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Lösung Grundlagen und Syntax - UK-Online

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<strong>Lösung</strong> <strong>Gr<strong>und</strong>lagen</strong> <strong>und</strong> <strong>Syntax</strong><br />

Was Sie jetzt können sollten<br />

Gr<strong>und</strong>begriffe:<br />

Syntaktische Analyse:<br />

syntaktische Strukturbegriffe (Konstituentenstruktur, Phrase, Kopfkonstituente),<br />

syntaktische Kategorie, syntaktische Funktion, Valenz bzw. Subkategorisierung, Rektion,<br />

Kongruenz, Transformation (Bewegung), Gr<strong>und</strong>begriffe der X-Bar-<strong>Syntax</strong><br />

(Kopfkonstituente, Kopfprojektion, Phrase, Spezifikator, Komplement, Adjunkt)<br />

die wichtigsten syntaktischen Kategorien <strong>und</strong> Funktionen im Deutschen, die Satzarten,<br />

Verbstellung; traditionelle Analyse (topologische Felderstruktur, Wortarten, syntaktische<br />

Funktionen), Analyse im Rahmen der X-Bar-<strong>Syntax</strong>/PPT<br />

1 . A u f g a b e ( A n k r e u z t e s t z u r S y n t a x u n d a l l g. G r u n d b e g r i f f e n )<br />

Bitte kreuzen Sie bei den Multiple-Choice-Aufgaben diejenige(n) Antwort(en) an, die Sie für richtig<br />

halten. Es können keine, eine, mehrere oder alle Antworten richtig sein.<br />

a. Welche Aussagen sind richtig?<br />

Im Vorfeld darf nur eine Konstituente stehen.<br />

In der linken Satzklammer steht immer nur das finite Verb.<br />

Das Mittelfeld muss besetzt werden.<br />

Abhängige Nebensätze können erneut im Stellungsfeldermodell analysiert werden.<br />

b. <strong>Syntax</strong> ist ein Gebiet der Sprachwissenschaft, in dem Regeln definiert werden,<br />

wie Sätze gebaut sein müssen, um schön zu klingen.<br />

wie Sätze in der jeweiligen Sprache aufgebaut sein müssen, um grammatisch zu sein.<br />

an welcher Stelle im Satz die Stammbetonung liegt.<br />

wie Wörter zu wohlgeformten Phrasen <strong>und</strong> Sätzen verknüpft werden.<br />

c. Was besagt der Argumentbegriff der generativen Grammatik?<br />

X ist Argument von Y, wenn X von Y eine Thetarolle zugewiesen wird.<br />

X ist Argument von Y, wenn X eine Angabe von Y ist.<br />

X ist Argument von Y, wenn X eine Kopfkategorie ist von X 0 .<br />

d. In welchem Fall hat weder eine Topikalisierung (Bewegung einer Konstituente nach Spec-CP)<br />

noch eine Finitumsvoranstellung stattgef<strong>und</strong>en?<br />

Hat die Schöne auf dem Bett gelegen?<br />

...weil die Schöne auf dem Bett gelegen hat.<br />

Auf dem Bett hat die Schöne gelegen.<br />

e. Welche Eigenschaften treffen auf das Komplement im X-bar-Schema zu?<br />

Jedes Komplement wird durch einen X'-Knoten dominiert.<br />

Jedes Komplement kann frei hinzugefügt werden.<br />

Die morphosyntaktischen Merkmale des Komplements sind vom Kopf abhängig.<br />

Das Komplement verändert den Kopf der Phrase.<br />

S. Bank Einführung in die Sprachwissenschaft des Deutschen 1/7


f. Welche wesentlichen Eigenschaften hat das sprachliche Zeichen nach Saussure?<br />

Endozentrizität<br />

Arbitrarität<br />

Adäquatheit<br />

Rekursivität<br />

Diachronie<br />

g. Welche der folgenden syntaktischen Eigenschaften werden im X-bar-Modell sichtbar?<br />

Linearität<br />

Bewegung<br />

Hierarchie<br />

Singularität<br />

h. Welche der folgenden Ausdrücke bezeichnen Theta-Rollen?<br />

Agens<br />

Benefizient<br />

Antezedens<br />

Regens<br />

Patiens<br />

Konstituens<br />

i. Welche Auffassung vom menschlichen Spracherwerb vertritt Chomsky?<br />

nativistisch (bestimmte sprachspezifische Strukturen sind dem Menschen angeboren)<br />

behavioristisch (die Sprachfähigkeit ist als Reiz-Reaktions-System zu betrachten)<br />

kognitivistisch (die Sprachfähigkeit ergibt sich aus angeborenen allgemeinen kognitiven<br />

