Schwache Sozialbilanz - LCGB
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<strong>LCGB</strong>-Gewerkschaftsrat<br />
Wo steuert Luxemburgs<br />
Wirtschaft hin, Herr Minister?<br />
Am 19. November 2007 fand in Bartringen der Gewerkschaftsrat des <strong>LCGB</strong> statt. Der Gewerkschaftsrat<br />
ist das „Parlament der Arbeit“, das wichtigste Organ des <strong>LCGB</strong>, das zwischen<br />
den Nationalkongressen tagt. Die Delegierten des Gewerkschaftsrates nehmen Stellung zur<br />
Gewerkschaftspolitik und zu aktuellen politischen Themen. Gastredner des Abends war<br />
Wirtschaftsminister Jeannot Krecké. Die Wirtschaftspolitik und die Inflationsbekämpfung<br />
waren wesentliche Themen, die in einer sehr lebendigen Debatte zur Diskussion kamen. Des<br />
Weiteren wurde den Delegierten auch ein Tarifbericht vorgelegt. Abschliessend stimmten<br />
die Delegierten eine Resolution.<br />
Bescheidene Tariferhöhungen<br />
und steigende Preise<br />
Es stand <strong>LCGB</strong>-Generalsekretär<br />
Marc Spautz zu, als Einleitung<br />
zum Referat des Wirtschaftsministers<br />
auf eine provozierende<br />
Art und Weise verschiedene<br />
Punkte anzusprechen, die auf so<br />
manche Schieflage innerhalb der<br />
luxemburgischen Wirtschaft hinweisen.<br />
So beanstandete Marc Spautz<br />
u.a. die vom STATEC errechneten<br />
Zahlen bezüglich der Inflation.<br />
Zahlen, die zwar den Trend zu immer<br />
teureren Lebenshaltungskosten<br />
belegen, die jedoch auch voller<br />
Überraschungen stecken.<br />
Marc Spautz kritisierte des<br />
Weiteren die Tarifpolitik in verschiedenen<br />
Wirtschaftsbereichen.<br />
So z. B. im Finanzsektor, wo trotz<br />
enormer Gewinne die Mitarbeiter<br />
nur kläglich bedacht werden. Marc<br />
Spautz erinnerte auch an die Liberalisierungen<br />
im Bereich der Ener-<br />
Beste Qualität bieten<br />
ch hatte zu Anfang meines<br />
„IMandates die Mannigfaltigkeit<br />
der Aufgaben eines Wirtschaftsministers<br />
unterschätzt“, bekannte<br />
Jeannot Krecké einleitend<br />
zu seinen Ausführungen. Ein Statement,<br />
das bereits andeutete, wie<br />
verstrickt die Herausforderungen<br />
an einen luxemburgischen Wirtschaftsminister<br />
sind.<br />
Laut Jeannot Krecké sei es besonders<br />
ab dem Jahre 2004, als die<br />
grosse EU-Erweiterung stattfand,<br />
schwieriger geworden ausländische<br />
Investoren davon zu überzeugen,<br />
sich in Luxemburg zu etablieren.<br />
Investoren aus den USA und aus<br />
Asien hätten sich seitdem umorientiert.<br />
Dennoch würde Luxemburg<br />
eine Reihe von Standortfaktoren<br />
bieten, mit denen der Wirtschafts-<br />
minister hausieren gehen kann: die<br />
politische Stabilität, der Sozialdialog,<br />
der soziale Frieden, der Wille<br />
zum Kompromiss… all dies seien<br />
Elemente die geschätzt werden.<br />
In seiner Analyse zur wirtschaftlichen<br />
Strukturierung des<br />
Landes pochte Wirtschaftsminister<br />
Krecké auf das Voranschreiten der<br />
Dienstleistungsgesellschaft. Verschiedene<br />
Industrieproduktionen<br />
würden aus Kostengründen und<br />
wegen weltweiter Strategien der<br />
Konzerne in Luxemburg keinen<br />
Sinn mehr ergeben. Im Übrigen<br />
sei ein ganz besonderes Problem<br />
bei der Ansiedlung ausländischer<br />
Firmen der Mangel an geeignetem<br />
Industriebauland.<br />
Wirtschaftsminister Krecké<br />
schälte drei Ansätze für die luxemburgische<br />
Wirtschaftspolitik her-<br />
gieversorgung und daran, dass für<br />
den Konsumenten nichts billiger<br />
sonder viele Preise deutlich teurer<br />
wurden. Dazu geselle sich, laut<br />
Marc Spautz, die Preisentwicklung<br />
der Erdölprodukte und insgesamt<br />
stelle man fest, dass die Menschen<br />
ein immer grösser werdendes Problem<br />
in Bezug auf ihre Kaufkraft<br />
haben.<br />
aus: Europäische Niederlassungen<br />
für Firmen aus Übersee; Forschungsaktivitäten<br />
sowie Logistikunternehmen<br />
für die unser Land<br />
eine geeignete Plattform darstellen<br />
könne.<br />
Des Weiteren seien e-Technoligien<br />
interessant. Hier müsse man<br />
mit Entwicklungen Schritt halten.<br />
Man solle auch das kurzfristige Verweilen<br />
solcher Firmen in Luxemburg<br />
akzeptieren – auch kurzfristige<br />
Vorteile seien von Nutzen.<br />
Weitere Punkte, die es zu entwickeln<br />
gelte, seien die Gesundheitstechnologien,<br />
aber auch eigene,<br />
private Initiativen. „Trau Dëch“<br />
ist hier das Stichwort einer Regierungsinitiative<br />
in Zusammenarbeit<br />
mit den Arbeitgeberkammern.<br />
Jeannot Krecké appellierte an<br />
die Hilfe der Gewerkschaften, In-<br />
■<br />
Marc SPAUTZ<br />
Jeannot KRECKé