Fachliteratur - Bewertung von Forstbetrieben - Rentabilitätsrechnung
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Thema: Controlling im Corporate Finance<br />
VORSCHAU<br />
Titel: <strong>Bewertung</strong> <strong>von</strong> <strong>Forstbetrieben</strong> - <strong>Rentabilitätsrechnung</strong> (63 S.)<br />
Produkthinweis<br />
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Christian Ziegler<br />
<strong>Bewertung</strong> <strong>von</strong> <strong>Forstbetrieben</strong> –<br />
<strong>Rentabilitätsrechnung</strong><br />
1 Executive Summary<br />
1.1 Executive Summary (Deutsch)<br />
UnternehmensbewertungOnline<br />
Controlling im Corporate Finance<br />
<strong>Bewertung</strong><br />
Bei der Rentabilitätsberechnung <strong>von</strong> Waldinvestments sind die Besonderheiten der<br />
Holzproduktion zu beachten. Das biologische Wachstum unterscheidet sich bei einer<br />
Investition in Wald grundlegend <strong>von</strong> anderen Sachanlagen.<br />
VORSCHAU<br />
In privaten <strong>Forstbetrieben</strong> sind stichtagsbezogene Informationen zur Größe des<br />
Vermögensbestandes nicht vorhanden. Somit können in der forstlichen Erfolgsrechnung<br />
die Waldvermögensänderungen nicht erfasst werden. Die in der Finanzbuchhaltung<br />
ausgewiesene Erfolgsgröße „Gewinn“ ist daher unvollständig. Zur Berechnung<br />
einer aussagefähigen Renditekennzahl ist die jährliche Waldvermögensänderung<br />
zu erfassen und zu monetarisieren.<br />
Am Beispiel eines privaten Forstbetriebs wurde ein Verfahren zur Erfassung der periodischen<br />
Waldvermögensänderungen für interne Zwecke entwickelt. Die Grundlage<br />
für die Ermittlung der Waldvermögensänderungen bilden sogenannte Soll-Ist-<br />
Vergleiche. Dabei wird nicht die Veränderung im gesamten Holzvorratsvermögen<br />
bestimmt, sondern die Abweichung zu einem Soll, das für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung<br />
und Vermögensentwicklung steht.<br />
Um die im Nachhaltshiebsatz implizierte Vorratsmehrung bei einem Aufbaubetrieb<br />
zu berücksichtigen, wurden die Abweichungen aus den Soll-Ist-Vergleichen um den<br />
nicht genutzten Vorrat ergänzt. Dazu wurde vom laufenden Gesamtzuwachs im Jahr<br />
2009 der Nutzungssatz abgezogen. Die <strong>Bewertung</strong> der quantitativen Abweichung<br />
zwischen Einschlag und Zuwachs erfolgt mit Deckungsbeiträgen.<br />
Insgesamt führt die Berücksichtigung der Waldvermögensänderungen im Untersuchungsjahr<br />
2009 zu einem erweiterten Betriebsergebnis, das rund 40 Prozent über<br />
dem in der Buchhaltung ausgewiesenen Gewinn liegt. Der wesentliche Anteil an der<br />
Vermögensmehrung wurde durch die <strong>Bewertung</strong> des ungenutzten Zuwachses reali-<br />
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Unternehmensbewertung, <strong>Bewertung</strong>smethoden, Akquisitionsfinanzierung, Corporate Finance<br />
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Controlling im Corporate Finance<br />
<strong>Bewertung</strong> <strong>von</strong> <strong>Forstbetrieben</strong> – <strong>Rentabilitätsrechnung</strong><br />
siert. Die Berechnung der Kapitalverzinsung erfolgt im Verhältnis zur Investitionssumme.<br />
Für das Jahr 2009 ergibt sich eine absolute Verzinsung <strong>von</strong> knapp über 5<br />
Prozent.<br />
1.2 Executive Summary (English)<br />
While calculating the earning power of investments in forest land, the characteristics<br />
of wood production are to be considered. Due to biotic and abiotic factors, investments<br />
