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Interview: Bela B über Groupies, Gadgets und Geheimnisse

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<strong>Interview</strong>: <strong>Bela</strong> B <strong>über</strong> <strong>Groupies</strong>, <strong>Gadgets</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Geheimnisse</strong><br />

Ärzte-Schlagzeuger, Punk-Idol, Identifikationsfigur der Popkultur - <strong>und</strong> das seit <strong>über</strong> zwanzig Jahren. Nun<br />

veröffentlicht <strong>Bela</strong> B sein zweites Soloalbum. Mit SFT sprach er <strong>über</strong> <strong>Gadgets</strong>, <strong>Groupies</strong> <strong>und</strong> Geheimisse.<br />

<strong>Bela</strong> <strong>und</strong> sein Code B: Ab<br />

2.10. im Handel, ab November<br />

auch auf Tour.<br />

SFT: <strong>Bela</strong>, du bist bekannt<br />

dafür, dass du im Stehen<br />

Schlagzeug spielst. Setzt du<br />

dich im Gegenzug beim<br />

Pinkeln hin?<br />

BELA: Nee, dann käme ich<br />

mir vor wie ein Pantoffelheld.<br />

Ich bin Stehpinkler, aber ich<br />

wische hinterher auch alles<br />

ordentlich wieder ab.<br />

<strong>Bela</strong> mustert das<br />

Aufnahmegerät interessiert<br />

<strong>und</strong> kommentiert: "Du benutzt<br />

ja einen Tape-Recorder. Old<br />

School. Find ich gut!"<br />

SFT: Hast du auch noch einen Kassettenrekorder?<br />

BELA: Einen? Mehrere! Ich kaufe derzeit die ganzen Leerkassetten im Supermarkt auf, auf Vorrat. Habe<br />

mir außerdem einen Kassettenrecorder mit USB-Schnittstelle besorgt, um meine alten Tapes zu<br />

digitalisieren.<br />

SFT: Ich habe die alten Platten von den Ärzten noch auf Tape zuhause.<br />

BELA: Genau deshalb waren wir in den Achtzigern finanziell auch nicht so erfolgreich - es gab so viele<br />

Kassetten von uns, dass wir kaum Platten verkauft haben (lacht).<br />

Code B: Das neue Soloalbum von <strong>Bela</strong> B erscheint am 2. Oktober.<br />

SFT: Auf deinem Soloalbum Code B singst du in dem Song One Night<br />

Stand ganz rotzig: "War nett, mehr nicht". Sind die wilden Zeiten vorbei?<br />

Keine <strong>Groupies</strong> mehr?<br />

BELA: Haha. Sagen wir so: Meine Texte beziehen sich natürlich auch auf<br />

Erfahrungswerte, die ich gesammelt habe, aber man sollte nicht jedes Wort,<br />

das ich geschrieben habe, auf die Goldwaage legen. Was meine wilden Zeiten<br />

betrifft: Die Dinge werden mit den Jahren nicht unbedingt interessanter, wenn<br />

du verstehst was ich meine (grinst). Ich hab vor einiger Zeit Gene Simmons von KISS kennen gelernt; ein<br />

großes Idol von mir. Der Mann ist um die 60, ein echt netter Typ. Aber er ist ein Groupie-Flachleger vor dem<br />

Herrn. Da fragt man sich: Muss das sein?<br />

SFT: <strong>Bela</strong> ganz brav?<br />

BELA: (schmunzelt) Wenn du Rockmusiker wirst <strong>und</strong> plötzlich geht sinnbildlich das Buffet auf <strong>und</strong> du darfst<br />

dich bedienen - klar ist das am Anfang wahninnig aufregend. Aber das ist nicht der Gr<strong>und</strong>, warum ich Musik<br />

mache. Wäre ja auch verrückt, wenn es so wäre.<br />

SFT: Gibt's die klassischen <strong>Groupies</strong> eigentlich noch?<br />

BELA: So wie in den Siebzigern? Nein. Heutzutage bezeichne ich als <strong>Groupies</strong> diese ganzen Leute, die es<br />

zu ihrem Lebenszweck erkoren haben, mit Prominenten abzuhängen. Davon gibt es eine ganze Menge.<br />

Solche Leute nehmen dir eigentlich nur Lebenskraft (schüttelt missbilligend den Kopf).


