dabei die Sichtweisen der verschiedenen<br />
Fachgebiete einfließen lassen konnte.<br />
Nach einer Ausschreibung ist die Entscheidung für die<br />
neue Bekleidung auf den Hersteller Niemöller & Abel aus<br />
Gütersloh gefallen. Vor allem die Rettungsjacken und Rettungshosen<br />
zeichnen sich durch nochmalige Verbesserungen<br />
im Vergleich zu den Vorgängermodellen aus. Im<br />
Stoff der Jacken wurden feinste Silberfäden verarbeitet,<br />
die desinfizierend und keimabtötend wirken. Die Anordnung<br />
der Reflexstreifen auf der Kleidung erfolgt nach<br />
dem See-it-safe-Prinzip. Dies bedeutet, dass im Dunkeln<br />
oder bei schlechter Sicht nicht irgendein Objekt reflektiert<br />
wird, sondern der Träger der Jacke als Mensch erkannt<br />
und wahrgenommen wird. Auch im Seitenprofil ist die<br />
Sicherheit für die Mitarbeiter durch Reflexstreifen erhöht.<br />
Zudem ist im Kniebereich der Rettungshosen ein Schnittschutz<br />
aus Kevlar verarbeitet.<br />
Nicht zuletzt zeichnet sich die neue Schutzkleidung durch<br />
einen erhöhten Tragekomfort aus. Die Hosen sind aus<br />
Baumwollmischgewebe gefertigt und nicht wie bisher nur<br />
aus Kunstfasern. Die Farbgebung in leuchtrot-blau entspricht<br />
nicht nur dem aktuellen Unternehmenserscheinungsbild<br />
der <strong>RKiSH</strong> (Corporate Design), sondern stellt<br />
nach aktueller Warnnorm EN 471 auch den höchsten Verkehrswarnschutz<br />
nach Klasse 3 dar. Die Polo- und Sweatshirts<br />
werden schließlich neben den Jacken ebenfalls mit<br />
dem <strong>RKiSH</strong> Logo versehen und komplettieren somit das<br />
professionelle Auftreten jedes <strong>RKiSH</strong> Mitarbeiters.<br />
Im ersten Anlauf ist die neue Dienstkleidung auf eine Reihe<br />
Dithmarscher Rettungswachen sowie in Quickborn<br />
verteilt worden. Das hat allein den Hintergrund, dass<br />
durch die Umstellung der Dienstpläne auf 12-Stunden-<br />
Schichten und dadurch häufigere Kleidungswechsel eine<br />
höhere Wäschemenge als bisher auf den Wachen notwendig<br />
geworden ist.<br />
Die ersten sechs Standorte sind seit folgenden Terminen mit<br />
der neuen Kleidung im einsatz:<br />
RW Heide / Heide-Süd, RW Krumstedt 15.02.2012<br />
RW Ostrohe 22.02.2012<br />
RW Westerbüttel, RW Trennewurth 29.02.2012<br />
RW Quickborn 07.03.2012<br />
Das Leuchtrot-Blau stellt den höchsten Verkehrswarnschutz nach Klasse 3 dar.<br />
für alle anderen Wachen gilt weiterhin der bisher bereits intern<br />
kommunizierte umstellungsplan, der folgende umstellungstermine<br />
vorsieht:<br />
RW Itzehoe, RW Büchsenkate, RW Nordoe,<br />
RW Glückstadt, RW Kellinghusen Juli 2012<br />
RW Bordesholm, RW Nortorf, RW Hohenwestedt August 2012<br />
RW Gettorf, RW Felde,<br />
RW Hanerau-Hademarschen September 2012<br />
RW Rendsburg, RW Büdelsdorf Oktober 2012<br />
RW Wedel, RW Barmstedt November 2012<br />
RW Pinneberg Januar 2013<br />
RW Elmshorn, RW Uetersen Februar 2013<br />
RW Westerdeichstrich, RW Wrohm, RW Eckernförde März 2013<br />
Die Umstellungsphase bis zum I. Quartal 2013 mag dem<br />
einen oder anderen als sehr langer Zeitraum vorkommen.<br />
Diese Zeitspanne ist jedoch logistisch und betriebswirtschaftlich<br />
notwendig. Die Planung für die Ausstattung<br />
der Einsatzdienstmitarbeiter betrifft nämlich nicht nur<br />
die <strong>RKiSH</strong>, sondern ebenso den Wäschedienstleister cws-<br />
Boco, der für jeden Träger eine individuelle Zuteilung an<br />
Kleidungsstücken vornehmen muss. Zudem wird jede<br />
Rettungswache einmal wöchentlich mit sauberer Wäsche<br />
beliefert. Die Aufnahme unseres Unternehmens als Kunden<br />
bedarf erheblicher interner Umstellungen der Abläufe<br />
nicht nur in der Wäscherei. Auch der Hersteller muss<br />
die Menge an Kleidungsstücken erst einmal produzieren<br />
und nähen sowie Rohstoffe dafür beschaffen. Dieses läuft
parallel zur Umstellung der Wachen. Die Planung ist also<br />
eng innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette (Supply<br />
Chain) verzahnt.<br />
Die Zahlen sprechen für sich: Nach heutigem Stand werden<br />
nach der Wäscheumstellung insgesamt 13.525 neue<br />
Kleidungsstücke in der <strong>RKiSH</strong> verteilt sein. Das sind über<br />
3.000 Sweatshirts, rund 4.500 Rettungshosen, knapp<br />
5.000 Poloshirts und für jeden Mitarbeiter mindestens eine<br />
neue Rettungsjacke. Mit jedem neu eingestellten Mitarbeiter<br />
kommen 32 Teile der Schutzausrüstung dazu (bei einer<br />
5-Tage-Woche). Verständlich, dass dieser Umstellungsprozess<br />
nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen ist.<br />
Von Anfang an ist im abteilungsübergreifenden Planungsprozess<br />
das Controlling eng eingebunden worden. Wir als<br />
<strong>RKiSH</strong> haben den Auftrag, auch gemäß den Unternehmenszielen,<br />
mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln<br />
ressourcenschonend umzugehen. Vor diesem Hintergrund<br />
ist darauf zu achten, dass auch die Kosten, die durch die<br />
persönliche Schutzausrüstung entstehen, tatsächlich bedarfsgerecht<br />
sind und nicht durch Wäsche verursacht wird,<br />
die als doppelte oder dreifache Reserve auf Halde gelegt<br />
wird. Aus diesem Grund wurde für jede Wache und jeden<br />
Mitarbeiter individuell der durch den Dienstplan begründete<br />
Wäschebedarf errechnet und der langfristigen Planung<br />
zugrunde gelegt.<br />
Dies gilt ebenso für die Poolwäschebestände der Rettungswachen,<br />
die in den nächsten Wochen angepasst werden.<br />
Die Poolwäsche, die als Reserve für besondere Belastungsspitzen<br />
sowie für Aushilfen, Notärzte und Praktikanten<br />
dienen soll, wird bis auf weiteres aus dem Wäschebestand<br />
des Vorgängermodells gedeckt, denn hier entstehen durch<br />
die reine »Vorhaltung« keine weiteren Kosten mehr, nur<br />
noch durch die Reinigung.<br />
Die Mitarbeiter sind in der vergangenen Zeit bereits durch<br />
mehrfache betriebliche Informationen sowie Verfahrensanweisungen<br />
mit näheren Details zur konkreten Wäscheumstellung<br />
informiert worden.<br />
Seit Januar steht mit Leif Lohmann auch direkt ein zentraler<br />
Ansprechpartner der Abteilung Service & Interne<br />
Dienstleistungen kommissarisch für alle Fragen rund<br />
um das Thema Schutzkleidung zur Verfügung. Leif Lohmann<br />
betreut seit 2011 ebenfalls den Fuhrpark der <strong>RKiSH</strong><br />
und ist am Standort Heide unter Tel. 0481.7852817 bzw.<br />
l.lohmann@rkish.de zu erreichen. Er bearbeitet alle Änderungen<br />
sowie An- und Abmeldungen der Träger, z.B. bei<br />
Wechsel der Rettungswache.<br />
Die sorgfältige und gute Zusammenarbeit der Abteilungen<br />
zur optimalen Ausrüstung der Mitarbeiter im Einsatzdienst<br />
wird auch in der Zukunft fortgesetzt. So wurde mit<br />
dem Wäschedienstleister cws-Boco ein regelmäßiger Austausch<br />
der Wäschedaten vereinbart. Das Controlling erstellt<br />
daraus monatliche Berichte zum Verlauf der Kosten<br />
und Leistungen. Die Verteilung der Schutzkleidung wird<br />
www.rkish.de | Seite 5<br />
regelmäßig mit der internen Wäscheträgerliste abgeglichen.<br />
Auch die Anzahl der Waschvorgänge wird gesteuert,<br />
da vor allem in einem sensiblen Bereich wie dem Rettungsdienst<br />
das Einhalten der Hygienevorschriften sehr<br />
wichtig ist.<br />
Für die nächste Zeit ist als weitere Optimierung ein komplettes<br />
Poolwäscheprojekt für den Versorgungsbereich<br />
Steinburg geplant. Angestrebt wird eine Ausstattung aller<br />
Einsatzdienstmitarbeiter mit Poloshirts, Sweatshirts und<br />
Rettungshosen aus einem Wachenpool. Hintergrund ist<br />
die Tatsache, dass die persönliche Schutzausstattung geleast<br />
wird. D.h. es entstehen monatliche Mietkosten für<br />
die Vorhaltung der Bekleidung durch den Wäschedienstleister,<br />
unabhängig davon, wie oft diese getragen und gewaschen<br />
wird. Dementsprechend entstehen auch dann<br />
Kosten, wenn ein Mitarbeiter im Urlaub, krank oder für<br />
Tätigkeiten außerhalb des Einsatzdienstes freigestellt wird.<br />
Ein vollständiger Wachenpool würde dagegen dem tatsächlichen<br />
Bedarf der besetzten Dienste gerecht werden.<br />
Nach Auswertung des zunächst auf drei Monate angesetzten<br />
Poolprojektes wird eine weitergehende Entscheidung<br />
dazu getroffen werden.<br />
Insgesamt bleibt es spannend. Das Verwaltungsteam der<br />
<strong>RKiSH</strong> ist weiterhin engagiert, den Interessen aller Beteiligten<br />
wie Mitarbeitern und Kostenträgern gerecht zu werden<br />
und schon in einigen Wochen werden die nächsten<br />
Kollegen ihre neue persönliche Schutzausrüstung erhalten!<br />
Michael Scheffler ist<br />
Controllingassistent an unserem<br />
Verwaltungsstandort Pinneberg.<br />
Die Polo- und Sweatshirts werden neben den Jacken ebenfalls mit dem <strong>RKiSH</strong><br />
Logo versehen und komplettieren das professionelle Auftreten.
