1 Was ist Sprache - UK-Online
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Institut für Lingu<strong>ist</strong>ik, 3. Stock<br />
Fr. 17.10.08, 9.40 Uhr und 11.40Uhr<br />
Di. 21.10. 11.40 Uhr<br />
Mi 22.10. 15.15 Uhr (in Verbindung mit dem Tutorium)<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 1<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 1<br />
Edward Sapir<br />
* Jan. 26, 1884, Lauenburg, Pomerania, Ger.<br />
† Feb. 4, 1939, New Haven, Conn., U.S.<br />
Language is a purely human and<br />
non-instinctive method of<br />
communicating ideas, emotions<br />
and desires by means of a<br />
system of voluntarily produced<br />
symbols. (1921: 8)<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 3<br />
Edward Sapir<br />
Language: An<br />
Introduction to the<br />
Study of Speech<br />
(11.50 €)<br />
Die <strong>Sprache</strong> – Eine<br />
Einführung in das<br />
Wesen der <strong>Sprache</strong>.<br />
München: Max Hueber<br />
Verlag (1961)<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 5<br />
<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>?<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 2<br />
Edward Sapir<br />
* Jan. 26, 1884, Lauenburg, Pomerania, Ger.<br />
† Feb. 4, 1939, New Haven, Conn., U.S.<br />
<strong>Sprache</strong> <strong>ist</strong> eine ausschließlich<br />
dem Menschen eigene, nicht im<br />
Instinkt wurzelnde Methode zur<br />
Übermittlung von Gedanken,<br />
Gefühlen und Wünschen mittels<br />
eines Systems von frei geschaffenen<br />
Symbolen. (1961: 17)<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 4<br />
Leonard Bloomfield<br />
* April 1, 1887, Chicago, Ill., U.S.<br />
† April 18, 1949, New Haven, Conn.<br />
The totality of utterances that can<br />
be made in a speech-community<br />
is the language of that speechcommunity.<br />
(1933: 153)<br />
1933. Language. New York et al.:<br />
Holt, Reinhart and Winston<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 6<br />
1
Chomsky, Noam<br />
* Dec. 7, 1928, Philadelphia, Pa., U.S.<br />
From now on I will consider<br />
a language to be a set<br />
(finite or infinite) of<br />
sentences, each finite in<br />
length and constructed of a<br />
finite set of elements.<br />
(1957: 13)<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 7<br />
<strong>Sprache</strong><br />
• Allg. die nicht einer bloß sinnlich-triebhaften<br />
Empfindungsmitte, sondern dem seel.-ge<strong>ist</strong>.<br />
Verstehenszentrum des Menschen<br />
entspringende Fähigkeit des Menschen, mit<br />
einer sinnlich wahrnehmbaren Gestalt (Zeichen,<br />
Bild, Wort) eine nur ge<strong>ist</strong>ig verstehbare<br />
Bedeutung zu verbinden (Zeichen-S., Bild-S.,<br />
Wort-S. als S. im eig. Sinne.)<br />
• Herders Kleines philosophisches Wörterbuch 1965 (1958)<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 9<br />
• Ganz einfach gesagt, <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong> ein »Mittel<br />
zum Austausch von Informationen«. Damit sind<br />
so unterschiedliche Dinge wie Mimik, Gesten,<br />
Körperhaltungen, Pfeiftöne, Handzeichen,<br />
Schrift, mathematische <strong>Sprache</strong>, Programmieroder<br />
Computersprache gemeint.<br />
• Und in einer solch breiten Definition haben auch<br />
die chemische »<strong>Sprache</strong>« der Ameisen und die<br />
»Tanzsprache« der Bienen ihren Platz.<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 11<br />
<strong>Sprache</strong><br />
Aus den Bedürfnissen des gesellschaftlichen<br />
Lebens, insbesondere der Produktionstätigkeit,<br />
hervorgegangenes und sich ständig entwickelndes<br />
