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o<strong>de</strong>r weniger intelligent scheinen<strong>de</strong>s Leben auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> ent<strong>de</strong>ckt. Um zu verstehen, wie diese<br />

Er<strong>de</strong>nbewohner ihr Leben organisieren, haben sie in zwei aufeinan<strong>de</strong>rfolgen<strong>de</strong>n Jahren Daten<br />

gesammelt. Auf einem bestimmten Markt haben sie dabei folgen<strong>de</strong> Daten über Preise p und dazu<br />

gehan<strong>de</strong>lten Mengen x erhalten:<br />

Daten im ersten Jahr:<br />

p1=7 p2=6 p3=5,9 p4=3 p5=2,9 p6=1 p7=0,9 p8=0<br />

x1=5 x2=3 x3=5 x4=2 x5=5 x6=1 x7=5 x8=5<br />

Daten im zweiten Jahr:<br />

p1=7 p2=6 p3=5,9 p4=3 p5=2,9 p6=1 p7=0,9 p8=0<br />

x1=5 x2=7 x3=5 x4=8 x5=5 x6=9 x7=5 x8=5<br />

Da die Edrenbewohner dieses Verhalten nicht interpretieren können, bitten sie dich um Hilfe. Was<br />

für einen Markt mögen die Ausserirdischen beobachtet haben?<br />

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Einsen<strong>de</strong>schluss ist Freitag, <strong>de</strong>r 13. November 2009!


<strong>Einführung</strong> in die <strong>VWL</strong> WS 2009/10 Seite 1<br />

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<strong>Einführung</strong> in die <strong>VWL</strong> WS 2009/10 Seite 2<br />

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<strong>Einführung</strong> in die <strong>VWL</strong> WS 2009/10 Seite 3<br />

Auszug aus unseren Kursunterlagen<br />

A. Grundlegung<br />

1. Einleitung<br />

1.1. Gegenstand und Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Volkswirtschaftslehre<br />

Die Volkswirtschaftslehre beschäftigt sich mit <strong>de</strong>r Produktion und <strong>de</strong>r Verteilung von Gütern.<br />

Zwar interessieren sich auch Techniker, Juristen, Soziologen, Ökologen und auch Theologen<br />

für Fragen <strong>de</strong>r Produktion und <strong>de</strong>r gerechten Verteilung, jedoch anhand <strong>de</strong>r für die<br />

jeweilige Wissenschaft typischen Fragestellung. Die für <strong>de</strong>n Ökonomen typische Fragestellung<br />

ist die nach <strong>de</strong>m effizienten Umgang mit knappen Mitteln. Unter diesem Knappheitspostulat<br />

studiert <strong>de</strong>r Ökonom die Probleme von Produktion und Verteilung. Den Prozess <strong>de</strong>r<br />

Produktion und Verteilung von Gütern nennen wir „Wirtschaftsprozess“. Die Elemente <strong>de</strong>s<br />

Wirtschaftsprozesses sind die Wirtschaftssubjekte (private Haushalte, private Unternehmen,<br />

Staat), die Wirtschaftsobjekte (Güter und For<strong>de</strong>rungen), die Aktivitäten (Produktion, Konsum,<br />

Vermögensbildung, Kreditgewährung) und die Transaktionen (Tausch, Transfer).<br />

Die Volkswirtschaftslehre ist ein Teilsystem <strong>de</strong>r Wissenschaften. Wir können die Wissenschaften<br />

insgesamt in Realwissenschaften und Formalwissenschaften (Mathematik, Logik)<br />

einteilen. Die Realwissenschaften liefern Informationen über die Realität. Sie lassen<br />

sich wie<strong>de</strong>r in Natur- Sozial- und Geisteswissenschaften unterteilen. Die Naturwissenschaften<br />

haben als Erkenntnisobjekt die Natur, während die Geisteswissenschaften sich<br />

mit <strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Menschen geschaffenen Bereichen befassen. Die Sozialwissenschaften<br />

(oft auch als Gesellschaftswissenschaften bezeichnet) umfassen jene Wissenschaften,<br />

die Phänomene <strong>de</strong>s gesellschaftlichen Zusammenlebens <strong>de</strong>r Menschen theoretisch untersuchen<br />

und empirisch ermitteln. Zu <strong>de</strong>n Sozialwissenschaften zählen wir die Wirtschafts-,<br />

Rechts- und Politikwissenschaften. Bei <strong>de</strong>n Wirtschaftswissenschaften unterschei<strong>de</strong>n<br />

wir zwischen Volks-, Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik. Bei <strong>de</strong>r<br />

Betriebswirtschaftslehre liegt <strong>de</strong>r Schwerpunkt <strong>de</strong>r Betrachtung beim einzelnen Betrieb<br />

und seinen Problemen; die Volkswirtschaftslehre untersucht vorwiegend gesamtwirtschaftliche<br />

Zusammenhänge.<br />

Wissenschaften<br />

Realwissenschaften Formalwissenschaften<br />

Naturwissenschaften Sozialwissenschaften Geisteswissenschaften Mathematik Logik<br />

Rechts-<br />

wissenschaften<br />

Wirtschafts-<br />

wissenschaften<br />

Politikwissenschaften,<br />

Soziologie<br />

Volkswirtschaftslehre Betriebswirtschaftslehre Wirtschaftspädagogik<br />

Abbildung 1: Teildisziplin <strong>de</strong>r Wissenschaften<br />

KOMPASS education


<strong>Einführung</strong> in die <strong>VWL</strong> WS 2009/10 Seite 4<br />

Die Volkswirtschaftslehre lässt sich einteilen in die Wirtschaftskun<strong>de</strong>, die Wirtschaftstheorie<br />

und die Wirtschaftspolitik. Erkenntnisobjekt aller drei Teilbereiche ist <strong>de</strong>r Wirtschaftsprozess.<br />

Die drei Teilbereiche gehen jedoch mit unterschiedlichen Fragestellungen an ihr Erkenntnisobjekt<br />

heran. So fragt die Wirtschaftskun<strong>de</strong> „Was ist?“, die Wirtschaftstheorie „Warum ist<br />

etwas so, wie es ist?“ und die Wirtschaftspolitik „Wie soll etwas sein, und wie kann das Ist<br />

an das Soll angepasst wer<strong>de</strong>n?“. Demzufolge hat die Wirtschaftskun<strong>de</strong> beschreiben<strong>de</strong>n, die<br />

Wirtschaftstheorie erklären<strong>de</strong>n und die Wirtschaftspolitik bewerten<strong>de</strong>n Charakter.<br />

Die bisherigen Ausführungen haben sich auf <strong>de</strong>n Gegenstand <strong>de</strong>r Volkswirtschaftslehre bezogen.<br />

Kommen wir nun zu <strong>de</strong>n Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Volkswirtschaftslehre. Da in <strong>de</strong>r wirtschaftlichen<br />

Wirklichkeit die Inter<strong>de</strong>pen<strong>de</strong>nzen zahlreich und komplex sind, ist <strong>de</strong>r Ökonom darauf<br />

angewiesen, sich vereinfachte Abbil<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Wirklichkeit zu schaffen. Zu diesem Zweck<br />

abstrahiert er von Aspekten <strong>de</strong>r Realität, die für die ihn interessieren<strong>de</strong> konkrete Frage nur<br />

eine relativ geringe Be<strong>de</strong>utung haben. Er betrachtet einen verkleinerten Ausschnitt aus <strong>de</strong>r<br />

