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Ich bin heute realer - Das Die Ärzte Archiv

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"<strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> <strong>heute</strong> <strong>realer</strong>"<br />

13. April 2011<br />

TICKET-INTERVIEW: Musiker Bela B. über wilde Zeiten, Rockstars und andere<br />

Aliens.<br />

Bela B. Foto: dapd<br />

Er ist eine der schillernden Persönlichkeiten, die Spandau je hervorgebracht hat! Allein<br />

sein Künstlername: Bela ist eine Verbeugung vor dem Dracula-Darsteller Bela Lugosi, B.<br />

die Abkürzung für Barney Geröllheimer (aus "Familie Feuerstein") – so wurde er wegen<br />

seines Namens Dirk Felsenheimer in der Schule gerufen. Heute kennt ihn die Welt als<br />

Bela B. (48) von der Rockgruppe "<strong>Die</strong> <strong>Ärzte</strong>". Doch er ist auch Schauspieler, Tierschützer,<br />

Familienpapa und Synchronsprecher. In der Sciencefiction-Parodie "Paul" ist er als eben<br />

dieser freche Alien zu hören. Markus Tschiedert traf Bela B. zum Interview.<br />

Ticket: "Paul" lebt in der deutschen Synchronisation von Ihrer Stimme. Wie außerirdisch<br />

kam Ihnen das selbst vor?<br />

Bela B.: Nun ja, ich <strong>bin</strong> nicht wirklich ein Sciencefiction-Fan, und dieser Paul ist ja nur die<br />

äußere Hülle für einen 50-jährigen Langzeitstudenten, der in der WG wohnt, nie den Müll<br />

runter bringt und immer alles besser weiß. Eigentlich ist er total normal, während sich die<br />

Menschen um ihn herum wie Freaks benehmen. So sehe ich ihn.<br />

Ticket: Haben Sie Parallelen zu sich selbst entdecken können?<br />

Bela B.: 50 <strong>bin</strong> ich noch nicht, den Müll muss ich auch nicht mehr runter bringen: <strong>Ich</strong><br />

wohne inzwischen auf ebener Erde und trage den Müll nur noch durch den Garten.<br />

Ticket: Fühlt man sich als Rockstar nicht manchmal wie ein Alien?<br />

1 von 3 13.06.2012 00:48


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Bela B.: <strong>Das</strong> stimmt schon, besonders auf einer Tour, aber das hat auch ein bisschen mit<br />

dem Prominentenstatus zu tun. <strong>Ich</strong> selbst sondere mich aber von meiner Außenwelt nicht<br />

ab. Im Gegenteil, wir sind eher die Jungs zum Anfassen und laufen ohne Bodyguards<br />

herum. <strong>Das</strong> hat inzwischen den Nebeneffekt, dass die Leute nicht mehr anfangen zu<br />

kreischen, wenn sie uns irgendwo sehen. Wir machen nicht so ein Aufsehen, insofern ist<br />

das relativ normal.<br />

Ticket: Gibt es denn keine Groupies mehr?<br />

Bela B.: Man denkt da immer gleich an Sex, aber was sind Groupies? Fans, die irgendwie<br />

mit den Stars in Berührung kommen wollen und ihnen manchmal wirklich nur einen<br />

Kaffee holen. Leute, die in die Welt der Stars gezogen werden möchten, gibt es natürlich<br />

ohne Ende, weshalb ich in jeder Bar, in der ich einkehre, zwei Freunde mehr habe, wenn<br />

ich wieder hinausgehe. <strong>Die</strong>se ganze Sexnummer kommt noch aus den Siebzigern, was<br />

dann mit dem "Hairspray Metal" auch ein bisschen aufgehört hat.<br />

Ticket: Finden Sie es bedauerlich, nicht schon in den Siebzigern aktiv gewesen zu sein?<br />

Bela B.: Ehrlich gesagt, hätte ich gern in den Sechzigern angefangen und es als<br />

gestandener Rockstar in den Siebzigern nochmals so richtig ausgekostet. <strong>Ich</strong> habe diverse<br />

Sachen von Keith Moon und Pete Townsend von "The Who" gelesen, die ich jenseits ihrer<br />

Musik für ihren Lifestyle bewundere – und ja, ich bereue das ein bisschen. In der Motley<br />

Crue Biographie kann man nachlesen, was angeblich in den Achtzigern so alles passiert<br />

ist, was aber alles ein bisschen aufgebauscht wurde. Uns ist das so nicht passiert. In<br />

meinen besten Zeiten konnte ich eine Flasche Jack Daniels trinken und konnte trotzdem<br />

noch, na ja, fast hätte ich gesagt, nach Hause fahren, aber glücklicherweise habe ich erst<br />

sehr spät meinen Führerschein gemacht (lacht).<br />

Ticket: Wie real kann ein Rockstar sein?<br />

Bela B.: Der Bela B. ist keine Kunstfigur. <strong>Das</strong> war vielleicht noch so, als ich 18 oder 19<br />

war und wir unsere Band gründeten. Da war ich jemand, der Schlagzeug spielte und hin<br />

und wieder Songs schrieb. Was hätte ich in den Texten erzählen können? Da habe ich<br />

natürlich etwas Größeres aus mir gemacht. Inzwischen <strong>bin</strong> ich so ausgefüllt mit<br />

Geschichten, die mir passiert sind, dass das nun alles in meine Texte einfließt. Deshalb <strong>bin</strong><br />

ich <strong>heute</strong> <strong>realer</strong>, und die Leute sind dichter an der echten Person dran, auch wenn die<br />

immer noch Bela B. heißt.<br />

Ticket: Gibt es etwas, von dem Sie meinen, es in Ihrem Leben bisher verpasst zu haben?<br />

Bela B.: Sicherlich habe ich die eine oder andere Sache flöten lassen, und das ist<br />

schmerzlich, wenn einem das dann wieder einfällt. Aber ich finde, es ist immer besser,<br />

Dinge zu bereuen, die man verpasst hat, als Dinge, die man gemacht hat.<br />

PAUL – EIN ALIEN AUF DER FLUCHT<br />

Regie: Greg Motola.<br />

Mit Nick Frost, Simon Pegg, Jason Bateman, Sigourney Weaver und Bela B. als deutsche<br />

Stimme von Paul. 104 Minuten, frei ab 12 Jahren<br />

<strong>Die</strong> Story<br />

<strong>Die</strong> Sciencefiction-Fans Graham (Simon Pegg) und Clive (Nick Frost) grasen mit ihrem<br />

riesigen Feriencamper ganz Amerika ab, um zu jedem Fan-Event zu gelangen. Doch<br />

eines Nachts erscheint ihnen auf einsamer Landstraße plötzlich tatsächlich ein Alien.<br />

Der kleine Wicht stellt sich als Paul vor. Regierungsbeamte sind ihm auf den Fersen und<br />

bittet die beiden um Hilfe.<br />

Autor: bz<br />

Autor: tsc<br />

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