System verbaler Zeichen, das der Formierung der<br />
Gedanken im Prozeß der Erkenntnis der<br />
objektiven Realität durch die Menschen dient und<br />
den Austausch ihrer Gedanken und emotionalen<br />
Erlebnisse sowie die Fixierung und Aufbewahrung<br />
des erworbenen Wissens ermöglicht.<br />
(Marx<strong>ist</strong>isch-Lenin<strong>ist</strong>isches Wörterbuch der Philosophie Bd. 3 1972)<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 8<br />
Ganz einfach gesagt!<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 10<br />
Bienensprache<br />
Unter der folgenden Adresse finden Sie weitere Informationen<br />
zum Bienentanz<br />
http://homepage.ruhr-uni-bochum.de/Udo.L.Figge/Index.html<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 12<br />
2
<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>?<br />
• Language is a highly elaborated signaling<br />
system. We call the aspects that are<br />
peculiar to it the design features of<br />
language.<br />
• Some of these we find only with the<br />
language of human beings, others we<br />
have in common with animals.<br />
• Another aspect of human language is that<br />
we express thoughts with words.<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 13<br />
1. Channel/Kanal<br />
• Kommunikation kann auf unterschiedlichen Kanälen<br />
geschehen<br />
– Geruch olfaktorisch<br />
– Bewegung kinetisch (z.B. Gestik/Mimik)<br />
– Elektrizität<br />
– Licht<br />
– Geräusche/Laute<br />
• Menschliche <strong>Sprache</strong> <strong>ist</strong> primär Lautsprache<br />
– vokal-auditorisch<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 15<br />
3. Displacement/Situationsentbundenheit<br />
• Ein Sprachsignal kann sich auf räumlich<br />
und/oder zeitlich entfernte Sachverhalte<br />
oder Gegenstände beziehen.<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 17<br />
Design Features of Language<br />
Nach Hockett & Altmann 1968 „A Note<br />
on Design Features“ in Sebeok (ed.)<br />
Animal Communication. Bloomington:<br />
Indiana University Press<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 14<br />
2. Social Setting<br />
• Wer <strong>ist</strong> an der Kommunikation beteiligt<br />
und wie <strong>ist</strong> er beteiligt.<br />
• Gibt es einen Adressaten?<br />
• Wird gleichzeitig oder nacheinander<br />
kommuniziert?<br />
• Gibt es Rollenwechsel zwischen Sprecher<br />
und Hörer?<br />
• Gibt es Feedback?<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 16<br />
4. Tradition - <strong>Sprache</strong>rwerb<br />
• Eine <strong>Sprache</strong> wird durch Lernen<br />
überliefert.<br />
• <strong>Sprache</strong> <strong>ist</strong> nicht angeboren.<br />
• Angeboren <strong>ist</strong> die Sprachfähigkeit, d.h. die<br />
Fähigkeit jede beliebige <strong>Sprache</strong> zu<br />
erwerben und erlernen.<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 18<br />
3
5. Produktivität/Kreativität<br />
• Wir können in der <strong>Sprache</strong> alles Mögliche<br />
sagen und wir können vor allem Neues,<br />
vorher nie Gehörtes sagen und verstehen.<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 19<br />
• 6. Semantizität<br />
– Sprachliche Zeichen haben Bedeutung<br />
• 7. Arbitrarität<br />
– Zwischen dem Zeichen und seiner<br />
Bedeutung besteht normalerweise keine<br />
Ähnlichkeit<br />
• 8. Diskretheit<br />
– Sprachliche Zeichen bestehen aus<br />
isolierbaren Einheiten<br />
• 9. Dualität oder Doppelte Gliederung<br />
– Mit einer begrenzten Anzahl von Elementen<br />
eine unbegrenzte Anzahl von Zeichen bilden<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 21<br />
