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WA 22 Politik ·Weltblick Sonntag, 8. Januar 2012 Kurz notiert Firmen fürchten Fachkräftemangel BERLIN. Jedes dritte deutsche Unternehmen sieht im Fachkräftemangel – neben der Euro-Krise – eines der größten Risiken für die eigene wirtschaftliche Entwicklung. Das geht aus der jüngsten Arbeitsmarkt-Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hervor. ACE beklagt Preistreiberei KABUL. Der Auto Club Europa (ACE) wirft Kfz- Versicherungen und der Mineralölbranche Preistreiberei vor. So seien in den Jahren 2005 bis 2010 die Versicherungsbeiträge um 18,2 Prozent und die Kraftstoffpreise um 16,1 Prozent gestiegen, teilte der ACE unter Berufung auf Daten des Statistischen Bundesamtes mit. Automatengebühren noch zu hoch DÜSSELDORF. Die Geldautomatengebühren von Genossenschaftsbanken und Sparkassen für Fremdkunden stoßen beim Bundeskartellamt offenbar erneut auf Kritik. „Die Gebührenhöhe bei der Mehrzahl der untersuchten Regionalinstitute liegt deutlich über denen der bundesweit tätigen Kreditinstitute“, sagte ein Sprecher der Behörde am Freitag der Rheinischen Post. Misshandlung von Gefangenen? KABUL. Eine afghanische Untersuchungskommission hat den US-Streitkräften im Land Misshandlungen von Gefangenen vorgeworfen. Außerdem wiederholten die Kommissionsmitglieder die Forderung des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai nach einer Übergabe aller Gefangenen an afghanische Behörden. (dapd) Pikante Begegnungauf hoher See: Sichtbar glücklich istder iranische Fischer,der vonUS-Soldaten aus den Händen von Piraten befreit wurde. Foto: dapd Nicht nur auf Export stützen Ökonom Heiner Flassbeck warnt Deutschland und EU vor Fortsetzung der Sparpolitik Der für die Vereinten Nationen tätige Ökonom Heiner Flassbeck hat vor einer Fortsetzung der Sparpolitik in Deutschland und Europa gewarnt. FRANKFURT/MAIN. Die Bundesrepublik habe damit nur deshalb Wettbewerbsvorteile erlangt, weil die südeuropäischen Staaten Suche geht weiter Kap Arkona: Mädchen bleibt verschwunden KAP ARKONA. Das seit dem KüstenabbruchamKap Arkona vor zwölf Tagen vermisste Mädchen bleibt vorerst verschwunden. Auch Auch schweres Gerät brachte noch keinen Erfolg bei der Suche des Mädchens. Foto:dapd gleichzeitig Schulden gemacht hätten, sagte der Direktor der Organisation für Welthandel und Entwicklung (UNCTAD) gestern auf dem Neujahrsempfang des DGB. Wenn ein solcher Sparkurs europaweit verordnetwerde, könne das Modell nicht mehr funktionieren. Es entspreche einfach nicht der Logik, Wirtschaft der Einsatz eines schweren Baggers habe nicht zum Fund der Leiche geführt, sagte Einsatzleiter Daniel Hartlieb gestern Abend nach Unterbrechung der Arbeiten. Die Suche werde heute fortgesetzt. Dazu soll auch wieder ein Leichenspürhund der Landespolizei herangezogen werden. Noch zu Tagesbeginn hatte der Hund erneut an jener Stelle auf dem mehrere Meter starken Kreidegeröll angeschlagen, an der in den vergangenen Tagen auch schon andere Spezialhunde etwas wahrgenommen hatten. Daraufhin war ein 55 Tonnen schwerer Kettenbagger zum Graben eingesetzt worden und hatte eine Fläche von etwa 500 Quadratmeternbis in drei Metern Tiefe umgewälzt. Insgesamt waren 14 Helfer örtlicher Feuerwehren und des Technischen Hilfswerkes (THW) im Einsatz. (dapd) allein durch Kürzungen beleben zu wollen. Die Binnennachfrage in Deutschland sei seit Jahren nicht mehr gestiegen. Rechne man die Inflation heraus, liege der Umsatz im Einzelhandel unter dem von1994. Wenn der Kurs der Sparmaßnahmen, niedrigen Löhne und Ausgabenkürzungen so