Seite 6 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 02 | 1. April 2012<br />
zWIScHenbeRIcHT zuR eRpRobung DeS InnovATIonS-RTW<br />
Seit der Präsentation des Innovations-RTW am 10. November 2011 ist das Fahrzeug mittlerweile drei Monate an verschiedenen <strong>RKiSH</strong>-<br />
Wachen intensiv auf Herz und Nieren getestet worden.<br />
Jan noelle<br />
Die Kolleginnen und Kollegen aus Heide-Süd, Elmshorn,<br />
Uetersen, Quickborn, Westerbüttel und Nortorf haben<br />
bereits mehrere hundert Echteinsätze mit dem Fahrzeug<br />
und dem neuen Tragensystem durchführen können. Begleitet<br />
wird der Test durch einen standardisierten Fragebogen,<br />
den jeder Mitarbeiter ausfüllen soll, der Einsätze<br />
mit diesem System gefahren hat. Etwa 50 ausgefüllte<br />
Fragebögen sind bereits eingegangen. Eine vollständige<br />
Auswertung der Fragebögen wird zu einem späteren<br />
Zeitpunkt erfolgen. Als Zwischenfazit lässt sich jedoch<br />
festhalten, dass fast alle Kollegen im Einsatzdienst ein<br />
solches rückenschonendes System als insgesamt sehr<br />
vorteilhaft bewerten und gerne damit arbeiten. Auch die<br />
Rückmeldungen zur Warnschraffur am Heck sowie zur<br />
blauen Zusatzbeleuchtung im Innenraum sind sehr positiv.<br />
Weiterhin wurden viele konstruktive Verbesserungsvorschläge<br />
bezüglich der Trage und der Tragenhalterung<br />
eingebracht, die wir zusammen mit der Entwicklungsabteilung<br />
der spanischen Firma Kartsana besprochen<br />
haben. In diesem Zusammenhang wird derzeit bei der<br />
Firma GSF die weiterentwickelte Version der Trage und<br />
Tragenhalterung verbaut, damit wir das aktuellste System<br />
zur Erprobung zur Verfügung haben. Es konnten<br />
bereits eine Vielzahl der Verbesserungsvorschläge aus<br />
der <strong>RKiSH</strong> umgesetzt werden, dafür ein herzliches Dankeschön!<br />
Durch den Austausch wird das System einige<br />
Wochen ausfallen, so dass die weitere Erprobung auf den<br />
Rettungswachen verschoben werden muss.<br />
Die Erprobung wird nach der Umrüstung weiter in der<br />
Reihenfolge stattfinden, in der sich die jeweiligen Wa-<br />
chenleiter für die Erprobung angemeldet haben. Unterbrochen<br />
wird die interne Erprobung im Frühjahr noch<br />
durch die Messe RETTmobil, auf der das Fahrzeug auf<br />
dem Stand der Firma GSF erneut ausgestellt werden<br />
wird sowie durch die Teststellung in anderen Rettungsdiensten<br />
in Schleswig-Holstein. Es ist weiterhin geplant,<br />
das alternative System der Firma Stryker (PowerLoad)<br />
ebenfalls im Alltag zu erproben – leider ist dieses System<br />
entgegen den ursprünglichen Planungen weiterhin noch<br />
nicht lieferbar.<br />
Ich habe den Eindruck, dass allein schon durch die Indienststellung<br />
des ersten Innovations-Rettungswagens,<br />
der mittlerweile seit mehr als einem Jahr fest in Hohenwestedt<br />
eingesetzt wird, ein Umdenken in den Köpfen<br />
in Bezug auf Arbeitsergonomie im rettungsdienstlichen<br />
Alltag stattgefunden hat.<br />
Bis zu einer flächendeckenden Umsetzung von möglichst<br />
ergonomischen Arbeitsmitteln zur Vermeidung von Erkrankungen<br />
der Wirbelsäule bei Rettungsassistenten ist<br />
es noch ein weiter Weg – ich freue mich, dass wir ihn<br />
gemeinsam gehen!<br />
Jan Noelle ist stellvertretender Leiter<br />
der Abteilung Service und Interne Dienstleistungen<br />
an unserem Verwaltungsstandort<br />
Heide.<br />
Präsentation des Innovations-RTW im November 2011
RTW AufTRAg neu veRgeben<br />
www.rkish.de | Seite 7<br />
Die europaweite Ausschreibung über neue Rettungswagen für ganz Schleswig-Holstein hat Anfang des Jahres stattgefunden.<br />
Jan noelle<br />
In diesem Bieterwettstreit konnte sich die Firma GSF aus<br />
Twist erneut gegen ihre Mitbewerber durchsetzen und<br />
darf bis Ende 2013 weiterhin Rettungswagen auch für<br />
die <strong>RKiSH</strong> liefern.<br />
Es gab nur wenige – hauptsächlich den Lieferumfang betreffende<br />
– Änderungen gegenüber dem Vorgängermodell,<br />
das sich insgesamt sehr bewährt hat.<br />
Bereits Anfang 2011 wurde im damals laufenden Vertrag<br />
eine Änderung eingepflegt, die heute zum Standard gehört.<br />
Es wurden statt der Zusatzblinker im Außenspiegel<br />
wieder Blinker auf dem Kotflügel eingebaut. Weiterhin<br />
ist das Waschbecken entfallen, so dass eine ebene Arbeitsfläche<br />
entstanden ist. Der Mülleimer ist in eine<br />
Schublade gewandert.<br />
Ab 2012 wird es nur wenige Änderungen geben: Es wird<br />
zukünftig anstelle der Rot-Grün-Anzeige für den Sauerstoffdruck<br />
eine numerische Anzeige mit einer zusätzlichen<br />
rot-gelb-grün Darstellung geben, um mehr Sicherheit<br />
bei der Sauerstoffversorgung zu erhalten.<br />
Die größte Veränderung betrifft das Fahrlicht, das hauptsächlich<br />
aus sicherheitstechnischen Gründen als Xenonlicht<br />
ausgeführt werden wird. Ein Kurvenabbiegelicht<br />
wird dann neben der deutlich erhöhten Helligkeit der<br />
Hauptscheinwerfer zu einer erhöhten Sicherheit im Einsatzdienst<br />
beitragen.<br />
guTe zuSAMMenARbeIT<br />
Hans Rudolf philippsen<br />
Seit dem Winter 2010/2011 werden auch in unserem<br />
Betrieb die landeseinheitlichen Notarzteinsatzfahrzeuge<br />
vom Typ VW T 5 genutzt. Leider erweisen sich einige dieser<br />
Fahrzeuge als sehr anfällig. Es mussten im ersten Jahr<br />
der Nutzung bereits mehrere Motoren ersetzt werden.<br />
Am 14. und 15 März fiel das NEF Heide mehrfach aus.<br />
Da zu diesem Zeitpunkt auch an anderen Notarztwachen<br />
der <strong>RKiSH</strong> die Fahrzeuge defekt in den Werkstätten<br />
standen, war kein Reservefahrzeug verfügbar. Ein kurzer<br />
Anruf bei den Kollegen in Nordfriesland sorgte dafür,<br />
dass innerhalb von zwei Stunden ein Hyundai Santa Fe<br />
NEF in Heide eingesetzt werden konnte.<br />
Die Xenonscheinwerfer werden so programmiert werden,<br />
dass sie auch als Tagfahrlicht fungieren. Einem in<br />
der dunklen Jahreszeit leider viel zu häufig auftretenden<br />
Phänomen – dass auch Rettungswagen in der Dämmerung<br />
ohne Licht unterwegs sind – kann so wirksam begegnet<br />
werden. Aus technischen Gründen wird allerdings<br />
die »Springlichtschaltung« entfallen, da häufige<br />
technische Defekte durch das ständige zünden der Xenonbrenner<br />
bei der Sondersignalfahrt zu erwarten wären.<br />
Aus unserer Sicht ist die Notwendigkeit für Springlicht<br />
durch die immens hellen LED-Warnanlagen jedoch<br />
mittlerweile entfallen.<br />
Das ist ein sehr gutes Beispiel einer hervorragenden<br />
kreisübergreifenden interkommunalen Zusammenarbeit.<br />
Für die freundliche Unterstützung der Kollegen aus dem<br />
Kreis Nordfriesland möchte ich mich an dieser Stelle<br />
ganz herzlich bedanken.<br />
Hans Rudolf Philippsen ist Leiter der<br />
Abteilung Service und Interne Dienstleistungen<br />
an unserem Verwaltungsstandort<br />
Heide.
Seite 8 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 02 | 1. April 2012<br />
IHRe MeInung zäHlT – MITARbeITeRbefRAgung 2012<br />
In diesem April führen wir gemeinsam mit der Unternehmensberatung Becker von Buch (BvB) eine Mitarbeiterbefragung in der <strong>RKiSH</strong><br />
durch. Warum die Befragung wichtig ist oder wie der Datenschutz beziehungsweise die Gewährleistung der Anonymität berücksichtigt<br />
wird, darüber informiert der folgende Artikel.<br />
Mirko venzke<br />
Was ist eine Mitarbeiterbefragung<br />
und was sind die gründe?<br />
Die Mitarbeiterbefragung (MAB) ist<br />
ein Instrument des Personalmanagements.<br />
Darunter wird ein betriebliches<br />
Analyseverfahren verstanden,<br />
um die Ansichten, Einstellungen<br />
und Wünsche der Einsatzdienstmitarbeiter<br />
zu erheben, das heißt, die<br />
Unternehmensrealität so objektiv<br />
wie möglich abzubilden. Die <strong>RKiSH</strong><br />
entwickelt sich ständig weiter. Alle<br />
müssen dabei an einem Strang ziehen<br />
und zwar in eine Richtung. Wir<br />
möchten wissen, welche Richtung<br />
Sie sich für die Entwicklung der<br />
<strong>RKiSH</strong> wünschen. Wir wollen besser<br />
werden!<br />
Auch wenn Menschen wie in der<br />
<strong>RKiSH</strong> in einem Team zusammen<br />
Mitarbeiter<br />
- eigene Arbeitssituation verbessern<br />
- Rückmeldungen an die vorgesetzten / Wachenleiter geben<br />
- Der eigenen Meinung eine Stimme verleihen<br />
- führungsentscheidungen beeinflussen<br />
- perspektive erweitern (lernen, wie andere die Dinge sehen)<br />
arbeiten, haben Sie dennoch unter-<br />
schiedliche Sichtweisen auf die organisatorischen<br />
Abläufe, die Unternehmensstruktur<br />
oder die zwischenmenschlichen<br />
Beziehungen. Nicht<br />
selten bleiben diese Angelegenheiten<br />
jedoch unausgesprochen. Für die<br />
Leitungsrunde ist es gleichwohl eine<br />
Herausforderung, ehrliche und nicht<br />
gefilterte, also repräsentative Informationen<br />
über die Ansichten der<br />
Mitarbeiter zu erhalten. Insofern<br />
hilft die Mitarbeiterumfrage nicht<br />
nur Erkenntnisse über die Arbeitszufriedenheit<br />
zu erlangen, sondern<br />
außerdem die Effektivität verschiedener<br />
betrieblicher Maßnahmen zu<br />
ermitteln und insgesamt zu einer offeneren<br />
Kommunikation beizutragen.<br />
So besteht der Anspruch einer Mitarbeiterbefragung<br />
darin, Sie als Einsatzdienstmitarbeiter<br />
intensiver in<br />
die betrieblichen Prozesse einzubinden,<br />
sich mit Ihnen auszutauschen<br />
und gemeinsam die Stärken und<br />
Schwächen des Unternehmens freizulegen.<br />
Wir wollen erfassen, wie<br />
MAb<br />
Abbildung: Die drei Blickwinkel der Mitarbeiterbefragung<br />
Sie die Dinge sehen. Die Befragungsergebnisse<br />
bilden damit die<br />
Grundlage für eine mitarbeiterorientierte<br />
Unternehmensentwicklung.<br />
Anonymität /Datenschutz<br />
Anonymität und Datenschutz sind<br />
bei betrieblichen Umfragen grundsätzlich<br />
immer bedeutende Themen.<br />
Somit wurde neben dem Betriebsrat<br />
die Unternehmensberatung Becker<br />
von Buch fester Bestandteil dieses<br />
Projektes. Darüber hinaus bieten die<br />
nachstehenden Fragen weitere Einblicke,<br />
wie genau die Befragung Anonymität<br />
und Datenschutz gewährleistet.<br />
Ist die Mitarbeiterbefragung freiwillig?<br />
Ja. Wir zählen aber auf Ihre Unterstützung.<br />
Je mehr Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sich an der<br />
Umfrage beteiligen, desto aussagekräftiger<br />
sind die Ergebnisse.<br />
Ist die Befragung anonym? Ja. Im<br />
Fragebogen wird nicht nach Ihrem<br />
Namen gefragt. Es werden außerdem<br />
nur zwei demographische Angaben<br />
Leitungsrunde<br />
- Wichtige Informationen durch feedback erhalten<br />
- erfolgskontrolle/-festellung betrieblicher Maßnahmen<br />
- »Weiche faktoren« in die unternehmensstrategie<br />
einbringen<br />
- Mitarbeiterführung stärken<br />
Wachenleiter<br />
- verborgene chancen / probleme erkennnen<br />
- Wissen, wie die Mitarbeiter zu verschiedenen<br />
Sachverhalten stehen<br />
- Den sozialen zusammenhalt stärken<br />
- Kommunikationswege öffnen
erhoben, um später wichtige Unterschiede<br />
zu erkennen und dadurch<br />
gezieltes Feedback geben zu können:<br />
- Dauer der Betriebszugehörigkeit<br />
(in mehreren Abstufungen)<br />
- Rettungswache<br />
Der ausgefüllte Bogen geht direkt an<br />
die externe Unternehmensberatung.<br />
Nur sie hat Zugang zu den ausgefüllten<br />
Fragebögen. Dort werden Ihre<br />
Antworten in den Computer eingegeben<br />
und anschließend nach den<br />
Richtlinien des Datenschutzes vernichtet.<br />
Kein Mitarbeiter der<br />
<strong>RKiSH</strong> kann die Originaldaten<br />
einsehen. Außerdem garantieren<br />
wir, dass keine Rettungswache ausgewertet<br />
wird, bei der sich weniger<br />
als sechs Personen beteiligt haben.<br />
In einem solchem Fall fließen die Ergebnisse<br />
in das Gesamtunternehmen<br />
ein. Es werden also keine Antworten<br />
einzelner Personen ausgewertet,<br />
sondern immer nur Statistiken (z.B.<br />
Durchschnittswerte), die die Antworten<br />
mehrerer Personen zusammenfassen<br />
(z.B. in Form des Prozentsatzes<br />
derjenigen Mitarbeiter,<br />
die einer Frage zugestimmt haben).<br />
Der Einzelne bleibt dadurch in der<br />
Gruppe »verborgen«.<br />
Warum wird danach gefragt, welcher<br />
Rettungswache ich angehöre?<br />
Diese Information ist notwendig, um<br />
später eine entsprechend aufbereitete<br />
und differenzierte Rückmeldung<br />
zu geben. Ohne diese Information<br />
wäre nur eine bunte Mischung<br />
(»Einheitsbrei«) verschiedener Stellungnahmen<br />
möglich, die wenig<br />
Aussagekraft und Wirkung hätte.<br />
Warum soll ich die Dauer meiner Betriebszugehörigkeit<br />
angeben?<br />
Mitarbeiter verschiedener Betriebsaltersstufen<br />
haben unterschiedliche<br />
Einstellungen, Präferenzen und<br />
Meinungen zu bestimmten Themenstellungen.<br />
Betriebsältere Mitarbeiter<br />
können zum Beispiel eine andere<br />
Sicht auf das Unternehmen haben<br />
als solche, die gerade erst in die<br />
<strong>RKiSH</strong> eingetreten sind. Betriebsjüngere<br />
Mitarbeiter können andererseits<br />
unterschiedliche Auffassungen<br />
vertreten als diejenigen, die »schon<br />
länger dabei sind«. Die Angaben<br />
werden dabei lediglich in Abstufungen<br />
erhoben, also bspw. von 1 bis 5<br />
Jahren, von 6 bis 15 Jahren usw.<br />
Was ist, wenn sich an meiner Rettungswache<br />
weniger als sechs Personen<br />
an der Umfrage beteiligen?<br />
Dann kann Ihre Wache keine gesonderte<br />
Auswertung bekommen. Die<br />
Antworten fließen dann in das Gesamtergebnis<br />
ein und werden dadurch<br />
mit denen anderer Mitarbeiter<br />
vermischt, sodass die Ergebnisse allgemein<br />
bleiben. Von daher liegt es<br />
auch in Ihrem (wacheninternen-)<br />
Interesse, dass sich möglichst alle<br />
Kollegen an der Mitarbeiterumfrage<br />
beteiligen.<br />
Ablauf und ergebnis der Mitarbeiterbefragung<br />
Wie wird die Mitarbeiterbefragung<br />
durchgeführt? Sie erhalten einen<br />
Fragebogen inklusive frankiertem<br />
und adressiertem Rückumschlag<br />
nach Hause geschickt.<br />
Wie wird gefragt? Die Fragen sind als<br />
einfache Feststellung formuliert (z.B.<br />
»Ich bin mit meiner Arbeitssituation<br />
zufrieden«), auf die Sie durch Ankreuzen<br />
eines Kästchens von »trifft<br />
voll zu«, »trifft eher zu«, »trifft wenig<br />
zu« bis »trifft überhaupt nicht<br />
zu« antworten können. Die Antwortskala<br />
enthält vier Kategorien sowie<br />
eine separate Möglichkeit Ihrer<br />
Aussage Nachdruck zu verleihen<br />
(»Hier besteht Handlungsbedarf«).<br />
Ist die MAB ein einmaliges Projekt?<br />
Nein. Sie wird in regelmäßigen Zyklen<br />
alle eineinhalb bis zwei Jahre<br />
wiederholt.<br />
Warum ist der Umschlag an die externe<br />
Unternehmensberatung adressiert?<br />
Die Unternehmensberatung<br />
erfasst die Daten und vernichtet die<br />
ausgefüllten Fragebögen.<br />
Was passiert nach der Befragung?<br />
Jetzt beginnt der wichtigste Teil. Zunächst<br />
auf Ebene der Geschäftsführung<br />
und danach überall. Die Ergeb-<br />
www.rkish.de | Seite 9<br />
nisse werden zurückgespiegelt, dis-<br />
kutiert und analysiert. Handlungsalternativen<br />
werden ermittelt, um daraus<br />
konkrete Maßnahmen abzuleiten<br />
und umzusetzen. Spätestens in<br />
der nächsten Mitarbeiterbefragung<br />
werden Sie gefragt, was sich seither<br />
geändert hat und wie Sie damit zufrieden<br />
sind. Bei einer Wiederholung<br />
der Fragen wird nämlich festgestellt,<br />
inwieweit sich die Qualität der Arbeitssituation<br />
verändert hat. Der Bogen<br />
dient damit ebenso einer Überprüfung<br />
der Wirksamkeit einge-<br />
führter Maßnahmen.<br />
Bekomme ich ein Feedback zu den<br />
Ergebnissen der MAB? Ja. Alle Mitarbeiter<br />
werden über die Ergebnisse<br />
informiert.<br />
Erhalte ich die Gelegenheit, die Ergebnisse<br />
zu diskutieren? Ja. Jede<br />
Rettungswache erhält eine Übersicht.<br />
Die Resultate werden dann auf<br />
der nächsten Wachenbesprechung<br />
thematisiert.<br />
Sollten Sie weitere fragen haben,<br />
wenden Sie sich bitte gerne an:<br />
Tim Tiemann<br />
(Leiter Qualitätsmanagement):<br />
0172. 85 17 353 oder<br />
t.tiemann@rkish.de<br />
Jan Mohr<br />
(Betriebsratsvorsitzender):<br />
0172. 45 97 691 oder<br />
j.mohr@rkish.de<br />
Mirko Venzke<br />
(Personalwirtschaft):<br />
04101.516 80 24 oder<br />
m.venzke@rkish.de<br />
Mirko Venzke ist<br />
Mitarbeiter im Bereich<br />
Personalwirtschaft an<br />
unserem Verwaltungsstandort<br />
Pinneberg.
