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Produktionsanpassung (Aufgaben) - Universität Kaiserslautern

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<strong>Produktionsanpassung</strong> (<strong>Aufgaben</strong>)<br />

Grundzüge der Betriebswirtschaftslehre:<br />

Betriebliche Leistungserstellung<br />

PD Dr. Georg Fassott<br />

© 2009 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur)<br />

Wertschöpfungskette als prozessorientierte<br />

Gliederung der BWL<br />

Steuerung: Übergeordnete Prozesse<br />

Forschung &<br />

Entwicklung<br />

Strategisches<br />

Marketing<br />

Marktorientierte Unternehmensführung<br />

Strategie: Unternehmensentwicklung und Unternehmensplanung<br />

Umsetzung: Direkte Prozesse<br />

Beschaffung<br />

Lagerhaltung<br />

Produktion<br />

Unterstützung: Flankierende Prozesse<br />

Logistik<br />

Personal / Organisation<br />

Lagerhaltung<br />

Investition & Finanzierung<br />

Rechnungswesen<br />

Absatz<br />

(operatives<br />

Marketing)<br />

05.01.2010<br />

Service/<br />

Kundendienst<br />

© 2009 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 2<br />

Markterfolg<br />

Gewinn/Deckungsbeitrag<br />

Quelle: vgl. Töpfer (2007), S. 484


Gliederung<br />

Literatur:<br />

Wöhe/Döring (2008), S. 321-325<br />

Wöhe/Kaiser/Döring (2008), S. 129-135<br />

© 2009 Technische <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> – BWL für Hörer anderer Fachbereiche (www.uni-kl.de/entrepreneur) 3<br />

Anpassung an<br />

steigende Nachfrage<br />

• Die BUTTERBERG AG sieht sich einer steigenden Nachfrage nach<br />

Butter gegenüber. Zur Fertigung wird in elektrisch betriebenen<br />

Butterfertigern Sahne zu Butter geschlagen.<br />

• Die Butterberg AG verfügt über 4 Anlagen, die mit unterschiedlicher<br />

Intensität betrieben werden können. Jede Anlage wird zu Beginn eines<br />

Arbeitsgangs mit einer Sahnemenge bestückt, die zu 800 kg Butter<br />

führt.<br />

• Die Arbeitszeit liegt bei 8 Stunden/Tag. Reinigung und Beschickung<br />

der Butterfertiger dauern 1 Stunde/Tag und Anlage (Annahme: diese<br />

Unterbrechung ist unabhängig von der Zahl der täglichen<br />

Beschickungen)<br />

• Die Dauer eines Arbeitsgangs ist abhängig von der Schaltstufe (I-IV).<br />

Mit zunehmender Schaltstufe erhöht sich der Stromverbrauch:<br />

Schaltstufe<br />

I<br />

II<br />

III<br />

IV<br />

Stromverbrauch (kWh)<br />

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20<br />

24<br />

28<br />

32<br />

Bearbeitungszeit (Min.)<br />

75<br />

60<br />

55<br />

50


Anpassung an<br />

steigende Nachfrage<br />

1. Alle vier Anlagen arbeiten bisher in Schaltstufe I. Wie groß ist die<br />

maximale Outputmenge pro Arbeitstag?<br />

2. Bisher wurden im Tagesdurchschnitt 17.000 kg Butter produziert und<br />

verkauft. Wie beurteilen Sie die Anweisung der Produktionsleitung, die<br />

Butterfertiger in Schaltstufe I zu betreiben?<br />

3. Die Nachfrage steigt auf (a) 20.000 kg/Tag bzw. (b) 24.000 kg/Tag.<br />

Bei der Butterberg AG erwägt man, die Mittagspause (60 Min.) in zwei<br />

Schichten abzuhalten. Außerdem überlegt man, gleitende Arbeitszeit<br />

mit 90 Minuten Gleitzeit einzuführen. Soll sich die BUTTERBERG AG<br />

der veränderten Nachfrage zeitlich (Mittagspause, Gleitzeit) oder<br />

intensitätsmäßig (Änderung der Schaltstufe) anpassen?<br />

4. Nach einem weiteren Monat steigt die Tagesnachfrage auf 31.000 kg.<br />

Wie soll sich die BUTTERBERG AG der veränderten Situation<br />

anpassen?<br />

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Anpassung an<br />

steigende Nachfrage<br />

1. Alle vier Anlagen arbeiten bisher in Schaltstufe I. Wie groß ist die maximale<br />

Outputmenge pro Arbeitstag?<br />

– Outputmenge/Tag = Outputmenge/h • Anzahl Betriebsstunden<br />

– Anzahl Betriebsstunden = (8-1) • 4 = 28 h/Tag<br />

– Outputmenge/Std. = 800 • 60/75 = 640 kg/h<br />

– Outputmenge/Tag = 640 • 28 = 17.920 kg/Tag<br />

2. Bisher wurden im Tagesdurchschnitt 17.000 kg Butter produziert und verkauft.<br />

Wie beurteilen Sie die Anweisung der Produktionsleitung, die Butterfertiger in<br />