Ab November ist <strong>Bela</strong> B mit seinem Soloalbum auf Deutschlandtour. Infos unter<br />

www.bela-b.de<br />

SFT: Was lebst du mit deinem Soloalbum aus, was du bei den Ärzten nicht<br />

verwirklichen kannst?<br />

BELA: Hm, die Frage habe ich mir ehrlich gesagt noch nicht gestellt. Ich bin ein<br />

Bauchmensch, handle aus dem Bauch heraus. Das Album habe ich einfach<br />

gemacht, ohne mich zu fragen, warum ich das tue. Natürlich reflektiere ich meine<br />

Handlungen, aber wenn es um die Musik geht, handle ich instinktiv.<br />

SFT: Wie ordnest du dein Soloalbum denn ein?<br />

BELA: Rein faktisch gesprochen bin ich bei diesem Album der Gitarrist. Und ich<br />

bin natürlich der Chef, der alles bestimmt. Ich war bei Code B noch intensiver<br />

involviert als bei der ersten Soloplatte. Ich folge damit einem imaginären roten<br />

Faden, der in meinem Kopf existiert, den es aber bei den Ärzten nicht gibt. Bei<br />

den Ärzten bewegen wir uns zu dritt in einem kleinen Kosmos, in dem wir uns ohne viel zu reden blind<br />

verstehen. Aber die Grenzen dieses Kosmos‘ sind recht weit gesteckt; schließlich ist bei den Ärzten<br />

musikalisch alles möglich. Von afrikanischer Weltmusik bis hin zu norwegischem Black Metal. Bei meinem<br />

Soloalbum hingegen ging es darum, mich selber auszudrücken.<br />

SFT: Wirkt sich deine Soloarbeit auch auf Die Ärzte aus?<br />

BELA: Ja; von Bingo profitierte auch die darauf folgende Ärzte-Platte Jazz ist<br />

anders. Farin, Rod <strong>und</strong> ich sind alle der Meinung, dass es unser bestes Album<br />

seit langem war. Wir sind extrem stolz darauf. Nachdem wir nun ein paar<br />

glückliche Jahre mit dieser Platte verbracht haben, fand ich, dass es an der Zeit<br />

war, ein neues Soloprojekt anzugehen. Mein Album schöpft sozusagen aus dem<br />

Glück, das ich in den letzten drei Jahren empf<strong>und</strong>en habe.<br />

SFT: Konkurrierst du mit Farin, wer die besseren Songtexte schreibt?<br />

BELA: Natürlich gibt es zwischen uns einen Wettstreit, wer zum Beispiel den lustigsten Reim hat. Das hält<br />

den Motor am Laufen (lacht).<br />

SFT: Werden also die jeweiligen Soloalben des anderen besonders genau unter die Lupe<br />

genommen?<br />

BELA: Klar, wir schreiben uns dann sofort, wie wir die Texte fanden. Farin hat mir auch schon direkt<br />

Feedback zu den Texten meines neuen Albums gegeben.<br />

SFT: Neulich in der Karaoke-Bar: Die Menge grölt, die Stimmung ist am Siedepunkt, weil jemand<br />

einen Ärzte-Song vorträgt. Eure Songs sind echte Gassenhauer. Gefällt dir der Gedanke?<br />

BELA: Wie groß wir waren, haben Farin <strong>und</strong> ich erst kapiert, als wir das erste Mal im St- Pauli-Stadion<br />

waren <strong>und</strong> 20.000 Menschen Westerland gegrölt haben. Das war Wahnsinn. Wir waren total erstaunt, weil<br />

sich die Single damals gar nicht so gut verkaufte. So viele Platten haben wir gar nicht verkauft, wie dort im<br />

Stadion Leute mitgesungen haben (lacht).Aber <strong>über</strong> die Größe einer Band entscheiden eben nicht nur die<br />

