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Zeitschrift Heft 06/09

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und Dokumentation von Baumaßnahmen, die im Rahmen der<br />

Gewässerunterhaltung durchgeführt werden. Über die Gewässerunterhaltung<br />

hinaus werden die Geodaten auch für weitere<br />

Applikationen und darauf aufbauende wasserwirtschaftliche<br />

Fachplanungen bereitgestellt: Abwasserbauwerke, Abwasserbeseitigungskonzept,<br />

Wasserrechte, NASIM und Querprofilverwaltung.<br />

PILLS – EU-Projekt zum Schutz der Gewässer vor<br />

Krankenhausabwässern Von NRW nach Europa<br />

Emschergenossenschaft und Lippeverband haben unter gemeinsamer<br />

Führung zwei viel beachtete EU-Projekte gestartet,<br />

die deutlich zeigen, dass die Qualität von und der Umgang mit<br />

Wasser nur in der Gemeinschaft verbessert werden kann.<br />

And the winner is: Das eigens für den Abwasserkanal Emscher<br />

entwickelte, unbemannte Inspektionssystem hat bereits den<br />

„Oscar“!<br />

Arzneimittelrückstände im Wasserkreislauf<br />

Unter dem Motto „PILLS“ (Pharmaceutical input and elimination<br />

from local sources; auf Deutsch: Eintrag und Beseitigung von<br />

Arzneimittelrückständen aus Punktquellen) arbeiten Partner<br />

aus sechs europäischen Ländern gemeinsam an der Verbesserung<br />

der Wasserqualität. Projektleitung und Geschäftsführung<br />

des EU-Projektes liegen bei der Emschergenossenschaft.<br />

„Zur Vorsorge müssen wir den Eintrag von Spurenstoffen ins<br />

Wasser verringern. Viele Menschen sind zunehmend besorgt.<br />

Wissenschaftler versichern uns in aller Regel, dass die Menge<br />

der Rückstände im Trinkwasser gegenwärtig nicht als besorgniserregend<br />

für die menschliche Gesundheit gilt.<br />

Doch wir wissen heute noch viel zu wenig über diese Spurenstoffe,<br />

über Abbauprodukte und Stoffströme von Arzneimitteln“,<br />

erklärte Dr. Jochen Stemplewski, Vorstandsvorsitzender<br />

der Emschergenossenschaft. „Das ist für alle Partner die Motivation<br />

für die Zusammenarbeit, denn diese Fragen können<br />

heute nicht mehr nationalstaatlich gelöst werden“ so Stemplewski<br />

weiter. Das PILLS-Projekt hat eine Laufzeit bis Dezember<br />

2011 und ein Budget von ca. 8 Mio. Euro. Die Hälfte davon<br />

steuern die Partner bei, die andere Hälfte kommt von der EU<br />

und wird im Rahmen des INTERREG IV B-Programms der Europäischen<br />

Union gefördert. Mehr zu PILLS auch im Internet<br />

unter: www.pills-project.eu<br />

Dem Klimawandel einen Schritt voraus – Future Cities<br />

Mit „Future Cities“ wollen Städte und –regionen in England,<br />

Frankreich, Holland, Belgien und Deutschland bis 2012 neue<br />

Wege zur Anpassung an den Klimawandel erproben. Die Federführung<br />

für das mit einem Budget von elf Millionen Euro<br />

ausgestattete InterregIVB-Projekt hat der Lippeverband in Essen.<br />

Klimaexperten erwarten nicht nur irgendwo auf der Welt, sondern<br />

ganz konkret in Westeuropa einen Temperaturanstieg und<br />

stärkere Niederschläge vor allem im Winter. Im Sommer soll<br />

es im Durchschnitt künftig weniger regnen, zugleich aber ist<br />

gehäuft mit kleinräumigen, extremen Regenfällen zu rechnen.<br />

Die Folgen können je nach Jahreszeit sowohl Hitzeperioden<br />

und Wassermangel wie auch Überschwemmungen sein. Die<br />

Wasserwirtschaft kann einen erheblichen Beitrag leisten, die<br />

Risiken zu mindern, reicht aber alleine nicht aus. Der innovative<br />

Ansatz von „Future Cities“ besteht in der Kombination aus<br />

Wasserwirtschaft, Grünstrukturen und Erhöhung der Energieeffi<br />

zienz: Die Partnerschaft entwickelt vorsorgende Maßnahmen,<br />

