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TExT: LoRI SCHüPBACH FoToS: LoS/ZVG In den späten 70er Jahren erlangte Coronet in Dänemark Kult-Status und war mit knapp 1000 gebauten Booten pro Jahr ein ganz grosser Name in der Branche. Dann kam der komplette Einbruch und Coronet verschwand vom Markt – trotz verschiedener Rettungsversuche. Nach der übernahme der Rechte an Coronet will die dänische Tuco Yacht Werft die Marke wieder nach oben bringen (s. «marina.ch» 14, September 2008). Jonas Pedersen, zusammen mit seinem Geschäftspartner Jakob Frost, Inhaber von Tuco, hat vor allem ein Ziel: «Das Wichtigste ist, dass wir den guten Ruf des Namens Coronet erhalten können und den hohen Erwartungen gerecht werden.» Tatsächlich steht Coronet in Dänemark bis heute für Qualität im Bootsbau. «Bei uns ist Coronet wahrscheinlich immer noch die wichtigste Motorboot-Marke – die Leute sind froh, dass wieder etwas geht.» Entsprechend steht Tuco im 44 LogbuCh Rampenlicht und wird von allen Seiten genau beobachtet. Und sogar bei Pedersen selber sind – wenn er in seinem einfach eingerichteten Büro sitzt und von Coronet erzählt – Emotionen zu spüren. Sportlicher Weekender Lars T. olsen und seine CDE Danish Marine Design erhielten den Auftrag, eine neue Coronet-Linie zu entwickeln. Im Zentrum sollten die gleichen Werte wie früher stehen: hervorragende Qualität, komfortable Fahreigenschaften, ausserordentliche Ausstattung. Daneben waren aber eine moderne optik und neue Ideen bezüglich des Layouts gefragt. «Wir wollten den Coronet-Charakter behalten, aber nicht einfach alte Boote neu auflegen», erklärt Jonas Pedersen die Ausgangslage. «Schliesslich sind die Technologie und das Know-how im Bootsbau in den letzten Jahren nicht stehen geblieben.» Entstanden ist eine sportliche Yacht, die schon auf den ersten Blick aus der grossen Masse heraussticht. Form- und Farbgebung mögen gefallen oder nicht – jedenfalls heben sie sich vom «Einheitsbrei» vieler Werften ab. Die neue Coronet 290 wird in zwei Versionen gebaut: mit einem offenen Cockpit als 290 Sport und mit einem Hardtop als 290 Weekend. Identisch sind das auf ein brauchbares Minimum reduzierte Interieur (mit Bugkoje, kleiner Hundekoje und abgetrennter Nasszelle) sowie das Cockpitlayout. Wobei letzteres mit oder ohne Hardtop natürlich eine komplett andere Funktionalität erhält. Trotzdem kommt nicht das Gefühl auf, die eine oder andere Version sei als Kompromiss entstanden. Beide sind eigenständig und haben ihre Vorzüge – die 290 Weekend kann jedoch optional mit einem grossen Schiebedach ausgestattet werden, womit sie einige zusätzliche Pluspunkte sammelt. Bei einer ersten Präsentation waren viele Coronet-Bootsbesitzer begeistert von der Auferstehung «ihrer» Marke. Und auch das neue Design wurde gut aufgenommen. Bleibt abzuwarten, wie der Markt auf den traditionsreichen Namen Coronet weiter ansprechen wird. marina.ch november 08 Punkt für Punkt 290 Weekend Baugleich, aber doch ganz anders: Das Hardtop macht aus der Coronet 290 Sport nicht nur die 290 Weekend, sondern eine grundsätzlich andere Motoryacht. Die Fahreigenschaften bleiben zwar dieselben, aber das Fahrgefühl, Ambiance und Empfinden ändern komplett. Der Fokus liegt logischerweise weniger auf dem Spass unter freiem Himmel, sondern mehr auf der Gemütlichkeit im gut geschützten Cockpit. Zu beachten ist nicht nur das unterschiedliche Fahrgefühl, auch die Preisdifferenz zwischen den beiden Versionen ist erheblich. Aussenbereich Der Aussenbereich wird geprägt von einer grossen L-Sitzbank, einer gemütlichen Liegefläche sowie einer vollwertigen Pantry hinter dem Fahrersitz. Der abgeschrägte Tisch und die im gleichen Winkel ausgerichtete Pantry geben dem Cockpit einen besonderen Look. Gut gelöst sind sowohl der Durchgang aufs Vordeck (4 solide Tritte, aufklappbare Windschutzscheibe) als auch derjenige nach hinten auf die Badeplattform. Letztere ist zwar nicht besonders gross, erfüllt aber ihren Zweck. Im Cockpit ist der Teakbelag Standard, auf der Badeplattform optional. Coronet 290 Sport Innenbereich Eines vorweg: Die Hundekoje (Bild oben) eignet sich mit einer Höhe von gerade mal 25 cm wirklich nur für Kinder. Sie wird in der Praxis wohl häufiger als (praktischer) Stauraum dienen. Erstaunlich bei dieser Schiffsgrösse ist die Dimension der Nasszelle: Ein abgeschlossener Raum, in dem selbst eine gross gewachsene Person bequem auf der Toilette sitzen kann und das Händewaschen auch ohne Verrenkungen geht. Das eigentliche Bordleben findet jedoch an Deck im grosszügigen Cockpit und auf der bequemen Liegefläche statt.