Fähigkeiten)<br />

j. Was besagt das Perkolationsprinzip?<br />

Der Kopf einer Phrase muss immer am Rand stehen.<br />

Der Kopf einer Phrase ist tilgbar.<br />

Der Kopf bestimmt die morphosyntaktischen Merkmale seiner Komplemente.<br />

Jede Phrase muss mindestens einen Kopf haben.<br />

Die morphosyntaktischen Merkmale des Kopfs <strong>und</strong> der Phrase stimmen überein.<br />

k. Wie nennt man die Position innerhalb einer Phrase, die unmittelbar vom maximalen Knoten<br />

dominiert wird <strong>und</strong> zugleich Schwester von X' ist?<br />

Adjunkt<br />

Spezifikator<br />

Komplement<br />

Kopf<br />

c-Kommando<br />

S. Bank Einführung in die Sprachwissenschaft des Deutschen 2/7


l. Welche komplementären Begriffspaare (Dichotomien) sind zentral in Saussures Cours de<br />

linguistique générale?<br />

<strong>Syntax</strong> – Morphologie<br />

langue – parole<br />

signifié – signifiant<br />

Produzent – Rezipient<br />

Agens – Patiens<br />

Synchronie – Diachronie<br />

syntagmatisch – paradigmatisch<br />

m. c-Kommando …<br />

ist ein anderes Wort für Rektion<br />

ist eine rein strukturbezogene Beziehung<br />

ist eine notwendige Bedingung für Rektion<br />

der Kopf c-kommandiert sein Komplement<br />

n. Objekte sind immer …<br />

Komplemente<br />

Argumente<br />

Adjunkte<br />

Angaben<br />

Ergänzungen<br />

o. In welcher Beziehung stehen die unterstrichenen Ausdrücke zueinander?<br />

i) Der Bahnhofsvorsteher stoppte den Passanten, als dieser die Gleise überqueren wollte.<br />

ii) Der Bahnhofsvorsteher stoppte den Passanten. – Der Bahnhofsvorsteher stoppte den Zug.<br />

i) <strong>und</strong> ii): syntagmatisch<br />

i) <strong>und</strong> ii): paradigmatisch<br />

i) syntagmatisch, ii) paradigmatisch<br />

i) paradigmatisch, ii) syntagmatisch<br />

p. Wichtige Kriterien für die Bestimmung von Wortarten bzw. lexikalischen Kategorien sind...<br />

Flektierbarkeit<br />

Distribution<br />

Verwendungshäufigkeit<br />

festes/variables Genus<br />

lautliche Form<br />

q. Welche Bewegungen finden gemäß PPT in deutschen Verbzweitsätzen statt?<br />

Subjektvoranstellung (Objektvoranstellung nur in Nebensätzen)<br />

Verbbewegung<br />

Topikalisierung<br />

keine (es handelt sich um die Gr<strong>und</strong>wortstellung)<br />

S. Bank Einführung in die Sprachwissenschaft des Deutschen 3/7


. Woran erkennt man den Kopf einer Phrase?<br />

Den Kopf kann man auch weglassen.<br />

Der Kopf bestimmt die morphosyntaktische Form seiner Komplemente.<br />

Der Kopf hat dieselbe Distribution wie die Phrase.<br />

Der Kopf ist immer valenzabhängig.<br />

Der Kopf hat immer festes Genus.<br />

s. Unter Universalgrammatik versteht man (in der generativen Grammatik):<br />

Die Menge aller möglichen Wortstellungsvarianten einer Sprache.<br />

Die Menge von (angeborenen) grammatischen Prinzipien <strong>und</strong> Parametern, die allen Sprachen<br />

gemeinsam sind.<br />

Eine Grammatik, die sowohl Laien als auch Sprachwissenschaftlern als Nachschlagewerk<br />

dient.<br />

t. Warum ist folgender Satz ungrammatisch: Heute wir haben die Sonne aufgehen sehen?<br />

weil im Deutschen ein Adverb niemals im Vorfeld stehen darf<br />

weil im Deutschen nur Subjekte im Vorfeld stehen dürfen<br />

weil im Deutschen nur eine Konstituente im Vorfeld stehen darf<br />

weil nur Subjekte <strong>und</strong> Objekte im Vorfeld stehen dürfen<br />

u. Nach der PPT wird das Akkusativobjekt regiert …<br />

vom verbalen Kopf (V 0 )<br />

vom finiten Verb (I 0 )<br />

vom Komplement<br />

je nach Satz entweder vom verbalen Kopf oder finiten Verb (V 0 /I 0 )<br />

v. Welche Bewegungen haben hier stattgef<strong>und</strong>en: Die Studenten laufen durch den Wald.<br />

Topikalisierung<br />

Perkolation in die Spec-IP<br />

Verbbewegung<br />

es hat keine Bewegung stattgef<strong>und</strong>en<br />

w. Welche Wortarten können (im Deutschen) Valenzträger sein?<br />

Adjektive<br />

Interjektionen<br />

Nomen<br />

Verben<br />

Präpositionen<br />

S. Bank Einführung in die Sprachwissenschaft des Deutschen 4/7


2. A u f g a b e ( To p o l o g i s c h e s F e l d e r m o d e l l )<br />

a) Analysieren Sie die folgenden Sätze im topologischen Feldermodell. Führen Sie bei komplexen<br />

