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Programm KJL 2010 - Berliner Festspiele

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the water buffalo<br />

when I was a kid, there was a big water buffalo living in the vacant<br />

lot at the end of our street, the one with the grass no one ever<br />

mowed. He slept most of the time, and ignored everybody who<br />

walked past, unless we happened to stop and ask him for advice. Then he<br />

would come up to us slowly, raise his left hoof and literally point us in<br />

the right direction. But he never said what he was pointing at, or how far<br />

we had to go, or what we were supposed to do once we got there. In fact,<br />

he never said anything because water buffalos are like that; they hate<br />

talking.<br />

This was too frustrating for most of us. By the time anyone thought<br />

to “consult the buffalo”, our problem was usually urgent and required a<br />

straightforward and immediate solution. Eventually we stopped visiting<br />

him altogether, and I think he went away some time after that: all we<br />

could see was long grass.<br />

It’s a shame, really, because whenever we had followed his pointy<br />

hoof we’d always been surprised, relieved and delighted at what we<br />

found. And every time we’d said exactly the same thing – “How did he<br />

know?”<br />

Aus „Tales from Outer Suburbia“ von Shaun Tan,<br />

Allen & Unwin, Sydney, 2008.<br />

Der Wasserbüffel<br />

Als ich noch klein war, lebte auf dem leeren Grundstück am Ende<br />

unserer Straße, dem mit dem Gras, das nie gemäht wurde, ein<br />

großer Wasserbüffel. Meistens schlief er und ignorierte jeden, der<br />

vorbeiging, außer wenn wir mal stehen blieben und ihn um Rat fragten.<br />

Dann kam er langsam zu uns her, hob den linken Huf und wies uns<br />

buchstäblich die richtige Richtung. Aber nie sagte er, worauf er zeigte<br />

oder wie weit man gehen musste oder was man tun sollte, wenn man<br />

dort war. Überhaupt sagte er nie etwas, denn Wasserbüffel sind so, sie<br />

reden nicht gern.<br />

Das war für die meisten von uns ziemlich frustrierend. Wenn einer<br />

doch mal meinte, man solle „den Büffel befragen“, war unser Problem<br />

meistens drängend und erforderte eine klare und schnelle Lösung.<br />

Schließlich besuchten wir ihn gar nicht mehr, und ich glaube, einige Zeit<br />

danach ging er fort: Wir sahen nur noch das lange Gras.<br />

Das ist eigentlich schade, denn jedes Mal, wenn wir seinem spitzen<br />

Huf folgten, waren wir überrascht, erleichtert und erfreut über das,<br />

was wir fanden, und jedes Mal sagten wir dasselbe – „Woher hat er das<br />

gewusst?“<br />

Aus „Geschichten aus der Vorstadt des Universums“ von Shaun Tan,<br />

Carlsen, Hamburg, 2009.<br />

,<br />

Das internationale literaturfestival berlin ist eine Veranstaltung der<br />

Peter-Weiss-Stiftung für Kunst und Politik e. V. und der <strong>Berliner</strong> <strong>Festspiele</strong><br />

in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt.<br />

Es steht unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission<br />

und wird ermöglicht aus den Mitteln des Hauptstadt kulturfonds.

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