in forst land differ fundamentally from investments in other fixed assets.<br />
In private forest enterprises information’s about size and financial status are not<br />
available at a due day. Hence, the performance figure „profit“ is incomplete in financial<br />
accounting. For the computation of an expressive net yield characteristic<br />
number the annual change of forest fortune is to be registered and monetized.<br />
VORSCHAU<br />
By the example an existing forest enterprisis a procedure for the collection of the periodic<br />
changes of forest fortune for internal purposes was developed. The basis of<br />
the calculation of the forest fortune are comparison of target and actual business results.<br />
Thereby not the change of the intire wood stock capital is intendet, but the deviation<br />
from the target, which stands for sustainable forest management and fortune<br />
development.<br />
Altogether the consideration of the changes of forest fortune leads in the investigation<br />
year 2009 to an extended operating result, which is appropriate for approximately<br />
40 per cent over the profit proven in the bookkeeping. The substantial portion<br />
of the fortune increase was realized by the evaluation of the unused increase.<br />
The computation of the capital return takes place in relation to the investment sum.<br />
For the year 2009 absolute interest charges of scarce result over 5 per cent.<br />
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2 Einleitung<br />
2.1 Wald in Wert setzen<br />
UnternehmensbewertungOnline<br />
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<strong>Bewertung</strong> <strong>von</strong> <strong>Forstbetrieben</strong> – <strong>Rentabilitätsrechnung</strong><br />
Kurzfristige Erfolgsermittlung kontra langfristige Wertentwicklung<br />
Der heute praktizierten Waldbewirtschaftung stehen langfristige Abläufe im Lebenszyklus<br />
eines Waldes gegenüber. Die Dauer der Holzproduktion schwankt in<br />
Mitteleuropa beträchtlich. Die Spanne reicht <strong>von</strong> ca. fünf Jahren für die Energieholzerzeugung<br />
im Kurzumtrieb bis zu ca. 300 Jahren für die Produktion <strong>von</strong> Eichenwertholz.<br />
Im Altersklassenwald ist <strong>von</strong> einer durchschnittlichen Umtriebszeit <strong>von</strong><br />
130 Jahren auszugehen. Der Wert des Waldes ändert sich ständig, jedoch nicht linear.<br />
Phasen, in denen vermehrt in den Wald investiert werden muss, zum Beispiel<br />
VORSCHAU<br />
durch eine Jungbestandspflege, können Zeiträume entgegenstehen, in denen der<br />
Wert eines Holzstammes bei steigendem Alter des Baumes überproportional zunimmt.<br />
Weiterhin können heute unterlassene Pflegemaßnahmen, die die kurzfristige<br />
Erfolgsrechnung verbessern, durch den nicht entstandenen Aufwand langfristig<br />
den Wert des Waldes schmälern. Doch wie lassen sich die Waldvermögensänderungen<br />
in der forstlichen Erfolgsrechnung berücksichtigen? Diese Arbeit behandelt „eines<br />
der ältesten, bislang in der Praxis ungelösten Probleme der forstwirtschaftlichen<br />
Betriebswirtschaftslehre“ (Jöbstl, H./Karisch G., 2000, S. 1), nämlich die <strong>Bewertung</strong><br />
und Berücksichtigung <strong>von</strong> forstlichem Naturalvermögen in der Rechnungslegung.<br />
Vor dem Hintergrund der Wiederentdeckung des Waldes als Renditeobjekt bedarf<br />
es erneut einer kritischen Auseinandersetzung mit dieser Thematik. Am Beispiel eines<br />
Privatforstbetriebs kann diese Entwicklung eingehend betrachtet werden und<br />
