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04/09 - publikationen.bvoe.at - Büchereiverband Österreichs

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<strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<br />

<br />

<br />

Interkulturelle Bibliotheksarbeit 2<br />

Einführung 2<br />

Sozial-integr<strong>at</strong>ive Bibliotheksarbeit in Österreich 8<br />

Stadtbibliothek Linz 14<br />

Bücherhallen Hamburg 18<br />

Verein Projekt Integr<strong>at</strong>ionshaus 20<br />

„Libraries for all“ 22<br />

Bibliotheksdienste für die multikulturelle Gesellschaft 24<br />

IFLA-Erklärung zur multikulturellen Bibliothek 27<br />

Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen 30<br />

Sprach- und Leseförderung für MigrantInnen 32<br />

Fachliter<strong>at</strong>ur & Web-Tipps 34<br />

Bibliothekskongress 2010 7<br />

Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek 36<br />

Rückblick 36<br />

Eröffnungsvortrag 40<br />

Liter<strong>at</strong>uraktionen 44<br />

Andersentag 44<br />

Buchliebling 48<br />

Woche des Wissens 50<br />

Förderungen 51<br />

BVÖ, ÖGPB 51<br />

Länder 52<br />

Aus- und Weiterbildungstermine 56<br />

EU-Projekt ENTITLE 64<br />

30. Österreichischer Bibliothekartag 66<br />

Tagungen 68<br />

Bibliotheken in Österreich 74<br />

K<strong>at</strong>zelsdorf, Angerberg 74<br />

Im Blickpunkt 75<br />

Veranstaltungen, Jubiläen 75<br />

Aus- und Weiterbildungstermine<br />

Kurse im BIfEB St. Wolfgang 56<br />

Softwarekurse des BVÖ 61<br />

Internetkurse des BVÖ 62


INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT Einführung<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

2<br />

Wider die Unvernunft,<br />

nicht zu handeln<br />

Silvia Göhring gibt in ihrem Artikel einen Überblick zu<br />

Migr<strong>at</strong>ion, verweist auf Integr<strong>at</strong>ionskonzepte und stellt<br />

einen Bezug her zu Integr<strong>at</strong>ionsaufgaben, die von Bibliotheken<br />

erfüllt werden können.<br />

Migr<strong>at</strong>ion<br />

Migr<strong>at</strong>ion – Integr<strong>at</strong>ion –<br />

Aufgabenstellungen<br />

Migr<strong>at</strong>ion ist ein globales und sukzessiv zunehmendes Phänomen.<br />

Zählte man 1965 noch 75 Millionen Menschen, die mindestens ein<br />

Jahr an einem Ort außerhalb ihres Herkunftslandes lebten (UN-<br />

Definition), so traf dies im Jahr 2005 bereits auf 200 Millionen<br />

Migr<strong>at</strong>ion ist ein<br />

globales und sukzessiv<br />

zunehmendes Phänomen.<br />

In Österreich<br />

haben rund 17 % der<br />

Bevölkerung einen<br />

Migr<strong>at</strong>ionshintergrund.<br />

Autorin: Silvia Göhring<br />

Menschen zu. Die Entscheidung, ob bzw. wohin gewandert wird,<br />

erfolgt nach ausgesuchten sozioökonomischen Strukturmerkmalen<br />

wie Beschäftigung und Einkommen, Wohnmöglichkeiten, politischer<br />

Situ<strong>at</strong>ion und allgemeinen Lebensbedingungen. Diese Faktoren<br />

werden schließlich in Beziehung gesetzt zu etwaigen Hindernissen<br />

wie Sprache, Vertrautheit, Isol<strong>at</strong>ion u. Ä. Erst auf Basis<br />

eines positiven Saldos wird die endgültige Entscheidung getroffen.<br />

Menschen, die sich für eine Migr<strong>at</strong>ion entscheiden, sind in der<br />

Regel jung und risikofreudig, sie verfügen über Qualifik<strong>at</strong>ionen<br />

(nicht immer über formell nachweisbare), sie wandern gerne in<br />

eigene ethnische Netzwerke zu und sind aufgrund dort zu erwartender<br />

besserer Chancen auf Städte fokussiert. 1<br />

FOTOS: REGINE HENDRICH, BÜCHEREIEN WIEN


Einführung INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT<br />

Die Zuwanderung nach Europa begann in der zweiten Hälfte des<br />

20. Jahrhunderts. Beiträge hierzu lagen zum einen in einer aktiven<br />

Anwerbung von Arbeitskräften2 und zum anderen in Rückwanderungen<br />

aus ehemaligen Kolonialgebieten. 3 solange st<strong>at</strong>tfinden, so lange die weltweiten Ressourcen ungleich<br />

Voraussetzungen für<br />

verteilt sind.<br />

diesen Prozess waren neben Entkolonialisierungen ein Fertilitäts- Merkmale der in Österreich wohnhaften<br />

rückgang in allen europäischen Ländern, insbesondere aber auch<br />

ein zusätzlicher Arbeitskräftebedarf bedingt durch ein starkes öko-<br />

migrantischen Bevölkerung<br />

nomisches Wachstum sowie durch das Ansteigen von Bildungsab- In Österreich leben 10,4 % Personen mit ausländischer Sta<strong>at</strong>sbürschlüssen<br />

in Europa, welches dazu führte, dass einzelne Arbeitsgerschaft. Der größte Anteil kommt aus den Ländern des ehemalimarktsegmente<br />

nicht mehr besetzt werden konnten.<br />

gen Jugoslawien (36 %), gefolgt von Personen aus EU-Mitglieds-<br />

Auch die Zuwanderung nach Österreich folgte den beschriebenen ländern (20 %), 13 % kommen aus der Türkei, ebenso 13 % aus<br />

Mustern. Sta<strong>at</strong>enlose Kriegsvertriebene wurden ebenso integriert den neuen EU-Mitgliedsländern, auf die restlichen 18 % verteilen<br />

wie politische Flüchtlinge und „GastarbeiterInnen“. Erst ab sich MigrantInnen aus allen anderen Sta<strong>at</strong>en und Kontinenten.<br />

1973/74 aber wurde Zuwanderung ein wirklich „öffentliches Auch Österreich kennt eine ungleiche geografische Verteilung mit<br />

Thema“: In der ersten größeren Nachkriegswirtschaftskrise wurde einer Konzentr<strong>at</strong>ion in den Städten (Wien 20 %, Graz 14 %, Steier-<br />

damit begonnen, insbesondere „GastarbeiterInnen“ als Belastung mark im Vergleich dazu 6,3 %<br />

zu sehen, wurde auch damit begonnen, die Interessen<br />

inländischer ArbeitnehmerInnen ins<br />

Zentrum zu stellen, wodurch sich eine<br />

bis heute gültige Diskurstradition<br />

einleitete. Ein neuerlicher Wirtschaftsaufschwung,<br />

der Fall<br />

des Eisernen Vorhangs sowie<br />

die Kriege in Kro<strong>at</strong>ien und<br />

Bosnien brachten eine<br />

neuerliche Zuwanderung.<br />

Seither ist selbige ein<br />

extrem politisches Thema<br />

geworden, ist von „Überflutung“<br />

die Rede, „der Festung<br />

Europa“, seit September 2001<br />

erleben wir auch eine Verschiebung<br />

des „Ausländerthemas“ hin zu<br />

einer zusätzlichen Islamisierungsdeb<strong>at</strong>te.<br />

Trotz der permanenten Zuwanderung faktisch<br />

seit 1945 versteht sich Österreich allerdings immer noch<br />

nicht als Einwanderungsland, was sich immer wieder auch in einer<br />

populistischen Funktionalisierung der Them<strong>at</strong>ik äußert, die auch<br />

deshalb möglich ist, weil nach wie vor deutliche Integr<strong>at</strong>ionskonzepte<br />

fehlen. Immer noch wird Zuwanderung unter dem Aspekt<br />

der Sicherheit diskutiert und nicht unter dem Aspekt der gesellschaftlichen<br />

Integr<strong>at</strong>ion.<br />

Migr<strong>at</strong>ion aber ist ein Prozess, der nicht umkehrbar ist. Wie die<br />

Zahlen zeigen, findet sie täglich und weltweit st<strong>at</strong>t. Sie findet auch<br />

nach Österreich st<strong>at</strong>t. Und sie findet in der Absicht st<strong>at</strong>t, sich und<br />

seiner Familie hier eine dauerhafte Existenz aufzubauen. Sie wird<br />

4 ). Insgesamt haben rd. 17 % der<br />

österreichischen Wohnbevölkerung einen Migr<strong>at</strong>ionshintergrund<br />

(d. h. ausländische Sta<strong>at</strong>sbürgerschaft<br />

oder österreichische Sta<strong>at</strong>sbürgerschaft,<br />

aber im Ausland geboren). 5<br />

Rund 50 % der zugewanderten<br />

Menschen verfügen über lediglich<br />

einen Pflichtschulabschluss,<br />

allerdings haben auch 14 %<br />

einen Hochschulabschluss.<br />

Insofern stellen sich die Bildungsvoraussetzungen<br />

extrem<br />

gegensätzlich dar und geben<br />

auch einen Hinweis auf die große<br />

Heterogenität der MigrantInnen im<br />

Land. Bewegt man sich etwas länger in<br />

der Gruppe der bildungsfernen Frauen<br />

und Männer nicht österreichischer Herkunft,<br />

so zeigt sich, dass ca. 2/3 davon eine Drittsta<strong>at</strong>enherkunft<br />

haben. 6 ANDERE<br />

TÜRKEI<br />

NEUE<br />

EU-MITGLIEDS-<br />

LÄNDER<br />

EU-<br />

MITGLIEDS-<br />

LÄNDER<br />

EHEMALIGES<br />

JUGOSLAWIEN<br />

Herkunftsländer der<br />

migrantischen Bevölkerung<br />

Die Betrachtung der Bildungsprogressionen<br />

zeigt, dass jenen Jugendlichen, deren Eltern nicht qualifiziert sind,<br />

zu 2/3 ein Bildungsaufstieg gelingt, 1/3 verbleibt quasi in einem<br />

vererbten Bildungsst<strong>at</strong>us. Jugendliche mit Eltern auf mittlerer Qualifik<strong>at</strong>ionsebene<br />

können zu 72 % den St<strong>at</strong>us beibehalten, 16 %<br />

gelingt ein Bildungsaufstieg, aber 12 % steigen im Bildungslevel<br />

auch ab. In Bezug auf die Frage, wonach Bildungsentscheidungen<br />

getroffen werden, ist hier kein Unterschied zu inländischen Familien<br />

erkennbar. Wir wissen, dass dabei immer der sozioökonomische<br />

Hintergrund der Eltern eine erkennbare Rolle spielt, aber auch<br />

Kriterien wie der Wohnort (Stadt/Land) oder Aspekte der eigenen<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

3


INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT Einführung<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

4<br />

regionalen Herkunft (Stadt/Land). Insofern sind Bildungsentscheidungen<br />

also weniger ethnisch bzw. kulturell bedingt, sondern<br />

vielmehr eine Frage sozioökonomischer Beweglichkeiten.<br />

Die Einkommensqualität ist in ZuwanderInnenhaushalten deutlich<br />

geringer als im Vergleich zu InländerInnenhaushalten, ebenso die<br />

Beschaffenheit der Wohnunterkünfte. Hierzu sind n<strong>at</strong>ürlich Fragen<br />

und Formen der Erwerbstätigkeit mit zu berücksichtigen. MigrantInnen<br />

sind zu einem sehr hohen Anteil nach wie vor in Bereichen<br />

beschäftigt, die von InländerInnen eher gemieden werden, in Segmenten<br />

mit großen Beschäftigungsschwankungen, woraus sich<br />

immer wieder auch Arbeitslosigkeitsphasen ergeben, und sie sind<br />

zum Großteil als ArbeiterInnen beschäftigt. 7 Die hohe AkademikerInnenquote<br />

von 14 % unter MigrantInnen in Erinnerung rufend,<br />

muss hier die Kluft zwischen ursprünglichem Ausbildungsniveau<br />

und der t<strong>at</strong>sächlichen Erwerbsform unterstrichen werden, derzufolge<br />

Menschen mit Migr<strong>at</strong>ionshintergrund ca. doppelt so hoch<br />

wie InländerInnen nicht ausbildungsadäqu<strong>at</strong> beschäftigt sind, was<br />

für diese permanente Dequalifizierungsprozesse ableitet und für<br />

die Volkswirtschaft eindeutig eine Vergeudung von an sich vorhandenen<br />

Ressourcen ist.<br />

Die mehrsprachige Bibliothek von ISOP – Innov<strong>at</strong>ive<br />

Sozialprojekte (Graz)<br />

Zusammenfassend wird nochmals auf die Vielschichtigkeit der<br />

migrantischen Bevölkerung in Österreich verwiesen. Diese macht<br />

die Entwicklung von ausgewogenen differenzierten Integr<strong>at</strong>ionskonzepten<br />

notwendig sowie die Führung eines mehrdimensionalen<br />

Diskurses, der imstande ist, Faktoren wie Geschlecht, Alter,<br />

ethnische Herkunft, Religion, Bildungshintergrund, soziale Herkunft<br />

u.v.m. zu erfassen.<br />

Integr<strong>at</strong>ion<br />

Unter Integr<strong>at</strong>ion wird die Herstellung eines Ganzen bzw. die Eingliederung<br />

in ein größeres Ganzes verstanden. Dabei geht es um<br />

die Erfassung von zwei Dimensionen. Die soziale Integr<strong>at</strong>ion orientiert<br />

sich an Linien wie Beziehungen, Freunde, Bekannte, ob also<br />

sozial interagiert bzw. kommuniziert wird und vor allem auch mit<br />

wem. Einen Arbeitspl<strong>at</strong>z zu haben, über ein Einkommen, eine<br />

Wohnung zu verfügen, in ein institutionelles Gefüge eingebunden<br />

zu sein, dies berührt Eckpunkte der strukturellen Integr<strong>at</strong>ion. Ziel<br />

jedweder Integr<strong>at</strong>ionsaktivitäten muss immer der Erhalt gesellschaftlichen<br />

Zusammenhalts sein, zumal dieser sich in den einzelnen<br />

gesellschaftlichen Mikrokosmen zunächst einmal im Zuge von<br />

Zuwanderung zwangsläufig heterogenisiert. Es gilt also Regeln<br />

der Interaktion zu entwickeln, eine Fähigkeit zur interkulturellen<br />

FOTO: MARTIN LEITNER/ISOP


Kommunik<strong>at</strong>ion, wobei als gegenseitige Basis eine positive Einstellung<br />

zum interkulturellen Beziehungsaufbau gegeben sein muss.<br />

Dies setzt voraus, Vielfalt zu akzeptieren und dies wiederum<br />

bedingt, neben einem gemeinsamen „Überbau“, auch das Zulassen<br />

jeweils autonomer Bereiche, solange diese – wie gesagt – die<br />

gesamtgesellschaftliche Kohärenz nicht gefährden. Diese Linien<br />

auszuverhandeln ist wiederum eine Aufgabe im Kontext eines<br />

selbstsicheren Verständnisses davon, was Integr<strong>at</strong>ion unter Achtung<br />

der Menschenwürde und des Respekts in Bezug auf Diversität<br />

bedeutet. Der aktuelle Diskurs vergisst allzu häufig, dass kulturelle<br />

Vielfalt ohnehin gegeben, also Normalität ist. So sind z. B.<br />

urbane Großstadtkulturen mit ländlichen oder kleinstädtischen<br />

Kulturen nicht zu vergleichen, aber dennoch hält eine Gesellschaft<br />

diese kulturellen Differenzen aus, weil sie – wie gesagt – vom<br />

gemeinsamen Verständnis eines kollektiven Überbaus getragen<br />

sind. Dergleichen wäre auch auf die Inklusion von ZuwanderInnenkulturen<br />

übertragbar. Konkret bedeutet dieses Integr<strong>at</strong>ionsverständnis,<br />

das auch darauf beruht, Integr<strong>at</strong>ion als beidseitigen Prozess<br />

zu verstehen, aus dem sowohl Aufgaben für die MigrantInnen<br />

als auch für die Aufnahmegesellschaft entstehen, Integr<strong>at</strong>ionsplanung<br />

also diversitätsorientiert zu erfüllen. Grundbedingung bzw.<br />

Ziel wäre demnach, Arbeit und Einkommen, Wohnraum, Bildung<br />

oder auch politische Teilhabe gleichstellungsorientiert und diskriminierungsfrei<br />

unabhängig ethnischer Trennlinien zu verteilen.<br />

Interkulturelle Öffnung –<br />

Diversity Management<br />

Eine konzeptionelle Klarheit und eine grundsätzliche Offenheit für<br />

Neue/s muss auch in Institutionen und Organis<strong>at</strong>ionen gegeben<br />

sein, wollen diese vor dem Hintergrund sich verändernder Realitäten<br />

„marktfähig“ bleiben bzw. auch weiterhin ihren Organis<strong>at</strong>ionszweck<br />

erfüllen. Nochmals sei betont, dass zugewanderte Menschen<br />

zu einem nicht übersehbaren Anteil hier leben und arbeiten<br />

und versuchen, sich und ihren Familien hier einen Lebensmittelpunkt<br />

aufzubauen. Zum Großteil werden sie auch bleiben, sind sie<br />

also längst Teil unserer Gesellschaft geworden. Daraus leiten sich<br />

nicht nur gesellschaftliche, sondern auch organis<strong>at</strong>ionale Fragestellungen<br />

ab, bei denen es zunächst rein um die Behandlung<br />

betriebswirtschaftlicher Aspekte im engeren Sinne geht. Was ist<br />

unser Auftrag, wer ist anspruchsberechtigt, sich an unseren<br />

Dienstleistungen zu bedienen, wer also soll nun mittels welcher<br />

Methoden erreicht werden, und wie können wir unsere Aufgaben<br />

zielgruppenorientiert umsetzen? Daraus definieren sich also – aus<br />

reinem Organis<strong>at</strong>ionsinteresse – deutliche Managementaufgaben,<br />

Einführung INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT<br />

denn Vielfalt allein zu erkennen ist noch kein Management derselben.<br />

Diversitätsplanung spielt in alle Ebenen einer Organis<strong>at</strong>ion<br />

hinein und ergibt erst als Ganzes einen Sinn, dann also, wenn es<br />

klare Standpunkte gibt zur Art und Weise der Führung, zur Zusammensetzung<br />

des Personals, zur interkulturellen Durchlässigkeit von<br />

Strukturen, insbesondere, was den Zugang in eine Einrichtung<br />

anbelangt oder die Frage, was getan werden muss, damit heterogene<br />

Zielgruppen auch bleiben, zu Formen und Inhalten der Ausund<br />

Weiterbildung, zur Öffentlichkeitsarbeit. Oftmals werden Integr<strong>at</strong>ionsaufgaben<br />

in die große Politik wegdelegiert und dabei wird<br />

übersehen, was die einzelnen Teilsysteme, auch jene der Bildung,<br />

zu leisten vermögen, um ihren Anteil an ihnen zu erfüllen.<br />

Exemplarische Str<strong>at</strong>egien für Bibliotheken<br />

Sowohl Interkulturelle Öffnung als auch Diversity Management<br />

sind also Handlungsmodelle von Organis<strong>at</strong>ionen, die das Ziel verfolgen,<br />

sich optimal auf die Veränderung von Organis<strong>at</strong>ionsrealitäten<br />

einzustellen. Die Integr<strong>at</strong>ion von ZuwanderInnen normalisiert<br />

sich vor diesem Verständnis, indem eine Integr<strong>at</strong>ion der Bedürfnisse<br />

aller anspruchsberechtigten Zielgruppen als generelle Aufgabe<br />

verstanden wird. Im Kontext des Bildungswesens lässt sich<br />

weiters auch zum Prinzip des lebenslangen Lernens eine Schiene<br />

herstellen, wenn dieses beispielsweise von einer Notwendigkeit zur<br />

Individualisierung spricht. Nichts anderes erfordert auch die<br />

Berücksichtigung von MigrantInnen. Nochmals: sie zu integrieren<br />

heißt Erfordernisse, die ohnehin als Handlungsprinzipien definiert<br />

sind, soweit zu berücksichtigen, dass dabei an alle Anspruchsgruppen<br />

gedacht wird, auch an MigrantInnen. Bezug nehmend auf die<br />

Merkmale der migrantischen Bevölkerung in Österreich wird deutlich,<br />

dass es auch für ZuwanderInnen keine eindimensionale Angebotsplanung<br />

zur institutionellen Integr<strong>at</strong>ion derselben geben<br />

kann. Sehr gestreute Bildungssozialis<strong>at</strong>ionen, eine ethnische Herkunft<br />

aus so vielen Regionen dieser Welt – all dies erzeugt Unterschiede<br />

und erfordert die Gestaltung gut ausdifferenzierter Maßnahmen.<br />

Folgende Ideen sind lediglich als Möglichkeiten zu bewerten, als<br />

Vorschläge, die sicherlich vor dem Hintergrund der einzelnen Institute<br />

unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen Rahmenbedingungen<br />

erst überprüft werden müssten.<br />

Eine hohe Anzahl von MigrantInnen ist bildungsfern. Sie zum<br />

Lesen zu motivieren erfordert wahrscheinlich die Anwendung sehr<br />

ähnlicher Str<strong>at</strong>egien wie für bildungsferne Menschen insgesamt.<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

5


INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT Einführung<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

6<br />

Wir wissen mittlerweile, dass es immer lesemotivierend ist, lebensweltintegrierte<br />

und alltagsnahe Texte zur Verfügung zu stellen, um<br />

Leseanreize geben zu können. Dies trifft n<strong>at</strong>ürlich grundsätzlich<br />

auf jede Art von Texten zu: sie müssen in erster Linie interessieren<br />

und sie sollten imstande sein, durchaus komplexe M<strong>at</strong>erien leicht<br />

lesbar zu machen. Leseungeübte Menschen brauchen auch Personen,<br />

mit denen sie in der Folge über das Gelesene reden können.<br />

Insofern wäre es wahrscheinlich auch von Vorteil, eine Art von<br />

Begleitstruktur zu berücksichtigen, die solches ermöglicht, wobei<br />

hier durchaus auch an den Aufbau von Kooper<strong>at</strong>ionen mit externen<br />

Bildungseinrichtungen und Netzwerken mit Intervisionscharakter<br />

gedacht werden kann. Insbesondere Kinder aus Familien, in<br />

denen Lesen nicht zum freizeit- oder bildungskulturellen Erbe<br />

zählt, brauchen jemanden, der sie an der Hand nimmt und sie an<br />

die Welt geschriebener Geschichten und Inform<strong>at</strong>ionen heranführt.<br />

Die Bedeutung und die Rolle ihrer Lehrer und Lehrerinnen<br />

seien hier besonders unterstrichen und betont, zumal bildungsferne<br />

Eltern diese Aufgabe nicht übernehmen können. Die Bibliothek<br />

zu einem modernen Ort des Lernens zu machen, sie für „the<br />

next gener<strong>at</strong>ion“ zu öffnen und <strong>at</strong>traktiv zu machen, hieße wohl<br />

auch, Lesen mit neuen Technologien zu verbinden (EDV, Internet,<br />

CD, DVD …) oder den Weg zu ihnen mit zusätzlichen, wiederum<br />

lebensnahen Themen zu verbinden (z. B. Bildungsber<strong>at</strong>ung).<br />

Bildungsnahe und (sehr) gut ausgebildete MigrantInnen brauchen<br />

ebenfalls Angebote, die ihnen einen Zugang in die Bibliotheken<br />

schaffen. Liter<strong>at</strong>ur aus den Herkunftsländern in der Originalsprache<br />

(und im Sinne einer gegenseitigen Integr<strong>at</strong>ion ggf. auch übersetzt,<br />

um sie für InländerInnen aufzubereiten), sie vielleicht auch<br />

als Multiplik<strong>at</strong>orInnen hin zur eigenen (bildungsfernen) ethnischen<br />

Community aufzubauen, sie als Ehrenamtliche zu gewinnen oder<br />

bei Möglichkeit auch zu beschäftigen – all dies wären Felder, die<br />

sowohl die Ebenen der sozialen als auch der strukturellen Integr<strong>at</strong>ion<br />

ansprechen würden.<br />

Fazit<br />

Auf institutionelle Veränderungen mit institutioneller Innov<strong>at</strong>ion<br />

zu antworten, für notwendige Entwicklungsprozesse ein dahingehendes<br />

Verständnis aufzubauen – das gilt als Voraussetzung, auch<br />

in Zukunft den Zweck einer Organis<strong>at</strong>ion erfüllen zu können.<br />

N<strong>at</strong>ürlich kann dies nur einhergehen mit einem entsprechenden<br />

Kompetenzaufbau auch aufseiten der MitarbeiterInnen. Mit Bezug<br />

zur Zielgruppe MigrantInnen heißt dies ganz konkret, in interkulturelle<br />

Wissensbestände zu investieren. Am wichtigsten erscheint<br />

es jedoch, allen, die Bildungsaufgaben übernommen haben, eine<br />

Grundhaltung zu vermitteln, die auf einem grundsätzlichen Professionalisierungsverständnis<br />

beruht. Menschen aus anderen Herkunftsländern<br />

sind zur österreichischen Realität geworden. Die<br />

Kinder dieser Familien werden in einigen wenigen Jahren TrägerInnen<br />

dieser Gesellschaft sein. Wenn uns der Zusammenhalt und die<br />

Entwicklung dieser Gesellschaft wichtig ist, dann müssen uns diese<br />

Menschen und die Qualität ihrer Bildung wichtig werden. Hierzu<br />

kann jedes Teilsystem und jede/r MitarbeiterIn einen grundlegenden<br />

Beitrag leisten.<br />

Fußnoten:<br />

1) Flucht und Vertreibung bzw. politische Verfolgung sind gänzlich<br />

anderen Bedingungen unterworfen und müssen grundsätzlich anders<br />

bewertet werden.<br />

2) Vgl. 60er-Jahre nach Deutschland, Österreich, Schweiz, 90er-Jahre<br />

nach Italien, Spanien, Portugal.<br />

3) Großbritannien, Frankreich, Belgien, Niederlande.<br />

4) www.verwaltung.steiermark.<strong>at</strong>/cms/ziel/12667724/DE/.<br />

5) Vgl. Heinz Fassmann (Hg.): 2. Österreichischer Migr<strong>at</strong>ions- und<br />

Integr<strong>at</strong>ionsbericht 2001-2006. Rechtliche Rahmenbedingungen,<br />

demographische Entwicklungen, sozioökonomische Strukturen. Klagenfurt/Celovec,<br />

2007.<br />

6) Besonders häufig sind Bildungsferne in der türkischen Community<br />

anzutreffen. Bei 77 % der Männer und 89 % der Frauen ist die Pflichtschule<br />

der höchste Bildungsabschluss. Dies ist allerdings auch in<br />

Zusammenhang mit den Herkunftsgebieten der türkischen ZuwanderInnen<br />

zu sehen. Die meisten kommen aus ländlich-bäuerlichen<br />

Regionen und müssten nun gleichsam im Zuge ihrer individuellen<br />

Integr<strong>at</strong>ion mehrere historische Phasen (bäuerliche Gesellschaft –<br />

Industrialisierung – Dienstleistungsgesellschaft) überspringen, die<br />

westliche Gesellschaften über mehrere Gener<strong>at</strong>ionen hinweg durchlaufen<br />

haben. Dieses Faktum ist bei der Bewertung „türkischer<br />

Zuwanderung“ zu berücksichtigen.<br />

7) Dies trifft für 3 /4 der ZuwanderInnen aus dem ehemaligen Jugoslawien<br />

und aus der Türkei zu. In diesem Kontext ist zusätzlich eine<br />

geschlechtsspezifische Trennlinie zu sehen: Der Anteil von Frauen, die<br />

als Facharbeiterinnen erwerbstätig sind, beträgt lediglich 5 %.<br />

Mag. a <br />

Silvia Göhring ist Mitarbeiterin<br />

bei ISOP – Innov<strong>at</strong>ive Sozialprojekte (Graz).


Einladung<br />

INTERNATIONALER<br />

BIBLIOTHEKSKONGRESS<br />

2010<br />

des <strong>Büchereiverband</strong>es<br />

<strong>Österreichs</strong> und der<br />

Vereinigung Österreichischer<br />

Bibliothekarinnen und<br />

Bibliothekare<br />

Die Zukunft gestalten –<br />

Chance Bibliothek<br />

und<br />

35. Generalversammlung<br />

des BVÖ<br />

vom 26. bis 28. Mai 2010<br />

in der Aula der Wissenschaften<br />

Wollzeile 27a<br />

1010 Wien


INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT Sozial-integr<strong>at</strong>ive Bibliotheksarbeit in Österreich<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

8<br />

Sozial-integr<strong>at</strong>ive Bibliotheksarbeit<br />

in Österreich<br />

„Integr<strong>at</strong>ion“ ist in aller Munde, die Leitbilder und Tagungen<br />

von Bibliotheken them<strong>at</strong>isieren immer öfter sozialintegr<strong>at</strong>ive<br />

und interkulturelle Bibliotheksarbeit. Dennoch:<br />

diesen theoretischen Bekenntnissen steht wenig faktische<br />

Umsetzung gegenüber, wie die aktuelle Studie des BVÖ<br />

belegt.<br />

Migr<strong>at</strong>ion wird in Politik und Medien viel diskutiert, Handlungsund<br />

Lösungsansätze für erfolgreiche Integr<strong>at</strong>ion gibt es aber nur<br />

wenige. Dabei ist fehlende Integr<strong>at</strong>ion eines der größten Probleme<br />

des Landes. Öffentliche Bibliotheken mit ihrer sozialen, nicht-kommerziellen<br />

Ausrichtung auf die flächendeckende Versorgung mit<br />

Liter<strong>at</strong>ur und Inform<strong>at</strong>ion könnten hier Aufgaben übernehmen, die<br />

sonst nur wenige andere Bildungseinrichtungen zu bieten haben.<br />

Für Bibliotheken wären sozial-integr<strong>at</strong>ive Angebote nicht nur ein<br />

Aktuelle Studie des BVÖ<br />

Autorin: Jana Sommeregger<br />

Öffentliche Bibliotheken – keine andere Bildungseinrichtung<br />

erreicht so viele Menschen.<br />

klarer gesellschaftlicher Beitrag zum Abbau von ökonomischen<br />

Ungleichheiten und Nutzungsbarrieren, sondern auch eine Möglichkeit,<br />

sich im Bildungs- und Kultursektor als Integr<strong>at</strong>ionszentren zu<br />

profilieren. Denn kaum eine andere öffentliche Einrichtung kann so<br />

viele unterschiedliche Menschen erreichen wie die Öffentlichen<br />

Bibliotheken.<br />

Nichtsdestotrotz sind Projekte und Maßnahmen der integr<strong>at</strong>iven<br />

und interkulturellen Bibliotheksarbeit österreichweit noch unstrukturiert<br />

und nicht zuletzt oft Verdienst einzelner engagierter BibliothekarInnen<br />

– das belegt die aktuelle Studie des BVÖ über sozialintegr<strong>at</strong>ive<br />

Bibliotheksarbeit in Österreich.<br />

FOTO: BÜCHEREIEN WIEN


Österreichweite Erhebung<br />

Mittels einer landesweiten Erhebung<br />

Bundesland<br />

Burgenland 3 22 4 0 0 0 1 0 30<br />

ermittelte der BVÖ, welche sozial-inte- Kärnten 0 6 6 4 3 0 1 0 20<br />

gr<strong>at</strong>iven Angebote derzeit in ÖB bereits Niederösterreich 0 26 16 9 7 1 1 0 60<br />

gemacht werden. In einem ersten Schritt Oberösterreich 2 31 27 9 5 1 2 1 78<br />

wurden 1 511 Fragebögen an Mitglieds- Salzburg 0 25 10 1 2 0 1 0 39<br />

bibliotheken des BVÖ versendet. Fragen Steiermark 2 26 14 8 4 0 1 0 55<br />

nach den nichtdeutschen und mehrspra-<br />

Tirol 3 33 16 6 1 1 1 0 61<br />

chigen Medienbeständen, nach zusätzlichen<br />

Service- und Lernangeboten für<br />

die Zielgruppen sowie dem Aus- und<br />

Fortbildungsst<strong>at</strong>us der BibliothekarInnen<br />

standen dabei im Zentrum des Inte-<br />

Vorarlberg<br />

Wien<br />

gesamt<br />

0<br />

0<br />

10<br />

8<br />

0<br />

177<br />

7<br />

3<br />

103<br />

4<br />

0<br />

41<br />

0<br />

2<br />

24<br />

0<br />

1<br />

4<br />

2<br />

1<br />

11<br />

1<br />

1<br />

3<br />

22<br />

8<br />

373<br />

resses. Zusätzlich wurde erhoben, welche Erwartungen und Wün- über 5 000 bis 10 000 Medien, 41 haben bis zu 15 000 Medien, 24<br />

sche Bibliotheken an Interessensverbände wie den BVÖ bzw. an Trä- haben bis zu 30 000 Medien, 4 Bibliotheken haben bis zu 50 000<br />

gerschaften der Bibliotheken (Gemeinde, Pfarren, Vereine) in die- Medien und 11 Bibliotheken verfügen über (weit) mehr als 50 000<br />

sem Bereich haben und welche Ressourcen sie benötigen, um kon- Medien. Drei der insgesamt 373 Bibliotheken machten keine<br />

tinuierlich und professionell im Bereich der sozial-integr<strong>at</strong>iven Bibliotheksarbeit<br />

zu agieren.<br />

Angabe zu ihrem Medienbestand.<br />

Beteiligung<br />

Sozial-integr<strong>at</strong>ive Bibliotheksarbeit in Österreich INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT<br />

Insgesamt haben sich 373 Bibliotheken an der Erhebung beteiligt,<br />

d. s. 24,6 %. Nach Bundesländern stellen sich die teilnehmenden<br />

Bibliotheken in Prozentzahlen wie folgt zusammen: 8 % Bibliotheken<br />

aus dem Burgenland, 5 % Bibliotheken aus Kärnten, 16 % aus<br />

Niederösterreich, 21 % aus Oberösterreich, 11 % aus Salzburg, 15 %<br />

aus der Steiermark, 16 % aus Tirol, 6 % aus Vorarlberg sowie 2 %<br />

Bibliotheken aus Wien.<br />

Von den 373 teilnehmenden Bibliotheken gaben zehn an, eine<br />

Medienanzahl von bis zu 1 000 Medien zu führen, 177 Bibliotheken<br />

verfügen über 1 000 bis 5 000 Medien, 103 Bibliotheken verfügen<br />

Beteiligung<br />

Gesamtzahl ÖB<br />

nach St<strong>at</strong>istik 2008<br />

Teilnehmende ÖB<br />

ganze Zahlen<br />

Teilnehmende ÖB nach Medienanzahl<br />

Teilnehmende ÖB<br />

Prozent<br />

Burgenland 74 30 41 %<br />

Kärnten 69 20 29 %<br />

Niederösterreich 252 60 24 %<br />

Oberösterreich 338 78 23 %<br />

Salzburg 129 39 30 %<br />

Steiermark 241 55 23 %<br />

Tirol 186 61 33 %<br />

Vorarlberg 106 22 21 %<br />

Wien 116 8 7 %<br />

bis<br />

1 000<br />

1 000<br />

bis<br />

5 000<br />

5 000<br />

bis<br />

10 000<br />

10 000<br />

bis<br />

15 000<br />

Barrierefreiheit<br />

15 000<br />

bis<br />

35 000<br />

35 000<br />

bis<br />

50 000<br />

ab<br />

50 000<br />

keine<br />

Angabe gesamt<br />

Über einen barrierefreien Zugang (Rampe) verfügen derzeit bereits<br />

beachtliche 188 der an der Befragung beteiligten Bibliotheken, d. s.<br />

50 %. 6 % der Bibliotheken planen einen barrierefreien Zugang; 127<br />

Bibliotheken, d. s. 34 %, haben derzeit noch keinen. 39 Bibliotheken,<br />

d. s. 10 %, machten keine Angabe. Gerade im Bereich der<br />

behindertenfreundlichen Nutzung müsste in Zukunft jedoch nicht<br />

nur der barrierefreie Zugang in die Bibliotheksräumlichkeiten<br />

gewährleistet werden; auch Websites und Leitsysteme sollten in diesem<br />

Bereich stärker auf barrierefreie Zugänglichkeit adaptiert werden.<br />

Beispiele hierfür gibt es bereits in den Hauptstadt-Bibliotheken<br />

Linz, Graz, Salzburg sowie Wien, wo unter anderem ein Leitsystem in<br />

Brailleschrift vorhanden ist bzw. Videos in Gebärdensprache auf der<br />

Homepage abrufbar sind.<br />

Nichtdeutsche und mehrsprachige Medien<br />

Von den 373 an der Umfrage beteiligten Bibliotheken ist die Mehrheit<br />

mit einer Medienzahl zwischen 1 000 bis 5 000 Medien ausgest<strong>at</strong>tet;<br />

entsprechend gering ist daher auch das Angebot der nichtdeutschsprachigen<br />

Medien. Nur elf der befragten Bibliotheken verfügen<br />

über weit mehr als 50 000 Medien, davon sind allerdings<br />

bereits weit mehr als 50 000 Medien nichtdeutschsprachige Medien.<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

9


INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT Sozial-integr<strong>at</strong>ive Bibliotheksarbeit in Österreich<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

10<br />

Nichtdeutsche und mehrsprachige Medien nach Bibliotheksgröße<br />

bis<br />

1 000<br />

1 000<br />

bis<br />

5 000<br />

Zusätzlich wurde erhoben, welche Sprachen der nichtdeutsche und<br />

mehrsprachige Medienbestand umfasst. Die Bibliotheken mit bis zu<br />

1 000 Medien decken nur die Sprachen Englisch und Französisch ab.<br />

Ab einer Größe von 1 000 Medien aufwärts können die Bibliotheken<br />

bereits ein weitaus größeres Angebot an Sprachen machen.<br />

Them<strong>at</strong>ische Sachmedien<br />

5 000<br />

bis<br />

10 000<br />

10 000<br />

bis<br />

15 000<br />

15 000<br />

bis<br />

35 000<br />

35 000<br />

bis<br />

50 000<br />

50 % der an der Studie teilnehmenden Bibliotheken gaben an, in<br />

ihrer Bücherei auch Sachmedien zum Thema Migr<strong>at</strong>ion, Integr<strong>at</strong>ion<br />

u. Ä. anzubieten. 37 % der Bibliotheken bieten ihren Nutzerinnen<br />

und Nutzern derzeit noch keine Sachmedien in diesen Bereichen an.<br />

7 % gaben an, dass sie planen, them<strong>at</strong>ische Medien anzuschaffen.<br />

