Download :: PDF :: 17 MB - Curt
Download :: PDF :: 17 MB - Curt
Download :: PDF :: 17 MB - Curt
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
084 // SOuLKItcHeN 24.12. ++ NOrd 7.1. ++ FrIeNdSHIP 14.1.<br />
Kino. Schreib mir, wo du bist<br />
weNN du ScHON weG GeHSt, dANN LASS weNIGSteNS eINeN zetteL dA, ScHreIB Oder ruF AN. reGeLN, dIe<br />
HIer uNd drAuSSeN NIcHt ALLe BeFOLGeN.<br />
Fatih Akin hat einen sehr coolen Beitrag zum Episodenfilm auf der Seite davor geliefert, aber auch einen ganz eigenen Neuen gemacht:<br />
SOULKITCHEN. Nachdem er sich in den letzten Jahren bisschen selbst verwirklicht hat, ist das endlich wieder ein Geschenk für uns. Nicht<br />
todernst wie „Gegen die Wand“, nicht so luftig wie „Im Juli“ - aber ein saulustiges Best-of der Schauspieler, die er schon mal anheuerte.<br />
Wenn ich sehe, wie der griechische Kneipenbesitzer den Kartoffelsalat auf den Teller wuchtet, weiß ich, dass ich den Film mag. Den Ausflug<br />
macht seine Freundin, und zwar nach Shanghai, der Karriere wegen. Der Orgasmus kommt nun also nur noch via Skype. Die Kneipe<br />
läuft schlecht, der neue Koch ist ein Freak, die Gäste nerven und dann rammt Moritz Bleibtreu als der kriminelle Bruder in den Laden. Und<br />
da ist er tatsächlich mal witzig. Es wird gesoffen, es wird sich verliebt. Nichts besseres kann man tun zwischen den Jahren. Der zweite Ausflug<br />
findet in Norwegen statt und ist ein ähnlich stiller Film wie „The Visitor“ und sehr langsam. Wählt kein zu kleines Kino für NORD, die<br />
Landschaft ist anmutigst. Spröder und trockener Humor heißt uns in der Kälte willkommen, wo sich ein dicker, rotbackiger Mann selbst<br />
bemitleidet. Besuchern haut er erst mal auf die Mütze bevor er zuhört. Doch dann überwindet Jomar Henriksen seine Angst vor der Welt<br />
und macht sich auf den Weg zu seinem kleinen Sohn. Unterwegs wird er schneeblind, wohnt in einem Verschlag unter der Treppe und<br />
muss sich ins Poesiealbum eines einsamen Teenagers eintragen. Schön. Schlicht. Ein Roadmovie im Winter, mit viel Alkohol. Das Geld für<br />
Bier ist bei Veit (Friedrich Mücke) und Tom (Matthias Schweighöfer) knapp. Sie sind von ihrem Begrüßungsgeld nach New York geflogen,<br />
mit drei Schlüppern im Gepäck. Auch ein Roadmovie, allerdings von New York nach San Francisco. Die Mauer ist weg, die Bahn frei Richtung<br />
unbegrenzte Möglichkeiten. FRIENDSHIP ist ein Riesenspaß. Das, was man sonst immer nur „Chemie“ nennt, kann man zwischen<br />
Schweighöfer und Mücke sehen. Die beiden bepissen sich in manchen Szenen, Ihr werdet mitlachen. Als Ostdeutscher kann man 1989<br />
nicht wirklich Englisch, also versuchen sie es mit Nettsein. Ein kleines Vokabelheft hilft: „Deine Augen leuchten wie die Sterne über X.“ Für<br />
dett X musste dann den Bundesstaat einfügen. Sie essen und rauchen seltsame Dinge, sind ein bisschen wie Borat, Fremdkörper in den<br />
USA. Meines Erachtens sogar lustiger als der Kasache, besonders beim Striptease. Coole, unkitschige Liebesgeschichte, sympathisches<br />
Team und sehr viel Situationskomik. Ich hatte noch zwei Tage danach gute Laune.<br />
wHAteVer wOrKS 3.12. ++ SOuLKItcHeN 24.12. ++ NOrd 7.1. ++ FrIeNdSHIP 14.1. ++ SAMe SAMe 21.1. // 085