Inhaltsverzeichnis - Apriso
Inhaltsverzeichnis - Apriso
Inhaltsverzeichnis - Apriso
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Inhaltszusammenfassung<br />
Fachartikel:<br />
<strong>Inhaltsverzeichnis</strong><br />
MES Patchwork kontra integrierte unabhängige MES/MOM Systeme<br />
Projektbeispiel:<br />
Integration des Planungstools Preactor in das MES FlexNet von <strong>Apriso</strong><br />
Begriffserläuterungen:<br />
Patchwork Systeme – Value Stream Analyse - APS<br />
Seminare:<br />
Seminar 1:<br />
MES Marktüberblick – Individuelles Anforderungsprofil –<br />
Anbieter Vorauswahl – Lastenheft<br />
Seminar 2:<br />
MES Schulungskurs
Inhaltszusammenfassung<br />
Fachartikel:<br />
MES Patchwork kontra integrierte, unabhängige MES/MOM<br />
Systeme<br />
Das Thema Integration der Produktionsfunktionen wird verstärkt diskutiert, weil<br />
erkannt wurde, dass nur die integrierte frühzeitige Kontrolle der<br />
Produktionsereignisse mit ihren Abhängigkeiten den Unternehmenserfolg<br />
entscheidend beeinflussen kann.<br />
In diesem Artikel wird aufgezeigt, dass die Politik der letzten 10 Jahren,<br />
Teilsysteme zu MES aufzukaufen und sie in einer Art Patchwork zusammen zu<br />
linken, keine zukunftsweisende Lösung für ein qualifiziertes, integriertes<br />
Produktionssteuerungssystem darstellt, sondern integrierten, unabhängigen nicht<br />
fremdbestimmten MES die Zukunft gehört. Es wird aber auch gezeigt, welche<br />
Funktionsbausteine sinnvollerweise von Spezialisten eingebunden werden sollten.<br />
Anhand eines Beispiels zeigen wir, wie das MES/MOM System FlexNet von <strong>Apriso</strong><br />
mit seinen hervorstechenden Basisfunktionen das Feinplanungstool Preactor<br />
fugenlos in sein System einbindet. Preactor selbst ist eines der führenden APS<br />
Systeme.<br />
Projektbeispiel:<br />
Einbindung des Planungstools Preactor in das MES FlexNet von<br />
<strong>Apriso</strong><br />
In diesem Beispiel wird neben den Eigenschaften von FlexNet und Preactor<br />
gezeigt, wie die Einbindung des Planungstools Preactor in das MES FlexNet von<br />
<strong>Apriso</strong> funktioniert. Es wird dargestellt, wie der Datenaustausch zwischen diesen<br />
beiden Systemen in Echtzeit realisiert ist. Hierdurch soll auch erkannt und<br />
verstanden werden, wie wichtig es ist Spezialisten für die Einbindung<br />
einzuschalten. In diesem Fall ist dies das Beratungsunternehmen MCP aus Wien,<br />
das sich u.a. auf die Beratung und Einführung des Planungstools Preactor<br />
spezialisiert hat.
Begriffserläuterungen:<br />
Patchwork Systeme – Value Stream Analyse - APS<br />
Seminare:<br />
Seminar 1: 1 Tages Seminar<br />
MES Marktüberblick – Individuelles Anforderungsprofil –<br />
Anbieter Vorauswahl – Lastenheft<br />
Hier wird ein Marktüberblick mit Einzelbeurteilung der Anbieter gegeben, und es<br />
wird aufgezeigt, wie ein individuelles Anforderungsprofil für die Vorauswahl von<br />
MES Anbietern zu erstellen ist, das Grundlage eines Lastenhefts ist.<br />
Seminar 2: 3 Tage Seminar<br />
MES Schulungskurs<br />
Hier werden anhand eines MES Simulators die funktionalen Inhalte eines MES<br />
vermittelt. Die Teilnehmer erhalten für eigene Zwecke den MES Simulator SI-MES<br />
kostenfrei.
Fachartikel:<br />
MES Patchwork kontra integrierte, unabhängige<br />
MES/MOM Systeme<br />
MES/MOM Systeme als die Produktionssteuerungssysteme der Zukunft werden<br />
verstärkt auch vom Leitungsmanagement wahrgenommen und verstanden. Man<br />
hat erkannt, dass die lange Jahre gepflegte Meinung, man könnte mit der<br />
Einführung eines ERP auch die Anforderungen der Produktion abdecken, der<br />
Notwendigkeit weicht, unterhalb von ERP eine Ebene einzuschieben, die sich<br />
weitgehend unabhängig um die Steuerung der Produktion kümmert.<br />
Wir sprechen hier von qualifizierten Steuerungssystemen, die in integrierter Form<br />
die Produktionsabläufe abbilden und in Echtzeit kontrollieren. Wir haben schon<br />
mehrfach in anderen Briefen die Inhalte solcher Systeme geschildert, wie sie in<br />
verschiedenen Richtlinien als Standard definiert werden.<br />
Erst Ende der 1990ger Jahre haben verschiedene Softwareanbieter das Thema<br />
MES aufgegriffen, allen voran die Automationsfirmen, die erkannt haben, dass die<br />
vertikale Integration der Realtime Welt in die schwerfällige ERP Welt zu keinen<br />
befriedigenden Ergebnissen führt, sondern produktionsnahe Managementsysteme<br />
als Überbau zur Automation benötigt werden.<br />
Die ERP Welt stand dieser Thematik weitgehend ablehnend (allen voran SAP)<br />
gegenüber, es fehlte die Kompetenz in Sachen Produktion und man hat lange Zeit<br />
die Notwendigkeit solcher Systeme bis etwa 2005 geleugnet.<br />
Mit der immer komfortableren Technologie wurde der bis in die 1980ger Jahre<br />
zurückreichende Gedanke von CIM neu aufgegriffen. Es gibt nun verschiedene<br />
Philosophien, nach denen an das Thema herangegangen wurde.
Verschiedene Lösungsphilosophien<br />
MES/MOM Systeme sind komplexe Systeme, die an die Entwicklung von Software,<br />
wenn richtig konzipiert, hohe Ansprüche stellen. Dadurch dass die verschiedensten<br />
Funktionsbereiche in einem MES angesprochen werden, benötigt es ein Team, das<br />
mit ihrem Wissen alle Funktionsbausteine mit ihren Abhängigkeiten untereinander<br />
verstanden und verinnerlicht hat. Man hätte von den Software Oligarchen auf der<br />
ERP Seite allen voran SAP und auf der Automationsseite SIEMENS erwarten<br />
können, dass sie mit ihren finanziellen Mitteln am Beginn der Diskussion um MES<br />
Anfang 2000 oder zumindest nach den Standardfestlegungen zu MES durch die<br />
ISA den Weg zu einer integrierten, umfassenden Eigenentwicklung beschritten<br />
hätten.<br />
Dem war leider nicht so, man hat eine andere Variante gewählt. Man ging weltweit<br />
auf Einkaufstour, um verschiedenste Produkte als Funktionsbausteine zusammen<br />
zu linken.<br />
Die Protagonisten von Patchwork Systemen<br />
Die Anbieter von Automationssystemen<br />
Ein Musterbeispiel waren und sind immer noch SIEMENS und INVENSYS, die<br />
Produkte bzw. Firmen in fast nicht mehr überschaubarer Form aufgekauft haben,<br />
die irgendwie im Produktionsumfeld zu finden waren. Man wird den Verdacht nicht<br />
los, dass diese Käufe weitgehend unter dem Motto standen und stehen,<br />
Kundenpotenzial für die eigenen Kernprodukte (Automationskomponenten) zu<br />
bekommen. Der Gedanke der Zusammenführung verschiedener Best of Breed<br />
Systeme zu einem integrierten Ganzen kam und kommt erst an zweiter oder<br />
dritter Stelle, wenn überhaupt.<br />
Man kann sich vorstellen, was das für den Kunden bedeutet. Es wird ihm ein<br />
„Bauchladen“ unterschiedlichster Produkte für die verschiedensten Branchen und<br />
Aufgabenstellungen angeboten, die zwar punktuell einen Einzelbedarf abdecken,<br />
aber eine integrierte Lösung, die die Produktion als „Gesamtkunstwerk“<br />
betrachtet, kommt nicht zustande.
Den Anbietern aus der Ecke der Automation fehlt im Regelfall eine strategische<br />
„Top down“ Denkweise, was bei Datenjägern und -sammlern schwierig ist und für<br />
das integrierte Denken nicht förderlich ist. Daher geht man lieber den Weg eines<br />
Patchworksystems mit den bekannten Schnittstellen Problemen.<br />
Die Anbieter von ERP Systemen<br />
Auf der Seite von ERP gibt es verschiede Ansätze mit Patchwork Lösungen, die<br />
keinen Beitrag zu zukunftsweisenden Produktionssteuerungssystemen leisten. Eine<br />
Form ist die Art wie INFOR vorgegangen ist. Es muss gesagt werden, dass INFOR<br />
vor 10 Jahren eines der besten Kombinationssysteme aus ERP und MES angeboten<br />
hat. Nach der Gründung von Agilisys (Hintergrund: Kapital) wurde INFOR als einer<br />
der ersten ERP Anbieter aufgekauft. Es folgte eine Aufkauforgie, der jegliches<br />
Konzept fehlte. INFOR ist einer von mehreren ERP Anbietern (ohne den sehr guten<br />
MES Ansätzen aus der Vergangenheit) unter der Oberhoheit von Agilisys, einer<br />
Firma, die keinen wirkliches Verständnis für die Produktion hat.<br />
Wenn man dieses Bild betrachtet, sieht man viele namhafte Firmen auch aus dem<br />
Produktionsumfeld, aber diese zu vernünftigen Gesamtsystemen zu integrieren,<br />
die für den Kunden einen echten Nutzen bringen, ist nicht gelungen. Das Bild sagt<br />
alles.
