Ich - habe die Wahl - Veranstaltungskalender für Körper Geist und ...
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Thema Kids<br />
26<br />
Lebensschule:<br />
Je früher<br />
desto besser!<br />
„Nicht <strong>für</strong> <strong>die</strong> Schule, <strong>für</strong> das Leben lernen<br />
wir“, so sollte es sein, aber leider sieht <strong>die</strong><br />
Realität anders aus. Marco Leonardo hat<br />
Eigeninitiative entwickelt <strong>und</strong> bietet seine<br />
Idee einer Lebensschule an.<br />
Haidrun Schäfer sprach mit ihm.<br />
Haidrun Schäfer: Was war Ihre Motivation <strong>für</strong> <strong>die</strong> Idee<br />
der Lebensschule?<br />
Marco Leonardo: Jeder Mensch, jedes Kind hat eine<br />
ganz individuelle Bestimmung, eine innere Vision.<br />
Diese Vision zu erkennen <strong>und</strong> zu verwirklichen, das<br />
ist der Sinn unseres Lebens. In der normalen Schule<br />
lernen wir, wie lang der Nil ist <strong>und</strong> wie viele Einwohner<br />
New York hat, aber was wir dort nicht lernen ist,<br />
wie man wirklich lebt. Wir lernen nicht, wie man seinen<br />
<strong>Körper</strong> ges<strong>und</strong> erhält, wie man seine Probleme<br />
löst, wie man Krisen bewältigt, wie man seine Ziele<br />
sicher erreicht.<br />
Für jedes dusselige Moped brauchen wir einen Führerschein,<br />
aber <strong>für</strong> etwas so Komplexes <strong>und</strong> Wichtiges<br />
wie das eigene Leben gab es so etwas nicht. Jetzt gibt<br />
es das - in der Lebensschule.<br />
Das Hauptfach ist das Leben selbst. Und <strong>die</strong> wichtigste<br />
Fremdsprache ist nicht Englisch, sondern <strong>die</strong><br />
Sprache der Lebensumstände. Und am besten legt man<br />
den Gr<strong>und</strong>stein <strong>für</strong> <strong>die</strong>se wichtige Entscheidung bereits<br />
in der Kindheit. Hier setzt <strong>die</strong> Lebensschule ein, denn<br />
zuerst sollten wir <strong>die</strong> Spielregeln des Lebens lernen <strong>und</strong><br />
anfangen, auch danach zu leben.<br />
In Wirklichkeit ist das Leben ein Spiel, das uns einlädt<br />
mitzuspielen. Wir entscheiden, ob wir als Spielfigur<br />
oder als bewusster Spieler an <strong>die</strong>sem Spiel teilnehmen.<br />
Wäre es nicht w<strong>und</strong>erbar, wenn Kinder schon frühzeitig<br />
lernen, worauf es im Leben wirklich ankommt? Hilfreich<br />
wäre ein Lebensführerschein statt Benotung.<br />
Also Individualität statt Konformität, Einheitsbrei <strong>und</strong><br />
Uniform?<br />
Viele Menschen <strong>habe</strong>n sich <strong>und</strong> ihre Ziele bereits in der<br />
Kindheit verloren <strong>und</strong> leben ein Leben, das ihnen nicht<br />
entspricht. Man „funktionieret“ <strong>und</strong> findet sich damit<br />
ab. Aber es gibt auch andere Wege. Goethe hat es so<br />
formuliert: „Das, was <strong>die</strong> Pflanze unbewusst tut, das<br />
tue du bewusst.“ Die Botschaft ist, alles so gegenwärtig<br />
wie möglich zu erfahren <strong>und</strong> den Unterschied zu bemerken,<br />
wenn ich mich verhalte, wie es erwartet wird<br />
oder wenn es wirklich mir entspricht. Der einfachste<br />
Weg scheint Anpassung <strong>und</strong> Nachahmung zu sein, aber<br />
auf längere Sicht führt das zu Unzufriedenheit. Das<br />
ist <strong>für</strong> mich eine der Aufgaben der Lebensschule: den<br />
Menschen zu vermitteln, dass sie jeden Augenblick<br />
eine Entscheidung treffen, dass sie eine <strong>Wahl</strong> <strong>habe</strong>n.<br />
Entweder, ich bestimme mein Leben bewusst selbst<br />
oder <strong>die</strong> anderen bestimmen mein Leben.<br />
Sie gehen in Gr<strong>und</strong>schulen <strong>und</strong> sogar in Kindergärten.<br />
Was können Sie erreichen, wenn Sie ein Mal in der Woche<br />
eine St<strong>und</strong>e dort sind?<br />
Ein Mal in der Woche etwas Stimmiges anzubieten, ist<br />
ein so starker Impuls, dass es an Zeit gar nicht mehr<br />
braucht. Wichtig ist, mit welcher Einstellung wir dem<br />
Leben begegnen. Schulanfänger sind noch sehr empfänglich<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Botschaften der Eltern <strong>und</strong> Lehrer<br />
<strong>und</strong> übernehmen leicht <strong>die</strong> Meinungen, <strong>die</strong> man ihnen<br />
vermittelt. Mit Phantasiereisen können <strong>die</strong> Kinder<br />
KGSBerlin 11/2009<br />
Foto: © Sylvie Thenard - Fotolia.com