Wirklichkeit. Er bil<strong>de</strong>t ein „Mo<strong>de</strong>ll“. Die wirtschaftliche Wirklichkeit bietet ferner <strong>de</strong>m Betrachter<br />

eine Fülle an Informationen. So kann es sein, dass wir beispielsweise beobachten, dass<br />

in einer Perio<strong>de</strong> Export, Volkseinkommen und Konsum gestiegen sind. Die Fakten belehren<br />

uns aber nicht darüber, ob diese zeitgleiche Zunahme rein zufälliger Natur war o<strong>de</strong>r ob es<br />

ökonomische Zusammenhänge zwischen diesen Variablen gibt. Um aber Kausalitäten zwischen<br />

diesen Variablen herauszufin<strong>de</strong>n, benötigen wir eine „Theorie“. Eine ökonomische<br />

Theorie ist eine Behauptung über einen Zusammenhang zwischen ökonomischen Variablen.<br />

So lehrt die ökonomische Theorie, dass <strong>de</strong>r Export <strong>de</strong>finitionsgemäß ein Teil <strong>de</strong>s Volkseinkommens<br />

ist und die Konsumtheorie beinhaltet die Behauptung, dass <strong>de</strong>r Konsum mit<br />

wachsen<strong>de</strong>m Einkommen zunimmt. Damit ist <strong>de</strong>r beobachtete Zusammenhang nicht mehr<br />

rein zufällig, son<strong>de</strong>rn durch eine ökonomische Theorie begrün<strong>de</strong>t. Im Allgemeinen gibt es<br />

über <strong>de</strong>n Zusammenhang zwischen ökonomischen Variablen eine Vielzahl von Theorien.<br />

Deshalb müssen die Theorien empirisch überprüft wer<strong>de</strong>n, um die zutreffen<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n<br />

nichtzutreffen<strong>de</strong>n unterschei<strong>de</strong>n zu können. Die empirische Überprüfung ist in <strong>de</strong>r Volkswirtschaftslehre<br />

allerdings sehr viel schwieriger als etwa in <strong>de</strong>r Physik, weil in <strong>de</strong>r wirtschaftlichen<br />

Wirklichkeit „Laborbedingungen“ niemals vorliegen. Da im allgemeinen stets eine Vielzahl<br />

von Größen auf die zu erklären<strong>de</strong> Variable wirken, ist es in <strong>de</strong>r Realität sehr schwierig,<br />

eine Theorie zu falsifizieren (als nicht zutreffend zu erkennen).<br />

Um aus <strong>de</strong>r Vielzahl von Faktoren, die eine ökonomische Variable beeinflussen, die wichtigsten<br />

herausfiltern zu können, bedient sich <strong>de</strong>r Ökonom <strong>de</strong>r „Ceteris-paribus-Metho<strong>de</strong>“.<br />

Die Metho<strong>de</strong> besagt, dass wir die für die Erklärung einer bestimmten Variablen weniger be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />

Faktoren konstant setzten und uns auf die Analyse eines einzigen erklären<strong>de</strong>n<br />

Faktors beschränken. So wird zum Beispiel, wenn das Sparen steigt „ceteris paribus“, <strong>de</strong>r<br />

Zins sinken. Ob <strong>de</strong>r Zins nach einer Erhöhung <strong>de</strong>s Sparens in <strong>de</strong>r Realität tatsächlich sinkt,<br />

hängt davon ab, ob die unter die Ceteris-paribus-Bedingung fallen<strong>de</strong>n Variablen wirklich<br />

konstant geblieben sind. Ist dies nicht <strong>de</strong>r Fall, weil zum Beispiel die Investitionen gestiegen<br />

sind, kann es durchaus sein, dass <strong>de</strong>r Zins sogar steigt.<br />

Ausdruck <strong>de</strong>s ökonomischen Verhaltens ist das sogenannte „ökonomische Prinzip“. Es<br />

besagt, dass Mittel so eingesetzt wer<strong>de</strong>n sollen, dass ein Maximum an Ertrag resultiert<br />

KOMPASS education


<strong>Einführung</strong> in die <strong>VWL</strong> WS 2009/10 Seite 5<br />

(Maximumprinzip) o<strong>de</strong>r ein bestimmter Ertrag mit einem Minimum an Mitteln (Minimumprinzip)<br />

erwirtschaftet wer<strong>de</strong>n soll. Das ökonomische Prinzip lässt sich damit als Maximum- o<strong>de</strong>r<br />

als Minimumprinzip formulieren. Logisch unhaltbar ist die For<strong>de</strong>rung, ein Maximum an Ertrag<br />

mit einem Minimum an Mitteln erzielen zu sollen, weil ein Maximum an Ertrag unendlich groß<br />

und ein Minimum an Mitteln unendlich klein ist. Ohne Einsatz an Mitteln ist aber ein Ertrag<br />

nicht möglich.<br />

1.2. Be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Fachvertreter und Fachliteratur<br />

Das Bearbeiten grundlegen<strong>de</strong>r ökonomischer Fragestellungen theoretischer Natur wur<strong>de</strong><br />

nach allgemeiner Auffassung im Merkantilismus (ab 17. Jhd.) begonnen. Dabei spielte<br />

<strong>de</strong>r Außenhan<strong>de</strong>l eines Lan<strong>de</strong>s die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Rolle. Der Merkantilismus betrachtete<br />

<strong>de</strong>n Außenhan<strong>de</strong>l als Nullsummenspiel, bei <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r eine gewinnt, was <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re verliert.<br />

Primärer Zweck <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lspolitik war die Erzielung von Han<strong>de</strong>lsbilanzüberschüssen<br />

zur wirtschaftlichen Entwicklung <strong>de</strong>s eigenen Staates. Das vorrangige Bestreben <strong>de</strong>r<br />

Wirtschaftspolitik war, die Staatseinnahmen zu erhöhen und dadurch <strong>de</strong>n Reichtum <strong>de</strong>s<br />

Staates zu mehren. Thomas Mun (1571-1641) war einer <strong>de</strong>r frühesten ökonomischen Autoren.<br />

Auch Jean-Baptiste Colbert (1619-1683) war einer dieser frühesten Autoren, er beschäftigte<br />

sich mit Staatseingriffen in die Wirtschaft. Drei wichtige frühe theoretische Autoren<br />

waren vor allem William Petty (1623-1687), John Law (1631-1704) und John Locke<br />

(1711-1776), die erste theoretische Erkenntnisse über Geldumlauf und Geld bzw. Banknoten<br />

veröffentlichten. Als Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r klassischen Volkswirtschaftslehre wird Adam<br />

Smith (1723-1790) angesehen, <strong>de</strong>ssen Werk „Der Wohlstand <strong>de</strong>r Nationen“ (1776) bahnbrechend<br />

war. Smiths be<strong>de</strong>utendster Beitrag ist das Konzept <strong>de</strong>r „unsichtbaren Hand“,<br />

welches das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage auf einem freien Markt darstellt.<br />

David Ricardo (1772-1823) wird als <strong>de</strong>r erste Volkswirtschaftstheoretiker angesehen, <strong>de</strong>r<br />

mit Hilfe von Mo<strong>de</strong>llen die wirtschaftliche Realität zu erklären versuchte. Léon Walras (1834-<br />