6 % der befragten Bibliotheken machten zu dieser Frage keine<br />

Angabe.<br />

ab<br />

50 000<br />

keine<br />

Angabe gesamt<br />

Aus- und Fortbildung<br />

der MitarbeiterInnen<br />

Sprache<br />

Englisch 3 135 92 39 21 4 10 2 306<br />

Französisch 1 35 26 26 16 4 9 1 118 Die Bibliotheken wurden auch gebeten,<br />

Italienisch 0 19 23 22 15 3 9 1 92 den Stand der Fortbildungsaktivitäten<br />

Spanisch 0 12 11 14 11 2 8 1 59 ihrer MitarbeiterInnen zum Thema Inte-<br />

Tschechisch 0 8 7 1 4 0 2 0 22 gr<strong>at</strong>ion darzulegen. Nur 10 % der be-<br />

Slowakisch 0 4 2 1 1 1 1 0 10 fragten 373 Bibliotheken gaben an,<br />

Ungarisch 0 9 4 2 2 1 3 0 21<br />

dass ihre MitarbeiterInnen bereits ein-<br />

Slowenisch<br />

Türkisch<br />

Bosn./Kro<strong>at</strong>./Serb.<br />

Russisch<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

7<br />

15<br />

14<br />

5<br />

5<br />

22<br />

15<br />

6<br />

3<br />

13<br />

7<br />

6<br />

3<br />

10<br />

4<br />

4<br />

0<br />

4<br />

1<br />

2<br />

2<br />

9<br />

9<br />

5<br />

1<br />

2<br />

2<br />

1<br />

21<br />

75<br />

52<br />

29<br />

mal einen Kurs zum Thema Integr<strong>at</strong>ion<br />

besucht bzw. eine entsprechende Ausbildung<br />

absolviert haben. 9 % der Bib-<br />

Sonstige 0 14 3 4 2 0 6 1 30 liotheken gaben an, dass ihre Mitarbei-<br />

gesamt 4 277 216 138 93 22 73 12 835 terInnen bereits öfter Fortbildungen<br />

zum Thema besucht haben. 32 % planen,<br />

ihren MitarbeiterInnen den Besuch<br />

einer Fortbildungsveranstaltung zum<br />

Nichtdeutsche Medien nach Sprachen (Nennungen)<br />

Thema zu ermöglichen. 49 % der befragten Bibliotheken haben<br />

jedoch keine Angaben zur spezialisierten Ausbildung ihrer MitarbeiterInnen<br />

gemacht.<br />

Spezialisierte MitarbeiterInnen<br />

Derzeit gibt es in <strong>Österreichs</strong> ÖB 82 MitarbeiterInnen, die für den<br />

Bereich Fremdsprachen, mehrsprachige Medien und Integr<strong>at</strong>ion<br />

in speziellem Ausmaß zuständig sind. 245 Bibliotheken verneinten,<br />

eine Mitarbeiterin/einen Mitarbeiter für diesen Bereich zu<br />

haben. 16 Bibliotheken gaben an, dass sie planen, in Zukunft eine<br />

Mitarbeiterin/einen Mitarbeiter mit der Organis<strong>at</strong>ion von Fremdsprachenbestand<br />

und integr<strong>at</strong>iver Bibliotheksarbeit zu betrauen.<br />

30 Bibliotheken machten keine Angabe.<br />

Service und Veranstaltungen<br />

Im Zuge der Erhebung wurde auch gefragt, welche auf Integr<strong>at</strong>ion<br />

bezogene Service- und Veranstaltungsangebote bereits in<br />

den ÖB angeboten werden. Gerade im Bereich des Veranstaltungs-<br />

und Serviceangebots zeigte sich, dass es für Bibliotheken<br />

großen Nachholbedarf gibt.<br />

Nur sehr wenige Bibliotheken (20 von 373) bieten mehrsprachige<br />

Angebote wie Leitsysteme, Benutzungsordnungen und mehrsprachige<br />

Websites an. 15 der an der Befragung beteiligten<br />

Bibliotheken planen, solche Services in ihren Bibliotheken einzuführen.<br />

317 der 373 befragten Bibliotheken haben keine mehr-


Sozial-integr<strong>at</strong>ive Bibliotheksarbeit in Österreich INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT<br />

sprachigen Inform<strong>at</strong>ionsm<strong>at</strong>erialien oder Leitsysteme in ihrer 29 von 373 der an der Erhebung beteiligten Bibliotheken gaben<br />

Bibliothek oder bieten ihre Websites in verschiedenen Sprachen an, Veranstaltungen über Migr<strong>at</strong>ion anzubieten, 28 Bibliotheken<br />

an. 21 Bibliotheken machten keine Angaben zu diesem Bereich. gaben an, Veranstaltungen zu Mehrsprachigkeit zu organisieren.<br />

In folgenden Sprachen gibt es bereits ein paar Serviceangebote in In 37 Bibliotheken gibt es Veranstaltungen über Interkulturalität.<br />

den befragten Bibliotheken: Englisch (12), Französisch (3), Italie- 99 Bibliotheken veranstalten Aktionen für SeniorInnen. 31 Bibliotheken<br />

gaben an, das Leben mit Behin-<br />

Mehrsprachige Serviceangebote<br />

derung bei Veranstaltungen zum<br />

Thema zu machen. Fünf Bibliotheken<br />

B K NÖ OÖ S ST T V W gesamt gaben an, Arbeitslosigkeit bei Veran-<br />

ja 2 3 0 3 1 2 2 2 5 20<br />

staltungen zu them<strong>at</strong>isieren.<br />

ist geplant 0 1 3 4 3 3 0 1 0 15<br />

nein 24 15 55 66 32 50 54 18 3 317<br />

keine Angabe 4 1 2 5 3 0 5 1 0 21<br />

gesamt 30 20 60 78 39 55 61 22 8 373<br />

Serviceangebote in den Sprachen –<br />

Sprache<br />

Veranstaltungen zum Thema –<br />

B K NÖ OÖ S ST T V W<br />

ja geplant nein k. A. gesamt<br />

Migr<strong>at</strong>ion 29 15 206 123 30<br />

Mehrsprachigkeit 28 9 2<strong>04</strong> 132 20<br />

Integr<strong>at</strong>ion 37 17 196 123 60<br />

Interkulturalität 53 22 184 113 78<br />

Senioren 99 38 149 87 39<br />

Leben mit Behinderung 31 12 197 133 55<br />

Arbeitslosigkeit 5 4 208 156 61<br />

gesamt 20 15 317 21 373<br />

nisch (5), Spanisch (1), Türkisch (11), Bosnisch/Kro<strong>at</strong>isch/Serbisch<br />

(6), Russisch (2) sowie Albanisch, Arabisch, Bulgarisch, Niederländisch,<br />

Rumänisch und Slowenisch (4).<br />

gesamt<br />

Englisch 1 2 0 1 1 1 0 2 4 12<br />

Französisch 1 1 0 0 0 1 0 0 0 3<br />

Italienisch 1 2 0 0 0 0 2 0 0 5<br />

Spanisch 1 0 0 0 0 0 0 0 0 1<br />

Türkisch 1 0 0 3 1 1 0 2 3 11<br />

B/K/S 2 0 0 3 0 1 0 0 0 6<br />

Russisch 1 0 0 0 0 0 0 0 1 2<br />

Sonstige 1 2 0 1 0 0 0 0 0 4<br />

gesamt 9 7 0 8 2 4 2 4 8 44<br />

Im Bereich Service und Veranstaltungen<br />

gibt es in <strong>Österreichs</strong> Öffentlichen<br />

Bibliotheken also noch augenscheinliche<br />

Defizite. Diese lassen sich u. a. mit<br />

Pl<strong>at</strong>zmangel, fehlenden finanziellen<br />

Mitteln und ungenügenden personellen<br />

Ressourcen erklären. Gerade im<br />

Bereich des Veranstaltungs- und Serviceangebotes<br />

werden Öffentliche<br />

Bibliotheken in Zukunft verstärkt auf<br />

Kooper<strong>at</strong>ionen mit anderen Bildungsinstitutionen<br />

angewiesen sein. Mit gut<br />

ausgebauten Kooper<strong>at</strong>ionspartnerschaften<br />

könnten auch kleine Bibliotheken<br />

vor allem ihre Veranstaltungen<br />

und Serviceleistungen um wichtige<br />

Impulse erweitern. Solche Kooper<strong>at</strong>ionen<br />

und unterstützenden Netzwerke<br />

sollten in Zukunft daher von den Trägern<br />

besonders gefördert werden.<br />

Kooper<strong>at</strong>ionen und Netzwerke<br />

Verhältnismäßig viele Bibliotheken arbeiten bereits erfolgreich mit<br />

Seniorenzentren und Volkshochschulen zusammen. Ausbaubedürftig<br />

sind jedoch vor allem Kooper<strong>at</strong>ionen mit migrantischen<br />

Vereinen, dem Arbeitsmarktservice und Gehörlosen-, Blindenund<br />

Behindertenverbänden. 34 von 373 an der Befragung beteiligten<br />

Bibliotheken gaben an, Kooper<strong>at</strong>ionen mit migrantischen<br />

Vereinen zu betreiben. 21 Bibliotheken kooperieren bereits mit<br />

dem AMS und 23 mit Gehörlosen-, Blinden- und Behindertenverbänden.<br />

63 der an der Befragung beteiligten Bibliotheken kooperieren<br />

mit Volkshochschulen; 67 arbeiten erfolgreich mit Seniorenzentren<br />

zusammen. (siehe Tabelle S. 12)<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

11


INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT Sozial-integr<strong>at</strong>ive Bibliotheksarbeit in Österreich<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

12<br />

Schlüsse<br />

Kooper<strong>at</strong>ionen mit –<br />

B K NÖ OÖ S ST T V W<br />

Umfassende integr<strong>at</strong>ive und interkulturelle<br />

Bibliotheksarbeit umfasst im<br />

Sinne des Intern<strong>at</strong>ionalen Bibliotheksverbandes<br />

IFLA und der UNESCO die<br />

Bereiche Medienbestand, Inform<strong>at</strong>ions-<br />

und Serviceangebot sowie Ausbildung<br />

der MitarbeiterInnen. 1 Für die<br />

Umsetzung etwa der Vorschläge der<br />

Fachgruppen im Deutschen Bibliotheksverband<br />

werden mehrsprachige<br />

M<strong>at</strong>erialien und Medienbestände ebenso benötigt wie zusätzlich<br />

geschulte MitarbeiterInnen und entsprechende Räumlichkeiten,<br />

in denen regelmäßig Veranstaltungen und Kurse abgehalten werden<br />

können. 2<br />

Grundinform<strong>at</strong>ionen zur Bibliotheksbenützung und mehrsprachige<br />

Websites sollten durch Interessensvertretungen erarbeitet<br />

werden, ebenso wie die Bereitstellung von Online-Ressourcen<br />

sowie Dokumenten und M<strong>at</strong>erialien zentral und leicht zugänglich<br />

Die besondere Problem<strong>at</strong>ik, die sich vor allem für BibliothekarInnen<br />

im Bereich der sozial-integr<strong>at</strong>iven Bibliotheksarbeit ergibt, ist,<br />

angeboten werden sollte.<br />

dass ÖB in Österreich in den meisten Fällen ehrenamtlich betrie- Fußnoten:<br />

ben werden und zumeist nicht über die notwendigen personellen, 1) IFLA (Hrsg.): Multikulturelle Gemeinden: Richtlinien für Biblio-<br />

finanziellen und infrastrukturellen Mittel verfügen, die für eine theksdienstleistungen. 2. Auflage. Den Haag: 2002, S. 4.<br />

umfassende sozial-integr<strong>at</strong>ive Bibliotheksarbeit von Nöten wäre. 2) Vgl. z. B. http://www.bibliotheksportal.de/hauptmenue/the-<br />

Dass das Thema für ÖB dennoch aktuell ist und es ein Interesse men/bibliothekskunden/interkulturelle-bibliothek/bibliothekskon<br />

seitens der BibliothekarInnen an Aktivitäten in diesem Bereich zepte/.<br />

gibt, zeigt sich auch in der vorliegenden Studie.<br />

Die Betrachtung der Aus- und Fortbildungssitu<strong>at</strong>ion zeigt, dass<br />

diesem Bereich noch nicht die Aufmerksamkeit gewidmet wurde,<br />

die ihm zustehen sollte. Es fehlen insbesondere themenspezifi-<br />

Mag.<br />

sche Qualifik<strong>at</strong>ionsangebote in den Bundesländern. Zielgruppenspezifische<br />

Serviceangebote wie mehrsprachige Leitsysteme,<br />

a migrantischen<br />

Vereinen 3 1 3 7 4 6 5 3 2 34<br />

Arbeitsmarktservice 1<br />

Volkshochschulen 2<br />

Seniorenzentren 1<br />

Gehörlosen-,Blinden-<br />

1<br />

2<br />

2<br />

2<br />

14<br />

11<br />

2<br />

9<br />

16<br />

3<br />

10<br />

10<br />

6<br />

11<br />

13<br />

3<br />

9<br />

11<br />

2<br />

4<br />

2<br />

1<br />

2<br />

1<br />

21<br />

63<br />

67<br />

und Behindertenverbänden<br />

gesamt<br />

1<br />

8<br />

1<br />

7<br />

2<br />

32<br />

4<br />

38<br />

1<br />

28<br />

7<br />

43<br />

4<br />

32<br />

2<br />

13<br />

1<br />

7<br />

23<br />

208<br />

Jana Sommeregger ist pädagogische<br />

Mitarbeiterin im <strong>Büchereiverband</strong> <strong>Österreichs</strong>, wo sie<br />

den Bereich sozial-integr<strong>at</strong>ive Bibliotheksarbeit betreut.<br />

gesamt<br />

Die vollständige Studie finden<br />

Sie als PDF zum<br />

Download auf der<br />

BVÖ-Website unter<br />

www.<strong>bvoe</strong>.<strong>at</strong>/<br />

Serviceangebote/<br />

Sozial-integr<strong>at</strong>ive_Bibliotheksarbeit


BEZAHLTE ANZEIGE


INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT Stadtbibliothek Linz<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

14<br />

„Eine Stütze, die gerne<br />

angenommen wird“<br />

Hazira Kapidzija vor der Fremdsprachenabteilung der Stadtbibliothek Linz<br />

Büchereiperspektiven: Welche Aktivitäten und Projekte gibt es<br />

in der Stadtbibliothek Linz im Bereich Interkulturelle Bibliotheksarbeit?<br />

Hazira Kapidzija: Der Anteil der Linzer Bevölkerung mit Migr<strong>at</strong>ionshintergrund<br />

beträgt ca. ein Viertel. Das ist eine bunte Kulturbasis,<br />

die viele Ressourcen in sich trägt und eine Vielfalt an Möglichkeiten<br />

und Chancen bietet.<br />

Unser Anliegen ist es, vorhandenen Kulturreichtum sichtbarer und<br />

zugänglicher zu machen. Dazu gehört der Aufbau einer Fremdsprachenbibliothek,<br />

die als Treffpunkt sowie interaktive und multikulturelle<br />

Drehscheibe für Partizip<strong>at</strong>ion aller gedacht ist.<br />

Die Fremdsprachenbibliothek im Wissensturm wird gerade aufgebaut,<br />

sie besteht derzeit aus mehr als 4 000 Medien und bietet<br />

Lesestoff in über zehn Sprachen an. Zum Bestand gehören neben<br />

Belletristik auch Sachbücher – beide sowohl für Kinder und<br />

Hazira Kapidzija berichtet im Interview über<br />

Neuigkeiten aus der Fremdsprachenabteilung<br />

der Stadtbibliothek Linz.<br />

Jugendliche als auch für erwachsene LeserInnen. Ebenso sind<br />

Sprachlernm<strong>at</strong>erialien ein Teil unseres Angebots.<br />

Im Rahmen von Bibliotheksführungen, Buchtipps, die an den Präsent<strong>at</strong>ionsbildschirmen<br />

im Haus und auf unserer Homepage<br />

ersichtlich sind, und in persönlichen Kontakten wird versucht, auf<br />

unser Angebot aufmerksam zu machen. Ebenso wird durch Kontakte<br />

zu MigrantInnenvereinen unser Angebot und Anliegen präsentiert.<br />

Wir werden außerdem von den LehrerInnen sowohl im<br />

Schulwesen als auch in der Erwachsenenbildung direkt kontaktiert.<br />

Das Interesse ist da, zu uns zu kommen, sich den Bestand genauer<br />

anzuschauen und sich bezüglich Nutzungsmöglichkeiten, die<br />

unsere Bibliothek anbietet, näher zu informieren.<br />

Die Resonanz ist durchwegs positiv. Es stellt sich heraus, dass nicht<br />

nur von unserer Seite, sondern auch seitens unserer BesucherInnen<br />

und KundInnen Interesse besteht, mehr zu tun, eine Zusammenar-<br />

FOTO: ADMIR MESIC


Die Bibliothek der<br />

100 Sprachen zeigte<br />

die Sprachen- und<br />

Kulturvielfalt der<br />

Linzer Bevölkerung.<br />

FOTO: LINZ <strong>09</strong>/KURT GROH<br />

beit zu entwickeln und einen engeren, kontinuierlichen Kontakt<br />

herzustellen.<br />

BP: Weshalb h<strong>at</strong> man sich dazu entschieden, die Angebote für<br />

MigrantInnen zu erweitern und ein Integr<strong>at</strong>ionsprofil einzurichten?<br />

HK: Einige sprachwissenschaftliche Theorien gehen davon aus,<br />

dass die Entwicklung von schriftsprachlichen Fähigkeiten in der<br />

Muttersprache passiert. Aus dieser Sicht muss man die Muttersprache<br />

kompetent beherrschen, um eine Zweitsprache zu erlernen.<br />

Kontinuierlicher Entwicklung der Muttersprache werden positive<br />

sprachliche und kognitive Auswirkungen zugesprochen.<br />

Die Brutalität der Realität wird unter anderem bei der viel zitierten<br />

PISA-Studie sichtbar. Laut PISA zählen etwa 19 % der SchülerInnen<br />

mit Deutsch als Muttersprache zur Risikogruppe im Lesen. Bei<br />

Jugendlichen mit Migr<strong>at</strong>ionshintergrund sind das 41 % und bei den<br />

türkischstämmigen sogar 66 %, die zur Risikogruppe im Lesen<br />

gehören!<br />

Diese neg<strong>at</strong>ive Lawine nimmt mit der Zeit und mit dem Versuch<br />

eines Einstiegs in das Arbeitsleben bzw. zu Weiterbildung zu.<br />

BP: Was sind die zukünftigen Pläne für die Fremdsprachenbibliothek?<br />

Welche Angebote wird es dort geben und worauf achten Sie<br />

bei der Bestandsauswahl?<br />

HK: Der Koffer der Zukunft bietet immer die Möglichkeit, viel in ihn<br />

einzupacken! Pläne werden geschmiedet, aber sie kommen ebenso<br />

auf einen zu, sie entstehen aus den Kontakten zu unseren BesucherInnen<br />

oder drängen sich aus Gegebenheiten auf!<br />

In erster Linie haben wir vor, unser bestehendes Angebot immer<br />

<strong>at</strong>traktiver, transparenter und kundInnenorientierter zu gestalten.<br />

Stadtbibliothek Linz INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT<br />

Bei der Bestandsauswahl wird sowohl auf die KundInnenwünsche<br />

als auch auf den kulturpolitischen Auftrag Rücksicht genommen.<br />

Außerdem haben wir vor, unseren Bestand (unter anderem Albanisch,<br />

Bosnisch, Türkisch etc.) mit neuen Sprachen zu bereichern.<br />

Das ist ein empfindliches Thema, da bereits bei den Vorschlägen für<br />

die Erweiterung mehrere oft unerwartete Pro- und Contra-Argumente<br />

genannt werden. Sprache ist nicht zuletzt Träger der Identität,<br />

der Persönlichkeit und ein starker gesellschaftspolitischer Faktor.<br />

Wir werden bei der Wahl der „neuen“ Sprachen mehrere Faktoren<br />

berücksichtigen, wie z. B. den Anteil der jeweiligen Sprachbevölkerung<br />

in Linz und Umgebung, Erwerbungsmöglichkeiten etc.<br />

Außerdem haben wir vor, mit zwei Linzer Schulen ein Pilotprojekt<br />

zu erproben. Es wird ein Treffpunkt für die Schulklassen erarbeitet.<br />

Der Wunsch ist nicht nur von uns, sondern ebenso von den LehrerInnen<br />

und SchülerInnen selbst ausgegangen. Vorschläge für künftige<br />

Aktivitäten gehen in Richtung mehrsprachige Lesetreffen,<br />

zwei- bzw. mehrsprachiges The<strong>at</strong>er. Von Jugendlichen ist der<br />

Wunsch geäußert worden, intern<strong>at</strong>ionale Küche bzw. Kochkurse für<br />

Jugendliche anzubieten, in denen man sowohl die Esskultur als<br />

auch die Kultur des/der anderen kennen lernen könnte. Man sagt<br />

ja, dass die Liebe durch den Magen geht – das Verständnis für das<br />

Andere und Fremde vielleicht ebenso!<br />

BP: Gibt es auch Kooper<strong>at</strong>ionen mit anderen Einrichtungen im<br />

Wissensturm? Gibt es Projekte von den anderen Einrichtungen,<br />

wie LeWis und VHS, die Ihnen besonders gut gefallen?<br />

HK: Auf eine Zusammenarbeit der im Wissensturm untergebrachten<br />

Einrichtungen wird großer Wert gelegt. Im Haus sind neben der<br />

Bibliothek die VHS, ein Lernzentrum (LeWis) und eine Medienwerk-<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

15


INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT Stadtbibliothek Linz<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

16<br />

st<strong>at</strong>t untergebracht. Die Kooper<strong>at</strong>ionsprojekte werden in erster Linie<br />

durch einrichtungsübergreifende Sachbereichsteams entwickelt.<br />

Der Sachbereich Sprachen, zu dem die Fremdsprachenbibliothek<br />

zählt, legt großen Wert auf Austausch und Koordin<strong>at</strong>ion. So erfahren<br />

wir z. B., welche Werke die VHS-KursleiterInnen für den Einkauf<br />

für die Bibliothek und das LeWis empfehlen.<br />

Herausragend finde ich z. B. das vom LeWis initiierte Tandemlernen<br />

(zwei Personen unterschiedlicher Muttersprachen lernen gemeinsam<br />

und voneinander die Sprache des Sprachpartners/der Sprachpartnerin),<br />

das enormen Anklang gefunden h<strong>at</strong>, und den intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Lernklub. Angebotene Prüfungsvorbereitungen werden<br />

von den MigrantInnen in Anspruch genommen, ebenso das Angebot<br />

einer Bildungsber<strong>at</strong>ung. Heuer erstmals mit großem Erfolg<br />

durchgeführt wurden die Sommerkurse für HauptschülerInnen der<br />

dritten Leistungsgruppe. Die Schülerinnen schätzten die „wissensl<strong>at</strong>ente“<br />

Umgebung und die angenehme Atmosphäre, sie lernten<br />

wie nebenbei auch die hilfreichen Angebote einer Bibliothek und<br />

des Lernzentrums kennen. Das Angebot war kostenlos. Ebenfalls<br />

kostenlos ist der Vorbereitungslehrgang zum Hauptschulabschluss<br />

bzw. zur Mittleren Bildungs- und Berufsreife, der im Herbst wieder<br />

startet. Die TeilnehmerInnen werden in drei Semestern auf die<br />

Externistenprüfung vorbereitet. Die Selbstlerneinheiten können<br />

entweder zu Hause oder im LeWis absolviert werden. Das von der<br />

VHS organisierte Sprachencafé ist ein mon<strong>at</strong>liches Sprachen-Highlight.<br />

Interessierte treffen sich für zwei Stunden in einem Café und<br />

haben die Möglichkeit, von einem/-r TrainerIn sprachliche Begleitung<br />

zu bekommen. Das Sprachencafé wird für Italienisch, Spanisch,<br />

Englisch und Französisch angeboten und ist immer gut<br />

besucht.<br />

BP: Die Stadtbibliothek nahm auch an einem Projekt im Rahmen<br />

von Linz<strong>09</strong> teil: an der Bibliothek der 100 Sprachen. Können Sie uns<br />

dieses Projekt kurz beschreiben?<br />

HK: Das Linz<strong>09</strong>-Projekt Bibliothek der 100 Sprachen fand in<br />

Zusammenarbeit mit der OÖ Landesbibliothek st<strong>at</strong>t. Das Hauptanliegen<br />

der Bibliothek der 100 Sprachen war es, die Sprachen- und<br />

die Kulturvielfalt der Linzer Bevölkerung sichtbar zu machen. Dabei<br />

sind in erster Linie die LinzerInnen mit Migr<strong>at</strong>ionshintergrund aufgefordert,<br />

die Bibliothek zu dem zu machen, was ihr Name verspricht.<br />

LinzerInnen sollen ihre Bücher der Bibliothek als Leihgabe<br />

zur Verfügung stellen.<br />

Die Bibliothek der 100 Sprachen war als temporäre Einrichtung in<br />

einem Container zu finden und wurde als Präsenzbibliothek konzipiert.<br />

Ein kulturelles Rahmenprogramm ergänzte das Angebot. Auf<br />

die BesucherInnen warteten Tageszeitungen in vierzehn Sprachen,<br />

sie bot gemütliche Sitzmöglichkeiten an und es war erwünscht,<br />

dass die Bibliothek zum Treffpunk und Kommunik<strong>at</strong>ionspl<strong>at</strong>z wird.<br />

Es wurden im Vorfeld alle in Linz ansässigen MigrantInnenvereine<br />

zum Mitmachen aufgerufen.<br />

BP: Was ist Ihre persönliche Motiv<strong>at</strong>ion, sich mit Interkultureller<br />

Bibliotheksarbeit zu beschäftigen? Weshalb ist die Existenz dieser<br />

Angebote notwendig?<br />

HK: Ich gehöre selber zu der Gruppe der so genannten „Betroffenen“.<br />

Das ist einer der seltenen Kontexte, in dem das Wort „Betroffener“<br />

oft sogar buchstäblich und brutal stimmt. Als ich im Sommer<br />

1992 nach einer mon<strong>at</strong>elangen Fluchtodyssee in Österreich „gelandet“<br />

bin, wurde ich im Pfarrheim in Garsten bei Steyr untergebracht.<br />

Das war der Ausgangspunkt meiner Kontakte zum Bibliotheks-<br />

bzw. Büchereiwesen in Österreich. Ich habe die damalige<br />

Büchereileiterin Frau Zachl kennengelernt, da ich halt praktisch in<br />

der Bücherei „gewohnt“ habe. Als sie erfahren h<strong>at</strong>, dass ich in Bosnien<br />

nach meinem Studium der Vergleichenden Liter<strong>at</strong>ur, Philosophie<br />

und Bibliothekswissenschaft die Stadtbibliothek in Visegrad<br />

geleitet habe, h<strong>at</strong>te sie die Idee, dass ich mir die Bibliothekslandschaft<br />

in Österreich näher anschaue und versuche, da Fuß zu fassen.<br />

Mit Unterstützung von Frau Zachl, Frau Pfaffermaier, Herrn<br />

Wieser und vielen, vielen anderen BibliothekarInnen ist es mir<br />

gelungen, einen Einblick in die Bibliothekswelt in Österreich zu<br />

bekommen. Ich war von dem Engagement aller, die ich kennen<br />

gelernt habe, sehr beeindruckt.<br />

Im Rahmen eines interkulturellen Projekts habe ich in vielen Büchereien<br />

und Schulen oberösterreichweit mit Kinder und Jugendlichen<br />

mit Migr<strong>at</strong>ionsherkunft gearbeitet. Schon damals, aber auch später<br />

in jahrelanger Tätigkeit als Ber<strong>at</strong>erin in diversen Ber<strong>at</strong>ungs- und Bildungseinrichtungen,<br />

ist es deutlich sichtbar geworden, dass sich die<br />

meisten MigrantInnen einen besseren Inform<strong>at</strong>ions- und Wissensstand<br />

wünschen. Ebenso merkbar und oft direkt angesprochen<br />

waren die Unsicherheiten bezüglich des Sprachgebrauchs, der Bildungsmöglichkeiten<br />

und nicht zuletzt die Angst vor dem Verlust der<br />

eigenen Identität. Das war und ist ein Balanceakt. Das Angebot<br />

einer Fremdsprachenbibliothek bietet eine Stütze, die gerne angenommen<br />

wird.<br />

BP: Vielen Dank für das Gespräch!<br />

<br />

Dipl. Phil. Hazira Kapidzija ist<br />

Bibliothekarin in der Stadtbibliothek Linz. Sie ist für den<br />

Bereich Sprachen zuständig. Zuvor leitete sie die<br />

Stadtbibliothek in Visegrad, Bosnien und Herzegowina.


BEZAHLTE ANZEIGE


INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT Bücherhallen Hamburg<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

18<br />

FOTO: MARKUS FRANKE<br />

„Volle Kraft voraus“<br />

Die Bücherhallen Hamburg verstehen sich als Kultur- und<br />

Bildungsinstitution in einer durch kulturelle Vielfalt<br />

geprägten Gesellschaft. Logische Folge war daher die<br />

Gründung einer eigenen Abteilung für Interkulturelle<br />

Dienstleistungen, die für die Umsetzung des Integr<strong>at</strong>ionskonzeptes<br />

des Hamburger Sen<strong>at</strong>s verantwortlich ist.<br />

Innov<strong>at</strong>ive Wege bei der Entwicklung interkultureller<br />

Angebote<br />

Hamburg weist unter den Bundesländern den höchsten Anteil an<br />

Menschen mit Migr<strong>at</strong>ionshintergrund auf (rund 25 %, Durchschnitt<br />

18 %). Der enge Zusammenhang zwischen sozialer Lage,<br />

Migr<strong>at</strong>ionsst<strong>at</strong>us und Kompetenzerwerb in der Metropolregion ist<br />

evident. Deshalb war es für die Bücherhallen Hamburg selbstverständlich,<br />

dem Integr<strong>at</strong>ionskonzept des Hamburger Sen<strong>at</strong>s die<br />

Einrichtung einer eigenen Abteilung für Interkulturelle Dienstleistungen<br />

folgen zu lassen. Systemübergreifend wird nun seit 2008<br />

am strukturierten Aufbau von interkulturellen Services für Institutionen<br />

und Einzelkunden gearbeitet.<br />

Bei der Entwicklung der neuen Angebotsformen entschieden sich<br />

Die Bücherhallen Hamburg als<br />

interkultureller Bildungspartner<br />

Autorin: Petra Meier-Ehlers<br />

Mit dem<br />

Umbau der<br />

Zentralbibliothek<br />

werden in<br />

Zukunft auch die<br />

interkulturellen<br />

Dienstleistungen<br />

neu verortet.<br />

die Bücherhallen dafür, einen Ans<strong>at</strong>z zu verfolgen, der sich an den<br />

politischen Wirkungsvorgaben der Hansestadt orientiert. Diese<br />

begreifen „Integr<strong>at</strong>ion“ als einen mehrdimensionalen Prozess, der<br />

im Koordin<strong>at</strong>ensystem zwischen Spracherwerb, Bildung und sozialer<br />

Verortung st<strong>at</strong>tfindet.<br />

Für die interne Konzeption bedeutete dies, die Handlungsfelder<br />

„Sprachförderung“ und „Interkulturelle Bildung“ in den Mittelpunkt<br />

zu stellen. Vorhandenes sollte gebündelt und ausgebaut<br />

werden, Neues musste hinzukommen.<br />

Im nächsten Schritt galt es, konkrete Angebotsprofile zu gestalten.<br />

Da es in der Hansestadt eine große Zahl an Institutionen und<br />

Organis<strong>at</strong>ionen gibt, die sich im sozialen, pädagogischen und kulturellen<br />

Sektor mit „Integr<strong>at</strong>ion“ befassen, war klar: Der Weg führt<br />

über kompetente Partner, die gleichermaßen Kunden, Informanten<br />

und Mittler zwischen den Individualkunden und den Bücherhallen<br />

Hamburg sein können.<br />

Initialprojekte und neue Kooper<strong>at</strong>ionen<br />

Dabei konnten die Bücherhallen auf Erfahrungen und Kontakten<br />

aufbauen, die sie als langjährige Kooper<strong>at</strong>ionspartner schulischer


wie außerschulischer Bildungsinstitutionen gesammelt h<strong>at</strong>ten.<br />

Seit langem schon wurden flächendeckend Sprachförderangebote<br />

in unterschiedlichen Form<strong>at</strong>en konzipiert: Beispielsweise<br />

mit ein- und zweisprachigen Buchstart-Veranstaltungen,<br />

Sprachkursen für Kinder und Vorlese-Veranstaltungen mit<br />

gemeinnützigen Vereinen. Auch Fortbildungsangebote für<br />

pädagogisches Personal waren und sind Teil dieser Traditionsangebote.<br />

Neu hinzugekommen sind nun mehrsprachige Medienangebote,<br />

pädagogische Handappar<strong>at</strong>e und Spezialsammlungen.<br />

Aber es geht nicht nur um die Entwicklung konkreter Bestände,<br />

sondern auch um die Positionierung der Bücherhallen als „Interkulturelle<br />

Institution“. So h<strong>at</strong> sich 20<strong>09</strong> aus dem „Wortsch<strong>at</strong>zkisten“-Angebot<br />

für das „The<strong>at</strong>ersprachcamp“ – einem Sprachförderprogramm<br />

der Universität Hamburg – eine weitere Zusammenarbeit<br />

entwickelt: Die Bücherhallen wurden Kooper<strong>at</strong>ionspartner<br />

des Merc<strong>at</strong>or-Förmig-Treffs. Dort erhalten begabte<br />

Schülerinnen und Schüler mit Migr<strong>at</strong>ionshintergrund außerschulischen<br />

Förderunterricht – in und mit den Bibliotheken als<br />

„Ermöglicher“ für integr<strong>at</strong>ive Lern- und Kommunik<strong>at</strong>ionsprozesse.<br />

Neben den Sprachförderangeboten für Kinder und Jugendliche<br />

liegt ein weiterer wichtiger Schwerpunkt im Bereich der Erwachsenenbildung.<br />

20<strong>09</strong> darf hier mit Fug und Recht als „Premierenjahr“<br />

bezeichnet werden. Gleich zu Beginn startete das Programm<br />

„Deutsch lernen mit VHS-Kursen“ gemeinsam mit der<br />

Volkshochschule. Es bietet ein Angebot aller von der VHS empfohlener<br />

Lernm<strong>at</strong>erialien an sämtlichen Bibliotheksstandorten.<br />

Im Sommer dann folgte die Freischaltung der E-Learning-Pl<strong>at</strong>tform,<br />

die es Menschen mit Migr<strong>at</strong>ionshintergrund ermöglicht,<br />

rund um die Uhr, ortsungebunden und selbstbestimmt Deutsch<br />

zu lernen. Ein weiterer wichtiger Baustein wurde schließlich im<br />

Herbst 20<strong>09</strong> mit dem Projekt „Dialog in Deutsch – Konvers<strong>at</strong>ionskurse<br />

für Menschen mit Migr<strong>at</strong>ionshintergrund“ initiiert. Das<br />

auf ehrenamtlicher Arbeit beruhende Projekt bietet Absolventen<br />

von Integr<strong>at</strong>ionskursen die Chance, in kostenlosen und niedrig<br />

schwelligen Gesprächskreisen in Hamburger Bücherhallen ihre<br />

Deutschkenntnisse zu verfestigen und auszubauen.<br />

Neu im Portfolio –<br />

Angebote zur interkulturellen Bildung<br />

Integr<strong>at</strong>ion ist keine Einbahnstraße. Sie setzt auf gegenseitiges<br />

Verstehen und Verständnis. Interkulturelle Bildung ermöglicht<br />

diesen Erkenntnisgewinn. Neben dem erfolgreichen Spracher-<br />

Bücherhallen Hamburg INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT<br />

werb ist sie der Schlüssel für eine gelungene Integr<strong>at</strong>ion. Die<br />

Hamburger Vorstellung, was darunter zu verstehen ist, greift<br />

weit: Sie nimmt die Idee einer Anerkennungskultur auf, die kulturelle<br />

Vielfalt als sozialen und ökonomischen Mehrwert für eine<br />

Einwanderungsgesellschaft definiert. Konkret bedeutete es, das<br />

Angebot an fremdsprachigen Medien und Sprachkursen zu<br />

erweitern und Inform<strong>at</strong>ionsmöglichkeiten über die Herkunftskulturen<br />

und die des Einwanderungslandes anzubieten – und<br />

dies für Kunden mit und ohne Migr<strong>at</strong>ionshintergrund. Ab 20<strong>09</strong><br />

wurde deshalb der Aufbau einer interdisziplinär angelegten<br />

„Interkulturellen Sammlung“ und der Ausbau der fremdsprachigen<br />

Bestände und intern<strong>at</strong>ionalen Online-Presseprodukte<br />

vorangetrieben.<br />

Ausblick – vom unsichtbaren Backoffice<br />

zum konkreten Ort<br />

Mit dem Umbau der Zentralbibliothek werden zukünftig die<br />

neuen interkulturellen Dienstleistungen im eigentlichen Wortsinn<br />

„verortet“. Für Individualkunden und Mitarbeiter „m<strong>at</strong>erialisieren“<br />

sich damit Angebote, die durch konzeptionelle Vorleistungen<br />

und Netzwerkarbeit entwickelt wurden. Neben der<br />

bereits bestehenden Sprachen- und Pädagogikabteilung und<br />

dem neuen Lernzentrum mit seinen E-Learning-Angeboten werden<br />

die Schwerpunkte „Sprachförderung“, „Deutsch als Zweitsprache/Alphabetisierung“<br />

und die „Interkulturelle Sammlung“<br />

ein <strong>at</strong>traktives Gesicht bekommen.<br />

In den nächsten Jahren entwickeln die Bücherhallen darüber<br />

hinaus ein interkulturelles Vermittlungs- und Schulungskonzept<br />

für Kunden und Mitarbeiter, um den Inform<strong>at</strong>ions- und Kommunik<strong>at</strong>ionsbedürfnissen<br />

intern<strong>at</strong>ionaler Besucher und Kunden<br />

Rechnung zu tragen. Mitarbeiter müssen dazu qualifiziert,<br />

gegenwärtige und zukünftige Kunden angemessen angesprochen<br />

werden. Denn eines darf nicht vergessen werden: Im Mittelpunkt<br />

aller Bemühungen steht der Mensch.<br />

<br />

Petra Meier-Ehlers verantwortet bei den<br />

Bücherhallen Hamburg als Abteilungsleiterin die Bereiche<br />

„Interkulturelle Dienste, Sprachen und Pädagogik“, arbeitet<br />

in der dbv-Kommission „Interkulturelle Bibliotheksarbeit“<br />

und war 2008 Stipendi<strong>at</strong>in des Librarian-in-Residence-<br />

Programms des Goethe-Instituts New York mit dem<br />

Schwerpunkt „Interkulturelle Bibliotheksarbeit“.<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

19


INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT Verein Projekt Integr<strong>at</strong>ionshaus<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

