Ferndorf und sein Wasser

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Trinkwasser Die alte Wasserversorgung Bis zur ersten zentralen Wasserversorgung mit Hausanschlüssen, die die Gemeinde ab 1906/07 verlegen ließ, wurde das Trink- und Brauchwasser teils aus Hausbrunnen teils direkt aus dem Dorfbach (Irlenbach) entnommen. Einige Häuser hatten auch kurze Rohrleitungen vom Bach bis zum Hof. Für die Versorgung des Dorfes gab es außerdem Quellen mit bestem Trinkwasser am Klingel-“born“, im Tiefenseifen („Weiher“-Straße), an der Höhstraße (Schulgelände), in der Heeg und im Gebiet der Schlenkestraße. 158 „Wächtersch Römmelche“. Das mit Grauwacke verkleidete Becken erhält sein Wasser durch einen Graben und eine Rohrleitung vom Irlenbach (10/1995) *1) *1) (.../...) Foto-Datum *2) [...] siehe Quellenverzeichniss
Die letzte öffentliche Trinkwasserquelle war die an der Ecke Kindelsbergstraße/Feldhof, deren Becken von einem kleinen Dach geschützt war. Mancher ältere Ferndorfer hat hier noch das Wasser mit einer Kelle in den mitgebrachten Eimer gefüllt und nach Hause getragen. Das Stenger‘sche Anwesen im Dorfkern hat bis heute ein Wasserrecht aus dem Jahre 1881. Sein Wasserbecken, genannt „Wächtersch Römmelche“, wird vom Irlenbach durch einen Graben und eine Rohrleitung versorgt. Allerdings ist das Wasser durch die Verschmutzung des Baches ungenießbar geworden. Einwohnerzahlen von Ferndorf nach [BÖTTGER 1951, ENGELBERT 1994, STADT KREUZTAL 2000] Längst nicht mehr genutzte Hausbrunnen hatten der Fröhlichshof, Feldhof, die Häuser Stenger und Arnold „Ahlebörnersch“ (vorm Berg) und die meisten anderen alten Höfe. Auf dem Hof der „Roten Schule“ wurde vor einigen Jahren ein mindestens 9 m tiefer Brunnen freigelegt. Der „Pötz“ (vom ital. „pozzo“: Brunnen) ist mit Bruchsteinen ausgemauert, wesentlich größer als die üblichen Hausbrunnen und heute Teil des Ferndorfer Museumsbezirkes. Vermutlich diente er der Versorgung der umliegenden Höfe. Bis um 1900 kam man mit der dezentralen Wasserversorgung mehr schlecht als recht aus. Allmählich wurde jedoch die Bedeutung der Wasserqualität, die erheblich zu wünschen übrig ließ, für die Gesundheit erkannt. Im Antrag der Gemeinde Ferndorf auf Einrichtung einer neuen Wasserversorgung von 1903 [A-1903] *2) heißt es: „...Das Wasser der Hausbrunnen ist nicht nur durch die sehr nahe liegenden Düngerstätten (Misten) und Jauchegruben beeinfl ußt....“ Nicht nur das Wasser des Irlenbaches, das vor allem durch das Weidevieh verschmutzt wurde, erst recht das der Ferndorf war kaum noch genießbar. Ihr Wasser wurde „...durch die Abfl üsse der bei Hilchenbach und Umgebung gelegenen Lederfabriken nachteilig beeinfl ußt...“. Weiter wird das schlechte Grundwasser des Ferndorftales beklagt: „...nach dem vom Herrn Apotheker Irle in Ferndorf vorgenommenen Untersuchungen enthält das Grundwasser des Ferndorftales u.a. viel Ammoniak und Salpetrige Säure...“ Das war hauptsächlich auf die Abwässer der Gerbereien und vor allem der „Essigfabrik“ (Destillationswerk der DEGUSSA zur Herstellung von Holzgeist und Teeren) auf dem Gelände der ehemaligen Loher Hütte zurückzuführen. Dazu kamen die Berg-, Hütten- und Hammerwerke, die jahrhundertelang die Ferndorf und ihre Nebenbäche nicht nur als Antriebsmittel für ihre Wasserräder, zur Erzaufbereitung, als Wasch- und Prozesswasser, Ferndorf und sein Wasser 159 Jahr 1461 1563/87 1707/08 1818 1827 1846 1849 1864 Ein- wohner 110 195 290 508 524 664 688 873 Jahr 1885 1903 1910 1925 1929 1935 1940 1957 1967 Ein- wohner 1 183 1 430 1 529 1 995 2 058 2 107 2 179 3 140 3 505 Erläuterungen 1563 gab es 31 Häuser und 238 Stück Großvieh, 1599 zählte man 10 Pferde, 174 Stück Rindvieh, 165 Schafe und 57 Schweine. Im gleichen Jahr starben 50 Ferndorfer an der Pest.
Seite 1 und 2: Mathias Döring Klaus-Heinrich Dör
Seite 3: Einleitung Ziel dieser Arbeit war e
Seite 7 und 8: Die erste zentrale Wasserleitung au

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