Abenteuer Albanien - Marina.ch
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Seaside _<strong>Albanien</strong><br />
waren es bereits 400 Boote zwis<strong>ch</strong>en 12 und 35 m<br />
Länge.» Trotzdem ist Orikum für die meisten nur<br />
Zwis<strong>ch</strong>enstation auf dem Weg na<strong>ch</strong> Grie<strong>ch</strong>enland,<br />
Montenegro oder Kroatien.<br />
Die Ursprüngli<strong>ch</strong>keit bewahren<br />
Von Jahr zu Jahr steigen <strong>Albanien</strong>s Besu<strong>ch</strong>erzahlen<br />
an – in den letzten drei Jahren haben sie si<strong>ch</strong> verdoppelt.<br />
Rolf Alther (70) aus Mün<strong>ch</strong>wilen ist<br />
Unternehmer und <strong>Albanien</strong>kenner. Als er vor fünf<br />
Jahren zum ersten Mal na<strong>ch</strong> <strong>Albanien</strong> reiste, war er<br />
von der Idylle und Natur des Landes überwältigt und<br />
gründete den Verein «Gesells<strong>ch</strong>aft S<strong>ch</strong>weiz–<strong>Albanien</strong>»<br />
(www.s<strong>ch</strong>weiz-albanien.<strong>ch</strong>). Seither reist er<br />
jedes Jahr etwa zehn Mal na<strong>ch</strong> Alba nien, pflegt<br />
Freunds<strong>ch</strong>aften und sein Netzwerk, das inzwis<strong>ch</strong>en<br />
bis auf die Regierungsebene rei<strong>ch</strong>t. Zur Entwicklung<br />
des Tourismus sagt er: «Heute sind die Ferienorte<br />
Durres und Sarandë im Juli und August so voll, dass<br />
man kaum einen Parkplatz findet.» Südli<strong>ch</strong> von Durres<br />
zeigt si<strong>ch</strong> die hässli<strong>ch</strong>e Seite des Tourismus. Bis<br />
40 Meter ans Ufer wurde die Küste – oft illegal –<br />
mit s<strong>ch</strong>nell ho<strong>ch</strong>gezogenen Hotelkästen vers<strong>ch</strong>andelt.<br />
Und war der Küstenabs<strong>ch</strong>nitt voll, setzte man<br />
no<strong>ch</strong> ein Hotel vor ein bereits bestehendes. Do<strong>ch</strong><br />
inzwis<strong>ch</strong>en versu<strong>ch</strong>t das Tourismusministerium dem<br />
bauli<strong>ch</strong>en Wildwu<strong>ch</strong>s einen Riegel zu s<strong>ch</strong>ieben.<br />
Trotzdem gibt es einsame Strände no<strong>ch</strong> en masse!<br />
Südli<strong>ch</strong> von Orikum, nahe dem Nationalpark Llogara,<br />
liegt die albanis<strong>ch</strong>e Riviera. Zwis<strong>ch</strong>en Oliven-<br />
und Zitrushainen offenbart si<strong>ch</strong> ein hundert Kilometer<br />
langer, beinahe unberührter Küstenstreifen mit kleinen<br />
Dörfern und Kleinstädten wie Himarë. Teilweise fällt<br />
das Gelände steil zum Meer ab, überall locken einsame<br />
Strände und Bu<strong>ch</strong>ten. Viele von ihnen sind nur per Boot<br />
errei<strong>ch</strong>bar – ein türkisblaues Paradies für Segler! «Nur<br />
etwa zehn Prozent der gesamten Küste ist zugebaut»,<br />
sagt Alther, «bei den restli<strong>ch</strong>en 90 Prozent kommt einem<br />
das Augenwasser – da ist so viel S<strong>ch</strong>önheit!».<br />
Törnlücke und Projekte<br />
Ein interessantes Projekt ist das «Swiss <strong>Marina</strong><br />
Village» zwis<strong>ch</strong>en der Mündung der alten Viosë und<br />
des ges<strong>ch</strong>ützten Ligeni e Nartës bei Novoselë: Ein<br />
Ya<strong>ch</strong>thafen-Resort von 327 Hektaren, gestaltet na<strong>ch</strong><br />
dem Vorbild Port Grimaud. Die Meierpartner Ar<strong>ch</strong>itekten<br />
AG in Wil zeigt in einer Projektstudie, wie<br />
dies realisiert werden könnte. Neben 1000 Wohneinheiten<br />
mit eigenem Anlegeplatz – sowie Gastanleger<br />
und Platz für grosse Ya<strong>ch</strong>ten an der Aussenmole –<br />
wäre genügend Raum für Minigolf und Golfplatz,<br />
Tennisplätze und Kletterpark plus Infrastruktur vorhanden.<br />
Die Kleinstadt Novoselë liegt an der Küste<br />
Mittelalbaniens (130 km von Tirana), verfügt über<br />
einen Autobahnans<strong>ch</strong>luss und einen ausrangierten<br />