20<br />

Projekt Integr<strong>at</strong>ionshaus<br />

Büchereiperspektiven: Frau Eraslan-Weninger, können Sie für<br />

uns Zielsetzung und Leitlinien des Integr<strong>at</strong>ionshauses beschreiben?<br />

Andrea Eraslan-Weninger: 42 Millionen Menschen waren<br />

Ende 2008 weltweit auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung und<br />

Folter. Zentrales Anliegen des Integr<strong>at</strong>ionshauses ist der Eins<strong>at</strong>z<br />

für den Schutz von Flüchtlingen, insbesondere<br />

das Eintreten für ein faires Asylrecht<br />

und für besonders schutzbedürftige Personen.<br />

Wir können das Leid zwar nicht ungeschehen<br />

machen, aber wir können uns konsequent<br />

dafür einsetzen, dass Asylsuchende<br />

in Österreich und in Europa entsprechenden<br />

Schutz und Unterstützung erhalten, die sie<br />

für eine neue Lebensperspektive brauchen.<br />

Daher engagieren wir uns bei der Schaffung<br />

von sozialen Ressourcen und der Verbesserung<br />

der rechtlichen Lage für AsylwerberInnen,<br />

Flüchtlinge und MigrantInnen. Dem<br />

Integr<strong>at</strong>ionshaus ist es auch sehr wichtig, effiziente Maßnahmen<br />

zur Herstellung von Chancengerechtigkeit für<br />

Flüchtlinge und MigrantInnen zu setzen. Dabei ist es uns<br />

wichtig, professionelle und menschliche Unterstützung<br />

anzubieten und qualifizierte Bildungsmaßnahmen zu<br />

schaffen. Wir wollen mit unseren Maßnahmen die Akzeptanz<br />

unserer Zielgruppe in der Gesellschaft erhöhen und<br />

Mehrsprachigkeit fördern. Wichtig ist uns auch, den<br />

interkulturellen Diskurs durch konstruktive Beiträge<br />

anzuregen und voranzutreiben und auf der Grundlage<br />

eines differenzierten Integr<strong>at</strong>ionsbegriffes zu arbeiten.<br />

BP: Welche Menschen werden in Ihrer Einrichtung<br />

betreut?<br />

AE-W: Unsere Zielgruppe sind AsylwerberInnen, Flücht-<br />

Andrea Eraslan-Weninger im Gespräch über das<br />

Integr<strong>at</strong>ionshaus, aktuelle Bildungsprojekte und die<br />

Rolle der Bibliotheken im Integr<strong>at</strong>ionsprozess.<br />

linge und MigrantInnen. In unserer psychosozialen Ber<strong>at</strong>ungsstelle<br />

und in der Rechtsber<strong>at</strong>ung des Integr<strong>at</strong>ionshauses<br />

betreuen wir vor allem priv<strong>at</strong> wohnende AsylwerberInnen und<br />

Flüchtlinge in der Grundversorgung. Im Wohnheimbetrieb und<br />

in unseren sozialpädagogischen Wohngemeinschaften Caravan<br />

betreuen wir schwerpunktmäßig Menschen, die besonders<br />

schutzbedürftig sind, wie unbegleitete Minderjährige,<br />

Alleinerziehende, Schwangere<br />

sowie Personen, die Folter, Vergewaltigung<br />

und sonstige schwere Formen psychischer<br />

und physischer Gewalt erlitten haben. Im Bildungsbereich<br />

sind Jugendliche, Frauen, Multiplik<strong>at</strong>orInnen<br />

und ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />

spezielle Zielgruppen, für die wir<br />

spezifische Maßnahmen anbieten.<br />

BP: Was sind zentrale Bedürfnisse der<br />

BewohnerInnen im Bereich Bildung?<br />

AE-W: In unseren Bildungsmaßnahmen<br />

arbeiten wir nicht nur mit den BewohnerInnen des Integr<strong>at</strong>ionshauses,<br />

sondern die TeilnehmerInnen kommen<br />

aus ganz Wien. Das ist integr<strong>at</strong>iver und viel sinnvoller als<br />

nur für BewohnerInnen des Integr<strong>at</strong>ionshauses etwas<br />

anzubieten. Wir haben auch österreichische SchulungsteilnehmerInnen<br />

in unseren Maßnahmen. Mehr als 1 000<br />

Schulungsplätze können wir in der Regel pro Jahr anbieten.<br />

Wir versuchen, ein breites, den Bedürfnissen entsprechendes<br />

Bildungsangebot zu gestalten. Unsere Angebote<br />

sind sehr vielschichtig und reichen von der Alphabetisierung<br />

über die Basisbildung bis zur Ausbildung von mehrsprachigen<br />

Bildungsber<strong>at</strong>erInnen und BerufsorientierungstrainerInnen.<br />

Wir arbeiten in enger Vernetzung mit<br />

unseren Kooper<strong>at</strong>ionspartnerInnen. Daher verfügen wir<br />

über ein gutes Netzwerk, in dem wir TeilnehmerInnen


auch an andere Institutionen weiter vermitteln können, wenn es<br />

dort Maßnahmen gibt, die ihren Bedürfnissen eher entsprechen.<br />

Aber auch das Angebot einer begleitenden Kinderbetreuung ist<br />

uns sehr wichtig. Wir versuchen aber auch innerhalb der Maßnahmen<br />

sehr bedürfnisorientiert zu arbeiten und die Lebenswelt<br />

der TeilnehmerInnen ins Zentrum zu rücken. Besonders wichtig<br />

dabei ist uns, die Mehrsprachigkeit der TeilnehmerInnen zu<br />

berücksichtigen und Mehrsprachigkeit als Kompetenz sichtbar<br />

zu machen.<br />

BP: Das Integr<strong>at</strong>ionshaus unterstützt seine BewohnerInnen auch<br />

im Bildungsbereich. Welche Bildungsprojekte bieten Sie an?<br />

AE-W: Unsere wichtigsten Angebote betreffen Spracherwerbsmaßnahmen,<br />

Maßnahmen in der Basisbildung und im EDV-<br />

Bereich, aber auch Schulungsangebote, die die berufliche Orientierung<br />

und Integr<strong>at</strong>ion in den Arbeitsmarkt unterstützen;<br />

z. B. Maßnahmen zu Integr<strong>at</strong>ion in den Lehrstellenmarkt von<br />

jugendlichen MigrantInnen und Flüchtlingen sind Angebote, die<br />

wir im Integr<strong>at</strong>ionshaus durchführen. Für Erwachsene gibt es<br />

beispielsweise das Projekt Migra-Train, eine Ausbildung im<br />

Bereich Bildungsber<strong>at</strong>ung und Berufsorientierung im interkulturellen<br />

und mehrsprachigen Kontext. Ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />

können im Integr<strong>at</strong>ionshaus als BildungspartnerIn oder<br />

als MentorIn bzw. als Flüchtlingsbuddy ausgebildet werden.<br />

Sensibilisierungsmaßnahmen, die die Begegnung und den interkulturellen<br />

Austausch ins Zentrum rücken, sind uns ein besonderes<br />

Anliegen.<br />

BP: Was könnten die Öffentlichen Bibliotheken Ihrer Ansicht<br />

nach im Bildungsbereich für AsylwerberInnen/MigrantInnen<br />

leisten? Mit welchen Angeboten könnten sie die Menschen<br />

unterstützen?<br />

AE-W: Kostenlose Angebote im Bildungsbereich, die die Mehrsprachigkeit<br />

berücksichtigen und Begegnung und den interkulturellen<br />

Austausch fördern, sind sehr wichtig. Das Spektrum<br />

reicht von mehrsprachiger Liter<strong>at</strong>ur über die Zur-Verfügung-<br />

Stellung von kostenlosen EDV-Geräten mit Internetzugang bis<br />

zur Durchführung von Begegnungs- und Bildungsprojekten. Die<br />

Angebote sollen kostenlos und für alle niederschwellig zugänglich<br />

sein. AsylwerberInnen sind aufgrund der diskriminierenden<br />

Förderpolitik bei der Inanspruchnahme von Bildungsangeboten<br />

in Österreich besonders benachteiligt.<br />

BP: Welche Rolle könnten bzw. sollten öffentliche Institutionen<br />

wie Bibliotheken Ihrer Meinung nach im Integr<strong>at</strong>ionsprozess<br />

einnehmen?<br />

Verein Projekt Integr<strong>at</strong>ionshaus INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT<br />

Das Integr<strong>at</strong>ionshaus im 2. Wiener Gemeindebezirk<br />

AE-W: Ein gleichberechtigter Zugang zu sozialen Leistungen,<br />

Bildung und Arbeit sowie politische Partizip<strong>at</strong>ionsmöglichkeiten<br />

sind wesentliche Grundvoraussetzungen für eine emanzipierte,<br />

demokr<strong>at</strong>ische Gesellschaft ohne Diskriminierung. Eine interkulturelle<br />

Öffnung dieser Institutionen ist unbedingt notwendig.<br />

Beispielsweise sollten auch die MitarbeiterInnen in den Bibliotheken<br />

und öffentlichen Institutionen die interkulturelle Zusammensetzung<br />

der Bevölkerung widerspiegeln. Auch in den Leitungspositionen<br />

sollten MigrantInnen und Flüchtlinge beschäftigt sein.<br />

BP: Was sind Ihre Visionen für die Integr<strong>at</strong>ionsarbeit in Zukunft?<br />

Welche Anliegen möchten Sie verwirklichen?<br />

AE-W: Es braucht Gesetze, die die Menschenrechte achten. Für<br />

eine Gesellschaft ohne Diskriminierung mit gleichberechtigten<br />

Mitgliedern braucht es soziale und rechtliche Gleichstellung,<br />

Chancengerechtigkeit und Anerkennung und Förderung von<br />

kultureller Vielfalt. Es braucht ein Gesamtkonzept und ein<br />

Sta<strong>at</strong>ssekretari<strong>at</strong> für Integr<strong>at</strong>ionsfragen, das im Bundeskanzleramt<br />

angesiedelt ist. Das Innenministerium ist dafür sicherlich das<br />

falsche Ressort.<br />

BBPP:: Herzlichen Dank für das Gespräch!<br />

<br />

Andrea Eraslan-Weninger, Ausbildung<br />

zur Dipl. Sozialarbeiterin und MSc. in Organis<strong>at</strong>ionsentwicklung;<br />

seit 1994 Geschäftsführerin im Verein Projekt<br />

Integr<strong>at</strong>ionshaus.<br />

Nähere Inform<strong>at</strong>ionen zum Integr<strong>at</strong>ionshaus unter<br />

www.integr<strong>at</strong>ionshaus.<strong>at</strong><br />

FOTO: Z.V.G.<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

21


INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT Libraries for all<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

22<br />

„Libraries for all –<br />

Bibliotheken für alle –<br />

Interkulturell“<br />

Eines Nachmittags standen drei Personen türkischer Herkunft,<br />

ein ungefähr 7-jähriger Bub mit seinen Eltern, unter<br />

der Türe und schauten neugierig, jedoch sehr zurückhaltend<br />

in die Bibliothek. Ich ging auf sie zu und begrüßte sie.<br />

Der V<strong>at</strong>er, sichtlich erleichtert und sogleich gesprächig,<br />

meinte dann: „Der Junge wollte unbedingt hierher. Er h<strong>at</strong><br />

in der Schule so einen Zettel bekommen und solange<br />

gebettelt, bis wir mit ihm hierher gekommen sind!“<br />

Solche Begegnungen dürfen wir in letzter Zeit des Öfteren<br />

machen. Und solche Erfahrungen sind es, die die vielen Arbeitsstunden<br />

und schlaflosen Nächte, die es zeitweise seit der Entwicklung<br />

unserer Projekte für „Libraries for all“ gibt, auf einen Schlag<br />

wieder wettmachen ...<br />

Entstehung des Projekts<br />

„Libraries for all“ ist der Titel eines transn<strong>at</strong>ionalen EU-Projektes1 ,<br />

welches in Österreich in Kooper<strong>at</strong>ion mit okay.zusammen<br />

leben/Projektstelle für Zuwanderung und Integr<strong>at</strong>ion in Dornbirn,<br />

der Bibliothek Lustenau und der Bibliothek Götzis durchgeführt<br />

wird. Dieses Projekt geht der Frage nach, was lokale Bibliotheken<br />

zur Integr<strong>at</strong>ion von ZuwanderInnen und zu einem konstruktiven<br />

Umgang mit der neuen kulturellen Verschiedenheit unserer Gesellschaft<br />

an Sprachen und Herkunftskulturen beitragen können.<br />

Ausgewählt wurden wir, weil Vorarlberg nach Wien die höchste<br />

Zuwanderungsr<strong>at</strong>e (13 %) 2 h<strong>at</strong> und sich beide Bibliotheken in<br />

Orten mit hohem Migrantenanteil befinden. Wir in Götzis stehen<br />

dabei unter der Leitung der örtlichen Volkshochschule, was eine für<br />

beide Seiten wunderbare Ergänzung darstellt.<br />

Im Zeitraum von März bis Juni 20<strong>09</strong> trafen wir uns in Form von drei<br />

Workshops mit den Mitgliedern des Advisory Board – Integr<strong>at</strong>ionsbeauftragte<br />

der Kommunen, VertreterInnen von Migrantengrup-<br />

FOTO: BIBLIOTHEK GÖTZIS<br />

Autorin: Michaela Hermann<br />

Ziel des Projektes Deutsch zum Frühstück ist es, die Sprachund<br />

Lesekompetenz der TeilnehmerInnen zu verbessern.<br />

pen, Brückenbauerinnnen, okay.zusammen leben und die VHS Götzis<br />

– um herauszufinden, was im Integr<strong>at</strong>ionsbereich gefragt ist,<br />

welche Projekte es bereits gibt, wo es Anknüpfungspunkte gibt und<br />

in welcher Hinsicht uns die Experten mit Migr<strong>at</strong>ionshintergrund<br />

unterstützen können. Im Juni konnten dann beide Bibliotheken ein<br />

umfangreiches Programm präsentieren. Das Hauptaugenmerk lag<br />

jedoch auf dem Bestandsaufbau fremdsprachiger Medien. Dazu<br />

wurden unsere fremdsprachigen Experten angehalten, über den<br />

Sommer Medienlisten im Bereich Kinder- und Jugendbuch zu erstellen,<br />

Belletristik und Sachbuch folgen demnächst. Diese Bestandslisten<br />

und Bezugsadressen helfen uns, da sie Titel beinhalten, von<br />

deren Qualität unsere Experten überzeugt sind, und die Suche –<br />

gerade im Bereich Bosnisch/Kro<strong>at</strong>isch/Serbisch – erheblich vereinfachen.<br />

Dabei konzentrierten wir uns auf die Sprachen, die in Götzis<br />

am meisten verbreitet sind: Türkisch, Russisch, B/K/S und Spanisch.


Als Zielgruppen für unsere Projekte wählten wir im ersten Schritt<br />

Frauen und Kinder, da diese auch bei unseren bestehenden Kunden<br />

die größten Gruppen darstellen. Um unsere neuen Medienbestände<br />

und Projekte publik zu machen, gestalteten wir einfache, farbenfrohe<br />

Flyer, die wir in Türkisch und Russisch übersetzen ließen. Um<br />

diese unter die Leute zu bringen, griffen wir auf unsere schon<br />

bestehenden guten Kontakte zu den Kindergärten und Schulen<br />

der Gemeinde zurück. Gerade die Unterstützung unserer engagierten<br />

Kindergartenpädagoginnen ist sehr wertvoll, da sie im Zuge<br />

ihres Projektes zur Sprachförderung schon des Öfteren gemeinsam<br />

mit Kindern und ihren Eltern mit Migr<strong>at</strong>ionshintergrund unsere<br />

Bibliothek besucht haben.<br />

Zusätzlich verteilten wir die Flyer n<strong>at</strong>ürlich auch in der Bibliothek, in<br />

der Volkshochschule und der Caritas. Auch hängten wir – gerade für<br />

unser Projekt „Deutsch zum Frühstück“ – an allen möglichen und<br />

unmöglichen Orten Plak<strong>at</strong>e in drei Sprachen auf.<br />

Interkulturelle Erfahrungen<br />

Am ersten Oktober war es dann endlich soweit und wir eröffneten<br />

unser Projekt für die Öffentlichkeit mit einem zweiteiligen Vortrag<br />

über „Präkolumbische Kulturen in Mesoamerika“ vom Historiker<br />

Peter Hassler in Zusammenarbeit mit Tierra Madura (Verein der<br />

L<strong>at</strong>einamerikaner in Vorarlberg), der VHS Götzis und dem Weltladen<br />

Götzis.<br />

Unser zweites – und umfangreichstes – Projekt ging am 7. 10.<br />

20<strong>09</strong> zum ersten Mal über die Bühne: „Deutsch zum Frühstück“.<br />

Ziel dieses Projektes ist es, Frauen, die schon Integr<strong>at</strong>ions- und<br />

Deutschkurse absolviert haben, die Möglichkeit zu geben, ihre<br />

Sprach- und Lesekompetenz zu verbessern. Geleitet wird das Projekt<br />

von einer langjährigen Deutschkursleiterin der VHS und mir.<br />

Unsere Erwartungen an diesen Vormittag wurden mehr als nur<br />

übertroffen, als sich 14 Frauen aus sechs N<strong>at</strong>ionen in der Bibliothek<br />

einfanden. Nach einer Vorstellungsrunde wurde erst mal<br />

gefrühstückt. Ganz angeregt unterhielten sich die Frauen auf<br />

Deutsch und tauschten Anekdoten aus. Danach teilten wir die<br />

Frauen nach Deutschniveau in zwei Gruppen. Zum Auftakt gab es<br />

Texte über Vorarlberg und den Bodensee, die in der Gruppe<br />

abwechselnd gelesen und diskutiert wurden. Zum Abschluss gab<br />

es für jede Gruppe noch ein Vorarlbergquiz, bei dem die Frauen –<br />

unter viel Gelächter – ihre Ortskenntnisse unter Beweis stellen<br />

konnten. Mit einer Bibliotheksführung endete das erste Frühstück<br />

viel später als geplant – weil wir alle vor lauter Eifer die Uhr gar<br />

nicht mehr beachteten.<br />

Wir hoffen, dass alle unsere geplanten Projekte und Veranstaltun-<br />

Libraries for all INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT<br />

gen so erfolgreich sein werden, wie zum Beispiel unser nächstes<br />

Projekt, eine Filmvorführung für Eltern mit türkischem Migr<strong>at</strong>ionshintergrund.<br />

„ANABABA“, ein Film, der von türkischen Laienschauspielern<br />

in türkischer Sprache in Zusammenarbeit mit SUPRO<br />

(Werkst<strong>at</strong>t für Suchtprophylaxe in Götzis) in Dornbirn gedreht<br />

wurde. Er beinhaltet Szenen aus dem Alltag mit Kindern und<br />

Jugendlichen, in denen sich die Eltern wiederfinden können. Nach<br />

der Filmvorführung gibt es eine Diskussion, die von zwei türkischsprachigen<br />

Sozialarbeitern begleitet wird. Weiters stehen noch Vorlesestunden<br />

anhand der Broschüre „Sprich mit mir und hör mir zu“ 3<br />

von okay.zusammen leben in Türkisch, Russisch und Kro<strong>at</strong>isch auf<br />

dem Programm.<br />

Netzwerke knüpfen<br />

Unsere ersten Erfahrungen sind sehr positiv und wir freuen uns über<br />

alle neu gewonnenen Leser<strong>at</strong>ten und Bibliothekskunden. Jedoch<br />

mussten wir feststellen, dass es sehr schwierig ist, in die Communities<br />

vorzudringen, um unser neues Angebot und unsere Veranstaltungen<br />

bekannt zu machen. Unentbehrlich dafür sind die Kontakte<br />

zu den Migr<strong>at</strong>ionsvereinen, Brückenbauerinnen und Multiplik<strong>at</strong>oren.<br />

Je größer das Netzwerk, umso mehr Leute können erreicht<br />

werden: mit kleinen Schritten, aber in Richtung besseren gegenseitigen<br />

Verständnisses und Zusammenlebens sowie mit einem respektvollen<br />

Umgang mit anderen Sprachen und Kulturen. Wie kürzlich,<br />

als ich eine Mama mit türkischem Migr<strong>at</strong>ionshintergrund vor<br />

unser neues „Mehrsprachig“-Kinderbuchregal führte und ein<br />

Leuchten über ihr Gesicht ging, als da stand „Türkçe Kitaplar“...<br />

Fußnoten:<br />

1) Das Projekt wird im Rahmen des Programms für lebenslanges Lernen<br />

der Europäischen Union gefördert.<br />

2) www.vorarlberg.<strong>at</strong>/pdf/bevoelkerun_juni20<strong>09</strong>.pdf, 29. 10. 20<strong>09</strong>.<br />

3) Zu beziehen unter www.okay-line.<strong>at</strong>.<br />

<br />

Michaela Hermann ist gelernte<br />

Buchhändlerin, seit Februar 20<strong>09</strong> Leiterin der Bibliothek<br />

Götzis und studiert nebenbei Kulturwissenschaften.<br />

Gemeinsam mit ihrer Kollegin Andrea Etlinger leitet sie<br />

das Projekt „Libraries for all” in Götzis. Nähere<br />

Inform<strong>at</strong>ionen unter www.bibliothek-goetzis.<strong>at</strong>.<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

23


INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT Bibliotheksdienste für die multikulturelle Gesellschaft<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

24<br />

Bibliotheksdienste für die<br />

multikulturelle Gesellschaft<br />

Dr. Volker Pirsich im Interview über die Arbeit der<br />

Sektion „Library Services to Multicultural Popul<strong>at</strong>ions“<br />

in der IFLA und die Notwendigkeit, multikulturelle<br />

Bibliotheksdienstleistungen einzurichten.<br />

Büchereiperspektiven: Welche Ziele verfolgt die Sektion<br />

„Library Services to Multicultural Popul<strong>at</strong>ions“ der IFLA (Weltverband<br />

der Bibliotheken) und was sind ihre zentralen Aktivitäten?<br />

Volker Pirsich: Die IFLA-Sektion „Library Services to Multicultural<br />

Popul<strong>at</strong>ions“ h<strong>at</strong> sich in den vergangenen Jahren zu einer<br />

der zentralen IFLA-Sektionen entwickelt: Das Thema der Mehrsprachigkeit<br />

und des Miteinanders von mehreren Kulturen in<br />

einer Gesellschaft ist aus dem Sch<strong>at</strong>ten herausgetreten und<br />

Gegenstand vieler Präsent<strong>at</strong>ionen auf den Weltkongressen<br />

geworden – von Präsent<strong>at</strong>ionen, die längst nicht mehr nur von<br />

der eigenen Sektion initiiert und organisiert worden sind.<br />

Unser Thema ist „cultural diversity“ – ein „Etwas“, das sich einer<br />

präzisen Übertragung ins Deutsche entzieht und trotzdem eindeutig<br />

ist: Fast alle Gesellschaften unserer Welt werden sich<br />

mehr und mehr der T<strong>at</strong>sache bewusst, dass sie keine homogenen<br />

Gesellschaften mehr sind (vielleicht nie gewesen sind): Seit<br />

altersher neben-, vielleicht miteinander in einem Land lebende<br />

Kulturen, neue Migrantengruppen, die im Lauf der vergangenen<br />

ein, zwei Gener<strong>at</strong>ionen die Bevölkerungsstrukturen (nicht nur)<br />

der westlichen Demokr<strong>at</strong>ien stark verändert haben und noch<br />

weiterhin verändern, Flüchtlinge in der Folge von ökologischen<br />

K<strong>at</strong>astrophen weltweit, Asylsuchende aufgrund politischer, religiöser<br />

und anderer Verfolgungen – all das h<strong>at</strong> zu Gesellschaften<br />

geführt, in der eine Mehrheitsgesellschaft immer weiter an<br />

Bedeutung verliert.<br />

In dem Maße, in dem Bibliotheken für die selbstorganisierte Bildung<br />

gesellschaftlich (besonderes) Renommee haben, tragen sie<br />

Volker Pirsich: „Es ist unsere dezidierte Aufgabe, einer der<br />

größten Bevölkerungsgruppen die Aufmerksamkeit zu schenken,<br />

die ihr gebührt.“<br />

den Bedürfnissen und Anforderungen einer diversifizierter werdenden<br />

Bevölkerung schon längst Rechnung – etwa in den klas-<br />

FOTO: Z.V.G.


Bibliotheksdienste für die multikulturelle Gesellschaft INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT<br />

sischen Einwanderungsländern USA, Kanada oder Australien,<br />

auch aber in den genuin liberalen Ländern Skandinaviens oder<br />

den Niederlanden.<br />

Überall sonst, auch in Deutschland, haben – um nur einige Beispiele<br />

zu nennen – Diskussionen über<br />

Integr<strong>at</strong>ion vs. Parallelgesellschaften, der<br />

häufig geringere Schulerfolg von Kindern,<br />

die in der Sprache der Mehrheitsbevölkerung<br />

nicht von klein auf angesprochen<br />

werden, zu einer Neubesinnung darauf<br />

geführt, dass die profunde Kenntnis der<br />

Sprache der Mehrheitsbevölkerung unabdingbar<br />

ist, dass es aber nicht Ziel sein<br />

kann, Minderheitengruppen zu assimilieren,<br />

sondern die besonderen Werte der<br />

jeweiligen Einzelkulturen als Bereicherung einer gesamtgesellschaftlichen<br />

Kultur hervorzuheben.<br />

Hier nun setzt die Aufgabe der Bibliotheken – speziell der<br />

Öffentlichen Bibliotheken – an: Sie sind der einzig niederschwellige<br />

kommunale Kultur- und Bildungsort, der für jede/n leicht<br />

aufsuchbar ist: Gebührenfrei stehen die Angebote der Öffentlichen<br />

Bibliothek allen Einwohnern in den einzelnen Häusern zur<br />

Verfügung – unabhängig von Herkunft, Religion oder Kultur der<br />

Nutzer. (Dass für eine Reihe von Dienstleistungen, u. a. auch für<br />

die Ausleihe von Medien, vielfach Gebühren erhoben werden,<br />

steht auf einem anderen Bl<strong>at</strong>t und soll hier nicht weiter verfolgt<br />

werden.)<br />

Es ist damit eine Aufgabe Öffentlicher Bibliotheken, Medien in<br />

all den Sprachen, in denen es eine nennenswerte Zahl von Muttersprachlern<br />

in der jeweiligen Kommune gibt, vorzuhalten und<br />

zu vermitteln.<br />

Die IFLA-Sektion „Library Services to Multicultural Popul<strong>at</strong>ions“<br />

sieht es als ihre Aufgabe an, dieses Ziel weltweit zu kommunizieren<br />

– über IFLA, über die n<strong>at</strong>ionalen Bibliotheksverbände<br />

und (im Fall des jüngst veröffentlichten) „Multicultural Library<br />

Manifesto“ über die UNESCO, um über die bibliothekarische<br />

oder die bibliothekspolitische Ebene hinaus auch die kulturund<br />

bildungspolitisch Verantwortlichen zu erreichen.<br />

BP: Weshalb ist die „multikulturelle Gesellschaft“ gerade für<br />

Bibliotheken ein so wichtiges Thema? Welche Aufgaben kommen<br />

den Bibliotheken in multikulturellen Gesellschaften zu?<br />

VP: N<strong>at</strong>ürlich ist das Schlagwort „Bibliothek für alle“ in einem<br />

Land wie Deutschland heute nicht mehr griffig – man weiß ja<br />

längst, dass bestenfalls ein Drittel der Bevölkerung die Öffentlichen<br />

Bibliotheken nutzt.<br />

Dennoch ist die vielgestaltige Gruppe der Migranten in den vergangenen<br />

Jahrzehnten eine nicht übersehbare, allein schon zahlenmäßig<br />

relevante Bevölkerungsgruppe<br />

geworden: In einer Stadt wie Hamm, meinem<br />

Wohn- und Arbeitsort, h<strong>at</strong> die Hälfte der<br />

Unter-6-Jährigen Migr<strong>at</strong>ionshintergrund –<br />

und diese Hälfte wird in 10 bis 15 Jahren<br />

wahlberechtigt sein und politisch (mit-)entscheiden.<br />

Aber auch die inzwischen fast 30 % Menschen<br />

mit Migr<strong>at</strong>ionshintergrund an der Gesamtbevölkerung<br />

meiner Stadt sind ein deutlicher<br />

Auftrag, um sich mit ihnen als Bibliothekszielgruppe<br />

zu beschäftigen … mit anderen Gruppen weit geringerer<br />

Personenzahl (z. B. Jugendliche) beschäftigen wir uns seit<br />

vielen Jahren bereits extensiv.<br />

D. h. es ist unsere dezidierte Aufgabe, einer der größten und weiter<br />

wachsenden Bevölkerungsgruppen bei aller Heterogenität die<br />

Aufmerksamkeit zu schenken, die ihr gebührt – mit Kursen in<br />

Deutsch als Zweitsprache, mit muttersprachlichen und zweisprachigen<br />

Medien aller Medienformen, mit Programmarbeit u.v.a.m.<br />

BP: Die Sektion veröffentlicht zahlreiche Dokumente, Erklärungen<br />

und Richtlinien, wie etwa die „IFLA-Erklärung zur multikulturellen<br />

Bibliothek“, [Anm. „Multicultural Library Manifesto“,<br />

Abdruck auf S. 27-29] „Multicultural Communities: Guidelines<br />

for Library Services“ oder „Zehn Gründe, multikulturelle Bibliotheksdienste<br />

anzubieten“. An wen richten sich die Publik<strong>at</strong>ionen<br />

und welche Funktion erfüllen sie?<br />

VP: Zielgruppe der IFLA-Publik<strong>at</strong>ionen sind n<strong>at</strong>ürlich in erster<br />

Linie die Bibliotheken selbst: Die Publik<strong>at</strong>ionen dienen der Orientierung<br />

im weltweiten Netz der Bibliotheken und bilden –<br />

sofern es sich um ausformulierte Handreichungen handelt (wie<br />

die jüngst überarbeiteten „Multicultural Communities: Guidelines<br />

for Library Services”, 3<br />

20<strong>09</strong>) – die Messl<strong>at</strong>te, welche Standards<br />

im intern<strong>at</strong>ionalen Vergleich anzustreben sind.<br />

Zugleich aber richten sich die IFLA-Publik<strong>at</strong>ionen an Entscheidungsträger<br />

auf allen Ebenen: an diejenigen an der Spitze der<br />

n<strong>at</strong>ionalen Bibliotheksverbände, um einen Impetus für die n<strong>at</strong>ionalen<br />

Bibliotheksentwicklungen geben zu können, – sie richten<br />

sich aber auch an alle Entscheidungsträger, die für die Bibliotheksentwicklung<br />

zuständig sind, in Deutschland also zumindest<br />

an diejenigen auf der Ebene der Bundesländer und der Kommunen.<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

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INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT Bibliotheksdienste für die multikulturelle Gesellschaft<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

26<br />

Es wird eine Aufgabe der kommenden<br />

Zeit sein, speziell die<br />

letztgenannte Zielgruppe auch<br />

t<strong>at</strong>sächlich zu erreichen und<br />

mit ihnen zusammen mittelund<br />

langfristige Str<strong>at</strong>egien zu<br />

entwickeln, die deutschen<br />

Bibliotheken in Sachen interkultureller<br />

Arbeit dem Niveau der weiter vorangeschrittenen<br />

Länder allmählich anzupassen.<br />

BP: Die Dokumente beinhalten auch Handlungsanweisungen an<br />

die Bibliotheken. Welche Maßnahmen sollte eine Bibliothek<br />

treffen, um ihr Angebot an die multikulturelle Gesellschaft anzupassen?<br />

VP: Es gibt nur die Sowohl-als-auch-Str<strong>at</strong>egie: Bibliotheken<br />

müssen – nach einer Analyse des Mikrozensus ihrer Kommune –<br />

daran gehen, Medien in den wichtigsten Migrantensprachen<br />

ihrer Kommune (neben den Weltsprachen) zu erwerben, zu<br />

erschließen und zu pflegen und dabei einen besonderen Wert<br />

auf zweisprachige Medien (vor allem für Kinder, aber nicht nur)<br />

zu legen.<br />

Der schönste Medienbestand nützt aber nichts, wenn er seine<br />

Zielgruppe nicht erreicht – d. h. Programmarbeit, „Community<br />

Work“, muss früh an die Seite der Bestandsarbeit gestellt werden.<br />

Wir haben hier die klassische Henne-Ei-Problem<strong>at</strong>ik: Es ist egal,<br />

was am Anfang steht – das eine geht nicht ohne das andere.<br />

Für den deutschsprachigen Raum h<strong>at</strong> die dbv-Kommission<br />

„Interkulturelle Bibliotheksarbeit“, für die ich in den ersten drei<br />

Jahren ihres Bestehens den Vorsitz führen durfte (2006–20<strong>09</strong>),<br />

eine Vielzahl von Hinweisen gegeben, was man machen könnte<br />

und sollte. Ein Blick auf www.interkulturellebibliothek.de lohnt<br />

immer …<br />

BP: Was können kleine bis mittelgroße Bibliotheken außerhalb<br />

der Großstädte tun?<br />

VP: Nimmt man die Formulierungen der IFLA-Sektion „Library<br />

Services to Multicultural Popul<strong>at</strong>ions“ ernst, ist es nicht belangvoll,<br />

ob es sich um die Bibliothek einer Groß-, einer Mittel- oder<br />

einer Kleinstadt handelt:<br />

In einer Kleinstadt mit einer nennenswerten migrantischen<br />

Popul<strong>at</strong>ion muss diese ganz selbstverständlich mit Medien der<br />

jeweiligen Sprache(n) versorgt werden … müssen die Medien<br />

entsprechend erschlossen werden, muss es mehrsprachige Inform<strong>at</strong>ionen<br />

im Internet geben etc.<br />

Es ist klar, dass hier eine einzelne Bibliothek überfordert sein<br />

mag – aber es gibt – z. B. in der Schweiz – Dienstleister, die<br />

sich genau dieses Themas annehmen (➜ Bibliomedia); und da,<br />

wo es sie (noch?) nicht gibt, wird kein Weg an regionalen oder<br />

n<strong>at</strong>ionalen Verbundlösungen vorbeigehen.<br />

Klar ist, dass auch der bibliothekarische Berufsstand viel stärker<br />

als bisher auf seine eigene „cultural diversity“ achten muss<br />

– dann sind die Befürchtungen, den Anforderungen multikultureller<br />

Gesellschaften nicht gewachsen zu sein, ziemlich bald<br />

obsolet.<br />

BP: Was ist Ihre persönliche Motiv<strong>at</strong>ion, sich mit interkultureller<br />

Bibliotheksarbeit zu beschäftigen?<br />

VP: Ein großer Teil meines (beruflichen) Lebens h<strong>at</strong> mit Sprachen<br />

und Kulturen zu tun gehabt. Eine der wichtigsten Erfahrungen<br />

war die Berufung in das „Intern<strong>at</strong>ionale Netzwerk<br />

Öffentlicher Bibliotheken“ der Stiftung Bertelsmann zu Ende der<br />

1990er-Jahre, in dem ich den Wert intern<strong>at</strong>ionaler Kontakte<br />

schnell schätzen lernte. Von da waren es zwar ein paar Jahre bis<br />

zur IFLA-Arbeit – aber n<strong>at</strong>ürlich ist die Arbeit für IFLA eine logische<br />

Fortsetzung der Netzwerk-Arbeit.<br />

Das Thema Interkultur selbst liegt – auch in meiner Kommune –<br />

seit Jahren in der Luft; seit Jahren (1997 und ff) organisiere ich<br />

persönlich ein zunehmend intern<strong>at</strong>ionaler besetztes Liter<strong>at</strong>urfestival<br />

in meiner Stadt. Da kam die Anfrage des Deutschen<br />

Bibliotheksverbandes wie gerufen, die 2006 neu gegründete<br />

Expertengruppe (heute Fachkommission) „Interkulturelle Bibliotheksarbeit“<br />

ins Leben zu rufen und zu leiten. Der Schritt von da<br />

zur Mitgliedschaft in der fast gleichnamigen Sektion von IFLA<br />

war dann nur noch winzig.<br />

<br />

Volker Pirsich, Dr. phil., Städtischer Bibliotheksdirektor<br />

in Hamm/Westfalen („Bibliothek des<br />

Jahres“ 2005). Zahlreiche Funktionen im Deutschen<br />

Bibliotheksverband, u. a. Vorsitzender der Sektion 2 des<br />

DBV und Vorsitzender der Expertengruppe „Interkulturelle<br />

Bibliotheksarbeit“. 1999–2001 Mitglied des<br />

„Intern<strong>at</strong>ionalen Netzwerks Öffentlicher Bibliotheken“ der<br />

Stiftung Bertelsmann; seit 2006/07 Mitglied des Standing<br />

Committee „Library services to Multicultural Popul<strong>at</strong>ions“<br />

der IFLA.<br />

Nähere Inform<strong>at</strong>ionen sowie Publik<strong>at</strong>ionen der IFLA-<br />

Sektion unter http://www.ifla.org/en/mcultp.


