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Die Südbahn gehört uns allen - Die Grünen Brunn am Gebirge

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GruenesBlatt_Oktober09:GruenesBlatt_Nov05.qxd 19.10.2009 19:56 Seite 3<br />

Grünes Blatt Das Gemeindemagazin der <strong>Grünen</strong> für <strong>Brunn</strong>erInnen<br />

<strong>Die</strong><br />

Oktober 2009 Österreichische Post AG.Info Post. Entgelt bezahlt<br />

GRÜNEN<br />

<strong>Brunn</strong> <strong>am</strong> <strong>Gebirge</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>Südbahn</strong> <strong>gehört</strong> <strong>uns</strong> <strong>allen</strong><br />

Zusätzlich zur alljährlichen „Dankeschön fürs Bahnfahren“-Aktion der <strong>Grünen</strong> <strong>Brunn</strong> gab es heuer<br />

breite Unterstützung durch die <strong>Grünen</strong> der Nachbargemeinden um gemeins<strong>am</strong>e<br />

Anliegen zu bekräftigen. . Seite 2<br />

<strong>Die</strong> neue<br />

Lust auf<br />

Grün!<br />

Bedingt durch den Abgang<br />

von Monika Moser aus der<br />

Gemeindepolitik formiert sich<br />

bei den GRÜNEN <strong>Brunn</strong> ein<br />

neues Te<strong>am</strong> Seite 3<br />

Aus<br />

dem Inhalt<br />

Glücksspiel in der<br />

Gattringer Straße<br />

Rückblick Grünes<br />

Wanderkino<br />

Neue Sporthalle<br />

Kommentar<br />

Jugend: Wurm im<br />

Bildungssystem?<br />

„grenzenlos kochen“


GruenesBlatt_Oktober09:GruenesBlatt_Nov05.qxd 19.10.2009 16:18 Seite 4<br />

E d i t o r i a l<br />

ED<br />

Warum Politik?<br />

Haben Sie sich schon einmal<br />

überlegt, wie man auf die Idee<br />

kommt, Politik machen zu wollen?<br />

Oder hatten Sie den Gedanken<br />

auch schon mal?<br />

Ehrlich ge sagt denke ich, dass<br />

fast jede(r) beim Anblick von<br />

PolitikerInnen im F ernsehen<br />

schon den Gedanken hatte. So<br />

nach dem Motto – die haben<br />

leicht reden, ... die versprechen<br />

eh nur ... die sind ja nur publicitygeil<br />

... die tun eh nix und das<br />

um <strong>uns</strong>er Steuergeld ...<br />

Trotzdem gibt e s immer wieder<br />

Menschen, die P olitik so interessant<br />

finden, dass sie es selbst<br />

ausprobieren wollen. Und so<br />

wie bei allem, was man nicht<br />

kennt, hat man reichlich naive<br />

Vorstellungen. Ich will etwas<br />

bewegen! Ich will mich einsetzen!<br />

Ich werde e s be sser machen!<br />

Und kaum ist man dann<br />

dabei, ist die Realit ät eine ganz<br />

andere.<br />

Das Erste, was wieher t, ist der<br />

Amtsschimmel. Alles ist gut geregelt,<br />

nix geht einfach so und<br />

die brillante sten Ideen werden<br />

mit drei österreichischen F ormulierungen<br />

abgewürgt: „Das<br />

war schon immer so“, „Da kann<br />

ma jetzt nix mehr machen“, „Des<br />

funktioniert eh nie“<br />

Sollte eine Idee diese 3 wesentlichen<br />

Argumente überstehen,<br />

kommt das Hauptproblem: Was<br />

sagen die anderen Parteien dazu?<br />

Und passt das zu <strong>uns</strong>erem<br />

Parteiimage? Fakt ist allerdings,<br />

dass wir P olitikerInnen brauchen.<br />

Men schen, die im Auftrag<br />

der Allgemeinheit handeln, zum<br />

Wohle aller – und das wäre das<br />

Wesentlichste. P olitikerInnen<br />

müssen V erantwortung tragen<br />

und zu ihren Handlungen stehen.<br />

P arteipolitische Erwägungen<br />

sollten in der K ommunalpolitik<br />

keinen Platz haben und<br />

auch keine persönlichen Eitelkeiten.<br />

Viel V ergnügen beim Blättern<br />

im grünen Blatt. Andrea Lorenz<br />

Glücksspiel in <strong>Brunn</strong> <strong>am</strong> <strong>Gebirge</strong>:<br />

Leider konnten wir, trotz<br />

all’ <strong>uns</strong>erer eingesetzten<br />

Mittel (Presse, Demo,<br />

Schutzzonenverordnung,<br />

Unterschriftenliste, ortsund<br />

parteiübergreifende<br />

Aktionen) die SPIEL-<br />

HÖLLE auf der Gattringerstraße<br />

112a nicht verhindern.<br />

Perchtoldsdorf<br />

als schwarze Gemeinde<br />

kann sich rühmen, mit<br />

den Schutzzonen das verhindert zu haben, was das rot/grüne <strong>Brunn</strong><br />

<strong>am</strong> <strong>Gebirge</strong> beim schwarzen Land leider nicht geschaff t hat. Daher<br />

entsteht jetzt ein Wettbüro mit Automatenglückspiel bei <strong>uns</strong>.<br />

Auch eine Abordnung der GemeindevertreterInnen, angeführt von der<br />

Bürgermeisterin, bei der Firma NOVOMATIC konnte keine Entspannung<br />

bringen. Generaldirektor Dr. F. Wolfahrt beteuerte, dass aufgrund<br />

der Wirtschaftskrise auch bei NOVOMATIC das Sparen angesagt<br />

ist. Daher wird der billigere Mietstandort in <strong>Brunn</strong> vor dem teureren<br />

Perchtoldsdorfer Standort verwirklicht. Von den aktuellen Sparplänen<br />

der Fa. Novomatic konnten sich die GemeindevertreterInnen<br />

<strong>am</strong> Hauptstandort der Firma in Gumpoldskirchen überzeugen: Dort<br />

entsteht nämlich gerade ein 40 m hoher Büroturm und tausende Quadratmeter<br />

Lager- und Produktionsh<strong>allen</strong>, vollgepfropf t mit Glückspiel -<br />

automaten für die ganze Welt, Investitionsvolumen ca 90 Mio Euro .<br />

Betont wird allerdings seitens der Firmenleitung, dass in NÖ das „R esponsible<br />

G<strong>am</strong>ing“ – Zutrittskontrolle nur mit Novocard – verwirklicht<br />

wird. Jugendliche dürfen erst ab 18 Jahren spielen, dafür aber<br />

so hoch, wie sie wollen. <strong>Die</strong> Novocard ist nur ein Zeiterfassungssystem,<br />

zeichnet jedoch nicht auf, wie viel ein Spieler verspielt. A uch<br />

wurde die Tatsache bestätigt, dass das R esponsible G<strong>am</strong>ing nur in NÖ<br />

verwirklicht wird, weil es z.B. in W ien derartige Zutritts- und Zeiterfassungssysteme<br />

nicht gibt – sie sind gesetzlich nicht vorgeschrieben<br />

und werden von Novomatic sicherlich nicht freiwillig eingeführt, solange<br />

es keine gesetzliche Verpflichtung für die Konkurrenz gibt. Es<br />

wird allerdings verschwiegen, dass Novomatic einen erdrück enden<br />

Marktanteil in Wien hält und daher dieses Argument ins Leere geht.<br />

Auch das Argument von BGmin Mark owitsch, ein Spieler hätte in einer<br />

Stunde 3.000,– verspielt, wird von Dr. Wolfahrt abgewiesen, „so<br />

ein Spieler hätte zuvor sicherlich schon zig-tausende Euro in einem<br />

Casino verspielt. Und überhaupt müsste man dann alle Trafik en auch<br />

zusperren, weil da Spielsüchtige um tausende Euro Lotto spielen und<br />

auch die Kinder nachweislich ihr Jausengeld dort verspielen “ (der<br />

Nachweis wird von Dr. Wolfahrt, auf Nachfrage, noch erbracht). Dr.<br />

Wolfahrt bestätigt auch, dass sämtliche Anträge zur A ufstellung von<br />

Spielautomaten, also auch der Antrag in <strong>Brunn</strong> 25 Glückspielautomaten<br />

aufzustellen, von der R echtsanwaltskanzlei Dr. Ernst <strong>Brunn</strong>er bei<br />