<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> ein Zeichen?<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 23<br />
• 6. Semantizität<br />
– Sprachliche Zeichen haben Bedeutung<br />
• 7. Arbitrarität<br />
– Zwischen dem Zeichen und seiner<br />
Bedeutung besteht normalerweise keine<br />
Ähnlichkeit<br />
• 8. Diskretheit<br />
– Sprachliche Zeichen bestehen aus<br />
isolierbaren Einheiten<br />
• 9. Dualität oder Doppelte Gliederung<br />
– Mit einer begrenzten Anzahl von Elementen<br />
eine unbegrenzte Anzahl von Zeichen bilden<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 20<br />
<strong>Sprache</strong> als Zeichensystem<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 22<br />
• Zeichenrelation<br />
• ETWAS STEHT FÜR ETWAS<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 24<br />
4
• Zeichenrelation<br />
• ETWAS STEHT FÜR ETWAS<br />
• ALIQUID STAT PRO ALIQUO<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 25<br />
• Zeichenrelation<br />
• ETWAS STEHT FÜR ETWAS<br />
• ALIQUID STAT PRO ALIQUO<br />
X Y<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 26<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 27 16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 28<br />
Tisch<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 29 16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 30<br />
5
tiS/<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 31<br />
• 6. Semantizität<br />
– Sprachliche Zeichen haben Bedeutung<br />
• 7. Arbitrarität<br />
– Zwischen dem Zeichen und seiner<br />
Bedeutung besteht normalerweise keine<br />
Ähnlichkeit<br />
• 8. Diskretheit<br />
– Sprachliche Zeichen bestehen aus<br />
isolierbaren Einheiten<br />
• 9. Dualität oder Doppelte Gliederung<br />
– Mit einer begrenzten Anzahl von Elementen<br />
eine unbegrenzte Anzahl von Zeichen bilden<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 33<br />
Semiotische Dreieck<br />
Odgen/Richards 1923 The Meaning of meaning<br />
Zeichen<br />
Begriff/Vorstellung<br />
trilateral<br />
Zeichenform [Bezeichnetes]<br />
[Referent]<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 35<br />
Saussure, Ferdinand de<br />
• * Nov. 26, 1857, Geneva, Switz.<br />
• † Feb. 22, 1913, Geneva<br />
• Die Natur des<br />
sprachlichen Zeichens<br />
• In: Grundfragen der allgemeinen<br />
Sprachwissenschaft 1931 (orig.<br />
Cours de Lingu<strong>ist</strong>ique Générale<br />
1916)<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 32<br />
Semantizität<br />
Bilateralität des sprachlichen Zeichens<br />
Signifié<br />
Signifikat<br />
Bezeichnetes<br />
Signifiant<br />
Signifikant<br />
Bezeichnendes<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 34<br />
• 6. Semantizität<br />
– Sprachliche Zeichen haben Bedeutung<br />
• 7. Arbitrarität<br />
– Zwischen dem Zeichen und seiner<br />
Bedeutung besteht normalerweise keine<br />
Ähnlichkeit<br />
• 8. Diskretheit<br />
– Sprachliche Zeichen bestehen aus<br />
isolierbaren Einheiten<br />
• 9. Dualität oder Doppelte Gliederung<br />
– Mit einer begrenzten Anzahl von Elementen<br />
eine unbegrenzte Anzahl von Zeichen bilden<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 36<br />
6
Arbitrarität<br />
• Die Zuordnung zwischen Bezeichnendem<br />
und Bezeichneten <strong>ist</strong> konventionell<br />
vorgegeben aber willkürlich (= arbiträr)<br />
• Ausnahmen sind onomatopoetische Formen:<br />
– Kuckuck, Ticktack, Wauwau<br />
– Klatschen, platschen, tatschen<br />
– Ideophone in afrikanischen <strong>Sprache</strong>n<br />