IFLA-Erklärung zur multikulturellen Bibliothek INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

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INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT IFLA-Erklärung zur multikulturellen Bibliothek<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

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IFLA-Erklärung zur multikulturellen Bibliothek INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT<br />

Quelle: www.ifla.org/en/public<strong>at</strong>ions/the-iflaunesco-multicultural-library-manifesto, 7. 12. 20<strong>09</strong><br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

29


INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

30<br />

Mein Name ist –<br />

ich komme aus<br />

Der GER (Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen)<br />

und seine Bedeutung für Öffentliche Bibliotheken<br />

Öffentliche Bibliotheken beschreiben sich in ihrem Leitbild<br />

als Orte der Begegnung, der Kultur- und Liter<strong>at</strong>urvermittlung,<br />

auch als Orte, die die Idee des lebenslangen Lernens<br />

mittragen und mit ihren Medienangeboten lebendig<br />

machen. Sprache und Sprachen nehmen darin einen zentralen<br />

Pl<strong>at</strong>z ein; egal, ob es die aus dem Chinesischen übersetzten<br />

Romane, die zweisprachigen Lyrikausgaben von Gioconda<br />

Belli oder diverse Sprachkurse sind.<br />

In Öffentlichen Bibliotheken kommt die Sprache zu Wort. Daher sollte<br />

in ihr auch der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen (GER) für<br />

Sprachen ins Bewusstsein der BibliotheksbesucherInnen kommen.<br />

„Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen: Lernen,<br />

lehren und beurteilen“ stellt eine gemeinsame Basis für die Entwicklung<br />

von Prüfungen, Lehrwerken, curricularen Richtlinien und<br />

zielsprachigen Lehrplänen dar: Er definiert Kompetenzniveaus von A1<br />

bis C2 und dient weiters dem Gesamtziel des Europar<strong>at</strong>s, eine „größere<br />

Einheitlichkeit unter seinen Mitgliedsta<strong>at</strong>en zu erreichen“.<br />

„Durch die neue Sprache wurde ich<br />

ein neuer Mensch“<br />

„Deutsch ist so eine verlässliche Sprache. Da weiß ich immer genau,<br />

wo das Verb hinkommt. Im Nebens<strong>at</strong>z ist alles ganz klar, das Russische<br />

fließt hingegen sehr, da ist gar nichts klar“, so schildert die 1981<br />

in Odessa/Ukraine geborene Schriftstellerin Marjana Gaponenko ihr<br />

Ankommen in der deutschen Sprache und damit in der Sicherheit.<br />

„Andere aus meiner Klasse sind nur rumgehangen, das wollte ich<br />

nicht: So entschied ich mich, eine Fremdsprache zu lernen. Das war<br />

Deutsch: Ich bin dadurch eine andere geworden, ich habe aufgehört,<br />

zu stottern. Es ist eben alles sicherer geworden.“<br />

Die 20<strong>09</strong> mit dem Frau-Ava-Preis ausgezeichnete Autorin schreibt<br />

Autorin: Christina Repolust<br />

Ein Blick über den Tellerrand lohnt sich – auch im Umgang mit<br />

Deutschlernenden. Das Foto zeigt Hawa Eskil und entstand im<br />

Rahmen von Christina Repolusts „Tellerrandprojekt“. Seit Sommer<br />

2008 besucht sie Familien und Singles, fotografiert ihre<br />

Tellerränder und bekommt einen Einblick in ihr Zuhause.<br />

seit 1996 in deutscher Sprache, 2010 erscheint ihr erster Roman im<br />

Residenz-Verlag. Das Sprachniveau von Marjana Gaponenko liegt<br />

laut den Kann-Beschreibungen des GER auf C2:<br />

„Kann praktisch alles, was er/sie liest oder hört, mühelos verstehen. Kann<br />

Inform<strong>at</strong>ionen aus verschiedenen schriftlichen und mündlichen Quellen zusammenfassen<br />

und dabei Begründungen und Erklärungen in einer zusammenhängenden<br />

Darstellung wiedergeben. Kann sich spontan, sehr flüssig und genau<br />

ausdrücken und auch bei komplexeren Sachverhalten feinere Bedeutungsnuancen<br />

deutlich machen.“<br />

FOTO: CHRISTINA REPOLUST


So wird mit dieser Globalskala des GER die Präzision, die Angemessenheit<br />

und die Leichtigkeit erfasst bzw. beschrieben, mit der sich<br />

die SprecherInnen ausdrücken können. Wie eben Marjana Gaponenko.<br />

Die Forderung an Menschen mit Migr<strong>at</strong>ionshintergrund lautet<br />

stets „Sollst Deutsch lernen“ oder „learn Deitsch“. Die, die da so<br />

deutlich sprechen, lassen meistens keine weiteren Erläuterungen<br />

folgen. Deutsch halt soll er und/oder sie lernen.<br />

Mehrere Sprachen – mehrere Leben<br />

Integr<strong>at</strong>ionskurse sind nicht homogen: Lernerfahrungen, Bildungshintergrund,<br />

Zeitbudgets zum Üben, Beanspruchung durch<br />

Schwerarbeit prägen die Lernhaltungen der TeilnehmerInnen und<br />

in der Folge deren Lernerfolge.<br />

Herr M. kommt aus dem Irak, er absolviert den 300 Stunden<br />

umfassenden Integr<strong>at</strong>ionskurs. Er kann seine Adresse fehlerfrei<br />

nennen; auch den Weg vom Bahnhof zu seiner Wohnadresse kann<br />

Herr M. erklären. Wenn Herr M. von seiner Herkunftsfamilie im Irak<br />

reden soll – z. B. im Unterricht als Vorbereitung auf seine Prüfung<br />

– fällt er von A2-Niveau des GER auf A1-Niveau des GER zurück,<br />

er stammelt, kann sich nicht konzentrieren.<br />

A2<br />

„Kann Sätze und häufig gebrauchte Ausdrücke verstehen, die mit Bereichen<br />

von ganz unmittelbarer Bedeutung zusammenhängen (z. B. Inform<strong>at</strong>ionen<br />

zur Person und zur Familie, Einkaufen, Arbeit, nähere Umgebung). Kann<br />

sich in einfachen, routinemäßigen Situ<strong>at</strong>ionen verständigen, in denen es um<br />

einen einfachen und direkten Austausch von Inform<strong>at</strong>ionen über vertraute<br />

und geläufige Dinge geht. Kann mit einfachen Mitteln die eigene Herkunft<br />

und Ausbildung, die direkte Umgebung und Dinge im Zusammenhang mit<br />

unmittelbaren Bedürfnissen beschreiben.“<br />

Fazit: Nicht alle Menschen mit Migr<strong>at</strong>ionshintergrund in Österreich,<br />

die nach 300 Stunden verpflichtendem Deutschkurs zur ÖIF-Prüfung<br />

bzw. ÖSD-Prüfung auf A2-Niveau antreten, sprechen gerne<br />

über ihre Familie. Ganz im Gegenteil: Rühren an ihren Traum<strong>at</strong>a –<br />

Verlust der Familie, Tod naher Angehöriger – retraum<strong>at</strong>isiert sie.<br />

Frau K. kommt aus Russland. Auch sie absolviert den 300 Stunden<br />

dauernden Integr<strong>at</strong>ionskurs. Sie h<strong>at</strong> als Kulturmanagerin in<br />

St. Petersburg gearbeitet, das im Kurs verwendete Buch h<strong>at</strong> sie<br />

bereits mehrmals durchgearbeitet. Gerne erzählt sie von ihrem<br />

Herkunftsland, ihrer Familie, die Sprechanlässe beeinträchtigen sie<br />

nicht in ihrer psychischen Verfassung. „Nur den Dialekt hier verstehe<br />

ich schlecht, die Leute reden so schnell, wenn sie etwas trinken,<br />

dann noch schneller“, fasst Frau K. ihre Erfahrungen zusammen.<br />

Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT<br />

Auch Herr R. sitzt im A2-Kurs; er ist Arbeiter und seit über zehn<br />

Jahren in Österreich. Er will zusammen mit seiner Frau nun endlich<br />

richtig Deutsch lernen. Herr R. kann sich auf einfache Art verständigen,<br />

verwendet viele Floskeln, kann alles „ausdeutschen“. Seine<br />

Gramm<strong>at</strong>ikfehler sind bereits fossilisiert (= verhärtet): Ich kommen,<br />

ich bringen … Nach den ersten 200 Stunden sind die übrigen<br />

TeilnehmerInnen bei den diversen Tests schon weit besser als<br />

Herr R. Geht es um Klärung von Organis<strong>at</strong>ionsfragen – etwa in<br />

Bezug auf die ÖSD/ÖIF-Prüfung – bittet der Kurs Herrn R., Sprecher<br />

des Kurses zu sein. Er ist unter den TeilnehmerInnen angesehen,<br />

schließlich kann er vermitteln, ausdeutschen.<br />

A2-Niveau als Kursziel h<strong>at</strong> viele Gesichter, vermutlich so viele, wie<br />

es TeilnehmerInnen an den Integr<strong>at</strong>ionskursen gibt. Frau K.<br />

erreicht bei der Prüfung – A2 – die Höchstpunkteanzahl im Schreiben,<br />

Sprechen und Hörverstehen. Beim Feiern in einem Bistro versteht<br />

sie den auf Deutsch nuschelnden Kellner schlecht, der sich<br />

ungeduldig und unfreundlich von ihr abwendet. „Was h<strong>at</strong> der<br />

Mann gesagt? Ich habe ihn nicht verstanden?“, informiert sie sich<br />

bei mir. Ja, sie h<strong>at</strong> A2-Niveau, kann sich auf einfache Art verständigen<br />

… „wenn die Gesprächspartnerinnen oder -partner langsam<br />

und deutlich sprechen und bereit sind zu helfen.“ (GER A2)<br />

TIPPS!<br />

TIPPS<br />

Hängen Sie den GER als Plak<strong>at</strong> in Ihre Bibliothek.<br />

Laden Sie LeiterInnen von Integr<strong>at</strong>ionskursen als Vortragende<br />

ein.<br />

Nehmen Sie die Sprache beim Wort und gestalten Sie einen<br />

Büchertisch zum Thema Sprache. Liter<strong>at</strong>urtipps: Bastian<br />

Sick: Happy Aua. Ein Bilderbuch aus dem Irrgarten der deutschen<br />

Sprache. KiWi 2007; Sprechen Sie Gegenwart? Lexikon<br />

des frühen 21. Jahrhunderts. Goldmann 2006; Mündliche<br />

Produktion und Interaktion Deutsch. Illustr<strong>at</strong>ion der Niveaustufen<br />

des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens.<br />

Langenscheidt 2008.<br />

Weitere Inform<strong>at</strong>ionen zum GER und seiner Umsetzung<br />

finden Sie z. B. auf der Website des Österreichischen Sprachdiploms<br />

www.oesd.<strong>at</strong>.<br />

Dr. in Christina Repolust, Leiterin des<br />

Refer<strong>at</strong>s für Bibliotheken und Leseförderung. Arbeitet<br />

als Fotografin und Journalistin an Projekten zur<br />

Leseförderung und Integr<strong>at</strong>ion. Seit 2007 Prüferin für<br />

das Österreichische Sprachdiplom, sie hält seit 2006<br />

Integr<strong>at</strong>ionskurse.<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

31


INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT Sprach- und Leseförderung für MigrantInnen<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

32<br />

Sprach- und Leseförderung<br />

für MigrantInnen<br />

MigrantInnen sollten mit geeigneter Liter<strong>at</strong>ur angesprochen<br />

werden, um sie für die Bibliothek zu gewinnen. Der<br />

vorliegende Beitrag gibt Tipps zum Bestandserwerb für<br />

Deutschlernende.<br />

Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen<br />

(GERS) h<strong>at</strong> Niveaustufen festgelegt, anhand derer die Sprachkompetenzen<br />

von LernerInnen eingestuft und länder- bzw. sprachenübergreifend<br />

einheitlich definiert werden können. Hierbei wurde<br />

vor allem an das Fremdsprachenlernen gedacht, wobei die<br />

Erwerbsstufen beim Erwerb einer zweiten (oder dritten oder vierten)<br />

Sprache im jeweiligen Land nicht zwingend den Niveaubeschreibungen<br />

des GERS folgen. Ebenso gibt es Beispiele für<br />

Sprachverwendungssitu<strong>at</strong>ionen, die MigrantInnen bereits sehr<br />

früh bewältigen müssen, die aber im GERS erst einer sehr evaluierten<br />

Stufe zugeordnet werden. Die Übertragung der Niveaustufen<br />

des Referenzrahmens für den Zweitsprachenbereich sollte also mit<br />

Umsicht und nicht unreflektiert passieren.<br />

Dies gilt auch für den Bereich des Lesens. So nennt der GERS etwa<br />

erst ab den Niveaustufen C1 bzw. C2 explizit literarische Texte, die<br />

jedoch – trifft man eine sorgfältige Auswahl und berät die LernerInnen<br />

gut – sicherlich auch schon auf niedrigeren Sprachniveaustufen<br />

gelesen und verstanden werden können.<br />

Anzumerken ist auch, dass grundsätzliche Sprach- und Leseförderung<br />

nicht unbedingt auf Deutsch st<strong>at</strong>tfinden muss, sondern dass<br />

hier auch den Erstsprachen der MigrantInnen große Bedeutung<br />

beizumessen ist. So ist es für jede Bücherei im Sinne der Sprachund<br />

Leseförderung von MigrantInnen auch von Interesse, Liter<strong>at</strong>ur<br />

in den gängigen Erstsprachen der Zielgruppe aufzustellen.<br />

Im Folgenden möchten wir einige Hinweise für BibliothekarInnen<br />

geben und unterscheiden dabei zwischen Texten/Werken, die<br />

explizit zum Deutschlernen produziert werden, und kurzen Hinweisen<br />

für die Ber<strong>at</strong>ung von MigrantInnen, die die deutsche Sprache<br />

bereits auf einem hohen Niveau beherrschen und interessiert<br />

an authentischen Texten oder Werken sind.<br />

Autoren: Angelika Hrubesch, Thomas Laimer, Martin Wurzenrainer<br />

Texte und Liter<strong>at</strong>ur für DeutschlernerInnen<br />

Grundsätzlich ist es für MigrantInnen hilfreich, wenn Sie Lernhilfen<br />

und Nachschlagewerke in der Bücherei finden. Es exisiteren eigene<br />

Wörterbücher „Deutsch als Fremdsprache“ in unterschiedlicher<br />

„Dicke“ und es ist empfehlenswert, dass jede Bücherei mehrere<br />

dieser Bücher besitzt, damit diese auch jederzeit verfügbar sind<br />

bzw. entlehnt und intensiv benutzt werden können.<br />

Lektürehefte<br />

Die auf dem Markt Deutsch als Fremd- und Zweitsprache aktiven<br />

Verlage produzieren auch Lektürehefte. Diese sind inzwischen<br />

üblicherweise den Niveaustufen des GERS zugeordnet und meist<br />

auch nach Genre bzw. den vorgesehenen Altersstufen sortiert, in<br />

einigen Fällen auch mit Erklärungen bzw. Aufgaben zum Text<br />

ergänzt.<br />

Die gesamte Auswahl findet sich auf den Internetseiten der jeweiligen<br />

Verlage:<br />

Hueber-Verlag:<br />

www.hueber.de/sixcms/media.php/36/Hueber-readers.pdf<br />

Ernst-Klett-Verlag:<br />

www.klett.de/sixcms/list.php?page=fachseite&fachseite=<br />

Erwachsenenbildung+DaF&modul=zus<strong>at</strong>zm<strong>at</strong>erial#387165<br />

Cornelsen:<br />

www.cornelsen.de/sites/daf/#c6<br />

Langenscheidt:<br />

www.langenscheidt.de/k<strong>at</strong>alog/deutsch_und_daf_10.html?all=1<br />

Zeitungen/Zeitschriften<br />

Österreich Spiegel (Zeitung und CD), herausgegeben vom<br />

Österreich Institut<br />

Der Österreich Spiegel ist eine Zeitung für den Deutschunterricht,<br />

die aber auch für einzelne LernerInnen von Interesse sein kann. Sie<br />

erscheint vierteljährlich und besteht aus einem Textteil und einer<br />

Audio-CD mit authentischen Beiträgen aus den (meist) österrei-


chischen Medien. Dazu gibt es eine Beilage mit Aufgabenstellungen<br />

zu den einzelnen Lese- und Hörbeiträgen.<br />

Nähere Inform<strong>at</strong>ionen und Bestellmöglichkeiten unter www.oes-<br />

terreichinstitut.<strong>at</strong><br />

Deutsch perfekt<br />

Deutsch perfekt ist eine mon<strong>at</strong>lich erscheinende Zeitschrift zum<br />

Deutschlernen. In ihr werden Themen aus Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz behandelt, zu jedem Artikel wird die Schwierigkeitsstufe<br />

angegeben und es finden sich Verstehenshilfen wie<br />

Worterklärungen.<br />

Zu jedem Heft ist ein Übungsheft (Deutsch perfekt Plus) mit Aufgaben<br />

und Beispielen zu Gramm<strong>at</strong>ik und Wortsch<strong>at</strong>z erhältlich.<br />

nähere Inform<strong>at</strong>ionen und Bestellmöglichkeit unter www.deutsch-<br />

perfekt.de (Spotlight Verlag)<br />

Authentische Liter<strong>at</strong>ur<br />

An dieser Stelle sind n<strong>at</strong>ürlich Tageszeitungen und Zeitschriften zu<br />

nennen, die MigrantInnen zum Lesen anregen können. Sie haben<br />

den Vorteil, dass die Inhalte den LeserInnen oft bereits aus anderen<br />

– muttersprachlichen – Medien bekannt sind, wodurch das Textverständnis<br />

erleichtert wird.<br />

Außerdem beinhalten unterschiedliche Mon<strong>at</strong>szeitschriften wie<br />

z. B. „Woman“, „Wienerin“ oder auch „Bravo“ bzw. „Express“ meist<br />

kurze Berichte oder Interviews, die für LernerInnen der deutschen<br />

Sprache zu lesen sind.<br />

„Liter<strong>at</strong>ur“ zu lesen wird für LernerInnen des Deutschen unter<br />

einem gewissen Sprachniveau außerhalb eines Kurses bzw. ohne<br />

didaktische Aufbereitung kaum möglich sein. Allerdings halten wir<br />

das Niveau C1 bzw. C2 (wie im Referenzrahmen genannt) doch für<br />

zu hoch gegriffen und meinen, dass gewisse Werke durchaus auch<br />

schon ab etwa Niveau B1 gelesen werden können.<br />

Hier lassen sich unter den AutorInnen bzw. Werken kaum Einschränkungen<br />

machen bzw. keine Auswahl festmachen, von der<br />

behauptet werden könnte, sie sei „für MigrantInnen zur Leseförderung<br />

besonders empfehlenswert“ und müsse gar etwa „extra<br />

angekauft“ werden. Es ist hier Aufgabe der BibliothekarInnen, die<br />

die Bücher kennen, die potenziellen LeserInnen zu ber<strong>at</strong>en und<br />

passende Liter<strong>at</strong>ur auszuwählen.<br />

Im Folgenden versuchen wir einige Kriterien festzuhalten, die für<br />

eine solche Auswahl wichtig sind:<br />

die Texte (Kurzgeschichten oder auch Romane) sollten einen<br />

klaren Handlungsstrang aufweisen, die Erzählung in sich kohärent<br />

sein<br />

Sprach- und Leseförderung für MigrantInnen INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT<br />

nicht die „schöne Sprache“ oder ein „interessanter Stil“ sind<br />

für die Auswahl ausschlaggebend<br />

es gibt nur wenige Charaktere, die klar entwickelt werden<br />

die Geschichte weist eine gut verfolgbare Handlung, wenig<br />

Nebenhandlungen und ein verständliches Ende auf<br />

An dieser Stelle sei also keine Liter<strong>at</strong>urliste hinzugefügt, sondern<br />

lediglich auch auf diverse zweisprachige Ausgaben literarischer<br />

Werke verwiesen, die mehrsprachigen Personen entgegenkommen<br />

können. Leseinterssen und -vorlieben gehen unter den<br />

MigrantInnen sonst ebenso weit auseinander wie unter allen LeserInnen<br />

und reichen von Thriller oder Krimi (hier sei z. B. Esmahan<br />

Aykol als zweisprachige Autorin genannt) bis zu Liebesgeschichten.<br />

Wichtig scheint das intensive Gespräch mit dem/der Bibliothekar/in,<br />

die anschließend Vorschläge machen und ber<strong>at</strong>en kann<br />

– und den MigrantInnen dabei nicht nur Kinderbücher ans Herz<br />

legen möchte.<br />

Empfehlenswert – weil auch ein hoher Identifik<strong>at</strong>ionsfaktor zum<br />

Lesen motivieren kann – sind jedenfalls AutorInnen der Minderheiten<br />

in Österreich, der autochthonen ebenso wie der neu zugewanderten<br />

Gruppen. Hier sind einzelne AutorInnen mit ihren Publik<strong>at</strong>ionen<br />

bereits sehr bekannt geworden (z. B. Dimitré Dinev oder<br />

auch Florian Lipus ...), andere erscheinen in Anthologien, die den<br />

LeserInnen ein breites Spektrum von verschiedenen (meist kurzen)<br />

Texten ganz unterschiedlicher Herkunft liefern.<br />

Beispiele hierfür sind:<br />

jährlich erscheinende Anthologie der edition exil, die Texte aus<br />

dem Liter<strong>at</strong>urwettbewerb „schreiben zwischen den kulturen“<br />

veröffentlicht (siehe auch www.zentrumexil.<strong>at</strong>)<br />

Helmut Niederle (Hg.): Die Fremde in mir. Lyrik und Prosa der<br />

österreichischen Minderheiten und Zuwanderer (Anthologie).<br />

Hermagoras Verlag. Klagenfurt 1999.<br />

<br />

Mag. Angelika Hrubesch, Mag. Thomas<br />

Laimer und Mag. Martin Wurzenrainer arbeiten im<br />

Projektnetzwerk Dynamo (Netzwerk zur Vermittlung<br />

von Basisqualifik<strong>at</strong>ionen & Bildungsabschlüssen für<br />

Jugendliche sowie zur Integr<strong>at</strong>ion in Bildungssystem<br />

und Arbeitsmarkt) an der Volkshochschule Ottakring<br />

und im Verein Projekt Integr<strong>at</strong>ionshaus. Sie leiten<br />

Maßnahmen zur Alphabetisierung, Sprachförderung und<br />

Basisbildung für jugendliche und junge erwachsene<br />

MigrantInnen und sind in der Aus- und Weiterbildung<br />

für Unterrichtende für Deutsch als Zweitsprache aktiv.<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

33


INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT Fachliter<strong>at</strong>ur & Web-Tipps<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

34<br />

Fachliter<strong>at</strong>ur & Web-Tipps<br />

Brücken für Babylon<br />

2008 haben Studierende<br />

der Humboldt-Universität<br />

gemeinsam mit<br />

Petra Hauke (Institut<br />

für BibliotheksundInform<strong>at</strong>ionswissenschaft,<br />

HU<br />

Berlin) und Rolf<br />

Busch (Weiterbildungszentrum der FU<br />

Berlin) das Buchprojekt „Brücken für<br />

Babylon. Interkulturelle Bibliotheksarbeit:<br />

Grundlagen – Konzepte –<br />

Erfahrungen“ realisiert. In über 20 Beiträgen,<br />

gegliedert in vier Kapitel, werden<br />

hier Ansätze und ausgewählte Beispiele<br />

der Interkulturellen Bibliotheksarbeit und<br />

sozialen Inklusion vermittelt.<br />

Die HerausgeberInnen waren bemüht,<br />

sowohl grundlegende Hintergrundinform<strong>at</strong>ionen<br />

zu bieten (etwa zu interkulturellen<br />

Arbeitsgrundlagen und Inform<strong>at</strong>ionen<br />

zur Medienkompetenz von MigrantInnen)<br />

als auch intern<strong>at</strong>ionale, erfolgreiche Konzepte<br />

vorzustellen. Ambitionierte Beispiele<br />

kommen aus Deutschland, Österreich<br />

(Städtische Büchereien Wien), der<br />

Schweiz (Bibliomedia, Solothurn), Dänemark<br />

(Aarhus), Frankreich (Bibliothéque<br />

Crimée, Paris) und den Niederlanden und<br />

zeigen, wie Interkulturelle Bibliotheksarbeit<br />

funktionieren kann. Gerade diese<br />

Kapitel liefern sehr gute Anregungen für<br />

den bibliothekarischen Alltag und zeigen,<br />

zur Interkulturellen Bibliotheksarbeit<br />

welche Rollen Bibliotheken in einer vielfältigen<br />

Gesellschaft übernehmen können –<br />

auch solche, die über ein kleines Budget<br />

verfügen. Abgerundet wird Brücken für<br />

Babylon mit Hinweisen auf Vernetzungsmöglichkeiten<br />

mit intern<strong>at</strong>ional aktiven<br />

Verbänden aus dem Interkulturellen<br />

Bibliotheksbereich. Somit ist ein Handbuch<br />

entstanden, das einen umfassenden<br />

Überblick über den derzeitigen Stand der<br />

Interkulturellen Bibliotheksarbeit liefert<br />

und sowohl für EinsteigerInnen ins Thema<br />

als auch für ExpertInnen bestens geeignet<br />

ist.<br />

Jana Sommeregger<br />

Brücken für Babylon : Interkulturelle<br />

Bibliotheksarbeit ; Grundlagen – Konzepte<br />

– Erfahrungen / Petra Hauke …<br />

Rolf Busch (Hrsg.) – Bad Honnef : Bock +<br />

Herchen, 2008. – 286 S. : Ill. (Bibliothek<br />

und Gesellschaft)<br />

Plädoyer für einen<br />

Mentalitätswandel<br />

Sibel Ulucan geht<br />

in ihrer 2008<br />

erschienenen Arbeit„InterkulturelleBibliotheksarbeit<br />

in ÖffentlichenBibliotheken.<br />

Plädoyer für<br />

einen Mentali-<br />

tätswandel am Beispiel Berlins“ von<br />

der Annahme aus, dass in den Öffentlichen<br />

Bibliotheken Berlins (mit Ausnahme<br />

einzelner Programme) keine nachhaltige<br />

und interkulturelle Bibliotheksarbeit<br />

gemäß IFLA- und UNESCO-Richtlinien<br />

geleistet wird. Vor diesem Hintergrund<br />

versucht die Autorin, ein ganzheitlichstr<strong>at</strong>egisches<br />

Konzept der Interkulturellen<br />

Bibliotheksarbeit zu präsentieren und<br />

bewusst einen einfachen Vergleich mit<br />

Best-Practice-Beispielen zu überschreiten.<br />

Auf die Diskussion der Begriffe „interkulturell“<br />

und „multikulturell“ folgt eine Darstellung<br />

der Zuwanderung und Integr<strong>at</strong>ionspolitik<br />

in Berlin. Im empirischen Teil der<br />

Arbeit analysiert Ulucan die Angebote der<br />

Öffentlichen Bibliotheken Berlins und<br />

stellt aufbauend darauf das eigens entwickelte<br />

str<strong>at</strong>egische Konzept – basierend<br />

auf der Grundlage der Interkulturellen<br />

Öffnung und der Implementierung eines<br />

Interkulturellen Bibliotheksmanagements<br />

– vor. Zum Abschluss des Buches werden<br />

konkrete Vorschläge für interkulturelle<br />

Bibliotheksangebote präsentiert.<br />

Mit dem Anspruch, str<strong>at</strong>egische Empfehlungen<br />

zur Entwicklung interkultureller<br />

Bibliotheksarbeit zu geben, richtet sich die<br />

Arbeit vor allem an Personen, die sich mit<br />

Bibliotheksentwicklung und -planung<br />

beschäftigen. Durch praxisorientierte Vorschläge<br />

für die bibliothekarische Organis<strong>at</strong>ion,<br />

z. B. in den Bereichen Medienerwerb<br />

und Veranstaltungen, finden jedoch auch<br />

Interessierte aus anderen Bereichen – und


außerhalb Berlins – wertvolle Anregungen<br />

für die eigene bibliothekarische Arbeit.<br />

Sabine Blauhut<br />

Ulucan, Sibel:<br />

Interkulturelle Bibliotheksarbeit in<br />

Öffentlichen Bibliotheken : Plädoyer für<br />

einen Mentalitätswandel am Beispiel Berlins<br />

/ Sibel Ulucan. – Berlin : Zentral- und<br />

Landesbibliothek Berlin, 2008. – 103 S.<br />

Interkulturelle Veranstaltungen<br />

in Öffentlichen Bibliotheken<br />

Susanne Krüger, Professorin an der Hochschule<br />

der Medien in Stuttgart, h<strong>at</strong> bereits<br />

1997 einen Sammelband mit M<strong>at</strong>erialien<br />

für Interkulturelle Kinder- und Jugendveranstaltungen<br />

in Öffentlichen Bibliotheken<br />

herausgegeben. Mittlerweile ist der inspirierende<br />

und anschauliche M<strong>at</strong>erialienband<br />

vergriffen, da unsere Gesellschaft aber<br />

mehr denn je interkulturelle Projekte brauchen<br />

kann, werden nun alle Artikel von<br />

„Zusammen sind wir bunt“ auch als<br />

Download angeboten. Ein hoher Praxisund<br />

Umsetzungswert zeichnet diese Publik<strong>at</strong>ion<br />

aus!<br />

Jana Sommeregger<br />

Susanne Krüger (Hrsg.): Zusammen sind<br />

wir bunt: Interkulturelle Projekte in<br />

der Kinderbibliothek. Berlin: Deutsches<br />

Bibliotheksinstitut 1997. (Mehr mit<br />

Medien machen – Aktive Liter<strong>at</strong>ur- und<br />

Medienvermittlung in Kinder- und<br />

Jugendbibliotheken ; 4)<br />

Online unter: http://www.hdm-stutt-<br />

gart.de/ifak/medienpaedagogik_lesefo-<br />

erderung/migr<strong>at</strong>ionshintergrund/mehr_<br />

mit_medien_machen_4<br />

Fachliter<strong>at</strong>ur & Web-Tipps INTERKULTURELLE BIBLIOTHEKSARBEIT<br />

Websites und Portale<br />

zur Interkulturellen<br />

Bibliotheksarbeit<br />

http://buecherei.netbib.de/coma/OeBmultikulturellAktuell<br />

Schwarzes Brett und Mailingliste ÖB_multikulturell<br />

Die erste Kommunik<strong>at</strong>ions- und Inform<strong>at</strong>ionspl<strong>at</strong>tform zum Thema im deutschsprachigen<br />

Raum ist als „Schwarzes Brett“ mit praktischen Tipps für den Bibliotheksalltag<br />

konzipiert. Wer sich zudem in die Mailingliste eintragen lässt, wird<br />

regelmäßig über Initi<strong>at</strong>iven aus diesem Bereich informiert und kann auch selbst<br />

Anfragen stellen – Anmeldung: E-Mail an oeb_multikulturell@web.de, mit dem<br />

Betreff: subscribe oeb_multikulturell@web.de.<br />

www.interkulturellebibliothek.de<br />

Portal der dbv-Kommission Interkulturelle Bibliotheksarbeit<br />

Die ausführlichste deutschsprachige Website zum Thema mit Fachliter<strong>at</strong>ur, Hintergrundinfos,<br />

guten Beispielen aus dem In- und Ausland und nützlichen mehrbzw.<br />

fremdsprachigen M<strong>at</strong>erialien, Glossaren, Textvorlagen für den Bibliotheksalltag<br />

sowie ausgewählten Links zu Fachverbänden, Foren, Institutionen sowie<br />

Bezugsquellen für mehr- und fremdsprachige Medien.<br />

www.bibliotheksverband.de/fachgruppen/kommissionen/<br />

interkulturelle-bibliotheksarbeit.html<br />

Website der dbv-Kommission Interkulturelle Bibliotheksarbeit<br />

Seit 2006 gibt es im Deutschen Bibliotheksverband e.V. die „Fachkommission<br />

Interkulturelle Bibliotheksarbeit“. Auf ihrer Website informiert die aus vier ständigen<br />

Mitgliedern und 7 Gästen bestehende Kommission über ihre Tätigkeit und<br />

bietet Downloads von Fachtexten an.<br />

www.mondomedia.ch/<br />

Schweizer Pl<strong>at</strong>tform für Interkulturelle Bibliotheksarbeit<br />

Die Pl<strong>at</strong>tform möchte vor allem den Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen<br />

Bibliotheken im Bereich der interkulturellen Angebote fördern. Besonders<br />

interessant sind hier die gesammelten Projektideen, die zum Download bereitstehen.<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

35


ÖSTERREICH LIEST. TREFFPUNKT BIBLIOTHEK<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

36<br />

In ganz Österreich<br />

fanden Luftballonstarts<br />

st<strong>at</strong>t – so auch im<br />

Gymnasium Neusiedl<br />

am See.<br />

Unten: Vladimir<br />

Vertlib in der<br />

Stadtbibliothek Graz<br />

(am Foto mit Roswitha<br />

Schipfer, Leiterin der<br />

Stadtbibliothek Graz<br />

und Vorstandsvorsitzende<br />

des BVÖ)<br />

Zahlreiche Bibliotheken im Ausland nahmen an „Österreich<br />

liest. Treffpunkt Bibliothek“ teil. So fanden u. a. in Tokio<br />

(Japan), Peking (Volksrepublik China), Shkoder (Albanien),<br />

Liberec und Opava (Tschechische Republik), Pretoria<br />

(Südafrika), Trento (Italien), Chisinau (Republik Moldau),<br />

Gu<strong>at</strong>emala und Opole<br />

(Polen) Veranstaltungen<br />

st<strong>at</strong>t.<br />

Am Foto:<br />

„Österreich liest.<br />

Treffpunkt<br />

Bibliothek“ in der<br />

Österreichischen<br />

Schule<br />

Gu<strong>at</strong>emala<br />

Stadt- und ÖGB-Bücherei Amstetten: Spannende<br />

Kriminacht mit Starautor Alfred Komarek<br />

Franzobel las in der Öffentlichen Bibliothek Viktring.


FOTO: ERHARD HOIS FOTO: CHRISTINA REPOLUST<br />

Das war<br />

Österreich liest.<br />

Treffpunkt<br />

Bibliothek<br />

20<strong>09</strong><br />

Margaret Atwood in der Stadt- und ÖGB-Bibliothek Heidenreichstein. Am Bild mit der<br />

Bibliotheksleiterin Herta Pichler.<br />

ÖSTERREICH LIEST. TREFFPUNKT BIBLIOTHEK<br />

Am Sonntag, 18. Oktober<br />

startete ein Sonderzug der ÖBB<br />

von Salzburg nach Golling und<br />

retour, um dort Bücher mehrerer<br />

Bibliotheken aufzunehmen, die<br />

dann vier Wochen lang in zwei<br />

Zuggarnituren den Fahrgästen<br />

zur Verfügung standen. Den<br />

Startschuss gab<br />

Landeshauptfrau Gabi<br />

Burgstaller, sie begleitete am<br />

Sonntag den Sonderzug und las<br />

ausgewählte Texte.<br />

Die Lesefrühstückswoche in der Volksschule Puch,<br />

bei der die Eltern zum Vorlesen in die Schule kamen.<br />

Gespannt verfolgten die<br />

Kinder das Puppenthe<strong>at</strong>er von<br />

Stefan Karch in der<br />

Stadtbücherei Gleisdorf.<br />

Büchereiperspektiven Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

37


ÖSTERREICH LIEST. TREFFPUNKT BIBLIOTHEK<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

38<br />

FOTO: JANA SOMMEREGGER<br />

Mehr als 200 Gäste<br />

aus Wirtschaft, Kultur,<br />

Politik und dem<br />

Bibliothekswesen<br />

besuchten die feierliche<br />

Eröffnungsgala im<br />

Prunksaal der Österreichischen<br />

N<strong>at</strong>ionalbibliothek.<br />

Unten: Dr. Johanna<br />

Rachinger, Generaldirektorin<br />

der<br />

Österreichischen<br />

N<strong>at</strong>ionalbibliothek,<br />

begrüßte die Gäste.<br />

Bundespräsident<br />

Dr. Heinz<br />

Fischer, MinR<br />

Dr. Silvia<br />

Adamek,<br />

Dr. Franz<br />

Pascher<br />

v.l.n.r.<br />

Dr. Johanna<br />

Rachinger,<br />

Mag. Brigitte<br />

Ederer, Josef<br />

Winkler<br />

Eröffnungsgala<br />

Österreich liest.<br />

Treffpunkt<br />

Bibliothek<br />

Unten: v.l.n.r.<br />

Sektionschef<br />

Dr. Michael P. Franz,<br />

Sta<strong>at</strong>ssekretär<br />

Dr. Josef Ostermayer,<br />

Mag. Gerald Leitner<br />

FOTO: JANA SOMMEREGGER<br />

FOTOS: REGINE HENDRICH


FOTO: JANA SOMMEREGGER<br />

Moderiert wurde der Abend von Günter Kaindlstorfer (Ö1), der mit<br />

den Ehrengästen Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, Siemens-Generaldirektorin<br />

Mag. Brigitte Ederer und Josef Winkler über die Faszin<strong>at</strong>ion<br />

Lesen sprach.<br />

Der Bundespräsident erwies sich nicht nur als Kenner und Liebhaber<br />

der Liter<strong>at</strong>ur, sondern auch der Bibliotheken.<br />

Beim festlichen Buffet fand der Abend seinen stimmungsvollen<br />

Ausklang.<br />

ÖSTERREICH LIEST. TREFFPUNKT BIBLIOTHEK<br />

250 Gäste – unter ihnen Bundespräsident<br />

Heinz Fischer, Sta<strong>at</strong>ssekretär Josef Ostermayer, Sektionschef<br />

Michael P. Franz, Ministerialrätin Silvia Adamek,<br />

zahlreiche Abgeordnete und Botschafter –<br />

konnten Generaldirektorin Johanna Rachinger und<br />

der Geschäftsführer des BVÖ, Gerald Leitner, bei der<br />

Auftaktveranstaltung von „Österreich liest. Treffpunkt<br />

Bibliothek“ am 19. Oktober im Prunksaal der<br />

N<strong>at</strong>ionalbibliothek begrüßen. Leitner ersuchte das<br />

hochkarätige Publikum, „möglichst viele Entscheidungsträger<br />

zu überzeugen, dass Lesen nicht nur ein<br />

individuelles Vergnügen ist, sondern der Zugang zu<br />

Lesen, die Chancengleichheit im Zugang zu Liter<strong>at</strong>ur<br />

und Bildung entscheidend für die Zukunft unseres<br />

Landes ist, und dass dieser durch die Öffentlichen<br />

Bibliotheken sichergestellt werden muss.“<br />

Über die Faszin<strong>at</strong>ion Lesen und Bibliotheken sprach<br />

Günter Kaindlstorfer mit Bundespräsident Heinz<br />

Fischer, Siemens-Generaldirektorin Brigitte Ederer<br />

und Büchner-Preisträger Josef Winkler. Dabei erwiesen<br />

sich die Ehrengäste nicht nur als Kenner und<br />

Liebhaber der Liter<strong>at</strong>ur, sondern auch der Bibliotheken:<br />

„So wie ich als Kind und als junger Mensch von<br />

der städtischen Bibliothek profitiert habe, hoffe ich,<br />

dass das heute in vermehrtem Ausmaß jedem interessierten<br />

und jeder interessierten Leserin in Österreich<br />

zur Verfügung steht“, so Bundespräsident Fischer.<br />

Siemens-Generaldirektorin Brigitte Ederer bezeichnete<br />

das Lesen und Bücherkaufen als ihre große Leidenschaft.<br />

Und zu einem äußerst leidenschaftlichen<br />

Plädoyer für eine Stadtbibliothek in Klagenfurt setzte<br />

der Büchner-Preisträger Josef Winkler an. Wie bei<br />

seiner Eröffnungsrede zum Bachmann-Preis 20<strong>09</strong><br />

verurteilte Winkler die Nichtexistenz einer Stadtbibliothek<br />

in Klagenfurt aufs Schärfste. „Wenn eine<br />

Stadt mit dieser Einwohnerzahl keine Bibliothek h<strong>at</strong>,<br />

dann ist das wirklich ein Problem, und es wird Gelegenheit<br />

geben, das einmal ernsthaft mit den zuständigen<br />

Persönlichkeiten zu besprechen. Ich bin ein<br />

Bücherfreund und ich wünsche mir, dass es in jeder<br />

österreichischen Landeshauptsstadt eine entsprechende<br />

Anzahl an Bibliotheken gibt“, stellte Herr<br />

Bundespräsident Fischer klar.<br />

Büchereiperspektiven Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

39


ÖSTERREICH LIEST. TREFFPUNKT BIBLIOTHEK Eröffnungsvortrag<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