der LdReg. NÖ eingebracht und durchgefochten werden.<br />

Wie klein das so genannte „kleine Glücksspiel“(max. Einsatz 50 Cent,<br />

max. Gewinn 20,– EUR) wirklich ist, k onnte dann auch anhand eines<br />

Automaten demonstriert werden. Das Gerät „fraß“ einen 10,– EUR<br />

Schein und dieser war binnen einiger Sek unden verspielt, da die Serienspiele<br />

in Sekundenbruchteilen ablaufen und außerhalb der Wahrnehmungsgrenze<br />

Ergebnisse produzieren. Redaktion<br />

2 Das Gemeindemagazin der <strong>Grünen</strong>


GruenesBlatt_Oktober09:GruenesBlatt_Nov05.qxd 19.10.2009 16:18 Seite 5<br />

Darf Politik eigentlich<br />

auch Spaß machen?<br />

Politik wird von Menschen gemacht, aber<br />

dahinter stehen Systeme. Politische Entscheidungen<br />

sind wie Puzzlespiele – viele<br />

einzelne Elemente ergeben vielleicht ein ansehnliches<br />

Ganzes. D<strong>am</strong>it das Ganze wirklich<br />

gelingt, bedarf es mehrerer kompetenter<br />

Menschen, die mit ihrer Erfahrung, ihrem<br />

Know-how und ihrem Engagement dazu beitragen.<br />

Manchmal geht man Wege gemeins<strong>am</strong> und erkennt<br />

dann plötzlich, dass es doch nicht der<br />

gleiche Weg, die gleiche Richtung ist. Dann<br />

ist es wichtig die Entscheidung zu treffen, wohin<br />

man in Zukunft gehen wird.<br />

Wir <strong>Brunn</strong>er Grüne haben <strong>uns</strong> für einen neuen<br />

Weg entschieden, ohne Monika Moser, mit<br />

alten und neuen Gesichtern, neuen Ideen und<br />

etwas anderen Vorstellungen von Politik.<br />

Dass eine PolitikerIn alleine die nötige Kompetenz<br />

für alle kommunalpolitischen Aufgaben<br />

hat, wird <strong>uns</strong> gerne im Wahlk<strong>am</strong>pf präsentiert.<br />

<strong>Die</strong> „politischen Wunderwutzis“ sind wie<br />

Märchenfiguren – nicht real!<br />

Wir <strong>Grünen</strong> setzen daher auf Te<strong>am</strong>arbeit – gemeins<strong>am</strong><br />

kompetent!<br />

Menschliche Erfahrung gepaart mit grüner<br />

Lebenseinstellung, unkonventionelle Ideen,<br />

Weltoffenheit, Querdenken, Diskussionsfreude<br />

und Lust <strong>am</strong> Gestalten sind die richtige Mischung,<br />

um Dinge gemeins<strong>am</strong> zu bewegen.<br />

✘ transparente Politik – nur wenn Fakten offen<br />

dargelegt werden, können die Menschen das<br />

Gefühl haben, von ihren PolitikerInnen gut vertreten<br />

zu sein.<br />

✘ soziales Denken und Handeln muss<br />

selbstverständlich sein in einer modernen Gesellschaft,<br />

denn Taten zeigen mehr als Worte.<br />

✘ multikulturelles Handeln und grenzenlos<br />

Denken macht <strong>uns</strong> t äglich bewusst, dass wir<br />

alle auf einer Erde leben.<br />

✘ Nachhaltigkeit als Handlungsprinizip ,<br />

denn mit jeder Handlung stellen wir W eichen<br />

DIE NEUE LUST AUF BRUNNER GRÜN<br />

Unser Te<strong>am</strong> steht für:<br />

für die Z ukunft, die in die sem Moment schon<br />

Gegenwart ist.<br />

✘ aktiven Umweltschutz – denn <strong>uns</strong>ere Umwelt<br />

geht jede(n) was an.<br />

✘ zukunftsweisende V erkehrskonzepte<br />

sind der einzige W eg in ein gleichberechtigte s<br />

Miteinander im Verkehr.<br />

✘ Lebensfreude in <strong>Brunn</strong> <strong>am</strong> <strong>Gebirge</strong> - das erklärt<br />

sich wohl von selbst.<br />

<strong>Die</strong> Zeit ist einfach reif für Veränderung. Weg<br />

mit den alten konv entionellen Politspielchen,<br />

wo das ICH vor dem WIR k<strong>am</strong>.<br />

Das Gemeindemagazin der <strong>Grünen</strong> 3


GruenesBlatt_Oktober09:GruenesBlatt_Nov05.qxd 19.10.2009 16:18 Seite 6<br />

TITELGESCHICHTE „VIERBAHNHOFSAKTION“<br />

Gemeins<strong>am</strong> für den Nahverkehr<br />

Wie jedes Jahr wurde auch weichstrecke insbesondere für völkerung der Region rund um<br />

heuer wieder anlässlich von den Güterverkehr im Bau. Man Wien zu Wort meldet!<br />

