segeln mit magie - Background Tours
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Werften am Strand. Ohne<br />
Elektrizität wird gebohrt,<br />
geschliffen und genäht. Für<br />
Materialtransporte kommen<br />
Esel zum Einsatz.<br />
sie transportierten tonnenweise güter, etwa elfenbein<br />
oder gewürze aus Zanzibar oder Tansania. oder bis zu<br />
100 Menschen, meist sklaven. die kleinere dau, die<br />
Mashua, wird noch heute zum Fischfang <strong>mit</strong> netzen<br />
oder für den Transport von Kleingütern benutzt. Mit<br />
ihren maximal 10 Metern länge und niedrigem Freibord<br />
dient sie zudem heute auch als Fähre entlang der<br />
Küste. und als regatta-Boot, doch davon später. die<br />
Boutre und die Bote sind ähnlich lange daus, besitzen<br />
jedoch ein höheres Freibord und werden vor allem in<br />
den rauen gewässern im norden Madagaskars und im<br />
süden Mosambiks benutzt. insgesamt gibt es mehr als<br />
zwanzig verschiedene dautypen.<br />
Lamu<br />
unter Maschine schippern wir durch einen Mangroven-Kanal.<br />
Wir haben zwei Meter Tiefgang, der<br />
Kanal ist drei Meter tief – bei Flut. Wir müssen uns<br />
beeilen. Mehrere kleine daus kreuzen unseren Kurs,<br />
<strong>segeln</strong>d. sie besitzen keine Maschine. Zu teuer. die<br />
von afrikanischem improvisationstalent über Wasser<br />
und zusammen gehaltenen schiffe haben Mangrovenholz<br />
geladen. Zwei, drei Tage lang klappern sie die<br />
Küste ab, schlagen Holz und kürzen es auf die hier<br />
handelsübliche länge von 12 Fuss. dafür gibts pro<br />
stück 200 kenianische schilling oder etwa 2.60<br />
schweizerfranken. Wenig geld für viel arbeit. da hat<br />
es Hassan, der auf der swalihina als Bordingenieur<br />
arbeitet, ein Job, den er zuvor jahrelang auf griechischen<br />
Frachtern ausübte, besser. unser Kapitän<br />
shaibu ist seit zwanzig Jahren <strong>mit</strong> Fracht-daus<br />
unterwegs. als es dunkel wird schaltet er die radaranlage<br />
nicht ein. «ich kenne die ecke», schmunzelt er.<br />
Beide sind in lamu aufgewachsen, diesem einzigartigen<br />
unesco-Weltkulturerbe. das afrikanischorientalisch<br />
anmutende Hafenstädtchen <strong>mit</strong> seinen<br />
engen, malerischen gassen und der langen seepromenade<br />
liegt auf einer insel im labyrinth der<br />
Mangroven. Hier gibts nur ein paar autos, dafür umso<br />
mehr esel – Transportesel. Wenn einer mal krank<br />
wird, so darf er ins «The donkey sanctuary», ins<br />
eselheim, wo man ihn wieder aufpäppelt.<br />
direkt am Wasser liegen auch kleine Werften, die<br />
reparaturen ausführen oder von Zeit zu Zeit eine<br />
dau bauen. «Werft» ist ein grosses Wort: die Firmen<br />
bestehen aus einem <strong>mit</strong> Palmwedeln gedeckten<br />
unterstand auf sand. Hier wird ausschliesslich <strong>mit</strong><br />
Handbohrer und Hackbeil gearbeitet.<br />
Knapp 200 daus gibt es im raum lamu. einige sind<br />
von tropischen insekten löchrig geknabberte Wracks,<br />
72 SeaSide marina.ch juni 11<br />
juni 11 marina.ch<br />
die sich knapp über Wasser halten, andere sind liebevoll<br />
gepflegte und schön bunt angemalte schiffe. Vor<br />
allem unter den daus der acht-Meter-Klasse, den<br />
Mashuas, sind einige ganz gut in schuss. sie sind es,<br />
die einmal im Jahr gegeneinander <strong>segeln</strong>, ende<br />
november, während der «Cultural days». die Vorbereitungen<br />
zur grossen regatta sind bereits voll im<br />
gang. Beim segelmacher am strand ist gerade ein<br />
neues Tuch in arbeit, mehrere Helfer nähen die lieken.<br />
der segelmacher hatte zuvor kleine Holzstöcke in den<br />
Boden gerammt und dazwischen die Baumwollbahnen<br />
gespannt. aus erfahrung weiss er, wie die<br />
Markierungen zu platzieren sind, um jenes Profil zu<br />
produzieren, dass dem dausegel seine unvergleichliche<br />
eleganz verleiht.<br />
Segelzauber<br />
acht Personen sind beim mehrtägigen Matchrace an<br />
Bord erlaubt. aber hier weiss jeder, dass auf Hocham-Wind-Kursen,<br />
beim ausreiten ohne Trapezdrähte,<br />
immer <strong>mit</strong> Verlusten zu rechnen ist: regelmässig<br />
fallen segler ins warme Meer. also nimmt man<br />
zwei Männer als reserve <strong>mit</strong>. das ist allgemein<br />
akzeptiert. Völlig normal ist auch, dass auf den letzten<br />
paar hundert Metern vor dem Ziel bis auf den<br />
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