Auf Seiten von SAP war lange Zeit nicht erkennbar, ob man überhaupt den Weg<br />
hin zum operativen Produktionsmanagement beschreiten will. Der zunehmende<br />
Informationsaustausch in einer globalen Welt und zwar in Echtzeit konnte auch<br />
SAP nicht mehr ignorieren und man ging ab etwa 2004 auf Einkaufstour in Sachen<br />
Produktion.<br />
Als erstes kaufte man die Firma Lighthammer mit seinem MI Tool für Realtime<br />
Datenauswertungen aus der Produktion.<br />
Es folgte der Kauf von FactoryLogic mit einem sehr guten Demand Driven<br />
Manufacturing (DDM) System als Vorspann für ein MES.<br />
Für den eigentlichen Ausführungsteil kaufte man Visiprise einem MES Anbieter aus<br />
den USA.<br />
Selbst zimmerte man die Plattform MII, die als Kommunikations-Interface<br />
zwischen SAP ERP und der Produktion agiert und in die die verschiedenen Systeme<br />
eingebunden werden. Wenn man genauer hinschaut vermisst man ein integriertes<br />
System. Zum Beispiel das DDM Modul taucht selbst bei umfangreichen Recherchen<br />
nicht mehr auf.<br />
Diese Einkaufsphilosophie ist natürlich auch ein Ausdruck für die nicht vorhandene<br />
Kompetenz in Sachen Produktion.<br />
Kompetentes Personal für die Produktion bei ERP Anbietern findet man kaum und<br />
muss auf entsprechende Systemintegratoren zurückgreifen, die sich mit der Zeit<br />
mit den verschiedenen Systemen der ERP Anbieter für die Produktion vertraut<br />
gemacht haben. Es kommt im Regelfall zu einer ganzen Reihe von<br />
Ansprechpartnern.<br />
Die „sogenannten“ MES Anbieter<br />
Es sind jene Anbieter, die seit beinahe 3 Jahrzehnten Systeme geschaffen haben,<br />
die Betriebs- und Maschinendaten (in Verbindung mit den Automationsanbietern)<br />
sammeln und damit die Bedürfnisse von ERP befriedigen. Ein integrierter Ansatz<br />
fehlt meist, man verlässt sich auf ERP, das die Stammdaten mit den Aufträgen<br />
liefert. Fehlendes Datenmaterial wird ergänzt bzw. fehlende Funktionsbausteine<br />
werden von Fremdanbietern eingebunden. Da diese Anbieter meist nicht die<br />
finanziellen Mittel haben, Firmen und Produkte aufzukaufen, um sie in ihr eigenes<br />
Produktportfolio zu integrieren, kann man sich mit diesen Fremdprodukten kaum<br />
identifizieren, es bleiben Fremdprodukte.
Als Fremdsysteme stehen meist im Vordergrund Qualitätssicherungs- und<br />
Betriebsmittelüberwachungssysteme. Da diese Systeme eine zentrale Rolle in<br />
einem qualifizierten MES spielen, müssen sie integriert sein und die Anbieter<br />
müssen sich mit diesen Funktionen identifizieren und Kompetenz haben.<br />
Die Einbindung anderer fremder Funktionsbausteine gelingt meist nicht, weil sie<br />
Teil anderer größerer Systeme sind und nicht isoliert eingesetzt werden können.<br />
Ich denke hier an das gesamte Gebiet der Materialflusssteuerung mit der dahinter<br />
stehenden Materialwirtschaft. Man kann sagen, nur wenige MES Anbieter zeichnen<br />
sich durch einen integrierten Gesamtansatz aus, sind meist abhängig von ERP.<br />
Dies gilt insbesondere für die Materialwirtschaft.<br />
Patchwork durch Falschaufteilung der Funktionen<br />
Durch die historisch bedingte Zuordnung von Funktionen der Produktion in ERP<br />
Systeme entsteht ein weiteres Hindernis für die Entwicklung eines integrierten<br />
MES. Auch wenn die ISA Standards eine sehr gute Grundlage für die Entwicklung<br />
eines qualifizierten MES darstellen, ist die Funktionsaufteilung zwischen ERP und<br />
MES eher schwammig gehalten, auch wenn im ISA 95 Schema für verschiedene<br />
Funktionen eine klare Aussage getroffen ist. Dies gilt insbesondere für die<br />
Stammdatenverwaltung, die nicht zur ERP Ebene gehört, sondern eindeutig mit<br />
den Funktionen „Product Definition“ und „Resources Mangement“ der MES Ebene<br />
zugeordnet ist.<br />
Damit wird das „Rumflicken“ an den Stammdaten auf verschiedenen Ebenen<br />
vermieden und es kann die Grundlage für die Entwicklung eines integrierten<br />
Gesamtsystems geschaffen werden.
Situationsbild heute<br />
Die MES Landschaft ist dadurch geprägt, dass bisher wenige auf der Basis der für<br />
MES gesetzten Standards einen Gesamtansatz für MES gewählt oder gewagt<br />
haben. Sie haben entweder auf der Grundlage vorhandener Teilsysteme<br />
Fremdsysteme eingebunden, was selten zu einem „Gesamtkunstwerk“ führt oder<br />
noch schlimmer, die Software Oligarchen kaufen alles auf, was in irgendeiner Form<br />
in die eigene Strategie des Produktionssupports passt oder neues Kundenpotential<br />
für die eigenen Kernkomponenten verspricht. Das alles unter der Maßgabe nach<br />
außen, die einzelnen gekauften Systeme in ein Gesamtsystem integrieren zu<br />
wollen.<br />
Unabhängig von diesen oft nicht durchschaubaren Strategien ist es zwar<br />
bestechend mit der heutigen Technologie, verschiedenste Informationen zu<br />
verlinken und so eine Bereicherung für den Anfragenden zu schaffen, aber<br />
verschiedene Produktionsapplikationen in einer heterogenen System Landschaft<br />
mit unterschiedlichsten Datenbasen zusammenspielen zu lassen, ist nicht einfach.<br />
Von der Sache her ist das Zusammenbringen unterschiedlicher Funktionsbausteine<br />
von verschiedenen Anbietern immer mit folgenden Problemen verbunden:<br />
- Unterschiedliche Datenquellen mit meist unterschiedlichen Key<br />
Begriffen<br />
- Redundante Daten<br />
- Oft unterschiedliche Technologien<br />
- Unterschiedliche GUI´s<br />
Bei einem komplexen, integrierten System wie MES muss man die gesamte<br />
Themenstellung verinnerlichen, damit sich der Entwickler und Anbieter damit<br />
identifizieren kann.<br />
Der globale Wettbewerb erfordert die Bereitstellung von Informationen möglichst<br />
in Realtime, insbesondere auch über die Produktionsprozesse (zuverlässige<br />
Terminaussagen, Informationen über den Auftragsfortschritt, über die Qualität<br />
nach außen und speziell für das interne Controlling ein exaktes Kostenbild der<br />
Produktion). Damit werden MES immer wichtiger, Systeme, die das Lean Sigma<br />
Denken unterstützen und die die Produktion als ein integriertes Zusammenspiel<br />
der verschiedenen Funktionen verstehen.
Bei der geschilderten Situation möchte man meinen, dass damit die Sache<br />
gelaufen ist und damit die Anwenderseite auch in der Zukunft mit solchen<br />
Patchwork Lösungen leben muss. Wir glauben, das muss nicht so sein und man<br />
wird in der Zukunft verstärkt integrierte MES entwickeln, vereinzelt tauchen sie<br />
auch schon auf, die die Kernfunktionen eines MES integriert abdecken, dabei aber<br />
komplexe Module von Spezialanbietern einbinden.<br />
Diesen Lösungsansatz einer Integration werde ich nachfolgend schildern und<br />
darauf aufbauend ein Beispiel bringen, wie der MES Anbieter <strong>Apriso</strong> das<br />
Feinplanungstool Preactor in seine MES Suite FlexNet einbindet.
Künftige integrierte MES/MOM Systeme unter Einbindung<br />
bestimmter Fremdprodukte<br />
Wir kommen zurück auf die Kernfunktionalitäten, wie sie in den einzelnen<br />
Standards definiert sind.<br />
Produktionsstammdaten<br />
Das erste Kernelement ist der Produktionsfluss Design, d.h. die<br />
Produktionsprozessablaufmodellierung, die das Produkt mit all seinen Attributen<br />
beschreibt, die benötigten Ressourcen verwaltet und sie den einzelnen<br />
Prozessschritten zuordnet.<br />
Dieses Kapitel wurde bisher sowohl auf der ERP Ebene wie auch auf der MES<br />
Ebene ziemlich stiefmütterlich behandelt. ERP verwaltet im Regelfall die<br />
Produktionsstammdaten nur sehr rudimentär, und zwar nur nach den Bedürfnissen<br />
von ERP (Materialbedarfsrechnungen). MES auf der anderen Seite hat sich demütig<br />
den Vorgaben von ERP gebeugt mit den bekannten Ergänzungsnotwendigkeiten.<br />
Eine eigenständige von ERP unabhängige Prozessmodellierung findet man nur bei<br />
wenigen MES Anbietern. Man muss dazu auch sagen, dass die notwendigen Daten<br />
zum Produkt vom Produktdatenentwicklungssystem (PLM) kommen.
Daraus entsteht eine enge Zusammenarbeit zwischen PLM und MES, die es<br />
ermöglicht bei einem guten Gesamt Design das PLM in ein Entwicklungs-MES<br />
einzubinden mit der Entwicklungsplanung und der Erfassung der Leistungsdaten<br />
für die Produktentwicklung, die für den realen Prozess die notwendigen<br />
Ressourcen festlegt, die Abläufe simuliert und Qualitätspläne und Fertigungs-FMEA<br />
erstellt.<br />
Die automatische Erstellung der Arbeitspläne gelingt im Regelfall nicht, sie muss<br />
vom eigentlichen MES übernommen werden, indem die PLM Daten in eine<br />
entsprechende MES Datenstruktur gebracht und ergänzt werden.
Auftragsmanagement<br />
Künftige Produktionssteuerungssysteme integrieren das Auftragsmanagement in<br />
das MES. Das wird dazu führen, dass Aufträge mit ihrem Mengen und Terminen<br />
direkt in MES landen, um den Durchlauf auch im Vorfeld der<br />
Produktionsdurchführung zu beschleunigen. Das betrifft<br />
- Auftragsvorbereitung mit Ressourcenbedarfsrechnung<br />
- Terminierungsrechnung<br />
Auftragsvorbereitung mit Ressourcenbedarfsrechnung<br />
Entsprechend der von der ISA festgelegten Funktionsverteilung erfolgt die<br />
Ressourcenverwaltung mit Zuteilung des Einzelbedarfs an die einzelnen<br />
Prozessschritte in MES.