Mobilitätswoche und Autofreiem<br />

Tag <strong>am</strong> Bahnhof Gebäck<br />

verteilt – als kleines Dankeschön<br />

fürs Bahnfahren.<br />

weiß auch bei den ÖBB um deren<br />

Wichtigkeit – nur passiert<br />

halt leider nichts. Anstatt das<br />

Öffi-Fahren für die Umland -<br />

gemeinden attraktiv zu machen,<br />

zahlt man neben der aktuellen<br />

Fahrpreiserhöhung unangemessen<br />

viel für kurze Strecken,<br />

etwa von Perchtoldsdorf nach<br />

Liesing genauso viel wie in<br />

ganz Wien. „Häupl-Stadt“ und<br />

„Pröll-Land“ sind da wenig kooperativ,<br />

zuweilen sogar kontraproduktiv.<br />

Der Verkehrsverbund<br />

VOR ist bei der Fahrpreisgestaltung<br />

auch hilflos (so ist es bei-<br />

<strong>Die</strong> GRÜNEN fordern daher:<br />

<strong>Die</strong> Bahn muss wieder pünktlich<br />

werden!<br />

Wiedereinführung des 15 Minuten-Taktes<br />

auf der <strong>Südbahn</strong>!<br />

Rasche Fertigstellung der<br />

„Pottendorfer Linie“!<br />

gutes Krisenmanagement während<br />

der Bauarbeiten <strong>am</strong> neuen<br />

Wiener Hauptbahnhof!<br />

Sofortige und richtige Information<br />

der Fahrgäste über Verspätungen!<br />

Ausweitung der Kernzone 100<br />

bis Mödling!<br />

spielsweise nicht möglich, einen<br />

ermäßigten Pensionistenfahrschein<br />

von Wien nach Mödling<br />

zu kaufen).<br />

Unterstützen Sie <strong>uns</strong>ere<br />

Unterschriftenaktion auf:<br />

http://www.zugverlaessig.at<br />

Höchste Zeit, dass sich die Be-<br />

Mag. Ilse Hartmann<br />

<strong>Die</strong>smal wurden die <strong>Brunn</strong>er<br />

GRÜNEN jedoch vielfach unterstützt.<br />

In einer groß angelegten<br />

Aktion – von Mödling über<br />

<strong>Brunn</strong>/ Maria Enzersdorf, Perchtoldsdorf<br />

bis Liesing haben sich<br />

die GRÜNEN engagiert, um rasche<br />

Verbesserungen für den<br />

Nahverkehr herbeizuführen.<br />

Zur gleichen Zeit gab es auf <strong>allen</strong><br />

vier Bahnhöfen verschiedene Aktivitäten<br />

und Informationen, den<br />

Abschluss bildete eine gemeins<strong>am</strong>e<br />

Pressekonferenz in Liesing.<br />

Seit der Fahrplanänderung im<br />

Dezember 2008 funktioniert so<br />

gut wie nichts mehr bei den<br />

ÖBB, die Situation für die Menschen,<br />

die auf ein effizientes<br />

Nahverkehrssystem angewiesen<br />

sind, wird immer unerträglicher.<br />

Nicht nur, dass der Viertelstunden-Takt<br />

auf der S-Bahn<br />

gestrichen wurde: Extreme Verspätungen,<br />

manche Züge fahren<br />

einfach durch – auch an<br />

großen Stationen –, die Information<br />

darüber ist höchst mangelhaft,<br />

fehlende Anschlüsse,<br />

und und und . ..<br />

<strong>Die</strong> „Pottendorfer Linie“ zwischen<br />

Wr. Neustadt und Wien<br />

ist seit Jahr zehnten als Aus-<br />

500 Stück Kornspitze waren rasch an die SchülerInnen und PendlerInnen<br />

verteilt – diese freuten sich über das kleine Frühstück<br />

4 Das Gemeindemagazin der <strong>Grünen</strong>


GruenesBlatt_Oktober09:GruenesBlatt_Nov05.qxd 19.10.2009 16:18 Seite 7<br />

Grünes Wanderkino 09<br />

Am 22. August war wieder „Wanderkino“-Tag in<br />

<strong>Brunn</strong>, inzwischen eine Veranstaltung, die viele<br />

Leute im ganzen Bezirk zu den Fixpunkten der<br />

Sommer-Events zählen.<br />

Gezeigt wurde der Film „So ist P aris“, eine Episodengeschichte<br />

über diese faszinierende Metropole<br />

und ihre unterschiedlichen Bewohner; dazu wie<br />

üblich Live-Musik, Heurigenbuffet, Kebap, Weltladen<br />

und Kinderecke. Der Erlös des Bücherbazars<br />

wurde von den <strong>Brunn</strong>er GRÜNEN verdoppelt und<br />

dem <strong>Brunn</strong>er Mädchenwohnheim „Mission Possib -<br />

le“ gespendet.<br />

In den sechs Jahren seines Bestehens ist das<br />

„Grüne Wanderkino“ so etwas wie eine Institution<br />

geworden, laufend werden Verbesserungen vorgenommen,<br />

die Kooperation während der Vorarbeiten<br />

und der Durchführung klappt bestens.<br />

Das Konzept war von vornherein klar – im F older<br />

2004 hieß es dazu: „Das GRÜNE Wanderkino im<br />

Bezirk Mödling findet heuer das erste Mal statt.<br />

Vielleicht der Beginn einer wunderbaren Einrichtung?<br />

<strong>Die</strong>ses Kinoprogr<strong>am</strong>m soll ein kleines Zeichen setzen:<br />

für kulturelle Impulse in den Orten , für<br />

überregionale Vernetzung des GRÜNEN Projekts<br />

und – nicht zuletzt – für ein Lebensgefühl, das<br />

KULTUR<br />

auch da rauf ausgerichtet ist, gemeins<strong>am</strong> Interessantes<br />

zu genießen. Wir hoffen, dass <strong>uns</strong>ere Veranstaltungen<br />

auf Interesse stoßen!“<br />

<strong>Die</strong>s ist tatsächlich der Fall: die Zahl der teilnehmenden<br />

Orte hat sich von 6 auf 13 mehr als verdoppelt,<br />

steigende Besucherzahlen auch während<br />

der verschiedenen Rahmenveranstaltungen bestätigen<br />

den Erfolg.<br />

<strong>Die</strong> GRÜNEN des Bezirks Mödling zeigen d<strong>am</strong>it,<br />

dass es möglich ist, über enge Gemeindegrenzen<br />

hinweg, durch engagierte Zus<strong>am</strong>menarbeit für<br />

die Bevölkerung da zu sein. Wir freuen <strong>uns</strong>, Sie<br />

auch im nächsten Jahr bei einem der Filme begrüßen<br />

zu dürfen! Mag. Ilse Hartmann<br />

Wohngemeinschaft „mission:possible – wege für mädchen“<br />

In der sozialtherapeutischen W ohngemeinschaft<br />

„mission:possible – wege für mädchen“ leben bis<br />

zu 10 Mädchen im Alter zwischen 13 und 18 Jahren.<br />

Sie können aufgrund massiver K onfliktsituationen<br />

nicht mehr in ihren F<strong>am</strong>ilien leben.<br />

In der W ohngemeinschaft werden sie rund um die<br />

Uhr von Sozialpädagoginnen, P sychologinnen und<br />

Sozialarbeiterinnen betreut. In intensiver Einzelarbeit<br />

werden erlittene Traumatisierungen aufgearbeitet, eigene<br />

Re ssourcen entdeckt und St ärken geförder t.<br />

<strong>Die</strong> Mädchen bauen neue, tragfähige Beziehungen<br />

auf, gewinnen Schritt für Schritt wieder V ertrauen in<br />

sich selbst und in ihre Mitmenschen und entwickeln<br />

neue Zukunftsperspektiven.<br />

Für viele Mädchen ist die W ohngemeinschaft eine<br />

zweite Chance, ihr L eben zu meistern. Sie absolvieren<br />

eine Ausbildung, erhalten Unterstützung bei der<br />

Berufsorientierung und bei der Lehrstellensuche.<br />

Neben dem gemeins <strong>am</strong>en Erleben de s Allt ags, erhalten<br />

sie ein vielseitige s freizeitpädagogisches Angebot:<br />

T anz, Selbstver teidigung, Y oga und W ork -<br />

shops im künstlerisch-kreativen Bereich. Sie lernen<br />

spielerisch ihre F ähigkeiten und Grenzen kennen<br />

und entwickeln ein gesundes Selbstwertgefühl.<br />

„mission:possible – w ege für mädchen“ ist ein<br />

privater, gemeinnütziger V erein, der , wie viele<br />

Projekte im sozialen Ber eich, auf Spenden angewiesen<br />

ist. W eitere Informationen zur W ohngemeinschaft<br />

und Möglichkeiten, Unterstützung<br />

zu leisten, finden Sie unter:<br />

www.missionpossible.at.<br />

Jede Spende hilft dem Verein „mission:possible“ bei der<br />

Verwirklichung der Projekte, so auch der Erlös<br />

des <strong>Grünen</strong> Wanderkinos.<br />

Das Gemeindemagazin der <strong>Grünen</strong> 5


n<br />

ig.<br />

GruenesBlatt_Oktober09:GruenesBlatt_Nov05.qxd 19.10.2009 16:18 Seite 8<br />

GFGR PETER LANG/JUGEND, SPORT UND KINDERBETREUUNG<br />

Neue Sporthalle<br />

In der Gemeinderatssitzung <strong>am</strong> 23.09.09 wurde ein folgenreicher Entschluss<br />

zum Bau einer Sporthalle bei der „Neuen Mittelschule“ (alte Hauptsschule) in<br />

<strong>Brunn</strong> gefasst.<br />

<strong>Die</strong> Turnsäle der alten Hauptschule sind schon<br />

seit geraumer Zeit nicht mehr funktionstüchtig.<br />

Eine Sanierung oder ein Neubau daher schon<br />

mehrmals überlegt. Da eine Komplettsanierung<br />

anscheinend zu teuer erschien (genaue Zahlen<br />

wurden nie genannt und ev. auch gar nicht erhoben)<br />

entschloss man sich, einen Neubau anzudenken.<br />

Erste Überlegungen wurden bereits 2008 getroffen.<br />

Unter dem Motto „Wenn schon – denn<br />

schon“ hat man d<strong>am</strong>als gleich in größeren Dimensionen<br />

Überlegungen angestellt. So entstand der<br />

Plan einer Dreifach-Turnhalle mit Zuschauertribünen,<br />

die auch als multifunktionelle VeranstaltungshalleVerwendung<br />

hätte finden können.<br />

Noch vor ernsthaften<br />

Überlegungen<br />

zur Finanzierung dieses<br />

Projekts (Projektionssumme<br />

ca. 5 Mio<br />

EUR) waren die Anrainer<br />

schon mit Unterschriftenlistenvorstellig.<br />

Ruhige Wohngegend,<br />

keine Parkplätze,<br />

fehlendes Verkehrskonzept,<br />

und wenn<br />

schon Veranstaltungs/Turnhalle<br />

in diesem<br />

Ausmaß, dann bitte<br />

nicht vor <strong>uns</strong>erer<br />

Tür, waren die lautstarken<br />

Argumente. Andere Standorte wurden danach<br />

angedacht, aber eine Sporthalle ohne Schule<br />

in unmittelbarer Nähe hat halt so ihr A uslastungsproblem,<br />

vor allem tagsüber. Also wurde<br />

das Projekt kurzfristig verworfen.<br />

Heuer tauchten die Überlegungen wieder auf – es<br />

wurde eine neue Projektgruppe ins Leben gerufen.<br />

Aber wer sollte den Bedarf und die Notwendigkeit<br />

einer Sporthalle in dieser Größe schon beurteilen<br />

können? Eine professionelle Studie musste<br />

her! Also verpflichtete man das KDZ (Zentrum<br />

für Verwaltungsforschung, Managementberatungs-<br />

und Weiterbildungs GmbH) Varianten für<br />

die Sporthalle zu erheben, wie der Bedarf aussieht<br />

und in Zukunft aussehen könnte und den vielfachen<br />

Ansprüchen <strong>am</strong> nächsten kommen würde.<br />

Alle diese Fragen wurden in einer 50 seitigen<br />

Studie vom KDZ um rund 10.000 Euro erhoben.<br />

Müssen <strong>uns</strong>ere NachwuchssportlInnen weiterhin „auspendeln“?<br />