1910) beschrieb als erster Ökonom in einem Gleichungssystem ein allgemeines volkswirtschaftliches<br />

Gleichgewicht. Er gilt als einer <strong>de</strong>r Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Neoklassik und Vertreter ihrer<br />

Lausanner Schule. Die führen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Ökonomen <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts waren<br />

Friedrich List (1789-1846) und Johann Heinrich von Thünen (1783-1850), <strong>de</strong>ssen<br />

Hauptwerk <strong>de</strong>r „Der isolierte Staat“ die erste systematische Verknüpfung von empirischen<br />

(landwirtschaftlichen) Befun<strong>de</strong>n und ökonomischer Theorie darstellt. Eine in <strong>de</strong>r Geschichte<br />

immer wie<strong>de</strong>r sehr kontrovers diskutierte Frage ist die nach <strong>de</strong>r Stabilität bzw. Krisenanfälligkeit<br />

von Marktsystemen. Die bekannteste Krisentheorie (<strong>de</strong>s kapitalistischen Systems)<br />

stammt von Karl Marx (1818-1883). Die führen<strong>de</strong>n Ökonomen <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts waren<br />

John Maynard Keynes (1883-1946), <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Staat eine stabilisierungspolitische Aufgabe<br />

zugewiesen hat, und Josef Schumpeter (1883-1950), <strong>de</strong>r die innovatorische Rolle <strong>de</strong>s Unternehmers<br />

herausgearbeitet hat. Unter <strong>de</strong>n leben<strong>de</strong>n Ökonomen ist Paul A. Samuelson<br />

(*1915; Nobelpreis 1970) die herausragen<strong>de</strong> Gestalt. Seine „Volkswirtschaftslehre“ ist das<br />

meistverkaufte Ökonomie-Buch aller Zeiten. Reinhardt Selten (*1930), Deutschlands einziger<br />

Wirtschaftsnobelpreisträger (1994), entwickelte die Spieltheorie durch seine Erkenntnisse<br />

über die Natur rationalen Verhaltens maßgeblich weiter.<br />

KOMPASS education


<strong>Einführung</strong> in die <strong>VWL</strong> WS 2009/10 Seite 6<br />

2. Bedürfnisse und Knappheit<br />

2.1. Nutzen und Konsum<br />

Ausgangspunkt <strong>de</strong>r Überlegungen <strong>de</strong>r Ökonomen ist die Beobachtung, dass die Menschen<br />

Bedürfnisse haben. Ein Bedürfnis ist das Empfin<strong>de</strong>n eines Mangels, verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m<br />

Wunsch diesen Mangel zu beseitigen. Das Bedürfnis nach Nahrung, Kleidung, Wohnung,<br />

Bildung und Unterhaltung will befriedigt wer<strong>de</strong>n. Bedürfnisbefriedigung erfolgt durch <strong>de</strong>n<br />

Konsum von Gütern. Konsumierbare Güter müssen jedoch im allgemeinen zuvor produziert<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Produktion von Gütern verlangt <strong>de</strong>n Einsatz von Produktionsfaktoren. Der<br />

Faktoreinsatz ist jedoch limitiert durch <strong>de</strong>n Faktorbestand. Da Umfang und Intensität <strong>de</strong>r<br />

Bedürfnisse im Allgemeinen weit über die Produktionsmöglichkeiten hinausgehen, sind die<br />

produzierten Güter knapp. Da die Knappheit <strong>de</strong>r Produktion letztlich zurückzuführen ist auf<br />

die Knappheit an verfügbaren Produktionsfaktoren, sprechen wir von einer direkten<br />

Faktorknappheit und einer abgeleiteten Güterknappheit. Der Umgang mit dieser Knappheit<br />

ist das Tätigkeitsgebiet <strong>de</strong>s Ökonomen. Weil die Faktoren knapp sind, muss über ihre alternative<br />

Verwendung und damit ihren effizienten Einsatz entschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Die folgen<strong>de</strong><br />

Darstellung fasst <strong>de</strong>n beschriebenen Sachverhalt noch einmal schematisch zusammen.<br />

Bedürfnisse − Konsum − Produktion − Faktoreinsatz − Faktorbestand<br />

Bedürfnisse wer<strong>de</strong>n befriedigt mittels Konsum von Gütern. Wir unterschei<strong>de</strong>n Grundbedürfnisse<br />

und Luxusbedürfnisse, Individualbedürfnisse und Kollektivbedürfnisse, echte Bedürfnisse<br />

und unechte Bedürfnisse. Im Bereich <strong>de</strong>r Güter lassen sich Unterteilungen bil<strong>de</strong>n in:<br />

Waren und Dienstleistungen, Konsumgüter und Investitionsgüter, landwirtschaftliche Güter<br />

und Industriewaren, Privatgüter und Öffentliche Güter und an<strong>de</strong>re Unterteilungen mehr.<br />

Der Zusammenhang zwischen Bedürfnisbefriedigung und Güterkonsum wird durch das Erste<br />

Gossensche Gesetz beschrieben. Es besagt, dass mit wachsen<strong>de</strong>m Konsum eines Gutes<br />

<strong>de</strong>r Nutzen zunimmt, aber die Nutzenzuwächse immer kleiner wer<strong>de</strong>n. Abbildung 2 beschreibt<br />

<strong>de</strong>n Zusammenhang zwischen Gesamtnutzen (U) und Menge <strong>de</strong>s konsumierten<br />

Gutes 1 (x1) bzw. Nutzenzuwachs (= Grenznutzen) (U’ = ∂U/∂x1) und konsumierter Menge<br />

<strong>de</strong>s Gutes 1.<br />

U<br />

x1<br />

Abbildung 2: Erstes Gossensche Gesetz („Sättigungsgesetz“)<br />

U’<br />

KOMPASS education<br />

x1


<strong>Einführung</strong> in die <strong>VWL</strong> WS 2009/10 Seite 7<br />

Formal be<strong>de</strong>utet dies, dass die erste Ableitung <strong>de</strong>r Nutzenfunktion für das Gut 1 positiv<br />

und die zweite Ableitung negativ ist:<br />

2<br />

∂U<br />

∂ U<br />

> 0 , < 0 . 2<br />

∂x<br />

∂x<br />

1<br />

1<br />

Tabelle 1 liefert dazu ein Zahlenbeispiel.<br />

x1 U(x1) U’(x1)<br />

1 10 10<br />

2 19 9<br />

3 27 8<br />

4 34 7<br />

5 40 6<br />

6 45 5<br />

Tabelle 1: Erstes Gossensches Gesetz („Sättigungsgesetz“)<br />

Für <strong>de</strong>n Fall zweier Güter ist ein Zahlenbeispiel in Tabelle 2 aufgeführt.<br />

x1 U(x1) U’(x1) U’(x1)/p1 x2 U(x2) U’(x2) U’(x2)/p2<br />

1 10 10 5 1 8 8 8<br />

2 19 9 4,5 2 15 7 7<br />

3 27 8 4 3 21 6 6<br />

4 34 7 3,5 4 26 5 5<br />

5 40 6 3 5 30 4 4<br />

6 45 5 2,5 6 33 3 3<br />

Tabelle 2: Zweites Gossensche Gesetz („Genussausgleichgesetz“)<br />

Für je<strong>de</strong>s einzelne <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Güter gilt das Erste Gossensche Gesetz. Falls die verfügbaren<br />