Sätzen sowohl eine Analyse für den Gesamtsatz als auch für die entsprechenden Teilsätze durch.<br />

(1) a. Diese nette Frau gibt dem H<strong>und</strong> manchmal eine Wurst aus der städtischen<br />

Metzgerei.<br />

b. Klaus hofft, dass der H<strong>und</strong> den Festtagsbraten frisst.<br />

c. Rühr den Braten nicht an!<br />

Vorfeld<br />

(a) Diese nette Frau gibt<br />

(b) Klaus hofft<br />

linke<br />

Satzklammer<br />

Mittelfeld<br />

dem H<strong>und</strong> manchmal eine Wurst<br />

aus der städtischen Metzgerei<br />

dass der H<strong>und</strong> den Festtagsbraten frisst<br />

(c) Rühr den Braten nicht an<br />

rechte<br />

Satzklammer<br />

Nachfeld<br />

dass der H<strong>und</strong> den<br />

Festtagsbraten frisst<br />

b) Bestimmen Sie die syntaktischen Funktionen der unterstrichenen Konstituenten in (1)<br />

manchmal<br />

dass der H<strong>und</strong> den Festtagsbraten frisst<br />

den Braten<br />

valenzfreies Adverbial<br />

Akkusativobjekt<br />

Akkusativobjekt<br />

S. Bank Einführung in die Sprachwissenschaft des Deutschen 5/7


3 . A u f g a b e ( X - B a r , P P T )<br />

a) Analysieren Sie die folgende Phrase im X-bar-Modell<br />

(2) eine Wurst aus der städtischen Metzgerei<br />

g<br />

g g<br />

g g<br />

g<br />

g<br />

g g g<br />

g g g<br />

g g<br />

g g<br />

g g<br />

g<br />

g g<br />

g g<br />

g g<br />

g g<br />

g<br />

NP<br />

3<br />

DP N'<br />

3<br />

D' N' PP<br />

3<br />

D 0 N 0 Spec P'<br />

3<br />

eine Wurst P 0 NP<br />

3<br />

aus DP N'<br />

3<br />

D' AP N'<br />

D 0 A' N 0<br />

DP der A 0 Metzgerei<br />

D' städtischen<br />

gi<br />

D 0 NP<br />

eine N'<br />

gi<br />

N ' PP<br />

N 0 P'<br />

gi<br />

Wurst P 0 DP<br />

aus D'<br />

gi<br />

D 0 NP<br />

(Alternativ als DP-Analyse) der N'<br />

eg<br />

AP N'<br />

A' N 0<br />

A 0 Metzgerei<br />

städtischen<br />

S. Bank Einführung in die Sprachwissenschaft des Deutschen 6/7


g<br />

g<br />

g<br />

g<br />

b) Geben Sie die S-Struktur (mit Spuren) des folgenden Satzes an.<br />

(3) Dem H<strong>und</strong> gibt diese Frau eine Wurst.<br />

g<br />

g<br />

g g g<br />

g g g<br />

g g g g<br />

g g<br />

g g<br />

CP<br />

3<br />

Spec C'<br />

rp<br />

NP k C 0 IP<br />

1 q p<br />

DP N' gibt i Spec I'<br />

3<br />

D' N 0 NP j VP I 0<br />

1 3<br />

D 0 H<strong>und</strong> DP N' Spec V' t i<br />

3<br />

dem D' N 0 t j t k V'<br />

3<br />

D 0 Frau NP V 0<br />

1<br />

diese DP N' t i<br />

D' N 0<br />

D 0 Wurst<br />

g<br />

eine<br />

c) Erläutern Sie die Motivation der Bewegung der unterstrichenen Phrase in (3).<br />

[Dem H<strong>und</strong>] k gibt i [diese Frau] j t j t k eine Wurst t i t i<br />

k: Topikalisierung (Vorfeldbesetzung, Non-A-Bewegung): Bewegung der NP dem<br />

H<strong>und</strong> (genau eine Konstituente) aus der zweiten Objektposition in die Spec-CP-<br />

Position um die Satzart (hier Verb-Zweit-Satz) <strong>und</strong> damit den Satzmodus (hier<br />

Deklarativsatz) festzulegen.<br />

Zum Vergleich (nicht Teil der <strong>Lösung</strong>):<br />

i: Verbbewegung (Kopfbewegung): Zuerst Verbanhebung von V 0 nach I 0 , um die<br />

Finitheitsmerkmale in I 0 aufzunehmen. Danach Finitumvoranstellung nach C 0 (linke<br />

Satzklammer), um die Position zu besetzen <strong>und</strong> damit die Satzart, bzw. den<br />

Satzmodus (Hauptsatz) festzulegen.<br />

j: A-Bewegung des Subjekts von Spec-VP nach Spec-IP um (vom finiten I 0 )<br />

Nominativkasus zu erhalten (Kasusfilter).<br />

S. Bank Einführung in die Sprachwissenschaft des Deutschen 7/7

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