Besteuerung der Einkünfte natürlicher Personen ... - AHK Bulgarien

Die vorschüssige Besteuerung wird nicht mehr mit einem Beleg für die ausgezahlten
Beträge und einer Dienstbescheinigung dokumentiert, wie es vor der Änderung des
EStG vom 01.01.2008 der Fall war.
Die Bemessungsgrundlage für die Jahressteuer wird nunmehr nach Art. 24 EStG
gebildet. Wir möchten darauf hinweisen, dass das zu versteuernde Einkommen die
Einkünfte gemäß Abs. 2 desselben Artikels nicht mit umfasst, und zwar einmalige
Hilfeleistungen in Geld oder Erwerbe in Naturalien bis zu einer bestimmten Höhe.
Hier ist jedoch zu konkretisieren, dass die Vorschriften des Arbeitsgesetzbuchs über
die besonderen Erwerbe und die Steuerbefreiung auf Personen, die nach
Geschäftsführungs- oder Aufsichtsverträgen beschäftigt werden, nicht anzuwenden
sind.
Es entfällt auch die Pflicht, eine Jahressteuererklärung einzureichen, wenn der
Arbeitgeber im Hauptarbeitsverhältnis zum 31.01. des folgenden Jahres die Höhe
der Steuer auf sämtliche Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit ermittelt und
die Steuer zum 31.01. einbehalten hat.
Wenn Einkünfte ausländischer natürlicher Personen aus Geschäftsführungs- und
Aufsichtstätigkeit nicht von einer im Inland belegenen Betriebsstätte realisiert
worden sind, werden sie endgültig gemäß Art. 37 Abs. 1 Nr. 9 EStG besteuert. Die
endgültige Höhe der Steuer wird auf Grundlage der Bruttosumme der
berechneten/ausgezahlten Einkünfte bestimmt.
Die endgültige Höhe der Steuer beträgt 10 % und wird vom Betrieb oder der selbst
versicherten Person, die die Einkünfte auszahlt, innerhalb einer Frist bis zum Ende
desjenigen Monats einbehalten und eingezahlt, der auf den Monat folgt, in dem die
Einkünfte vom Betrieb berechnet oder von der selbst versicherten Person
ausgezahlt werden.
Wenn die Einkünfte von einer natürlichen Person bezogen werden, die in einem
Staat ansässig ist, mit dem Bulgarien ein Doppelbesteuerungsabkommen
abgeschlossen hat, wird die endgültige Steuer vom Betrieb oder der selbst
versicherten Person, die die Einkünfte auszahlt, innerhalb von drei Monaten
einbehalten und eingezahlt, gerechnet ab dem Beginn des Monats, der auf
denjenigen Monat folgt, in dem die Einkünfte berechnet/ausgezahlt werden. Der
Steuerbetrag wird in den Staatshaushalt auf das Konto derjenigen Gebietsdirektion
der Nationalen Agentur für Einnahmen (im Folgenden: NAE) eingezahlt, in deren
örtlichem Zuständigkeitsbereich der Zahler der Einkünfte registriert ist.
Die Betrieb und die selbst versicherten Personen, die Einkünfte auszahlen, erklären
die Einbehaltung der endgültigen Steuer auf die berechneten/ausgezahlten
Einkünfte ausländischer natürlicher Personen aus Geschäftsführungs- und
Aufsichtstätigkeit in einer Mustersteuererklärung gemäß Art. 55 Abs. 1 EStG.
Die Steuererklärung gemäß Art. 55 Abs. 1 EStG wird innerhalb einer Frist bis zum
Ende des Monats eingereicht, der auf die Dreimonatsfrist folgt, währenddessen die
Steuer bei der örtlich zuständigen Gebietsdirektion der NAE einzuzahlen ist.