Coverfoto: © sylvaine thomas - Veranstaltungskalender für Körper ...
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64<br />
Dem Klimawandel mit einer Eisschmelze<br />
des Herzens begegnen<br />
„Eines Tages, wenn die Welt es am<br />
meisten braucht, wird das heilige<br />
Feuer zu den Menschen am nördlichsten<br />
Punkt der Erde zurückkommen.“<br />
Durch die Folgen des Klimawandels<br />
scheint sich diese alte grönländische<br />
Prophezeiung zu bewahrheiten: Wo<br />
lange Zeit nur Eis war, wachsen wieder<br />
Sträucher und Bäume. 20 Zentimeter<br />
Eis verliert die Insel durch Schmelzwasser,<br />
jeden Tag. Mit gravierenden<br />
Folgen <strong>für</strong> das Jagdverhalten der Tiere:<br />
Um überleben zu können, fressen sich<br />
Eisbären mittlerweile gegenseitig auf.<br />
Weltweit sind 120 Weltbürger, darunter<br />
sechzehn Schamanen und Älteste aus<br />
allen Kontinenten, Angaangaq Angakkorsuaqs<br />
Aufruf im Juli 2009 gefolgt,<br />
sind als Vermittler zwischen Natur und<br />
Menschen tausende Kilometer gereist<br />
zum nördlichsten Punkt der Erde, um<br />
der Botschaft der Ältesten Nachdruck<br />
zu verleihen: Wacht auf! Werdet bewusst!<br />
Wir haben keine Zeit mehr zu<br />
verlieren! Obwohl die Welt noch nie so<br />
vernetzt war wie heutzutage, entfernen<br />
sich die Menschen immer weiter<br />
voneinander und von der Natur, der<br />
sie immer gleichgültiger gegenüberstehen.<br />
Nehmen ihre Vernichtung hin,<br />
obwohl es keine zweite Erde gibt. Sven<br />
Nieders Fotografien fangen die karge<br />
Weite der grönländischen Landschaft<br />
ein und dokumentieren in den Portraits<br />
der Ältesten die tiefe Betroffenheit<br />
über den alarmierenden Zustand der<br />
Erde. Die Texte von Angela Babel ergänzen<br />
die Bilder mit einer fundierten,<br />
berührenden Beschreibung des Ablaufs<br />
der schamanischen Zeremonie.<br />
Sven Nieder/Angela Babel, Heiliges Feuer,<br />
Schamanen und Älteste <strong>für</strong> die Welt, 156<br />
Seiten, Hardcover, 34,95 Euro, 978-3-89901-<br />
356-6, Aurum Verlag<br />
Prophezeiungen und Gebete<br />
alter Kulturen<br />
Gregg Braden liefert hier eine umfassende<br />
Darstellung von den Prophezeiungen<br />
alter Weisheitskulturen, die<br />
nach und nach immer mehr in das<br />
Licht der Öffentlichkeit rücken. Er studierte<br />
esoterische Überlieferungen aus<br />
Peru, Tibet, Ägypten, dem Heiligen<br />
Land und Südwestasien. Fazit: „Die<br />
Prophezeiungen aus all diesen Kulturen<br />
scheinen so beliebig modellierbar<br />
wie weicher Ton in den Händen eines<br />
Künstlers. So wie die endgültige Form<br />
des Tons von den Entscheidungen und<br />
Bewegungen des Künstlers abhängt,<br />
so lässt der Tenor dieser uralten<br />
Überlieferungen darauf schließen,<br />
dass wir in jedem Augenblick unseres<br />
Lebens den zu erwartenden Ausgang<br />
des Ganzen <strong>für</strong> die Menschheit – und<br />
letztendlich ihr Schicksal – modellie-<br />
ren.“ In modernen biblischen Texten<br />
werden die ersten Einblicke in unsere<br />
Zukunft von dem alttestamentarischen<br />
Propheten Jesaja geschildert.<br />
Faszinierend ist der Einblick in den<br />
„Bibelcode“. Unter Zuhilfenahme<br />
hoch entwickelter Suchprogramme<br />
wird eine Matrix auf Muster und Kreuzungsstellen<br />
von Worten durchsucht.“<br />
So findet man in den Schriften z.B.<br />
Angaben zur Ermordung Kennedys,<br />
dem Golfkrieg und dem 2. Weltkrieg<br />
mit Namen der politischen Führer und<br />
involvierten Länder. Es ist ein mathematischer<br />
Code, den heute raffinierte<br />
Computerprogramme in der Lage sind,<br />
annährend zu entschlüsseln.<br />
H.S.<br />
Gregg Braden: Der Jesaja Effekt, Koha, Burgrain,<br />
2009, 318 Seiten, 12,95 Euro<br />
Die Symphonie des Augenblicks<br />
Der Titel hält, was er verspricht: Das<br />
Buch ist eine einzigartige Symphonie<br />
– es ist bewegend, voller Vielfalt und<br />
reichhaltiger Klänge. Erzählt wird das<br />
Leben von Green Talbot, der mit den<br />
beiden herausragenden Eigenschaften<br />
Neugier und Vertrauen in der Lage<br />
ist, ein außergewöhnliches Leben zu<br />
meistern. Geboren in einem englischen<br />
Nest, das sich dem Fortschritt<br />
verweigert, macht er sich mit 18<br />
Jahren auf den Weg, um die Welt kennen<br />
zu lernen. Hin und wieder völlig<br />
verrückt, aber zeitweise auch sehr<br />
poetisch beschreibt die Geschichte<br />
die verschiedenen Stationen auf<br />
seinem Lebensweg. „Am Abend zuvor<br />
hatte sich Green von Eddie Winter<br />
verabschiedet. Mit einem kräftigen<br />
Händedruck, wie er unter Männern<br />
üblich ist. Sie sahen sich an, ohne<br />
sich etwas von dem zu sagen, was<br />
sie sich gern gesagt hätten. „Hoffe,<br />
du wirst deinen Weg finden.“ „Er lag<br />
schon immer vor mir, Eddie, ich muss<br />
ihn nur gehen.“ Als er am Ende seinen<br />
Lebens angekommen ist – nachdem er<br />
auch das Glück und die Liebe kennen<br />
gelernt hatte – fasst er das, was <strong>für</strong><br />
ihn wichtig war, so zusammen: „Ich<br />
will Ihnen noch sagen, was ich aus<br />
all dem gelernt habe: dass der Anfang<br />
und das Ende einer Geschichte<br />
nicht zählen, ebenso wenig wie die<br />
zurückgelegte Strecke. Wissen Sie,<br />
worauf es wirklich ankommt? Auf<br />
die einzelnen Stationen, an denen<br />
man anhält.“<br />
H.S.<br />
Mattia Signorini: Die Symphonie des Augenblicks,<br />
Kailash, München, 2010, 218 Seiten, 17,95 Euro<br />
KGSBerlin 09/2010