• kEtEkEtEkEtE ‚laufender Ziegenbock‘<br />
• Foooooo ‚Lachen eines Elefanten‘<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 37<br />
Zeichentypen<br />
• Indexikalische Zeichen<br />
– Bei denen es eine kausale Beziehung<br />
zwischen Signifikat und Signifikant besteht<br />
• Rauch Feuer, Fieber Krankheit<br />
• Ikonische Zeichen<br />
– Bei denen eine Ähnlichkeit zwischen<br />
Signifikat und Signifikant besteht<br />
• Symbolische Zeichen<br />
– Die Beziehung <strong>ist</strong> arbiträr<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 39<br />
Diskretheit<br />
• Sprachliche Einheiten sind in kleinere<br />
Einheiten segmentierbar .<br />
– /tage/ /lage/ /klage/ /sage/ /wage/ /plage/<br />
– /un/-/schön/ /schön/-/er/ /schön/-/heit/<br />
– /sag/-/en/ /sag/-/te/ /ge/-/sag/-/t/<br />
• Nicht diskret sind Mimik/Gestik<br />
• Kommunikation des Oktopus mit Farbe <strong>ist</strong><br />
nicht diskret<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 41<br />
• Jespersen 1922. Symbolic Value of the Vowel i<br />
• Eines Sommers, als eine schwere Dürre in<br />
Fredrikssta (Norwegen) herrschte wurde der<br />
folgende Satz in einer Toilette aufgehängt:<br />
Ziehen Sie die Spülung nicht für bimmelim,<br />
sondern nur für bummelum<br />
und jedermann verstand auf der Stelle.<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 38<br />
• 6. Semantizität<br />
– Sprachliche Zeichen haben Bedeutung<br />
• 7. Arbitrarität<br />
– Zwischen dem Zeichen und seiner<br />
Bedeutung besteht normalerweise keine<br />
Ähnlichkeit<br />
• 8. Diskretheit<br />
– Sprachliche Zeichen bestehen aus<br />
isolierbaren Einheiten<br />
• 9. Dualität oder Doppelte Gliederung<br />
– Mit einer begrenzten Anzahl von Elementen<br />
eine unbegrenzte Anzahl von Zeichen bilden<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 40<br />
• Übung<br />
• Armut<br />
• Podolski<br />
• sagen<br />
• sagte<br />
• breiter<br />
• breitere<br />
Diskrete Einheiten<br />
• Ü-bung<br />
• Ar-mut<br />
• Po-dols-ki<br />
• sa-gen<br />
• sag-te<br />
• brei-ter<br />
• brei-te-re<br />
SILBEN<br />
• Üb-ung<br />
• Armut<br />
• Podolski<br />
• sag-en<br />
• sag-te<br />
• breit-er<br />
• breit-er-e<br />
MORPHEME<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 42<br />
7
• 6. Semantizität<br />
– Sprachliche Zeichen haben Bedeutung<br />
• 7. Arbitrarität<br />
– Zwischen dem Zeichen und seiner<br />
Bedeutung besteht normalerweise keine<br />
Ähnlichkeit<br />
• 8. Diskretheit<br />
– Sprachliche Zeichen bestehen aus<br />
isolierbaren Einheiten<br />
• 9. Dualität oder Doppelte Gliederung<br />
– Mit einer begrenzten Anzahl von Elementen<br />
eine unbegrenzte Anzahl von Zeichen bilden<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 43<br />
PARA-<br />
DIGMA<br />
Paradigmatisch =<br />
füreinander<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 45<br />
Paradigmatisch =<br />
füreinander<br />
SYNTAGMA<br />
syntagmatisch = miteinander<br />
syntagmatisch = miteinander<br />
t a s s e n<br />
k<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 47<br />
Zweifache Gliederung<br />
nach Martinet (1965)<br />
• Sprachliche Ausdrücke lassen sich auf<br />
zwei unterschiedlichen Ebenen zerlegen:<br />
• A) in kleinste bedeutungstragende<br />
Einheiten (= Morpheme)<br />
• B) kleinste bedeutungsunterscheidende<br />
Einheiten (= Phoneme), die nur Form,<br />
aber keine Bedeutung aufweisen<br />
(Bußmann 2002 3 :767)<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 44<br />
Paradigmatisch =<br />
füreinander<br />
syntagmatisch = miteinander<br />