Seite 10 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 02 | 1. April 2012<br />
»ReScueconnecT« Auf DeM voRMARScH<br />
christian Mandel<br />
Neben neuen Ideen und praxistauglichen<br />
Entwicklungen in der rettungsdienstlichen<br />
Branche steht die<br />
Rettungsdienst Kooperation in<br />
Schleswig-Holstein gGmbH (<strong>RKiSH</strong>)<br />
bekanntermaßen für Innovation<br />
und Fortschritt. Deutlich positiv<br />
wird beispielsweise aktuell der Einsatz<br />
des im Herbst 2011 vorgestellten<br />
Innovations-RTW 2 gelobt, dessen<br />
elektrohydraulisches Tragesystem<br />
eine spürbare Erleichterung für die<br />
Mitarbeiter bringt.<br />
Im Hinblick auf die im Mai 2012 in<br />
Fulda stattfindende Messe RettMobil<br />
wollen wir heute über die neueste<br />
Entwicklung aus dem Hause <strong>RKiSH</strong><br />
berichten, die erstmals als Weltneuheit<br />
auf der führenden Leitmesse für<br />
das Rettungswesen in Fulda präsentiert<br />
werden soll.<br />
In bewährter konstruktiver Zusammenarbeit<br />
mit den Firmen GSF, Binz,<br />
Volkswagen, Eurofunk und Swissphone<br />
sowie unseren Partnerleitstellen<br />
in Elmshorn und Kiel haben wir<br />
in den letzten Monaten aufgrund des<br />
steigenden Kostendruckes ein System<br />
entwickelt, dass neben der kostenträgerseitig<br />
geforderten Einsparung<br />
von Mitarbeiterstunden auch<br />
der technischen Anwendungssicherheit<br />
des Notarzteinsatzfahrzeuges<br />
VW T5 Rechnung tragen soll.<br />
Bei der entwickelten Lösung fahren<br />
bei der Alarmierung zu einem Not-<br />
Testleerfahrt für Zulassung beim KBA im Spätsommer 2011<br />
auf dem Alsengelände in Itzehoe<br />
arzteinsatz RTW und NEF unabhängig<br />
zum Einsatzort. Die Neuigkeit<br />
besteht darin, dass das NEF zukünftig<br />
ohne Rettungsassistenten ausrückt<br />
und satellitengesteuert, verkehrslageangepasst<br />
eigenständig<br />
dem RTW folgt. Als Basis für diese<br />
Fortentwicklung dient die mittlerweile<br />
bewährte VW-Einparkautomatik<br />
»ParkAssist«, die das Fahrzeug<br />
alleine ohne Hilfe des Fahrers millimetergenau<br />
und sicher in eine Parklücke<br />
bugsiert.<br />
In den vorhandenen Rettungswagen<br />
sind minimale Zusatzarbeiten an der<br />
bereits verbauten GPS-Anlage erforderlich.<br />
Neu installiert wird das FEM<br />
(FolgefahrzeugEingreifModul), mit<br />
dem in die Fahraktivitäten des nachfolgenden<br />
NEF’s über das eingebaute<br />
FDMx-Modul eingegriffen werden<br />
kann, sollte es zu Komplikationen<br />
kommen. Eine sogenannte Notstopp-<br />
funktion gebietet sofortigen Einhalt,<br />
sollte das NEF außer Kontrolle geraten.<br />
Die Reichweite des Systems wird<br />
derzeit mit 5 – 8km angegeben, so<br />
dass es zu keinen Störungen anderer<br />
Rettungsmittelverbünde im Sende-<br />
und Empfangsbereich kommen<br />
kann.<br />
Einschränkung ist allerdings die<br />
ausschließliche Anwendbarkeit bei<br />
den NEF auf T5-Basis. Für die BMW<br />
X5 gibt es noch keine Zulassung<br />
durch das Kraftfahrtbundesamt in<br />
Flensburg. Umfangreiche Tests haben<br />
aber bereits erfolgreich stattgefunden.<br />
Hier arbeitet die Abteilung<br />
SiD auch mit Hochdruck an der Umsetzung<br />
zur Einsetzbarkeit.<br />
Das System ist in der Grundidee aus<br />
der Landwirtschaft adaptiert, wo bereits<br />
seit Jahren der hohe Nutzen aus<br />
der GPS-Technik in praxisorientierte<br />
Systeme übertragen wird. Vorteil<br />
dieses im Rettungsdienst einmaligen<br />
Systems sind erhebliche Einsparungen<br />
im Personalbereich. Die freiwerdenden<br />
Kapazitäten können so intern<br />
in den Bereich der durch die<br />
demographischen Veränderungen<br />
erforderlichen Vorhaltungsanpassungen<br />
bei der Besetzung der RTW<br />
umgebucht werden. »Personal werden<br />
wir nicht entlassen, können es<br />
aber deutlich effektiver einsetzen<br />
und so dem extremen Bedarf der<br />
nächsten Jahre intern begegnen.«<br />
berichtet Michael Reis bei der Präsentation<br />
gegenüber den Kostenträgern.<br />
Mit Lob und Anerkennung zollten<br />
die Kostenträger hohe Anerkennung<br />
an die <strong>RKiSH</strong>, die zum wiederholten<br />
Male bewiesen hat, zu welchen Leistungen<br />
sie bei der Umsetzung innerhalb<br />
kürzester Zeit fähig ist. »Wir<br />
stehen zu innovativen und fortschrittlichen<br />
Unternehmen wie der<br />
<strong>RKiSH</strong>, die zuverlässig die an sie gestellten<br />
Anforderungen umsetzt«,<br />
betont ein Sprecher der Krankenkassenverbände.<br />
Die Abteilungen<br />
E&O sowie PM und UK erarbeiten<br />
gerade die erforderlichen Anpassungen<br />
in den Dienstplänen. Technisch<br />
begleitet wird dieses weltweit einzig-<br />
Nachrüstsatz für das Funkdatenmodul
artige System durch die Abteilung<br />
SiD. Die Abteilung QM bereitet die<br />
Teilnahme am Qualitätspreis für Innovation<br />
im Rettungsdienst vor, so<br />
dass wir hoffentlich 2012 wieder mit<br />
einer Auszeichnung für Qualität im<br />
Rettungsdienst rechnen können.<br />
»Wir hoffen, mit dem System ›RescueConnect‹<br />
ein praxistaugliches<br />
und anwendersicheres Fahrzeugführungssystem<br />
entwickelt zu haben,<br />
dass nach erfolgreichem Abschluss<br />
der Testphase weltweit einsetzbar<br />
wird« äußert Hans-Rudolf Philippsen<br />
als Leiter der Abteilung Service<br />
olaf cordsen<br />
Dieser Satz spiegelt recht gut wieder, worum es bei der<br />
strategischen Netzwerkarbeit geht.<br />
Im Herbst 2011 wurde die Assistenzstabsstelle Strategische<br />
Netzwerkarbeit bei der Abteilung Einsatz und Organisation<br />
mit dem Ziel geschaffen von allen relevanten<br />
Behörden, Organisationen, präklinischen und klinischen<br />
Einrichtungen als Partner im Gesundheitswesen<br />
noch deutlicher wahrgenommen zu werden.<br />
Doch was bedeutet netzwerkarbeit genauer?<br />
Vorrangig geht es darum, ein dichtes Kommunikations-<br />
und Beziehungsnetz zu knüpfen, mit dem Ziel strategische<br />
Allianzen zu bilden, kooperative Ideen zu entwickeln<br />
und einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch<br />
sicherzustellen.<br />
Die Wertschätzung und Respekt der gegenseitigen Arbeit<br />
stehen hierbei im Vordergrund.<br />
Mitte des Jahres 2011 wurden unsere Wachenleiter aufge-<br />
fordert, eine Auflistung potentieller Netzwerkpartner für<br />
ihren Versorgungsbereich zu erstellen und sehr schnell<br />
1 Harvey Mackay, Networking<br />
und Interne Dienstleistungen bei der<br />
Systempräsentation.<br />
Als Vertreter der beteiligten Firmen<br />
der Fernmelde- und IT-Branche berichtet<br />
Alfred Funk über herausfordernde<br />
technische Umsetzungen:<br />
»Die <strong>RKiSH</strong> hat hohe Erwartungen,<br />
was deutlich ihren Grad der Innovationsfähigkeit<br />
wiederspiegelt. Wir<br />
haben uns dieser Herausforderung<br />
gerne gestellt«, so Funk in einem<br />
Pressegespräch. Die Spitzenverbände<br />
der Krankenkassen begrüßen diesen<br />
Entwicklungsschritt außerordentlich.<br />
www.rkish.de | Seite 11<br />
Die Einweisungen in das neue System<br />
werden ab dem 1. April durch<br />
die Abteilung SiD Fachbereiche<br />
Fuhrparkmanagement und Funktechnik<br />
durchgeführt. Wir bitten die<br />
Wachenleiter um Anmeldung.<br />
Christian Mandel<br />
ist Teamleiter Public<br />
Relations und Rettungsassistent<br />
im VB<br />
Steinburg.<br />
ASSISTenz STRATegIScHe neTzWeRKe – Was ist das eigentlich?<br />
»Für sinnvolle Netzwerkarbeit spielt es eine große Rolle, wie man sich an uns erinnert. Aber es spielt eine noch größere Rolle,<br />
dass man sich überhaupt an uns erinnert« 1<br />
hat sich gezeigt, dass diese unsere externen Stakeholder<br />
(Personen und Institutionen, die Ansprüche an uns haben)<br />
sind.<br />
Dazu gehören Pflegeeinrichtungen, mobile Pflegedienste,<br />
Hausärzte, Kliniken, BOS-Einrichtungen und natürlich<br />
unsere Patienten und deren Angehörige. Stellvertretend<br />
für unsere Patienten handelt es sich um Interessenvertreter<br />
bestimmter Patientengruppen z.B. Hospizdienste<br />
oder Selbsthilfegruppen für Demenzkranke usw.<br />
Gemeinsam mit der Stabsstelle Netzwerkarbeit werden<br />
nun diese potentiellen Partner identifiziert, gezielt angesprochen<br />
und so ein Einstieg in die Netzwerkarbeit sichergestellt.<br />
Langfristig sollen die Wachenleiter vor Ort die folgenden<br />
Ziele im Bereich Netzwerkarbeit erreichen:<br />
- Eine große Kooperation mit unseren Partnern<br />
- Informelle Zusammenarbeit mit Institutionen,<br />
die ähnliche Interessen haben<br />
- Kooperation in Arbeitskreisen und Projektarbeit<br />
- Erfahrungsaustausch, erkennen von Anliegen und<br />
Problemen unserer Partner und damit verbundene<br />
Vermeidung von Beschwerden<br />
>>>>
Seite 12 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 02 | 1. April 2012<br />
Besetzt wird die Assistenzstabsstelle durch Olaf Cordsen,<br />
Rettungsassistent, Industriekaufmann und Fachwirt im<br />
Sozial und Gesundheitswesen. Herr Cordsen war vor<br />
dem Eintritt in die <strong>RKiSH</strong>, 19 Jahre im Rettungsdienst<br />
des Kreises Stormarn beschäftigt. Dort war er seit 1997<br />
als Wachenleitung und in der Projektarbeit tätig.<br />
Olaf Cordsen hat seine Arbeit bereits aufgenommen und<br />
freut sich sehr auf die kommenden Aufgaben und Herausforderungen<br />
in der <strong>RKiSH</strong>. Ganz besonders reizt ihn<br />
die Zusammenarbeit mit allen Kolleginnen und Kollegen<br />
in der <strong>RKiSH</strong> und unseren Partnern im Gesundheitswesen.<br />
Alle Kolleginnen und Kollegen, die Informationen über<br />
bereits bestehende Netzwerke in dem Bereich der <strong>RKiSH</strong><br />
haben oder Ideen zu neuen Netzwerkpartnern haben,<br />
können gerne Kontakt zu Olaf Cordsen aufnehmen.<br />
neuIgKeITen AuS DeR SIMulATIonSWelT<br />
Sascha langewand<br />
Herzblut bewährt sich. Aufgrund unserer<br />