Näher untersucht wurden<br />

Varianten von 2-fach H<strong>allen</strong><br />

mit Tribünen oder 2 Gymnas -<br />

tikräumen und 3-fach H<strong>allen</strong> mit oder ohne Tribünen.<br />

<strong>Die</strong> Errichtungskosten bewegten sich von<br />

ca 3–4,1 Mio Euro in den Berechnungen. Alle V arianten<br />

hatten Vor- und auch Nachteile, diese<br />

wurden in einer Bewertungstabelle vom KDZ fein<br />

säuberlich aufgelistet. Immerhin waren die Mitarbeiter<br />

des KDZ insges<strong>am</strong>t 10 Bearbeitungstage in<br />

und rund um <strong>Brunn</strong> unterwegs, um den Bedarf<br />

zu prüfen und andere H<strong>allen</strong> nach A uslastung<br />

und Preisen zu untersuchen.<br />

<strong>Die</strong> höchste Bewertung<br />

fiel auf eine 2fach<br />

Sporthalle mit<br />

Tribüne (13 Bewertungspunkte)<br />

knapp<br />

gefolgt von der 3-fach<br />

Halle ohne Tribünen<br />

(12 BwP) dann 2-fach<br />

mit 2 Gymnastikräumen<br />

(11 BwP) und<br />

das Schluss licht bildete<br />

die teuerste Variante,<br />

nämlich die<br />

3-fach Halle mit Tribünen<br />

(10 BwP).<br />

<strong>Die</strong> Mitglieder der<br />

<strong>Grünen</strong> Fraktion vertraten<br />

und vertreten<br />

die Meinung, dass eine Sporthalle für Sportler<br />

und Sportvereine genauso dienlich sein sollte wie<br />

für die Schule. Bei den großen Sportvereinen in<br />

<strong>Brunn</strong>, die das <strong>Brunn</strong>er H<strong>allen</strong>angebot auch intensiv<br />

nützen, wurde einhellig die Meinung vertreten,<br />

eine 3-fach Halle ohne Tribünen würde<br />

den Anforderungen <strong>am</strong> besten gerecht werden.<br />

Da in den Errichtungskosten zur 2-fach Halle nur<br />

ein marginaler Mehraufwand besteht, legte man<br />

sich bei den <strong>Grünen</strong> auf die Errichtung einer 3fach<br />

Halle fest. Um es auch gleich ganz klar zu<br />

sagen: Es war niemals geplant eine Monster-<br />

Veranstaltungshalle in einem Wohngebiet zu errichten,<br />

wo es tatsächlich an weit reichenden<br />

Konzepten einer vielfältigen Nutzung fehlte. Es<br />

lag aber auf der Hand, dass eine 2-fach Halle mit<br />

2 Gymnastikräumen (also 4 gleichzeitig nutzbaren<br />

Trainingseinheiten) mehr ständigen Verkehr<br />

anziehen würde, als eine 3-fach Halle mit eben<br />

6 Das Gemeindemagazin der <strong>Grünen</strong>


GruenesBlatt_Oktober09:GruenesBlatt_Nov05.qxd 19.10.2009 16:18 Seite 9<br />

nur 3 getrennten Einheiten.<br />

Es lag auch auf der Hand,<br />

dass gewisse Bewerbe nur in<br />

einer 3-fach Halle abgehalten<br />

werden können und somit<br />

auch logischerweise nur in einer<br />

3-fach Halle trainiert werden<br />

können.<br />

Nach all diesen Erkenntnissen<br />

ist es allerdings schwer nachvollziehbar,<br />

wie der Gemeinderat<br />

(die Mehrheit) entschieden<br />

hat. <strong>Die</strong> Entscheidung (nur<br />

mit den Stimmen der SPÖ und<br />

einer <strong>Grünen</strong>) fiel auf eine<br />

2-fach Sporthalle ohne Tribünen<br />

und mit einem Gym -<br />

nastik raum. Dem aufmerks<strong>am</strong>en<br />

Leser mag aber nicht<br />

entgangen sein, dass die beschlossene<br />

Variante vom KDZ<br />

(Studie um Euro 10.000!) gar<br />

nicht untersucht wurde. <strong>Die</strong><br />

Mitglieder der ÖVP enthielten<br />

sich nobel der Stimme, wohl<br />

weil es besser ist, es sich mit<br />

niemandem zu verscherzen<br />

und keine Meinung zu haben,<br />

als für die Anliegen hunderter<br />

Vereinsmitglieder von Sportvereinen<br />

aufzutreten und ein<br />

zukunftsweisendes Projekt<br />

umzusetzen, wo man doch gar<br />

nicht Regierungspartei ist?<br />

Ein paar Fragen bewegen die<br />

<strong>Grünen</strong> in diesem Zus<strong>am</strong>menhang<br />

dann doch noch:<br />

Wie tritt man den W ählerInnen<br />

gegenüber und erklärt die Sinnhaftigkeit<br />

einer Studie um Eur o<br />

10.000, w enn bei der Entscheidung<br />

der Empf ehlung nicht gefolgt<br />

wird?<br />

Wie tritt man den V ereinen<br />

gegenüber, die eindeutig und unmissverständlich<br />

etw as ander es<br />

gefordert haben als sie jetzt um<br />

2 Mio hingestellt bekommen?<br />

Wie tritt man den Vereinsmitgliedern<br />

gegenüber, die jetzt schon<br />

zu T rainigszwecken bis T rumau<br />

auspendeln müssen, um überhaupt<br />

einen freien Trainingsplatz<br />

in einer entsprechenden Halle zu<br />

finden?<br />

GEMEINDESPLITTER<br />

Schon wieder ein Jubiläum!!!<br />

Unter einem Jubiläum (lat. annus jubilaeus) versteht man eine Erinnerungsfeier<br />

bei der Wiederkehr eines besonderen Datums.<br />

Neben dem Jahrestag sind alle Vielfachen von 100, 50, 25, 10 oder auch<br />

5 be sondere Jubiläen. Das Jubiläum ist umso bedeutender , durch wie<br />

viele der vorgenannten Z ahlen e s ohne Re st teilbar ist. Innerhalb der<br />

ers ten 100 Jahre sind in der Regel 5/10/20/25/50/75/100 besonders bedeuts<strong>am</strong>.<br />

<strong>Die</strong>se Definition wollte ich doch gerne mal nachle sen. Denn wir feiern<br />

schon wieder in <strong>Brunn</strong>. Jetzt sind e s schon 55 Jahre unabhängige Gemeinde.<br />

55 ist eine lange Zeit, halbrund – also o.k. Es ist bemerkenswert.<br />

Aber daraus gleich wieder eine Gelegenheit zu konstruieren, großartige<br />

Feste zu feiern, Festschriften zu erstellen und sehr viel Geld auszugeben,<br />

macht mich nachdenklich.<br />

Haben wir keine anderen Sorgen?<br />

Fördert diese Veranstaltung die Wirtschaft so sehr, dass es in Zeiten der<br />

Krise hilfreich wäre?<br />

Oder ist es für manche PolitikerInnen eine weitere Möglichkeit, sich <strong>am</strong><br />

Jahrmarkt der Eitelkeiten selbst darzustellen?<br />

Alles ein Kindergarten?<br />

Bei der letzten Gemeinderat ssitzung haben wir <strong>uns</strong> alle wieder lieb gehabt.<br />

Hinter den K ulissen emsige Ge spräche über den neuen Kindergartenstandort<br />

– welche Partei kann es sich vor den Wahlen schon leisten<br />

als Verhinderer dazustehen?<br />

<strong>Die</strong> Lösung wurde gefunden – heureka – hinter dem Gemeinde<strong>am</strong>t. Alle<br />

sind glücklich und entspannt zumindest bis zur Gemeinderatssitzung<br />

im Dezember. Denn: Kindergartenplätze fehlen. Das wundert keinen, der<br />

mit offenen Augen durch <strong>Brunn</strong> geht. Überall wird gebaut und nur selten<br />

ziehen PensionistInnen in die schmucken Wohnungen und Häuser.<br />

Das Areal hinter der Gemeinde ist eine Nummer zu klein und verkehrstechnisch<br />

auch nicht unbedingt der ideale Platz. V iele, aber doch nicht<br />

alle Kinder werden mit dem Auto in den Kindergar ten gebraucht.<br />

Um für alle Kindergar tenkinder auch in Z ukunft einen Platz zu haben,<br />

brauchen wir einen weiteren Standort und voilá da war es wieder <strong>uns</strong>er<br />