Verkaufszahlen.<br />

SFT: Schmetterst du mit, wenn deine Lieder im Stadion gespielt werden?<br />

BELA: Auf gar keinen Fall! Mir ist das unangenehm. Ich bin ja seit zehn Jahren Dauerkartenbesitzer bei St.<br />

Pauli. Wenn dort Lieder von mir laufen, werde ich plötzlich aus dieser Anonymität, die ich eigentlich im<br />

Stadion genieße, herausgerissen. Natürlich wissen die Leute, wer ich bin. Aber wenn ich dann plötzlich<br />

abgefeiert werde, dann ist es vorbei mit dem Luxus der vor<strong>über</strong>gehenden Normalität.<br />

SFT: Aber dass ihr von den Massen so angenommen werdet, das macht doch auch ein bisschen<br />

stolz, oder?<br />

BELA: Das Gefühl von Stolz kam in mir auf, als Anfang 2009 St. Pauli gegen Rostock spielte. Vorab wurde<br />

befürchtet, dass es bei dem Spiel zu extremen Ausschreitungen zwischen Nazis <strong>und</strong> Hooligans kommen<br />

würde. Vor dem Spiel war im Stadion eine sehr bedrückte Stimmung. Es gab ein enormes<br />

Polizeiaufkommen, die Leute standen mit mulmigem Gefühl herum. Das erste Lied, das an diesem Tag<br />

dann im Stadion gespielt wurde, war Schrei nach Liebe von den Ärzten. Das hat mich damals echt berührt.


SFT: Werdet ihr eigentlich bei der Songauswahl mit einbezogen, wenn die CDs<br />

für Karaoke-Spiele wie Sing Star geplant werden?<br />

BELA: Nee. Du wirst dich w<strong>und</strong>ern: Das eigentliche Spiel wird zwar in Deutschland<br />

hergestellt, aber die CD mit den Songs entsteht in China. Dort gibt es gar keine<br />

Rechteverhandlungen; wir werden also weder gefragt noch haben wir finanziell etwas<br />

davon. Sobald etwas im Ausland produziert wird, wo die Urhebergesetze anders gelagert sind als hier,<br />

haben wir keinerlei Zugriff. Uns bleibt also nichts anderes übrig als gute Miene zum seltsamen Spiel zu<br />

machen. Wir haben null Handhabe <strong>und</strong> verdienen pro Song auch nur einen winzigen Betrag von 0,01 Cent<br />

oder so. Schöne globalisierte Welt (lacht).<br />

SFT: Hast du schon mal einen Song von euch bei Sing Star auf der Playstation zum Besten<br />

gegeben?<br />

BELA: Ich muss gestehen: Ich komme einfach nicht dazu. Mich würde auch Guitar Hero interessieren. Ich<br />

habe es vor zwei Jahren zum Geburtstag geschenkt bekommen <strong>und</strong> mir vor einem halben Jahr selber die<br />

Kids-Version gekauft - aber beide Versionen liegen noch unausgepackt bei mir zuhause herum. Ich habe<br />

Guitar Hero nur einmal in einem Tourbus <strong>und</strong> einmal bei einem Radiosender gespielt. Ich finde das Ganze<br />

eine tolle Idee, richtig originell.<br />

SFT: Keine Zeit zum Daddeln?<br />

BELA: Ja, es ist ein Jammer. Mich würde aktuell zum Beispiel das neue Batman-Game Arkham Asylum<br />

brennend interessieren, aber ich habe einfach keine Muße mehr, mich st<strong>und</strong>enlang in ein Spiel<br />

reinzufuchsen.<br />

SFT: Hast du eine bevorzugte Konsole?<br />

BELA: Ich habe irgendwann mit der Playstation angefangen <strong>und</strong> bin dabei geblieben. Ich kann mir aber<br />

vorstellen, dass die Xbox genauso gut ist. Nintendo hingegen ist mir vom Erscheinungsbild her zu bunt. Die<br />

bedient ja, glaube ich, auch eher eine jugendfreiere Zielgruppe, oder?<br />

SFT: Welcher Technik-Typ bist du generell: immer auf dem neuesten Stand<br />

oder eher Spätzünder?<br />

BELA: Naja, da ich in der glücklichen Lage bin, in meinem Leben recht gut Geld<br />

verdient zu haben, kaufe ich mir schon neue Trends, wenn sie mich interessieren.<br />