Aus diesem Grund erfolgt im Rahmen der Auftragsvorbereitung (nicht zu<br />
verwechseln mit Arbeitsvorbereitung) in MES eine Bedarfsrechnung mit<br />
Verfügbarkeitsrechnung, noch bevor die eigentliche exakte Terminierung aufsetzt.<br />
Das beinhaltet auf der Ebene von MES für die Ressourcen, hier insbesondere für<br />
die Verbrauchsressource Material, eine Bestandsführung als Teil der<br />
Materialwirtschaft, die künftig ein zentraler Bestandteil von MES sein wird. Die<br />
Ressourcenbestände sind dann bei der synchronisierten Terminierung zu<br />
berücksichtigen.<br />
Terminierungsrechnung (Fremdbestimmung)<br />
Die heute eingesetzten Planungssysteme in ERP sind darauf ausgelegt den<br />
längerfristigen Materialbedarf aufgrund von Bedarfsprognosen zu berechnen,<br />
haben aber in den seltensten Fällen einen Bezug zu den realen momentanen<br />
Vorgängen in der Produktion. Die eigentliche kurzfristige Produktionsplanung<br />
verplant einen momentanen Kundenbedarf, indem sie eine Prozesskette nach dem<br />
Pull Prinzip auflöst und unter Berücksichtigung der Ressourcenverfügbarkeit einen<br />
Auftragspool in eine optimale Reihenfolge bringt.<br />
Hinter der Durchrechnung komplexer Planungsszenarien stehen entsprechend<br />
komplexe Planungsalgorithmen.<br />
Diese Aufgabenstellung ist sicherlich eine der schwierigsten Aufgaben innerhalb<br />
eines MES. Entwicklungsversuche durch MES Anbieter sind häufig gescheitert,<br />
weil man die Aufgabe unterschätzt hat.<br />
Wir können aufgrund selbst gemachter Erfahrungen sagen, dass es hier sinnvoll ist<br />
Spezialsysteme in sein eigenes MES einzubinden. Wichtig dabei ist, dass der<br />
Einbindungsaufwand möglichst gering gehalten werden kann und dass die<br />
bidirektionale Kommunikation zwischen dem MES und dem Planungstool in<br />
Echtzeit abgewickelt werden kann, so dass auch ein häufigeres Re-Scheduling<br />
schnell durchgeführt werden kann.
Wir werden in unserem Projektbeispiel zeigen, wie ein solches Zusammenspiel<br />
effizient abläuft.
Die Ausführungs- und Kontrollkomponente<br />
Der Ausführungsteil ist die klassische Komponente der heutigen MES Anbieter.<br />
Hierbei konzentrierte man sich weitgehend auf das punktuelle Rückmelden von<br />
BDE Daten an ERP. Durch die steigenden Anforderungen wurden weitere MES<br />
Komponenten angeflanscht häufig durch Einbinden von Fremdsystemen. Hier<br />
empfehlen wir den Ausführungsteil integriert abzuwickeln, was bei Vorhandensein<br />
eines konsistenten, homogenen Stammdatensystems und einer Auftragsreihenfolgeplanung<br />
eine mit relativ geringem Aufwand lösbare Aufgabe darstellt.<br />
Am Beginn sollte ein intuitiv zu bedienendes Auftragssteuerungscockpit stehen.<br />
Nachfolgend ist dazu ein Beispiel dargestellt.
Dabei geht es darum, sämtliche Funktionen in einem Arbeitsgang in einem<br />
abgesicherten Workflow abzuwickeln wie<br />
- Zeitstempelfunktionen für Rüsten, Fertigen, Stillstand,<br />
Ausbau, Reinigen<br />
- Materialbereitstellung über Transportaufträge<br />
- Werkzeugeinbau mit elektronischen Instruktionen<br />
- Anlaufprozesse<br />
- Aktivierung von Steuerungsfunktionen in den Maschinen<br />
mit Bereitstellung der Steuerungsprozeduren (NC Programme,<br />
Rezepte)<br />
- Materialeinsätze<br />
- Messdatenerfassung mit SPC und SCADA Funktionalität<br />
- Output Erstellung für Produktionseinheiten<br />
- Prüfdatenerfassung mit SQC Funktionalitäten<br />
- Label System (Etiketten, RFID, Laufkarten)
SPC/SQC ein fremdbestimmtes Modul<br />
Auch wenn die Qualitätsplanung mit den Arbeitsgang bezogenen Prüfplänen und<br />
die Prüfdatenerfassung Teil eines integrierten MES sein müssen, so bildet der<br />
mathematisch, statistische Teil eine Ausnahme. Hier sollte man Spezialsysteme<br />
einbinden, die die verschiedenen Kontrollrechnungen (Verteilungstest,<br />
Ausreißertest, 6 Sigmaprüfung, Prüfung, ob signifikante Veränderung in Streuung<br />
und Lage etc. vorliegen) beherrschen. Diese Tests müssen in die<br />
Maschinendatenerfassung als automatisierte SPC Funktion und in der<br />
Produktprüfung als SQC Funktion eingebunden sein.<br />
Einbindung eines fremdbestimmten Maschinen Konnectors<br />
Die klassischen MES Anbieter mit ihrer Erfahrung bei Maschinenanbindungen<br />
decken die Anforderungen zur bidirektionalen Kommunikation zwischen MES und<br />
der Automationsebene in der Regel ab.<br />
Wird dagegen ein Neudesign für ein MES mit einem „Top down“ Ansatz<br />
vorgenommen, wird dieser sicherlich nicht von Prozessingenieuren vorgenommen,<br />
weil hier eine andere Kompetenz gefordert ist. Wenn in der Neuentwicklung keine<br />
erfahrene Prozess- bzw. IT-Ingenieure mitarbeiten, sollte man für die Anbindung<br />
von Maschinen Spezialisten einbinden, die die heutigen Techniken beherrschen.<br />
Ein solcher Konnector beinhaltet die eigentliche Schnittstelle zu den Anlagen und<br />
organisiert die Kommunikation vom Equipment zu den Servermodulen des<br />
jeweiligen MES. Er sollte verschiedene Standardprotokolle, wie SECS/GEM, XML,<br />
OPC sowie File-Parser-basierte Szenarien zum Austausch von Daten zwischen<br />
Anlage und der eigentlichen Produktionskontrolle unterstützen.<br />
Die Anlagenlieferanten erfüllen häufig nicht die Schnittstellenstandards. Dadurch<br />
erfordert dies entsprechende Fachgespräche zwischen Anlagenhersteller und dem<br />
Konnector Lieferanten, um individuelle Equipment Interfaces (Treiber) zu<br />
implementieren.
Die Konnector-Administration muss es dem Anwender ermöglichen, die relevanten<br />
Anlagen-Informationen wie Prozessvariablen, Statusinformationen, etc. ein- und<br />
auszuschalten und deren Weiterleitung zu MES zu organisieren, - ohne<br />
programmtechnisch z.B. in den Equipment-Treiber eingreifen zu müssen.<br />
Kontrollsysteme<br />
Die heutigen MES Anbieter bieten neben den klassischen Erfassungsfunktionen<br />
meist auch sehr ansprechende Auswertesysteme für die bekannten<br />
Leistungsindikatoren.<br />
Dagegen besteht noch erheblicher Nachholbedarf, wenn es darum geht, aus den<br />
„Big Data“ aussagefähige, wesentlich reduzierte Datenmuster zu extrahieren und<br />
sie mit mathematisch statistischen Verfahren weiter zu verarbeiten. Vorhandene<br />
OLAP Tools werden immer anwenderfreundlicher. Man sollte diese als<br />
fremdbestimmte Systeme einbinden.
Zusammenfassung<br />
Die Komplexität der umfangreichen Funktionen im Produktionsbetrieb hat in der<br />
Vergangenheit die Anbieter von Software davon abgeschreckt ein integriertes<br />
Produktionssteuerungssystem zu entwickeln. Man konzentrierte sich auf<br />
Einzelfunktionen wie BDE, MDE oder Qualitätssicherung.<br />
In den letzten beiden Jahrzehnten wurden von einzelnen Institutionen die Inhalte<br />
eines integrierten Produktionssteuerungssystems niedergelegt und die ISA hat<br />
dafür Standards festgelegt.<br />
Man hätte erwarten können, dass die Software Oligarchen aufbauend auf diesen<br />
Vorgaben ein integriertes Produktionssteuerungssystem, kurz MES genannt, bei<br />
ihren finanziellen Mitteln entwickelt hätten. Nein man ist diesen Weg aus welchen<br />
Gründen auch immer nicht gegangen, sondern man ging weltweit auf Einkaufstour<br />
mit der zumindest vorgeschobenen Absicht ein integriertes System zu schaffen.<br />
Wir haben bislang wenig von der Umsetzung dieser Integrationsabsichten<br />
gesehen.<br />
Für die Anwenderseite heißt dies, man hat es mit unterschiedlichen Datenbasen zu<br />
tun, die man kaum in ein konsistentes, homogenes Datenmodell konvertieren<br />
kann, es entstehen Datenredundanzen mit unterschiedlichen Schlüsselbegriffen<br />
zum selben Objekt, man hat es mit unterschiedlichen Oberflächenphilosophien zu<br />
tun, manchmal sind auch noch die Technologien verschieden. Alles in allem keine<br />
schöne Lösungen.<br />
Wir sind überzeugt, dass ein integrierter Gesamtdesign wesentlich sinnvoller und<br />
mit einem überschaubaren Mitteleinsatz realisierbar ist. Dabei gibt es einige<br />
Funktionsfelder, bei denen die Einbindung von Fremdsystemen Sinn macht.<br />
Diese Module sind das Feinplanungsmodul und die SPC/SQC Funktion mit<br />
seinen mathematisch, statistischen Hintergründen. Ein weiteres<br />
fremdbestimmtes Modul kann der Konnector zur Maschinenanbindung bzw.<br />
Maschinenkommunikation sein sowie die Einbindung von OLAP Tools.
Wie empfehlen bei unseren MES Auswahlberatungen auf solche Anbieter zu<br />
setzen, die ein integriertes Produktportfolio für MES anbieten, wenn nicht anders<br />
möglich auch mit Einbindung der genannten Bausteine.<br />
Aufgrund des teilweise nicht befriedigenden MES Angebots trifft man inzwischen<br />
auch wieder Anwender, die ihr MES selbst entwickeln wollen. Hier wird häufig die<br />
Entwicklung eines solchen Gesamtsystems unterschätzt oder man spricht von MES<br />
und meint letztlich nur eine Teilfunktion.<br />
An einem Projektbeispiel zeigen wir nachfolgend, wie in das MES FlexNet von<br />
<strong>Apriso</strong> das Planungstool Preactor als Fremdprodukt eingebunden wird und<br />
zusammenarbeitet.