40<br />

Zum Lesen verführen<br />

Mit „Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek“ starteten die<br />

österreichischen Bibliotheken vor vier Jahren eine Kampagne,<br />

die es in dieser Dimension bislang nicht gegeben<br />

h<strong>at</strong>te. Tausende Veranstaltungen in den Bibliotheken, eine halbe<br />

Million Besucher in einer Woche,<br />

Weltstars, die sich vollkommen<br />

gr<strong>at</strong>is für das Lesen und die<br />

Bibliotheken zur Verfügung stellen,<br />

– unser Anliegen, publikumswirksam<br />

Werbung für die Bibliotheken<br />

zu machen, haben wir mit<br />

einem furiosen Start eingelöst,<br />

das größte Liter<strong>at</strong>urfestival <strong>Österreichs</strong><br />

auf Anhieb auf die Beine<br />

gestellt und seither Jahr für Jahr<br />

Schritt für Schritt ausgebaut und<br />

verbessert.<br />

Eröffnungsvortrag von Gerald Leitner<br />

zu „Österreich liest. Treffpunkt<br />

Bibliothek“ 20<strong>09</strong><br />

schier unerschöpflichen Kre<strong>at</strong>ivitätspotenzial der Bibliothekarinnen<br />

und Bibliothekare.<br />

Ganz essenziell erscheint mir, dass sich diese Aktivitäten nicht nur<br />

auf die großen Städte beschränken, sondern in ganz Österreich<br />

angeboten werden, dass es<br />

FOTO: JANA SOMMEREGGER<br />

dadurch auch in kleinen Orten zu<br />

Begegnungen mit Autorinnen<br />

und Autoren kommt, die sonst<br />

nie st<strong>at</strong>tfinden würden, sich vor<br />

allem für Kinder eine neue Welt<br />

eröffnet.<br />

Auch 20<strong>09</strong> wird ein Programm<br />

geboten, das enorme Anziehungskraft<br />

ausstrahlt und quer<br />

durch alle Bevölkerungsschichten<br />

begeistert: Züge werden zu<br />

fahrenden Bibliotheken umgestaltet,<br />

Prominenten ihre Lese-<br />

Bereits zum vierten Mal machen<br />

geheimnisse entlockt, Bibliothe-<br />

heuer von den Gemeinde- und<br />

ken neu eröffnet und n<strong>at</strong>ürlich<br />

Pfarrbibliotheken, Schulbibliothe-<br />

die renommiertesten Autorinnen<br />

ken, Stadt und Landesbibliothe-<br />

und Autoren zu Lesungen gelaken,<br />

Universitätsbibliotheken bis<br />

den. Fast alle bekannten öster-<br />

zur Österreichischen N<strong>at</strong>ionalbireichischen<br />

Autorinnen und<br />

bliothek alle Bibliothekstypen in<br />

Autoren treten in dieser Woche<br />

ganz Österreich mit und offerie-<br />

in den Bibliotheken auf.<br />

ren ein <strong>at</strong>traktives Programm, bei Gerald Leitner: „Wo etwas für das Lesen getan wird, brau-<br />

dem sie mit Lesungen, Vorlesestunden,<br />

Liter<strong>at</strong>urwanderungen,<br />

chen wir uns keine Sorgen machen, wo nichts getan wird, sollten<br />

wir uns ernsthafte Sorgen machen.“<br />

Zweifelsohne, „Österreich liest.<br />

Treffpunkt Bibliothek“ ist in den<br />

Bilderbuchkinos, Lesenächten, Workshops, Liter<strong>at</strong>urcafés, Buch- letzten Jahren gewachsen, h<strong>at</strong> immer mehr an Attraktivität gewonausstellungen<br />

und vielem mehr begeistern.<br />

nen: Letztes Jahr wurde unsere Kampagne mit dem Sta<strong>at</strong>spreis für<br />

Die Breite und Vielfalt der Veranstaltungen von „Österreich liest. Public Rel<strong>at</strong>ions ausgezeichnet. Erstmals in der Geschichte des vom<br />

Treffpunkt Bibliothek“ ist beeindruckend und zeugt von einem Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft vergebenen Preises –


dessen Preisträger der letzen 25 Jahre sich wie das „Who is Who“<br />

der österreichischen Wirtschaftsbetriebe lesen – wurde damit der<br />

Sta<strong>at</strong>spreis an eine Bildungseinrichtung<br />

vergeben.<br />

Wirtschaftsbetriebe sponsern mittlerweile<br />

die Kampagne – und wenn<br />

ich hier in den Saal schaue, kann ich<br />

nur mit voller Überzeugung sagen,<br />

ihre Unterstützung ist uns willkommen<br />

und zugleich gut investiert.<br />

Ein Erfolg h<strong>at</strong> immer viele Mütter<br />

und Väter: Ganz entscheidend war<br />

für uns die Unterstützung des Herrn<br />

Bundspräsidenten, der die P<strong>at</strong>ronanz<br />

übernommen und immer wieder auf<br />

die Wichtigkeit hingewiesen h<strong>at</strong>. Das<br />

gab unserer Aktion Gewicht und<br />

Reput<strong>at</strong>ion und h<strong>at</strong> uns gerade in<br />

der schwierigen Anfangsphase, in<br />

der viele uns eine derart gewaltige Kampagne nicht zugetraut h<strong>at</strong>ten,<br />

ungemein geholfen und viele Türen geöffnet.<br />

Gute Ideen brauchen zur Realisierung Geld: Ohne die Unterstützung<br />

unseres Hauptfinanziers, des Bundesministeriums für Unterricht,<br />

Kunst und Kultur, wäre diese Aktion nicht zustande gekommen.<br />

Die Zusammenarbeit mit der Sektion und vor allem der zuständigen<br />

Abteilung geht weit über eine finanzielle Unterstützung hinaus und<br />

besonders freut uns, dass Frau Bundesministerin Schmied unsere<br />

Kampagne mit großem persönlichem Eins<strong>at</strong>z unterstützt und fördert.<br />

Künstler, Spitzensportler, Bischöfe, Landeshauptleute und Wirtschaftstreibende<br />

unterstützen unsere Aktion.<br />

Dank der Förderung der Bundesländer können alle Bibliotheken mit<br />

einheitlich designten Plak<strong>at</strong>en, Foldern etc. werben.<br />

Mit Hilfe des bm:ukk können wir eine aufsehenerregende Inser<strong>at</strong>enaktion<br />

durchführen.<br />

Buchstäblich unbezahlbar ist hierbei die Unterstützung von Stars<br />

wie Anna Netrebko, Marlies Schild, Benni Raich, Josef Hickersberger<br />

und Toni Innauer, die ohne Honorar für die Bibliotheken und das<br />

Lesen werben.<br />

Leseanim<strong>at</strong>ion ist eine permanente Arbeit. All jenen, die diese<br />

Arbeit leisten, möchte ich an dieser Stelle besonders danken.<br />

Unser Dank gilt den tausenden Bibliothekarinnen und Bibliothekaren,<br />

die mit ihrem enormen Eins<strong>at</strong>z diese Aktion tragen, die nicht<br />

nur in dieser Woche mit einem wahren Veranstaltungsfeuerwerk für<br />

Eröffnungsvortrag ÖSTERREICH LIEST. TREFFPUNKT BIBLIOTHEK<br />

Bundespräsident Dr. Heinz<br />

Fischer: „So wie ich als Kind<br />

und als junger Mensch von<br />

der städtischen Bibliothek<br />

profitiert habe, hoffe ich,<br />

dass das heute in vermehrtem<br />

Ausmaß jedem interessierten<br />

und jeder interessierten Leserin<br />

in Österreich zur Verfügung<br />

steht.“<br />

das Lesen werben, sondern das ganze Jahr zum Lesen animieren –<br />

auch das unterscheidet „Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek“<br />

wohltuend von anderen Aktionen,<br />

deren Strohfeuer oft erlischt.<br />

Sehr geehrte Damen und Herren, ich<br />

werde oft gefragt „Wird das Buch<br />

überleben? Ist Lesen noch in?“<br />

Grundsätzlich gilt: Wo etwas für das<br />

Lesen getan wird, brauchen wir uns<br />

keine Sorgen machen, wo nichts<br />

getan wird, sollten wir uns ernsthafte<br />

Sorgen machen.<br />

Gravierende Probleme sehe ich im<br />

ungleichen Zugang zur Liter<strong>at</strong>ur und<br />

darin, dass uns ein großer Teil der<br />

Bevölkerung für das Lesen wegbricht.<br />

Wir wissen, dass 20 Prozent der<br />

österreichischen Schüler mit 14, 15<br />

Jahren, also am Ende der Schulzeit, nur über rudimentäre Lesekenntnisse<br />

verfügen.<br />

Wir sollten uns keinerlei Illusionen hingeben, dass dies nur die<br />

14-, 15-Jährigen beträfe. Realistisch anzunehmen ist, dass 20 bis<br />

25 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher massive Leseschwierigkeiten<br />

haben.<br />

Diese Gruppe fällt in der Gesellschaft in vielfacher Weise aus. Nicht<br />

nur für das „schöne“ Lesen, sondern sie fällt auch für viele Berufe<br />

und damit für die Wirtschaft aus, und sie fällt als ernstzunehmender<br />

Partner im politischen Diskurs aus, da sie mit schriftlicher Inform<strong>at</strong>ion<br />

nicht zu erreichen ist.<br />

Es handelt sich hierbei nicht um ein ästhetisches schöngeistiges<br />

Problem, sondern um ein gesellschaftspolitisches. Wenn man hier<br />

nicht dagegenhält, braucht man sich über politisch radikale Gesinnungen<br />

und Wahlergebnisse nicht wundern.<br />

Wenn man die Pisa-Ergebnisse korrigieren will, wird man das über<br />

die Schule allein nicht schaffen.<br />

Zum einen sind Leseschwächen nicht nur Probleme von Schülern,<br />

zum anderen wissen wir, dass für die Ausbildung der Lesefähigkeit<br />

das Umfeld eine viel größere Rolle spielt, als bei M<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ik und<br />

N<strong>at</strong>urwissenschaften.<br />

Begleituntersuchungen zu PISA zeigen, dass ein Viertel der zum<br />

Buchbestand in den Elternhäusern befragten Schüler sagen, es<br />

gebe unter 25 Bücher in ihrem Haushalt, neun Prozent geben gar<br />

an, es wären weniger als zehn Bücher.<br />

Das ist wahrlich kein Angebot, das die Lesefähigkeit fördert.<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

41


ÖSTERREICH LIEST. TREFFPUNKT BIBLIOTHEK Eröffnungsvortrag<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

42<br />

Die öffentliche Hand kann diesen Missstand mit gut ausgest<strong>at</strong>teten<br />

Öffentlichen Bibliotheken korrigieren, die allen Bevölkerungsschichten<br />

zugänglich sind. – Das kostet etwas. Das Bekenntnis zur<br />

Lese- und Bibliotheksförderung muss im Budget lesbar sein.<br />

Sehr geehrte Damen und Herren, die massive Leseschwäche eines<br />

Viertels unserer Bevölkerung ist eines der gravierendsten Probleme<br />

unseres Landes. Dieses Problem bedroht die wirtschaftliche Entwicklung,<br />

den Zusammenhalt unserer Gesellschaft, die Zukunft<br />

unseres Landes und es wird vollkommen unzureichend bekämpft.<br />

Was ich vermisse, ist eine große n<strong>at</strong>ionale Anstrengung, um dieses<br />

Problem in den Griff zu bekommen.<br />

Bund und Länder geben zurzeit gemeinsam 40 Cent pro Österreicher<br />

im Jahr für die Öffentlichen Bibliotheken aus. Jeder hier in diesem<br />

Raum, weiß, dass dies zu wenig ist. Dies gehört geändert!<br />

Wenn man nicht jetzt Geld investiert, wird es später teurer werden.<br />

Man wird die Rechnung dafür präsentiert bekommen. Unsere<br />

Gesellschaft wird auseinanderbrechen, die Kluft zwischen Inform<strong>at</strong>ionsreichen<br />

und Inform<strong>at</strong>ionsarmen noch deutlicher werden.<br />

Sie können auch das Wort Inform<strong>at</strong>ion streichen: die Kluft zwischen<br />

Armen und Reichen wird größer werden, falls wir nicht gezielt<br />

gegensteuern.<br />

Die Chancengleichheit bezüglich des Zugangs zur Liter<strong>at</strong>ur ist<br />

gerade für nicht wohlhabende Menschen in Österreich sehr unterschiedlich.<br />

In den letzten Jahren haben einige Städte <strong>at</strong>traktive neue Bibliotheken<br />

errichtet, die mit einem feinen Medienmix zum Verweilen<br />

einladen, als Kommunik<strong>at</strong>ionszentren und – was ich für sehr<br />

wesentlich halte – als Integr<strong>at</strong>ionszentren dienen: Die Hauptbücherei<br />

am Gürtel in Wien ist wahrscheinlich das beste Integr<strong>at</strong>ionszentrum<br />

für Jugendliche mit Migr<strong>at</strong>ionshintergrund in Wien.<br />

Auf der anderen Seite gibt es Städte und Gemeinden, die nicht in<br />

Öffentliche Bibliotheken investieren.<br />

Das gilt auch für die Situ<strong>at</strong>ion in den Bundesländern. In manchen<br />

Bundesländern stehen den Einwohnern pro Kopf doppelt so viele<br />

Medien in den Büchereien zur Verfügung wie in anderen, und sie<br />

werden zehn Mal häufiger entlehnt.<br />

Sie sehen: Wo etwas für das Lesen getan wird, brauchen wir uns<br />

keine Sorgen machen, wo nichts getan wird, sollten wir uns ernsthafte<br />

Sorgen machen.<br />

Von einer Chancengleichheit im Zugang zur Liter<strong>at</strong>ur kann man in<br />

Österreich nicht sprechen – die Unterschiede sind gewaltig! Ursache<br />

dafür ist das Fehlen eines Büchereigesetzes, das Finanzierung<br />

und Leistungen der Öffentlichen Bibliotheken sicherstellt und definiert<br />

– wie es in den meisten europäischen Sta<strong>at</strong>en üblich ist.<br />

Erfreulicherweise signalisiert die Regierung in ihrem Programm Veränderungswillen.<br />

Und mit Claudia Schmied haben wir eine Bundesministerin,<br />

der das Lesen, die Bibliotheken, die Chancengleichheit<br />

im Zugang zu Liter<strong>at</strong>ur und Bildung ein echtes Anliegen ist.<br />

v.l.n.r. Dr. Johanna Rachinger, Günter Kaindlstorfer, Mag. Gerald Leitner, Mag. Brigitte Ederer, Josef Winkler,<br />

Bundespräsident Dr. Heinz Fischer<br />

FOTOS: REGINE HENDRICH


Eröffnungsvortrag ÖSTERREICH LIEST. TREFFPUNKT BIBLIOTHEK<br />

Nach sehr langer Zeit habe ich den Eindruck, dass man sich ernst- kaum Unterstützung erhalten. Standards für Räumlichkeiten, Aushaft<br />

mit der Problem<strong>at</strong>ik auseinandersetzt und eine Verbesserung st<strong>at</strong>tung und Personaleins<strong>at</strong>z sind gesetzlich nicht festgelegt.<br />

des Bibliothekswesens erreichen will.<br />

Dementsprechend unterschiedlich sind die Öffentlichen Bibliothe-<br />

Der <strong>Büchereiverband</strong> <strong>Österreichs</strong> h<strong>at</strong> in enger Zusammenarbeit mit ken in Österreich ausgest<strong>at</strong>tet, was zu mangelnder Versorgung mit<br />

der zuständigen Fachabteilung im<br />

bibliothekarischen Angeboten führt<br />

bm:ukk ein Konzept erarbeitet, um<br />

und letztlich in massiver Chancenun-<br />

das Potenzial der Öffentlichen Bibliogleichheit<br />

im Zugang zu Liter<strong>at</strong>ur,<br />

theken – der größten außerschuli-<br />

Inform<strong>at</strong>ion und Bildung in Österreich<br />

schen Bildungseinrichtung – für die<br />

mündet.<br />

Erreichung der bildungs- und kultur-<br />

Es fehlt eine abgestimmte n<strong>at</strong>ionale<br />

politischen Ziele optimal zu nutzen.<br />

Str<strong>at</strong>egie für Öffentliche Bibliotheken<br />

Vorgeschlagen werden Maßnahmen,<br />

in Österreich. Das vorliegende Kon-<br />

die die Weiterentwicklung der<br />

zept will einen Beitrag zur Aktivierung<br />

Öffentlichen Bibliotheken in Öster-<br />

eines n<strong>at</strong>ionalen Diskussionsprozesses<br />

reich zum Ziel haben, Innov<strong>at</strong>ion<br />

leisten. Detailliert wird die Situ<strong>at</strong>ion<br />

anregen und die Bibliotheksträger<br />

der Öffentlichen Bibliotheken<br />

unterstützen.<br />

beschrieben, werden Defizite und<br />

Stärken analysiert, das Entwicklungs-<br />

Bildung, Wissen und Kultur sind das<br />

potenzial aufgezeigt und strukturver-<br />

Kapital für unsere Zukunft und<br />

bessernde Maßnahmen vorgeschla-<br />

Schlüsselfaktoren für eine positive<br />

gen.<br />

Entwicklung der Gesellschaft.<br />

Öffentliche Bibliotheken garantieren<br />

Zum Lesen Verführen wollen wir mit<br />

allen Bürgerinnen und Bürgern,<br />

„Österreich liest. Treffpunkt Biblio-<br />

unabhängig von Bildung, Herkunft<br />

thek“ und zum Lesen verführen will<br />

und Alter, den freien Zugang zu Wis-<br />

auch Günter Kaindlstorfer mit seiner<br />

sen, zu kulturellen Aktivitäten und<br />

hochkarätigen Runde. Ich bin mir<br />

kre<strong>at</strong>ivem Denken.<br />

sicher, es wird uns gelingen.<br />

Als lokale Inform<strong>at</strong>ionsanbieter stel- Über 250 Gäste besuchten die Eröffnungsveranstal- Sie, meine Damen und Herrn, bitte<br />

len sie Medien in ihrer Gemeinde<br />

tung von „Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek“.<br />

ich, nach diesem Festtag möglichst<br />

bereit, fungieren als Kommunik<strong>at</strong>i-<br />

viele Entscheidungsträger nicht zu<br />

onsstätten und offerieren Zugang zu globalem und vernetztem verführen, sondern zu überzeugen, dass Lesen nicht nur ein indivi-<br />

Wissen. In einer Welt, in der sich die Anforderungen in Beruf und duelles Vergnügen ist, sondern der Zugang zu Lesen, die Chancen-<br />

Alltag ständig wandeln, sind Öffentliche Bibliotheken in jeder gleichheit im Zugang zu Liter<strong>at</strong>ur und Bildung entscheidend für die<br />

Gemeinde essenzielle Dienstleister in der Versorgung mit Informa- Zukunft unseres Landes ist und dass dieser durch die Öffentlichen<br />

tion und Bildung.<br />

Bibliotheken sichergestellt werden muss.<br />

In Öffentliche Bibliotheken zu investieren, zeugt von Verantwor- Mit Ihrer Hilfe hoffen wir, diese Vision zu verwirklichen und in einitungsbewusstsein<br />

und Weitblick. Einzelne Bibliotheksprojekte gen Jahren hier mit Fug und Recht behaupten zu können: „Ganz<br />

unterschiedlicher Größe im städtischen und ländlichen Raum zeigen<br />

das enorme Potenzial auf.<br />

Österreich liest!“<br />

Jedoch bieten nicht alle Gemeinden und Städte ihren Bürgerinnen<br />

und Bürgern die gleichen Möglichkeiten und Chancen.<br />

Im Gegens<strong>at</strong>z zu den meisten europäischen Ländern sichert in<br />

Österreich kein Bibliotheksgesetz die Existenz der Öffentlichen<br />

Bibliotheken. Die Errichtung und der Betrieb von Öffentlichen<br />

Bibliotheken sind freiwillige Leistungen ihrer Träger, die hierfür<br />

Mag. Gerald Leitner, Geschäftsführer des<br />

BVÖ und Präsident von EBLIDA, ist Initi<strong>at</strong>or der Aktion<br />

„Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek“.<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

43


LITERATURAKTIONEN Andersentag<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

44<br />

2010<br />

Am 2. April feiern die Öffentlichen<br />

Bibliotheken den Andersentag<br />

Andersentag<br />

Der Andersentag h<strong>at</strong> in den<br />

Öffentlichen Bibliotheken <strong>Österreichs</strong><br />

bereits Tradition. Der Tag,<br />

der nach dem weltberühmten<br />

dänischen Märchenautor<br />

Hans Christian Andersen<br />

benannt wurde, wird in<br />

den Bibliotheken mit Lesungen,<br />

Workshops, Wettbewerben<br />

und vielen anderen Veranstaltungen<br />

zu einem besonderen<br />

Ereignis gemacht.<br />

Bücher zum Andersentag<br />

Auch heuer wurden von österreichischen<br />

Kinder- und Jugendbuch-Verlagen wieder<br />

acht besonders empfehlenswerte Bücher<br />

ausgewählt (siehe Seiten 46-47). Die<br />

Bücher werden für Bibliotheken von EKZ<br />

und dem ÖGB-Büchereiservice in preiswerten<br />

Buchpaketen angeboten (siehe Anzeige<br />

auf Seite 45 bzw. beigelegtes Bestellformular).<br />

Der <strong>Büchereiverband</strong> <strong>Österreichs</strong> unterstützt<br />

in Kooper<strong>at</strong>ion mit dem Hauptverband<br />

des Österreichischen Buchhandels<br />

Aktivitäten zum Andersentag mit Drucksorten.<br />

Zum Verschenken an junge LeserInnen<br />

gibt es Anthologien mit ausgewählten Leseproben<br />

aus den Andersentag-Büchern,<br />

Lesezeichen, Gewinnspiele und Plak<strong>at</strong>e zu<br />

erwerben.<br />

Autorin: Sabine Blauhut<br />

M<strong>at</strong>erialienpaket für Bibliotheken<br />

Wie auch in den vergangenen Jahren bietet<br />

der <strong>Büchereiverband</strong> <strong>Österreichs</strong> für den<br />

Andersentag 2010 ein preiswertes M<strong>at</strong>erialienpaket<br />

für Bibliotheken an. Darin enthalten<br />

sind 10 Anthologien, 50 Gewinnspiele,<br />

50 Lesezeichen und 2 Plak<strong>at</strong>e. Der Gesamtpreis<br />

beträgt 22 Euro (inkl. MwSt., Porto<br />

und Verpackung). Ferner können zum<br />

M<strong>at</strong>erialienpaket noch weitere Anthologien<br />

zum Stückpreis von 1,30 Euro (exkl. MwSt.,<br />

zuzüglich anfallender zusätzlicher Portokosten)<br />

dazubestellt werden. Ihre Bestellungen<br />

richten Sie bitte per E-Mail bis zum 29. Jänner<br />

an zoelss@<strong>bvoe</strong>.<strong>at</strong> mit Angabe folgender<br />

D<strong>at</strong>en: Bücherei, Lieferadresse, Anzahl<br />

der M<strong>at</strong>erialienpakete, Anzahl der zusätzlichen<br />

Anthologien.<br />

<br />

Bestellungen zum<br />

Andersentag 2010<br />

M<strong>at</strong>erialienpakete:<br />

Der Gesamtpreis für ein Paket<br />

beträgt 22 EUR (inkl. MwSt.,<br />

Porto und Verpackung) und beinhaltet:<br />

10 Anthologien<br />

50 Gewinnspiele<br />

50 Lesezeichen<br />

2 Plak<strong>at</strong>e<br />

zusätzliche Anthologien:<br />

Stückpreis pro Anthologie<br />

1,30 EUR (exkl. MwSt., zuzüglich<br />

ev. anfallender Porto- und<br />

Verpackungskosten)<br />

Bestellungen und Inform<strong>at</strong>ionen<br />

zum Andersentag 2010:<br />

<strong>Büchereiverband</strong> <strong>Österreichs</strong><br />

Museumstraße 3/B/12<br />

1070 Wien<br />

E-Mail: zoelss@<strong>bvoe</strong>.<strong>at</strong><br />

Website: www.andersentag.<strong>at</strong>/<br />

Bestellungen per E-Mail an<br />

zoelss@<strong>bvoe</strong>.<strong>at</strong> mit folgenden<br />

Angaben: Bücherei, Lieferadresse,<br />

Anzahl der M<strong>at</strong>erialienpakete,<br />

Anzahl der zusätzlichen<br />

Anthologien.<br />

Bestellungen bitte bis zum<br />

29. Jänner 2010!<br />

Preis ohne Gewähr.<br />

Lieferung im Laufe des März.


BEZAHLTE ANZEIGE


LITERATURAKTIONEN Andersentag<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

46<br />

Schmollgruber, Christa:<br />

Märchen aus Österreich<br />

/ Christa Schmollgruber. Illustr<strong>at</strong>orin:<br />

Anke Eißmann. –<br />

Wien : G&G-Verlag, 20<strong>09</strong>. –<br />

128 S.: Zahlr. Ill.<br />

ISBN: 978-3-7074-1083-9<br />

EUR 19,95<br />

Ab 4 Jahren<br />

<strong>Österreichs</strong> Volksmärchen sind<br />

so vielfältig wie das Land<br />

selbst. Der vorliegende Band<br />

enthält rund dreißig der<br />

schönsten, spannendsten und<br />

lustigsten Märchen aus allen<br />

Bundesländern. Sie wurden<br />

von Christa Schmollgruber,<br />

der bekannten Märchenerzählerin,<br />

mit Sorgfalt und Liebe<br />

zusammengetragen und für<br />

kleine und große Menschen<br />

von heute neu erzählt: Von<br />

Prinzen und Prinzessinnen,<br />

vom überlisteten Teufel, von<br />

Riesen und fabelhaften Tieren<br />

und allerlei Menschen, die ihr<br />

Glück machen … Reich bebildert<br />

mit märchenhaften Illustr<strong>at</strong>ionen<br />

von Anke Eißmann.<br />

Stange, Hermann:<br />

Zeus, Herkules und Co. :<br />

Griechische Götter, Helden<br />

und Abenteuer<br />

/ Hermann Stange. Illustr<strong>at</strong>orin:<br />

K<strong>at</strong>harina Grossmann-<br />

Hensel. – Wien : Annette<br />

Betz, 20<strong>09</strong>. – 32 S.: Zahlr. Ill.<br />

ISBN: 978-3-219-11405-8<br />

EUR 12,95<br />

Ab 5 Jahren<br />

Vor den Superhelden der<br />

Comic-Hefte erzählte man<br />

sich die fantastischen Sagen<br />

der Götter und Helden Griechenlands.<br />

Die Abenteuer von<br />

Zeus, Odysseus oder Herkules<br />

werden in diesem Sagenband<br />

für Kinder spannend nacherzählt<br />

und sind aufregend und<br />

lehrreich zugleich. Er beantwortet<br />

Fragen wie: Wohnten<br />

Zeus, Hera und Co. t<strong>at</strong>sächlich<br />

auf dem Olymp? Welcher Gott<br />

war eigentlich wofür zuständig?<br />

Odysseus täuschte die<br />

Trojaner mit einem großen<br />

hölzernen Pferd – doch wie<br />

kriegte er das hin?! Und wie<br />

gelang es dem mächtigen<br />

Herkules, König Augias‘ Stall<br />

mit dreitausend Rindern an<br />

nur einem Tag auszumisten?<br />

Die Affendiebe aus<br />

Timbuktu<br />

/ Text: P<strong>at</strong>rick K. Addai. Illustr<strong>at</strong>or:<br />

John Odoom. – Leonding :<br />

Adinkra, 20<strong>09</strong>. – 56 S.: Zahlr. Ill.<br />

ISBN: 978-3-9501083-8-5<br />

EUR 20,–<br />

Ab 7 Jahren<br />

Die Buschkerle haben wieder<br />

zugeschlagen: Die Affenkönigin<br />

Lady Porcia wurde gefangen<br />

genommen und erneut wurden<br />

Ebenholzbäume abgeholzt.<br />

Aber dieses Mal haben die<br />

Baumdiebe Pech. Die zwei jungen<br />

Buschdetektive Jojo und<br />

Lalas waren im Eins<strong>at</strong>z und<br />

haben die Diebe gesehen - es<br />

sind Mambo, der Mann mit den<br />

Elefantenfüßen, ein Chinese,<br />

ein Japaner, ein Inder, ein Europäer<br />

und ein Amerikaner. Jojo<br />

und Lalas haben sich vorgenommen,<br />

für die Umwelt zu<br />

kämpfen. Schaffen es die zwei<br />

Buschdetektive, ihre Umwelt zu<br />

retten? Der afrikanische Autor<br />

P<strong>at</strong>rick K. Addai aus Ghana will<br />

mit dieser Geschichte aktuelle<br />

Umweltprobleme darstellen<br />

und zur Diskussion bringen.<br />

Jünger, Brigitte:<br />

Ferien am Ende der Welt<br />

/ Brigitte Jünger. Illustr<strong>at</strong>orin:<br />

Birgitta Heiskel. – Wien :<br />

Jungbrunnen, 20<strong>09</strong>. – 80 S.:<br />

Zahlr. Ill.<br />

ISBN: 978-3-7026-5791-8<br />

EUR 12,90<br />

Ab 7 Jahren<br />

Wanda verbringt die Ferien bei<br />

ihrer Oma. Am Bahnhof wird<br />

sie abgeholt – von einer Frau,<br />

die wie ein Bauarbeiter aussieht<br />

und überhaupt nicht so,<br />

wie man sich Omas vorstellt.<br />

Und auch sonst ist alles<br />

anders, als Wanda erwartet<br />

h<strong>at</strong>: Die Oma wohnt in einem<br />

kleinen Häuschen mit rundherum<br />

N<strong>at</strong>ur, aber sonst nichts.<br />

Sie h<strong>at</strong> weder ein Telefon noch<br />

einen Fernseher und Wanda<br />

befürchtet, dass ihr furchtbar<br />

langweilig werden wird. Aber<br />

mit Oma kann man Tiere<br />

beobachten, im See schwimmen,<br />

Bäume pflanzen und<br />

sogar tanzen. So vergeht<br />

Wanda die Zeit mit ihrer<br />

„Landwiesenfeldundwasseroma“<br />

viel zu schnell …


Krautgartner, Brigitte:<br />

Kiki löst den Fall : Die Jagd<br />

nach dem Klosterelixier<br />

/ Brigitte Krautgartner. Illustr<strong>at</strong>orin<br />

: Nina Hammerle. – Innsbruck<br />

[u. a.] : Tyrolia-Verlag,<br />

20<strong>09</strong>. – 168 S.: Ill.<br />

ISBN: 978-3-7022-3036-4<br />

EUR 12,95<br />

Ab 8 Jahren<br />

Die aufgeweckte Kiki darf ihre<br />

Ferien bei Onkel Nick verbringen,<br />

der Abt in einem Kloster<br />

ist. Doch kaum angekommen,<br />

wird sie Zeugin eines dram<strong>at</strong>ischen<br />

Unfalls: Schwester Blandina<br />

fällt plötzlich und ohne<br />

jeden Grund in Ohnmacht und<br />

muss ins Krankenhaus eingeliefert<br />

werden. Wieder ein<br />

Anschlag mit K.O.-Tropfen, wie<br />

er erst vor kurzem im Dorf passiert<br />

ist – oder steckt etwas<br />

ganz anderes dahinter?<br />

Wir danken den Verlagen,<br />

dass sie uns die Texte zu<br />

den Büchern zur Verfügung<br />

gestellt haben. Alle<br />

Angaben ohne Gewähr.<br />

Lohn, Uschi:<br />

Züli, das Schulgespenst<br />

/ Uschi Lohn. Illustr<strong>at</strong>orin:<br />

Dorothea Tust. – Wien :<br />

Ueberreuter, 20<strong>09</strong>. – 88 S.: Ill.<br />

ISBN: 978-3-8000-5489-3<br />

EUR 7,95<br />

Ab 8 Jahren<br />

Züli ist ein ganz besonderes<br />

Gespenst: Er lebt auf dem<br />

Dachboden einer Schule und<br />

hilft den Kindern und Lehrern,<br />

wo er nur kann – er räumt das<br />

Klassenzimmer aus, ordnet die<br />

Bücher und verbessert die<br />

Hausaufgaben. Plötzlich tauchen<br />

drei weitere Gespenster<br />

bei ihm auf: Camilla, Charly<br />

und Pudel Coco. Sie sind<br />

obdachlos, denn ihr Schloss ist<br />

abgebrannt. Sie wollen nun<br />

bei Züli wohnen und bringen<br />

mächtig Ärger. Gut, dass Züli<br />

seine menschliche Freundin<br />

Isabella h<strong>at</strong> – sie hilft ihm, die<br />

lästigen Gäste loszuwerden.<br />

Züli, ein freundlicher Geist in<br />

einer turbulenten Geschichte<br />

mit viel Witz und Charme.<br />

Mein Freund Brummo<br />

/ Text: Friedl Hofbauer. Illustr<strong>at</strong>orin:<br />

Gudrun Lenz. – Innsbruck<br />

[u. a.] : Obelisk, 20<strong>09</strong>. –<br />

80 S.: Ill.<br />

ISBN: 978-3-8519-7581-9<br />

EUR 11,60<br />

Ab 8 Jahren<br />

Eine spannende phantastische<br />

Erzählung über die abenteuerliche<br />

Reise des mutigen<br />

kleinen Teddybären Brummi,<br />

der den großen Bären<br />

Brummo vor den Jägern retten<br />

möchte. Und eine berührende<br />

Geschichte über eine<br />

ungewöhnliche Freundschaft<br />

– von Friedl Hofbauer mit viel<br />

Liebe zu dem verfolgten<br />

Bären und viel Verständnis für<br />

sein Verhalten erzählt und von<br />

Gudrun Lenz mit so viel Witz<br />

illustriert, dass das Lesen noch<br />

mehr Spaß macht.<br />

Andersentag LITERATURAKTIONEN<br />

Mauz, Christoph:<br />

Motte Maroni – Angriff der<br />

Schrebergartenzombies<br />

/ Christoph Mauz. Illustr<strong>at</strong>orin:<br />

Eva Schöffmann-Davidov.<br />

– St. Pölten [u. a.] : Residenz,<br />

20<strong>09</strong>. – 128 S.: Ill.<br />

ISBN: 978-3-7017-2052-1<br />

EUR 12,90<br />

Ab 10 Jahren<br />

Motte Maroni, Geisterjäger in<br />

Ausbildung, h<strong>at</strong> eine seltsame<br />

Familie: Onkel Georg, den Vampirforscher,<br />

Tante Mina mit der<br />

geheimnisvollen Vergangenheit<br />

und Cousin Vladi, den Besitzer<br />

einer Mistkäferfarm. Eines<br />

Nachts tönen schaurige Melodien<br />

aus der benachbarten<br />

Schrebergartensiedlung – und<br />

Onkel Georg verschwindet spurlos.<br />

Ohne zu zögern machen<br />

sich Motte und Vladi auf die<br />

Suche. Prompt ger<strong>at</strong>en sie<br />

ebenfalls in die Fänge des<br />

Bösen: Der größenwahnsinnige<br />

Schrebergarten-Vereinsobmann<br />

Traugott Korschinak will zuerst<br />

die Herrschaft über die Schrebergärtner<br />

an sich reißen – und<br />

danach die gesamte Menschheit<br />

unterwerfen. Ein <strong>at</strong>emberaubend<br />

schräger Zombie-Thriller!<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

47


LITERATURAKTIONEN Buchliebling<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

48<br />

Buchliebling 2010<br />

Der Buchliebling ist ein österreichischer<br />

Publikumspreis, der seit<br />

2005 vom Verlagsbüro Schwarzer –<br />

seit 20<strong>09</strong> in der ARGE Buchliebling<br />

mit dem echo medienhaus – in<br />

Kooper<strong>at</strong>ion mit bm:ukk und dem<br />

Fachverband Buch- und Medienwirtschaft<br />

in der WKO vergeben wird.<br />

Vom 1. bis zum 31. März 2010 haben<br />

LeserInnen die Möglichkeit, ihr Lieblingsbuch<br />

aus der Vorauswahl einer<br />

Fachjury zu wählen. Der <strong>Büchereiverband</strong><br />

<strong>Österreichs</strong> ist auch 2010 wieder<br />

als Medienpartner an der Aktion<br />

beteiligt.<br />

Lieblingsbücher<br />

Das Buchliebling-Magazin (für die ganze<br />

Familie) führt heuer noch umfangreicher,<br />

auf ca. 70–80 Seiten durch den Wettbewerb.<br />

Neben den allgemeinen Seiten zum<br />

Wettbewerb ist das Magazin entsprechend<br />

den zehn Preis-K<strong>at</strong>egorien aufgebaut, zu<br />

denen es redaktionelle und produktspezifische<br />

Beiträge gibt. Die Vorauswahl<br />

trifft heuer zum ersten Mal eine<br />

Fachjury, die für jede K<strong>at</strong>egorie zehn<br />

Titel nominiert. Die Nominierten<br />

werden im Buchliebling-Magazin und auf<br />

www.buchliebling.com dem Publikum zur<br />

Wahl präsentiert. Aus diesen wählt dann<br />

die Leserschaft österreichweit vom 1. bis<br />

31. März 2010 ihre Buchlieblinge.<br />

Buchliebling-M<strong>at</strong>erialien<br />

Der <strong>Büchereiverband</strong> <strong>Österreichs</strong> unterstützt<br />

Sie und Ihre LeserInnen auch 2010<br />

wieder mit einem M<strong>at</strong>erialienpaket und<br />

Give-aways bei der Wahl Ihrer Lieblingsbücher.<br />

Für eine Versandkostenpauschale<br />

(inkl. MWSt., Porto und Verpackung)<br />

von 12 Euro erhalten BVÖ-Mitglieder ein<br />

Paket mit 100 Magazinen und zwei<br />

A2-Plak<strong>at</strong>en. Auf den Magazinen gibt es<br />

ein leeres Eindruckfeld, das Sie mit dem<br />

Stempel Ihrer Bibliothek versehen und so<br />

werbewirksam auf sich aufmerksam<br />

machen können. Zusätzlich zum M<strong>at</strong>erialienpaket<br />

können Sie auch <strong>at</strong>traktive<br />

Schlüsselanhänger mit dem Buchliebling-<br />

Logo als Give-away für Ihre LeserInnen<br />

erwerben. Zum Vorteilspreis von 10 Euro<br />

erhalten Sie 20 Schlüsselanhänger.<br />

<br />

Autorin: Sabine Blauhut<br />

Bestellungen zum<br />

Buchliebling 2010<br />

Buchliebling-Paket:<br />

Der Gesamtpreis für ein Paket<br />

beträgt 12 EUR (inkl. MwSt.,<br />

Porto und Verpackung)<br />

und beinhaltet:<br />

100 Buchliebling-Magazine<br />

2 Buchliebling-Plak<strong>at</strong>e (Form<strong>at</strong><br />

A2, angepasst an das Cover des<br />

Magazins)<br />

Buchliebling Give-away<br />

20 Stk. Schlüsselanhänger:<br />

10 EUR (inkl. MWSt., Porto und<br />

Verpackung)<br />

Bestellungen und Inform<strong>at</strong>ion:<br />

Verlagsbüro Schwarzer<br />

Gesellschaft m.b.H.<br />

Ziegelofengasse 27/1/2<br />

1050 Wien<br />

Tel.: 01/548 13 15-34<br />

Fax: 01/548 13 15-39<br />

E-Mail: verlagsbuero@schwarzer.<strong>at</strong><br />

Website: www.buchliebling.com<br />

Bestellungen bitte bis zum<br />

20. Jänner 2010!<br />

Lieferung: Mitte Februar 2010


BEZAHLTE ANZEIGE


LITERATURAKTIONEN Woche des Wissens Veranstaltungswoche<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