Gütereinheiten quantitativ beschränkt sind, hat das Wirtschaftssubjekt ein Wahlproblem<br />

zu lösen. Sind beispielsweise sechs Einheiten verfügbar, kann das Individuum bei i<strong>de</strong>ntischen<br />

Preisen von p1 = p2 = 1 € sechs Einheiten von Gut 1 o<strong>de</strong>r sechs Einheiten von Gut 2<br />

o<strong>de</strong>r eine beliebige Kombination konsumieren. Welches ist die optimale Konsumstruktur?<br />

KOMPASS education


<strong>Einführung</strong> in die <strong>VWL</strong> WS 2009/10 Seite 8<br />

Die Tabelle zeigt, dass das erreichbare Nutzenmaximum bei einer Konsumstruktur erreicht<br />

wird, bei <strong>de</strong>r das Wirtschaftssubjekt vier Einheiten von Gut 1 und zwei Einheiten von Gut 2<br />

konsumiert. Der daraus resultieren<strong>de</strong> Gesamtnutzen beträgt 49. Diese optimale Konsumstruktur<br />

ist dadurch gekennzeichnet, dass <strong>de</strong>r gewogene Grenznutzen <strong>de</strong>r jeweils letzten<br />

Einheit bei bei<strong>de</strong>n Gütern (in Höhe von 7) übereinstimmt. Dies ist <strong>de</strong>r Inhalt <strong>de</strong>s Zweiten<br />

Gossenschen Gesetzes.<br />

Die geometrische Lösung <strong>de</strong>s Problems ist in Abbildung 3 dargestellt. Die Gera<strong>de</strong> 6-6 beschreibt<br />

die realisierbaren Konsumalternativen, die durch A und B verlaufen<strong>de</strong> Kurve repräsentiert<br />

ein in Höhe von 48 konstant bleiben<strong>de</strong>s Nutzenniveau für alternative Konsumstrukturen.<br />

Eine solche Kurve, auf <strong>de</strong>r das Nutzenniveau <strong>de</strong>s Wirtschaftssubjektes konstant<br />

bleibt, nennen wir „Indifferenzkurve“. Näher zum Ursprung hinliegen<strong>de</strong><br />

Indifferenzkurven repräsentieren ein niedrigeres Nutzenniveau als 48, weiter vom Ursprung<br />

entfernt liegen<strong>de</strong> Indifferenzkurven repräsentieren ein höheres Nutzenniveau als<br />

48.<br />

x2<br />

6<br />

48 49<br />

A<br />

C<br />

Abbildung 3: Zweites Gossensche Gesetz („Genussausgleichgesetz“)<br />

Das höchste erreichbare Nutzenniveau, gegeben die sechs Einheiten an Konsummöglichkeiten,<br />

ist im Punkt C erreicht. Das Nutzenniveau beträgt dort 49, die optimale Konsumstruktur<br />

beinhaltet einen Konsum von vier Einheiten <strong>de</strong>s Gutes 1 und zwei Einheiten <strong>de</strong>s Gutes 2.<br />

Die geometrische Lösung ist durch die Bedingung gekennzeichnet, dass die höchstgelegene<br />

Indifferenzkurve die Konsummöglichkeitenkurve tangiert. Formal muss gelten:<br />

U'(<br />

x1)<br />

p<br />

1<br />

U'(<br />

x<br />

p<br />

2 = .<br />

2<br />

)<br />

An<strong>de</strong>rnfalls kann das Wirtschaftssubjekt seinen Nutzen steigern, da sich eine Umstrukturierung<br />

<strong>de</strong>s Konsums so vornehmen ließe, dass eine Ausgabenreduzierung bei einem<br />

Gut weniger Nutzeneinbuße als eine entsprechen<strong>de</strong> Ausgabenerhöhung bei einem an<strong>de</strong>ren<br />

Gut Nutzenzuwachs be<strong>de</strong>utet. Steigt beispielsweise <strong>de</strong>r Preis <strong>de</strong>r Gutes 1 auf p1 = 2 €<br />

ergibt sich zunächst folgen<strong>de</strong> Ungleichung:<br />

U'(<br />

x1)<br />

p<br />

1<br />

U'(<br />

x )<br />

p<br />

2 < .<br />

2<br />

B<br />

KOMPASS education<br />

6<br />

x1


<strong>Einführung</strong> in die <strong>VWL</strong> WS 2009/10 Seite 9<br />

Damit die Gleichheit wie<strong>de</strong>r hergestellt wird, wird <strong>de</strong>r Grenznutzen <strong>de</strong>s Gutes 1 steigen<br />

müssen. Dies ist dann <strong>de</strong>r Fall, wenn <strong>de</strong>r Konsum von Gut 1 sinkt und <strong>de</strong>rjenige <strong>de</strong>s Gutes<br />

2 steigt. Ein steigen<strong>de</strong>r Preis <strong>de</strong>s Gutes 1 führt daher zu einer geringeren konsumierten<br />

Menge von Gut 1. Im obigen Zahlenbeispiel sinkt <strong>de</strong>r Konsum von Gut 1 auf eine Einheit<br />

und die konsumierte Menge von Gut 2 steigt auf vier Einheiten. Der daraus resultieren<strong>de</strong><br />

Gesamtnutzen sinkt von 49 auf 36.<br />

2.2. Produktion und Faktoreinsatz<br />

Die Produktion von Gütern erfolgt mittels Einsatz von Produktionsfaktoren. In <strong>de</strong>r<br />

Volkswirtschaftslehre unterschei<strong>de</strong>n wir die Produktionsfaktoren Arbeit (A), Kapital (K), Bo<strong>de</strong>n<br />

(B), Rohstoffe (R) und technisches Wissen (T). Der Faktor Arbeit wird gemessen in Arbeitsstun<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r Erwerbstätigen. Unter Kapital verstehen wir Maschinen und Gebäu<strong>de</strong>,<br />

nicht jedoch Geldbestän<strong>de</strong>, Guthaben o<strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rungen. Der Faktor Bo<strong>de</strong>n ist insbeson<strong>de</strong>re<br />

in Entwicklungslän<strong>de</strong>rn mit einem hohen Anteil an landwirtschaftlicher Produktion<br />

von Be<strong>de</strong>utung. Für ökonomische Analysen von Industrielän<strong>de</strong>rn wird er oft vernachlässigt.<br />

Natürliche Rohstoffe können erneuerbar sein, wenn sie sich durch Wachstumsprozesse in<br />

<strong>de</strong>r Natur regenerieren (Fischbestän<strong>de</strong>, Wäl<strong>de</strong>r), o<strong>de</strong>r sie können nicht erneuerbar sein<br />

(Erdöl). Das technische Wissen gibt die Menge <strong>de</strong>r möglichen technischen Verfahren an. Die<br />

Verän<strong>de</strong>rung dieser Menge bezeichnen wir als technischen Fortschritt.<br />

Der Zusammenhang zwischen <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r Produktion und <strong>de</strong>m Einsatz an Produktionsfaktoren<br />

wird durch die „Produktionsfunktion“ beschrieben. Die Produktionsfunktion<br />

lässt sich durch eine Funktion beschreiben: Y = F(A, K, B, R, T). Für <strong>de</strong>n Zwei-Faktoren-<br />

Fall lässt sie sich vereinfacht schreiben als: Y = F(A, K). Dabei symbolisiert Y die Höhe <strong>de</strong>r<br />