fortgesetzt werde, WELTREKORD US-Soldaten retten Fischer aus dem Iran TEHERAN.Der Iran hat die Befreiung von 13 Fischern durch US-Soldaten aus den Händen von Piraten begrüßt. Dies sei eine „humanitäre Geste“ durch die Besatzung des amerikanischen Schiffes gewesen, so ein Sprecher des Außenministeriums. Laut einer iranischen Nachrichtenagentur hätten die USA hingegen einen Routinefall in Hollywood- Manier zur Rettungsoperation dramatisiert. (dapd) drohe eine tiefe Rezession. Der wahre Grund für die Euro-Krise sei auchnicht die Verschuldung südeuropäischer Staaten. Ein gemeinsamer Wirtschaftsraum könne nicht erfolgreichsein, wenn es so unterschiedliche Inflationsraten wie die 1,1 Prozent in Deutschland und die 2,6 Prozent in Südeuropa gebe. (dapd) mit 30 000 Steinen: Der 15-jährige Patrick Sinner hat in der Mehrzweckhalle von Kefenrod im Vogelsberg 30 000 zu einer Spirale aufgestellte Dominosteine der Reihe nachumgekippt. Das sind 1100 Steine mehr als die bisher voneinem Berliner gehaltene Rekordmarke von28900.Vier Tage hatten Sinner und sein Team gebraucht, um die Steine aufzustellen. Mit einer Video-Aufzeichnung wirderdas Ergebnis jetzt an den Guinnessbuch-Verlag schicken. Foto: dapd
BT 23 Politik ·Weltblick Sonntag, 8. Januar 2012 Kurz notiert Truppen feuern auf Sitzblockade BEIRUT. Syrische Regierungstruppen haben am Freitagabend in Sarakeb nach Angaben von Aktivisten das Feuer auf Teilnehmer einer Sitzblockade eröffnet und dabei einen Demonstranten getötet. Mindestens 20 weitere wurden verwundet. Gestern wurde bei Angriffen auf Teilnehmer einer Sitzblockade in Homs mindestens ein Mensch getötet. Weitere 13Tote in Nigeria MAIDUGURI. Die islamistische Sekte Boko Haram hat ihre Anschlagsserie im Norden Nigerias fortgesetzt. Mindestens 13 Menschen wurden in der Nacht zu gestern getötet. Der verheerendste Angriff war der auf eine Kirche inYola. Mindestens acht Gläubige starben. Damit stieg die Zahl der Opfer in nur drei Tagen auf über 40. Kenias Luftwaffe tötet 60 Islamisten NAIROBI. Bei Luftangriffen auf Extremisten in Garbaharey im Süden Somalias hat die kenianische Luftwaffe nach eigenen Angaben mindestens 60 militante Islamisten der Al-Shabab-Miliz getötet. Kenia macht Al-Shabab für Angriffe und Entführungen auf seinem Staatsgebiet verantwortlich. „Kaltreserve“ kleiner als gedacht BERLIN. Die von der Bundesregierung in Österreich gebuchten Kraftwerks-Kapazitäten sind laut Zeitung Die Welt kleiner als angenommen. Statt vier Kraftwerken mit 1075 Megawatt Leistung stehen nur drei mit 935 Megawatt zur Verfügung. Grund: Die Verhandlungen deutscher Netzbetreiber mit Kraftwerksbetreiber Wien Energie seien geplatzt. (dapd) Mehr als 400 Demonstranten forderten vor Schloss Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten, mit erhobenen Schuhen den Rücktritt von Christian Wulff. Foto: dapd Wulff den Schuh zeigen Demonstration gegen Bundespräsidenten /Plan Bder Koalition? Mit ungewöhnlichen Mitteln haben gestern Hunderte DemonstranteninBerlin den Rücktritt von Bundespräsident Christian Wulff verlangt. Nach Angaben der Veranstalter kamen zu der Aktion „Wulff den Schuh zeigen“ vor dem Schloss Bellevue rund 400 Teilnehmer,die Polizei sprach sogar von 450 Personen. BERLIN.Als Ausdruckihres Unmuts über die Amtsführung und jüngsten Affären des Staatsoberhaupts reckten die Demonstranten Dutzende Schuhe in die Höhe. Diese Geste gilt besonders im arabischen Raum als drastische Form des Zorns und der Verachtung. Große Koalition nach Jamaika Saar-SPD beschließt Sondierungsgespräche mit CDU /Neuwahlen „nicht vom Tisch“ SAARBRÜCKEN. Die saarländische SPD will eine Regierungskoalition mit der CDU prüfen. Nach dem Scheitern der schwarz-gelbgrünen Landesregierung nahm der erweiterte SPD- Landesvorstand das Gesprächsangebot von Saarlands Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) gestern an. Es gab eine Gegenstimme in dem 60-köpfigen Gremium. Parteichef Heiko Maas sagte nach einer rund dreieinhalbstündigen Sitzung in Saarbrücken, er gehe von einem Beginn der Sondie- Unterdessen machten neue Gerüchte die Runde: Angeblich sollen sich CDU/ CSU und FDP bereits auf ein Prozedere verständigt haben für den Fall, dass der Bundespräsident sein Amt niederlegt. Wie die Rheinische Post und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichteten, sei die Koalition auf der Suche nach einem Kandidaten, der auch für die SPD akzeptabel wäre. Namentlich nannte die FAS den früheren Umweltminister Klaus Töpfer und Bundestagspräsident Norbert Lammert (beide CDU). Laut Rheinischer Post ist auch Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) im Gespräch. Die SPD-Parteichef Heiko Maas betonte nach der Vorstandssitzung, dass Neuwahlen noch nichtvom Tisch seien. Foto:dapd rungsgespräche in der kommenden Woche aus. Darin solle ausgelotet werden, ob Parteispitzen dementierten allerdings umgehend. SPD-Fraktionschef Frank- Walter Steinmeier verlangte im Tagesspiegel am Sonntag von der Kanzlerin ein Machtwort. Statt „laue Erklärungen zur Rückendeckung“ abzugeben, müsse sich Merkel endlich zuder Bewertung durchringen, „ob die Präsidentschaft Wulff für weitere dreieinhalb Jahreträgt“. Auch Grünen-Chef Cem Özdemir wies Merkel eine Mitverantwortung zu. „Bei der Auswahl hat Frau Merkel schließlich nicht gefragt, was gut für Deutschland ist, sondern was gut für sie und ihre Kanzlerschaft ist“, betonte er in Berlin. (dapd) es eine inhaltliche Plattform für ein Regierungsbündnis geben könne. Gleichzeitig Info Neue Details, neue Kritik � Im Streit über den Drohanruf vonChristian Wulff bei der Bild-Zeitung kommen neue Details ans Licht:NachStern.de-Informationen hat das Staatsoberhaupt Mitte Dezember auf der Mailbox von Chefredakteur Kai Diekmann tatsächlich gefragt, ob das Blatt seinen Bericht über die Kreditaffärenicht verschieben könne, bis er von seiner Auslandsreise zurücksei. VomAnruf zirkulieren offenbar Abschriften unter Journalisten. � Wulff soll auch Springer-VorstandschefMathias Döpfner gedroht haben. Wenn der Artikel erscheine, bedeute das Krieg zwischen Bundespräsidialamt und Medienkonzern bis zum Ende der Amtszeit, sagte Wulff laut Spiegel, der sichauf Springer-Verlagskreise berief. � Auch in der Regierungskoalition wächst die Kritik: CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe beklagte im Spiegel „Ungeschicklichkeiten und Fehler“ des Staatsoberhaupts. „Mit der scheibchenweisen Aufklärung hat sich Wulff keinen Gefallen getan“, sagte Bundestagsabgeordneter Marco Wanderwitz. Georg Nüßlein (CSU) betonte: „Das Krisenmanagement istnicht professionell, seine Kommunikation oft auch nicht.“ (dapd) betonte er ausdrücklich, mit dem angenommenen Gesprächsangebot seien Neuwahlen „nicht vom Tisch“. Maas kündigte an, die SPD werde ihr Wahlprogramm von 2009 zur Basis der Gespräche machen, dieses jedoch um die seither im Landtag eingebrachten Anträge aktualisieren. „Das wird nicht lange dauern, denn wir wissen, was wir wollen“, unterstrich er. Bereits vor der Sitzung hatten Vorstandsmitglieder die Sozial-, Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik als zentrale Themen genannt. (dapd)
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