50<br />

Sachbücher –<br />

für neugierige LeserInnen<br />

Im Februar 2010 heißt es zum dritten<br />

Mal: Alles Sachbuch! Der <strong>Büchereiverband</strong><br />

<strong>Österreichs</strong> beteiligt sich wieder<br />

als Kooper<strong>at</strong>ionspartner an der Woche<br />

des Wissens, einer Aktion von Wissenschaftsministerium<br />

und Buchhandel.<br />

Wahl der besten Sachbücher<br />

Eine Shortlist ausgewählter Fachbücher<br />

stellt sich bis zum 11. Jänner 2010 der Publikumswahl.<br />

Diese 21 Titel (siehe Kasten<br />

rechts) sind Öffentlichen Bibliotheken sehr<br />

zu empfehlen.<br />

Eine Woche nach der Kür der besten Wissenschaftsbücher<br />

startet die Aktionswoche mit<br />

Veranstaltungen rund um Sachbücher und<br />

Forschungsthemen. Machen auch Sie mit!<br />

Die letzten Sachbuchwochen wurden mit<br />

einem Publikumsandrang belohnt, der alle<br />

Beteiligten überrascht h<strong>at</strong> – das Sachbuch<br />

boomt, nicht nur im Buchhandel! Für Vorträge,<br />

Diskussionen und andere Aktionen<br />

mit SachbuchautorInnen oder ReferentInnen<br />

aus der Wissenschaft gibt es bis zu EUR<br />

150,– pro Veranstaltung plus ein Gr<strong>at</strong>isbuchpaket<br />

mit den vier Siegertiteln des Wettbewerbs.<br />

Die Einreichfrist für Ansuchen um finanziellen<br />

Zuschuss endet am Montag, 25. Jänner<br />

2010. Mehr unter www.<strong>bvoe</strong>.<strong>at</strong>/Aktuel-<br />

les/Woche_des_Wissens/.<br />

Wissenschaftsbuch des Jahres<br />

NATURWISSENSCHAFT UND TECHNIK<br />

Keith Devlin, Übers. v.<br />

Enrico Heinemann: Pascal,<br />

Ferm<strong>at</strong> und die<br />

Berechnung des Glücks.<br />

C. H. Beck<br />

Christoph Drösser: Hast<br />

du Töne? Rowohlt<br />

Brian Fagan: Die Eiszeit.<br />

Theiss<br />

Wolfgang Kemp: Architektur<br />

analysieren: Eine Einführung in<br />

acht Kapiteln. Schirmer/Mosel<br />

Thomas de Padova: Das Weltgeheimnis:<br />

Kepler, Galilei und die Vermessung des<br />

Himmels. Piper<br />

MEDIZIN UND BIOLOGIE<br />

Detlev Ganten, Thilo<br />

Spahl, Thomas Deichmann:<br />

Die Steinzeit steckt uns in<br />

den Knochen: Gesundheit<br />

als Erbe der Evolution.<br />

Piper<br />

Bernhard Kegel: Epigenetik:<br />

Wie Erfahrungen vererbt<br />

werden. Dumont<br />

Josef H. Reichholf: Rabenschwarze Intelligenz:<br />

Was wir von Krähen lernen können.<br />

Herbig<br />

Mary Roach, Übers. v. Irmengard Gabler:<br />

BONK: Alles über SEX – von der Wissenschaft<br />

erforscht: Wenn Sex und Wissenschaft<br />

sich paaren. S. Fischer<br />

Martin Rümmele, Andreas Feiertag:<br />

Zukunft Gesundheit: So retten wir unser<br />

soziales System. Orac<br />

GEISTES-, SOZIAL- UND KULTURWISSEN-<br />

SCHAFTEN<br />

Hans Bürger, Kurt W.<br />

Rothschild: Wie Wirtschaft<br />

die Welt bewegt.<br />

Lesethek<br />

Eva Illouz, Übers. v. von<br />

Michael Adrian: Die<br />

Errettung der modernen<br />

Seele: Therapien,<br />

Gefühle und die Kultur<br />

22.–27. Februar<br />

2010<br />

Autorin: Barbara Smrzka<br />

der Selbsthilfe. Suhrkamp<br />

William M. Johnston: Der österreichische<br />

Mensch. Böhlau<br />

Thomas Metzinger: Der Ego-Tunnel. Eine<br />

neue Philosophie des Selbst: Von der<br />

Hirnforschung zur Bewusstseinserweiterung.<br />

Berlin<br />

Alex Ross, Übers. v. Ingo Herzke: The<br />

Rest is Noise: Das 20. Jahrhundert hören.<br />

Piper<br />

JUNIOR-WISSENSBÜCHER BIS 10 JAHRE<br />

Timo Brunke, Sasann<br />

Hesselbarth: Warum<br />

heißt das so? Ein Herkunftswörterbuch.<br />

Klett Kinderbuch<br />

Bibi Dumon Tak, Fleur<br />

van der Weel, Übers.<br />

von Meike Bl<strong>at</strong>nik:<br />

Kuckuck, Krake, Kakerlake:<br />

Das etwas andere Tierbuch. Bloomsbury<br />

Guillaume Dupr<strong>at</strong>: Seit wann ist die Erde<br />

rund? Wie sich die Völker unseren Planeten<br />

vorstellten. Knesebeck<br />

JUNIOR-WISSENSBÜCHER AB 10 JAHREN<br />

Wolfgang Korn, Klaus<br />

Ensik<strong>at</strong>: Das Rätsel der<br />

Varusschlacht: Archäologen<br />

auf der Spur der<br />

verlorenen Legionen.<br />

Fackelträger<br />

Douglas Palmer, Peter<br />

Barrett, Übers. von<br />

Michael Holtmann u. a.: Evolution: Die<br />

Entwicklung des Lebens. Gerstenberg<br />

Christine Richter: Jeder ist ein Künstler:<br />

Neue Ideen und Techniken. Prestel<br />

Welche Bücher werden die größte<br />

Zustimmung des Lesepublikums finden?<br />

Am 15. Februar 2010 stehen die<br />

Sieger der vier K<strong>at</strong>egorien fest!<br />

www.wissenschaftsbuch.<strong>at</strong>


Förderungen des BVÖ<br />

Der <strong>Büchereiverband</strong> <strong>Österreichs</strong> vergibt an Öffentliche Büchereien Subventionen für den Ankauf von Medien.<br />

Einreichfrist für das kommende Jahr ist der<br />

31. Mai 2010.<br />

Förderungsvoraussetzungen:<br />

Öffentliche Bibliothek<br />

Mitgliedschaft beim <strong>Büchereiverband</strong> <strong>Österreichs</strong><br />

Die Bibliothek muss mindestens über eine/n ausgebildete/n BibliothekarIn bzw. in Ausbildung befindliche/n<br />

BibliothekarIn verfügen. Als „in der Ausbildung befindliche BibliothekarInnen“ werden auch Personen akzeptiert,<br />

die sich zur Ausbildung angemeldet haben.<br />

Bis zum Ende der Einreichfrist müssen beim BVÖ eingelangt sein:<br />

die Jahresmeldung 20<strong>09</strong><br />

der Mitgliedsbeitrag für das laufende Jahr<br />

Subventionsansuchen können im 2-Jahres-Abstand formlos per Post an das Sekretari<strong>at</strong> des BVÖ gerichtet werden<br />

(Anträge per E-Mail werden nicht akzeptiert.)<br />

Zudem fördert der <strong>Büchereiverband</strong> <strong>Österreichs</strong> zahlreiche andere Aktivitäten (z. B. Erwerb von Software, Internet-Angebote,<br />

Web-OPAC etc.)<br />

Inform<strong>at</strong>ionen dazu finden Sie auf unserer Homepage:<br />

www.<strong>bvoe</strong>.<strong>at</strong>/Serviceangebote/Subventionen/<br />

Förderung der ÖGPB<br />

Projektförderung 2010<br />

Die „Österreichische Gesellschaft für Politische Bildung“<br />

(ÖGPB) stellt für Projekte zur politischen Bildung im<br />

Rahmen der österreichischen Erwachsenenbildung<br />

finanzielle Mittel zur Verfügung. Auch 2010 können<br />

BVÖ/ÖGPB FÖRDERUNGEN<br />

Büchereien aus dem Burgenland, Niederösterreich,<br />

Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol und Vorarlberg<br />

wieder Projekte bei der ÖGPB einreichen.<br />

Alle Inform<strong>at</strong>ionen dazu finden Sie ab Februar 2010<br />

auf der Homepage www.politischebildung.<strong>at</strong>.<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

51


FÖRDERUNGEN Länder<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

52<br />

Förderungen für Öffentliche<br />

Bibliotheken in den Ländern<br />

Burgenland<br />

Amt der Burgenländischen<br />

Landesregierung<br />

Abt. 7 – Kultur, Wissenschaft und Archiv<br />

Kontakt: Dr. Pia Bayer<br />

Europapl<strong>at</strong>z 1<br />

7001 Eisenstadt<br />

Tel.: 02682/600-22 48<br />

Fax: 02682/600-20 58<br />

E-Mail: pia.bayer@bgld.gv.<strong>at</strong><br />

Website: http://www.burgenland.<strong>at</strong>/<br />

Einreichfrist: Die Förderansuchen können<br />

laufend gestellt werden.<br />

Kärnten<br />

Amt der Kärntner Landesregierung<br />

Abt. 5 – Kultur<br />

Kontakt: Mag. Susanne Haiden<br />

Paradeisergasse 7<br />

9020 Klagenfurt<br />

Tel.: 05/0536-30505<br />

Fax: 05/0536-30500<br />

E-Mail: susanne.haiden@ktn.gv.<strong>at</strong><br />

Amt der Kärntner Landesregierung<br />

Abt. 6 – „LLL – Str<strong>at</strong>egie & Koordin<strong>at</strong>ion“<br />

Kontakt: Dr. Otto Prantl<br />

Mießtalerstraße 1–3<br />

9020 Klagenfurt<br />

Tel.: 05/0536-40647<br />

Fax: 05/0536-40640<br />

E-Mail: abt6.weiterbildung@ktn.gv.<strong>at</strong><br />

E-Mail: otto.prantl@ktn.gv.<strong>at</strong><br />

Website:<br />

www.lebenslangeslernen.ktn.gv.<strong>at</strong>/<br />

Niederösterreich<br />

Förderungen des Amts der Niederösterreichischen<br />

Landesregierung, Abteilung<br />

Kultur und Wissenschaft, werden über<br />

den Verein Forum Erwachsenenbildung<br />

NÖ abgewickelt:<br />

Verein Forum Erwachsenenbildung<br />

NÖ<br />

Kontakt: Mag. Christian Schobel<br />

Neue Herrengasse 17A<br />

31<strong>09</strong> St. Pölten<br />

Tel.: 02742/294-174 07<br />

Fax: 02742/294-174 86<br />

E-Mail: christian.schobel@noe-lak.<strong>at</strong><br />

Website:<br />

http://www.noel.gv.<strong>at</strong>./Bildung/AusundWeiterbildung/Erwachsenenbildung/f_erwachsenenbildung.html<br />

Einreichfrist: 1. März des laufenden<br />

Jahres<br />

DIÖZESANE BÜCHEREISTELLEN<br />

Öffentliche Bibliotheken in kirchlicher<br />

Trägerschaft bzw. Mitträgerschaft beim<br />

Kirchlichen Bibliothekswerk der Erzdiözese<br />

Wien oder der Bibliotheksfachstelle<br />

der Diözese St. Pölten können eine Landesförderung<br />

auch bei den genannten<br />

Stellen beantragen.<br />

Kirchliches Bibliothekswerk der<br />

Erzdiözese Wien<br />

Kontakt: Ingrid Kainzner<br />

Seilerstätte 8<br />

1010 Wien<br />

Tel.: 01/513 42 56<br />

E-Mail: office@kibi.<strong>at</strong><br />

Website: http: www.kibi.<strong>at</strong>/<br />

Einreichfrist: 31. März des laufenden<br />

Jahres<br />

Bibliotheksfachstelle der Diözese<br />

St. Pölten<br />

Kontakt: Gerlinde Falkensteiner<br />

Klostergasse 15–17<br />

3101 St. Pölten<br />

Tel.: 02742/324-33<strong>09</strong><br />

Mobil: 0676/826 615 342<br />

Fax: 02742/324-3396<br />

E-Mail: g.falkensteiner@kirche.<strong>at</strong><br />

Einreichfrist: Subventionsansuchen können<br />

bis 31. August 2010 abgegeben werden.


Oberösterreich<br />

Amt der Oberösterreichischen<br />

Landesregierung<br />

Direktion Bildung und Gesellschaft<br />

Refer<strong>at</strong> Erwachsenenbildung<br />

Kontakt: Michaela Ritt<br />

Bahnhofpl<strong>at</strong>z 1<br />

4021 Linz<br />

Tel.: 0732/7720-157 13<br />

E-Mail: michaela.ritt@ooe.gv.<strong>at</strong><br />

Website:<br />

www.land-oberoesterreich.gv.<strong>at</strong>/<br />

Einreichfrist: 30. September des laufenden<br />

Jahres<br />

Bibliotheksfachstelle der Diözese<br />

Linz<br />

Kontakt: Mag. Maria Fellinger-Hauer<br />

Kapuzinerstraße 55<br />

4021 Linz<br />

Tel.: 0732/7610-32 85<br />

E-Mail:<br />

maria.fellinger-hauer@dioezese-linz.<strong>at</strong><br />

Website:<br />

www.dioezese-linz.<strong>at</strong>/pastoralamt/dib/<br />

Einreichfrist: 30. September des laufenden<br />

Kalenderjahres. Ein Förderansuchen<br />

kann max. jedes 2. Kalenderjahr gestellt<br />

werden. Förderbedingungen: 1. ein Förderansuchen<br />

beim Land im laufenden<br />

Jahr, 2. ein angemessener Trägerbeitrag<br />

(siehe Richtlinien).<br />

Salzburg<br />

Amt der Salzburger Landesregierung<br />

Erwachsenenbildung•Bildungsmedien<br />

Kontakt: Mag. Robert Luckmann<br />

(DW 5610)<br />

Herlinde Lugstein (DW 5616)<br />

5010 Salzburg, Postfach 527<br />

Tel.: 0662/8<strong>04</strong>2-*<br />

Fax: 0662/8<strong>04</strong>2-56 30<br />

E-Mail: eb@salzburg.gv.<strong>at</strong><br />

Website: www.salzburg.gv.<strong>at</strong>/<br />

oder: http://bibliotheken.salzburg.<strong>at</strong>/<br />

Einreichfrist für Medien, Ausst<strong>at</strong>tung,<br />

Einrichtung und Personal: Ende Mai des<br />

laufenden Jahres. Die Softwareförderung<br />

kann laufend beantragt werden.<br />

Refer<strong>at</strong> für Bibliotheken und Leseförderung<br />

der Erzdiözese Salzburg<br />

Kontakt: Dr. Christina Repolust<br />

Bildungszentrum Borromäum<br />

Gaisbergstraße 7<br />

5020 Salzburg<br />

E-Mail:<br />

christina.repolust@seelsorge.kirchen.net<br />

Tel.: 0662/8<strong>04</strong>7-20 68<br />

Alle 2 Jahre kann beim Refer<strong>at</strong> für Bibliotheken<br />

und Leseförderung mit Formular<br />

angesucht werden. Abgabetermin des<br />

Förderantrags per Fax oder Post:<br />

24. Juni 2010.<br />

Steiermark<br />

Amt der Steiermärkischen<br />

Landesregierung<br />

Abt. 3 – Wissenschaft und Forschung<br />

Erwachsenenbildung und Öffentliche<br />

Bibliotheken<br />

Leiter des Arbeitsbereiches:<br />

Dr. Heinrich Klingenberg<br />

Trauttmansdorffgasse 2<br />

8010 Graz<br />

Tel.: 0316/877-27 24<br />

Fax: 0316/877-3998<br />

E-Mail:<br />

heinrich.klingenberg@stmk.gv.<strong>at</strong><br />

Website:<br />

www.verwaltung.steiermark.<strong>at</strong>/cms/ziel/<br />

18310874/DE/<br />

Richtlinien zur Förderung<br />

Formular für Förderansuchen<br />

Einreichfrist: 30. September des laufenden<br />

Jahres<br />

Lesezentrum Steiermark<br />

Institut für Bibliotheksorganis<strong>at</strong>ion,<br />

Bibliotheksentwicklung u. Lesepädagogik<br />

Kontakt: Dr. Wolfgang Moser<br />

Eggenberger Allee 15a<br />

8020 Graz<br />

Tel.: 0316/685 35 70<br />

Fax: 0316/685 35 714<br />

E-Mail: office@lesezentrum.<strong>at</strong><br />

Website: www.lesezentrum.<strong>at</strong>/<br />

Tirol<br />

Länder FÖRDERUNGEN<br />

Amt der Tiroler Landesregierung<br />

Abt. Kultur<br />

Kontakt: Denise Waldhart<br />

Sillgasse 8<br />

6020 Innsbruck<br />

Tel.: 0512/508-3766<br />

Fax: 0512/508-3755<br />

E-Mail: denise.waldhart@tirol.gv.<strong>at</strong><br />

Website:<br />

www.tirol.gv.<strong>at</strong>/buerger/kultur/kulturfoerderungen<br />

Einreichfrist: vor Realisierung (Inform<strong>at</strong>ionen<br />

zur Einreichung bzw. zur Kulturförderrichtlinie<br />

und zum Gesetz können<br />

ebenfalls der Homepage entnommen<br />

werden.)<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

53


FÖRDERUNGEN Länder<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

54<br />

DIÖZESANE BÜCHEREI-<br />

FACHSTELLEN<br />

Je nach diözesaner Zugehörigkeit können<br />

Bibliotheken in kirchlicher Träger- oder<br />

Mitträgerschaft beim Diözesanen Bibliotheksrefer<strong>at</strong><br />

Innsbruck oder beim Bibliotheksrefer<strong>at</strong><br />

der Erzdiözese Salzburg eine<br />

Förderung beantragen.<br />

Diözesanes Bibliotheksrefer<strong>at</strong><br />

Innsbruck<br />

Kontakt: Josef Kofler<br />

Riedgasse 9<br />

6020 Innsbruck<br />

Tel: 0512/2230-4405<br />

Fax: 0512/2230-4499<br />

E-Mail: bibliotheksrefer<strong>at</strong>@dibk.<strong>at</strong><br />

Website: www.dibk.<strong>at</strong>/<br />

Einreichfrist: 10. Oktober des laufenden<br />

Jahres (Pfarre bzw. kirchliche Einrichtung<br />

muss Träger oder Mitträger der Bibliothek<br />

sein).<br />

Refer<strong>at</strong> für Bibliotheken und Leseförderung<br />

der Erzdiözese Salzburg<br />

Kontakt: Dr. Christina Repolust<br />

Bildungszentrum Borromäum<br />

Gaisbergstraße 7<br />

5020 Salzburg<br />

E-Mail:<br />

christina.repolust@seelsorge.kirchen.net<br />

Tel.: 0662/8<strong>04</strong>7-20 68<br />

Alle 2 Jahre kann beim Refer<strong>at</strong> für Bibliotheken<br />

und Leseförderung mit Formular<br />

angesucht werden. Abgabetermin des<br />

Förderantrags per Fax oder Post: 24. Juni<br />

2010.<br />

Vorarlberg<br />

Amt der Vorarlberger<br />

Landesregierung<br />

Kontakt: Mag. Gabriela Dür<br />

Vorstand der Abteilung Wissenschaft und<br />

Weiterbildung (IIb)<br />

Landhaus, Römerstraße 24<br />

6901 Bregenz<br />

Tel.: 05574/511-222 05<br />

Fax: 05574/511-92 22 95<br />

E-Mail: gabriela.duer@vorarlberg.<strong>at</strong><br />

Website: www.vorarlberg.<strong>at</strong>/<br />

Rechtsverbindlichen Schriftverkehr (z. B.<br />

Anträge, Rechtsmittel) richten Sie an:<br />

E-Mail: land@vorarlberg.<strong>at</strong><br />

Fax: 05574/511-20<strong>09</strong>5<br />

Landesbüchereistelle für Vorarlberg<br />

Kontakt: Maria Rauch<br />

Römerstraße 15<br />

6900 Bregenz<br />

Tel.: 05574/511-222 50<br />

Fax: 05574/511-9222 95<br />

E-Mail: maria.rauch@vorarlberg.<strong>at</strong><br />

Website: www.vorarlberg.<strong>at</strong>/<br />

Einreichfrist: 31. März des laufenden Jahres<br />

für die Basis- und Sonderförderung<br />

K<strong>at</strong>holische Kirche Vorarlberg<br />

Medienstelle Bibliotheken<br />

Kontakt: Mag. Daniel Moser<br />

Bahnhofstraße 13<br />

6800 Feldkirch<br />

Tel.: 05522/3485-140<br />

Fax: 05522/3485-5<br />

E-Mail: daniel.moser@k<strong>at</strong>h-kirchevorarlberg.<strong>at</strong><br />

Websites: www.medienstelle.<strong>at</strong>/<br />

oder www.k<strong>at</strong>h-kirche-vorarlberg.<strong>at</strong>/<br />

Einreichfrist: 31. Mai 2010<br />

Wien<br />

Magistr<strong>at</strong> der Stadt Wien<br />

Magistr<strong>at</strong>sabteilung 13<br />

Friedrich-Schmidt-Pl<strong>at</strong>z 5<br />

1082 Wien<br />

Tel.: 01/4000-843 11<br />

Fax: 01/4000-99-843 11<br />

Website: www.wien.gv.<strong>at</strong>/<br />

Das Magistr<strong>at</strong> der Stadt Wien finanziert<br />

die Büchereien Wien.<br />

Kirchliches Bibliothekswerk der<br />

Erzdiözese Wien<br />

Kontakt: Ingrid Kainzner<br />

Seilerstätte 8<br />

1010 Wien<br />

Tel.: 01/513 42 56<br />

E-Mail: office@kibi.<strong>at</strong><br />

Website: www.kibi.<strong>at</strong>/<br />

Einreichfrist: 31. März 2010


BEZAHLTE ANZEIGE


AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE Ausbildung<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

56<br />

Ausbildung für BibliothekarInnen 2010<br />

Der <strong>Büchereiverband</strong> <strong>Österreichs</strong> bietet<br />

gemeinsam mit dem Bundesinstitut für<br />

Erwachsenenbildung St. Wolfgang, dem<br />

Österreichischen Bibliothekswerk und<br />

dem ÖGB-Büchereiservice eine abgestufte,<br />

den jeweiligen Zielgruppen entsprechende<br />

Aus- und Fortbildung an. Die<br />

Aufenthalts- und Kurskosten für BibliothekarInnen<br />

an Öffentlichen Büchereien<br />

werden vom bm:ukk getragen. Die Ausbildungskriterien<br />

sind mit dem Gemeindeund<br />

Städtebund akkordiert.<br />

Ausbildung für ehrenamtliche<br />

und nebenberufliche<br />

BibliothekarInnen<br />

Mit Hilfe eines Modulsystems werden in<br />

dreiwöchigen Ausbildungslehrgängen, die<br />

im Zeitraum von eineinhalb Jahren st<strong>at</strong>tfinden,<br />

folgende Inhalte vermittelt:<br />

Teil 1<br />

Organis<strong>at</strong>ion, Führung und Verwaltung einer<br />

Öffentlichen Bücherei, Verleihpraxis, Grundlagen<br />

der Liter<strong>at</strong>urkunde und Medienrezeption,<br />

Geschichte, Wirkung und Funktion des<br />

Büchereiwesens.<br />

Teil 2<br />

Vertiefung der literarischen Kenntnisse vor<br />

allem in den Bereichen Weltliter<strong>at</strong>ur, Kinder-<br />

und Jugendliter<strong>at</strong>ur und Sachbuch-<br />

Liter<strong>at</strong>ur, Modelle der Liter<strong>at</strong>urvermittlung,<br />

Methoden der Geschäftsführung, Veranstaltungsplanung,<br />

Werbung, Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Teil 3<br />

Aktuelle Themen im Bereich von Inform<strong>at</strong>ion<br />

und Unterhaltung, Selbstdarstellung<br />

der Bücherei, Spezialfragen der Büchereiverwaltung,<br />

Argument<strong>at</strong>ion, Präsent<strong>at</strong>ion<br />

der Praxisprojekte.<br />

Termine 2010<br />

Lehrgang 73/3<br />

11. bis 15. Jänner 2010<br />

Dr. in Ulrike Unterthurner<br />

Lehrgang 75/3<br />

1. bis 5. Februar 2010<br />

Dr. in Christina Repolust<br />

Lehrgang 80/1<br />

8. bis 12. Februar 2010<br />

Dr. in Gabriela Stieber<br />

Lehrgang 76/2<br />

15. bis 19. März 2010<br />

Karin Mair<br />

Lehrgang 81/1<br />

28. März bis 1. April 2010<br />

(Karwoche)<br />

Ren<strong>at</strong>e Engelmayr<br />

Lehrgang 78/3<br />

17. bis 21. Mai 2010<br />

Prof. Adalbert Melichar<br />

Achtung:<br />

Lehrgang 79/2<br />

21. bis 25. Juni 2010<br />

Andrea Heinrich<br />

Lehrgang 82/1<br />

12. bis 16. Juli 2010<br />

(Hauptferien)<br />

Petra Schmögner<br />

Lehrgang 77/2<br />

16. bis 20. August 2010<br />

(1.–3. Kurswoche jeweils in den Hauptferien<br />

als Sommerkurs geplant)<br />

Gottfried Luger<br />

Lehrgang 83/2<br />

(bes. geeignet f. TN der Reg. Einf.)<br />

20. bis 24. September 2010<br />

Dr. in Christina Repolust<br />

Lehrgang 80/2<br />

27. September bis 1. Oktober 2010<br />

Dr. in Gabriela Stieber<br />

Lehrgang 84/1<br />

22. bis 26. November 2010<br />

Elisabeth Zehetmayer<br />

Absolvierte Teilmodule verlieren ihre Gültigkeit nach 5 Jah-<br />

ren. Kurswochen bzw. Module, die in der ehrenamtlichen<br />

und nebenberuflichen Ausbildung absolviert wurden, wer-<br />

den nur dann anerkannt, wenn sie nicht länger als 5 Jahre<br />

zurückliegen.


AbsolventInnen 20<strong>09</strong><br />

Ausbildung für hauptamtliche<br />

BibliothekarInnen<br />

Für hauptberufliche (auch teilzeitbeschäftigte)<br />

BibliothekarInnen des mittleren<br />

(C) und gehobenen (B) Fachdienstes<br />

an Öffentlichen Büchereien wird ein Fernkurs<br />

mit Studienm<strong>at</strong>erialien und Sozialphasen<br />

im BIfEB St. Wolfgang angeboten.<br />

Termine 2010<br />

Ausbildungslehrgang 2008–2010/C/Teil 3<br />

15. bis 19. Februar 2010<br />

Mag. Gerald Leitner<br />

Wir gr<strong>at</strong>ulieren folgenden AbsolventInnen<br />

der Lehrgänge für<br />

nebenberufliche und ehrenamtliche<br />

BibliothekarInnen zum erfolgreichen<br />

Abschluss!<br />

Lehrgang 71<br />

Fielder K<strong>at</strong>hrin (ÖB Köstendorf), Föger Rosmarie<br />

(ÖB Obsteig), Fürstauer Be<strong>at</strong>e (Land<br />

Salzburg Erwachsenenbildung/Bildungsmedien),<br />

Gabler Elisabeth (ÖB Puch),<br />

Ganahl-Gassner Karin (Walserbibliothek St.<br />

Gerold), Hawrylio Ursula (ÖB Nestelbach),<br />

Mag. Mugrauer Ren<strong>at</strong>e (ÖB Bad Sauerbrunn),<br />

Rettensteiner Helga (ÖB Weyer),<br />

Steinp<strong>at</strong>z Hermine (ÖB Altenmarkt i. P.),<br />

Stockinger Elfriede (ÖB Münzbach), Thaller<br />

Christine Maria (Öffentliche Fachmedi<strong>at</strong>hek-KIBE),<br />

Voithofer Maria (ÖB Fuschl),<br />

Wagner Eva (ÖB Korneuburg), Weitgasser-<br />

Brandstätter Monika (Bibliothek des Salzburger<br />

Kunstvereins), Wöckl Manuela (ÖB<br />

Nestelbach)<br />

Ausbildung für BibliothekarInnen 2010<br />

Ausbildungslehrgang 2008–2010/B/Teil 4<br />

8. bis 12. März 2010<br />

Mag. Gerald Leitner<br />

Ausbildungslehrgang 2010–2012/B/Teil 1<br />

11. bis 15. Oktober 2010<br />

Mag. Gerald Leitner<br />

Ausbildungslehrgang 2010–2012/C/Teil 1<br />

22. bis 26. November 2010<br />

Mag. Gerald Leitner<br />

Lehrgang 72<br />

Buchegger Manfred (Die Bibliothek – von<br />

unten), David Gerhard (ÖB Aldrans), David<br />

Sieglinde (ÖB Aldrans), Felder Angelika<br />

(Bücherei/Spielothek Schoppernau), Feurstein<br />

Carmen (Bücherei der Pfarre St. Gallus),<br />

Fink Roswitha (ÖB Riegersburg), Gautsch<br />

Martina (GB Thom<strong>at</strong>al), Gruber Gertrud (ÖB<br />

Kainach), Kiebler Margarete (ÖB Enns),<br />

König Anni (GB Thom<strong>at</strong>al), Moser Roswitha<br />

(GB Schlägl), Neukam Silke (ÖB Kainach),<br />

Oberhauser Verena (Bücherei/Spielothek<br />

Schoppernau), Oppenauer Ernst (ÖB Poysdorf),<br />

Raidl Eva (ÖB Riegersburg), Sauter<br />

Ilse (STB Herzogenburg), Schmidt Elke (STB<br />

Fürstenfeld), Sparber Sandra (Die Bibliothek<br />

– von unten), Steiner Rita (ÖB Poysdorf),<br />

Stiefsohn Karin (Bücherei am Dom), Stöger<br />

Herta (STB Herzogenburg)<br />

Lehrgang 74<br />

Cerwenka Eleonore (ÖB Würflach), Cerwenka<br />

Peter (ÖB Würlach), Coll Gabriele<br />

Ausbildung AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE<br />

<br />

Anmeldung:<br />

<strong>Büchereiverband</strong> <strong>Österreichs</strong><br />

Museumstraße 3/B/12, 1070 Wien<br />

Tel.: 01/406 97 22<br />

Fax: 01/406 35 94-22<br />

E-Mail: <strong>bvoe</strong>@<strong>bvoe</strong>.<strong>at</strong><br />

Website: www.<strong>bvoe</strong>.<strong>at</strong><br />

oder:<br />

BIfEB St. Wolfgang, 5350 Strobl<br />

Tel.: 06137/6621-0<br />

Fax: 06137/6621-116<br />

E-Mail: office@bifeb.<strong>at</strong><br />

Website: www.bifeb.<strong>at</strong><br />

(ÖB H<strong>at</strong>ting), Eglseer Wilhelmine (ÖB<br />

Ernsthofen), Eveleens Sabine (Stadtbibliothek<br />

Berndorf), Gmeiner Andrea (ÖB<br />

Alberschwende), Härtinger Be<strong>at</strong>e (AVA-<br />

Bücherei), Heinzle Maria (Medi<strong>at</strong>hek VHS-<br />

Götzis), Hofinger Johannes (ÖB St.<br />

Johann), Jung Eduard (Bibliothek Schr<strong>at</strong>tenberg),<br />

Kapsamer Monika (ÖB Kirchberg-Thening),<br />

Karall Andrea (BVÖ und ÖB<br />

Kr. Minihof), Künz Christine (ÖB Feldkirch-<br />

Tosters), Lackner Birgit (ÖB Unterpremstätten),<br />

Lotz Adda Tanja (ÖB Ehrwald),<br />

Marte-Boll Monika (ÖB Viktorsberg), Pfister<br />

Joachim (ÖB Bludesch), Pflanzner<br />

Paula (ÖB Feldkirch-Tosters), Pinsker<br />

Gabriele (ÖB St. Johann), Schneller Wilma<br />

(ÖB Altach), Sedlbauer Verena (GB Kaltenleutgeben),<br />

Seiwald Sieglinde (Medi<strong>at</strong>hek<br />

St. Johann/T.), Sohm Michaela (ÖB Alberschwende),<br />

Stocker Petra (Bücherei-Spielothek<br />

der Pfarre Schruns), Troppmair Edeltraud<br />

(ÖB H<strong>at</strong>ting), Wild Agnes (ÖB<br />

Schönberg)<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

57


AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE Weiterbildung<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

58<br />

Weiterbildung für BibliothekarInnen 2010<br />

Termine 2010<br />

„… und raus bist du“<br />

Gewalt- und Konfliktprävention für<br />

Jugendliche<br />

11. bis 13. Jänner 2010<br />

Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />

Seminarort: BIfEB Strobl<br />

Inhalt: Bibliotheken sind Orte, an denen<br />

Jugendliche sich zwangloser mit „schweren“<br />

Themen wie (rechter) Gewalt auseinandersetzen<br />

können, als etwa in der<br />

Schule. Gerade in den letzten Jahren ist<br />

zur Gewalt- und Konfliktprävention eine<br />

Reihe von Jugendliter<strong>at</strong>ur erschienen.<br />

Diese wird von Jugendlichen jedoch wenig<br />

bis kaum gelesen, beklagen BibliothekarInnen<br />

und PädagogInnen. Der Kurs soll<br />

einerseits Verständnis für aktuelle (Lese-)<br />

Jugendkulturen schaffen und andererseits<br />

Ideen für die Liter<strong>at</strong>urvermittlung vorstellen.<br />

Tipps zur Förderung von kritischer<br />

Medienrezeption sowie für Kooper<strong>at</strong>ionen<br />

mit Schulen und Tagesstätten runden diesen<br />

Kurs ab.<br />

Kursleitung: Mag. a Jana Sommeregger<br />

Tel.: 01/406 97 22-32<br />

E-Mail: sommeregger@<strong>bvoe</strong>.<strong>at</strong><br />

XS: Hereinspaziert!<br />

Kindergartengruppen in der Bibliothek<br />

1. bis 3. März 2010<br />

Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />

Seminarort: BIfEB Strobl<br />

Inhalt: Kindergartengruppen zählen zum<br />

Stammpublikum vieler Öffentlicher Bibliotheken.<br />

Wie funktioniert die Kooper<strong>at</strong>ion<br />

mit Kindergärten am besten? Warum ist<br />

ein spielerischer Zugang zur Sprache und<br />

zur Liter<strong>at</strong>ur für Kinder von drei bis sechs<br />

so wichtig? Was fördert ihre Freude an<br />

Büchern und anderen Medien? Wie<br />

machen wir die Bibliothek zu einem<br />

rundum spannenden Ort für Kindergartengruppen?<br />

Der Kurs widmet sich diesen<br />

Fragen mit vielen Anregungen aus der<br />

Praxis und bietet Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch.<br />

Dieser Kurs ist ein Baustein des modularen<br />

Fortbildungsprogramms „Zielgruppenarbeit<br />

von XXS bis XXL“.<br />

Kursleitung: DI Barbara Smrzka<br />

Tel.: 01/406 97 22-25<br />

E-Mail: smrzka@<strong>bvoe</strong>.<strong>at</strong><br />

K<strong>at</strong>alogisieren in Theorie<br />

und Praxis<br />

10. bis 12. März 2010<br />

Zielgruppe: Mit K<strong>at</strong>alogisierung vertraute<br />

BibliothekarInnen<br />

Seminarort: BIfEB St. Wolfgang<br />

TeilnehmerInnenzahl: 25 Personen<br />

Inhalt: Sie sind in Ihrer Bibliothek für die<br />

D<strong>at</strong>enerschließung (K<strong>at</strong>alogisierung, System<strong>at</strong>isierung,<br />

etc.) zuständig und möchten<br />

sich näher mit Hintergründen, Zusammenhängen<br />

und Detailfragen dieses Auf-<br />

gabenfeldes auseinandersetzen? Dieser<br />

Kurs bietet Ihnen die Möglichkeit, abgestimmt<br />

auf die in Österreich gängigen<br />

Bibliotheksverwaltungsprogramme, die<br />

theoretischen und praktischen Aspekte der<br />

K<strong>at</strong>alogisierung näher zu beleuchten,<br />

Sicherheit in Regelfragen zu gewinnen und<br />

sich über Anwendungsfragen auszutauschen.<br />

(Bitte teilen Sie uns bei der Anmeldung<br />

mit, mit welchem Bibliotheksverwaltungsprogramm<br />

Sie arbeiten!)<br />

Kursleitung: Dr. Reinhard Ehgartner<br />

Tel.: 0662/88 18 66<br />

E-Mail: reinhard.ehgartner@biblio.<strong>at</strong><br />

Fit für erfolgreiches<br />

Lobbying<br />

29. bis 31. März 2010<br />

Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />

Seminarort: BIfEB Strobl<br />

Inhalt: Als Schlagwort ist Lobbying in aller<br />

Munde. Aber wie präsentiert man t<strong>at</strong>sächlich<br />

die Anliegen der Bibliothek mit Erfolg?<br />

Wie transportiert man Inform<strong>at</strong>ionen verständlich<br />

und punktgenau an die Adress<strong>at</strong>en<br />

aus Politik und Verwaltung?<br />

Ziel dieses Kurses ist es, Führungskräfte<br />

und EntscheidungsträgerInnen aus dem<br />

Bibliothekswesen für effektives Lobbying<br />

und auf andere heikle Situ<strong>at</strong>ionen vorzubereiten.<br />

Kursleitung: Mag. Gerald Leitner<br />

Tel.: 01/406 97 22-11<br />

E-Mail: leitner@<strong>bvoe</strong>.<strong>at</strong>


„Comics, Mangas und<br />

Graphic Novels“<br />

10. bis 12. Mai 2010<br />

Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />

Seminarort: BIfEB Strobl<br />

Inhalt: Hinter dem Sammelbegriff<br />

„Comic“ versteckt sich eine riesige, teils<br />

unerforschte Welt an verschiedensten<br />

Bild/Text-Geschichten, in der sich für<br />

jede/n Leser/in etwas findet. Eine lange<br />

Tradition von Vorurteilen und Missverständnissen<br />

versperrt uns jedoch manchmal<br />

immer noch den unbeschwerten<br />

Zugang zu einer der innov<strong>at</strong>ivsten Formen<br />

der gedruckten Unterhaltung. T<strong>at</strong>sächlich<br />

reicht das Spektrum darin von spannenden<br />

Erzählungen für Kinder und Jugendliche<br />

bis zur künstlerisch hervorragenden<br />

Liter<strong>at</strong>ur für Erwachsene, die in keiner<br />

Bibliothek fehlen sollte.<br />

Comics, Mangas und Graphic Novels<br />

lesen, verstehen, bewerten und vermitteln<br />

steht im Zentrum dieses 3-tägigen Seminars.<br />

Kursleitung: Mag. Peter Karall<br />

Tel.: 01/42 77 485 27<br />

E-Mail: peter.karall@univie.ac.<strong>at</strong><br />

Das weite Land<br />

der Kindheit<br />

31. Mai bis 2. Juni 2010<br />

Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />

Seminarort: BIfEB Strobl<br />

Inhalt: „Die glückliche Kindheit lohnt es<br />

Weiterbildung AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE<br />

Weiterbildung für BibliothekarInnen 2010<br />

nicht, erzählt zu werden“ – ist dieser S<strong>at</strong>z<br />

richtig? Thomas Bernhards Kindheit ist<br />

von seinem Großv<strong>at</strong>er geprägt, Ingeborg<br />

Bachmann schreibt von der Steinsprache,<br />

in der man mit Kindern über Steine spräche<br />

... Kindheit als ein großes Thema der<br />

Liter<strong>at</strong>ur soll in diesem Fortbildungskurs<br />

bewusst gemacht und unter zahlreichen<br />

Aspekten bearbeitet werden.<br />

Kursleitung: Dr. in Christina Repolust<br />

Tel.: 0662/80 47-20 68<br />

E-Mail:<br />

christina.repolust@seelsorge.kirchen.net<br />

Die schwierigen<br />

KollegInnen, die schwierigen<br />

LeserInnen – was h<strong>at</strong><br />

das alles mit mir zu tun?<br />

Wie Bibliotheksteams ihre Konflikte<br />

besprechen können<br />

23. bis 25. Juni 2010<br />

Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />

Seminarort: BIfEB Strobl<br />

Inhalt: Das Bibliotheksteam h<strong>at</strong> eines<br />

gemeinsam: die Liebe zu Büchern. Doch<br />

die eine arbeitet mehr in der Bibliothek,<br />

der andere kümmert sich zu wenig um die<br />

Verwaltung und wieder eine andere h<strong>at</strong><br />

man bereits fünf Wochen nicht gesehen.<br />

Das Seminar vermittelt Strukturen, die die<br />

Arbeitsverteilung in Teams effizienter und<br />

transparenter machen. Kommunik<strong>at</strong>ionsansätze<br />

für Ber<strong>at</strong>ungsgespräche finden<br />

hier ebenso Pl<strong>at</strong>z wie anhand konkreter<br />

Beispiele auf die Kraft von Konflikten und<br />

deren Lösung geschaut wird.<br />

Mit Lust auf Klärung und Struktur kehren<br />

die TN nach Hause.<br />

Kursleitung: Dr. in Christina Repolust<br />

Tel.: 0662/80 47-20 68<br />

E-Mail:<br />

christina.repolust@seelsorge.kirchen.net<br />

Frankfurter<br />

Buchmesse 2010<br />

27. September bis 1. Oktober 2010<br />

Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />

Seminarort: BIfEB Strobl<br />

Inhalt: Neuerscheinungen, die auf der<br />

Frankfurter Buchmesse die Medien<br />

beschäftigen, werden bereits im Fortbildungskurs<br />

vorgestellt. Buchlisten und<br />

Buchpräsent<strong>at</strong>ionen sollen Ihnen bei der<br />

Büchereiarbeit der nächsten Mon<strong>at</strong>e helfen.<br />

Zudem wird der Schwerpunkt der<br />

Frankfurter Buchmesse 2010, Gastland<br />

Argentinien, multimedial aufbereitet.<br />

Kursleitung: Mag. Gerald Leitner<br />

Tel.: 01/406 97 22-11<br />

E-Mail: leitner@<strong>bvoe</strong>.<strong>at</strong><br />

Digitale<br />

Bücherwelten<br />

4. bis 8. Oktober 2010<br />

Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />

Seminarort: BIfEB Strobl<br />

Inhalt: Sind Bücher in ihrer heutigen Form<br />

ein „Auslaufmodell“? Wie und mit wel-<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