großen Bemühungen und Erfolge<br />
im Bereich präklinischer Simulation<br />
wurde ich auf dem INSIM (Interdisziplinäre<br />
Simulation) Kongress an<br />
der HAW im letzen Jahr darauf angesprochen,<br />
ob sich die <strong>RKiSH</strong> eine<br />
Mitarbeit auf europäischer Ebene<br />
vorstellen könnte. Dies wurde natürlich<br />
von mir bejaht, und so reiste ich<br />
am 6. – 7. März in die beschauliche<br />
Schweiz nach Nottwill, um dort in<br />
den Räumen des Schweizer Paraple-<br />
Austausch über Rettungsdienst- und Ausbildungssysteme in Nottwill (Schweiz).<br />
giker Zentrums (SPZ) an dem 1. konstituierenden<br />
Treffen der sog. »Pre<br />
Hospital Special Interest Group« teilzunehmen.<br />
Einlader war Kai Kranz,<br />
Weiterbildungsbeauftragter der Sirmed.<br />
Die Sirmed ist eine respektable<br />
Schweizer Rettungsdienstschule mit<br />
exzellenten Ruf.<br />
Es war eine große Freude, alte Bekannte<br />
zu treffen: so z.B. Rob Lichtveld<br />
aus den Niederlanden. Rob ist<br />
der ärztliche Direktor des METS, einem<br />
großen präklinischem Simulationszentrum<br />
in Holland. Er hat uns<br />
Zu seinen weiteren konkreten Aufgaben gehören:<br />
- Die Knüpfung von Kontakten zu allen relevanten<br />
Partnern, Behörden und Organisationen<br />
- Unterstützung und Beratung der Abteilungsleitung<br />
Einsatz und Organisation in allen Fragestellungen<br />
- Wachenbereichsübergreifende Projektarbeit, wie z.B.<br />
das Projekt KTW Pinneberg oder Mitwirkung beim<br />
Telemetrieprojekt<br />
- Organisation der beiden Arbeitskreise Leitstelle usw.<br />
Olaf Cordsen ist Assistent für strategische<br />
Netzwerke der Abteilung Einsatz & Organisation<br />
an unserem Standort Elmshorn.<br />
bei dem Aufbau der Rettungsdienst<br />
Akademie beraten und wertvolle<br />
Tipps gegeben. Ebenso konnte ich<br />
Rainer Gaupp die Hand schütteln.<br />
Rainer war an meiner Paramedic<br />
Ausbildung beteiligt und unter seinen<br />
wachsamen Augen konnte ich<br />
das erste Mal eine medizinische Simulation<br />
aktiv erleben.<br />
Die anderen Teilnehmer waren nicht<br />
weniger beeindruckend. So war ein<br />
Vertreter des DIMS (Danish Institute<br />
for Medical Simulation), oder<br />
»Simulanten« aus Portugal (Vitor<br />
Almeida, Simulation Centre Coimbra)<br />
und Norwegen (Thomas Werner<br />
Lindner, Norwegian Air Ambulance<br />
Foundation) sowie England zugegen.<br />
Die zwei Tage drehten sich um zentrale<br />
Themen: Was wollen wir erreichen?<br />
Was ist realistisch? Wie<br />
erreichen wir eine gute Anbindung<br />
an das SESAM (Society in Europe<br />
for Simulation Applied to Medicine).<br />
Dies SESAM ist der Dachverband,<br />
welcher freundlicherweise das Treffen<br />
auch finanziell unterstütze.<br />
Wir konnten gute Ergebnisse erreichen,<br />
und nebenbei erhielt ich wertvolle<br />
Einblicke in andere Rettungs
dienst- und Ausbildungssysteme. So<br />
dauert z.B. die rettungsdienstliche<br />
Ausbildung in Holland sechs Jahre,<br />
in DK fünf und medizinische Simulation<br />
ist in diesen beiden Ländern<br />
selbstverständlich. Andere Länder<br />
stehen – wie wir – noch am Anfang,<br />
sind aber an einem weiteren Ausbau<br />
und internationalen Kontakt sehr<br />
interessiert.<br />
Das nächste Treffen wird während<br />
des jährlichen SESAM Kongresses in<br />
Jan noelle<br />
Stavanger stattfinden, ebenso wird<br />
die <strong>RKiSH</strong> auch auf dem nächsten<br />
INSIM im Oktober vertreten sein.<br />
Wir sind derzeit die einzige Rettungsdienstorganisation<br />
in Deutschland,<br />
die in diesem Umfang Simulation<br />
betreibt und konsequent ausbaut.<br />
Auf vielfachem Wunsch haben wir<br />
die T-RTW Jahresfortbildung um den<br />
pädiatrischen Teil erweitert. Spätestens<br />
in der zweiten Jahreshälfte wird<br />
uns unser neuestes Familienmitglied<br />
AuSScHReIbung beATMungSgeRäTe geSTARTeT<br />
www.rkish.de | Seite 13<br />
Gemeinsam mit dem Kreis Schleswig-Flensburg und der Stadt Kiel wird die <strong>RKiSH</strong> neue Beatmungsgeräte beschaffen.<br />
Um die Bediensicherheit zu gewährleisten, wird die ganze Flotte ausgetauscht werden. Insgesamt stehen über<br />
130 Geräte zur Beschaffung an. Die Ausschreibung erfolgt herstellerneutral, erwartet werden mindestens Angebote<br />
der Firmen Dräger, Weinmann und Hamilton.<br />
Eine Auslieferung ist im dritten und vierten Quartal geplant, sofern der Auftrag ohne Nachprüfung vergeben werden<br />
kann. Wir werden Sie weiter auf dem Laufenden halten.<br />
23 fRIScHgebAcKene oRgleITeR In DeR RKISH<br />
Stefan Hardt<br />
Der diesjährige<br />
Kurs zum »Orga-<br />
nisatorischen EinsatzleiterRettungsdienst«<br />
(OrgLeiter),<br />
der vom 27. Februar<br />
bis 9. März unter<br />
der Leitung von<br />
Volker Böhm an<br />
der RDA stattfand,<br />
war, zumindest aus<br />
Sicht der 23 Teilnehmer,<br />
ein voller<br />
Erfolg.<br />
Vermutlich würden<br />
aber auch<br />
»SimJunior« © unterstützen. So sind<br />
wir dann in der Lage, pädiatrische<br />
Simulationen im T-RTW in gewohnt<br />
realistischer Qualität anzubieten.<br />
Sascha Langewand<br />
ist Leiter der Rettungsdienst<br />
Akademie an<br />
unserem Standort<br />
Heide.<br />
die zahlreichen Dozenten nichts Gegenteiliges berichten,<br />
denn gerade die Abwechslung unter den Rednern machte<br />
den Reiz aus und förderte auch gleich die Idee, dass<br />
zur Tätigkeit des OrgLeiters so viele Aspekte gehören, die<br />
von nur einem oder zwei Dozenten kaum in der Ausführlichkeit<br />
und Fachkompetenz vermittelt worden sein<br />
könnten, wie wir es nun erlebt haben.<br />
Nicht nur das grundlegende Wissen über den Ablauf eines<br />
GröNo, die Raumordnung an der Einsatzstelle oder<br />
die Funktionen der einzelnen Verantwortlichen im Einsatz<br />
wurde intensiv behandelt, auch wichtige Informationen<br />
wie z.B. der Umgang mit Gefahrguttransporten,<br />
das Verhalten bei Amoklagen oder die Rolle des A-Dienstes<br />
im GröNo waren Themen.<br />
Dank des engagierten Einsatzes der zuständigen Ordnungsbehörde<br />
wissen wir nun auch, dass in und um<br />
Wacken alles mit rechten Dingen zu geht und dass<br />
manchmal tatsächlich nur zwei Worte (»Mach zu!«) zur<br />
>>>>
Seite 14 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 02 | 1. April 2012<br />
richtigen Zeit vom richtigen Mann gesprochen vielleicht<br />
keine Berge, aber zumindest Pommesbuden oder Bierzelte<br />
versetzen können.<br />
Allerdings: Wenn es hier Berge gäbe, würden sich wohl<br />
selbst die nach der ordnungsbehördlichen Anweisung<br />
auf den Weg machen.<br />
Insgesamt wurde der Stoff also recht praxisbezogen vermittelt,<br />
insbesondere die zweitägige Echtzeit-Simulation<br />
TakTra © hat sehr eindrucksvoll gezeigt, welche vielfältigen<br />
Aufgaben, aber auch Fehlerquellen und sonstige Fallen<br />
den OrgLeitern bevorstehen können.<br />
Dank der großzügigen Zeitplanung (man kann ja an anderen<br />
Instituten immerhin auch in nur drei Tagen Org-<br />
Leiter werden) blieben am Ende also keine Fragen offen.<br />
Die vereinzelt von den Teilnehmern angemerkten Kritikpunkte<br />
wurden offen diskutiert und werden in die zukünftigen<br />
Planungen sicher mit einfließen.<br />
Auch wenn natürlich nicht alle Absolventen nun automatisch<br />
die gelben Jacken anziehen werden – in jedem<br />
SoMMeRfeST DeR RKISH<br />
Sommerfest<br />
9. Juni, Planet Alsen<br />
ab 19.00 Uhr<br />
EM-Live Übertragung<br />
Deutschland - Portugal<br />
(live)<br />
Keelson - Goodies Of Classic Rock von AC/DC bis ZZ-Top. Von Steppenwolf bis Bruce Springsteen.<br />
In der Besetzung Len Dalton (voc), Stevie Hardt (bass), Hendrik Schulz-Jander (guitar), Christian Casadio<br />
(keyboards), Ingo Scheuse (drums) spielen Keelson aus Altenholz bei Kiel die beste Rockmusik aus Zeiten,<br />
in denen Songs noch Melodien und Texte noch Bedeutung hatten. Coversongs mit eigener Handschrift.<br />
Nicht kopiert, sondern live gerockt.<br />
Eintritt 10,- EUR ausgenommen Mitarbeiter und Notärzte<br />
Das Sommerfest-Plakat wird demnächst auf allen<br />
Wachen aushängen.<br />
Unser nächstes Sommerfest steht bevor!<br />
Am 9. Juni ab 19 Uhr werden wir wieder<br />
auf Planet Alsen feiern und dabei der EM-<br />
Live Übertragung Deutschland gegen Portugal<br />
folgen.<br />
Für den musikalischen Part konnten<br />
wir die Band »Keelson« gewinnen,<br />
die Coversongs mit eigener Handschrift<br />
interpretieren. »Nicht kopiert,<br />
sondern live gerockt« ist ihr Motto.<br />
In der Besetzung Len Dalton (voc),<br />
Stevie Hardt (bass), Hendrik Schulz-<br />
Jander (guitar), Christian Casadio<br />
(keyboards), Ingo Scheuse (drums)<br />
spielen Keelson aus Altenholz bei<br />
Kiel »die beste Rockmusik aus Zeiten,<br />
in denen Songs noch Melodien<br />
und Texte noch Bedeutung hatten«.<br />
Alle Infos auf: www.keelson.de<br />
Retter steckt auch ein (zumindest vorläufiger) OrgLeiter.<br />
Von daher kann ich nur allen interessierten Kollegen<br />
empfehlen, sich für angebotene Lehrgänge zu melden,<br />
insbesondere aber denen, die nicht schon durch ihre<br />
Ausbildung, Tätigkeiten im Katastrophenschutz, der SEG<br />
oder anderem mit der Materie an sich vertraut sind.<br />
Nur eine möglichst hohe Dichte an ausgebildeten Org-<br />
Leitern wird dazu führen, dass im Einsatzfall tatsächlich<br />
auch alle dieselbe Sprache sprechen und wir alle gemeinsam<br />
im Sinne der Patienten diese eher seltenen, aber dafür<br />
um so anspruchsvolleren Lagen bewältigen können.<br />
Vielen Dank an die Abteilung E+O, namentlich Volker<br />
Böhm und Stefan Denschstädt, für die tolle Organisation<br />
und Durchführung des Kurses!<br />
Stefan Hardt ist Mitglied des Teams Gesundheitsmanagement<br />
und Rettungsassistent an der RW Eckernförde.<br />
Goodies Of Classic Rock von AC/DC bis ZZ-Top.<br />
Von Steppenwolf bis Bruce Springsteen.