Zum Beispiel habe ich mir einen Blu-ray-Player besorgt. Aber ich renne nicht<br />

sofort los, sobald etwas auf den Markt kommt. Ich finde es auch schwer, immer<br />

auf dem neuesten Stand zu sein, da man sich bei jedem neuen technischen Gerät<br />

erstmal reinfuchsen muss. Allein bei einem neuen Handy die ganzen<br />

Telefonnummern zu <strong>über</strong>tragen - das kostet so viel Zeit (grins).<br />

SFT: Was ist dein Lieblingsgadget?<br />

BELA: Ich habe eine praktische, auseinandernehmbare Reisegitarre von Yamaha.<br />

Die begleitet mich an die entlegensten Orte der Welt.<br />

SFT: Und was ist das Glanzstück deiner heimischen Technikausrüstung?<br />

BELA: Klingt jetzt vielleicht komisch, aber ich habe mir vor Jahren für r<strong>und</strong> 1700 Euro eine ganz tolle<br />

Espressomaschine gekauft. An der erfreue ich mich jeden Tag.<br />

SFT: Du bist bekannt als Fan von Horrorfilmen. Was war der letzte gute Genrevertreter, den du<br />

gesehen hast?<br />

BELA: The Strangers mit Liv Tyler. Den fand ich richtig bedrückend. Es gibt eine französische Variante des<br />

Films, Them, die hat mir auch gefallen, aber The Strangers war echt klasse. Überhaupt stehe ich mehr auf<br />

so psychologischen Horror als abgehackte Köpfe <strong>und</strong> Blutfontänen.<br />

SFT: Schaust du Filme auf Blu-ray oder DVD?<br />

BELA: Blu-ray nervt. Der Player braucht ewig, bis er die Disc geladen hat. Und ehrlich gesagt ist mir der<br />

Unterschied zwischen Blu-ray <strong>und</strong> DVD nicht brachial genug, als dass ich jetzt nur noch Blu-rays schauen<br />

würde.


SFT: Eure Fans haben Poster von euch an der Wand hängen <strong>und</strong> schlafen in eurer<br />

Bettwäsche. Wie ist <strong>Bela</strong> B. als Fan?<br />

BELA: Etwas gemäßigter (grinst). Alles andere wäre auch blöd. Stell dir die Schlagzeile<br />

vor: "<strong>Bela</strong> B. campierte nachts vor Tarantinos Hotelzimmer" oder so (lacht).<br />

SFT: Wärst du selbst ein Fan von dir?<br />

BELA: (lacht) Ich habe mit Code B jedenfalls eine Platte gemacht, die ich selber gerne<br />

hören würde. Ich bin selber Fan von so vielen Musikern <strong>und</strong> Künstlern. Ich lasse mich<br />

gerne inspirieren <strong>und</strong> begeistern. Insofern habe ich mir mit dem Soloalbum auch eigene<br />

Fanträume erfüllt, da ich mir einige Gaststars wie etwa Chris Bedding eingeladen habe.<br />

SFT: Hast du Stalker?<br />

BELA: Hm, sagen wir es so: Manche Erlebnisse sind unangenehm, ja. Trotzdem finde ich, wenn du Teil<br />

einer erfolgreichen Band bist, musst du dafür demütig dankbar sein. Die weniger angenehmen Dinge muss<br />

man dann in Kauf nehmen. Basta. Ich muss mich nicht morgens um 6.00 Uhr aus dem Bett quälen, aber<br />

dafür muss ich Autogramme schreiben <strong>und</strong> für Fotos posieren, wenn ich mittags um ein Uhr <strong>über</strong> die<br />

Reeperbahn gehe. Und wenn ich es nicht tue, halten mich die Leute für ein arrogantes Arschloch.<br />

SFT: Dein Verhältnis zur Klatschpresse?<br />

BELA: Interessiert mich nicht. Das Privatleben anderer Leute ist mir egal. Natürlich passiert es, dass auch<br />

ich mich an Berichten <strong>über</strong> irgendwelche Drogenexzesse von Stars weide, aber diese Boulevardschiene<br />