59


AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE Weiterbildung<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

60<br />

Weiterbildung für BibliothekarInnen 2010<br />

chen Zielsetzungen treiben Buchverlage,<br />

große Internet-Firmen und die Unterhaltungselektronik-Industrie<br />

die Entwicklung<br />

von e-books voran? Wie reagieren die<br />

Konsumenten auf die neuen digitalen Verheißungen?<br />

Welche Gestaltungsmöglichkeiten<br />

und -notwendigkeiten ergeben sich<br />

für Büchereien im Rahmen dieser Entwicklungen?<br />

Der Fortbildungskurs h<strong>at</strong> das Ziel, den<br />

aktuellen Entwicklungsstand im Sinne<br />

einer „Einführung in das Thema“ für die<br />

TeilnehmerInnen erlebbar zu machen.<br />

Kursleitung: DI Gerald Wödl<br />

Tel.: 01/662 32 96-6236<br />

E-Mail: gerald.woedl@oegbverlag.<strong>at</strong><br />

Persönliches Inform<strong>at</strong>ionsmanagement<br />

27. bis 29. Oktober 2010<br />

Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />

Seminarort: BIfEB Strobl<br />

Inhalt: Alle kennen und nutzen die Suchmaschine<br />

Google, aber Inform<strong>at</strong>ionsrecherche<br />

ist mehr als googeln. In diesem<br />

Kurs lernen Sie mehr über Google und<br />

andere Suchmaschinen, wie sie funktionieren<br />

und wie man sie am effizientesten einsetzen<br />

kann.<br />

Außerdem wird behandelt, warum es r<strong>at</strong>sam<br />

ist, Suchstr<strong>at</strong>egien zu erarbeiten und<br />

anhand welcher Kriterien man die Qualität<br />

der gefundenen Webseiten bewerten<br />

kann. Them<strong>at</strong>isiert wird auch, wie man<br />

seine Suchergebnisse verwalten und interessierte<br />

KollegInnen an seiner gespeicherten<br />

Linksammlung teilhaben lassen kann.<br />

Kursleitung: Mag. a (FH) Verena Lenes<br />

Tel.: 01/406 97 22<br />

E-Mail: <strong>bvoe</strong>@<strong>bvoe</strong>.<strong>at</strong><br />

„Bibliothek sucht<br />

PartnerIn“<br />

15. bis 17. November 2010<br />

Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />

Seminarort: BIfEB Strobl<br />

Inhalt: Bibliotheken sind Kommunik<strong>at</strong>ionsräume,<br />

in denen sich Menschen mit<br />

unterschiedlichen Lebenserfahrungen,<br />

Bildungshintergründen und Interessen<br />

treffen. Diese Vielfalt können wir für<br />

unsere Arbeit nutzen, um die eigene<br />

Bibliothek vor Ort stärker zu verankern<br />

und damit als Einrichtung zu positionieren,<br />

die sehr viel mit dem Leben ihrer<br />

BesucherInnen zu tun h<strong>at</strong>.<br />

Doch welche Möglichkeiten bieten gute<br />

Partnerschaften darüber hinaus? Welche<br />

PartnerInnen kommen für meine Bibliothek<br />

in Frage? Und was muss ich beachten,<br />

wenn ich eine Partnerschaft eingehe?<br />

Praxisberichte von gelungenen Partnerschaften<br />

und Netzwerken so wie der<br />

Erfahrungsaustausch zwischen den TeilnehmerInnen<br />

möchten dazu anregen,<br />

konkrete Pläne für die eigene Arbeit zu<br />

entwickeln.<br />

Kursleitung: Dr. in Ulrike Unterthurner<br />

Tel.: 05572/557 86<br />

E-Mail: Ulrike.Unterthurner@dornbirn.<strong>at</strong><br />

„Fördern, integrieren,<br />

Zugang schaffen“<br />

Zur sozial-integr<strong>at</strong>iven Bibliotheksarbeit<br />

29. November bis 1. Dezember 2010<br />

Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />

Seminarort: BIfEB Strobl<br />

Inhalt: Bibliotheken können mehr sein,<br />

als Einrichtungen, die Medien zur Ausund<br />

Weiterbildung bereitstellen. Mehr<br />

denn je kommt es darauf an, als sozialintegr<strong>at</strong>ives<br />

Zentrum zu wirken. Aber:<br />

Wann ist eine Bibliothek sozial? Welche<br />

innov<strong>at</strong>iven Konzepte und Projekte gibt es<br />

für „besondere Benutzergruppen“? Welche<br />

Angebote machen die Bibliothek zu<br />

einem integr<strong>at</strong>iven Ort? Und welche<br />

Erwartungen haben die BenutzerInnen an<br />

eine soziale, integr<strong>at</strong>ive Bibliothek?<br />

Kursleitung: Mag. a Jana Sommeregger<br />

Tel.: 01/406 97 22-32<br />

E-Mail: sommeregger@<strong>bvoe</strong>.<strong>at</strong><br />

<br />

Anmeldung:<br />

<strong>Büchereiverband</strong> <strong>Österreichs</strong><br />

Museumstraße 3/B/12, 1070 Wien<br />

Tel.: 01/406 97 22<br />

Fax: 01/406 35 94-22<br />

E-Mail: <strong>bvoe</strong>@<strong>bvoe</strong>.<strong>at</strong><br />

Website: www.<strong>bvoe</strong>.<strong>at</strong><br />

oder:<br />

BIfEB St. Wolfgang, 5350 Strobl<br />

Tel.: 06137/6621-0<br />

Fax: 06137/6621-116<br />

E-Mail: office@bifeb.<strong>at</strong><br />

Website: www.bifeb.<strong>at</strong>


Die BVÖ-Softwareförderung ermöglicht<br />

Bibliotheken die Arbeit mit moderner<br />

Bibliothekssoftware. Um die Programme<br />

effizient einsetzen zu können, gibt es<br />

für BibliothekarInnen die kostenlose<br />

Möglichkeit Schulungen zu besuchen.<br />

Die Kurskosten werden vom bm:ukk<br />

getragen. Die Softwarekurse werden in<br />

Kooper<strong>at</strong>ion mit den Fach- und Servicestellen<br />

in den einzelnen Bundesländern<br />

durchgeführt.<br />

Die folgenden Kursinhalte dienen der<br />

Orientierung, sie können aber je nach<br />

Programm und Vorkenntnissen der<br />

KursteilnehmerInnen variieren.<br />

AnfängerInnenkurse:<br />

Für ProgrammeinsteigerInnen<br />

Schwerpunkte dieser Kurse sind Verleih,<br />

Benutzerd<strong>at</strong>enpflege, Grundlagen der<br />

K<strong>at</strong>alogisierung und D<strong>at</strong>ensicherung.<br />

Fortgeschrittenenkurse: Für AbsolventInnen<br />

der AnfängerInnenkurse<br />

bzw. für bereits geübte ProgrammanwenderInnen<br />

In diesen Kursen werden u. a. die Themen<br />

K<strong>at</strong>alogisierung, Verleih und Recherche<br />

vertieft. Hinzu kommen Registerd<strong>at</strong>enpflege<br />

(D<strong>at</strong>enbearbeitung), Grundeinstellungen,<br />

D<strong>at</strong>enimport und -export,<br />

Etikettendruck und Mahnwesen.<br />

Spezialkurse: Für Verantwortliche<br />

von Bibliotheken bzw. für MitarbeiterInnen,<br />

die intensiv mit dem<br />

Bibliotheksprogramm arbeiten<br />

Hier werden Fragen der KursteilnehmerInnen<br />

beantwortet, mögliche Themen<br />

sind u. a. St<strong>at</strong>istik, Erwerb und Inventur.<br />

Softwarekurse des BVÖ AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE<br />

Softwarekurse des BVÖ 2010<br />

Kärnten<br />

LITTERA WINDOWS<br />

8. März 2010, 9 bis 17 Uhr<br />

AnfängerInnen<br />

9. März 2010, 9 bis 17 Uhr<br />

Fortgeschrittene<br />

Kursort: EDV-Schulungsraum der HTBLA<br />

Klagenfurt, Mössingerstraße 25,<br />

9020 Klagenfurt<br />

Anmeldung: Mag. Werner Molitschnig,<br />

E-Mail: office@bvk.<strong>at</strong><br />

Tel.: 0664/924 0899, Fax: <strong>04</strong>63/5812-502<br />

Oberösterreich<br />

EXLIBRIS<br />

22. Februar 2010, 10 bis 18 Uhr<br />

Fortgeschrittene/Spezial<br />

Kursort: Wissensturm, EDV-Raum 902,<br />

9. Stock, Kärntnerstraße 26, 4020 Linz<br />

Salzburg<br />

BIBLIOTHECA2000<br />

15. Februar 2010, 9 bis 17 Uhr<br />

AnfängerInnen<br />

16. Februar 2010, 9 bis 17 Uhr<br />

Fortgeschrittene<br />

Kursort: EDV-Schulungsraum des Landesberufsschülerheim<br />

Hallein, Weisslhofweg<br />

7, 5400 Hallein<br />

Tirol<br />

LITTERA WINDOWS<br />

1. Februar 2010, 9 bis 17 Uhr<br />

AnfängerInnen<br />

2. Februar 2010, 9 bis 17 Uhr<br />

Fortgeschrittene<br />

Kursort: Universitäts- und Landesbiblio-<br />

thek Tirol, Innrain 52 f, 6020 Innsbruck,<br />

Hauptbibliothek/Neubau, Multifunktionsraum.<br />

Treffpunkt Eingang Universitätsund<br />

Landesbibliothek (neu)<br />

Vorarlberg<br />

BIBLIOTHECA2000<br />

6. April 2010, 9 bis 17 Uhr<br />

Fortgeschrittene/Spezial<br />

Kursort: EDV-Schulungsraum in der BH<br />

Bregenz, Bahnhofstraße 41, neuer Track,<br />

4. Stock, 6900 Bregenz<br />

Wien/Niederösterreich/<br />

Burgenland<br />

BIBLIOTHECA2000<br />

22. Februar 2010, 9 bis 17 Uhr<br />

AnfängerInnen<br />

23. Februar 2010, 9 bis 17 Uhr<br />

Fortgeschrittene/Spezial<br />

LITTERA WINDOWS<br />

15. März 2010, 9 bis 17 Uhr<br />

AnfängerInnen<br />

Kursort: Schulungsraum des <strong>Büchereiverband</strong>es<br />

<strong>Österreichs</strong>, Museumstraße<br />

3/B/12, 1070 Wien<br />

<br />

Anmeldung:<br />

<strong>Büchereiverband</strong> <strong>Österreichs</strong><br />

Dagmar Konrad-Trnka<br />

Museumstr. 3/B/12, 1070 Wien<br />

Tel.: 01/406 97 22-14<br />

Fax: 01/406 35 94-22<br />

E-Mail: konrad-trnka@<strong>bvoe</strong>.<strong>at</strong><br />

Online-Anmeldung unter:<br />

www.<strong>bvoe</strong>.<strong>at</strong>/Aus-_und<br />

_Fortbildung/Anmeldung/<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

61


AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE Internetkurse des BVÖ<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

62<br />

Internetkurse des BVÖ 2010<br />

Im 2-tägigen Workshop „Online präsent<br />

mit eigener Website“ erstellen die TeilnehmerInnen<br />

eine Website für ihre<br />

Bibliothek. Die Website liegt auf dem<br />

Server des BVÖ, es entstehen daher<br />

keine Kosten für Webspace oder Wartung.<br />

Erstellt wird die Website mit<br />

einem Redaktionssystem (CMS k-tools),<br />

d. h. ohne HTML-Programmierung. Eine<br />

Sammlung aller bis d<strong>at</strong>o in diesem Kurs<br />

entstandenen Websites finden Sie auf<br />

www.cms-workshop.<strong>bvoe</strong>.<strong>at</strong>.<br />

Zusätzlich bietet der BVÖ auch einen 4stündigen<br />

Auffrischungskurs für BibliothekarInnen<br />

an, die bereits eine Website<br />

erstellt haben und diese aktualisieren<br />

möchten.<br />

Recherche- und Inform<strong>at</strong>ionskompetenz<br />

für die effiziente Suche im Internet<br />

zu erlangen ist Ziel des Kurses „Gezieltes<br />

Suchen, schlaues Finden“.<br />

In „Grundlagenwissen Computer und<br />

Internet“ werden Basiskenntnisse der<br />

EDV vermittelt, die Ihnen bei Ihrer<br />

bibliothekarischen Arbeit hilfreich sind.<br />

Inform<strong>at</strong>ionen zum Kursangebot finden<br />

Sie auch auf www.<strong>bvoe</strong>.<strong>at</strong> unter „Ausund<br />

Fortbildung“. Die Kurse werden in<br />

Kooper<strong>at</strong>ion mit den Fach- und Servicestellen<br />

in den jeweiligen Bundesländern<br />

durchgeführt. Die Kurskosten werden<br />

vom bm:ukk getragen.<br />

Salzburg<br />

Online präsent<br />

mit eigener Website –<br />

2-tägiger Workshop<br />

Online präsent mit eigener Website –<br />

2-tägiger Workshop<br />

1. bis 2. Februar 2010<br />

9 bis 16 Uhr<br />

Kursort:<br />

EDV-Schulungsraum des Landesberufsschülerheim<br />

Hallein<br />

Weisslhofweg 7<br />

5400 Hallein<br />

Steiermark<br />

Online präsent mit eigener Website –<br />

2-tägiger Workshop<br />

15. bis 16. April 2010<br />

9 bis 16 Uhr<br />

Kursort:<br />

bfi Steiermark<br />

Eggenberger Allee 15<br />

8020 Graz<br />

Wien/Niederösterreich/<br />

Burgenland<br />

Online präsent mit eigener Website –<br />

2-tägiger Workshop<br />

20. bis 21. April 2010<br />

9 bis 16 Uhr<br />

Kursort:<br />

Schulungsraum des <strong>Büchereiverband</strong>es<br />

<strong>Österreichs</strong><br />

Museumstraße, 3/B/12<br />

1070 Wien<br />

Auffrischungskurs k-tools<br />

1/2-tägiger Workshop<br />

Salzburg<br />

Auffrischungskurs k-tools –<br />

1/2-tägiger Workshop<br />

9. April 2010<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort:<br />

EDV-Schulungsraum des Landesberufsschülerheim<br />

Hallein<br />

Weisslhofweg 7<br />

5400 Hallein<br />

Gezieltes Suchen,<br />

schlaues Finden<br />

Akkreditiert gemäß Weiterbildungsakademie<br />

www.wba.or.<strong>at</strong>/<br />

Salzburg<br />

Gezieltes Suchen,<br />

schlaues Finden<br />

23. bis 24. März 2010<br />

9 bis 16 Uhr<br />

Kursort:<br />

EDV-Schulungsraum der Landesberufs-


BEZAHLTE ANZEIGE<br />

schule St. Johann im Pongau<br />

Sparkassenstraße 24<br />

5600 St. Johann/Pongau<br />

Steiermark<br />

Gezieltes Suchen,<br />

schlaues Finden<br />

18. bis 19. März 2010<br />

9 bis 16 Uhr<br />

Kursort:<br />

bfi Steiermark<br />

Eggenberger Allee 15<br />

8020 Graz<br />

Internetkurse des BVÖ AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE<br />

Internetkurse des BVÖ 2010<br />

Salzburg<br />

Grundlagenwissen<br />

Computer und Internet<br />

Grundlagenwissen Computer und Internet –<br />

1-tägiger Workshop<br />

8. April 2010<br />

9 bis 16 Uhr<br />

Kursort:<br />

EDV-Schulungsraum der Landesberufsschule<br />

St. Johann im Pongau<br />

Sparkassenstraße 24<br />

5600 St. Johann/Pongau<br />

www.bibliotheken.<strong>at</strong><br />

Der gesamtösterreichische Online-K<strong>at</strong>alog Bibliotheken Online sichert die Vernetzung aller Öffentlichen Bibliotheken und schafft damit<br />

allen Interessierten zentralen Zugang zu den K<strong>at</strong>alogen und Diensten der Bibliotheken. Bibliotheken Online bietet:<br />

die Vernetzung aller Öffentlichen Bibliotheken <strong>Österreichs</strong> im Internet einen Online-K<strong>at</strong>alog Ihrer Bibliothek im Internet<br />

einfachste Recherche Service für BibliothekarInnen und Interessierte Standortnachweis jeglicher Liter<strong>at</strong>ur<br />

ein Projekt des BVÖ – gefördert vom bm:ukk<br />

<br />

Anmeldung:<br />

<strong>Büchereiverband</strong> <strong>Österreichs</strong><br />

Mag. Martin Stieber<br />

Tel.: 01/406 97 22<br />

Fax: 01/406 35 94-22<br />

E-Mail: stieber@<strong>bvoe</strong>.<strong>at</strong><br />

Online-Anmeldung und nähere<br />

Inform<strong>at</strong>ionen zu allen Terminen<br />

finden Sie auf www.<strong>bvoe</strong>.<strong>at</strong>/Aus-<br />

_und_Fortbildung/Anmeldung<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

63


EU-PROJEKT ENTITLE<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

64<br />

EU-Projekt ENTITLE<br />

Der BVÖ ist einer von insgesamt 15<br />

Partnern des EU-Projekts ENTITLE<br />

(Europe’s New Libraries Together In<br />

Transversal Learning Environments),<br />

das sich mit Konzepten des Lebenslangen<br />

Lernens (LLL) in Europas<br />

Bibliotheken beschäftigt. Mit dem<br />

Projekt liegt nun für Europa erstmals<br />

eine system<strong>at</strong>ische Studie über Lernangebote<br />

in europäischen Öffentlichen<br />

Bibliotheken vor.<br />

Ziele des Projekts ENTITLE, das 2008<br />

gestartet wurde, waren die Analyse und<br />

Lebenslanges Lernen in Bibliotheken<br />

Beschreibung von Best-practice-Modellen<br />

und Initi<strong>at</strong>iven von Lebenslangem<br />

Lernen in Öffentlichen Bibliotheken. Mit<br />

der Studie sollte vor allem erhoben werden,<br />

welche Lernangebote Öffentliche<br />

Bibliotheken bereits anbieten und wie sie<br />

mit ihren Lernkonzepten erfolgreich sind.<br />

Zudem wurden auf Basis der Analyse-<br />

Ergebnisse Richtlinien („Guidelines“) für<br />

LLL-Services in Öffentlichen Bibliotheken<br />

erarbeitet, um Bibliotheken auch eine<br />

praktische Hilfestellung für eine qualitätsvolle<br />

Umsetzung von LLL-Konzepten<br />

anzubieten.<br />

Autorin: Jana Sommeregger<br />

Die Abschluss-Konferenz in Budapest<br />

eröffnette Peter Dippolt, Generaldirektor<br />

der Szechenyi-N<strong>at</strong>ionalbibliothek.<br />

´ ´<br />

Länderberichte<br />

In der ersten Projektphase erstellte jedes<br />

Partnerland, so auch der BVÖ, für sein<br />

Land einen Länderbericht über die Verankerung<br />

von Bibliotheken und Lebenslangem<br />

Lernen in n<strong>at</strong>ionalen Str<strong>at</strong>egiepapieren<br />

und den Stellenwert von Lebenslan-<br />

FOTOS: JANA SOMMEREGGER


gem Lernen im Land. Aus den Länderberichten<br />

geht hervor, dass Lebenslanges<br />

Lernen in einigen Ländern wie z. B. Großbritannien<br />

und Finnland bereits weit<br />

gediehen ist, andere Sta<strong>at</strong>en jedoch noch<br />

weitgehend ohne n<strong>at</strong>ionale Konzepte<br />

und Str<strong>at</strong>egien für Lebenslanges Lernen<br />

auskommen müssen – so auch Österreich.<br />

Der vom BVÖ verfasste Länderbericht<br />

konzentrierte sich daher v. a. auf die<br />

Beschreibung der Bibliothekssitu<strong>at</strong>ion in<br />

Österreich allgemein und stellte einige<br />

Bibliotheken vor, die Lernen bereits als<br />

wichtiges Bibliothekskonzept erkannt<br />

und umgesetzt haben.<br />

Die Länderberichte sind auf der Projektwebsite<br />

in englischer Sprache abrufbar:<br />

www.entitlelll.eu/eng/Country-Surveys.<br />

Guidelines<br />

Als praktische Hilfestellung für Bibliotheken<br />

wurden von den Projektpartnern<br />

zudem insgesamt sechs Richtlinien mit<br />

Empfehlungscharakter zur Umsetzung<br />

von Lebenslangem Lernen in Bibliothe-<br />

Expertenworkshop in Graz<br />

ken erstellt, die sich mit den Bereichen<br />

Str<strong>at</strong>egien für Lebenslanges Lernen in<br />

Öffentlichen Bibliotheken, theoretische<br />

Grundlagen zu Bibliotheken und Lebenslangem<br />

Lernen, Planung und Management<br />

von Lernangeboten in Öffentlichen<br />

Bibliotheken, Ressourcen, Evaluierung<br />

von Lernangeboten und Lernumfeld<br />

beschäftigen. Entworfen wurde der Aufbau<br />

der Guidelines bei einem gemeinsamen<br />

Arbeitstreffen in Ljubljana/Slowenien.<br />

Der BVÖ war in Zusammenarbeit mit<br />

dem Bulgarischen Bibliotheksverband<br />

(ULISO) für die Erarbeitung der K<strong>at</strong>egorie<br />

„Ressourcen“ (Finanzierung) zuständig.<br />

Bei der Recherche wurde v. a. auf<br />

eine system<strong>at</strong>ische Zusammenfassung<br />

von diversen Finanzierungsmöglichkeiten<br />

und guten Beispielen von Sponsoring und<br />

Förderung für Bibliotheken Wert gelegt.<br />

Die Modelle dafür wurden aus den verschiedensten<br />

EU-Ländern zusammengetragen.<br />

Alle Guidelines sind Interessierten auf<br />

der Projektwebsite unter www.entit-<br />

lelll.eu/eng/Guidelines zugänglich.<br />

N<strong>at</strong>ionales Meeting<br />

Um die Projektfortschritte und -thesen<br />

auch einem breiten Publikum zu präsentieren,<br />

wurde jede Partnerorganis<strong>at</strong>ion<br />

eingeladen, ein n<strong>at</strong>ionales Meeting zu<br />

organisieren, zu dem ExpertInnen aus<br />

dem Bibliothekssektor geladen wurden.<br />

Das Meeting für Österreich fand im Rahmen<br />

des 30. Österreichischen Bibliothekarstages<br />

in Graz als Expertenworkshop<br />

st<strong>at</strong>t. Nach einer allgemeinen Vorstellung<br />

von ENTITLE wurde auf diesem Treffen<br />

v. a. über den praktischen Nutzen, die<br />

Stärken und Schwächen der Guidelines<br />

diskutiert.<br />

Projektabschluss-<br />

Konferenz<br />

EU-PROJEKT ENTITLE<br />

Die Abschlusskonferenz fand am<br />

16. Oktober 20<strong>09</strong> in Budapest st<strong>at</strong>t und<br />

bot noch einmal die Gelegenheit, sich mit<br />

den ExpertInnen und ProjektpartnerInnen<br />

bei Vorträgen und Workshops direkt auszutauschen<br />

und eine letzte Revision der<br />

Richtlinien und Empfehlungen für Bibliotheken<br />

vorzunehmen. Da das Projekt mit<br />

31. 12. 20<strong>09</strong> ausläuft, wurde auch gemeinsam<br />

über offene Fragen und ein<br />

mögliches Nachfolgeprojekt ber<strong>at</strong>schlagt.<br />

Alle Projektpartner bekundeten Interesse<br />

an einem gemeinsamen, weiterführenden<br />

Nachfolgeprojekt, dessen „Output“ über<br />

eine beschreibende Studie hinausgehen<br />

sollte.<br />

<br />

Projektwebsite mit allen im<br />

Rahmen des Projekts erstellten<br />

M<strong>at</strong>erialien und der<br />

Dokument<strong>at</strong>ion aller Aktivitäten:<br />

www.entitlelll.eu<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

65


30. ÖSTERREICHISCHER BIBLIOTHEKARTAG<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

66<br />

The Ne(x)t Gener<strong>at</strong>ion<br />

100 Vorträge, 1 000 TeilnehmerInnen<br />

aus 27 Ländern, eine Firmenausstellung<br />

mit rund 60 Verlagen, Softwareprodukten<br />

und Bibliotheksdiensten –<br />

das ist die beeindruckende Bilanz des<br />

30. Österreichischen Bibliothekartages,<br />

der heuer unter dem Titel „The<br />

Ne(x)t Gener<strong>at</strong>ion“ vom 15. bis 18.<br />

September 20<strong>09</strong> in der Grazer Stadthalle<br />

st<strong>at</strong>tfand. Erstmals wurde der<br />

Österreichische Bibliothekartag gemeinsam<br />

von VÖB und BVÖ organisiert<br />

und durchgeführt.<br />

Feierliche Eröffnung<br />

Der Kongress begann am 15. September in<br />

der Stadthalle mit einem Festvortrag von<br />

Dr. Rüdiger Wischenbart, Liter<strong>at</strong>urwissenschafter<br />

und Medienber<strong>at</strong>er, sowie Eröffnungsreden<br />

von VertreterInnen der einladenden<br />

Organis<strong>at</strong>ionen. Mag. Roswitha<br />

Schipfer, Vorsitzende des BVÖ, zeigte sich<br />

anlässlich der Eröffnung des Kongresses in<br />

ihrer Rede erfreut über die gemeinsame Veranstaltung<br />

und betonte die Notwendigkeit<br />

von Synergien zwischen Öffentlichen und<br />

Wissenschaftlichen Bibliotheken, denn:<br />

„Bibliotheken, ungeachtet ob öffentlich oder<br />

wissenschaftlich, haben viele gemeinsame<br />

Ziele. Sie bieten einen freien Zugang zu Wissen<br />

und Inform<strong>at</strong>ion, sowohl am realen Ort<br />

Bibliothek als auch durch elektronische und<br />

digitale Angebote. Sie fördern Lese-,<br />

30. Österreichischer Bibliothekartag:<br />

Gemeinsamer Kongress von VÖB und BVÖ 20<strong>09</strong><br />

Medien- und Inform<strong>at</strong>ionskompetenz, Bildung<br />

und Kre<strong>at</strong>ivität, ermöglichen wissenschaftliche<br />

Forschung und tragen wesentlich<br />

dazu bei, hohe Bildungsstandards auch<br />

für ,The Ne(x)t Gener<strong>at</strong>ion’ zu sichern.“<br />

Ganztagesprogramm für<br />

Öffentliche Bibliotheken<br />

An drei Tagen bot der Kongress ein reichhaltiges<br />

Programm mit Vorträgen, Diskussionen<br />

und Exkursionen. Erstmals organisierte<br />

der BVÖ auch ein Ganztagesprogramm für<br />

Öffentliche Bibliotheken. Im Zentrum der<br />

vier Vortragsblöcke für Öffentliche Bibliotheken<br />

standen Online-Angebote für<br />

Autorin: Jana Sommeregger<br />

Rund 60 Verlage, Softwarehersteller<br />

und Bibliotheksdienstleister präsentierten<br />

ihre Angebote auf der Firmenausstellung.<br />

Öffentliche Bibliotheken, die Bibliothek als<br />

Bildungschance für sozial und bildungsfern<br />

benachteiligte Schichten, Interkulturelle<br />

Angebote in Öffentlichen Bibliotheken<br />

sowie die Bibliothek als Ort des Lebenslangen<br />

Lernens, womit vier der derzeit wichtigsten<br />

Trends des Bibliothekswesens zum<br />

Thema gemacht wurden. Roswitha Schipfer,<br />

Christian Hasiewicz und Heike Merschitzka<br />

referierten über Online-Angebote in Öffentlichen<br />

Bibliotheken und zeigten, dass E-<br />

Books, E-Journals und E-Papers längst zum<br />

Alltag von Bibliotheken gehören; Thomas<br />

R<strong>at</strong>hgeb (Medienpädagogischer For-


BEZAHLTE ANZEIGE<br />

schungsverbund Südwest), Silvia Göhring<br />

(ISOP Graz) und Simone Breit (BIFIE Salzburg)<br />

brachten den TeilnehmerInnen die<br />

Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen<br />

in einer kulturell vielfältigen Gesellschaft<br />

näher und Susanne Schneehorst<br />

(Fachkommission im Deutschen Bibliotheksverband),<br />

Be<strong>at</strong>e Wegerer (Büchereien<br />

Wien) und Jana Sommeregger (BVÖ)<br />

berichteten über Themen und Trends der<br />

Interkulturellen Bibliotheksarbeit in<br />

Deutschland und Österreich.<br />

Bibliothekspolitik<br />

für Österreich<br />

Am Ende des reichhaltigen Vortragsprogramms<br />

zeichnete sich ab: Elektronische<br />

Medien gewinnen gegenüber dem klassischen<br />

Buch zunehmend an Bedeutung,<br />

zugleich präsentieren sich Bibliotheken ver-<br />

BVÖ-Vorsitzende Mag. Roswitha<br />

Schipfer: „Bibliotheken tragen wesentlich<br />

dazu bei, hohe Bildungsstandards auch für<br />

,The Ne(x)t Gener<strong>at</strong>ion’ zu sichern.“<br />

30. ÖSTERREICHISCHER BIBLIOTHEKARTAG<br />

mehrt als soziale Orte der Begegnung und<br />

gewinnen so eine neue Qualität. Dazu gehören<br />

freilich auch der entsprechende finanzielle<br />

Rahmen und die aktive Unterstützung<br />

von Bibliotheksstrukturen durch die Politik.<br />

Der Kongress schloss daher am Freitagvormittag<br />

mit einem Podium zur Bibliothekspolitik.<br />

Mag. Gerald Leitner, Geschäftsführer des<br />

BVÖ, stellte die Rahmenbedingungen der<br />

österreichischen Bibliotheken dar und wies<br />

auf die schwierige legistische Situ<strong>at</strong>ion hin.<br />

Leitner verlieh zudem seiner Hoffnung Ausdruck,<br />

dass mit dem vorgelegten Konzept<br />

„Die Zukunft gestalten. Chance Bibliothek“<br />

ein Grundstein für die Neugestaltung des<br />

Bibliothekswesens gelegt wurde. „Die<br />

Zukunft gestalten. Chance Bibliothek“ wird<br />

übrigens auch das Thema des nächsten<br />

gemeinsamen Kongresses von BVÖ und VÖB<br />

sein, der von 26. bis 28. Mai 2010 in der<br />

Österreichischen Akademie der Wissenschaften<br />

in Wien st<strong>at</strong>tfinden wird.<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