Problem. Jetzt haben wir aber, ach wie schön, endlich Zeit dies im Wahlk<strong>am</strong>pf<br />

so richtig auszuschlachten. Kinder – ein T hema, das immer und<br />

jeden bewegt. Da kann man so herrlich um der guten Sache willen polemisieren,<br />

streiten, argumentieren,.....<br />

Leider ist in Wahlk<strong>am</strong>pfzeiten nicht d<strong>am</strong>it zu rechnen, dass eine objektive<br />

Standortevaluierung für einen weiteren Kindergarten stattfinden wird.<br />

Es ist an der Z eit neue Wege zu gehen – Kinderzentren mit Kindergarten,<br />

Volksschule und Hort an einem Standort. Flexiblere Betreuungszeiten,<br />

d<strong>am</strong>it die Eltern ohne zusätzliche Sorge arbeiten gehen können.<br />

Gefragt sind jetzt mutige Ideen und finanzierbare Modelle für die Gemeinde,<br />

um in der Z ukunft optimale Bedingungen für <strong>uns</strong>ere <strong>Brunn</strong>er<br />

Kinder zu schaffen.<br />

GRin Andrea Lorenz<br />

Das Gemeindemagazin der <strong>Grünen</strong> 7


GruenesBlatt_Oktober09:GruenesBlatt_Nov05.qxd 19.10.2009 16:18 Seite 10<br />

WAS UNS ALLE BETRIFFT . . . .<br />

. . . die Jugend von <strong>Brunn</strong>:<br />

Am Anfang des Jahres gab es einen gut besuchten<br />

Jugendtreff in <strong>Brunn</strong> <strong>am</strong> <strong>Gebirge</strong>, bald gab es Beschwerden<br />

von Anrainern, Festsaalbesuchern usw.<br />

So k<strong>am</strong> es zu Verboten und kürzeren Öffnungszeiten.<br />

Daher treffen sich <strong>uns</strong>ere Jugendlichen wieder<br />

wo anders, einige im Park beim <strong>Brunn</strong>er<br />

Bahnhof, auch dort stößt es den Anrainern natürlich<br />

wieder auf, denn es ist ihnen zu laut. A uch<br />

beim McDonalds in <strong>Brunn</strong> wird die Polizei gerufen,<br />

weil sich Besucher des R estaurants gestört<br />

fühlen . . .<br />

Jetzt frage ich mich, was soll mit <strong>uns</strong>eren jungen<br />

<strong>Brunn</strong>erInnen passieren? Wollen wir tatsächlich,<br />

dass <strong>uns</strong>ere Jugendlichen aus dem Ort vertrieben<br />

werden? Waren wir nicht alle laut und wollten <strong>uns</strong>ere<br />

Grenzen abstecken?<br />

Zum Nachdenken (eines meiner Lieblingszitate):<br />

<strong>Die</strong> Jugend von heute liebt den L uxus; hat schlechte<br />

Manieren und verachtet die Autorität.<br />

Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine überei -<br />

nander und tyrannisieren ihre Lehrer. Sokrates<br />

. . . UVP Mochovce:<br />

Wie kann es sein, dass sich eine österreichische<br />

Baufirma, genannt Strabag, beim Wiederaufbau<br />

der Schrottreaktoren des alten Atomkraftwerkes<br />

Mochovce beteiligen möchte?<br />

Das Atomkraftwerk Mochovce befindet sich in der<br />

slowakischen Republik, nordöstlich von Bratislava,<br />

nur etwa 150 km von W ien entfernt. Mit dem<br />

Bau der 4 Reaktorblöcke war zwischen 1980 und<br />

1985 in Mochovce begonnen worden. 1991 wurden<br />

die Bauarbeiten aus Geldmangel unterbrochen.<br />

Block 1 wurde im Oktober 1998, Block 2 im<br />

Dezember 1999 in Betrieb genommen. Fertigstel-<br />

Bäume haben’s schwer in <strong>Brunn</strong><br />

Manch „alte“ <strong>Brunn</strong>erIn wird sich noch an die Kast anienallee<br />

in der Wienerstraße erinnern. Lang ist’s her. Dem Kanalbau<br />

vor 25 Jahren fielen viele Bäume zum Opfer , dann<br />

ein Umbau, um die Straße schmäler zu ge stalten. Da wurden<br />

dann einige kleine Kastanienbäumchen gepflanzt und<br />

trotzten tapfer den vielen Abgasen, dem W interdienst, der<br />

Salzstreuung, dem zu geringen Wurzelbett.<br />

Alles ging gut, bis dann ein paar Reihenhäuser gebaut<br />

wurden. <strong>Die</strong> Bäume wurden zwar nicht gleich umgeschnitten,<br />

aber mal fuhr ein LK W den Baum an, dann wurde er<br />

entwurzelt, notdür ftig wieder zurechtgerückt. Rundherum<br />

wurde asphaltiert, gepflastert, Baumüll ausgekippt.<br />

Und jetzt ist der Baum tot. K einer war e s! Keiner will was<br />

davon hören! Ist eh nur ein Baum! W eg d<strong>am</strong>it!<br />

Setzen wir halt einen Neuen: Leider kein Einzelschicksal.<br />

lung und Inbetriebnahme von Block 3 und 4 wurden<br />

verschoben und nun wieder aufgegriffen.<br />

Links zum P rotest: www .mochovce.com oder<br />

www.greenpeace.at/protest_strabag.html<br />

Atomkraft ist keine nachhaltige Energieform!<br />

. . . 1.000.000 gute Taten für den<br />

Klimaschutz: Taten statt Worte!<br />

Greenpeace zeigt, wie jeder Einzelne aktiv werden<br />

kann. Mit der Aktion „1.000.000 Taten für den<br />

Klimaschutz“ sollen in Österreich eine Million Aktivitäten<br />

für den Klimaschutz ges<strong>am</strong>melt werden.<br />

Wer hier u. a. aller dabei ist: Prof . Thomas<br />

Schäfer-Elmayer, Christine Nöstlinger, Ulli Sima,<br />

Gerlinde Kaltenbrunner, Roland Düringer, Bauchklang<br />

. . .<br />

Tipps für unterwegs:<br />

■ Auch im Alltag das R ad nutzen<br />

■ Stiegensteigen statt Lift fahren<br />

■ Autoreisezug nutzen<br />

■ Auto stehen lassen<br />

■ Fahren ohne Klimaanlage<br />

■ Fahrgemeinschaften bilden<br />

■ Lange Flüge vermeiden<br />

■ Tempolimits einhalten<br />

■ Zug statt Flug oder Urlaub in Österreich<br />

Mehr Infos auf der Homepage:<br />

http://1000000taten.greenpeace.at/<br />

GRin Manuela Hauswirth<br />

Suche nach „<strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong> - <strong>Brunn</strong> <strong>am</strong> <strong>Gebirge</strong>“ .<br />

