Spezielle Schmerztherapie - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik ...
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2.4. Physiotherapie bei chronischem Schmerz<br />
Physiotherapie in einer stress- und angstfreien Behandlungssituation unterstützt die<br />
individuelle Schmerzverarbeitung auf körperlicher Ebene. Das Lernen von Übungen<br />
zur Minderung von Schmerzreizen und deren Umsetzung in den Alltag soll zur<br />
Unterbrechung des Schmerzkreislaufs beitragen.<br />
2.5. Ergotherapie bei chronischem Schmerz<br />
Ziel der Ergotherapie ist es, ergonomische Arbeitsweisen und -haltungen so<br />
einzuüben und in den Arbeitsablauf zu integrieren und zu automatisieren, dass die<br />
Patienten im schmerzfreien (tolerablen) Bereich in ihrer Aktivität zunehmend<br />
gefördert werden.<br />
3. Behandlungsziele<br />
Der chronische Schmerzpatient ist ein schwieriger Patient, seine Erwartungen<br />
schwanken von großer Hoffnung bis zur Hoffnungslosigkeit. Im Regelfall ist die<br />
Diagnostik der Unfallfolgen abgeschlossen und die Erkenntnis gewonnen, dass<br />
durch chirurgisch/orthopädische Eingriffe eine Beschwerdelinderung nicht zu erzielen<br />
ist. Die interdisziplinären Behandlungsziele sind:<br />
• Erstellen eines langfristigen multimodalen Behandlungsplanes<br />
• Reduktion der Schmerzempfindung<br />
• Patienten-Information zum chronischen Schmerz<br />
• Aktive Schmerzbewältigung des Patienten<br />
• Vermittlung von Selbsthilfemaßnahmen<br />
• Adäquate Medikamenteneinnahme bzw. –Reduktion<br />
• Zeitkontingente statt schmerzkontingente Interventionen<br />
• Planung der beruflichen Wiedereingliederung oder Hilfestellung bei der<br />
Bewältigung des Berufsalltages.<br />
4. Behandlungsinhalte<br />
4.1. Ärztliche <strong>Schmerztherapie</strong><br />
Schmerz- und Medikamentenanamnese; Überprüfung und Reduktion oder<br />
Einstellung der Schmerzmedikation; nach Maßgabe der jeweiligen Indikations-<br />
Wirkungs- und Nebenwirkungsprofile: die kontrollierte Gabe von Analgetika<br />
(Nichtopioide, WHO-Stufe I; Opioide WHO-Stufen II-III;) und Adjuvantien; Nerven-<br />
und Wurzelblockade; Periphere Regionalanästhesie (Plexusblockade);<br />
Sympathikusblockade; Spinale Opioidanalgesie; Beitrag zur interdisziplinären<br />
Planung und Durchführung von Schmerzmedikamentenentwöhnung und -entzug;<br />
Aufklärung der Patienten über Dauer und Wirkung der schmerzärztlichen<br />
Maßnahmen; Verlaufskontrolle der Visuellen Analogskala (VAS) im<br />
Schmerzkalender; regelmäßige interdisziplinäre Teambesprechungen.