Produktion, A und K die eingesetzte Menge an Arbeit und Kapital und F <strong>de</strong>n funktionalen<br />

Zusammenhang zwischen <strong>de</strong>n Inputs (A, K) und <strong>de</strong>m Output (Y). Abbildung 4 beschreibt<br />

<strong>de</strong>n Zusammenhang zwischen <strong>de</strong>r Produktion und <strong>de</strong>m Arbeitseinsatz bzw. <strong>de</strong>m Produktionszuwachs<br />

(Grenzprodukt) und <strong>de</strong>m Arbeitseinsatz. Die Annahme ist, dass mit wachsen<strong>de</strong>m<br />

Arbeitseinsatz die Produktion zunimmt, aber die Produktionszuwächse immer kleiner<br />

wer<strong>de</strong>n. Das Grenzprodukt <strong>de</strong>r Arbeit sinkt mit zunehmen<strong>de</strong>m Arbeitseinsatz.<br />

Y<br />

A<br />

∂Y<br />

∂A<br />

Abbildung 4: „Gesetz“ <strong>de</strong>s abnehmen<strong>de</strong>n Grenzprodukts<br />

KOMPASS education<br />

A


<strong>Einführung</strong> in die <strong>VWL</strong> WS 2009/10 Seite 10<br />

Formal be<strong>de</strong>utet dies, dass die erste Ableitung <strong>de</strong>r Produktionsfunktion nach <strong>de</strong>m Faktor<br />

Arbeit positiv und die zweite Ableitung negativ ist:<br />

2<br />

∂Y<br />

∂ Y<br />

> 0 , < 0 .<br />

2<br />

∂A<br />

∂A<br />

2.3. Knappheit und Produktionsmöglichkeiten<br />

Spalten wir die volkswirtschaftliche Produktion auf in zwei Güterarten, Güterart 1 (z.B. Agrargüter)<br />

und Güterart 2 (z.B. Industriegüter), muss entschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, für welche Güterarten<br />

die knappen Produktionsfaktoren eingesetzt wer<strong>de</strong>n sollen. Wir könnten die verfügbaren<br />

Faktoren ausschließlich in <strong>de</strong>r Erzeugung <strong>de</strong>s Gutes 1 o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Erzeugung <strong>de</strong>s Gutes 2<br />

o<strong>de</strong>r zum Teil für Gut 1, zum Teil für Gut 2 einsetzen. Die Produktionsalternativen sind in<br />

Abbildung 5 dargestellt. Die Kurve ABC beschreibt die „Produktionsmöglichkeitenkurve".<br />

Wir nennen sie auch "Transformationskurve", weil sie angibt, zu welchen Bedingungen wir<br />

Gut 2 in Gut 1 transformieren können: Wan<strong>de</strong>rn wir nämlich auf dieser Kurve nach rechts unten,<br />

z. B. von B nach C, müssen wir BD-Einheiten an Gut 2 aufgeben, um DC Einheiten an<br />

Gut 1 zu bekommen. Wir „transformieren“ Gut 2 in Gut 1, nicht im physischen Sinne, son<strong>de</strong>rn<br />

durch Abzug von Produktionsfaktoren im Sektor 2 und Einsatz dieser Faktoren in Sektor<br />

1. Wir sprechen auch von „Opportunitätskosten“ o<strong>de</strong>r „Alternativkosten“. Die Opportunitätskosten<br />

<strong>de</strong>r Produktion von DC Einheiten an Gut 1 bestehen im Verzicht auf die Produktionsalternativen<br />

BD Einheiten an Gut 2.<br />

Y2<br />

A<br />

E<br />

Abbildung 5: Produktionsmöglichkeitenkurve<br />

Produktionspunkte, wie E o<strong>de</strong>r F, kommen nicht in Frage: Produktion in E wäre ineffizient,<br />

weil <strong>de</strong>r Faktorbestand nicht voll genutzt wäre. Arbeit wäre zum Teil unterbeschäftigt, Kapital<br />

zum Teil unausgelastet. Punkt F wäre wünschenswert, ist aber mit <strong>de</strong>m vorhan<strong>de</strong>nen Bestand<br />

an Produktionsfaktoren nicht realisierbar. An realisierbaren Produktionspunkten bleiben<br />

folglich nur Punkte auf <strong>de</strong>r Transformationskurve übrig.<br />

D<br />

B<br />

C<br />

KOMPASS education<br />

F<br />

Y1


<strong>Einführung</strong> in die <strong>VWL</strong> WS 2009/10 Seite 11<br />

Das Problem <strong>de</strong>r Knappheit wird durch die Transformationskurve veranschaulicht: Wollen<br />

wir mehr von einem Gut haben, müssen wir auf das an<strong>de</strong>re Gut verzichten. Die Knappheit<br />

<strong>de</strong>r Faktoren macht eine simultane Erhöhung <strong>de</strong>r Produktion bei<strong>de</strong>r Güter unmöglich.<br />

Da die Transformationskurve für einen gegebenen technischen Fortschritt <strong>de</strong>finiert ist,<br />

muss ein Zusammenhang zwischen Transformationskurve und Produktionsfunktionen bestehen.<br />

Um diesen Zusammenhang zu kennzeichnen, gehen wir zur Vereinfachung von<br />

<strong>de</strong>r Annahme aus, dass nur <strong>de</strong>r Produktionsfaktor Arbeit variiert wer<strong>de</strong>n kann. Für diesen<br />

Fall beschreibt Abbildung 6 <strong>de</strong>n Zusammenhang zwischen Transformationskurve, Produktionsfunktionen<br />

und <strong>de</strong>m gegebenen Faktorbestand. Im Südostquadranten ist die Produktionsfunktion<br />

für Sektor 1 aufgetragen. Im Nordwestquadranten ist die Produktionsfunktion<br />

für Sektor 2 eingezeichnet. Der gesamte Bestand an Arbeit ist gegeben durch die<br />

Strecken OB = OA. Setzen wir alle vorhan<strong>de</strong>nen Arbeitsmengen im Sektor 1 ein, so wird<br />

die Menge OB’ <strong>de</strong>s Gutes 1 produziert und nichts von Gut 2. Setzen wir dagegen alle<br />

vorhan<strong>de</strong>nen Arbeitsmengen für die Herstellung <strong>de</strong>s Gutes 2 ein, so wird OA’ <strong>de</strong>s Gutes 2<br />

(und nichts von Gut 1) produziert. Damit sind die Endpunkte B’ und A’ <strong>de</strong>r Transformationskurve<br />

bestimmt. Nun können wir <strong>de</strong>n begrenzt vorhan<strong>de</strong>nen Faktor Arbeit auch teilweise<br />

in Sektor 1 und teilweise in Sektor 2 einsetzen. Wird z.B. die Menge Arbeit OD in<br />