eine Rentabilitätsberechnung unter Berücksichtigung der Waldvermögensänderungen<br />
aufgestellt werden.<br />
Nachhaltige Anlagen, wie im Forstbereich, gewinnen in jüngster Zeit an Bedeutung<br />
(vgl. Stuttgarter Zeitung vom 16.09.2009; Möhring, B./Volckens, F./<strong>von</strong> Trotha, W.-<br />
Th., 2009, S. 1303). Der Vermögenswert Forstland wird zu einer interessanten Alternative<br />
zu den traditionellen Investments Aktien und Anleihen. Forstvermögen sei<br />
im Vergleich zu anderen Assets nicht überbewertet und weise eine konstante Wertsteigerung<br />
auf (vgl. Rettenberg, U., 2007; Duffner, W., 1999, S. 2). Um eine Investitionsentscheidung<br />
treffen zu können und die Wirtschaftlichkeit bestehender Investitionen<br />
zu prüfen, bedarf es aussagekräftiger Informationen über das entsprechende<br />
Objekt, vor allem im Hinblick auf dessen Wertentwicklung. Bei <strong>Forstbetrieben</strong> ist<br />
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<strong>Bewertung</strong> <strong>von</strong> <strong>Forstbetrieben</strong> – <strong>Rentabilitätsrechnung</strong><br />
der Informationsgehalt der vorhandenen ökonomischen Erfolgskennzahlen eingeschränkt.<br />
Woran liegt dies?<br />
In der forstlichen Erfolgsrechnung werden die Waldvermögensänderungen nicht<br />
erfasst (vgl. Jöbstl, H./Karisch G., 2000, S. 1; Müller, D.M., 2000, S. 16). Ebenso unberücksichtigt<br />
bleiben die Vermögenswirkungen <strong>von</strong> waldbaulichen Maßnahmen.<br />
Somit sind bei den <strong>Forstbetrieben</strong> keine stichtagsbezogenen Informationen zur<br />
Größe des Vermögensbestandes vorhanden, obwohl die Waldbestände der wesentliche<br />
Vermögensposten sind. Nach Wolfgang Tschupke (2000) hat das Waldvermögen<br />
einen Umfang <strong>von</strong> mehr als 90 Prozent am Gesamtbetriebsvermögen. Durch das<br />
Fehlen des aktualisierten Waldvermögens in der Bilanz und somit auch der Waldwertänderungen<br />
im Rechnungslegungszeitraum ist eine Basis für eine Berechnung<br />
der Rentabilität des eingesetzten Kapitals im Forstbetrieb nicht vorhanden. Zudem<br />
ist eine retrospektive Beurteilung des Wirtschaftserfolgs beeinträchtigt.<br />
VORSCHAU<br />
„Die in der Finanzbuchhaltung ausgewiesene Erfolgsgröße ‚Gewinn‘ ist daher unvollständig,<br />
unrichtig und – besonders für Außenstehende – irreführend“ (Karisch,<br />
G., 2003, S. 9). Als Grundlage für eine Investitionsentscheidung sowie zur fortlaufenden<br />
Kontrolle der Rentabilität der Anlage sind die vorhandenen Größen nur bedingt<br />
verwendbar. Erst wenn die Waldvermögensänderung in die jährliche Erfolgskennzahl<br />
einfließt, wird es dem Waldeigentümer, dem Betriebsleiter oder dem potenziellen<br />
Investor ermöglicht, die Investition zu bewerten.<br />
Wald im Portfolio <strong>von</strong> Unternehmen<br />
Bei dieser Betrachtung ist der Privatforstbetrieb ein Segment <strong>von</strong> mehreren Wirtschaftszweigen,<br />
die in der Vermögenseinheit des Waldbesitzers sind (vgl. Duffner,<br />
W., 1999, S. 2). In der deutschen Forstwirtschaft wird seit einigen Jahren der Wald<br />
zunehmend unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet. Über alle Waldbesitzarten<br />
hinweg sind Wirtschaftsbetriebe entstanden, die nach dem Prinzip der Gewinnmaximierung,<br />
unter gleichzeitiger Beachtung ökologischer Belange, Holz produzieren<br />
sollen (vgl. Kirchhoff, J.-F./Neubert, A./Engel, W., 2007, S. 1034). Bei der<br />