. . . und wir freuen <strong>uns</strong> schon auf dich!<br />

Wenn auch Sie solche Bäume kennen, schicken<br />

Sie <strong>uns</strong> doch ein Mail. V ielleicht können wir dann<br />

ein Umdenken erreichen.<br />

<strong>Die</strong> Reste<br />

eines Baumes<br />

8 Das Gemeindemagazin der <strong>Grünen</strong>


GruenesBlatt_Oktober09:GruenesBlatt_Nov05.qxd 19.10.2009 16:18 Seite 11<br />

Nein, liebe <strong>Brunn</strong>erinnen und <strong>Brunn</strong>er,<br />

bei die ser Warnung ist nicht an<br />

die Blaulicht- und vielen anderen Organisationen<br />

im <strong>Die</strong>nste der Menschheit<br />

gedacht – deren Arbeit schätzen<br />

wir überaus. Nein, wir sprechen von<br />

der <strong>Brunn</strong>er ÖVP, die in den letzten<br />

Wochen, Monaten, Jahren . . . immer<br />

wieder <strong>Brunn</strong>, die <strong>Brunn</strong>erinnen u.<br />

<strong>Brunn</strong>er, die Kinder , die Umwelt vor<br />

allem Unbill gerettet hat. Einfach auf<br />

den Punkt gebracht: eigentlich alles.<br />

Vor allem das mediale Sommerloch<br />

haben sie gerettet:<br />

– z.B. mit dem Vorpreschen über das<br />

Auffinden von kont <strong>am</strong>iniertem<br />

Erd reich auf dem für den Kindergarten-Neubau<br />

vorge sehenen<br />

Grund stück – ohne die Beur teilung<br />

der Ergebnisse von Umweltschutz-<br />

und W asserbehörden abzuwarten<br />

und d<strong>am</strong>it auch die<br />

Möglichkeit eine s achliche Auf -<br />

arbeitung der F aktenlage zu gewährleisten.<br />

– Oder, noch aktuell in Erinnerung,<br />

das „Bewahren der <strong>Brunn</strong>er BürgerInnen<br />

vor einem Umwidmungswahn,<br />

Zuzugswahn, Verkehrswahnsinn“<br />

. . . beim Ersatzgrundstück für<br />

den KiGa-Neubau auf dem Grundstück<br />

der Neuen Heimat, das diese<br />

Rot/<strong>Grünen</strong> aufgrund von Studien<br />

für sinnvoll gehalten hätten<br />

Beispiele gäbe e s noch unzählige –<br />

wenn man den Spiegel liest, gewinnt<br />

man durchaus den Eindruck, die<br />

Retter-Einsetzer-Umsetzer-ÖVP war<br />

eigentlich für sämtliche Projekte, die<br />

im Gemeinderat be schlossen wurden,<br />

in einer die ser Rollen maßgeblich<br />

zust ändig, t ätig. – Einge setzt,<br />

umges . . . oder vielleicht doch nur<br />

d’raufg’setzt? – ein Schelm wer<br />

sich da Fragen stellt . . .<br />

Jedoch, bei genauerer Betrachtung<br />

f<strong>allen</strong> da dann doch ein paar Ungereimtheiten<br />

auf:<br />

? hätten die ÖVP-Vertreter, die „es ja<br />

schon vorher geahnt hätten, das<br />

oben erwähnte Grundstück sei nicht<br />

frei von V erunreinigungen“ sich<br />

nicht vielleicht in ihrer Rolle als<br />

echte Retter vor dem Ankauf zu<br />

Wort melden müssen und die Ge-<br />

SANIERUNG KINDERGARTEN ANTON KOMMENTAR<br />

SEIDL GASSE<br />

Vorsicht vor den Rettern!<br />

fahr nachdrücklich aufzeigen sol -<br />

len – und nicht den Ankauf de s<br />

Grundstück es u. den Bau de s Kindergartens<br />

einmal mitbeschließen?<br />

? Kurz vor der G R-Sitzung taucht ein<br />

Alternativprojekt für den KiGa-<br />

Standort Neue Heimat auf – die<br />

ÖVP signalisier t Z ustimmung und<br />

stimmt für eine genauere Betrachtung.<br />

Bejubelt die s auch mit den<br />

Worten: „Wende in letzter Minute“ .<br />

Obwohl die Realisierung – was zu<br />

diesem Zeitpunkt bereits feststand!<br />

– ebenfalls mit einer umfangreichen<br />

Umwidmung verbunden gewesen<br />

wäre. Und zwar , da in<br />

nächs ter Zeit die Umwidmung der<br />

Neue- Hei mat-Gründe aus rechtlicher<br />

und raumplanerischer Sicht<br />

wohl unumgänglich sein wird, letztendlich<br />

bedeutend mehr Umwidmung<br />

in Bauland W ohngebiet bedeutet<br />

hätte (zus <strong>am</strong>men annähernd<br />

die doppelte Fläche, c a.<br />

30.000 m 2 ) – und das auf einer Fläche,<br />

die eigentlich nicht für W ohngebiet-Widmung<br />

vorge sehen ist!<br />

Macht zwar fast doppelt so viele<br />

Wohn einheiten, Verkehr . . . Aber alles<br />

plötzlich kein Problem mehr?<br />

Für die se „Alternative“ hätte den<br />

Rettern aber wirklich großer Dank<br />

gebührt! Eine Schlagzeilen-Aktion?<br />

Apropos Verkehr – da sind wir leider<br />

bei einem T hema, wo die Retter-Partei<br />

durch absolute Visionslosigkeit<br />

auffällt: wir Grüne – und<br />

auch <strong>uns</strong>er K oalitionspartner SPÖ –<br />

versuchen neue und vor allem moderne<br />

L ösungen aufzuzeigen, um<br />

aus <strong>uns</strong>erem Ortszentrum einen Lebensraum<br />

für <strong>uns</strong> <strong>Brunn</strong>erInnen zu<br />

machen – Kinder, Ältere, Fußgänger,<br />

Radfahrer und auch Autofahrer –<br />

aber keine reine V erkehrsfläche zu<br />

fördern. Ein solche s K onzept wäre<br />

eine Begegnungszone oder shared<br />

space. Hierzu meinte der Obmann<br />

der P artei, die sich in diversen<br />

Aussendungen zur „Beobachtung<br />

der V erkehrssituation, gegen V erkehrsexplosion,<br />

für V erkehrskonzept“<br />

äußert, eine solche V erkehrslösung<br />

sei „ . . . Utopie, Illusion“. Nun, lieber<br />

Herr S vec, die se Ar t öffentlichen<br />

Raum und be sonders V erkehrsflä-<br />

chen zu ge stalten haben nicht die<br />

<strong>Grünen</strong> erfunden – wir sind nämlich<br />

keine V erkehrsplaner, so wie die<br />

meis ten Mitglieder des Gemeinderates<br />

auch nicht. Aber: wir schauen<br />

<strong>uns</strong> um, wir schauen über die Or tsgrenzen<br />

hinaus, V ertrauen Fachleuten<br />

und siehe da, da gibtgibt es einige<br />

europäische Städte und Gemeinden<br />

die solche Konzepte – in<br />

der einen oder anderen F orm auch<br />

abgewandelt – bereit s erfolgreich<br />

einsetzen. Auch bei Straßen mit<br />

hohem V erkehrsaufkommen. W enn<br />

der ÖV P-Obmann die se funktionierenden<br />

S ys teme als „ . . . Täuschung<br />

und nicht gerechtfertigtes Zukunftsbild<br />

. . .“ bezeichnet sollte er sich einmal<br />

informieren, d<strong>am</strong>it er weiß, wie<br />

anderswo die Dinge – er folgreich –<br />

laufen. Er müsste dafür keine weiten<br />

Reisen auf sich nehmen: schon in<br />

Biedermannsdorf wurde vor Jahren<br />

die Or tsdurchfahrt „ent schleunigt“<br />

(Sie erinnern sich noch an die alte<br />

Stre cke?) – obwohl die ses P rojekt<br />

nicht mehr zeitgemäß ist, denkt man<br />

bei <strong>uns</strong> offenbar noch immer nicht<br />

modern. Oder gleich nebenan, in<br />

Maria Enzersdorf: Dort wurde eine<br />

solche Begegnungszone von Planern<br />

der NÖ Landesregierung als<br />

DIE Möglichkeit zur Beruhigung und<br />

Entschleunigung de s V erkehrs auf<br />

der Haupt straße (= st ark frequentierte<br />

L andesstraße) vorgeschlagen.<br />

Man kann daher davon ausgehen,<br />

dass die ÖV P auf Landesebene<br />

das K onzept schon kennt. (Auc h<br />

Herrn S vec’ P arteigenossInnen im<br />

Gemeinderat kennen sich be sser<br />

aus: bei einer a nonymen Abstimmung<br />

als ausgewie sene Oppositionspartei<br />

hatten sie den höchsten<br />

Zuspruch für S HARED S PACE zu<br />

verzeichnen – bei der offenen Abstimmung<br />

konnte man sich dann offensichtlich<br />

doch nicht mehr so genau<br />

erinnern und die ÖV P stimmte<br />

mehrheitlich dagegen!!!) Aber auch<br />

in Maria Enzersdorf haben die ÖVP’ler<br />

in einer anfänglichen Impulsreaktion<br />

aufge schrien, wahrscheinlich<br />

auch alles Verkehrsexperten . . .<br />

Daher: Rettet <strong>uns</strong> bitte v or den<br />

Rettern! <strong>Die</strong> Redaktion<br />

Das Gemeindemagazin der <strong>Grünen</strong> 9


GruenesBlatt_Oktober09:GruenesBlatt_Nov05.qxd 19.10.2009 16:19 Seite 12<br />

NIEDERÖSTERREICH, KINDERÖSTERREICH?<br />

Tod im Supermarkt<br />

Wie „Kinderösterreich“ mit seinen Kindern umgeht, oder wie es in Niederösterreich t atsächlich<br />

