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Dabei wird zweifach unsolidarisches Handeln unterstellt:<br />

- Gegen die Solidargemeinschaft der Versicherten, die jedoch<br />

gerade auf dem Grundsatz beruht, daß gesellschaftlich<br />

entstandene Risiken und gesellschaftlich kumulierte<br />

Belastungssituationen auch gesellschaftlich ausgeglichen<br />

werden,<br />

- sowie gegen die "Produktionsgemeinschaft" des Betriebes,<br />

die zunächst als widerspruchsloses Gebilde entworfen wird,<br />

in dem das partikulare betriebswirtschaftliche Interesse<br />

des Eigners als Gemeininteresse von Eigner und den Beschäftigten<br />

erscheint.<br />

So werden die gängigen Parameter der Solidarität umgedreht<br />

und in ihr Gegenteil verkehrt. Es gilt nicht, solidarisch<br />

mit den Leistungsgeminderten zu handeln, sondern gemeinsam<br />

gegen sie im Interesse der Wirtschaftlichkeit. Auch diese<br />

Umkehrung der Solidarisierung kann als Element einer aktiven<br />

Mobilisierung von Teilen der Beschäftigten für die betriebswirtschaftlichen<br />

und gegen die Gesundheitsinteressen betrachtet<br />

werden.<br />

Die Art der Krankenstandsdiskussion und ihre Wirkung wäre<br />

nicht denkbar, wenn nicht die gesamtökonomischen Verhältnisse<br />

und die derzeitige Beschäftigungslage dazu führen würden,<br />

daß das entscheidende Grundelement sozialer Sicherheit,<br />

nämlich die Sicherheit des Arbeitsplatzes zum Hauptinteresse<br />

der meisten Beschäftigten werden muß. So scheint die Instrumentalisierung<br />

der Sozialpolitik insgesamt für wirtschaftspolitische<br />

Zielsetzungen auch nur deshalb so legitimiert,<br />

weil sie als flankierende Maßnahme der Arbeitsplatzsicherungspolitik<br />

ausgegeben wird. Tatsächlich lassen sich aber<br />

Belege dafür finden, daß die derzeitige Sozialpolitik auch<br />

dem Zweck dient, die insgesamt disziplinierende Funktion<br />

der Beschfäftigungskrise auf die Beschäftigten flankierend<br />

zu unterstützen. Die dsziplinierende Wirkung der Beschäftigungskrise<br />

besteht darin, daß bei abnehmendem Arbeitspiatzangebot<br />

die Stärke der Abhängigkeit des Einzelnen sowohl<br />

von seinem Arbeitsplatz als auch gesamtgesellschaftlich

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