Zeitschrift Heft 06/09
Zeitschrift Heft 06/09
Zeitschrift Heft 06/09
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
können. Dies macht sie unter anderem<br />
zu einer attraktiven Lösung für gebirgiges<br />
Gelände bzw. für Gegenden mit<br />
Trinkwasser relevanten Talsperren. Im<br />
westdeutschen Mittelgebirge Eifel hat<br />
der Verband deswegen in den letzten<br />
Jahren mit den Kläranlagen Woffelsbach<br />
und Konzen zwei Anlagen mit Membrantechnik<br />
errichtet.<br />
Umweltfreundlicher Strom<br />
aus eigenen Quellen<br />
treibt Kläranlagen an<br />
Der Ruhrverband stellte auf der „Wasser<br />
Berlin“ durchdachte Konzepte zum effizienten<br />
Umgang mit Energie in der Wasserwirtschaft<br />
vor.<br />
Steigende Energiepreise und die Forderung<br />
nach einem sparsamen Umgang<br />
mit natürlichen Ressourcen rücken auch<br />
für die Betreiber von Kläranlagen das<br />
Thema Energieeffizienz immer stärker in<br />
den Vordergrund. Der Ruhrverband befasst<br />
sich bereits seit fast 10 Jahren intensiv<br />
mit den verschiedenen Aspekten<br />
des sinnvollen Umgangs mit Energie.<br />
Dazu gehört neben den Möglichkeiten<br />
des optimierten Stromeinkaufs und<br />
der Identifikation von Einsparpotenzialen<br />
beim Kläranlagenbetrieb vor allem<br />
die Steigerung der Energiegewinnung<br />
aus dem „nachwachsenden Rohstoff“<br />
Abwasser. Der Ruhrverband deckt mit<br />
umweltfreundlicher Energie aus eigenen<br />
Quellen bereits heute einen Großteil seines<br />
Strombedarfs.<br />
Gewässer – entwickeln<br />
Regenwasser verträglich einleiten<br />
Ein Beispiel für die Nutzung von Synergieeffekten<br />
präsentierte der Niersverband<br />
mit seinem zweiten Thema. Der<br />
von der Niederrheinischen Versorgung<br />
und Verkehr AG (NVV AG) beauftragte<br />
und zusammen mit dem Niersverband<br />
entwickelte Masterplan untersucht<br />
die aktuelle Situation der Niederschlagswassereinleitungen<br />
in der Stadt<br />
Mönchengladbach und erstellt ein zukunftsfähiges<br />
Maßnahmenkonzept für<br />
eine gewässerverträgliche Einleitung.<br />
Durch die im Masterplan beschriebene<br />
Umsetzung gewässerökologischer Maßnahmen,<br />
z. B. Strukturverbesserungen<br />
im vorhandenen Gewässerprofil, Profilaufweitung<br />
mit Ersatzaue oder die Beseitigung<br />
von Wehranlagen, können sowohl<br />
die gesetzlich geforderte Schaffung<br />
von Retentionsräumen erfüllt, als auch<br />
die Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />
zur Herstellung eines guten ökologischen<br />
Zustandes bzw. Potenzials der<br />
Gewässer erreicht werden. Der ansonsten<br />
notwendige und teurere Bau neuer<br />
Regenrückhaltebecken kann dadurch<br />
entfallen. Somit werden zwei Ziele gemeinsam<br />
verfolgt und erhebliche Kosten<br />
eingespart - zum Wohle der Bürgerinnen<br />
und Bürger, zum Wohle der Natur!<br />
GIS – als Werkzeug für den Schutz<br />
unserer Gewässer!<br />
Unter dem Thema „Gewässer entwickeln“<br />
präsentiert der Bergisch-Rheinische<br />
Wasserverband (BRW) die Nutzung<br />
seines GIS-gestützten Wasser<br />
Wirtschaftlichen Informationssystems<br />
(WWI) in der Gewässerunterhaltung. Als<br />
wichtiges Werkzeug der integralen Wasserwirtschaft<br />
setzt der BRW das WWI<br />
zur Datenerfassung, -analyse und Ergebnisdarstellung<br />
ein. Alle spezifischen<br />
Randbedingungen und aktuelle Entwicklungen<br />
des Gewässersystems werden<br />
erfasst und stehen als Erkenntnis für die<br />
daraus abzuleitenden wasserwirtschaftlichen<br />
Entwicklungsziele zur Verfügung.<br />
Eine ganzheitliche Planung am Gewässersystem<br />
wird ermöglicht.<br />
Alle Daten liegen in einer einzigen Datenbank<br />
und können von jedem Nutzer<br />
differenziert nach seinen spezifischen<br />
Anforderungen abgerufen werden. Diese<br />
Oracle-Datenbank dient als gemeinsame<br />
Wissensbasis und stellt eine<br />
vollständige Dokumentation aller Informationen<br />
zu den rd. 800 Gewässern<br />
des BRW und seinen ca. 14.000 an den<br />
Gewässern befindlichen Bauwerken zur<br />
Verfügung.<br />
Die einmal erfassten Informationen sind<br />
in unterschiedlicher Form abrufbar und<br />
darstellbar als:<br />
Karten, Berichte, Fotografien, graphische<br />
Darstellungen (Bänderung) und<br />
Formulare.<br />
Bereits 1999 eingeführt, bietet das WWI<br />
heute -durch stetigen Ausbau der Funktionalität-<br />
dem Nutzer angepasste Fachschalen<br />
zur Erledigung seiner Arbeit. Mit<br />
der Fachschale Gewässerunterhaltung<br />
werden sämtliche Unterhaltungstätigkeiten<br />
geplant und dokumentiert. Eine<br />
regelmäßige und bedarfsorientierte Unterhaltung<br />
der Gewässer wird auf diese<br />
Art unterstützt.<br />
Das Bauwerkskataster dokumentiert<br />
neben der Art und den Abmessungen<br />
des Bauwerks auch den baulichen und<br />
funktionalen Zustand. Bei festgestellten<br />
Schäden können mit Hilfe des WWI<br />
zur weitergehenden Kontrolle Wiedervorlagen<br />
oder Arbeitsaufträge ausgelöst<br />
werden. Das Modul Arbeitsanweisungen<br />
generiert automatisch Aufträge<br />
für Unterhaltungstätigkeiten und dient<br />
als Abrechnungsgrundlage für extern<br />
vergebene Arbeiten. Die Fachschale Erweiterte<br />
Maßnahmen dient der Planung<br />
Kommunalwirtschaft <strong>06</strong>/20<strong>09</strong> 385