um die sozialen Rahmenbedingungen für Jugendliche bestellt ist.<br />

Der 5. August 2009 war mit Sicherheit der<br />

schwär zeste Tag im Leben von Florian P. und Roland<br />

T. Für den 17-jährigen Roland endete der<br />

nächtliche Einbruch in eine Kremser Merk ur-Filiale<br />

mit zwei durchschossenen Oberschenkeln, Florian<br />

wurde gerade mal 14 Jahre alt.<br />

Erschossen von der Polizei, die durch<br />

einen „stillen Alarm“ zum Tatort gerufen<br />

wurde. Ein saublöder Einbruch, eine<br />

auf dr<strong>am</strong>atische Weise<br />

entgleiste Polizeiaktion.<br />

Tod zwischen Beiried<br />

und Schulterscherzel – es<br />

gibt vermutlich wenige<br />

Möglichkeiten, noch<br />

sinnloser zu sterben.<br />

<strong>Die</strong> Trauer der Angehörigen<br />

und FreundInnen<br />

von Florian vermischt<br />

sich mit Wut und Ohnmacht.<br />

<strong>Die</strong> Trauerveranstaltung<br />

wenige Tage später gerät zur Demons -<br />

tration jener, die nicht auf die Butterseite des Lebens<br />

gef<strong>allen</strong> sind: Viele von ihnen könnten über<br />

schwierige soziale Verhältnisse, über ein an positiven<br />

Perspektiven nicht gerade reiches Leben k ompetent<br />

Auskunft geben, würden sie nur gefragt<br />

werden. Zumindest an diesem einen Tag wird von<br />

ihnen Notiz genommen, werden sie wichtig: die<br />

FreundInnen vom Flo, auch der Bruder.<br />

Doch das Dr<strong>am</strong>a geht weiter: außerhalb des<br />

Supermarktes und abseits der Trauergemeinde.<br />

Der Umgang mit dem Ereignis ist es, der das<br />

Dr<strong>am</strong>a verlängert und auf seine Weise unerträglich<br />

macht. Wer waren die Schussopfer? „ Amtsbekannt“,<br />

lautet die Antwort des zuständigen<br />

Staatsanwaltes. „Jugendliches Gesindel“ wird<br />

wohl die häufigste Übersetzung dieser Chiffre gewesen<br />

sein. <strong>Die</strong> Rollen in diesem Dr<strong>am</strong>a sind d<strong>am</strong>it<br />

verteilt. Da ist es nur logisch, den verletzten<br />

Tatverdächtigen gleich in Untersuchungshaf t zu<br />

stecken. „Tatbegehungsgefahr“ lautet es zuerst.<br />

Der Bursche ist ja mobil mit zwei Krück en. „Verdunkelungsgefahr“<br />

wird dann als Begründung<br />

nachgeschoben. Nach dem Geständnis, wohlgemerkt!<br />

Bei den beiden PolizistInnen besteht derweil<br />

diese Gefahr nicht, sie sind traumatisiert,<br />

können erst Tage nach der Amtshandlung einvernommen<br />

werden. Dermaßen Traumatisierte stimmen<br />

ihre Aussagen nicht ab, heißt das wohl. Vertrauen<br />

und Transparenz schaffendes Krisenma-<br />

nagement, auch im Sinne der betroffenen Be<strong>am</strong>tInnen,<br />

ist das nicht.<br />

Dem St<strong>am</strong>mtisch ist das sowieso egal. Ob der T od<br />

von Florian P. vermeidbar gewesen wäre? <strong>Die</strong> Anständigen<br />

und Fleißigen wissen vom Landes-<br />

hauptmann, dass jemand, der<br />

in Niederösterreich etwas anstellt,<br />

eben auch mit dem<br />

Fotos: bilderbox.com<br />

Schlimmsten rechnen muss.<br />

<strong>Die</strong> Verantwortlichkeit der Exekutive scheint d<strong>am</strong>it<br />

geklärt. Wer dann noch wagt, die Frage nach<br />

möglichen Defiziten bei der Polizei zu stellen,<br />

kann nur politisches Kleingeld wechseln wollen,<br />

was sonst?<br />

In einem solchen Klima haben Fragen nach den<br />

tiefer gehenden Ursachen für die Ereignisse naturgemäß<br />

keinen Platz. Jene, die die sozialen<br />

Rahmenbedingungen und Hintergründe der beiden<br />

Burschen auszuleuchten versuchen, werden<br />

rasch zurückgepfiffen. In einem Bundesland, in<br />

dem sogar das Verspekulieren von Wohnbaugeldern<br />

zur Erfolgsstory umgedeutet wird, ist das<br />

nicht opportun. Überforderte und allein gelassene<br />

Eltern, LehrerInnen, SozialarbeiterInnen, unzureichende<br />

Ressourcen in der Sozial- und Jugendarbeit<br />

sind in „Kinderösterreich“ kein Thema.<br />

Dürfen es nicht sein. Stattdessen beherrscht C SI<br />

das Progr<strong>am</strong>m. Einschusswinkel, Schmauchspuren<br />

und Sichtverhältnisse sind die zentralen Begriffe,<br />

die natürlich geklärt werden müssen.<br />

Rasch, jawohl! Aber genau so rasch muss der politische<br />

Diskurs darüber aufgenommen werden,<br />

welche Mittel es gerade für die offene Jugendarbeit<br />

braucht, um Jugendlichen positive Perspektiven<br />

zu vermitteln und kriminelle K arriereverläufe<br />

weitgehend zu verhindern. Alles andere wäre für<br />

die Florian Ps. und Roland Ts., nicht nur in<br />

Niederösterreich, ein Dr<strong>am</strong>a.<br />

NRAbg. Tanja Windbüchler-Souschill<br />

10 Das Gemeindemagazin der <strong>Grünen</strong>


GruenesBlatt_Oktober09:GruenesBlatt_Nov05.qxd 19.10.2009 16:20 Seite 13<br />

JUGEND<br />

Unser hölzernes Bildungssystem –<br />

wo der Wurm liegt<br />

Wie oft bekommen wir zu hör en, dass die Jugend<br />

von heute so ungebildet oder einf ach nicht mehr<br />

so wie „seinerzeit“ ist. Aber sind wir wirklich<br />

dümmer als die Generationen davor?<br />

Laut PISA Studie sind wir zwar im Vergleich zu anderen<br />

OECD Ländern im Mittelfeld, aber was s agt das schon<br />

aus? Sind wir dümmer als andere? W enn es so wäre,<br />

wer ist daran schuld? W ir SchülerInnen sind nicht dafür<br />

verantwortlich, was <strong>uns</strong> gelehrt wird, <strong>uns</strong>er Part ist,<br />

es zu lernen. Das funktionier t leider nach dem „friss<br />

oder stirb P rinzip“. Viele LehrerInnen stellen sich einfach<br />

nur hin und beten den gleichen Stoff runter wie<br />

schon seit Jahren. <strong>Die</strong> ser Stoff ist häufig nicht aktuell,<br />