Projektbeispiel:<br />
<strong>Apriso</strong>s MES FlexNet im Zusammenspiel mit dem<br />
Planungstool Preactor<br />
Vorbemerkung<br />
Die qualifizierten MES erkennen mehr und mehr, dass ihre<br />
Prozessausführungsfunktionen allein nicht für eine effektive Produktionssteuerung<br />
ausreichen. In der Vergangenheit hat man immer argumentiert, die Planung<br />
übernimmt ERP, sie wird von MES übernommen und dann auf interaktiven<br />
Leitständen mittels Verschiebetechniken ohne eigentliche Planungsalgorithmen<br />
weiterbehandelt mit weitgehend unbrauchbaren Ergebnissen.<br />
Dieses Meinungsbild ändert sich allmählich und man integriert verstärkt die<br />
Planungsfunktion im Sinne einer Feinplanung mit Auftragsreihenfolgefestlegung in<br />
das eigene MES (APS, siehe auch Begriffserläuterungen). Wie wir in unserem<br />
Fachbeitrag erläutert haben, macht es Sinn hier Spezialprodukte aufgrund der<br />
Komplexität dieser Funktion einzubinden. Nachfolgend zeigen wir auf, wie es mit<br />
relativ geringem Aufwand gelungen ist, das Planungstool Preactor in die MES<br />
Suite FlexNet von <strong>Apriso</strong> einzubinden.<br />
Diese Einbindung hat das Beratungsunternehmen MCP aus Wien (http://www.mcpartners.at)<br />
vorgenommen, das Unternehmen in allen Fragen von Planungsaufgaben<br />
und Planungsproblemen berät.<br />
Kunden Spezifikationen<br />
Die uns im letzten Jahr vorgelegten MES Ausschreibungen zeigen Trends, die wir<br />
in einem der nächsten MES Management Briefe behandeln werden. Einer dieser<br />
Trend ist der Ruf nach integrierten MES/MOM Systemen mit einem einheitlichen<br />
Gesamt Design möglichst von einem Anbieter. Es gibt nach wie vor wenige MES<br />
Anbieter, die diesen Forderungen gerecht werden.
Der MES Anbieter <strong>Apriso</strong> ist einer der wenigen Anbieter mit einem sehr guten<br />
MES/MOM Gesamt Design, der auch Planungsteilfunktionen in seinem Dispatching<br />
Modul integriert hat, aber wenn es um APS Anforderungen geht, werden<br />
Spezialsysteme wie Preactor eingebunden. Nach Aussage von <strong>Apriso</strong> funktioniert<br />
diese Schnittstelle auch mit verschiedenen anderen qualifizierten APS Tools. Man<br />
passt sich hier den Kundenwünschen an.<br />
Nachfolgend zeigen wir Inhalte des <strong>Apriso</strong> Gesamt Design und wie diese mit<br />
Preactor Daten austauschen. Auf der Preactor Seite zeigen wir die umfangreichen<br />
APS Funktionalitäten dieses Planungstools und untermauern diese am Schluss<br />
unserer Ausführungen mit einigen Beispielen.<br />
<strong>Apriso</strong> FlexNet der Process Builder<br />
Wie schon von uns an anderer Stelle mehrfach herausgestellt wurde, wurde die<br />
Funktion des Prozessablauf Design sowohl auf der ERP Ebene wie auch auf der<br />
MES Ebene sträflich vernachlässigt. Sie stellt aber das Fundament sowohl für die<br />
Auftragsplanung und Auftragsdurchführung dar.<br />
Hier hebt sich das Modul Process Builder aus der FlexNet MES Suite von den<br />
meisten sonstigen MES Produkten entscheidend ab.<br />
Das Modul ist umfassend und allgemeingültig ausgelegt und kann sowohl für die<br />
Erstellung von Rezepten als auch auf diskrete Prozessabläufe angewendet werden.
<strong>Apriso</strong> passt sich den jeweiligen Gegebenheiten in den einzelnen Unternehmen an,<br />
indem mit dem Process Builder Auftragsdaten mit ERP Stammdaten aus ERP<br />
übernommen werden und diese dann an die realen Prozessabläufe angepasst<br />
werden. Diese Datenorganisation ist heute immer noch üblich. <strong>Apriso</strong> hat aber für<br />
die Zukunft vorgesorgt und ihre MES Suite auf die in der ISA-88 und ISA-95<br />
festgelegten Standards ausgelegt. Hier erfolgt die Verwaltung der<br />
Produktionsprozessabläufe im Sinne von „Product Definition“ und „Resources<br />
Management“ in vollem Umfang auf der Ebene von MES.<br />
Process Builder als BPM<br />
Der Process Builder ist ein BPM System ähnlich dem im deutschsprachigen<br />
Raum bekannten BPM System Aris. Er wurde aber speziell für die<br />
Aufgabenstellungen in der Produktion entwickelt und geht über die Funktionalität<br />
von Aris weit hinaus. Er ist das Kernstück von FlexNet.
Ein Produktionsprozess Management behandelt die Produktionsprozesse wie<br />
“Assets”, die die Produktions-Performance durch operationale Perfektion und<br />
Anpassungsfähigkeit direkt beeinflussen. Es geht immer darum den Materialfluss<br />
über die einzelnen Abteilungen hinweg und zwar in einer „End to End“ Betrachtung<br />
zu optimieren.<br />
Management der Produktions-Prozesse mit FlexNet<br />
Orchestrierung der Prozesskette über verschiedene Abteilungen hinweg<br />
Jeder Arbeitsgang kann mit einer Vielzahl von Funktionen und Regeln belegt<br />
werden, die ihn in seiner individuellen Ausprägung individuell beschreiben und in<br />
die Prozesskette eingliedern.
Order Management Funktionen<br />
Die Prozessabläufe werden zuerst unabhängig vom jeweiligen Auftrag und<br />
Auftragstyp definiert. Über das eigentliche Order Management werden die<br />
Auftragsdaten (Auftragsnummer, Artikelnummer, Terminwunsch, Auftragsmenge,<br />
Grobterminierungsdaten) mit den in ERP verwalteten Stammdaten übernommen.<br />
Je nach Datensituation greift nun der Process Builder in die weitere<br />
Ausgestaltung des Arbeitsplans bzw. des Prozessablaufs ein, d.h. der Arbeitsplan<br />
wird granularer ausgestaltet. Häufig kennt ERP nur grobe, lineare Arbeitspläne<br />
ohne alternative Ausprägungen.<br />
Bei der Auftragsabwicklung werden dann nur jene Funktionen sichtbar, die im<br />
Prozessmodell definiert wurden.<br />
FlexNet beinhaltet Dashboard Systeme, in denen u.a. die Produktionssituation in<br />
Soll & Ist inkl. von Warnmeldungen dargestellt wird. Die einfache<br />
Einplanungsfunktion erfolgt auf der Basis von Projekt Management Tools, die den<br />
Prozessablauf eines Auftrags in ein Ganttdiagramm umwandeln.
Die eigentliche Feinplanung erfolgt über die Einbindung des Planungstools<br />
Preactor, das sämtliche Funktionen eines APS zur Synchronisation der<br />
Prozessketten, der Verfügbarkeitsüberprüfungen und der Ausbalanzierung der<br />
Kapazitäten beinhaltet.<br />
Wie wir schon mehrfach betonten, ist die Feinplanungsfunktion das komplizierteste<br />
Element innerhalb eines MES/MOM Systems. Die Verplanung komplexer<br />
Prozessketten mit der Berücksichtigung von Arbeitsgang spezifischen Regeln stellt<br />
an die Planungsalgorithmen höchste Anforderungen. Daher macht es hier Sinn<br />
Spezialsysteme einzubinden.<br />
Einbindung von Preactor in FlexNet für APS Funktionalität<br />
Sobald für das Planungssystem APS Funktionalität (siehe Begriffserläuterungen)<br />
erforderlich wird, setzt an dieser Stelle die Übergabe der Auftragsdaten mit den<br />
Arbeitsplandaten auf, die als Schnittstelle zum Preactor in Kooperation von <strong>Apriso</strong><br />
und MCP programmiert worden ist.
Kommunikation FlexNet & Preactor<br />
Wir bedanken uns an dieser Stelle bei MCP für die Bereitstellung des<br />
Informationsmaterials.<br />
Grundsätzliche Zusammenspiel zwischen MES & APS<br />
Die beiden Systeme sind für den Kunden ein integriertes Paket. Die beiden<br />
Systeme sind asynchron miteinander verbunden. Als Schnittstellen – Technologie<br />
stehen XML – Dateien, Staging Tables u.a. zur Verfügung. Der Kunde kann diese<br />
mitbestimmen, um seine Systemlandschaft möglichst homogen aufzubauen.<br />
Folgende Daten werden standardmäßig von FlexNet an Preactor übertragen immer<br />
gekoppelt mit den Stammdaten von ERP bzw. MES:<br />
Aufträge<br />
Kundenaufträge<br />
Produktionsaufträge<br />
Wartungsaufträge<br />
Reparaturaufträge<br />
Bestände<br />
Bestellungen<br />
Auftragsstatus in der Fertigung<br />
Rückmeldungen<br />
Störungen<br />
Folgende Daten werden standardmäßig von Preactor an FlexNet übertragen:<br />
Auftrags – Start- und Endtermine<br />
Nachfolgend Beispieldaten für den Auftragsstatus in der Fertigung und die<br />
dazugehörige Rückmeldung:
Übertragungszeitpunkt<br />
Die Steuerung der Datenübertragung wird für jeden Kunden so eingestellt, dass<br />
sie zu seinem Arbeitsablauf passt. Meist werden die Daten einmal am Tag<br />
automatisch übertragen. Ergänzend löst der Planer auf Knopfdruck manuell die<br />
Datenübertragung aus, wenn es dafür einen speziellen Anlass gibt, z.B. wenn es<br />
bei der Rückmeldung gravierende Fehler gab, die vom Maschinenführer korrigiert<br />
wurden. Je nach gewünschtem Automatisierungsgrad kann die Übertragung auch<br />
ereignisgesteuert aufgesetzt werden, z.B. für Maschinenausfälle größer 4 Stunden.<br />
Visualisierung<br />
Entscheidend ist zwar die Güte der Algorithmen, die hinter einem Planungstool<br />
stecken, aber für den Anwender steht letztlich immer im Vordergrund die<br />
entsprechende Darstellung der Ergebnisse in Gant Diagrammen. Nach der<br />
Durchführung der Berechnungen mit einer Reihenfolgeoptimierung in Preactor sind<br />
diese aus verschiedenen Sichtweisen in solchen Diagrammen abzurufen. FlexNet<br />
hat hier über eine View Funktion einen integrierten Zugriff und kann diese auch<br />
mit Ist Daten anreichern, um den Auftragsfortschritt anzuzeigen.