<strong>de</strong>r Produktion <strong>de</strong>s Gutes 1 eingesetzt, so erhalten wir OD’ als Output <strong>de</strong>s Gutes 1. Für<br />

die Produktion <strong>de</strong>s Gutes 2 steht in diesem Fall die Arbeitsmenge OC zur Verfügung und<br />

produziert dort die Menge OC’ <strong>de</strong>s Gutes 2. Damit ist <strong>de</strong>r Punkt F <strong>de</strong>r Transformationskurve<br />

gefun<strong>de</strong>n. In analoger Vorgehensweise können punktweise alle Punkte <strong>de</strong>r Transformationskurve<br />

gewonnen wer<strong>de</strong>n.<br />

Y2=F2(A2)<br />

A<br />

E<br />

C<br />

A’<br />

C’<br />

O<br />

A2 Y1<br />

D<br />

B<br />

Y2<br />

A1<br />

KOMPASS education<br />

F<br />

D’<br />

Transformations-<br />

kurve<br />

B’<br />

Y1=F1(A1)<br />

Abbildung 6: Konstruktion <strong>de</strong>r Transformationskurve


<strong>Einführung</strong> in die <strong>VWL</strong> WS 2009/10 Seite 12<br />

Bei <strong>de</strong>r Konstruktion <strong>de</strong>r Transformationskurve ist eine Produktionsfunktion mit abnehmen<strong>de</strong>n<br />

Grenzprodukten unterstellt wor<strong>de</strong>n. Wir können uns auch eine Produktionsfunktion<br />

vorstellen, bei <strong>de</strong>r je<strong>de</strong> eingesetzte Arbeitseinheit das gleiche Produktionsergebnis in<br />

einem Sektor erstellt. Dann ist die Produktionsfunktion eine Gera<strong>de</strong>. Wir können leicht<br />

durch eine ähnliche Abbildung wie Abbildung 6 nachvollziehen, dass dann auch die<br />

Transformationskurve eine Gera<strong>de</strong> ist.<br />

Die Produktionsmöglichkeiten einer Volkswirtschaft verbessern sich, wenn die Quantität<br />

und/o<strong>de</strong>r die Qualität <strong>de</strong>r eingesetzten Produktionsfaktoren zunimmt. Zunahme <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Arbeitszeit, Zunahme <strong>de</strong>s Kapitalbestan<strong>de</strong>s infolge von Nettoinvestitionen<br />

o<strong>de</strong>r die Ausweitung landwirtschaftlicher Flächen stehen für die quantitative Komponente.<br />

Bessere Ausbildung und technischer Fortschritt haben qualitative Verbesserungen zur Folge.<br />

Sowohl die quantitativen als auch die qualitativen Verbesserungen haben Verschiebungen<br />

<strong>de</strong>r Transformationskurve nach außen zur Folge: Die Produktions- und Konsummöglichkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gesellschaft erhöhen sich. Zunahmen <strong>de</strong>r Produktion bei proportional gleich hoher<br />

Zunahme <strong>de</strong>s Faktoreinsatzes nennen wir „extensives Wachstum“, Zunahmen <strong>de</strong>r Produktion<br />

bei konstant bleiben<strong>de</strong>m Faktoreinsatz „intensives Wachstum“. Bei ersterem wächst die<br />

Produktion Y, bei letzterem die Produktivität. Je nach<strong>de</strong>m, ob beim Wachstum <strong>de</strong>r Produktion<br />

<strong>de</strong>r Arbeitseinsatz o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Kapitaleinsatz konstant bleibt, sprechen wir von Zunahmen<br />

<strong>de</strong>r Arbeitsproduktivität (Y/A) o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Kapitalproduktivität (Y/K).<br />

KURSSTART:<br />

Montag, 23.11.09, 08:30-11:45 Uhr<br />

KURSSTART<br />

(Wie<strong>de</strong>rholungstermin):<br />

Termin wird noch bekannt gegeben!<br />

DOZENT:<br />

lic. rer. pol. Dipl.-Vw. Stefan Puth<br />

KOMPASS education


<strong>Einführung</strong> in die <strong>VWL</strong> WS 2009/10 Seite 13<br />

Unser Angebot für ein erfolgreiches Studium<br />

1. Kurse zur Vorbereitung auf die Klausuren in<br />

<strong>Einführung</strong> in die <strong>VWL</strong><br />

Absatzwirtschaft<br />

EDV<br />

Mathematik<br />

Mikroökonomie I<br />

Externes Rechnungswesen<br />

Recht<br />

Statistik I<br />

Makroökonomie I<br />

Operations Management<br />

Internes Rechnungswesen<br />

Statistik II<br />

Empirische Wirtschaftsforschung<br />

Finanzwirtschaft<br />

Unternehmensführung<br />

Weitere Kurse auf Anfrage!<br />

Du kannst zwischen verschie<strong>de</strong>nen Kursarten wählen:<br />

➤ Repetitorium<br />

➤ Crashkurs<br />

➤ Klausurenkurs<br />

➤ Lerngruppenunterricht<br />

➤ Einzelunterricht<br />

➤ Online-Kurs<br />

Im Repetitorium wird sowohl die Theorie vermittelt, als auch <strong>de</strong>ren praktische Umsetzung.<br />

Dies erfolgt durch das Lösen von Übungsaufgaben. Hierbei wird ein Schwerpunkt<br />

auf das strukturierte „Herangehen“ an komplexe Aufgaben gesetzt. Zu Beginn <strong>de</strong>r jeweiligen<br />

Sitzung wird <strong>de</strong>r Stoff <strong>de</strong>r vorherigen Sitzung mittels eines Check ups wie<strong>de</strong>rholt.<br />

Zum einen wird dadurch das bereits erlangte Wissen gefestigt, und zum an<strong>de</strong>ren die konkrete<br />

Klausursituation, in <strong>de</strong>r du mit Fragen dieser Art konfrontiert wird, simuliert. In <strong>de</strong>r<br />

Mitte und am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Kurses wird eine Probeklausur geschrieben. Diese kann als „Generalprobe“<br />

zu <strong>de</strong>r später folgen<strong>de</strong>n Klausur gesehen wer<strong>de</strong>n.<br />

KOMPASS education<br />

Vorhilfe ist<br />

besser<br />

als Nachhilfe!


<strong>Einführung</strong> in die <strong>VWL</strong> WS 2009/10 Seite 14<br />

Der Crashkurs wen<strong>de</strong>t sich an Studieren<strong>de</strong>, die sowohl die Vorlesungen als auch die<br />

Übungen in <strong>de</strong>r Universität besucht haben, aber noch offene Fragen haben und gezielt<br />

Aufgaben üben und sich noch mehr Sicherheit verschaffen wollen. Es han<strong>de</strong>lt sich um ein<br />

sehr intensives Aufgabentraining.<br />

Der Klausurenkurs gibt <strong>de</strong>m Teilnehmer die Möglichkeit, in <strong>de</strong>n letzten Wochen vor <strong>de</strong>r<br />

Prüfung ganz gezielt zu üben, das erlernte Wissen in Klausuren umzusetzen. Nur das<br />

permanente Üben <strong>de</strong>r Prüfungssituation ermöglicht es, das vorher erarbeitete Wissen,<br />

auch unter <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Anspannung <strong>de</strong>r Prüfung, konzentriert zu Papier zu bringen.<br />

Kluges, klausurtaktisches Verhalten in <strong>de</strong>r Prüfung ist unbedingte Voraussetzung für ein<br />

erfolgreiches Abschnei<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>n Sitzungen wer<strong>de</strong>n nicht nur weitere materielle Kenntnisse<br />

vermittelt, son<strong>de</strong>rn auch <strong>de</strong>r Prüfungsstoff wie<strong>de</strong>rholt. Durch die Simulation <strong>de</strong>r Prüfung<br />

im Vorfeld erhält <strong>de</strong>r Teilnehmer eine größere Sicherheit für <strong>de</strong>n „Ernstfall“.<br />