hat wenig Realit ätsbezug und bietet zu wenig fächerübergreifende<br />

Information.<br />

Unsere Aufgabe als SchülerInnen ist es nun, möglichst<br />

viel Stoff in möglichst kurzer Z eit in <strong>uns</strong>ere Gehirne zu<br />

pressen – nix da mit L angzeitgedächtnis und V ertiefung.<br />

Denn wer hat schon die Zeit alles zu wiederholen<br />

oder noch genug Power, um sich tiefer mit den Themen<br />

zu be schäftigen? Es geht ja immer um das nackte<br />

Überleben im Schulsystem. Und während man mit dem<br />

Gedanken ans Kapitulieren kämpft, bekommt man<br />

noch Sprüche zu hören, wie: „Bemüh dich, aus dir soll ja<br />

mal was werden,...“<br />

Was macht nun der St aat in dieser Misere? Es wird eine<br />

neue Mittelschule er funden, d<strong>am</strong>it soll alle s besser<br />

werden?! Was hilft es denen, die jetzt schon im Schulsystem<br />

sind?<br />

Meiner Meinung nach ist nicht die Schulform alleine,<br />

sondern die Schule als Institution verantwor tlich, wie<br />

Unterricht stattfindet. <strong>Die</strong> F ormel für eine gute Schule<br />

ist einfach:<br />

■ motivierte, gut ausgebildete LehrerInnen,<br />

■ die wirkliche Pädagogen sind<br />

■ ein genau definierter Lehrplan, der für alle Schulen<br />

in dieser Stufe gilt<br />

■ fächerübergreifende Methoden mit Realitätsbezug<br />

■ moderne Lehrmethoden und genügend Ressourcen<br />

■ reformiertes Notensystem mit Beachtung der individuellen<br />

Fähigkeiten und Bedürfnisse<br />

Gerade das Notensystem hat seine Tücken. Einseitig Begabte<br />

scheitern in Fächern, die sie auf Grund mangelnder<br />

Begabung und Intere sse nie beruflich benötigen<br />

werden. Praktisch Begabte scheitern an zu viel trockener<br />

Theorie, Schüchterne an Referaten und Tafelauftritten,<br />

und Aufgeweckte <strong>am</strong> st ändigen Nur–Zuhören.<br />

Wie man an die sen Beispielen erkennt, fehlt e s vor allem<br />

an individueller Betreuung der SchülerInnen. L eis -<br />

tungskurse wären meiner<br />

Meinung nach eine gute<br />

Lösung.<br />

Ich stelle mir das so vor:<br />

Es gibt acht verschiedene Niveaustufen, in jedem F ach<br />

muss die 5. Stufe erreicht werden um eine mittlere Reife<br />

zu erhalten, wie lange man dafür braucht, soll jedem<br />

selbst überlassen bleiben. Das Wiederholen eines Kurses<br />

hält einen nicht davon ab in einem anderen K urs<br />

aufzusteigen. Nach der 5. Stufe kann man die Schule<br />

beenden oder man besucht die Kurse weiter, die einem<br />

für den weiteren Berufsweg als sinnvoll erscheinen.<br />

Das Ende der 8. Stufe kommt einer Matura in die sem<br />

Fach gleich. W eiterführende Schulen bzw. Unis müssten<br />

nur bekannt geben, welche F ächer man haben<br />

muss, um das jeweilige Fach weiter zu studieren.<br />

Meiner Meinung nach ist jeder Mensch in irgendwas<br />

begabt, somit wäre die ses System geeignet, Begabungen<br />

zu fördern und individuelle F ähigkeiten früher zu<br />

erkennen. In Österreich scheint e s, dass Matura die<br />

Voraussetzung ist, um er folgreich zu sein. W as ist mit<br />

denen, die nach der 9. Schulstufe nicht mehr zur Schule<br />

gehen wollen / können? Sogar L ehrstellen werden<br />

lieber an MaturantInnen vergeben. Sind dann A MS<br />

Kurse mit Anleitung „Wie bewerbe ich mich richtig“ der<br />

Weg zum Erfolg? Gerade Jugendliche brauchen für den<br />

Einstieg in die Berufswelt individuelle Beratung und<br />

Betreuung, die „maßgeschneidert“ auf die Bedürfnisse<br />

des Einzelnen sein sollten. W ie viele 15-jährige wissen<br />

überhaupt, welche Berufsmöglichkeiten es gibt, welche<br />

Ausbildungen möglich sind? Oder auch, wofür gerade<br />

sie begabt sind?<br />

Unserem Land entgehen so viele potentielle Fachkräfte,<br />

weil im ent scheidenden Moment die Hilfe de s Staates<br />

aussetzt. Der miserablen Lehrstellensituation kann man<br />

nur d<strong>am</strong>it entgegensteuern, die Schulen attraktiver zu<br />

machen – viele hören mit der Schule auf , weil sie das<br />

System nicht mehr ertragen und suchen dann irgendeinen<br />

Job. Nicht alle, die eine L ehrstelle suchen, wollen<br />

wirklich eine Lehre machen. Viele f<strong>allen</strong> einfach in den<br />

Spalt zwischen Schulverweigerung und Arbeit swelt.<br />

Einfacher Schluss daher:<br />

<strong>Die</strong>, die arbeiten gehen wollen, sollen die bestmögliche<br />

Beratung und Betreuung während der L ehrausbildung<br />

bekommen.<br />

<strong>Die</strong> Schule soll so ein breit gefächertes Angebot bieten,<br />

dass für alle, die lernen wollen, die s auch möglich ist.<br />

Wir brauchen nicht nur eine neue Mittelstuf e für<br />

die 10- bis 14-jährigen, sondern ein komplett neues<br />

System! Anna Lorenz


GruenesBlatt_Oktober09:GruenesBlatt_Nov05.qxd 19.10.2009 16:17 Seite 2<br />

DIE GRÜNEN Frauen <strong>Brunn</strong> laden ein zum<br />

etwas anderen <strong>Grünen</strong> Frauenbrunch:<br />

Film: „42plus“ mit Ulrich Tukur, Petra Morzé<br />

Grenzenlos Kochen!<br />

Regie: Sabine Derflinger;Österreich, 2006, 91 Min., Spielfilm, ab 16 Jahren<br />

Disskusion: Leben - Beziehung - Träume - Wünsche -<br />

Arbeit - F<strong>am</strong>ilie . . . wie kriegt man das unter einen Hut?<br />

Der Film dient <strong>uns</strong> als Anlass, das tägliche Managementchaos v on <strong>uns</strong> Frauen näher zu beleuchten und<br />

vielleicht im gemeins<strong>am</strong>en Austausch herauszufinden, welche Strategien <strong>uns</strong> hier weiterbringen.<br />

Freitag, 20. Nov. 09, Galerie des Festsaals<br />

Ab 18.30 Uhr, Film: 19.00, anschließend Diskussion<br />

grenzenlos<br />

Wir laden Sie ein zu einer gemeins<strong>am</strong>en Reise. Sie müssen<br />

dafür weder den Koffer packen, noch viel Geld ausgeben. W ir<br />

kochen gemeins<strong>am</strong>. Zeigen Sie <strong>uns</strong> Ihr Lieblingsrezept aus Ihrem<br />

Heimatland oder Heimat region und wir dürfen Ihnen dabei über die Schulter schauen und helfen.<br />

Beim gemeins<strong>am</strong>en Kochen und beim Verkosten der Köstlichkeiten lernen wir so andere K ulturen,<br />

Lebensweisen oder <strong>uns</strong>ere Nachbarn und Freunde besser kennen.<br />

Im Sozialzentrum steht eine Küche mit einem großen Aufenthaltsraum zu Verfügung. Hier ist genug<br />

Platz zum gemütlichen Essen und zum Spielen für die Kinder . Geschirr, Besteck ist vorhanden. Gerichte<br />

mit sehr langer Kochzeit müssten evt. schon vorbereitet werden.<br />

Wann: 21. November 2009 Anmeldung und Information:<br />

Zeit: um 16 Uhr Astrid Grohmann-Heckl, Felix Heckl<br />

Wo: Sozialzentrum, Friedrich Schillerstraße Tel: 0676 766 37 11,<br />

2345 <strong>Brunn</strong> E-mail: grohmann14@yahoo.de<br />

Wir freuen <strong>uns</strong> auf Ihr K ommen!<br />

greenbus – Partybus zum Konzert von<br />

Wir haben ein offenes Ohr für Ihre Meinung: brunn<strong>am</strong>gebirge@gruene.at<br />

www.brunn<strong>am</strong>gebirge.gruene.at<br />

kochen<br />

DEICHKIND<br />

9. Dezember 2009<br />

<strong>Brunn</strong> – Gasometer – <strong>Brunn</strong><br />

Gratis-Transfer mit <strong>Brunn</strong>Card<br />

(ohne 2,– EUR, Konzerttickets nicht inkludiert)<br />

Begrenzte Plätze! Anmeldung bis 1. Dez. 0 9<br />

unter: setara-anna.lorenz@gmx.at<br />

Impressum: Grünes Blatt für <strong>Brunn</strong>erInnen, Informationsschrift der <strong>Grünen</strong> <strong>Brunn</strong>/<strong>Gebirge</strong>, Ausgabe 3/10/0 9 Herausgeber und für den Inhalt ver antwortlich: <strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong> <strong>Brunn</strong> <strong>am</strong> <strong>Gebirge</strong>, 23 45 <strong>Brunn</strong>/Geb.,<br />

Enzersdorfer Straße; Konto-Nr.: „<strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong> - <strong>Brunn</strong> <strong>am</strong> <strong>Gebirge</strong>“, Erste Bank 3 10028-03546, Blz 20111; ; Druck: AV+Astoria Druckzentrum, 1030 Wien

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