Entscheidende Punkte für eine erfolgreiche Anbindung von MES & APS an<br />
andere Systeme<br />
Präzise technische Spezifikation<br />
Die präzise technische Spezifikation der gewünschten Funktionalität und der dafür<br />
benötigten Daten sind unerlässlich. Eine Binsenweisheit und dennoch<br />
entscheidend.<br />
Datenqualität<br />
Bei der Datenqualität muss man genauer hinsehen, bevor man die Auswirkungen<br />
auf die Funktion der Systeme abschätzten kann. Es gibt zwei Arten von<br />
Datenfehlern:
Datenfehler, die nur zu ungenauen Ergebnissen führen<br />
Diese sind kein Problem für die Funktionsweise. Klassisches Beispiel dafür sind<br />
ungenaue Plan-Prozesszeiten. Die daraus resultierende Unschärfe hängt nicht vom<br />
eingesetzten System ab und ergibt sich bei der Verwendung einer Holz – Plantafel<br />
ebenso wie bei der Verwendung eines State of the art – APS. Die Folgen der<br />
Datenfehler können durch leistungsfähige Systeme aber besser abgefangen<br />
werden, weil die Korrekturen aufgrund von Abweichungen schneller gemacht<br />
werden können.<br />
Datenfehler, die zu unbrauchbaren Ergebnissen führen<br />
In diesem Fall müssen entweder die Datenfehler selbst oder in einer Übergangszeit<br />
deren Folgen manuell korrigiert werden. Meist handelt es sich um Daten, die<br />
unvollständig gepflegt sind, weil sie aufgrund jahrzehntelanger Erfahrung<br />
erfahrener Mitarbeiter elektronisch nicht benötigt wurden.<br />
Optimale Kommunikation zwischen Fertigung und Planung<br />
1. Optimale Kommunikation zwischen Ausführung und Planung aus:<br />
Fix voreingestellte Kommunikation im Tagesablauf<br />
o Abgestimmt auf das Zusammenspiel der einzelnen Bereiche wie<br />
z.B. Einkaufsdisposition und Planung<br />
o Fixe Zeitpunkte ermöglichen klare Regeln für alle Bereiche<br />
Ergänzend: ereignisgesteuerte Berücksichtigung von Störungen<br />
(regelbasiert), die jedenfalls in der Planung/Steuerung berücksichtigt<br />
werden müssen, beispielsweise Maschinenausfall über x Stunden/Minuten,<br />
Materialunterdeckung größer x%<br />
Ergänzend: manuelles Auslösen der Übertragung von Störungen in die<br />
Planung/Steuerung<br />
2. Relevante Störungen; die Relevanz variiert sehr stark in den unterschiedlichen<br />
Industriezweigen<br />
Geänderte Prozesszeiten, z.B. erhöhte Zykluszeit an einer<br />
Spritzgussmaschine, wenn sich durch sehr große Produktionsaufträge<br />
dadurch eine signifikante Verzögerung der Fertigstellung ergibt<br />
(prognostizierter End-Termin um x Stunden nach geplantem End-Termin)<br />
Eingetretener Rückstand in der Fertigung, aus welchem Grund auch immer<br />
Ausfall von Ressourcen (Mensch, Maschine, Zubehör)<br />
Verschobene Liefertermine von Bestellmaterialien bei Just in Time –<br />
Konzepten<br />
Qualitätsprobleme, die zu erhöhtem Ausschuss/Nacharbeit führen oder<br />
Just-in-Sequence - Abfolgen gefährden<br />
3. Daten, die bei Störungen in die Planung übertragen werden sollen. Die Antwort<br />
hängt stark von der Rückmelde – Strategie ab<br />
Bei laufender Erfassung der Produktionsfortschritts können bei Störungen<br />
alle Daten (Rückmeldungen und Ressourcenverfügbarkeiten) übertragen<br />
werden, die Planung ist somit 100% aktuell<br />
Bei getakteter Rückmeldung (z.B. nur bei Fertigstellung bzw.<br />
Teilrückmeldung am Schichtende) soll nur die Störung selbst übertragen<br />
werden, um eine unvollständige und damit fehlerhafte Synchronisierung der<br />
Planung zu vermeiden
Anpassung der Schnittstelle an Kundenanforderungen<br />
Wenn die übertragenen Daten alle Anforderungen abdecken, können die beiden<br />
Systeme mit der Standardschnittstelle in Betrieb gehen. Bei Bedarf kann die<br />
Schnittstelle mit wenigen Manntagen Aufwand erweitert werden.<br />
Anwendungsfall Schnittstellenerweiterung:<br />
Preactor benötigt Produkteigenschaften, die nicht in der Stückliste enthalten sind.<br />
Dies sind häufig Abmessungen, die bei der Zuordnung der Aufträge zu Ressourcen<br />
benötigt werden (z.B. maximale Länge an der Vorrichtung für den<br />
Materialeinhang) oder Merkmale, die für die dynamische Ermittlung der<br />
Prozesszeit benötigt werden. Die dafür vorgesehenen Felder werden der<br />
Schnittstelle hinzugefügt und in Preactor dementsprechend verarbeitet.<br />
Änderungen im ERP – System, wenn FlexNet mit Preactor – APS<br />
verwendet wird?<br />
Im Regelfall ändert sich am Prozess gar nichts. Das ERP – System erhält als Input<br />
für die Materialdisposition die optimal ermittelten Starttermine der<br />
Produktionsaufträge. Danach laufen im ERP-System die üblichen Prozesse wie MRP<br />
ab, die zu Bestellungen und Wareneingängen führen. Was sich ändert, ist eine<br />
Reduktion des gebundenen Kapitals, weil durch eine realistische und haltbare<br />
Planung Pufferzeiten im Dispoprozess reduziert werden können.<br />
Beispiele, wo Preactor Funktionen übernimmt, die typischerweise im<br />
Bereich ERP angesiedelt sind?<br />
Preactor kann Stücklisten auflösen, Produktionsaufträge erzeugen und<br />
Materialbedarfe ermitteln. Dies ist allerdings nur dann empfehlenswert, wenn es<br />
dafür handfeste Gründe gibt. Ansonsten empfiehlt es sich, ERP – Prozesse im ERP<br />
– System zu belassen.<br />
Fallbeispiel:<br />
Preactor kann die Produktionsaufträge erzeugen, auch für n-stufige Stücklisten,<br />
also für Baugruppen und Unterbaugruppen. Diese Funktionalität wird gerne<br />
verwendet, wenn eine so genaue Betrachtung im ERP-System nicht erforderlich ist<br />
und dort nur Sammelaufträge für eine zeitliche Periode verwendet werden, um<br />
Rückmeldungen und Kosten zu verwalten.
Preactor ist heute einer der wenigen Unternehmen, die ein Feinplanungstool<br />
anbieten, das den höchsten Ansprüchen von APS Funktionalität genügt. Der<br />
Entwicklungsstandort ist England. Dort arbeiten ca. 70 Personen kontinuierlich an<br />
der Weiterentwicklung des Produkts. Bei über 4000 Kunden ist dieses Tool<br />
weltweit eingesetzt. Die Produkteigenschaften stellen wir im Einzelnen am Schluss<br />
des Artikels mit Beispielen zusammen.<br />
Für den Einsatz dieses Tools arbeitet Preactor mit lokalen Partnern zusammen, die<br />
den Kunden bei der Konfigurierung für einen optimalen Einsatz beratend<br />
unterstützen und die die nötigen Schulungsmaßnahmen ausführen. Im<br />
deutschsprachigen Raum ist besonders das Beratungsunternehmen MCP aus<br />
Wien hervorzuheben, das sich durch eine hohe Beratungskompetenz im<br />
Produktionsumfeld auszeichnet und den optimalen Einsatz des Preactor<br />
sicherstellt. MCP hat auch die Schnittstelle zu FlexNet programmiert.<br />
Beispiel eines Erfassungsprozesses in FlexNet<br />
Die Erfassungsprozesse sind unabhängig von jeweiligen Maschinenanbindungen so<br />
ausgelegt, dass der Materialfluss mit seinen Input, Output Verknüpfungen und den<br />
damit verbundenen Lagerbuchungen aufgezeichnet wird. Damit wird das Tracking<br />
und Tracing lückenlos sichergestellt.<br />
Input Funktion
Materialbewegungs-Operationen<br />
FlexNet beinhaltet eine umfassende Materialflusssteuerungsfunktion, mit der<br />
sämtliche Materialbewegungen stationär oder mobil aufgezeichnet werden.
Dashboards mit Soll, Ist Daten<br />
Die einfachen Planungsrechnungen zu den mit Process Builder verfeinerten<br />
Aufträgen werden in Dashboards als Sollrahmen grafisch angezeigt. Beim Einsatz<br />
des Preactor liefert dieser den Planungsrahmen. Zu diesem Sollrahmen laufen<br />
kontinuierlich die Auftrags-Ist Daten auf und man bekommt ein exaktes Bild des<br />
Auftragsfortschritts. Bei nicht zulässigen Abweichungen vom Sollrahmen kann ein<br />
Re-Scheduling im Preactor angestoßen werden. Informationen werden aus den<br />
verschiedenen Sichtweisen angezeigt.