christian Mandel<br />
Rettungsdienst Kooperation in Schleswig-<br />
Holstein gGmbH (<strong>RKiSH</strong>) übernimmt zwei<br />
Auszubildende zum Bürokaufmann nach<br />
Insolvenz der Kreishandwerkerschaft Dithmarschen.<br />
Im Herbst des vergangenen Jahres<br />
musste die Kreishandwerkerschaft<br />
Dithmarschen mehrere Mitarbeiter<br />
aufgrund von Insolvenz entlassen.<br />
Unter ihnen auch die beiden Auszubildenen<br />
André Ehlers (24) aus<br />
Windbergen und Fabian Dunklau<br />
(19) aus Lieth.<br />
Für beide gab es glücklicherweise<br />
eine gute Lösung, ihre Ausbildung<br />
zum Bürokaufmann fortzusetzen.<br />
Durch einen Mitarbeiterkontakt bei<br />
der Handwerkerschaft konnten die<br />
jungen Männer zur Rettungsdienst<br />
Kooperation vermittelt werden und<br />
übergangslos zum 1. März 2012 ihre<br />
Ausbildung fortsetzen.<br />
»Ich habe nach den ersten drei Wochen<br />
in der <strong>RKiSH</strong> einen sehr positiven<br />
Eindruck gewonnen« berichtet<br />
André Ehlers. »Es ist alles gut strukturiert<br />
und organisiert. Ich fühle<br />
mich gut aufgehoben und betreut.«<br />
Seine Leidenschaft für Zahlen und<br />
Rechnungswesen haben den 24-jährigen<br />
ehemaligen Soldaten seinerzeit<br />
bewogen, eine Ausbildung als Bürokaufmann<br />
zu beginnen.<br />
Auch Fabian Dunklau, Auszubildender<br />
im 2. Lehrjahr unterstreicht die<br />
Aussagen von seinem Kollegen. »Es<br />
ist viel Input, aber jeder hat seine<br />
konkreten Aufgaben. Das gefällt mir<br />
sehr gut! Die ganzen Puzzleteile formen<br />
sich langsam zu einem Bild.«<br />
sagt der 19-jährige. Beide berichten<br />
von der Herausforderung, sich mit<br />
den neuen Inhaltsschwerpunkten<br />
auseinanderzusetzen. »Rettungsdienst<br />
und Handwerk sind zwei völlig<br />
unterschiedliche Dinge« stellen<br />
die beiden jungen Männer eindeutig<br />
fest. Sie bestätigen auch die Vielfältigkeit<br />
der Aufgaben und Möglichkeiten<br />
im Rettungsdienst und freuen<br />
sich über die Chance, die die <strong>RKiSH</strong><br />
ihnen zur Fortsetzung ihrer Ausbildung<br />
gegeben hat.<br />
Der Geschäftsführer Michael Reisberichtet,<br />
dass die Rettungsdienst<br />
Kooperation in Schleswig-Holstein<br />
(<strong>RKiSH</strong>) von der Insolvenz der Kreishandwerkerschaft<br />
und dem Ausbildungsplatzverlust<br />
der beiden jungen<br />
Menschen erfahren hat.<br />
»Obwohl wir momentan in der Verwaltung<br />
keinen Bedarf an zusätzlichen<br />
Mitarbeitern hatten, haben<br />
wir uns sofort entschlossen, hier als<br />
Bildungsträger einzuspringen. Wir<br />
wollten den beiden Auszubildenden<br />
die Möglichkeit geben, ihre Lehre<br />
unterbrechungsfrei fortzusetzen und<br />
damit etwas Gutes zu tun. Wir sind<br />
Teil der Gesellschaft und fühlen uns<br />
dieser gegenüber verantwortlich.«,<br />
so Michael Reis.<br />
www.rkish.de | Seite 15<br />
AuS eIneR AuSzubIlDenDen WuRDen plöTzlIcH DReI!<br />
André Ehlers erhält seinen Arbeitsvertrag von der<br />
Leiterin Personalmanagement Angela Hoyer. Beate<br />
Töpsch (links) begleitet ihn in seinem Ausbildungsabschnitt<br />
an der Rettungsdienst Akademie.<br />
Fabian Dunklau (19) ist Auszubildender im zweiten<br />
Lehrjahr. Zur Zeit ist er in der Fakturierung in Pinneberg<br />
eingesetzt.<br />
André Ehlers steht kurz vor Abschluss<br />
seiner Berufsausbildung. Bereits<br />
im Mai 2012 werden die schriftlichen<br />
Prüfungen beginnen. »Ich bin<br />
sehr froh, meine Ausbildung bei der<br />
<strong>RKiSH</strong> abschließen zu können und<br />
so kurz vor Ende nicht ohne einen<br />
Betrieb da zustehen.« hebt André<br />
Ehlers hervor, der zur Zeit einen Aus-<br />
bildungsabschnitt in der Rettungsdienst<br />
Akademie in Heide unter Anleitung<br />
von Beate Töpsch absolviert.<br />
Sein Kollege Fabian Dunklau wird<br />
gerade im Team Fakturierung in<br />
Pinneberg in die Einsatzabrechnung<br />
eingearbeitet und fühlt sich dort<br />
sehr gut aufgehoben. Sein Interesse<br />
an Mathematik und EDV bestärkten<br />
den 19-jährigen, sich nach Abschluss<br />
verschiedener berufsvorbereitenden<br />
Maßnahmen, für die Ausbildung<br />
zum Bürokaufmann zu entscheiden.<br />
Für Dunklau sind noch weitere Sta-<br />
tionen und Abteilungen in der<br />
<strong>RKiSH</strong> nach einem konkreten Ausbildungsplan<br />
vorgesehen. So beispielsweise<br />
die Hospitation auf einer<br />
Rettungswache, um einen direkten<br />
Bezug zwischen dem Einsatzdienst<br />
und der Verwaltungstätigkeit herstellen<br />
zu können.<br />
Wir wünschen unseren »neuen«<br />
Auszubildenden ein gutes Gelingen<br />
und Freude bei der neuen Aufgabe,<br />
eine gute Begleitung durch die Verantwortlichen<br />
und bei den Prüfungen<br />
viel Erfolg!<br />
Christian Mandel<br />
ist Teamleiter Public<br />
Relations und Rettungs-<br />
assistent im VB Steinburg.
Seite 16 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 02 | 1. April 2012<br />
WIe SIcH AucH DIe beSTen nocH veRbeSSeRn Können<br />
Wie läuft ein Lehrgang vor Ort beim Kun-<br />
den ab? Eindrücke aus einem Schockraum-<br />
Training an der Diako-Klinik in Flensburg.<br />
Samstag früh in der ZNA der Flensburger<br />
Diako-Klinik: Notarzt und<br />
Rettungsassistent rollen einen vor<br />
Schmerzen stöhnenden Patienten in<br />
den Schockraum. Nach Auskunft des<br />
Notarztes wurde der Mann von einer<br />
Kuh getreten und einige Meter übers<br />
Feld geschleudert. Sofort beginnt das<br />
Schockraum-Team mit seiner Arbeit.<br />
Schon bald stellt sich heraus: Der<br />
Verletzte hat ein Volumenproblem.<br />
Vor allem aber hat er Flüssigkeit beidseitig<br />
im Bauchraum. »Der Patient<br />
»Das war sehr authentisch«,<br />
sagt Dr. Maurer* einige Minuten<br />
später. »So erlebe ich unsere<br />
Arbeit eigentlich jeden Tag.«<br />
sieht blass aus, der Puls wird schwächer«,<br />
meldet Anästhesist Christoph<br />
Maurer*. Zehn Minuten nach Ankunft<br />
des Patienten im Schockraum<br />
trifft der Teamleiter, Oberarzt Horst<br />
Germann, die Entscheidung: ab in<br />
den OP!<br />
»Das war sehr authentisch«, sagt Dr.<br />
Maurer einige Minuten später. »So<br />
erlebe ich unsere Arbeit eigentlich jeden<br />
Tag.« Er und 13 seiner Kollegen<br />
sitzen im Seminarraum der Klinik.<br />
Fast 5.000 Patienten kommen laut<br />
Angaben der Klinik monatlich ins<br />
»Traumazentrum des Nordens«. Der<br />
Einsatz gerade eben war aber eine<br />
Simulation.<br />
Der vermeintlich von einer Kuh getretene<br />
Patient: die hochtechnisierte<br />
Simulatorpuppe SimMan 3G © , gesteuert<br />
von einem Techniker der<br />
Rettungsdienst Akademie. Aus Notärzten,<br />
Unfallchirurgen, Anästhesisten,<br />
einer Neurochirurgin, einem<br />
Pädiater und Pflegepersonal besteht<br />
die Gruppe, die gerade an einem<br />
Schockraum-Simulationstraining<br />
unter möglichst realen Bedingungen<br />
teilnimmt. Vorangegangen ist eine<br />
Theorieeinheit, die die Teilnehmer<br />
zu einem offenen Umgang mit Fehlern<br />
ermutigen soll. Denn Ziel des<br />
Kurses ist nicht, bestimmte Fertigkeiten<br />
zu verbessern – das ZNA-Team<br />
der Diako-Klinik ist ohnehin hochqualifiziert<br />
und arbeitet nach den<br />
ATLS-Richtlinien. Vielmehr wollen<br />
die drei Dozenten der Rettungsdienst<br />
Akademie – der erfahrene ATLS-Instruktor<br />
und Oberarzt Thomas Zugck<br />
vom Westküstenklinikum Heide und<br />
die Rettungsassistenten Sören Meis<br />
und Peter Wiebens – die Kommunikation<br />
der Flensburger untereinander<br />
trainieren. Insgesamt vier Szenarien<br />
werden von zwei Teams à sieben<br />
Teilnehmern heute durchgespielt. An<br />
jedes Szenario, das vom jeweils wartenden<br />
Team per Videoübertragung<br />
live im Seminarraum verfolgt wird,<br />
schließt eine Nachbesprechung an.<br />
Der »Patient« ist im Schockraum optimal<br />
versorgt worden. Wie aber ging<br />
es dem Team dabei? Einig sind sich<br />
alle: Die Kommunikation ist bereits<br />
hervorragend – aber etwas zu verbessern<br />
gibt es immer. »Es geht ums<br />
Finetuning«, sagt Dozent Thomas<br />
Zugck. Warum etwa hat keiner reagiert,<br />
als Schwester Anja* die HWS<br />
Orthese vorgeschlagen hat? »Ich will<br />
mich mehr durchsetzen, damit man<br />
mir zuhört«, zieht sie ihr Fazit.<br />
Aus der Dozentenriege kommt der<br />
Rat, in unübersichtlichen Momenten<br />
die »10 für 10«-Regel anzuwenden:<br />
Sich zehn Sekunden Zeit nehmen,<br />
um die nächsten zehn Minuten<br />
zu planen. Für solche und andere<br />
Aus der Dozentenriege kommt<br />
der Rat, in unübersichtlichen<br />
Momenten die »10 für 10«-Reg el<br />
anzuwenden: Sich zehn Sekunden<br />
Zeit nehmen, um die nächsten<br />
zehn Minuten zu planen.<br />
»Stop«-Manöver sollen alle Beteiligten<br />
kurz ihre Arbeit unterbrechen,<br />
um zu fokussieren und sich gegenseitig<br />
auf den gleichen Stand zu bringen.<br />
»10 für 10 darf jeder aufrufen, nicht<br />
nur der Teamleiter«, betont Sören<br />
Meis.<br />
Der Aufwand für das Simulationstraining<br />
ist hoch: Das Akademie-<br />
Team hat Kameras und Mikros im<br />
Schockraum installiert. Nicht nur in<br />
den Seminarraum, auch in das kleine<br />
Spülzimmer neben dem Schockraum<br />
werden die Szenarien aus drei Kameraperspektiven<br />
übertragen. Denn<br />
von hier aus steuert Techniker And-<br />
Vor dem Training machen sich die Kursteilnehmer der Flensburger Diako-Klinik mit dem »Patienten« vertraut.
eas Krey den Simulator. Live sieht er<br />
auch die Parameter des »Patienten«<br />
auf seinem Monitor. Entsprechend<br />
der Handlungen des Schockraum-<br />
Teams verändert er Herzfrequenz,<br />
Sauerstoffsättigung oder Blutdruck;<br />
durch ein Mikro lässt er ihn sprechen.<br />
Woher er immer weiß, wie der<br />
Simulator zu reagieren hat? »Ich bin<br />
seit 13 Jahren als Rettungsassistent<br />
im Einsatz, da kann man das«, sagt<br />
er. »Etwas Schauspieltalent braucht<br />
es natürlich auch.«<br />
Etwa, als Krey im folgenden Szenario<br />
einen älteren Mann simuliert,<br />
der von der Leiter gestürzt ist. Noch<br />
wirkt der Patient stabil mit einer<br />
Sauerstoffsättigung von 97 Prozent<br />
und einer 74er Herzfrequenz. Dann<br />
aber beginnt er, sich zu wiederholen,<br />
fragt mehrmals leise nach seiner<br />
Frau. Plötzlich weitet sich die linke<br />
Pupille. Der Patient stöhnt. »Er wird<br />
müde und trübt ein«, meldet Anästhesistin<br />
Silke Mertens* und fordert<br />
den Neurochirurgen an. Die Herzfrequenz<br />
fällt, der Patient zeigt cerebrale<br />
Einklemmungszeichen. Die Diagnose<br />
steht schnell fest: Schädel-Hirn-<br />
Trauma.<br />
Also: Sauerstoff, Perfusionsdruck –<br />
und auf zum CT. In der Nachbesprechung<br />
stellt sich heraus: Wieder ist<br />
der Patient hervorragend versorgt<br />
worden. Aber es hat keinen klaren<br />
Ansprechpartner gegeben, weil die<br />
Teamleiterin, Oberärztin Susanne<br />
Frahm*, keine gelbe Weste als Erkennungszeichen<br />
getragen hat – aus<br />
Angst, es könne ihr als Eitelkeit ausgelegt<br />
werden. Doch zu wissen, wer<br />
Ansprechpartner ist, hilft allen. So<br />
sieht es auch das Pflegepersonal:<br />
»Wenn zwei Oberärzte mit gleicher<br />
Erfahrung da sind, weiß ich oft nicht,<br />
wer jetzt eigentlich Teamleiter ist«,<br />
sagt Schwester Claudia*. »Ich merke<br />
jetzt, was für Informationen mir deswegen<br />
durch die Lappen gegangen<br />
sind«, stellt Dr. Frahm fest.<br />
In den beiden letzten Szenarien gewinnen<br />
die Teilnehmer an Sicherheit<br />
– nicht nur im Umgang mit SimMan<br />
3 G. Bei der Patienten-Übergabe wiederholt<br />
der Teamleiter alle Fakten<br />
noch einmal. Eine leicht unübersichtlich<br />
scheinende Situation unterbricht<br />
er mit »Stop!« und lässt<br />
alle wieder auf einen Nenner kommen.<br />
Und Schwester Anja setzt sich<br />
schließlich durch: Sie drängt darauf,<br />
einen »Patienten« umzudrehen, der<br />
laut Szenario nach einer Schlägerei<br />
eingeliefert worden ist, um seinen<br />
Rücken anzuschauen. Keine schlechte<br />
Idee, befinden sich dort doch zwei<br />
Messerstiche, die »Notarzt« Thomas<br />
Zugck bei der Übergabe nicht erwähnt<br />
hat.<br />
Am Ende des Tages sind sich alle einig:<br />
Die ZNA-Mitarbeiter in Flensburg<br />
sind ein harmonisches und hervorragend<br />
arbeitendes Team.<br />
Und doch geht die ZNA-Bereichsleitung<br />
mit einer Liste von Verbesserungsideen<br />
für die Organisation im<br />
Schockraum aus dem Training.<br />
Das Feedback fällt denn auch durchweg<br />
positiv aus. »Es ist richtig toll<br />
zu sehen, was funktioniert und was<br />
eben nicht – das merkt man erst,<br />
wenn man sich von außen zusehen<br />
kann!« meint Schwester Anja. Oberarzt<br />
Karsten Schmitt gibt anfängliche<br />
Skepsis zu: »Ich hätte vorher<br />
nicht gedacht, dass es was bringt,<br />
aber ich fand das Training wirklich<br />
gut«, sagt er. »Auch, wenn wir schon<br />
gut kommunizieren, kann man es sicher<br />
immer noch verbessern,« glaubt<br />
Unfallchirurg Andreas Witt. »Ich<br />
würde das gerne wieder machen.«<br />
Und Pfleger Stefan fügt hinzu: »Ich<br />
werde das auch meinen Kollegen<br />
empfehlen. Ich hoffe, dass ich beim<br />
nächsten Mal wieder dabei bin!«<br />
Seine Chancen stehen nicht schlecht:<br />
In diesem Jahr stehen in Flensburg<br />
noch zwei weitere Schockraum-Trainings<br />
durch die Rettungsdienst Akademie<br />
auf dem Programm.<br />
*Alle Namen wurden geändert, um die Privatsphäre<br />
unserer Teilnehmer zu wahren.<br />
www.rkish.de | Seite 17<br />
»Notarzt« Thomas Zugck erwähnt bei der Übergabe<br />
nicht unbedingt alle Details.<br />
Die Kursteilnehmer trainieren unter realen Bedingungen<br />
in ihrem eigenen Schockraum.<br />
Nachbesprechungen sorgen für Aha-Erlebnisse.