Für je<strong>de</strong>r Veranstaltung ist es sinnvoll, während <strong>de</strong>s Semesters – am besten in Lerngruppen<br />

– <strong>de</strong>n Vorlesungsstoff vor- und nachzubereiten und Übungsaufgaben selbstständig<br />

zu lösen. Um das zu unterstützen, bieten wir unseren Lerngruppenunterricht an. Unsere<br />

Betreuer wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Teilnehmern so weit wie nötig (und möglich) helfen, wenn sie an einer<br />

Stelle hängen bleiben o<strong>de</strong>r Verständnisprobleme haben. Bei dieser Form <strong>de</strong>r Wissensvermittlung<br />

können die individuellen Bedürfnisse <strong>de</strong>s Einzelnen mit <strong>de</strong>r Dynamik einer<br />

Kleingruppe optimal kombiniert wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Einzelunterricht ist die intensivste inhaltliche Auseinan<strong>de</strong>rsetzung von Lehren<strong>de</strong>n<br />

und Lernen<strong>de</strong>n. Dabei wer<strong>de</strong>n die Bedürfnisse <strong>de</strong>s Lernen<strong>de</strong>n aufgefangen und Wissen<br />

in individuell abgestimmten Einheiten optimal transportiert.<br />

Der Online-Kurs ist eine Alternative zum Präsenz-Kurs. Die Teilnehmer arbeiten die bereitgestellten<br />

Kursmaterialien durch, und sie wer<strong>de</strong>n per Email durch einen Tutor individuell<br />

betreut. Das Online-Studium ist nicht an die Kurstermine gebun<strong>de</strong>n. Es kann je<strong>de</strong>rzeit<br />

begonnen o<strong>de</strong>r been<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

2. Scripte<br />

Unsere Scripte enthalten, was gestresste Stu<strong>de</strong>nten bei <strong>de</strong>r Vorbereitung auf Klausuren<br />

am meisten brauchen: eine komprimierte und verständliche Darstellung <strong>de</strong>s Stoffes. Sie<br />

bieten sich daher sowohl für das Selbst<strong>studium</strong> als auch für das vorlesungsbegleiten<strong>de</strong><br />

Lernen an. Durch zahlreiche Kontrollfragen bieten sie zu<strong>de</strong>m eine wertvolle Hilfe zur Prüfungsvorbereitung.<br />

Mehr Informationen über unsere Scripte fin<strong>de</strong>st du auf unseren Web-<br />

Seiten unter publisher.<br />

3. Download-Center<br />

In unserem download-center kannst du wertvolle Unterlagen (Scripte, Glossare, Aufgabensammlungen,<br />

etc.) kostenlos herunterla<strong>de</strong>n. Diese Unterlagen wer<strong>de</strong>n dir bei <strong>de</strong>iner<br />

Vorbereitung auf <strong>de</strong>ine Klausuren sehr nützlich sein.<br />

KOMPASS education


<strong>Einführung</strong> in die <strong>VWL</strong> WS 2009/10 Seite 15<br />

Übungsaufgaben<br />

Aufgabe 1<br />

Zeigen Sie an einem konkreten Beispiel, wie sich Wirtschaftskun<strong>de</strong>, Wirtschaftstheorie<br />

und Wirtschaftspolitik unterschei<strong>de</strong>n und ergänzen.<br />

Aufgabe 2<br />

(a) Warum wer<strong>de</strong>n ökonomische Mo<strong>de</strong>lle entwickelt?<br />

(b) Was be<strong>de</strong>utet „ceteris paribus“?<br />

Aufgabe 3<br />

Ergänzen Sie die folgen<strong>de</strong> Tabelle.<br />

Fachvertreter Beitrag<br />

Adam Smith (1723-1790)<br />

David Ricardo (1772-1823)<br />

Johann H. von Thünen (1783-1850)<br />

Karl Marx (1818-1883)<br />

KOMPASS education


<strong>Einführung</strong> in die <strong>VWL</strong> WS 2009/10 Seite 16<br />

Léon Walras (1834-1910)<br />

Carl Menger (1840-1921)<br />

Alfred Marshall (1842-1924)<br />

John M. Keynes (1883-1946)<br />

Joseph A. Schumpeter (1883-1950)<br />

Paul A. Samuelson (* 1915)<br />

Reinhard Selten (* 1930)<br />

KOMPASS education


<strong>Einführung</strong> in die <strong>VWL</strong> WS 2009/10 Seite 17<br />

Aufgabe 4<br />

Stu<strong>de</strong>ntin Candy C. ist Probandin bei <strong>de</strong>m Produkttest eines Süßigkeitsherstellers. Im<br />

Laufe eines Tages isst Candy unter kontrollierten Laborbedingungen Bonbons einer bestimmten<br />

Sorte. Dabei soll sie anhand einer Nutzenskala angeben, welchen Grad an Bedürfnisbefriedigung<br />

sie bei <strong>de</strong>m Verzehr spürt. Hier das Ergebnis:<br />

Bonbons pro Tag 0 1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Nutzen 0 8 15 21 26 30 33 35 36<br />

(a) Stellen Sie Nutzen und Grenznutzen grafisch dar. Erläutern Sie am Verlauf <strong>de</strong>s<br />

Grenznutzens das erste Gossensche Gesetz.<br />

(b) Welche Rolle spielt die „ceteris paribus“-Bedingung für die Gültigkeit <strong>de</strong>s ersten<br />

Gossenschen Gesetzes?<br />

Aufgabe 5<br />

Gehen Sie aus von <strong>de</strong>r Funktion<br />

U( x , x ) = x ⋅ x .<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2<br />

(a) Zeichnen Sie <strong>de</strong>n Verlauf <strong>de</strong>r Funktion bei vorgegebenem x2 = 1.<br />

(b) Bestimmen Sie <strong>de</strong>n Grenznutzen für x1 und vergleichen Sie das Ergebnis mit <strong>de</strong>m<br />

in (a) skizzierten Verlauf.<br />

(c) Zeichnen Sie <strong>de</strong>n Grenznutzen in Abhängigkeit von x1.<br />

(d) Ist bei <strong>de</strong>r vorgegebenen Nutzenfunktion das erste Gossensche Gesetz erfüllt?<br />

Aufgabe 6<br />

(a) Candy will ihr Einkommen von 100 Euro vollständig für Hamburger (Preis: 25 Euro/Stück),<br />

Schokoriegel (Preis: 12 Euro/Stück), Cola (Preis: 8 Euro/Stück) und Kaugummi<br />

(Preis: 3,50 Euro/Stück) ausgeben. Den Grenznutzen dieser Leckereien hat<br />

sie in folgen<strong>de</strong>r Tabelle festgehalten.<br />

Stück Hamburger Schokoriegel Cola Kaugummi<br />

1. 75 24 32 18<br />

2. 50 12 24 13<br />

3. 35 8 16 9<br />

4. 20 0 10 7<br />

KOMPASS education


<strong>Einführung</strong> in die <strong>VWL</strong> WS 2009/10 Seite 18<br />

Welche Kombination verspricht für das gegebene Einkommen einen maximalen<br />

Nutzen? Tragen Sie diese in die folgen<strong>de</strong> Tabelle ein:<br />

Stückzahl Euro<br />

Hamburger =<br />

Schokoriegel =<br />

Cola =<br />

Kaugummi =<br />

(b) Angenommen, die konsumierten Güter lassen sich in beliebige kleine Einheiten aufteilen.<br />