Zusammenfassung<br />
FlexNet mit seinen Basisfunktionen ist der Qualitätsklasse II<br />
(siehe dazu den MES Management Brief MB1202_MES Marktübersicht:<br />
http://www.maschinenmarkt.vogel.de/fachwissen/whitepaper/downloads/2016)<br />
von qualifizierten MES/MOM Systemen zuzuordnen.<br />
Durch die Einbindung des Feinplanungsmoduls Preactor kann man jetzt<br />
FlexNet in die Qualitätsklasse I einordnen. Wünschenswerte Verbesserungen<br />
wäre aus unserer Sicht ein standardisierter Maschinen Konnektor.<br />
Detailinformationen Preactor<br />
Für Interessenten an dem Planungstool Preactor stellen wir einzelne<br />
Produkteigenschaften und Beispiele zusammen, die wir den Unterlagen von MCP<br />
entnommen haben.<br />
Produkteigenschaften Preaktor<br />
Die Planung<br />
Automatische Planung: Mit einem Mausklick lassen sich sämtliche<br />
Aufträge mit allen Arbeitsschritten einplanen.<br />
Belegungsregeln: Bei der Planung werden alle Maschinen und Mitarbeiter<br />
mit ihren jeweiligen Belegungsregeln berücksichtigt. Belegungsregeln<br />
können technische Einschränkungen, Mitarbeiterfähigkeiten oder auch<br />
unterschiedliche Losgrößen sein.<br />
Manuelle Steuerung: Nach der Erstellung des Plans kann der Anwender<br />
jederzeit manuell mittels Drag und Drop in den Plan eingreifen und<br />
Änderungen vornehmen. Mittels verschiedener Farbcodierungen,<br />
Meldungsboxen und Alarmen wird der Anwender immer auf die<br />
Konsequenzen einer manuellen Umplanung hingewiesen.<br />
Simulationen: Bei eiligen Aufträgen, Lieferverzögerungen von<br />
Rohmaterialien oder Unter-Baugruppen, Reparaturen oder auch dem Ausfall<br />
von Maschinen und Mitarbeitern kann der Anwender sofort reagieren und<br />
Preactor einen neuen Plan erstellen lassen. Bei der Neuplanung werden<br />
auch immer die Konsequenzen für andere Aufträge und Maschinen<br />
berücksichtigt, die nicht direkt betroffen waren. Bevor ein neuer Plan<br />
produktiv geschaltet wird, kann der User jederzeit verschiedene<br />
Simulationen nach unterschiedlichen Regeln erstellen und nach einem<br />
Vergleich den besten Plan auswählen.<br />
Nachvollziehbarkeit: Der Anwender kann zu jeder Zeit nachvollziehen,<br />
warum Preactor einen Plan so erstellt, wie es das tut.
Planungsregeln: Preactor bietet bereits im Standard eine ganze Reihe<br />
unterschiedlicher Planungsregeln wie z.B. Vorwärtsplanung (nach<br />
Liefertermin oder Priorität), Rückwärtsplanung (nach Liefertermin oder<br />
Priorität), Rüstoptimierung, Engpassoptimierung, Planung nach bevorzugten<br />
Produkten, etc.. Zusätzlich können eigene Planungsregeln geschrieben und<br />
integriert, oder auch verschiedene Planungsregeln miteinander kombiniert<br />
werden, falls unterschiedliche Bereiche jeweils eine eigene Planungsregel<br />
benötigen.<br />
Materialverfügbarkeitsprüfung: Mittels der Informationen aus dem ERP<br />
(u.a. Stückliste, Lagerbestand und Bestellungen) erkennt Preactor, welche<br />
Zukaufmaterialien für die Aufträge benötigt werden und wann diese<br />
verfügbar sind. Diese Verfügbarkeiten werden dann bei der Planung<br />
berücksichtigt. Sollte es zu Änderungen kommen (z.B. Liefertermin<br />
verschiebt sich), erkennt der Anwender sofort die Konsequenz für den Plan<br />
und kann entsprechende Änderungen vornehmen (z.B. kann er den Plan<br />
manuell anpassen oder automatisch neu planen). Die gleiche Logik wird<br />
selbstverständlich auch für Sekundärbedarfe angewendet.<br />
Reports: Preactor ist mit einem umfangreichen Reporting Tool<br />
ausgestattet, welches dem Planer in verschiedenen Diagrammen und<br />
Tabellen die Ergebnisse der Planung darstellt (Vergleiche von verschiedenen<br />
Simulationen, KPIs wie Rüstanteil, Kapazitätsauslastung, Ressourcenbelegungen,<br />
Job Listen, etc.. Da die Preactor – Datenbank offen ist, können<br />
die Daten auch in jedem beliebigen Reporting- oder Datenanalyse – Tool<br />
verwendet werden.<br />
Performance: Beim Öffnen der Planungsoberfläche in Preactor lädt dieses<br />
sämtliche planungsrelevanten Daten in den Arbeitsspeicher und erlaubt<br />
damit eine schnelle Bedienbarkeit und Einplanung, selbst beim Verwenden<br />
von komplexen Optimierungsregeln. Danach werden die Ergebnisse in der<br />
Datenbank abgelegt und können mittels diverser Schnittstellen jederzeit<br />
abgerufen werden. Generell sollte eine automatische Einplanung innerhalb<br />
von wenigen Minuten erfolgen, selbst bei hohen Datenbeständen.<br />
Adaptierbarkeit<br />
Tabellen und Felder: Da Preactor auf einer offenen Datenbank läuft,<br />
können jederzeit neue Felder und Tabellen angelegt und mittels einer<br />
Schnittstelle gefüllt werden. Diese neuen Daten können dann in der Planung<br />
berücksichtigt werden.<br />
Erweiterungen: Der Anwender kann jederzeit die Konfiguration um<br />
zusätzliche Maschinen, Mitarbeiter oder Regeln erweitern. Die Regeln sind<br />
sehr verständlich in Preactor hinterlegt und daher leicht nachvollziehbar.
Out-of-the-Box Tool: Preactor bietet einen sehr großen Funktionsumfang,<br />
ohne mit Programmierung eingreifen zu müssen. Sofern diese doch<br />
notwendig ist, um z.B. individuelle Anforderungen oder Wünsche in Preactor<br />
zu integrieren, kann Programmcode (Visual Basic .NET) einfach mittels des<br />
PESP Scripts in Preactor eingebunden werden. Daher ist eine Adaptierung<br />
von spezifischen Codes auch zu jeder Zeit möglich.<br />
Schnittstelle: Preactor wird häufig an mehrere Systeme angebunden,<br />
wenn nicht alle Informationen im ERP hinterlegt sind. Beispiele hierfür sind<br />
Systeme wie MES, BDE, Personaldatenverwaltung u.a.<br />
Beispiele, die durch MCP mit Preaktor realisiert wurden<br />
Batchproduktion<br />
Die Aufgabenstellung lautet, die optimale Nutzung einer räumlich begrenzten<br />
Einheit im Planungslauf integriert zu ermitteln. Preactor optimiert in einem<br />
Planungslauf sowohl die Nutzung der Kapazität der Batch - Produktionseinheit als<br />
auch die Reihenfolge an den übrigen Prozessen. Die Herausforderung ist der<br />
intelligente Umgang mit Zielkonflikten – beispielsweise unterschiedliche optimale<br />
Losgrößen im Prozessablauf. Praktische Beispiele für Batch - Produktionseinheiten:<br />
- Autoklaven (Sterilisierung)<br />
- Öfen<br />
- Gefriertrockenkammern<br />
- Vakuumkammern<br />
- Prüffelder<br />
Typische Vorgaben für die Ermittlung des Batchfüllung:<br />
Vorgänger- und/oder Nachfolgerprozesse haben einen anderen<br />
Produktionsprozess, z.B. ein Montageband nach einem Ofen oder ein<br />
kontinuierlicher Extrusions-Prozess vor der Trockenkammer<br />
Produkte dürfen nur nach bestimmten Regeln miteinander kombiniert werden,<br />
abhängig vom Produkt, vom Programm der Batcheinheit für das Produkt, von<br />
Materialeigenschaften, elektrischen Anschlusswerten, dem geplanten<br />
Folgeaggregat usw.
Bei Kombination geht unter bestimmten Umständen Kapazität oder Energie<br />
verloren, wenn zwei Produkte mit unterschiedlicher Prozesszeit oder<br />
unterschiedlichem Programm kombiniert werden<br />
Regeln für das Einräumen, z.B. unterschiedliche Wägen, Stapeln je nach<br />
Produkt erlaubt sowie natürlich Länge, Breite und Höhe<br />
Minimale oder maximale Liegenzeiten vor oder nach dem Batchprozess, z.B.<br />
maximale Liegezeit für die Ölfüllung eines Produkts nach der Vakuumkammer<br />
Maximale Anzahl an gleichzeitig zu startenden Einheiten, typischerweise<br />
aufgrund der Maximallast beim Anfahren<br />
Engpass – Optimierung<br />
Preactor optimiert die Nutzung des Engpasses (Bottleneck-Planung) und erstellt<br />
einen stabilen Plan auch für alle anderen Produktionseinheiten.<br />
Funktionsweise der Engpassplanung<br />
Preactor errechnet zuerst alle nötigen Informationen wie beispielsweise<br />
frühestmögliche Starttermine. Danach wird der Engpass als erstes Aggregat belegt<br />
und voll ausgelastet. Die Termine am Engpass sind nun die Ausgangspunkte für<br />
die Vervollständigung des Plans auf allen anderen Aggregaten. Dabei<br />
berücksichtigt Preactor mehrstufige Stücklisten, also auch die Termine über- oder<br />
untergeordneter Aufträge, sowie die Materialverfügbarkeit an jedem einzelnen<br />
Vorgang.<br />
Dem Planer stehen bei der Ausführung der Engpassplanung folgende<br />
Funktionalitäten zur Verfügung:<br />
Rüstoptimierung<br />
Manuelle Wahl des Engpasses<br />
Dynamische Engpassplanung: automatische Ermittlung des Engpasses, sodass<br />
im Planungshorizont auch wechselnde Engpässe erkannt und planerisch<br />
berücksichtigt werden<br />
Pufferzeit – Optimierung: mit individuell wählbaren Pufferzeiten vor dem<br />
Engpass steuert der Planer die Planstabilität und reduziert gleichzeitig den<br />
Halbfertigwarenbestand (Drum Buffer Rope – Prinzip)<br />
Prozesse fixieren, beispielsweise für fix geplante Kundeninspektionen<br />
Plan reparieren: bei Störungen kann der Planer den Produktionsplan mit<br />
wählbaren Parametereinstellungen reparieren. Der Planer kann genau<br />
bestimmen, wie stark sich der Plan ändert. Ein Parameter ist beispielsweise, ob<br />
Preactor beim Reparieren die Reihenfolge der Aufträge ändern darf.