Seite 18 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 02 | 1. April 2012<br />
veRSIcHeRungSSTATISTIK 2011<br />
Thomas ottmar<br />
Allgemein<br />
Das Jahr ist aus Sicht der Abteilung Versicherungen sehr<br />
ereignisreich gewesen. Es gab einen leichten Rückgang der<br />
Schadenfälle um 6,62%. Die Prognose geht hier in Richtung<br />
Stagnation, so dass ich davon ausgehe, dass sich die<br />
Schadenanzeigen weiterhin in einem Bereich von 250 bis<br />
300 Schadenfällen bewegen werden bei unveränderten<br />
Vertragsgrundlagen mit unseren Versicherern. Wir sind<br />
mit unserem Versicherungspakt sehr gut aufgestellt und –<br />
wie ich denke – auch vorbildlich im Rettungsdienst.<br />
Verwunderlich ist in diesem Zusammenhang jedoch,<br />
dass es immer wieder vorkommt, dass mich Mitarbeiter<br />
anrufen und über die Absicherungen nicht in Kenntnis<br />
sind. Hier würde ich mir wünschen, dass besonders<br />
den <strong>News</strong>letterbeiträgen mehr Aufmerksamkeit<br />
geschenkt wird. Natürlich stehe ich auch jedem Mitarbeiter<br />
für ein persönliches Gespräch zur Verfügung. In<br />
erster Linie bleiben aber die Wachenleitungen die Ansprechpartner.<br />
Sie werden über unsere Versicherungen<br />
laufend informiert.<br />
Die fakten<br />
Hier nun ein paar konkrete Zahlen zum vergangenen<br />
Jahr. Die untenstehende Grafik veranschaulicht den Verlauf<br />
der Versicherungsfälle seit Bestehen der <strong>RKiSH</strong>.<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
70<br />
100<br />
180<br />
Die folgende Grafik zeigt die Verteilung aller Schadenfälle<br />
2011 in den einzelnen Versorgungsbereichen und der<br />
Verwaltung.<br />
229<br />
245<br />
302<br />
282<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />
Abb. 1 versicherungsfälle seit bestehen der <strong>RKiSH</strong><br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
95<br />
61<br />
35<br />
pi Dith Stbg RD verw.<br />
In der nächsten Grafik sehen wir diese Schadenfälle<br />
dann in der Häufigkeit – in Bezug gesetzt zu den gefahrenen<br />
Einsätzen und können hieraus ableiten, dass zum<br />
Beispiel im Falle Pinneberg nach jedem (statistisch gesehen)<br />
629. Einsatz ein neuer Versicherungsfall gemeldet<br />
wurde. Insgesamt hat sich dieser Verlauf zum Vorjahr<br />
durchaus verbessert.<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
Abb. 2 verteilung aller Schadenfälle 2011<br />
0<br />
629<br />
370<br />
531<br />
81<br />
10<br />
356<br />
pinneberg Dithmarschen Steinburg Rendsburg<br />
Abb. 3 Häufigkeit der Schadenfälle in bezug zu den gefahrenen einsätzen.<br />
ereignismeldung Intranet<br />
Die Nutzung des Moduls Intranet Ereignismeldungen<br />
hat sich verbessert. Immer häufiger wurden die Schäden<br />
hiermit angezeigt, so dass wir im Vergleich zum Vorjahr<br />
nochmals eine Reduzierung der nichtgemeldeten Schäden<br />
um 50% verzeichnen konnten. Dies wird durch die<br />
nächste Grafik verdeutlicht.<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
30<br />
109<br />
55<br />
Nicht gemeldete Versicheungsfälle<br />
per Ereignismeldung 2010 / 2011<br />
20 17<br />
12<br />
3<br />
4<br />
0 0<br />
0<br />
0<br />
6<br />
1 0 0 1<br />
Kfz-Ha Kasko Haft elek Invent unfall vRS bRS Sport
fuhrpark<br />
Bemerkenswert bleibt die hohe Zahl der Bagatellschäden<br />
der Außenspiegel unserer RTW´s. Fast 50 % aller Kaskoschäden<br />
waren hier anzusiedeln. Die Regulierung der<br />
Kaskoschadenfälle durch den KSA verläuft weitestgehend<br />
unproblematisch, sofern Schäden rechtzeitig angemeldet<br />
werden. Und hier appelliere ich an alle. Bitte unbedingt<br />
zeitnah die Schadenanzeigen abarbeiten.<br />
Zwei größere Kaskoschäden (1x Totalschaden) waren<br />
2011 zu verzeichnen, die aber beide vollumfänglich vom<br />
KSA beglichen wurden.<br />
Mit den Unfallgegnern selbst gab es 2011 wenig Probleme.<br />
Wenn es zu Unstimmigkeiten kam, dann konnten diese<br />
häufig im Vorwege geklärt werden.<br />
unfallversicherung<br />
Seit Beginn 2011 wurde die Unfallversicherung der ZU-<br />
RICH-Versicherung auf den privaten Sektor erweitert, so<br />
dass auch alle Unfälle, die in der Freizeit oder im Urlaub<br />
passieren können, versichert sind. Unfälle dieser Art sind<br />
natürlich auch über das Ereignismeldeverfahren an die<br />
Abteilung Versicherungen zu melden. Dies wurde leider<br />
in sechs Fällen versäumt. Wenn Mitarbeiter hier unsicher<br />
sind, dann können sie mich natürlich gerne auch<br />
direkt anrufen, um Detailfragen zu klären.<br />
Allgemeine Haftpflichtschäden<br />
Allgemeine Haftpflichtschäden mit einem Eigenanteil<br />
von 500 € gingen 2011 um 50% zurück. Dies ist zwar ein<br />
positiver Verlauf, jedoch fehlen auch noch landesweite<br />
Zahlen des Kommunalen Schadenausgleiches zum Vergleich.<br />
Sobald mir der Geschäftsbericht des KSA vorliegt,<br />
werde ich hierüber berichten.<br />
Juristische vertretung<br />
2011 wurde die <strong>RKiSH</strong> in der Durchsetzung von Forderungen<br />
aus älteren Versicherungsfällen weiterhin von der<br />
Kanzlei Spengler aus Würzburg vertreten. Hierbei erwies<br />
sich die Abgabe der Versicherungsfälle ausnahmslos als<br />
gut, da in den Fällen entweder die Auseinandersetzung<br />
gewonnen oder aber eine positive Quote erzielt werden<br />
konnte.<br />
Aussicht 2012<br />
Beim Kommunalen Schadenausgleich in Kiel wird seit<br />
dem 01. 01. 2012 das »Digitale Büro« praktiziert. Für mich<br />
bedeutet dies, dass zukünftig alle Schadenereignisse nur<br />
noch »papierlos« an den KSA gemeldet werden. Dies geschieht<br />
in Form von PDF- oder Word- Dokumenten.<br />
www.rkish.de | Seite 19<br />
Für die Mitarbeiter in den Versorgungsbereichen bedeutet<br />
es zukünftig, dass die Schadenanzeigen, die den KSA<br />
betreffen, nur noch in digitaler Form erstellt werden.<br />
Diese werden dann so an die Wachenleitungen übermittelt.<br />
Gleiches gilt für die Anlagen (Fotodokumentation<br />
und Ähnliches).<br />
Vor einiger Zeit wurden den Rettungswachen die noch<br />
fehlenden Fotoapparate zugewiesen. Hier gilt daher ab<br />
sofort zu jedem Schadenfall die Anfertigung von Fotomaterial.<br />
Ohne diese Foto-Dokumentation ist eine Beurteilung<br />
zur Schadenbehebung durch die Abteilung Fuhrparkmanagement<br />
nur sehr schwer vorzunehmen und<br />
hat uns in der Vergangenheit daran gehindert, zeitnahe<br />
Entscheidungen zu treffen. Die Verfahrensanweisung zur<br />
Bearbeitung von Schadenfällen wurde angeglichen. Ich<br />
bitte daher insbesondere die Wachenleitungen um Beachtung.<br />
In eigener Sache<br />
Bei allen Problemen, die im Bereich der Schadenrecherche<br />
auftreten, möchte ich einmal Danke sagen für die<br />
Zusammenarbeit mit den Rettungswachenleitern und<br />
auch den Mitarbeitern. Insgesamt empfinde ich das »Klima<br />
Zuarbeit« als gut. Weiß ich doch auch darum, dass<br />
das mit den Schadenanzeigen verbundene und manchmal<br />
so empfundene lästige »Anhängsel Schadenformulare«<br />
nicht für jeden nachvollziehbar ist. Besonders dann,<br />
wenn ich mal wieder darauf herumreite, dass doch bitte<br />
auch jedes Kreuzchen gesetzt wird, und wenn es noch so<br />
unsinnig erscheint im Bezug zum Fall. Insofern bedanke<br />
ich mich an dieser Stelle für das Verständnis.<br />
Thomas Ottmar ist Mitarbeiter im Bereich<br />
Versicherungswesen an unserem Verwaltungsstandort<br />
Pinneberg.