Formulieren Sie eine Gleichung, die dann eine notwendige Bedingung für die<br />

optimale Aufteilung <strong>de</strong>r Konsumausgaben darstellt.<br />

Aufgabe 7 (Klausur SS 2007, Aufgabe 1)<br />

Wirtschaftssubjekt A konsumiere zwei Güter, 1 und 2, in <strong>de</strong>n Mengen x1 und x2. Der Konsum<br />

stifte ihm Nutzen, U, gemäß <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Tabelle<br />

x 0 1 2 3 4 5 6 7 8<br />

U(x1) 0 16 30 42 52 60 66 70 72<br />

U(x2) 0 10 19 27 34 40 45 49 52<br />

Sein Einkommen sei 16 €, die Preise <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Güter seien 2 € pro Mengeneinheit.<br />

(a) Entwickeln Sie eine Wertetabelle für <strong>de</strong>n Grenznutzen aus <strong>de</strong>m Konsum <strong>de</strong>r Güter<br />

1 und 2 aus obigen Angaben und bestimmen Sie die optimale, d.h. nutzenmaximieren<strong>de</strong><br />

Konsumstruktur.<br />

(b) Wie sieht die optimale Konsumstruktur aus, wenn die Preise statt<strong>de</strong>ssen 3 € und<br />

1 € betragen?<br />

(c) Erläutern Sie anhand dieser Zahlenbeispiele das erste und zweite Gossensche Gesetz.<br />

(d) Wie verän<strong>de</strong>rt sich die optimale Konsumstruktur, wenn das Einkommen von 16 €<br />

auf 22 € steigt und die Preise bei 2 € je Gut verharren? Ist die Einkommenselastizität<br />

<strong>de</strong>r Nachfrage nach Gut 1 in diesem Falle größer o<strong>de</strong>r kleiner als 1?<br />

KOMPASS education<br />

Σ


<strong>Einführung</strong> in die <strong>VWL</strong> WS 2009/10 Seite 19<br />

Aufgabe 8<br />

Eine Volkswirtschaft bestehe aus zwei Sektoren i, in <strong>de</strong>nen jeweils mit Hilfe einer Produktionsfunktion<br />

Yi = Fi<br />

( A i,<br />

K i,<br />

Ti<br />

) , i=1, 2, mit positiven aber sinken<strong>de</strong>n Grenzprodukten produziert<br />

wird. Y beschreibt <strong>de</strong>n Output, A <strong>de</strong>n Arbeitseinsatz, K <strong>de</strong>n Kapitalbestand, T <strong>de</strong>n<br />

Stand <strong>de</strong>r Technik und F <strong>de</strong>n funktionalen Zusammenhang zwischen Output und Input.<br />

(a) Skizzieren Sie <strong>de</strong>n Verlauf <strong>de</strong>r Transformationskurve für <strong>de</strong>n Fall konstanter Ki und<br />

Ti und erläutern Sie anhand dieser Transformationskurve die Konzepte <strong>de</strong>r „Grenzrate<br />

<strong>de</strong>r Transformation“ und <strong>de</strong>r „Opportunitätskosten“.<br />

(b) Welche Auswirkung hat<br />

(ba) eine Zunahme <strong>de</strong>s Kapitalbestan<strong>de</strong>s<br />

(bb) <strong>de</strong>r technische Fortschritt<br />

auf die Lage <strong>de</strong>r Transformationskurve und die Entwicklung <strong>de</strong>r Produktivitäten.<br />

(c) Welcher Punkt auf <strong>de</strong>r Transformationskurve wird in einer Marktwirtschaft zustan<strong>de</strong><br />

kommen und wie wird dieses gewährleistet?<br />

Aufgabe 9<br />

In einer Volkswirtschaft können zwei Arten von Gütern hergestellt wer<strong>de</strong>n: zivile und militärische<br />

(siehe Abbildung!). Nehmen Sie an, dass sich die Produktionsmöglichkeitenkurve<br />

von ursprünglich A auf B verschoben hat und diskutieren Sie die folgen<strong>de</strong>n Aussagen dazu:<br />

zivile<br />

Güter<br />

A B<br />

KOMPASS education<br />

militärische Güter<br />

(a) Diese Verschiebung ist auf einen Anstieg <strong>de</strong>s Arbeitskräftepotentials zurückzuführen.<br />

(b) Diese Verschiebung ist auf Erfolge in <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Forschung zurückzuführen.


<strong>Einführung</strong> in die <strong>VWL</strong> WS 2009/10 Seite 20<br />

(c) Diese Verschiebung ist auf Erfolge in <strong>de</strong>r militärischen Forschung zurückzuführen.<br />

(d) Dadurch wird nun mehr an Verteidigungsleistungen produziert wer<strong>de</strong>n.<br />

(e) Dadurch kann bei gleichbleiben<strong>de</strong>m zivilen Output mehr an Verteidigungsleistungen<br />

produziert wer<strong>de</strong>n.<br />

(f) Welche Auswirkungen <strong>de</strong>r Produktivitätserhöhung im militärischen Bereich ergeben<br />

sich auf die Opportunitätskosten für die zivile Produktion?<br />

(g) Welche Folgen ergeben sich für die zivile Produktion, wenn sich die Gesellschaft<br />

nach <strong>de</strong>r Produktivitätserhöhung im militärischen Bereich für einen unverän<strong>de</strong>rten<br />

militärischen Output entschei<strong>de</strong>t?<br />

Aufgabe 10 (Klausur WS 2006/07, Aufgabe 1)<br />

(a) Erläutern Sie anhand einer graphischen Darstellung die Konzepte <strong>de</strong>r Transformationskurve<br />

und <strong>de</strong>r Opportunitätskosten.<br />

(b) Veranschaulichen Sie graphisch die Fälle steigen<strong>de</strong>r, sinken<strong>de</strong>r und konstanter<br />

Opportunitätskosten und erläutern Sie die Unterschie<strong>de</strong>.<br />

(c) Unterstellen Sie für das Folgen<strong>de</strong> zwei sektorale Produktionsfunktionen in <strong>de</strong>r Form<br />

Y1 = A1, Y2 = 2A2 und A1 + A2 = A = 12, wobei Yi, die Höhe <strong>de</strong>r Produktion in Sektor<br />

i, Ai, die Zahl <strong>de</strong>r Beschäftigten in Sektor i und A die insgesamt verfügbare Zahl <strong>de</strong>r<br />

Arbeitskräfte angibt. Der Nominallohn betrage 10 € pro Kopf.<br />

(ca) Welchen Verlauf hat die Transformationskurve in diesem Falle?<br />

(cb) Wie hoch sind und welche Dimensionen haben die Grenzkosten <strong>de</strong>s Gutes 2<br />

gemessen in<br />

− Opportunitätskosten?<br />

− realen Faktorkosten?<br />

− nominalen Faktorkosten?<br />

(d) Zeigen Sie für <strong>de</strong>n Fall steigen<strong>de</strong>r Opportunitätskosten was in einer Marktwirtschaft<br />

geschieht, wenn <strong>de</strong>r geplante Produktionspunkt rechts unterhalb <strong>de</strong>s geplanten<br />

Konsumpunktes auf <strong>de</strong>r Transformationskurve liegt.<br />

KOMPASS education

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