Optimierung der gesamten Rüstzeit („Minimize Overall Setup“) über alle<br />
Prozesse<br />
Nutzen einer guten Engpassplanung<br />
Gute Engpassplanung maximiert den Durchsatz am Engpass und damit den<br />
Durchsatz der gesamten Fabrik. Richtig justierte Pufferzeiten führen zu einem<br />
stabileren Plan und reduzieren alle Aufwände, die mit intensivem Änderungsdienst<br />
einhergehen. Als „Abfallprodukt“ erhält der Planer kürzere Durchlaufzeiten und<br />
weniger Halbfertigwarenbestand, weil er vor dem Engpass das Pull - Prinzip<br />
perfekt anwendet und dahinter Überkapazitäten (verglichen mit dem Engpass)<br />
bestehen.<br />
Rüstoptimierung<br />
Die Optimierung der Rüstzeit steht prinzipiell immer im Zielkonflikt mit der<br />
Optimierung der Durchlaufzeit und der Halbfertigwarenbestände. Preactor bietet<br />
die Möglichkeit, durch Wahl des Vorausschau – Horizonts („Look Ahead Window“)<br />
situationsgerecht zu planen:<br />
Volle Auslastung – bestmögliche Nutzung der Kapazität durch langen<br />
Vorausschau – Horizont.<br />
Teilauslastung – Optimierung von Durchlaufzeit und Beständen durch kürzeren<br />
Vorausschau - Horizont<br />
Leistungsspektrum der Preactor Rüstoptimierung<br />
Abbildung mehrerer Rüsttabellen für einen Rüstvorgang, beispielsweise eine<br />
Tabelle für die Abhängigkeit der Rüstzeit vom Material des Produkts und eine<br />
andere für die Abhängigkeit von der Farbe<br />
Lokale Regeln: unterschiedliche Rüsttabellen für die Fertigung der gleichen<br />
Produkte an unterschiedlichen Maschinen (z.B. für manuelles oder<br />
teilautomatisiertes Rüsten)<br />
Der Planer kann mit wenigen Klicks Szenarien mit unterschiedlich intensiver<br />
Rüstoptimierung entwickeln und die Ergebnisse statistisch und graphisch<br />
vergleichen<br />
Familienbildung: durch Zusammenfassung von Produkten bzw. Aufträgen in<br />
Familien kann die Rüstoptimierung beschleunigt werden; beispielsweise<br />
Gewichtsklassen oder Materialfamilien wie Metall und Kunststoff
Kampagnenregeln: bewährte Gruppierungen und Reihenfolgen können in<br />
Preactor abgebildet werden. Der Planer hat die Möglichkeit, einen<br />
wellenförmigen Produktionsplan zu erstellen. Preactor findet automatisch die<br />
Aufträge für eine Kampagne und bildet eine optimale Reihenfolge innerhalb der<br />
Kampagne.<br />
Bildung von Rüstgruppen zur Vereinfachung der Stammdatenpflege<br />
Berücksichtigung der Mitarbeiter – Verfügbarkeit, sowohl des Bedienpersonals<br />
der jeweiligen Maschine als auch des Rüstteams<br />
Berücksichtigung von Zusatzbedingungen wie Vorrüsten, Infrastruktur wie<br />
Transportmittel und Vorwärmstationen
Begriffserläuterungen<br />
Patchwork System<br />
Patchwork (engl. patch für Flicken) bzw. Flickwerk ist eine Form der Textiltechnik,<br />
bei der Reste verschiedener Materialien verwendet werden, um neue Textilien<br />
anzufertigen. In der IT spricht man von Patchwork Systemen, wenn man<br />
verschiedene Softwareprodukte von unterschiedlichen Entwicklern bzw. Anbietern<br />
mit den heutigen Verlinkungstechniken zu einem funktionalen Gesamtsystem<br />
zusammen zu fügen versucht. Systeme dieser Art führen in der Regel zu keinen<br />
zufriedenstellenden Lösungen, weil diese Systeme aus meist unterschiedlichen<br />
Datenbasen mit Datenredundanz und unterschiedlichen, mehrfachen Key<br />
Systemen bestehen, auf unterschiedlichen Oberflächenphilosophien beruhen und<br />
oft unterschiedliche Basistechnologien verwenden.<br />
Dem stehen gegenüber integrierte Systeme, in denen meist sämtliche<br />
Funktionsbausteine aus einer Entwicklung bzw. von einem Anbieter stammen und<br />
damit die oben genannten Problemstellungen von Patchwork Systemen vermeiden.<br />
Value Stream Analyse<br />
(nach Wikipedia)<br />
„Die Wertstromanalyse ist eine betriebswirtschaftliche Methode zur Verbesserung<br />
der Prozessführung in Produktion und Dienstleistung. Sie wird auch als<br />
Wertstromaufnahme eines Ist-Zustandes bezeichnet, engl. Value Stream Mapping<br />
(VSM).<br />
Dieser erste Verfahrensschritt des sogenannten Wertstrommanagements (Value<br />
Stream Management) liefert ein Modell der Material- und Informationsflüsse der<br />
einzelnen Werteströme.<br />
In der Analyse werden die nicht-wertschöpfenden Prozesse identifiziert. Im<br />
Entwurfsansatz wird im Rahmen eines Wertstromdesigns ein verbesserter<br />
Wertstrom gestaltet, bei dem die nicht-wertschöpfenden Tätigkeiten und unnötige<br />
Liegezeiten eliminiert sind. Der vergleichbare Ansatz im Service Management<br />
minimiert nicht die Liegezeiten, sondern die einzelnen Wartezeiten zwischen den<br />
Verrichtungen. Insbesondere im Toyota-Produktionssystem ist das Eliminieren der<br />
Verschwendung ein wichtiger Baustein. Das japanische Wort für Verschwendung<br />
ist Muda, das Verfahren zur Beseitigung der Verschwendung ist die sogenannte<br />
Muda-Elimination.“
In fortgeschrittenen Wertstromanalysesystemen werden auch die wertschöpfenden<br />
Tätigkeiten mit einbezogen, insbesondere bei einer Kostenbetrachtung sowohl der<br />
direkten und indirekten Kostenelemente am jeweiligen Produkt.<br />
APS<br />
(Advanced Planning and Scheduling = Feinplanung im Sinne von APS)<br />
APS ist ein erweitertes Netzplanterminierungssystem. Netzplansysteme<br />
terminieren aus der Auftragssicht alle Arbeitsgänge in der Produktion, und sie<br />
betrachten die sich dynamisch einstellenden Engpässe, wie sie sich in realen<br />
Prozessen ergeben. APS ist eine Weiterführung der Netzplan Terminierung und der<br />
Oberbegriff für Planungssysteme, die die oben erwähnten neuen Verfahren als<br />
Planungsmethode einsetzen und die im Gegensatz zu MRP folgende Erweiterungen<br />
aufweisen:<br />
APS synchronisiert Material und Kapazität simultan gegen begrenzt<br />
verfügbare Kapazität,<br />
ist schnell und vermeidet übermäßige Lagerhaltungskosten, unproduktive<br />
Eilaufträge und ungewollte Lieferverzögerungen.<br />
Der wesentliche Unterschied eines APS zu anderen Planungsverfahren ist, dass<br />
dieses Verfahren in verknüpften Prozessketten arbeitet. APS verbindet auch<br />
Kundenaufträge mit den Fertigungsaufträgen. Jeder Kundenauftrag ist Teil eines<br />
Netzplanes aller beteiligten Fertigungsaufträge.<br />
Ein APS plant jeden Arbeitsgang jedes Auftrags rekursiv über die gesamte<br />
Prozesskette. Dabei werden Situationen vermieden, bei denen zwei verschiedene<br />
Arbeitsgänge dieselbe Ressource zur selben Zeit belegen (Vermeidung von<br />
Ressourcen-Kollisionen). Ermittelt ein APS eine solche Kollision, passt es den<br />
geplanten Zeitpunkt für den Arbeitsgang des Auftrages mit der niedrigeren<br />
Priorität automatisch so an, dass ein machbarer Produktionsplan entsteht.<br />
Materialbedarfe im Produktionsprozess werden nach Zukaufteilen und<br />
Eigenfertigungsteilen unterschieden. Ein APS plant beides zu dem Zeitpunkt ein,<br />
zu dem das Teil tatsächlich benötigt wird. Das heißt, ein APS berücksichtigt die<br />
Zusammenführung von Teilen auf Montage-/Arbeitsgangebene und nicht etwa nur<br />
zum Start des ersten Montage-/Arbeitsgangs. Dies ist insbesondere wichtig bei<br />
Produktionsprozessen und Montageprozessen mit längerer Durchlaufzeit.
Seminar 1: Tagesseminar<br />
MES Marktüberblick – Einzelbeurteilung MES Anbieter
Globaler Markt:<br />
- Veränderte Anforderungen an Produktionssysteme<br />
Paradigmenwechsel bei Produktionssystemen:<br />
- MES/MOM Systeme verdrängen ERP Systeme in der Produktion<br />
MES/MOM Systeme Ausrichtung am Leitungs- und Entscheidungsmanagement:<br />
- Monetärer Nutzennachweis vor Einführung eines MES/MOM Systems<br />
Veränderte Anforderungen an MES/MOM Systeme:<br />
Integrationsmanagement mit Manufacturing Flow Management für<br />
- Design, Planung, Ausführung (intelligent adaptive manufacturing)<br />
- Intern und extern vernetzte Systeme (Webtechnologie)<br />
- Werke vergleichende Systeme (Multi Plant Management)<br />
- Anspruchsvolle Analytiksysteme (advanced analytics)<br />
Individuelles Anforderungsprofil:<br />
- Ermittlung des Unternehmensqualitätsstatus<br />
- Prozessablaufdesign und individuelles Anforderungsprofil<br />
Beurteilung des MES/MOM Marktangebots:<br />
- Beurteilungskriterien eines MES/MOM Systems - Einordnung der Systeme<br />
in Qualitätsklassen<br />
- MES/MOM Anforderungsspektrum gespiegelt im deutschsprachigen MES<br />
Produktangebot bei<br />
adicom, <strong>Apriso</strong>, iTac, GFOS, SIMATIC IT, SAP ME, camLine, InQu, Werum, Felten,<br />
Wonderware, Syncos, Proxia, FasTec, Forcam, PSIPENTA, Industrie Informatik,<br />
Grass, IBS, apromace, AIS.