Seite 20 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 02 | 1. April 2012<br />
enTgelTeRMITTlung IM ReTTungSDIenST<br />
Die Teilnehmer der Führungskräftequalifikation<br />
(FQK) hatten viele Fragen zum Thema<br />
Rechnungswesen und den Zahlen im<br />
Rettungsdienst. Daraus sind eine Menge<br />
Fragen entstanden, die wir hier gemeinsam<br />
mit der Abteilungsleiterin Finanz- und<br />
Rechnungswesen Christine Büche beantworten<br />
werden; insbesondere zum Thema<br />
Entgeltermittlung im Rettungsdienst.<br />
news: Jedes Jahr unterschiedliche<br />
Benutzungsentgelte in jedem Kreis,<br />
Inventur, Verordnungen, Rechnungen,<br />
Dienstplanprogramm, Handkassen,<br />
Dienstreiseanträge, Erfassung<br />
der Kilometerstände bei den<br />
Fahrzeugen – für viele Kollegen ist<br />
das System der Finanzen im Rettungsdienst<br />
ein Buch mit sieben Siegeln.<br />
Brauchen wir das wirklich alles<br />
Frau Büche?<br />
frau büche: Ja! Wie brauchen diese<br />
Informationen zwingend, um unsere<br />
Entgelte zu ermitteln.<br />
news: Wer bestimmt überhaupt, wie<br />
ein Entgelt zu ermitteln ist?<br />
frau büche: Im Rettungsdienstgesetz<br />
(RDG §6 ist geregelt, dass die Kreise<br />
und kreisfreien Städte jeweils die<br />
Aufgabe haben die Notfallrettung<br />
und den Krankentransport sicherzustellen.<br />
Die Durchführung kann<br />
durch eigenes Personal oder durch<br />
Übertragung der Aufgaben erfolgen.<br />
Die Grundlagen und Besonderheiten<br />
der Entgeltermittlung im Rettungsdienst<br />
ergeben sich aus §8(a) RDG.<br />
Dort ist beschrieben, dass als Grundlage<br />
zur Ermittlung von Entgelten<br />
ein landesweiter einheitlicher Kosten-<br />
und Leistungsnachweis (KLN)<br />
dient. Dieser Kosten- und Leistungsnachweis<br />
ist bis zum 30. April des<br />
Folgejahres bei den Kostenträgern<br />
einzureichen.<br />
Die Benutzungsentgelte jedes einzelnen<br />
Kreises sind so zu bemessen,<br />
dass sie auf der Grundlage einer bedarfsgerechten<br />
und leistungsfähigen<br />
Organisation sowie einer sparsamen<br />
und wirtschaftlichen Betriebsfüh-<br />
rung die Gesamtkosten des Rettungsdienstes<br />
unter Berücksichtigung des<br />
gesamten Einsatzspektrums decken.<br />
news: Bedeutet das also auch unterschiedliche<br />
Entgelte in den unterschiedlichen<br />
Kreisen?<br />
frau büche: Ja, deshalb gibt es in der<br />
<strong>RKiSH</strong> auch die unterschiedlichen<br />
Benutzungsentgelte, die jeweils mit<br />
den Kostenträgern für den jeweiligen<br />
Kreis, entsprechend den einzelnen<br />
Versorgungsbereichen, in Entgeltvereinbarungen<br />
abgeschlossen<br />
wurden.<br />
news: Dann brauchen wir den Kosten-<br />
und Leistungsnachweis nur für<br />
die Kostenträger?<br />
frau büche: Ohne diese Kostentransparenz<br />
über den KLN wäre unsere<br />
Unternehmen im »Blindflug«, so<br />
dass wir das nicht »nur« für die Kostenträger<br />
machen.<br />
Wer möchte sich schon im »Blindflug«<br />
befinden? Stellen Sie sich einmal<br />
vor, Sie sitzen in einem Flugzeug!<br />
Ich für meinen Teil möchte schon,<br />
dass alle Instrumente funktionieren<br />
und ich genügend Treibstoff im Tank<br />
habe, um meinen Urlaubsort sicher<br />
zu erreichen.<br />
Neben der Transparenz und genauen<br />
Zuordnung der einzelnen Kosten<br />
wird durch ein einheitliches Verfahren<br />
auch eine Vergleichbarkeit der<br />
Träger des Rettungsdienstes für Dritte<br />
möglich.<br />
news: Kann beispielsweise ein Minus<br />
in einem Versorgungsbereich<br />
mit einem Plus aus einem anderen<br />
Versorgungsbereich verrechnet werden,<br />
wenn es durch die Geschäftsform<br />
eine Kooperation der Kreise<br />
gibt wie in der <strong>RKiSH</strong>?<br />
frau büche: Ein klares NEIN. Eine<br />
Verrechnung ist nach der Definition<br />
des Rettungsdienstgesetzes nicht<br />
möglich, da die <strong>RKiSH</strong> auch bei ihrer<br />
Geschäftsform als Durchführer<br />
und der jeweilige Kreis als Träger<br />
des Rettungsdienstes auftritt. Des<br />
Weiteren ist diese Vorgehensweise<br />
eindeutig durch unsere Satzung ausgeschlossen.<br />
news: Was beinhaltet diese Kosten-<br />
und Leistungsrechnung?<br />
frau büche: Abgebildet werden die<br />
Gesamtkosten und die Gesamterträge<br />
eines Rettungsdienstbereichs, d.h.<br />
Kreises. Diese werden aufgesplittert<br />
in verschiedene Bereiche (Leitstelle/<br />
GröNo/ Trägerverwaltung/ Einsatzdienst)<br />
und dann in immer kleiner<br />
werdende Kostenstellen wie zum<br />
Beispiel sogar einzelne Rettungswachen.<br />
In jeweils drei Spalten werden<br />
die Kosten und Erträge für das Vorjahr,<br />
das laufende Jahr und das Folgejahr<br />
eingetragen.<br />
Somit werden die Werte für die Vergangenheit<br />
(entstandene Kosten),<br />
die Gegenwart (Hochrechnung für<br />
das laufende Jahr) und die Zukunft<br />
(Prognose) abgebildet und fließen in<br />
die Entgeltermittlung des Kreise ein.<br />
Darüber hinaus werden im KLN auch<br />
Daten zu den Einsatzzahlen, Personalbedarfsberechnungen,<br />
Vorhaltun-<br />
gen, Ausfallzeiten sowie Anlagenach-<br />
weise zu den Fahrzeugen dokumentiert.<br />
news: Was passiert, wenn man sich<br />
mit den Kostentägern zu den im<br />
KLN ausgewiesenen Kosten nicht einigen<br />
kann?<br />
frau büche: Die Verhandlungen<br />
zur Ermittlung der Entgelte sollten<br />
grundsätzlich bis zum 30. September<br />
eines jeden Jahres abgeschlossen<br />
sein. Sollte keine Einigung herbei zu<br />
führen sein, so ist die Schiedsstelle<br />
anzurufen. Diese Schiedsstelle entscheidet<br />
dann über die beantragten<br />
Benutzerentgelte. Die Schiedsstelle<br />
wird mit Vertretern der Krankenkassen<br />
und anderer Träger besetzt,<br />
die an den bisherigen Verhandlungen<br />
nicht beteiligt waren. Gegen den<br />
Schiedsstellespruch kann im Bedarfsfall<br />
dann Klage beim Verwaltungs-
gericht eingereicht werden. In der<br />
<strong>RKiSH</strong> ist kein Schiedsstellverfahren<br />
oder Klageverfahren anhängig.<br />
Noch weitere ausführlichere Informationen<br />
stehen jedem Mitarbeiter<br />
als betriebliche Information im Intranet<br />
bereit. Sollten trotzdem noch<br />
Fragen offen bleiben, besteht auch<br />
weiterhin die Möglichkeit der <strong>News</strong>redaktion<br />
weitere Fragen zu mailen.<br />
Christine Büche ist<br />
Leiterin der Abteilung<br />
Finanz- und Rechnungswesen<br />
an unseremVerwaltungsstandort<br />
Pinneberg.<br />
Wussten Sie,<br />
… dass nach §8a Abs.2 RDG S-H<br />
die Benutzungsentgelte für alle<br />
Benutzer gleichermaßen gelten?<br />
Eine Unterscheidung zwischen<br />
Selbstzahler und Krankenkasse<br />
als Kostenträger darf nicht gemacht<br />
werden.<br />
… dass das Material für GröNo eine<br />
Position im KLN ist und somit von<br />
den Kostenträgern refinanziert<br />
wird?<br />
zu beSucH beI DeR 3A DeR ggS TellIngSTeDT<br />
christian zenker<br />
Große Aufregung an einem sonnigen<br />
Freitagmorgen in der Grundschule<br />
in Tellingstedt. Grund dafür war ein<br />
RTW der <strong>RKiSH</strong>, der vor dem Gebäude<br />
vorfuhr. Aber niemand hatte<br />
die 112 gewählt, ganz im Gegenteil,<br />
ich war anlässlich ihrer Themenwoche<br />
(Thema: Gesundheit) von den<br />
8 – 9-jährigen Schülerinnen und<br />
Schülern der 3a eingeladen worden.<br />
So eine Einladung konnte ich natürlich<br />
nicht abschlagen, sodass ich<br />
mich am frühen Freitagmorgen auf<br />
den Weg nach Ostrohe machte, um<br />
einen Reserve-RTW abzuholen.<br />
Kaum in der Schule angekommen,<br />
löcherten mich die interessierten<br />
Gastgeber mit ihren Fragen. Ich<br />
nahm mir viel Zeit, um jede einzelne<br />
Frage verständlich zu beantworten.<br />
Ganz große Augen bekamen die<br />
glücklichen Schüler, als ich ihnen<br />
den RTW näher brachte. Die vielen<br />
Knöpfe und Schalter mussten na-<br />
türlich alle mal ausprobiert werden,<br />
jede Schublade mal geöffnet und das<br />
Funkgerät erklärt werden. Nach der<br />
Fragerunde und der Besichtigungsrunde<br />
wollte natürlich jeder einmal<br />
auf unserer Trage liegen und über<br />
den Schulhof geschoben werden.<br />
Ich gab mir jegliche Mühe, jeden<br />
Wunsch zu berücksichtigen, aber<br />
irgendwann war auch die schönste<br />
Unterrichtsstunde mal vorbei. Die<br />
Kinder wollten mich gar nicht mehr<br />
gehen lassen und am liebsten gleich<br />
einen neuen Termin für einen weiteren<br />
Besuch festlegen. Nachdem ich<br />
ihnen jedoch versprach, am Ende<br />
des Schuljahres noch einmal vorbei<br />
zu kommen, war die Trauer dann<br />
doch nicht mehr so groß.<br />
Mir persönlich hat dieser Vormittag<br />
sehr viel Spaß gebracht und es<br />
ist wirklich toll, wenn man dieses<br />
Funkeln in den Augen der vielleicht<br />
übernächsten Generation der <strong>RKiSH</strong><br />
sieht.<br />
www.rkish.de | Seite 21<br />
… dass die Abschreibungsfristen<br />
für Fahrzeuge und Ausrüstung in<br />
der Eckpunktevereinbarung zwischen<br />
dem Landkreistag und den<br />
Kostenträgern auch für die <strong>RKiSH</strong><br />
verbindlich vorgeschrieben sind?<br />
… dass sich die Zahl der Stunden<br />
für die Pflichtfortbildung (30<br />
Stunden) nicht aus dem RDG ableitet,<br />
sondern ebenfalls in der<br />
Eckpunktevereinbarung festgelegt<br />
ist?<br />
Zu ihrer Themenwoche »Gesundheit« konnten die Schülerinnen und Schüler einen unserer RTWs kennenlernen und 1.000 Fragen stellen.<br />
Christian Zenker ist Auszubildender<br />
an unserer Lehrrettungswache<br />
Rendsburg.<br />
Alle wollten die Trage ausprobieren und über den<br />
Schulhof gefahren werden
Knut brodersen<br />
Seite 22 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 02 | 1. April 2012<br />
beSucH voM KInDeRgARTen<br />
In Zusammenarbeit mit der chirurgischen Abteilung<br />
des Westküstenklinikums Brunsbüttel konnte für die<br />
Kleinen ein spannender Vormittag veranstaltet werden.<br />
Nach einem kurzen Empfang im Eingangsbereich des<br />
WKK`s wurden die 20 Kinder in zwei Gruppen aufgeteilt.<br />
Die eine Gruppe ging mit ihren Kuscheltieren und<br />
Teddy`s in Begleitung von Schwester Marlies zur Ambulanz.<br />
Die andere Gruppe ging mit der Rettungsassistentin<br />
Yvonne Mohr und ihrem Kollegen Knut Brodersen zum<br />
RTW, der schon geschmückt mit Luftballons vor der NEF<br />
Wache auf die Lütten wartete.<br />
Im RTW staunten die kleinen Gäste im Alter von 5 – 6<br />
Jahren nicht schlecht – was es da alles zu sehen gibt und<br />
was man alles mit der Trage machen kann.<br />
Anschließend wurde der mitgebrachte große Teddy Winnipuh<br />
zusammen mit den Kindern versorgt. Beinschienung<br />
mit Samplint und O2 Gabe mit Beatmungsmaske.<br />
Die Inhalationsmaske fanden unsere kleinen Besucher<br />
ebenso spannend, wie den SpO2 Sensor und die Standardableitung<br />
vom EKG.<br />
Der Paulus Kindergarten zu Besuch an der Rettungswache in Brunsbüttel.<br />
Am 14. Februar 2012 war es endlich soweit. Der Paulus Kindergarten aus Brunsbüttel besuchte die Rettungswache Brunsbüttel.<br />
Zum Schluss wurde noch von uns an die Kinder die<br />
Frage gestellt, wie die Notrufnummer lautet. Leider<br />
wussten es nicht alle.<br />
Dann gab es noch für jedes Kind einen Luftballon der<br />
<strong>RKiSH</strong> mit auf den Heimweg.<br />
Insgesamt war es ein gelungener Vormittag, der allen<br />
viel Spaß gemacht hat.<br />
Knut Brodersen ist Rettungsassistent an<br />
der RW Westerbüttel.
obST- unD geMüSeKoRb KReuzWoRTRäTSel<br />
Der Obst- und Gemüsekorb geht in die dritte Runde.<br />
www.rkish.de | Seite 23<br />
Ab sofort können sich alle Standorte in der <strong>RKiSH</strong> für 12 Wochen (23. April – 15. Juli) Obst- und Gemüsekorb bewerben.<br />
Bewerben kann sich jeder Kollege.<br />
Inhalt der Bewerbung:<br />
1. Das Lösungswort<br />
2. Benennung des Verantwortlichen für den Obst- und Gemüsekorb über die 12 Wochen.<br />
Die Bewerbungen bitte bis zum 15. April an das Gesundheitsmanagement der <strong>RKiSH</strong> (a.vonglischinski@rkish.de)<br />
schick en. Bei mehreren Einsendungen entscheidet das Los über die Vergabe.<br />
1 2<br />
3<br />
5 6<br />
7 8<br />
9<br />
11<br />
13<br />
14<br />
10<br />
16<br />
15<br />
Die Buchstaben aus den dunkelblauen Feldern ergeben das Lösungswort.<br />
lösungswort: g e _ _ _ D _ _ _ T _ T _ _<br />
4<br />
12<br />
Team<br />
GM<br />
Waagerecht:<br />
1) Hat viele kleine weiße Röschen.<br />
3) Kernobstgewächs und Leucht-<br />
mittel.<br />
5) Blättriges Grünzeug mit<br />
Köpfchen.<br />
7) Lachende Hülsenfrucht.<br />
9) Küchengewürz auch Immer-<br />
wurzel genannt.<br />
10) Viele gelbe Körner an einem<br />
Kolben.<br />
11) Gemüse aus der Pflanzenfamilie<br />
der Kreuzblütengewächse.<br />
13) Bromeliengewächs mit viel<br />
Vitamin C.<br />
14) Hat »Zehen« und hilft angeblich<br />
gegen Verkalkung.<br />
15) Ist lang und grün und gibs auch<br />
sauer eingelegt:<br />
16) Hängen meist zusammen und<br />
sind sauer oder süß (Mehrzahl).<br />
Senkrecht:<br />
1) Reich an Vitaminen und Mineral-<br />
stoffen auch Bröckelkohl genannt.<br />
2) Die kann man lange zählen<br />
(Mehrzahl)<br />
4) Anderer Name für Karotte.<br />
6) Distelartige, kräftige Kultur-<br />
pflanze mit Namen Cynara<br />
cardunculus.<br />
8) Es gibt ihn als Kabel…, Buchsta-<br />
ben… aber auch als Gemüse…<br />
12) Eva gab Adam einen.
