Coverfoto: © sylvaine thomas - Veranstaltungskalender für Körper ...
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Unsere Intuition vermittelt uns „Ein-Sichten“ in tiefere Zusammenhänge und größere Wahrheiten.<br />
Über die Kraft der Intuition<br />
Unser inneres Potenzial entfalten<br />
Im Einklang mit uns sein, unserer inneren Stimme folgen; spüren, was richtig ist und gute<br />
Entscheidungen treffen: Wir alle wünschen uns das – und wir alle haben das Potenzial dazu<br />
in uns. Die Frage ist nur: können wir diese innere Quelle nutzen und unserer Intuition auch<br />
wirklich vertrauen? - Von Jochen Meyer<br />
Wer mit seiner Intuition verbunden ist, erlebt sie wie<br />
einen inneren Kompass oder ein inneres Geführtwerden.<br />
Ich selbst fühle mich in „intuitiven Momenten“ mit<br />
meinem Inneren verbunden und in Kontakt mit meinem<br />
inneren Wissen. Das, was mir an Einsichten zugänglich<br />
wird und wonach ich dann mein Verhalten ausrichte,<br />
fühlt sich stimmig an und kommt aus einer tiefen inneren<br />
Quelle, auf die ich mich meist unzweifelhaft<br />
verlassen kann. Aus psychologischer Sicht können wir<br />
Intuition als eine innere Ressource beschreiben, als inneres<br />
Wissen oder ein inneres Erkenntnisvermögen. Es<br />
handelt sich um ein gefühltes Wissen, das wir umgangssprachlich<br />
oft als „Bauchgefühl“ bezeichnen und so<br />
vom Kopf und seinem Denkvermögen – dem Verstand<br />
– unterscheiden. Mit dem Kopf können wir uns zwar<br />
Urteile, Ansichten und Meinungen bilden, diese aber<br />
bleiben stets relativ, vorübergehend und abhängig von<br />
äußeren Einflüssen. Dieses Wissen ist anfechtbar und<br />
bietet keine sichere Basis zur Orientierung in grundsätzlichen<br />
Lebensfragen. Das intuitive Wissen hingegen<br />
empfinden wir als stimmig, unsere Intuition vermittelt<br />
uns „Ein-Sichten“ in tiefere Zusammenhänge und<br />
größere Wahrheiten. Denkurteile beruhen im besseren<br />
Fall auf langwierigen Prozessen des Vergleichens und<br />
Abwägens – allzuoft aber auch nur auf unfruchtbaren<br />
Grübeleien. Intuitive Eingebungen dagegen kommen<br />
meist spontan und mühelos zustande und beschenken<br />
uns durch das sichere Gefühl: „So ist es und nicht anders<br />
– jetzt weiss ich, was ich zu tun habe“.<br />
Leider kann das, was uns sicher erscheint und was wir<br />
<strong>für</strong> intuitive Eingebung halten, auch falsch sein. „Ich<br />
war mir sicher: diesmal ist es der Mann <strong>für</strong>’s Leben<br />
– doch nach einem Jahr musste ich erkennen, dass er<br />
genauso unverbindlich war wie alle früheren Partner,<br />
die ich mir gesucht habe.“ Wer hat solche oder ähnliche<br />
Erfahrungen nicht gemacht? Hier werden intuitive<br />
Ahnungen durch unbewusste Prägungen überlagert<br />
und so in ihrer Wirkung gestört. Um zu erkennen, ob<br />
wir unserer Intuition vertrauen können oder nicht, ist<br />
es hilfreich zu verstehen, was Intuition nicht ist und<br />
wovon wir sie unterscheiden müssen: von unseren<br />
Projektionen.<br />
Intuition oder Projektion?<br />
Bei Intuitionen handelt es sich tatsächlich um Eingebungen,<br />
die uns mit der Wirklichkeit verbinden und um<br />
Einsichten, in denen sich grundsätzliche Wahrheiten<br />
manifestieren. Projektionen hingegen sind Überzeugungen,<br />
die wir der Wirklichkeit überblenden. Sie haben<br />
mehr mit uns zu tun als mit den Dingen selbst.<br />
KGSBerlin 09/2010<br />
Foto: <strong>©</strong> Orlando Florin Rosu - Fotolia.com