67


TAGUNGEN KEBÖ<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

68<br />

KEBÖ-Tagung<br />

Am 24. September tagte in der AK<br />

Niederösterreich in Wien die „Konferenz<br />

der Erwachsenenbildung <strong>Österreichs</strong><br />

(KEBÖ)“. Die Veranstaltung der<br />

bundesweit tätigen Erwachsenenbildungsverbände<br />

– darunter auch der<br />

<strong>Büchereiverband</strong> <strong>Österreichs</strong> – widmete<br />

sich heuer dem Thema „Wie<br />

Erwachsene lernen“.<br />

Entwicklungsmotor Bildung<br />

Als Hausherr begrüßte der<br />

Direktor der AK Niederösterreich,<br />

Mag. Helmut Guth, die<br />

TeilnehmerInnen der Tagung<br />

und ging auf die Bedeutung<br />

der Erwachsenenbildung für<br />

die persönliche und berufliche<br />

Entwicklung der Menschen<br />

ein. Dabei strich er den hohen<br />

Stellenwert der politischen Bildung<br />

für den gesellschaftlichen<br />

Zusammenhalt heraus<br />

und verwies auf die zahlreichen<br />

Angebote und Unterstützungsleistungen<br />

der AK für die ArbeitnehmerInnen.<br />

Unterrichtsministerin Dr. Claudia Schmied<br />

würdigte in ihrer Eröffnungsrede die konstruktive<br />

Zusammenarbeit mit den KEBÖ-<br />

Verbänden, die sich vor allem bei der<br />

Umsetzung des Reformprojekts „Lehre mit<br />

Reifeprüfung“ und beim Abschluss der<br />

mehrjährigen Leistungsvereinbarungen<br />

zeigte. Die Weiterbildungsakademie wurde<br />

von ihr als innov<strong>at</strong>iver Ans<strong>at</strong>z zur Professio-<br />

nalisierung der Erwachsenenbildung hervorgehoben,<br />

der auch für andere Bereiche<br />

des Bildungssystems richtungsweisend sein<br />

könnte.<br />

Wie lernen Erwachsene?<br />

Die Vorträge der Jahrestagung konzentrierten<br />

sich auf das Lernen Erwachsener im<br />

Spannungsfeld von Lernergebnisorientierung<br />

und expansivem Lernen. Denn die<br />

Orientierung an Lernergebnissen, die der-<br />

zeit den Bezugspunkt bei der Entwicklung<br />

eines europäischen Qualifik<strong>at</strong>ionsrahmens<br />

markiert, kann durchaus als Gegens<strong>at</strong>z zu<br />

dem offenen Zugang eines selbstbestimmten<br />

Lernens in der Erwachsenenbildung<br />

gesehen werden.<br />

Dr. Anke Grotlüschen, Professorin für<br />

Erwachsenenbildung in kulturellen und<br />

sozialen Kontexten an der Universität Hamburg,<br />

ging in ihrem Vortrag auf Lernwiderstände<br />

und expansive Lerninteressen ein.<br />

Anhand empirischer Ergebnisse zeigte sie,<br />

dass Lerninteressen in der Auseinandersetzung<br />

mit der sozialen Umwelt und in mehreren<br />

Phasen entstehen. Diese werden<br />

dann weiterverfolgt, wenn das Lernen subjektiv<br />

als sinnvoll erachtet wird und die individuellen<br />

Handlungsmöglichkeiten erweitert.<br />

Demgegenüber bleibt defensives Lernen,<br />

das zumeist auf unbewussten Lernwiderständen<br />

beruht, ineffizient.<br />

Dr. Elke Gruber, Professorin für Erwachsenen-<br />

und Berufsbildung an der Universität<br />

Klagenfurt, referierte über erwachsenenpädagogische<br />

Konzepte zum Lernen<br />

Erwachsener und bot<br />

einen Überblick über die<br />

unterschiedlichen Lerntheorien.<br />

Sie stellte das Lernen im<br />

gesamten Lebenslauf dar und<br />

leitete daraus Herausforderungen<br />

für das Lernen Erwachsener<br />

ab. Damit Lernen als Prozess<br />

zur Erweiterung der<br />

gesellschaftlichen Teilhabe verstanden<br />

werden kann, müsse<br />

Lernen wieder stärker an Bildung<br />

rückgekoppelt werden.<br />

Resümierend hielten die Vortragenden fest,<br />

dass die Lernenden wieder stärker in den<br />

Mittelpunkt der didaktischen Überlegungen<br />

gerückt werden müssen. Um die Kluft zwischen<br />

professionell betreuten TeilnehmerInnen<br />

und Adress<strong>at</strong>Innen, die nicht (mehr) von<br />

den EB-Einrichtungen erreicht werden, zu<br />

verringern, müssen zukünftig Form<strong>at</strong>e entwickelt<br />

werden, mit denen Lerninteressen<br />

besser geweckt und nachhaltig abgedeckt<br />

werden können.<br />

FOTO: KEBÖ/JOHANNES CIZEK


Bibliothek als kritischer<br />

Raum KRIBIBI-Tagung 6. bis 8. November 20<strong>09</strong><br />

Obwohl es Zufall war, dass das 50.<br />

Seminar des Arbeitskreises kritischer<br />

Bibliothekarinnen und Bibliothekare<br />

im Renner-Institut KRIBIBI zeitgleich<br />

mit den StudentInnenprotesten st<strong>at</strong>tgefunden<br />

h<strong>at</strong>te, verriet die inhaltliche<br />

Schwerpunktsetzung dennoch einen<br />

them<strong>at</strong>ischen Zusammenhang: Stellenwert<br />

und Funktion von Bildung<br />

sind nicht nur für die Universitäten,<br />

sondern auch für das Bibliothekswesen<br />

von zentralem Interesse.<br />

Erich Ribolits (Institut für Bildungswissenschaften<br />

der Universität Wien) konst<strong>at</strong>ierte<br />

in seinem Refer<strong>at</strong> „Bildung – Kampfbegriff<br />

oder P<strong>at</strong>hosformel?“, dass der Bildungsbegriff<br />

der Aufklärung schon längst dem Verwertungszwang<br />

gewichen ist, der in der<br />

aktuellen Phase des verstärkten Wettbewerbs<br />

nach genormten, vergleichbaren<br />

(Aus)bildungsprozessen verlangt.<br />

Nikolaus Hamann (Büchereien Wien) problem<strong>at</strong>isierte<br />

die Ungleichheit der Chancen<br />

im Zugang zur Bildung anhand von ca.<br />

80 % der österreichichen Bevölkerung, die<br />

erst gar nicht in Kontakt mit Bibliotheken<br />

kommen. Isabella Bauer, Elisabeth Günther<br />

und Andrea P<strong>at</strong>ek sind die Co-Autorinnen<br />

des Buches „Keine Chance für Lisa Simpson?<br />

Soziale Ungleichheit im Bildungssystem“.<br />

Hrsg. v. Ingolf Erler. Wien 2007. In<br />

ihrem Beitrag „Stolpersteine am Bildungsweg“<br />

orientierten sie sich am Kultursoziologen<br />

Pierre Bourdieu und wiesen darauf hin,<br />

FOTO: JANA SOMMEREGGER<br />

dass neben ökonomischem Kapital auch<br />

kulturelles Kapital (z. B. familiäre Sozialis<strong>at</strong>ion)<br />

und soziales Kapital (z. B. Netzwerke)<br />

Bildungskarrieren bedingen. In vier Arbeitsgruppen<br />

(kritische Medien – kritische<br />

Bibliotheksarbeit – kritischer Zustand des<br />

Bibliothekswesens? – kritischer Blick auf<br />

Zugangsbarrieren) setzten sich die SeminarteilnehmerInnen<br />

mit den Voraussetzungen<br />

für Bibliotheksarbeit auseinander und<br />

versuchten eine Standortbestimmung kritischen<br />

Engagements. Die Folgen der Wirtschaftskrise<br />

werden sich in Zukunft durch<br />

knappere Budgets bei gleichzeitig zu<br />

erwartender stärkerer Benutzung der<br />

Bibliotheken bemerkbar machen. In der Bildung<br />

erfüllen die Bibliotheken eine Doppelfunktion:<br />

Neben dem Angebot von (vor<br />

allem im Arbeitsprozess) verwertbarem Wis-<br />

KRIBIBI TAGUNGEN<br />

Autor: Heimo Gruber<br />

Heimo Gruber beendete<br />

mit dem Seminar seine<br />

Koordin<strong>at</strong>ionstätigkeit des<br />

Arbeitskreises und wurde<br />

von Dr. Michael Ludwig<br />

mit der Ehrenmedaille der<br />

SPÖ für besondere<br />

Verdienste um die österreichische<br />

Sozialdemokr<strong>at</strong>ie<br />

ausgezeichnet.<br />

sen muss emanzip<strong>at</strong>orische<br />

Bildung (und eine ihr entsprechende<br />

Medienauswahl)<br />

bewusst vorangetrieben<br />

werden.<br />

Maria Kühn-Ludewig und<br />

Frauke Mahrt-Thomsen stellten<br />

die Arbeit der deutschen<br />

bibliothekarischen Initi<strong>at</strong>ivgruppe Akribie<br />

(Arbeitskreis kritischer BibliothekarInnen)<br />

vor, die durch eine bemerkenswerte Publik<strong>at</strong>ionstätigkeit<br />

und regelmäßige Auftritte auf<br />

den Bibliothekstagen Akzente setzt.<br />

Nicht zuletzt ist es dem KRIBIBI-Arbeitskreis<br />

bei seinem Jubiläumsseminar gelungen,<br />

neuen Schwung für die bevorstehende<br />

Tätigkeit zu nehmen. Die Verantwortung<br />

für Gestaltung und Koordinierung der<br />

zukünftigen Arbeit h<strong>at</strong> ein engagiertes<br />

Team übernommen: Monika Bargmann,<br />

Birgit Kramreither, Anna Schubert, Jana<br />

Sommeregger, Sandra Sparber und Nikola<br />

Staritz werden dafür sorgen, dass von KRI-<br />

BIBI weiterhin Impulse ausgehen, die die<br />

österreichische Bibliothekslandschaft bereichern<br />

– alles Gute und auf viele weitere<br />

Jahre!<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

69


TAGUNGEN Landesverbände<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

70<br />

FOTO: LAND OÖ<br />

TagungenTagungenTagun<br />

genTagungenTagungen<br />

Fachtagung<br />

des Landes Oberösterreich<br />

Vom Refer<strong>at</strong> Erwachsenenbildung des<br />

Landes Oberösterreichs wurde am<br />

3. Oktober 20<strong>09</strong> zum vierten Mal eine<br />

Fachtagung für die MitarbeiterInnen der<br />

Öffentlichen Bibliotheken in Oberösterreich<br />

durchgeführt. Das Thema der Tagung<br />

lautete heuer „Bibliothek betrifft: Begegnungen“.<br />

Eröffnet wurde die Tagung traditionell mit<br />

dem Liter<strong>at</strong>ur-Café mit einer Lesung von<br />

Frau Dr. Edith Kneifl. Die Fachvorträge<br />

wurden eröffnet von Dr. Reinhard Ehgartner,<br />

Geschäftsführer des Österreichischen<br />

Bibliothekswerks. Grundbedürfnis nach<br />

Begegnung wird in unserer Zeit wieder<br />

stärker, die Bibliotheken leisten ständig<br />

persönliche Begegnungen. Ehgartner<br />

erklärte: „Die Bibliothek kann das Band in<br />

der bunten Gesellschaft sein. Wo jeder das<br />

eigene sein lassen kann, wo jeder daran<br />

wachsen kann.“ Das tolle Programm zur<br />

Liter<strong>at</strong>urvermittlung und Leseförderung<br />

für Kinder „Spurensuche in der Bücherei“<br />

von Frau Mag. scheinungen vor und erzählte uns von<br />

Martina Rényi ihrer praktischen Arbeit.<br />

(Mitarbeiterin der Diese Fachtagung h<strong>at</strong> mit und durch<br />

Büchereien Wien) unsere Begegnungen gelebt!<br />

begeisterte auch<br />

Michaela Ritt<br />

die TeilnehmerInnen<br />

der Bibliotheksfachtagung.<br />

Landesbüchereitag in Baden<br />

Horst P<strong>at</strong>enge, Lei- Bei kaiserlichem Wetter lud der Landester<br />

der Fachstelle verband NÖ Bibliotheken in Zusammenar-<br />

für k<strong>at</strong>holische Bübeit mit der Stadtbücherei und Stadtgechereiarbeit<br />

des meinde Baden zum Landesbüchereitag in<br />

Bistums Mainz und die einstige Sommerresidenz des habsbur-<br />

der Bücherei am Dom, begeisterte mit seigischen Hofes. Nach der Begrüßung durch<br />

ner bildhaften und tiefgründigen Sprache die Badener Bürgermeisterin Frau LAbg.<br />

und zog die TeilnehmerInnen in seinen Erika Adensamer und Eröffnung der<br />

Bann. Nach der Mittagspause stellte Tagung durch Lanöb-Vorsitzende Claudia<br />

DI Barbara Smrzka vom BVÖ die Zielgrup- Silberbauer erwartete die Bibliothekarinpenarbeit<br />

(von XXS bis XXL) für Kinder nen und Bibliothekare aus Niederöster-<br />

und Jugendliche in Öffentlichen Biblioreich ein vielseitiges Programm im Semitheken<br />

vor. Elfie Zugsberger, die enganarhotel Caruso. Neben Aktionen rund<br />

gierte Leiterin von mehreren Liter<strong>at</strong>urge- ums Buch, Motiv<strong>at</strong>ion zum Lesen mit viesprächskreisen,<br />

ließ uns an ihrer tollen<br />

Arbeit teilhaben.<br />

len innov<strong>at</strong>iven Projekten über Bildungs-<br />

Es gab viele<br />

wertvolle Anregungen,<br />

Tipps<br />

und Erfahrungen<br />

für unterschiedlicheLiter<strong>at</strong>urgesprächskreise.<br />

Zum Schluss<br />

stellte Frau Mag.<br />

Fürstelberger<br />

von der BuchhandlungFürstelbergerausgewählteNeuer-<br />

Prof. Adalbert Melichar, Bü-Dir. Prof. Magdalena Pisarik,<br />

BGM LAbg. Erika Adensamer, Lanöb-Vorsitzende Claudia Silberbauer,<br />

Dr. Angela Apel (Kultur-Abt. der NÖ LReg.)<br />

FOTO: SUROVIC


er<strong>at</strong>ung in Öffentlichen Bibliotheken, die<br />

Möglichkeit, Hörbücher digital zu entlehnen<br />

mittels „Onleihe“, gab es auch viele<br />

praktische Auflockerungsübungen, z. B.<br />

über die Grundlagen der Werbegrafik mit<br />

lehrreichen Tipps sowie am Samstag Spiele<br />

mit der Sprache und n<strong>at</strong>ürlich die fesselnde<br />

Lesung mit Christoph Mauz sowie<br />

die Vorstellung des Kinderbuchprogramms<br />

vom Residenz Verlag. Bei der anschließenden<br />

Generalversammlung wurde einstimmig<br />

die Wahl von Frau Büchereidirektorin<br />

Prof. Magda Pisarik als zweite Vorsitzende<br />

des Lanöb beschlossen, Herr Robert<br />

Mech, der in dieser Funktion bisher tätig<br />

war, verbleibt aber weiterhin im Vorstand.<br />

Im Anschluss wurde unsere Vorsitzende<br />

Claudia Silberbauer zu ihrem 25-jährigen<br />

Dienstjubiläum geehrt und ihre verdienstvolle<br />

Arbeit für die niederösterreichischen<br />

Bibliotheken in einer Laud<strong>at</strong>io von Ehrenvorsitzendem<br />

Prof. Adalbert Melichar<br />

gewürdigt.<br />

Ein Heurigen- und der Casino-Besuch bildeten<br />

einen stimmungsvollen Rahmen<br />

und ein Stadtspaziergang den Tagungsausklang.<br />

Be<strong>at</strong>rice Hrusa<br />

St. Pölten besucht Linz<br />

60 Bibliothekarinnen und Bibliothekare<br />

aus 18 Bibliotheken: Obritzberg, Obergrafendorf,<br />

Inzersdorf, Pöchlarn, Kirchberg/Pielach,<br />

Gutenbrunn, Ruprechtshofen,<br />

Wieselburg, Texing, Steinakirchen,<br />

Eur<strong>at</strong>sfeld, St. Peter, Ernsthofen, Langenhart,<br />

Haidershofen, Arbesbach und Rapottenstein<br />

besuchten am 26. September die<br />

Kulturhauptstadt Linz. Die jährlich st<strong>at</strong>tfindende<br />

Studienfahrt führte uns zuallererst<br />

in den Wissensturm gegenüber dem<br />

Bahnhof der Stadt Linz. In zwei Führungen<br />

durften wir den Ausblick vom Dach<br />

des Turmes bei prachtvollem Wetter genießen.<br />

Die großzügig und modern gestal-<br />

FOTO: LADISLAUS KELEMEN<br />

tete Bibliothek und die Volkshochschule<br />

wurden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

mit Interesse besichtigt. Die neu<br />

gestaltete Kinderbibliothek wurde zu<br />

Nachahmungszwecken genauestens unter<br />

die Lupe genommen. Für die künstlerische<br />

Gestaltung der Menschen mit Behinderung<br />

in den Gängen des Turmes fanden<br />

alle großes Lob. Nach diesem visuellen<br />

Genuss durften wir das Mittagessen beim<br />

Kirchenwirt am Pöstlingberg einnehmen.<br />

Die Fahrt mit der Grottenbahn wurde mit<br />

Erinnerungen aus der Kindheit verbunden.<br />

Den Abschluss gab es beim Heurigen in<br />

St. Valentin, der kulinarische Genüsse auf<br />

den Tisch zauberte. Alles in allem ein Tag<br />

der „GeNüsse“ an einem Samstag im<br />

Herbst für viele ehrenamtliche Bibliothe-<br />

Landesverbände TAGUNGEN<br />

karinnen und Bibliothekare, gefördert von<br />

der Kulturabteilung des Landes Niederösterreich.<br />

Gerlinde Falkensteiner<br />

25 Jahre LVBB<br />

Am 19. Oktober 20<strong>09</strong> fand im Burgenländischen<br />

Landesmuseum Eisenstadt die<br />

Jubiläumsfeier für das 25-jährige Bestehen<br />

des Landesverbandes Burgenländischer<br />

BibliothekarInnen st<strong>at</strong>t. Gleichzeitig<br />

eröffneten wir das Lesefestival „Österreich<br />

liest. Treffpunkt Bibliothek“ und machten<br />

auf die zahlreichen Veranstaltungen in<br />

Burgenlands Bibliotheken aufmerksam.<br />

Die Vorsitzende des LVBB, Petra Schmögner,<br />

begrüßte unsere Gäste, honorige Per-<br />

FOTO: ROLAND MÜHLBERGER<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

71


TAGUNGEN Landesverbände<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

72<br />

sönlichkeiten aus Politik, Erwachsenenbildung<br />

und die aus dem ganzen Land angereisten<br />

BibliothekarInnen, mit einer fulminanten<br />

Rede, die aus Herz und Hirn<br />

bestand. Anschließend brachte Herr Kulturlandesr<strong>at</strong><br />

Helmut Bieler seine Wertschätzung<br />

für die großteils ehrenamtliche<br />

Arbeit der BüchereimitarbeiterInnen zum<br />

Ausdruck und beteuerte uns feierlich seine<br />

Unterstützung. Herr Mag. Gerald Leitner,<br />

Geschäftsführer des BVÖ und Präsident<br />

der Europäischen Bibliothekarsverbände,<br />

hielt die feierliche Festrede und ehrte<br />

langjährige ehrenamliche BibliothekarInnen<br />

mit der silbernen Nadel des BVÖ und<br />

einer Urkunde. Rita Skultéty, ein junges<br />

Multitalent aus Ungarn, verlieh der Feier<br />

den festlichen musikalischen Rahmen am<br />

Vibraphon. Um auch die Lachmuskeln<br />

nicht zu kurz kommen zu lassen, hielt Gerhard<br />

Altmann eine Lesung, die mit einem<br />

Rap über den burgenländischen Wein<br />

begann. Weiters las er aus seinen Büchern<br />

„Grenadiermarsch“ und „hianaungraud“,<br />

ebenso amüsant wie auch nachdenklich<br />

stimmend. Den Abschluss gestaltete er mit<br />

einem Gedicht von Herta Kräftner. Im<br />

Anschluss wurden die Gäste zu einem liebevoll<br />

gestalteten Buffet eingeladen.<br />

Nachdem unsere Mägen genussvoll<br />

gefüllt waren, durften wir noch eine<br />

höchst interessante Führung durch die<br />

Ausstellung „Fall des eisernen Vorhangs“<br />

besuchen. Gestaltet wurde diese von Frau<br />

Dr. Pia Bayer und Herrn Mag. Dieter Szorger,<br />

äußerst ansprechend vor allem durch<br />

persönliches Bild- und Filmm<strong>at</strong>erial. Mit<br />

Schmankerln und Wein bei einem urigen<br />

Heurigen ließ man den ereignisreichen Tag<br />

ausklingen.<br />

Karin Gruber<br />

Herbsttagung des Diözesanen<br />

Bibliotheksrefer<strong>at</strong>es Innsbruck<br />

Am 25. September folgten 185 Biblio-<br />

theksmitarbeiterInnen aus 81 Bibliotheken<br />

Nord- und Osttirols der Einladung zur<br />

Herbsttagung mit dem Titel „Wir lesen die<br />

Welt. Globales Lernen in und mit kritischer<br />

Liter<strong>at</strong>ur.“<br />

Sie kamen in den Genuss eines bunten,<br />

anregenden und inform<strong>at</strong>iven Programms,<br />

zusammengestellt von Josef Kofler vom<br />

Bibliotheksrefer<strong>at</strong> der Diözese Innsbruck.<br />

In den einleitenden Worten wies Pf.<br />

Sebastian Huber OPraem auf die Gemeinsamkeiten<br />

von Globalisierung und Ökumene<br />

hin und gab der Hoffnung Ausdruck,<br />

dass der interkulturelle Dialog ein<br />

aufbauender und weiterführender sei.<br />

Frau LR Dr. Ren<strong>at</strong>e Palfrader bedachte in<br />

ihrer Ansprache die Bibliotheksarbeit mit<br />

lobenden Worten, Frau Mag. Elisabeth<br />

R<strong>at</strong>hgeb, Seelsorgamtsleiterin der<br />

Diözese, stellte in herzlicher Art fest:<br />

„Lesen macht süchtig, nicht umsonst<br />

heißt es Lesestoff ... also: ,dealen’ Sie weiter,<br />

liebe BibliothekarInnen, und lassen Sie<br />

sich dabei oft von den Lesern erwischen!“<br />

Spannende Vorträge erwarteten die Teilnehmer<br />

von Mag. Christine Enzinger, Teilnehmerin<br />

des Projekts „Hickman auf salzburgerisch“,<br />

Dr. Sibylle Auer, Bildungsreferentin<br />

vom Welthaus Innsbruck, und<br />

Mag. Veronika Knapp von „Südwind“.<br />

Mit liebevoll ausgesuchten Geschenken<br />

und anerkennenden Worten wurden nach<br />

der Pause langjährige Bibliotheksmitarbei-<br />

terInnen geehrt. Der Vorstand des Diözesanen<br />

Bibliotheksrefer<strong>at</strong>es wurde mit großer<br />

Mehrheit wiedergewählt, als neues<br />

Mitglied konnte Elfriede Strigl begrüßt<br />

werden.<br />

Was, die Tagung geht schon dem Ende zu?<br />

Beim gemeinsamen Mittagessen, zu dem<br />

das Bibliotheksrefer<strong>at</strong> eingeladen h<strong>at</strong>te,<br />

bot sich noch Gelegenheit, das Gehörte<br />

auszutauschen, neue Projekte zu planen<br />

und alte Bekanntschaften zu pflegen. Ein<br />

herzliches „Vergelt’s Gott“, es war wieder<br />

einmal ein voll und ganz gelungener Tag.<br />

Claudia Winkler<br />

IBT-Bildungsfahrt und Jahreshauptversammlung<br />

Die Kunde von der tollen Bibliothek in der<br />

Stadt Salzburg erreichte auch das etwas<br />

abgelegene Tirol. Voller Begeisterung<br />

machten sich im Oktober 60 Mitarbeiterinnen<br />

und eine Handvoll Mitarbeiter aus<br />

der Bibliotheksszene mit zwei Bussen auf<br />

gen Osten.<br />

Schon beim Eingang zur neuen Stadtbibliothek<br />

fiel uns das Mitarbeiterservice<br />

auf. Als wir uns fragesuchend umschauten,<br />

wurden wir nämlich sofort angesprochen<br />

und charmant weitergeleitet. In<br />

gewinnender Art führte uns dann der Leiter<br />

Dr. Helmut Windinger durch sein neues<br />

Reich in Lehen. Nicht nur der ominöse rote<br />

FOTO: ALBIN MARIACHER


FOTO: JOSEF RUETZ<br />

Teppich überraschte, sondern auch das<br />

offene Raumkonzept. Jede/r konnte<br />

Anregungen und Ideen für seine eigene<br />

Bibliothek mitnehmen. Zum Schluss verweilten<br />

wir noch bei der Selbstverbuchung.<br />

Nach der kurzweiligen Führung<br />

bedankten wir uns beim Leiter mit einem<br />

typischen Tiroler Bschoad-Sackl.<br />

Nach einer Stärkung im Gablerbräu (ältes-<br />

tes Gasthaus in Salzburg) wurde die Jahreshauptversammlung<br />

abgehalten, in der<br />

wir auf ein aktives Vereinsjahr zurückblickten.<br />

Themen für 2010 werden die Zertifizierung<br />

und die Bibliotheksstandards sein.<br />

Am Nachmittag begleitete uns Dr. Johann<br />

Lettner, der ehemalige Leiter der Stadtbücherei<br />

Salzburg, auf einen kulturellen Spaziergang<br />

durch die Altstadt. Es gab keine<br />

Ecke, wo er nicht eine Geschichte wusste,<br />

die man nicht im Kulturführer findet.<br />

Ein besonderer Dank noch an die Diözese<br />

Salzburg, die diese Fahrt unterstützte.<br />

Josef Ruetz<br />

Landesbüchereitagung Salzburg<br />

Fast 150 BibliothekarInnen folgten der<br />

Einladung des Landes, des Refer<strong>at</strong>es für<br />

Bibliotheken und Leseförderung der Erzdi-<br />

FOTO: LANDESPRESSEBÜRO SALZBURG/OTTO WIESER<br />

özese sowie des Bibliothekarsverbandes<br />

Salzburg zur Landesbüchereitagung am<br />

12. und 13. November 20<strong>09</strong> in St. Virgil.<br />

Eröffnet wurde die Tagung von der ressortzuständigen<br />

Landeshauptfrau Mag. a Gabi<br />

Burgstaller, die auch den frisch ausgebildeten<br />

Bibliothekarinnen gr<strong>at</strong>ulierte.<br />

Über „die Vermessung der Männer“ sprach<br />

Tomas Friedmann. In der anschließenden<br />

Podiumsdiskussion diskutierten Peter<br />

Baier-Kreiner, Tomas Friedmann, Johannes<br />

Schweighofer (Bürgermeister von Ebenau)<br />

Landesverbände TAGUNGEN<br />

und Thomas Weninger (Buchhändler)<br />

unter der Moder<strong>at</strong>ion von Dr. in Christina<br />

Repolust über „Männer – Lesen – Bibliotheken“.<br />

Verena Lenes entführte in die weite Welt<br />

des Wissens zum Thema Inform<strong>at</strong>ionskompetenz<br />

im Internet. Am Nachmittag gab es<br />

Workshops zu den Themen Buben und<br />

Bücher, Bücherhelden, Männer sind Kinder<br />

mit langen Hosen, Was Männer gerne<br />

lesen und Die weite Welt des Wissens.<br />

Über Trends und Notwendigkeiten in der<br />

Basisbildung sprach Brigitte Bauer vom<br />

abc-Basisbildungszentrum Salzburg.<br />

Inform<strong>at</strong>ionen und Impulse gab es vom<br />

<strong>Büchereiverband</strong> <strong>Österreichs</strong> und vom<br />

Österreichischen Bibliothekswerk sowie<br />

von den Fachstellen in Salzburg. Abgerundet<br />

wurde das Programm mit einer Lesung<br />

der Frau Ava-Liter<strong>at</strong>urpreisträgerin 20<strong>09</strong><br />

Marjana Gaponenko.<br />

Die Dokument<strong>at</strong>ion dieser Tagung<br />

erscheint demnächst in der Schriftenreihe<br />

„M<strong>at</strong>erialien zur Weiterbildung im Land<br />

Salzburg“ und kann unter folgender<br />

Adresse herunter geladen werden:<br />

http://bildung.salzburg.<strong>at</strong>/erwachsenenbildung_m<strong>at</strong>erialien.htm.<br />

Herlinde Lugstein<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

73


BIBLIOTHEKEN IN ÖSTERREICH K<strong>at</strong>zelsdorf/Angerberg<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

74<br />

FOTO: Z.V.G.<br />

Bibliotheken in Österreich<br />

Bücherei im G’wölb K<strong>at</strong>zelsdorf/<br />

Leitha<br />

Am Bibliothekskongress 2008 (Architektur<br />

des Geistes) in Linz machte es in meinem<br />

Kopf „klick!“ und ich begann, „meine“<br />

Bücherei mit anderen Augen zu betrachten.<br />

Sah sie nicht aus wie ein Archiv? Jeder<br />

„kleine“ (= ehrenamtliche) Bibliothekar<br />

kennt diese Situ<strong>at</strong>ion, die nur daraus entsteht,<br />

dass man anfangs froh war, einen<br />

Träger zu haben, der ein Kämmerchen zur<br />

Verfügung stellte und wenigstens eine<br />

positive Einstellung zur Bücherei h<strong>at</strong>te. Wir<br />

mühten uns drei Jahre mit Ikea-Regalen in<br />

einem 40 m2 -Kellerraum ab, bevor wir barrierefrei<br />

in einen Hoftrakt (= Gewölbe) mit<br />

85 m2 übersiedeln konnten, wo in den vergangenen<br />

10 Jahren unser Bestand auf<br />

9 000 Medien anwuchs.<br />

In diesem Hoftrakt befinden sich noch weitere<br />

Räumlichkeiten, die wir gerne bezogen<br />

hätten. Wir ersuchten darum und legten<br />

der Gemeinde ein fertiges Konzept vor<br />

– mit der Versicherung, dass keine weiteren<br />

Kosten entstehen würden! Trotzdem mussten<br />

wir bis zum Sommer 20<strong>09</strong> um die<br />

Genehmigung bangen. Die Freiwilligen<br />

schafften in nur zwei Wochen den Regalbau<br />

samt Einrichtung und Inventur ...<br />

Wie sieht unsere Bibliothek<br />

nun aus? Wir haben insgesamt<br />

190 m2 zur Verfügung,<br />

neben drei Bibliotheksräumen<br />

(141 m2 ) gibt es die<br />

WC-Anlage, Vorraum, Abstellraum<br />

und Küche. Im<br />

Hauptraum ist der Empfang,<br />

Spielothek, Videothek<br />

und ein großzügiger Kinderbereich<br />

(KiGa und VS).<br />

Im zweiten Raum befindet sich die Bibliothek<br />

des Wissens für Jung und Alt, die<br />

zugleich einen Durchgang zur Jugendbücherei<br />

(ab 10 Jahren) bildet. Den dritten<br />

Raum nennen wir Lese-Oase; dort steht<br />

Belletristik für Erwachsene.<br />

Man kann zufrieden sein, denn auch mit<br />

Billigregalen kann man arbeiten, wenn man<br />

muss. Und die Haupt<strong>at</strong>traktion sind doch<br />

die Bücher ...<br />

Anna Grandits<br />

Jukie-Bücherei Angerberg<br />

Am 11. Oktober wurde gemeinsam mit der<br />

Schule die Jukie-Bücherei in den Räumlichkeiten<br />

der neuen Schule eröffnet.<br />

Unser Medienangebot umfasst neuerdings<br />

neben den Jugend- und Kinderbüchern<br />

auch Erwachsenenliter<strong>at</strong>ur.<br />

Im Rahmen der Aktionswoche<br />

„Österreich liest. Treffpunkt<br />

Bibliothek“ wurde die<br />

Eröffnung der Bücherei mit<br />

diversen Veranstaltungen<br />

gleich gebürtig mitgefeiert.<br />

Am 28. Oktober durften wir<br />

schließlich noch Vertreter<br />

der Gemeinde und diverse<br />

Partner willkommen heißen. Nach stimmungsvollen<br />

Harfenklängen von Petra Osl<br />

stellte Leiterin Sylvia Noyan die Bücherei<br />

und ihr Team vor. Nur durch das enorme<br />

Engagement der zwölf Jukie-Mitarbeiter<br />

konnte dieses Bücherei-Projekt ins Leben<br />

gerufen und umgesetzt werden. Die Bibliotheksleiterin<br />

betonte bei der Eröffnungsveranstaltung<br />

auch die gute Zusammenarbeit<br />

mit der Volksschule durch drei LehrerInnen,<br />

die während der Schulzeit die<br />

schulbibliothekarische Betreuung der Kinder<br />

übernehmen. Weiterer Dank galt dem<br />

Bürgermeister und dem Gemeinder<strong>at</strong>, der<br />

sich für diesen wunderschönen Bibliotheksraum<br />

und auch die Möglichkeit dieser<br />

tollen Ausst<strong>at</strong>tung entschieden h<strong>at</strong>. Der<br />

Bürgermeister Walter Osl betonte die gute<br />

Zusammenarbeit bei der räumlichen Konzeption<br />

zwischen Architekt und Büchereiteam,<br />

die dieses gelungene Ambiente<br />

ermöglichten. Einige Jukie-Mitarbeiter<br />

stellten die einzelnen Lesebereiche durch<br />

eine ungewöhnliche Methode vor: Beim<br />

sogenannten „Regal-Lesen“ wurde die<br />

geniale Idee unseres neuseeländischen<br />

Mitarbeiters umgesetzt. Alle Anwesenden<br />

zeigten sich begeistert und das Buffet rundete<br />

den gelungenen Abend ab.<br />

Sylvia Noyan<br />

FOTO: Z.V.G.


FOTO: Z.V.G.<br />

Im Blickpunkt von<br />

Veranstaltungen<br />

Öffentliche Bücherei H<strong>at</strong>ting<br />

Aus aktuellem Anlass präsentierte die<br />

Öffentliche Bücherei H<strong>at</strong>ting mit der Schützenkompanie<br />

H<strong>at</strong>ting einen Vortrag von<br />

Univ.-Doz. Dr. Meinrad Pizzinini: „Zwischen<br />

Mythos und Wahrheit. Andreas Hofer und<br />

seine Zeit um 18<strong>09</strong>.“<br />

Der langjährige Direktor des Museum Zeughaus<br />

in Innsbruck und Spezialist für Andreas<br />

Hofer wurde seinem Ruf in jeder Hinsicht<br />

gerecht. Sein Dia-Vortrag zeigte uns keinen<br />

Übermenschen, keinen Helden, dafür aber<br />

einen heim<strong>at</strong>treuen Menschen, der, so gut<br />

er es konnte, für seine Überzeugung eingetreten<br />

war.<br />

Das Bild des vielgepriesenen Helden wurde<br />

etwas entstaubt, dadurch wurde Andreas<br />

Hofer aber in keiner Weise beschädigt, im<br />

Gegenteil. Dr. Meinrad Pizzinini h<strong>at</strong> auf<br />

seriöse sowie symp<strong>at</strong>hische Art einen Menschen<br />

und seine Zeit um 18<strong>09</strong> dargestellt,<br />

dem sehr viel und manchmal zu viel abverlangt<br />

wurde.<br />

FOTO: Z.V.G.<br />

Im Blickpunkt<br />

Der Publikumsandrang<br />

hielt sich mit ca. 30 Personen<br />

zwar in Grenzen,<br />

doch zusammen mit<br />

unserem Bürgermeister<br />

Friedrich Schöpf kann<br />

man von einem sehr<br />

interessierten Auditorium<br />

sprechen. Ein reger<br />

Meinungsaustausch<br />

fand anschließend bei<br />

einem sehr guten Buffet<br />

st<strong>at</strong>t, das uns Petra Unterweger spendiert<br />

h<strong>at</strong>.<br />

Ein Dankeschön gebührt auch der Buchhandlung<br />

und Verlagsanstalt Tyrolia für ihre<br />

große Unterstützung.<br />

Ady Troppmair<br />

Bücherei Bad Schallerbach<br />

Im Rahmen der Landesgartenschau Botanica<br />

20<strong>09</strong> fand am Sonntag, den 13. September<br />

ein großer Blumenkorso st<strong>at</strong>t, an<br />

dem sich auch unsere Bibliothek beteiligte.<br />

Als Motiv wählten wir einen Bücherwurm,<br />

Veranstaltungen/Jubiläen IM BLICKPUNKT<br />

Sabine Blauhut<br />

der von einem Oldtimer-Traktor, Baujahr<br />

1954 gezogen wurde. Unser Wurm h<strong>at</strong>te die<br />

st<strong>at</strong>tliche Größe von drei Metern Länge und<br />

2,65 Metern Höhe. Ca. 10 000 Dahlien, die<br />

von unseren MitarbeiterInnen und vielen<br />

fleißigen HelferInnen gesteckt wurden,<br />

machten unseren Bücherwurm zu einem<br />

Highlight dieser Veranstaltung. Bei einer<br />

geschätzten Zuschauerzahl von ca.<br />

25 000 Menschen ist jetzt unsere Bibliothek<br />

weit über die Gemeindegrenzen bekannt!<br />

Marianne Huemer<br />

Jubiläen<br />

Bibliothek St. Martin<br />

Am 13. September feierte die „bibliothek st.<br />

martin“ ihren 30-jährigen Bestand. Viele<br />

Kinder lauschten begeistert den Märchen<br />

der oberösterreichischen Märchenerzählerin<br />

Claudia Edermayer, während die Erwachsenen<br />

bei der Festagape mit vielerlei Kulinarischem<br />

verwöhnt wurden. Der Klosterneuburger<br />

Kulturstadtr<strong>at</strong>, Mag. Roland Honeder,<br />

bedankte sich bei der Pfarre für die<br />

Beherbergung dieser wichtigen<br />

Kultureinrichtung und<br />

hob die kompetente Arbeit<br />

der Bibliothekarinnen und<br />

Bibliothekare besonders<br />

hervor. Er lobte die erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit der<br />

Bibliothek mit den Kindergärten<br />

und Schulen der<br />

Stadt, die für den Aufbau<br />

der Lesekompetenz der<br />

Klosterneuburger Kinder<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

75


IM BLICKPUNKT Jubiläen<br />

Büchereiperspektiven <strong>04</strong>/<strong>09</strong><br />

76<br />

FOTO: GÜNTHER VANEK<br />

wichtig sei. Frau Ingrid Kainzner, die Leiterin<br />

des Kirchlichen Bibliothekswerks der Erzdiözese<br />

Wien, überreichte Frau Maria Lehner<br />

eine Ehrenurkunde für die 30-jährige Leitung<br />

der Bibliothek.<br />

Uschi Swoboda<br />

20 Jahre ÖB Kro<strong>at</strong>isch Minihof<br />

Als Auftakt zur Aktion „Österreich liest.<br />

Treffpunkt Bibliothek“ feierte die ÖB der<br />

Jungen Initi<strong>at</strong>ive Kro<strong>at</strong>isch Minihof am<br />

17. Oktober 20<strong>09</strong> ihr „20-Jahr-Jubiläum“.<br />

Die Veranstaltung im Alten Pfarrhof stand<br />

unter dem Ehrenschutz eines bekannten<br />

Minihofers – BM Mag.<br />

Norbert Darabos –,<br />

welcher auch persönlich<br />

anwesend war.<br />

Außerdem konnten<br />

zahlreiche weitere<br />

Ehrengäste wie MinR<br />

Dr. Silvia Adamek<br />

(bm:ukk), Dr. Pia<br />

Bayer (Bgld. LR), Karla<br />

Stifter und Elfi Frank<br />

als VertreterInnen des<br />

LVBB sowie der Vizebürgermeister<br />

und der<br />

Ortsvorsteher begrüßt<br />

werden. Das zweisprachige Programm,<br />

musikalisch umrahmt vom Blockflötenkonsort<br />

„s frulami“,<br />

fand seinen<br />

Höhepunkt in<br />

einer schwungvollen<br />

Lesung von<br />

Jutta Treiber. Bei<br />

dieser Gelegenheit<br />

wurde das<br />

jüngste Projekt<br />

der Bibliothek<br />

„Zweisprachigkeit<br />

in der Bibliothek“<br />

präsentiert, wel-<br />

FOTO: MARIJANA KUZMITS<br />

ches sich mit dem Ausbau und der Vermittlung<br />

von burgenländisch-kro<strong>at</strong>ischen<br />

Medien und der Vernetzung mit anderen<br />

zweisprachigen Bibliotheken und Institutionen<br />

beschäftigt. Im Anschluss an die gelungene<br />

Veranstaltung wurden die Gäste zum<br />

Buffet mit bgld. Schmankerln und Weinen<br />

geladen und h<strong>at</strong>ten außerdem die Gelegenheit,<br />

die Ausstellung „20 Jahre Bibliothek“<br />

zu besichtigen.<br />

Andrea Karall<br />

60 Jahre Bücherei Neufeld/Leitha<br />

Vor 60 Jahren, im Jahr 1949, wurde die<br />

Gemeindebücherei Neufeld/Leitha gegründet.<br />

Sie ist damit die zweitälteste Gemein-<br />

debücherei im Burgenland. Aus diesem<br />

Anlass fand am 3. Oktober eine Festveranstaltung<br />

im Kulturzentrum Dr. Fred Sinow<strong>at</strong>z<br />

st<strong>at</strong>t: Bürgermeister Michael Lampel<br />

hielt die Festrede, Büchereileiterin Leopoldine<br />

Slavetinszky sprach die Begrüßungsworte.<br />

Der bekannte Liter<strong>at</strong>ur-Detektiv<br />

Dietmar Grieser las aus seinem neuen Buch<br />

„Der Onkel aus Preßburg – Auf österreichischen<br />

Spuren durch die Slowakei“. Für<br />

die musikalische Untermalung sorgte Ferdinand<br />

Habersak mit seinen Musikern, eine<br />

Ausstellung über die zahlreichen Aktivitäten<br />

der Bücherei rundete das Programm ab.<br />

Leopoldine Slavetinszky<br />

FOTO: Z.V.G.

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