Militärflughafen, der zivil genutzt werden könnte.<br />
Zudem liegt im Umland der geplanten <strong>Marina</strong> ein<br />
Naturs<strong>ch</strong>utzgebiet. Gegen das Meer fällt der Blick<br />
auf die Insel Sazan, die Landzunge Karaburum und<br />
die Bu<strong>ch</strong>t Gjiri i Dukatit.<br />
Zielpublikum wären ni<strong>ch</strong>t nur Luxuskunden, sondern<br />
au<strong>ch</strong> touristis<strong>ch</strong>e Kleinsegler. Rolf Alther ist Initiator<br />
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Kroatien<br />
des Projekts, und von der Eigentümerin des Grundstücks<br />
beauftragt, dieses zu verkaufen. «Kein Acker-<br />
und Weideland wird dur<strong>ch</strong> die <strong>Marina</strong> zerstört. Au<strong>ch</strong><br />
der Meeranstoss ist nur für die Hafeneinfahrt nötig,<br />
der Strand bleibt intakt.» Alther versu<strong>ch</strong>t an alle(s)<br />
zu denken, au<strong>ch</strong> an die lokale Bevölkerung, denen<br />
_Im Mündungsgebiet der Visoë und<br />
der Region Novoselë soll na<strong>ch</strong> dem<br />
Vorbild Port Grimaud ein Swiss <strong>Marina</strong><br />
Village entstehen.<br />
Die Mehrwertsteuer kommt<br />
Am 1. Juli 2013 tritt Kroatien als 28. Staat der Europäis<strong>ch</strong>en Union bei. Dies bringt einige Veränderungen für Einfuhr, Versteuerung und Verzollung<br />
von Ya<strong>ch</strong>ten und Booten. Wer seinen Liegeplatz in einer kroatis<strong>ch</strong>en <strong>Marina</strong> hat, muss ab dann die volle Mehrwert- resp. Einfuhrumsatzsteuer<br />
von 25 Prozent bezahlen – bere<strong>ch</strong>net na<strong>ch</strong> dem Wert des Bootes.<br />
Laut Milan Grujic von der Ya<strong>ch</strong>tagentur Almagest in Šibenik, lässt das kroatis<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>ifffahrtsministerium jedo<strong>ch</strong> ein temporäres Hinter tür<strong>ch</strong>en<br />
offen: «Ausländis<strong>ch</strong>e Boote können bis zum 31. Mai 2013 zu einem reduzierten Mehrwertsteuersatz von 5 Prozent na<strong>ch</strong> Kroatien eingeführt<br />
werden», erläutert Grujic. «Dazu muss das Boot im kroatis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>iffsregister eingetragen und registriert werden.» Dieses Angebot gilt für<br />
alle Flaggen.<br />
Boote bis 12 Meter können im S<strong>ch</strong>iffsregister beim Hafenmeister eingetragen werden, während Boote über 12 Meter Länge zusätzli<strong>ch</strong> vom<br />
S<strong>ch</strong>ifffahrtsministerium geprüft werden müssen. Dazu ist eine lückenlose Dokumentation aller Zertifikate und Lizenzen, die Versi<strong>ch</strong>erungspolice,<br />
ein Vertrag mit einer kroatis<strong>ch</strong>en <strong>Marina</strong> und vieles mehr vorzuweisen. Grujic rät, keine Zahlungen zu leisten, bevor ni<strong>ch</strong>t der Hafenmeister<br />
oder das S<strong>ch</strong>ifffahrtsministerium die Mögli<strong>ch</strong>keit einer Registrierung bestätigt haben. Importe und Registrierungen können in Kroatien<br />
etablierte Re<strong>ch</strong>tsanwälte, Ya<strong>ch</strong>tagenturen, Charterfirmen und <strong>Marina</strong>s ausführen.<br />
Für Boote, die Kroatien nur für ein paar Tage oder Wo<strong>ch</strong>en besu<strong>ch</strong>en, ändert si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts. Und was ist mit Chartern? Grujic sagt: «Offiziell ist<br />
Chartern in Kroatien ni<strong>ch</strong>t erlaubt, aber au<strong>ch</strong> da gibt es – wie überall – eine kleine Grauzone.»<br />
Weitere Informationen sind auf Anfrage bei der kroatis<strong>ch</strong>en Handelskammer in deuts<strong>ch</strong>, englis<strong>ch</strong>, kroatis<strong>ch</strong> und italienis<strong>ch</strong> erhältli<strong>ch</strong>:<br />
nautika@hgk.hr<br />
_Ya<strong>ch</strong>tagentur Almagest, Milan Grujic, 22000 Šibenik, Tel. +385 988 46700, almagest1@si.t-com.hr