André von glischinski<br />
Seite 24 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 02 | 1. April 2012<br />
ScHlAfenGM<br />
Warum lässt sich ein Schlafdefizit nicht einfach nachholen?<br />
Zu wenig Schlaf macht alt, müde und<br />
ruiniert die Gesundheit. Denn im<br />
Schlaf repariert der Körper Zellen<br />
und rüstet das Immunsystem auf.<br />
Alle Lebewesen müssen schlafen,<br />
sonst sind sie in den Wachphasen<br />
nicht leistungsfähig. Das betrifft<br />
Menschen genauso wie Elefanten,<br />
Katzen, Fruchtfliegen und Würmer.<br />
Wieso gibt es aber überhaupt diese<br />
unterschiedlichen Phasen des Wachens<br />
und Schlafens? Welche Funktion<br />
hat der Schlaf? Wie viele Stunden<br />
Schlaf brauchen wir Menschen,<br />
um gesund und fit zu bleiben?<br />
Wer tief schläft, wacht auch dann<br />
nicht auf, wenn sein Schnarchen<br />
sehr laut wird. Unter den Lebewesen<br />
ist der Mensch derjenige, der besonders<br />
tief schläft. Und nicht nur das.<br />
Auch die Dauer spielt eine erhebliche<br />
Rolle. Ein gesunder Erwachsener<br />
benötigt zwischen sieben und neun<br />
Stunden Schlaf. Ganz gleich was er<br />
tut.<br />
Was bedeutet Schlafmangel, und wie<br />
schnell kann man ihn wieder ausgleichen?<br />
Dazu hat die University of Pennsylvania<br />
in Philadelphia 159 Probanden<br />
daran gehindert, ihre übliche<br />
Schlafdauer einzuhalten. Fünf Tage<br />
lang mussten sie mit nur vier Stunden<br />
auskommen, was vor allem den<br />
Tiefschlaf deutlich abkürzte. Der<br />
Tiefschlaf zeichnet sich dadurch aus,<br />
dass im EEG sehr langsame Wellen<br />
in der Hirnrinde generiert werden.<br />
Diese langsamen Wellen unterteilen<br />
den »Verarbeitungsmodus« des Gehirns<br />
ganz grob in zwei Phasen. Einen<br />
so genannten »Down- Zustand«,<br />
Team<br />
in dem das Gehirn tatsächlich für<br />
Bruchteile von Sekunden ruht und<br />
den darauf folgenden »Up-Phasen«,<br />
in denen das Gehirn im Grunde genommen<br />
genauso aktiv ist wie in der<br />
Wachphase.<br />
Das Gehirn arbeitet also auch im<br />
Schlaf. Es bleibt aktiv, wenn auch in<br />
anderer Weise. Zwar sinken der Energieverbrauch,<br />
der Puls, die Atemfrequenz<br />
und auch der Blutdruck, aber<br />
das Gehirn verarbeitet Erfahrungen<br />
und Erlebnisse, die es in der Wachphase<br />
gesammelt hat. Dafür braucht<br />
es Zeit. Begrenzt man diese Arbeitsphase<br />
des Gehirns, dann hat das Folgen.<br />
Wenn man den Schlaf wie in<br />
der Studie von acht auf vier Stunden<br />
pro Nacht über fünf Tage hinweg verkürzt,<br />
dann erkennt man, dass die<br />
Probanden in der Wachphase weniger<br />
Aufmerksam sind, häufig Fehler<br />
bei Aufgaben machen und dass sie<br />
sich müde fühlen und in schlechter<br />
Stimmung sind. Man könnte sagen,<br />
das Gehirn ist überlastet.<br />
Tag für Tag erzeugen unzählige Ereignisse<br />
und Lernprozesse ebenso<br />
viele Nervenverknüpfungen, die<br />
wir längst nicht alle brauchen. In<br />
der Nacht werden diese überflüssigen<br />
Verknüpfungen regelrecht entsorgt.<br />
Der Tiefschlaf fungiert sehr<br />
wahrscheinlich dazu, diese fast gesättigten<br />
neuronalen Verbindungen<br />
wieder herunter zu regulieren. Die<br />
Netzwerke werden für die folgende<br />
Wachphase vorbereitet, um neue<br />
Informationen zu verarbeiten. Über<br />
Nacht bekommen wir den Kopf frei<br />
für Neues. Aber nur, wenn wir lange<br />
genug geschlafen haben. Dagegen<br />
führt ein Schlafdefizit dazu, dass der<br />
Kopf praktisch voll bleibt. Mit zahllosen<br />
Nervenverknüpfungen, die wir<br />
nicht brauchen. Die aber dazu führen,<br />
dass unsere Gedächtnisleistung<br />
unter dieser Überlastung sinkt und<br />
wir uns weniger konzentrieren können.<br />
Jeder kennt dies, wenn ein arbeitsreicher<br />
Arbeitsblock hinter einem liegt,<br />
in dem man wenig geschlafen hat.<br />
Man freut sich auf die freien Tage, in<br />
denen man mal so richtig ausschlafen<br />
kann. Aber damit ist noch längst<br />
nicht wieder alles in Ordnung, heißt<br />
es im Ergebnis der Studie der University<br />
of Pennsylvania. Erstmals wird<br />
sehr deutlich gezeigt, dass man nach<br />
fünf Tagen einer Schlafverkürzung<br />
nicht nur eine Nacht braucht, um<br />
alles wieder in geordnete Bahnen<br />
zu bringen. Nach einer Nacht Erholungsschlaf<br />
ist immer noch ein Defizit<br />
erkennbar. Die Aufmerksamkeitsfunktionen<br />
haben nicht die volle<br />
Ausgangsleistung erreicht. Auch die<br />
Gemütslage ist bei vollkommen ausgeschlafenen<br />
Personen positiver.<br />
Man kann nicht gegen die eigene Uhr<br />
ankämpfen.<br />
Bei Schichtarbeitern zeigen sich immer<br />
wieder Konzentrationsdefizite.<br />
Sie sind auch anfälliger für Krankheiten,<br />
weil ein ausreichender Schlaf<br />
auch das Immunsystem stärkt. Auch<br />
Herz- Kreislauferkrankungen treten<br />
bei Schichtarbeitern häufiger auf als<br />
bei Menschen, die sich nachts richtig<br />
ausruhen können.<br />
Schlafforscher wissen aus Forschungen,<br />
dass sogar Stoffwechselerkrankungen<br />
wie Diabetes durch ein<br />
Schlafdefizit begünstigt werden können.<br />
Ein chronisches Schlafdefizit<br />
führt dazu, dass verhältnismäßig zu<br />
viel Nahrung aufgenommen wird.<br />
Dabei wird nicht nur mehr Nahrung<br />
aufgenommen, um das mehr<br />
an Energie bereitzustellen, was man<br />
braucht um die verlängerte Wachphase<br />
durchzustehen. Darüber hi-
naus wird viel mehr gegessen. Das<br />
kann zu Fettleibigkeit und Diabetes<br />
führen.<br />
Ein ausgedehnter Schlaf umfasst<br />
alle Schlafphasen, die sich jeweils<br />
abwechseln. Den Tiefschlaf genauso<br />
wie den so genannten »REM-Schlaf«,<br />
während dem wir besonders intensiv<br />
träumen, und der eigentlich schon<br />
der Wachphase des Gehirns ähnelt.<br />
Je länger der Schlaf währt, desto<br />
häufiger wechseln Tiefschlaf und<br />
Traumphase ab, desto besser werden<br />
unsere Nervenzellen auf neue Aufgaben<br />
am Tage vorbereitet.<br />
AuS DeR MITARbeITeRScHAfT<br />
Leni Jahnke wurde am 17. Dezember<br />
2011 um 6:25 Uhr geboren und wog<br />
bei einer Länge von 51 cm 3490 g.<br />
Wir gratulieren unserem Mitarbeiter<br />
Sebastian Jahnke ganz herzlich und<br />
freuen uns mit den stolzen Eltern!<br />
Schlaf ist wichtig für den Erhalt unserer<br />
Leistungsfähigkeit, Genussfähigkeit,<br />
unsere Stimmung und dafür,<br />
dass wir Freude haben an den Dingen,<br />
die wir tagsüber machen. Wir<br />
müssen nur darauf achten, dass wir<br />
dem Schlaf genug Zeit einräumen,<br />
und dass wir ihn nicht als verlorene<br />
Zeit sehen.<br />
Das Team Gesundheitsmanagement<br />
wünscht einen ausgeschlafenen<br />
Start in den Frühling!<br />
Quelle: NDR-Info / Logo das Wissenschaftsmagazin /<br />
06. August 2010<br />
Professor Dr. Jan Born (Universität zu Lübeck)<br />
Am 30. Januar 2012 kam Mats Bennet<br />
zur Welt. Er war 51 cm lang und<br />
hatte ein Gewicht von 3.640 g. Wir<br />
freuen uns mit der stolzen Mama,<br />
Anke Mallon, und wünschen alles<br />
Gute!<br />
www.rkish.de | Seite 25<br />
André von<br />
Glischinski ist Leiter<br />
des Teams Gesundheitsmanagement<br />
und<br />
Rettungsassistent an<br />
der RW Wedel.<br />
Am 04. März 2012 erblickte Lasse<br />
Leth-Nissen das Licht der Welt. Bei<br />
einer Größe von 49 cm, wog er<br />
2.900 g . Wir gratulieren unserem<br />
Mitarbeiter Christian Leth-Nissen<br />
und wünschen alles Gute!
Seite 26 | <strong>RKiSH</strong> <strong>News</strong> 02 | 1. April 2012<br />
veRAbScHIeDung JoHAnneS JoHAnnSen<br />
Rendsburg. Der Anblick unseres frischgeduschten Johannes Johannsen<br />
(JoJo), war uns Kollegen keineswegs fremd, als er um<br />
9:00 Uhr seine Haustür öffnete.<br />
Mit einigen RTW’s standen wir am 21. Januar, seinem<br />
letzten Arbeitstag, mit einem etwas anderen Fahrrad vor<br />
seiner Auffahrt.<br />
Hierbei sei zu erwähnen, dass unser JoJo seinen Arbeitsweg<br />
(ca. 18 km) die ganzen 26 Jahre mit seinem Fahrrad<br />
aufgenommen hat. Im Hochsommer, bei Regen und bei<br />
Schneegestöber. Leicht erkennbar war er durch sein rasches<br />
Tempo und seiner blauen Pudelmütze.<br />
Als er seine Kollegen erblickte, sah er auch die – extra für<br />
ihn bestellte – Rikscha. Denn auch seinen letzten Weg<br />
zur Arbeit sollte er wie gewohnt, an der frischen Luft genießen<br />
können. Er wurde von Zuhause ca. 12 km bis zum<br />
Jugendfeuerwehrzentrum im Wechsel von einiger Kollegen<br />
gefahren. JoJo saß mit einer Decke auf dem Schoß<br />
in seiner Rikscha und konnte das Staunen der Passanten<br />
am Straßenrand in vollen Zügen genießen (ebenso dass<br />
sein Fahrer ab und an nach Luft jappste).<br />
Im Jugendfeuerwehrzentrum angekommen, war das leckere<br />
Frühstücksbuffet bereits startklar, und noch weitere<br />
Kollegen standen zur Begrüßung bereit. Auch ältere<br />
Kollegen (inkl. die zu Kreiszeiten) haben an seiner Verabschiedung<br />
teilgenommen und unser JoJo war sichtlich<br />
überrascht. Nach seiner Dankesrede überreichten<br />
wir ihm unsere Geschenke und Andenken, genossen die<br />
Stunden mit ihm zusammen und begleiteten ihn erneut<br />
bis zu seiner Haustür und entließen ihn in seinen verdienten<br />
Vorruhestand.<br />
Wir wünschen ihm viel Freude und vor allem Gesundheit,<br />
damit er seinen Ruhestand mit seiner Familie genießen<br />
kann.<br />
Seine Kollegen der Rettungswache 91/99<br />
Johannes Johannsen wurde mit der Rikscha zu seinem letzten Arbeitstag gefahren.<br />
Impressum | Verantwortlich: Angela Hoyer | Gestaltung: vingervlug, Hamburg | www.vingervlug.com
ApRIl, ApRIl…<br />
Viele werden beim Lesen des Artikels über<br />
das neue System »RescueConnect« gedacht<br />
haben, »Was macht die <strong>RKiSH</strong> denn<br />
nun schon wieder???«.<br />
»Das darf doch wohl nicht wahr<br />
sein!« oder »Wo soll das noch hinführen?«<br />
sind möglicherweise Gedanken,<br />
die berechtigterweise in den<br />
Köpfen der Leser entstanden sind.<br />
Glücklicherweise können wir durch<br />
einen Verweis auf das Erscheinungsdatum<br />
des aktuellen <strong>News</strong>letters<br />
dazu beitragen, andere Ideen auszulösen.<br />
Es wird in der <strong>RKiSH</strong> kein System<br />
zum eigenständigen Fahren der<br />
www.rkish.de | Seite 27<br />
NEFs geben… weder für den VW-T5<br />
noch für den BMW X5.<br />
Wir hoffen, bis zu dieser Auflösung<br />
des Falls »RescueConnect« dennoch<br />
einige Fragen zur Echtheit aufgeworfen<br />
zu haben und sagen an dieser<br />
Stelle laut und deutlich: »April,<br />
April…!!!«
Rettungsdienst Akademie<br />
der Rettungsdienst Kooperation in Schleswig-Holstein gGmbH<br />
Bei uns geht es um alles. Täglich.<br />
eRSTquAlifizieRunG<br />
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<strong>RKiSH</strong> gGmbH | Rettungsdienst Akademie<br />
Esmarchstraße 50 | 25746 Heide | Tel 0481.785 28 41 | Fax 0481.785 28 49<br />
akademie@rkish.de | www.rkish.de