ärgert mich eigentlich. Bei Pete Doherty war es zum Beispiel so, dass mich seine Musik gar nicht mehr<br />

interessiert hat, weil er in den Medien so <strong>über</strong>präsent war. Schlimm finde ich auch, was mit Amy Winehouse<br />

passiert ist. Ich hatte ihr Album schon lange, ehe es so megabekannt wurde <strong>und</strong> fand es klasse. Als ich sie<br />

dann im Konzert sah, habe ich mich regelrecht geschämt, dass ich da in einer Menge stand mit Leuten, die<br />

nur gekommen waren, um zu beobachten, ob Amy gerade schwankt, auf Drogen ist oder sich sonstige<br />

Skandale anbahnen. Ich war wegen der Musik gekommen <strong>und</strong> nicht wegen der Schlagzeilen.<br />

SFT: Du bist bekanntermaßen auch ein großer Fan von Quentin Tarantino. Muss ein tolles Gefühl<br />

gewesen sein, als du in Inglourious Basterds mitspielen durftest.<br />

BELA: Ich bin das gar nicht. Ständig werde ich danach gefragt. Ich habe Tarantino vor zwei Jahren mal<br />

interviewt, das war's.<br />

SFT: Das ist ein Witz, oder?<br />

BELA: (grinst viel sagend) Mein Name steht doch nicht im Abspann, oder? Also<br />

kann ich es ja gar nicht sein.<br />

SFT: Der Typ, der in Inglourious Basterds zu sehen ist, sieht dir also rein<br />

zufällig total ähnlich <strong>und</strong> klingt auch rein zufällig nach dir?<br />

BELA: Ich sage dazu nichts mehr. Ich verstehe den ganzen Rummel sowieso<br />

nicht (lacht). (Anmerkung der Redaktion: Der Mann ist einfach zu bescheiden.<br />

Wir sind <strong>über</strong>zeugt, dass <strong>Bela</strong> B. in Tarantinos Film zu sehen ist, aber er will es<br />

nicht zugeben, weil ihm die Medienaufmerksamkeit unangenehm ist).<br />

SFT: Na gut, tun wir so, als hättest du in dem Film nicht mitgespielt.<br />

Würdest du denn gerne mal mit Tarantino drehen?<br />

BELA: Ich fänd es vor allem klasse, wenn Tarantino mal in einem Film Ärzte-<br />

Songs verwenden würde. Da würde mir vor Freude was weiß ich was aus der Hose fallen (lacht). Ich habe<br />

ihm damals auch zwei Alben von uns geschenkt, Bingo <strong>und</strong> Best of Ärzte. Er sagte mir später, dass die<br />

Musik ganz nach seinem Geschmack gewesen sei.<br />

SFT: Welche Musik lief bei dir heute Morgen zum Wachwerden?<br />

BELA: Auf dem Weg zum <strong>Interview</strong> habe ich im Auto die Band The Dead Weather gehört; das ist das neue<br />

Projekt von Jack White. Der Song Three Birds gefällt mir sehr gut. Ein Instrumentalstück. Klingt wie<br />

Filmmusik.<br />

SFT: Sammelst du Filmmusik?<br />

BELA: Ich bin nicht unbedingt ein Sammler, aber ich interessiere mich sehr für So<strong>und</strong>tracks. Nicht<br />

unbedingt für Danny Elfman-Filmmusik, aber natürlich liebe ich Ennio Morricone <strong>und</strong> ich kaufe mir auch<br />

jeden Tarantino-So<strong>und</strong>track. Schon Hitchcock hat begriffen, dass Musik wahnsinnig wichtig für einen Film<br />

ist. Musik weckt Emotionen. Sie ist lebenswichtig. So wichtig wie Essen <strong>und</strong> Trinken. Deshalb mein Appell<br />

an die Kids da draußen, die nicht bereit sind, auch nur einen Euro für Musik auszugeben: Überlegt euch<br />

das nochmal! Wenn es keine Musik mehr gibt, mal sehen, wie es euch dann geht.<br />

<strong>Interview</strong>: Dörte Langwald

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