Vorgehen beim Auswahlprozess:<br />
- Vorauswahl gemäß der Kernanforderungen<br />
- Simulation der Prozessabläufe durch die verbleibenden Anbieter<br />
MES/MOM Einführung:<br />
- Einführungsmanagement des ausgewählten Systems<br />
- Nutzenkontrollmanagement<br />
An wen wendet sich das Seminar:<br />
Das Seminar wendet sich an Alle, die in den Entscheidungsprozess für ein MES<br />
eingebunden sind:<br />
Geschäftsführer, Werksleiter, Produktionsleiter, Arbeitsvorbereitung, Controlling<br />
Preis: 680.-- EUR<br />
Im Preis enthalten sind umfassende Unterlagen und eine CD mit dem MES<br />
Simulatorsystem SI – MES. Die Preise verstehen sich ohne Mehrwertsteuer.<br />
Das Seminar kann auch individuell abgestimmt auf die jeweilige Firma abgehalten<br />
werden. Preis 1.000.-- EUR plus Mehrwertsteuer, Fahrtkosten,<br />
Übernachtungskosten<br />
Termine:<br />
Nach Vereinbarung<br />
Anmeldung bei:<br />
Vogel Business Media GmbH & Co. KG<br />
Max-Plank-Str. 7/9<br />
97082 Würzburg<br />
Telefon: 0049 931 418-2054Fax: 0049 931 418-2900<br />
www.vbm-seminare.de
Seminar 2: 3 Tage Seminar<br />
MES Schulungskurs
Seminarbasis<br />
In diesem Schulungskurs werden in Form eines dreitägigen Workshops die Inhalte<br />
eines qualifizierten MES vermittelt. Dies erfolgt anhand eines MES Simulators, der<br />
im Rahmen von Beratungsprojekten im Produktionsumfeld in den letzten zwei<br />
Jahrzehnten entwickelt wurde. Dieser Simulator enthält sämtliche<br />
Funktionsbausteine eines qualifizierten MES im Sinne eines integrierten, flexiblen<br />
und anpassungsfähigen Produktionsmanage-mentsystems der neuen Generation.<br />
Für den Workshop erhält jeder Seminarteilnehmer eine CD mit dem Simulator, der<br />
gemeinsam auf den Laptops der Teilnehmer installiert wird, weil er die praktische<br />
Grundlage für die Vermittlung der MES Funktionsinhalte ist. Die Teilnehmer<br />
können diesen Simulator kostenlos für eigene Anwendungsfälle verwenden<br />
(Simulationen, Ausschreibungs-projekte).<br />
Seminarinhalte<br />
1.Tag<br />
MES Marktsituation<br />
Zuerst wird den Teilnehmern ein Überblick über die heutige Marktsituation<br />
gegeben. Es werden Begriffe geklärt und es erfolgt eine klare Zuordnung der<br />
Funktionen nach dem ISA Ebenen Modell.<br />
Es soll dabei vermittelt werden, welcher Paradigmenwechsel bei den<br />
Produktionssystemen in den letzten 5 Jahren vollzogen wird und dadurch MES zu<br />
einem strategischen Instrument wird.<br />
Es wird auf die Kriterien eingegangen, die bei der Auswahl eines MES zu<br />
berücksichtigen sind.
Modell eines “Integrated, Flexible, Adaptive Manufacturing System“<br />
Es folgt die Entwicklung und Erläuterung eines Produktionsmanagementsystems<br />
der neuen Generation anhand der Bausteine<br />
Manufacturing Flow Design<br />
Manufacturing Flow Planning<br />
Manufacturing Flow Execution<br />
Dabei wird auf die Kriterien eingegangen, die bei der Auswahl eines MES zu<br />
berücksichtigen sind.<br />
Es folgt die Darstellung und Einordnung der einzelnen Funktionsbausteine eines<br />
MES.<br />
Manufacturing Flow Design<br />
Als erstes werden die Grundlagen eines qualifizierten MES erläutert. Es ist dies das<br />
Produktdatenmodell, das anhand der Richtlinien der ISA 95 und 88 dargestellt<br />
wird. Es betrifft dies die Thematik „Product Definition Management“ und das<br />
„Resources Management“.<br />
Hier wird insbesondere die Bedeutung des Arbeitsplans als Datendrehscheibe für<br />
sämtliche Planungs- und Ausführungsfunktionen aufgezeigt. Anhand von<br />
Beispielen wird ein allgemeingültiger Ansatz zur Arbeitsplanverwaltung und -<br />
gestaltung simuliert.
2.Tag<br />
Simulation Arbeitsplan<br />
Der Stoff des Vortages bezüglich „Manufacturing Flow Design“ wird anhand eines<br />
gemeinsam entwickelten Beispiels aufgefrischt und vertieft. Hier wird auch<br />
gezeigt, wie das Auftragsmanagement Eingang in den Arbeitsplan finden kann.<br />
Manufacturing Flow Planning<br />
Zuerst wird den Teilnehmern ein Überblick über die Inhalte eines operativen<br />
Planungssystems gegeben. Es werden die verschiedenen Planungsphilosophien<br />
anhand ausgewählter qualifizierter Planungstools erläutert.<br />
Order Management<br />
Danach erfolgt die Darstellung eines Auftragsmanagement der neuen Generation.<br />
Insbesondere wird hier die „Demand Driven Manufacturing“ Philosophie als Kern<br />
einer auf den Einzelbedarf ausgerichteten Produktion dargestellt mit den<br />
verschiedenen Inhalten zur Produktionsglättung und zu einem elektronischem<br />
Kanban.<br />
Zur Simulation werden einzelne Aufträge erfasst, die verplant werden.<br />
Es wird die Integration der Bestell- und Wareneingangsfunktionen in ein MES<br />
anhand eines Simulationsbeispiels abgebildet.<br />
Terminierungsmanagement<br />
Es folgt die eigentliche Terminierung. Hier wird anhand eines Beispiels gezeigt, wie<br />
ausgehend von einem Einzelbedarf die Prozesskette rückwärts aufgelöst und<br />
synchronisiert wird bei simultaner Berücksichtigung der Ressourcenverfügbarkeit.<br />
Danach wir der Einzelauftrag in den Kontext mit einem bestehenden Auftragspool<br />
gebracht mit einer Reihenfolgebestimmung auf der Basis von Prioritäten und<br />
Regeln (Rüstmatrix).
Änderungsmanagement<br />
Hier wird gezeigt, wie ein MES Anpassungen aufnimmt, verarbeitet und die<br />
Auswirkungen in Echtzeit aufzeigt. Anhand von Beispielen werden verschiedene<br />
Szenarien simuliert, wie Kalenderänderungen, Schichtmodellanpassungen,<br />
Änderung des Termins und Änderungen der Auftragsmenge.
Personaleinteilung<br />
In einer weiteren Sektion wird gezeigt, wie in einem MES die kurzfristige<br />
Personaleinteilung zu erfolgen hat, die Voraussetzung ist für die<br />
Ausführungsfreigabe der verplanten Aufträge.<br />
3.Tag<br />
Rekapitulation des Themas Planung<br />
Es werden die Planungsinhalte kurz rekapituliert und mittels eines Beispiels wird<br />
ein Auftrag erfasst, verplant und einzelne Änderungen vorgenommen, um die<br />
Inhalte praktikabel zu vertiefen und zu verankern.<br />
Manufacturing Flow Execution<br />
Es werden die klassischen Inhalte der Ausführungssysteme in ihrem Ablauf<br />
dargestellt. Dabei wird anhand eines Simulationsbeispiel gezeigt, wie mittels eines<br />
Workflows die einzelnen Funktionen im Arbeitsgang abzuarbeiten sind.<br />
Insbesondere wird gezeigt, wie in einem qualifiziertem MES die<br />
Materialflusssteuerung (Vorgänger-, Nachfolgerbeziehungen) auf unterster<br />
Einheitenebene durchzuführen ist.
Rüst-, Fertigungs-, Reinigungsvorgänge<br />
Es werden die BDE Abläufe für das Rüsten, das Fertigen und den Ausbau- bzw.<br />
Reinigungsprozess<br />
mit den Zeitstempeln gezeigt sowie die Funktionsabläufe innerhalb dieses BDE<br />
Rahmens für die Materialbereitstellung, den Materialeinsatz, die<br />
Werkzeugzuordnung sowie die Outputerstellung mit den Prüfabläufen.<br />
Tracking und Tracing Funktionen<br />
Ein besonderes Gewicht wird auf die Aufzeichnung des Tracking Prozesses gelegt<br />
mit den verketteten Input-, Outputvorgängen, die Voraussetzung ist für eine<br />
lückenlose Auftragsrückverfolgung.
Prüfdatenerfassung und -kontrolle<br />
Gesondert wird gezeigt, wie die Arbeitsgang spezifische Prüfdatenerfassung<br />
variabler wie attributiver Prüfmerkmale mit den damit verbunden<br />
Kontrollfunktionen zu einem SPC/SQC erfolgt.<br />
Echtzeitkontrolle<br />
Es wird in einem gesonderten Kapitel die Echtzeitkostenkontrolle behandelt, die in<br />
einem künftigen MES eine immer größere Bedeutung bekommt.<br />
Hinzukommen die Echtzeitereignismeldungen im laufenden Prozess. Diese<br />
Kontrollprozesse werden anhand der simulierten Beispiele präsentiert.<br />
Performance Management<br />
Abschließend wird ein Überblick über die Darstellung der erfassten Leistungsdaten<br />
in Dashboards gegeben.<br />
Zertifikat<br />
Jeder Teilnehmer erhält ein Teilnahmezertifikat am Seminar. Wer an einer<br />
qualifizierten Beurteilung interessiert ist, erhält ein Beispiel zur Simulierung des<br />
Lernstoffs. Dieses ist innerhalb von 14 Tagen mittels des mitgelieferten Simulators<br />
abzubilden und dem Seminarleiter zuzuschicken. Es erfolgt eine Beurteilung, die<br />
zum Zertifikat des MES Informations-Manager (MIM) führt.
An wen wendet sich das Seminar:<br />
Das Seminar wendet sich an Alle, die mit einem MES arbeiten müssen.<br />
Preis: 1.790.-- EUR<br />
Im Preis enthalten sind umfassende Unterlagen und eine CD mit dem MES<br />
Simulatorsystem SI – MES. Die Preise verstehen sich ohne Mehrwertsteuer.<br />
Das Seminar kann auch individuell abgestimmt auf die jeweilige Firma abgehalten<br />
werden. Preis 2.500.-- EUR plus Mehrwertsteuer, Fahrtkosten,<br />
Übernachtungskosten<br />
Termine:<br />
Nach Vereinbarung<br />
Anmeldung bei:<br />
Vogel Business Media GmbH & Co. KG<br />
Max-Plank-Str. 7/9<br />
97082 Würzburg<br />
Telefon: 0049 931 418-2054<br />
Fax: 0049 931 418-2900<br />
www.vbm-seminare.de