Schaltstufe I zu betreiben?<br />

– Laut 1. ist Absatzmenge schon mit Schaltstufe 1 herstellbar<br />

– Wirtschaftlichkeitsüberlegung bezüglich Stromverbrauch/Charge:<br />

I. (20 • 75) / 60 = 25,0 kW<br />

II. (24 • 60) / 60 = 24,0 kW<br />

III. (28 • 55) / 60 = 25,6 kW<br />

IV. (32 • 50) / 60 = 26,6 kW<br />

– Optimale Intensität in Schaltstufe II, d.h. alle Butterfertiger in S II betreiben und<br />

dafür zeitweise stillstehen zu lassen<br />

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Anpassung an<br />

steigende Nachfrage<br />

3. Die Nachfrage steigt auf (a) 20.000 kg/Tag bzw. (b) 24.000<br />

kg/Tag. Bei der Butterberg AG erwägt man, die Mittagspause<br />

(60 Min.) in zwei Schichten abzuhalten. Außerdem überlegt<br />

man, gleitende Arbeitszeit mit 90 Minuten Gleitzeit einzuführen.<br />

Soll sich die BUTTERBERG AG der veränderten Nachfrage<br />

zeitlich (Mittagspause, Gleitzeit) oder intensitätsmäßig<br />

(Änderung der Schaltstufe) anpassen?<br />

a) Maximale Tagesproduktion in SII:<br />

800 • (60/60) • 28 = 22.400 kg<br />

Intensitätsmäßige Anpassung auf optimale Intensität ist<br />

ausreichend<br />

b) Zeitliche Anpassung zum Ausgleich der Fehlmenge<br />

(1.600 kg), dies entspricht einer Verlängerung der<br />

täglichen Laufzeit der Anlagen von 7 auf 7,5 Stunden.<br />

Sowohl Mittagspausenänderung als auch Gleitzeit sind<br />

hierfür ausreichend.<br />

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Anpassung an<br />

steigende Nachfrage<br />

4. Nach einem weiteren Monat steigt die Tagesnachfrage auf 31.000 kg.<br />

Wie soll sich die BUTTERBERG AG der veränderten Situation<br />

anpassen?<br />

• Laufzeit 7 h/Tag bei Optimalintensität: 22.400 kg Butter<br />

• Zeitliche Anpassung (ohne Überstundenzuschläge) durch Überbrückung<br />

Mittagspause und Gleitzeit ergibt<br />

2,5h/Tag zusätzlich: 800 •2,5 •4 = 8.000 kg<br />

• Handlungsoptionen nach zeitlicher Anpassung<br />

(1) Schaltstufe II (Optimalintensität), 9,5 h Laufzeit (Normallohn), 30.400 kg<br />

Tagesproduktion<br />

Nachteil: 600 kg entgangene Nachfrage<br />

(2) Schaltstufe II (Optimalintensität), > 9,5 h Laufzeit (Überstundenzuschlag);<br />

31.000 kg Tagesproduktion<br />

Nachteil: Überstundenzuschlag<br />

(3) Teilweise Schaltstufe II, teilweise Schaltstufe III; maximal 9,5 h Laufzeit<br />

(Normallohn); 31.000 kg Tagesproduktion<br />

• Entscheidung erfordert Quantifizierung des jeweiligen Nachteils<br />

– Bruttogewinn für 1 kg Butter<br />

– Faktorpreise (Stromkosten, Überstundenzuschlag)<br />

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Anpassung an<br />

steigende Nachfrage<br />

5. Die BUTTERBERG AG hat errechnet, dass Nachteil (3) am geringsten<br />

ist und entscheidet sich zu einer weiteren Intensitätsänderung. Genügt<br />

es, dass ein einziger Butterfertiger auf Schaltstufe III gestellt wird,<br />

während die anderen in Optimalintensität betrieben werden?<br />

• 3 Anlagen auf SII: 30.400 • 3/4 = 22.800 kg<br />

• 1 Anlage auf SIII: 800 • 60/55 = 873 kg/h<br />

• Gesamt: 22.800 kg + (873 • 9,5) kg = 31.094 kg<br />

6. Es wird ein weiterer dauerhafter Anstieg der Nachfrage erwartet.<br />

Halten Sie es für sinnvoll, dass der Kauf einer fünften Anlage<br />

(quantitative Anpassung) erwogen wird, obwohl noch nicht sämtliche<br />

Möglichkeiten zeitlicher und intensitätsmäßiger Anpassung<br />

ausgeschöpft sind?<br />

a) Nachteil quantitativer Anpassung: Fixkosten von Anlage 5<br />

b) Nachteil anderer Anpassung: Stromkosten,<br />

Überstundenzuschläge, ggf. erhöhter Anlagenverschleiß<br />

• Ja, falls a) < b)<br />

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