k a s s e n<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 46<br />
Paradigmatisch =<br />
füreinander<br />
syntagmatisch = miteinander<br />
m a s s e n<br />
t<br />
k<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 48<br />
8
PARA-<br />
DIGMA<br />
Paradigmatisch =<br />
füreinander<br />
syntagmatisch = miteinander<br />
l a s s e n<br />
m<br />
t<br />
k<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 49<br />
Paradigmatisch =<br />
füreinander<br />
SYNTAGMA<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 51<br />
Paradigmatisch =<br />
füreinander<br />
syntagmatisch = miteinander<br />
(Ich) geh-e<br />
syntagmatisch = miteinander<br />
(Ich) geh-e<br />
(Du) geh-st<br />
(Er) geh-t<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 53<br />
Phoneme<br />
• Bett Mett Nett Fett<br />
• /bEt/ /mEt/ /nEt/ /fEt/<br />
• /be:t/ /me:t/<br />
• Beet Met<br />
MINIMALPAARE<br />
Zwei Zeichenkörper, die sich wie bald und bild<br />
nur in einem Segment unterscheiden<br />
bilden ein Minimalpaar.<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 50<br />
Paradigmatisch =<br />
füreinander<br />
syntagmatisch = miteinander<br />
(Ich) geh-e<br />
(Du) geh-st<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 52<br />
Paradigmatisch =<br />
füreinander<br />
syntagmatisch = miteinander<br />
(Ich) geh-e<br />
(Du) geh-st<br />
(Er) geh-t<br />
(Sie) geh-en<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 54<br />
9
Paradigmatisch =<br />
füreinander<br />
syntagmatisch = miteinander<br />
Der Hund beißt die Katze<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 55<br />
Paradigmatisch =<br />
füreinander<br />
syntagmatisch = miteinander<br />
Der Hund beißt die Katze<br />
Peter liebt den Hund<br />
Maria haßt den Hund<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 57<br />
• <strong>Sprache</strong> <strong>ist</strong> die dem Menschen arteigene<br />
Ausdrucksform<br />
• Sie <strong>ist</strong> ein System symbolischer Zeichen,<br />
das zweifach gegliedert <strong>ist</strong>.<br />
• Sie kann kreativ verwendet werden.<br />
• Die Sprachfähigkeit <strong>ist</strong> angeboren,<br />
<strong>Sprache</strong> selber muss erworben werden.<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 59<br />
Paradigmatisch =<br />
füreinander<br />
syntagmatisch = miteinander<br />
Der Hund beißt die Katze<br />
Peter liebt den Hund<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 56<br />
<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>?<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 58<br />
<strong>Sprache</strong> als Sprachfähigkeit = langage<br />
<strong>Sprache</strong> als System = langue<br />
<strong>Sprache</strong> als Äußerung = parole<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 60<br />
10
• LANGAGE = die allgemeine Sprachbefähigung;<br />
• LANGUE = das spezifische System, das einer<br />
spezifischen <strong>Sprache</strong> in einer spezifischen<br />
Phase ihrer Geschichte (Synchronie) zugrunde<br />
liegt,<br />
- das allgemein sozial anerkannt <strong>ist</strong><br />
- und das unabhängig vom Individuum <strong>ist</strong> (ein<br />
einzelner könnte es nicht modifizieren);<br />
• PAROLE = die konkreten Äußerungen von<br />
Menschen, die die spezifische <strong>Sprache</strong><br />
sprechen und somit das spezifische, abstrakte<br />
System der LANGUE ständig aktualisieren<br />
(http://www.giovanni-lanza.de/ss_2002.htm)<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 61<br />
Sprachursprung<br />
16.10.2008 <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Sprache</strong>? 62<br />
11