<strong>Bewertung</strong> des wirtschaftlichen Erfolgs ist sowohl die Betriebsleitung als auch der<br />
Eigentümer auf möglichst korrekte Erfolgskennzahlen angewiesen. Bei einer Investitionsentscheidung<br />
stehen für den forstlichen Investor wie bei jedem anderen Wirtschaftsbetrieb<br />
drei grundsätzliche Fragen im Vordergrund: Risiko, Liquidität und<br />
Rendite (ebenda). Letztere lässt sich ohne die Berücksichtigung der Vermögensän-<br />
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Controlling im Corporate Finance<br />
<strong>Bewertung</strong> <strong>von</strong> <strong>Forstbetrieben</strong> – <strong>Rentabilitätsrechnung</strong><br />
derungen nur unzureichend berechnen. Des Weiteren ist auf eine ganze Reihe <strong>von</strong><br />
Besonderheiten hinzuweisen, die den Wald als Anlagevermögen charakterisieren.<br />
Aus erwerbswirtschaftlicher Sicht sind die Holzproduktion und -nutzung <strong>von</strong> zentraler<br />
Bedeutung für den Forstbetrieb. Auf der Einnahmenseite stammen oftmals bis<br />
zu 90 Prozent der Einnahmen aus dem Holzverkauf. Dem entgegen stehen Ausgaben<br />
in Höhe <strong>von</strong> 50 bis 60 Prozent in den genannten Bereichen. Die Holzproduktion<br />
ist jedoch abhängig vom natürlichen Standort und somit ist die betriebliche<br />
Leistungserstellung durch naturräumliche Bedingungen stark eingeschränkt. Von<br />
Vorteil ist, dass ein „automatischer“ Zuwachs an Holz, d.h. ohne menschliches Zutun,<br />
erfolgt. Ein hoher Personalaufwand ist hierfür nicht erforderlich. Eine extensive<br />
Bewirtschaftung bis hin zur Möglichkeit des „Liegenlassens“ über mehrere Jahre ist<br />
ohne Wertverlust möglich. Insgesamt ist der Produktionsprozess sehr lang und weist<br />
VORSCHAU<br />
einen weiten Rahmen aus, der zwischen wenigen Jahren bei Energieholzflächen im<br />
Kurzumtrieb bis hin zu 300 Jahren für die Produktion <strong>von</strong> Eichenwertholz liegen<br />
kann (vgl. Oesten, G./Roeder, A., 2009, S. 147 f.; Müller, D.M., 2000, S. 19). Dieser<br />
große Zeithorizont führt zu einer Entkoppelung <strong>von</strong> biologischer Produktion und<br />
der marktorientierten Nutzung.<br />
Ohne auf kurzfristige Marktschwankungen einzugehen, ist langfristig mit steigenden<br />
Rohstoffpreisen zu rechnen. Begründet wird dies durch die Tatsache, dass sich<br />
das Angebot forstwirtschaftlicher Rohstoffe nicht beliebig ausbauen lässt, da nur<br />
eine begrenzte Anbaufläche zur Verfügung steht. Hinzu kommen eine Zunahme der<br />
Weltbevölkerung sowie ein Rückgang der produktiven Waldflächen (vgl. Burschel,<br />
P./Huss, J., 1997, S. 7).<br />
Die Bewirtschaftung <strong>von</strong> Wald hat in der langfristigen Betrachtung eine sichere, wenig<br />
veränderliche Marktentwicklung durchlaufen. Waldvermögen ist ein „Produkt“<br />
der Old Economy auf einem sicheren Markt mit hinreichender Inflationssicherheit.<br />
Waldvermögen schafft es, Produkt, Produktionsmittel und stabile Geldanlage zu<br />
vereinen. Ermöglicht wird dies durch die Identität <strong>von</strong> Produkt und Produktionsmittel.<br />
Wann jedoch der optimale Zeitpunkt für die Produktreife des Produktes<br />
Holz erreicht ist, lässt sich mit einem eindeutigen Maßstab nicht bestimmen. Tendenziell<br />
lässt sich sagen, dass der Holzvorrat kein „totes Kapital“ ist, sondern durch<br />
die jährliche Holzbildung wertvoller wird, soweit es zu keinen Qualitätseinbußen<br />
kommt, beispielsweise durch holzzersetzende Pilze. Charakteristisch für Forstbe-<br />
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