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Wasser: (k)ein Recht für alle? - Stiftung Bildung und Entwicklung

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In Westafrika ist die <strong>Wasser</strong>menge, die über<br />

die Flüsse abfließt, seit den 1970er Jahren<br />

um über 40 % zurückgegangen.<br />

In den 1990er Jahren waren pro Jahr etwa<br />

201 Millionen Menschen von klimabedingten<br />

Naturkatastrophen betroffen.<br />

Edward Blackie<br />

Die 10 wärmsten Jahre wurden<br />

seit 1994 verzeichnet.<br />

Die 1990er Jahre waren das wärmste<br />

Jahrzehnt seit dem 14. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />

Künftig wird sich die Erde in jedem<br />

Jahrzehnt um 0,2ºC bis 0,5ºC erwärmen.<br />

Das <strong>Wasser</strong> war überall...<br />

Im Januar 2006 gab es <strong>ein</strong> Hochwasser am Fluss Waghi im westlichen<br />

Hochland von Papua-Neuguinea. Nach Monaten der Dürre<br />

hatte m<strong>ein</strong>e Familie schon angefangen, um Regen zu beten. Wir<br />

brauchten unbedingt <strong>Wasser</strong> <strong>für</strong> die Gemüsegärten, wo wir unsere<br />

Nahrungs mittel anbauen, <strong>und</strong> <strong>für</strong> die Kaffeeplantage, auf der wir<br />

arbeiten. Als es dann anfing zu regnen, wollte es gar nicht mehr<br />

aufhören. Der Fluss trat über die Ufer <strong>und</strong> riss <strong>alle</strong>s, was sich ihm<br />

in der flachen Talsohle entgegenstellte, mit sich. Das ganze Dorf<br />

flüchtete sich in die Berge, doch unsere Häuser, unsere Gärten, unsere<br />

Tiere, die Plantage... <strong>ein</strong>fach <strong>alle</strong>s stand unter <strong>Wasser</strong>.<br />

Als das <strong>Wasser</strong> sich wieder zurückgezogen hatte, dachten wir, das<br />

Schlimmste wäre vorbei. Doch wir täuschten uns. Alles war mit<br />

<strong>ein</strong>er dicken Schicht von Schlamm, Sand <strong>und</strong> Schutt überzogen.<br />

Die Kadaver der ertrunkenen Tiere fingen an zu verwesen. Wir erkrankten<br />

an Malaria, weil die Pfützen <strong>und</strong> Tümpel ideale Brutstätten<br />

<strong>für</strong> Stechmücken waren. Erst nach vier Monaten Aufräumungs-<br />

<strong>und</strong> Reparaturarbeiten konnte m<strong>ein</strong>e Familie nach Hause<br />

zurückkehren.<br />

Das Absurde an der Überschwemmung war, dass wir um Regen gebetet<br />

hatten, weil wir k<strong>ein</strong> <strong>Wasser</strong> hatten, <strong>und</strong> als es endlich regnete,<br />

drohten wir inmitten der <strong>Wasser</strong>massen zu verdursten.<br />

Denn nach dem Hochwasser stand k<strong>ein</strong> unbedenkliches <strong>Wasser</strong><br />

zum Trinken oder Waschen zur Verfügung, weil die Bäche, aus<br />

denen wir normalerweise unser <strong>Wasser</strong> holen, entweder zerstört<br />

oder durch Tierkadaver verseucht waren. Wir mussten unseren <strong>Wasser</strong>bedarf<br />

mit Flaschenwasser decken! Selbst jetzt, nach <strong>ein</strong>em Jahr,<br />

ist noch immer k<strong>ein</strong>e Norma lität <strong>ein</strong>gekehrt.<br />

Norman Wai, Papua- Neuguinea<br />

Gäbe es ab heute k<strong>ein</strong>e Emissionen mehr,<br />

würden dennoch die Temperaturen wegen der bisherigen Emissionen weiterhin ansteigen.<br />

KLIMAWANDEL 27

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