die kosteneffizient und in jedem Falle wirksam sind, um unsere<br />

Stadtregionen fi t für den Klimawandel zu machen. Der Lippeverband<br />

setzt auf die ökologischen und ökonomischen Vorteile<br />

der Regenwasserversickerung gegenüber der herkömmlichen<br />

Ableitung von Niederschlägen im Kanalnetz.<br />

Wassertechnik – vorantreiben<br />

FluGGS: ausgezeichnete GISund<br />

Sensor-Web-Dienstleistungen<br />

Das FlussGebietsGeoinformationsSystem (FluGGS) des Wupperverbandes<br />

ist ein webbasiertes Geoinformationssystem<br />

(GIS), das online unter der Adresse www.fluggs.de verfügbar<br />

und somit mit den freigegebenen Daten für alle verwendbar ist.<br />

Stark vereinfacht handelt es sich dabei um einen interaktiven<br />

digitalen Atlas mit einer dahinter liegenden Datenbank, aus deren<br />

Inhalt – ganz nach der jeweiligen Frage- / Problemstellung<br />

– Informationen visualisiert werden können. Ein Bild sagt mehr<br />

als 1000 Worte, eine Karte mehr als 1000 Bilder und ein GIS,<br />

mit seiner Fähigkeit Datenbankinhalte zu visualisieren, sagt<br />

mehr als 1000 Karten.<br />

Drei exemplarische Themenfelder zeigen die Einsatzbreite des<br />

FluGGS:<br />

• Der FluGGS-Einsatz in der wasserwirtschaftlichen Analyse,<br />

Maßnahmenplanung, Monitoring und Dokumentation.<br />

• Internationale, interoperable Standards erlauben das „Daten<br />

an Quelle“ – Prinzip, ich hole mir die Daten von dem, der die<br />

Daten erfasst und für die Qualität garantiert. Die Organisation<br />

eines Datennetzwerkes, mit dem Vorteil On-Demand auf<br />

aktuelle und qualitätsgesicherte Daten zugreifen zu können.<br />

Effiziente Steigerung der Auskunfts- und Planungssicherheit.<br />

Reduzierung auf mein Kerngeschäft, ich muss mich nur noch<br />

um meine eigenen Daten kümmern.<br />

• Der Einsatz im Hochwassermanagement, in der Anlagenüberwachung<br />

und in der Prozessteuerung mit innovativer<br />

Sensor-Web-Technologie.<br />

Die Erweiterung des Hochwasser-Warnsystems um Sensor-<br />

Web-Komponenten ist der erste Schritt innerhalb einer Reihe<br />

von Maßnahmen zur Minimierung von Schäden durch Hochwasserereignisse.<br />

Das FluGGS ist ausgewählter Ort im Land<br />

der Ideen 20<strong>09</strong>, einer Veranstaltungsreihe, die gemeinsam von<br />

der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ und der<br />

Deutschen Bank durchgeführt wird und unter der Schirmherrschaft<br />

von Bundespräsident Horst Köhler steht. Das FluGGS<br />

wurde von der Jury ausgewählt als „ein lebendiges Beispiel<br />

für innovative Nachhaltigkeit im Umwelt- und Flussgebietsmanagement..)….)“<br />

Retentionsbodenfilter<br />

Der Wasserverband Eifel-Rur ist im deutschen Einzugsgebiet<br />

der Rur verantwortlich für die Abwasserreinigung in 47 Kläranlagen.<br />

Er betreut dazu auch über 700 Sonderbauwerke wie<br />

Pumpstationen und Regenüberlaufbecken. Zudem unterhält<br />

er ca. 1.900 km Fließgewässer und sichert den Hochwasserschutz<br />

u. a. mit 50 Hochwasserrückhaltebecken. Außerdem<br />

betreibt er sechs Talsperren zur Abflussvergleichmäßigung,<br />

Sammlung von Rohwässern für die Trinkwasseraufbereitung<br />

und den industriellen Bedarf sowie zur Energiegewinnung. Auf<br />

der Wasser Berlin vertrat er die Themen Membranfilter und Retentionsbodenfilter.<br />

Retentionsbodenfilter bewirken eine weitergehende Reinigung<br />

von Mischwassereinleitungen. Keimzahlen und Schmutzfrachten<br />

werden deutlich reduziert. Durch eine vergleichmäßigte<br />

Abgabe vermindern sie auch Stoßbelastungen der Vor-<br />

386 Kommunalwirtschaft <strong>06</strong>/20<strong>09</strong>

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