Punkt für Punkt Coronet 290 Sport Werft Tuco Yacht Werft (DEN) Design Lars T. Olsen, CDE Danish Marine Design (DEN) LüA 8,75 m Breite 2,82 m Gewicht 2700 kg Wassertank 100 l Treibstoff 375 l Abwasser 42 l Zulassung 8 Personen CE Kategorie B Motorisierung 2 x Volvo Penta D3-190 Leistung 2 x 133 kW (181 PS) Basispreis ab CHF 311 400.– Testboot ab CHF 366 800.– inkl. MwSt., ab Adligenswil W.A.R. Bootbau und Boothandel AG 6043 Adligenswil Tel. 041 375 60 90, www.war.ch Fahrverhalten Schon als ole Botved 1951 die erste Coronet lancierte, war ihm ein Aspekt ganz besonders wichtig: die guten Fahreigenschaften. Einen Beweis dafür lieferte der umtriebige Werftchef einige Jahre später auf eindrückliche Art und Weise: Zusammen mit zwei Mitarbeitern überquerte er auf einer normalen Coronet 22 den Atlantik – angetrieben von zwei 55 PS Aussenbordmotoren! Auch die Coronet 290 liegt gut im Wasser, reagiert selbst auf abrupte Manöver jederzeit sicher und berechenbar und kommt auch mit grösseren Wellen problemlos zurecht. geSChwindigkeitSmeSSungen km/h 80 70 60 50 40 30 20 10 Gleitgrenze 1850 U/min Coronet 290 Sport Motorisierung Das Testboot war mit zwei Volvo Penta D3-190 ausgestattet – mit total 362 PS die stärkste mögliche Diesel-Motorisierung. Insgesamt werden nicht weniger als zehn verschiedene Motorisierungs-Varianten angeboten: drei Einzel- und zwei Doppel- Motorisierungen, jeweils entweder mit Diesel oder mit Benzin, alle von Volvo Penta. Grundsätzlich ist eine Doppel-Motorisierung natürlich in verschiedener Hinsicht attraktiver: Bessere Beschleunigung und höhere Reisegeschwindigkeit, aber auch der ökonomischere Umgang mit den Motoren und die einfacher zu fahrenden Manöver sind gute Argumente. Zudem ist die Preisdifferenz zwischen einem oder zwei Motoren nicht erheblich. ob wirklich die stärkere der beiden Doppel- Motorisierungen nötig ist, hängt vom geplanten Einsatzgebiet und den individuellen Ansprüchen ab. Nenndrehzahl 4000 U/min 0 1000 1500 2000 2500 u/min 3000 3500 3750 Leerlauf: 700 U/min, Höchstgeschwindigkeit: 73.2 km/h bei 3750 U/min. Gemessen mit GPS, 2 Personen an Bord, auffrischender Wind, kleine, aber relativ steile Wellen. 46 LogbuCh marina.ch november 08 marina.ch Ralligweg 10 3012 Bern Tel. 031 301 00 31 marina@marina-online.ch www.marina-online.ch Tel. Abodienst: 031 300 62 56
Seite 1: Coronet 290 Sport Back to the Futur

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