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Brief 20090313 ampel - Die Grünen Siegen-Wittgenstein

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BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN<br />

KREISVERBAND SIEGEN-WITTGENSTEIN<br />

Dr. Peter Neuhaus Tel.: 02733/813887<br />

Kirchweg 6 Fax: 02733/813889<br />

57271 Hilchenbach Email: jup.neuhaus@gmx.de<br />

www.gruene-siegen-wittgenstein.de<br />

www.dr-peter-neuhaus.de<br />

An die Bundesvorsitzenden von B`90/<strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong><br />

Claudia Roth/Cem Özdemir<br />

sowie Renate Künast und Jürgen Trittin<br />

Platz vor dem Neuen Tor 1<br />

10115 Berlin<br />

<strong>Siegen</strong>/Bad Berleburg, 13.3.2009<br />

Offener <strong>Brief</strong> des Vorstandes des Kreisverbandes Bündnis 90/<strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong> in <strong>Siegen</strong>-<br />

<strong>Wittgenstein</strong>: Wir wollen keinen Koalitionswahlkampf und schon gar keine Koalitonszusage an<br />

die FDP (einstimmig beschlossen auf der Sitzung des Gesamtvorstandes des Kreisverbandes am<br />

heutigen 13.3.2009)<br />

Liebe Claudia, liebe Renate, lieber Cem, lieber Jürgen,<br />

liebe Freundinnen und Freunde in Berlin,<br />

wir grüßen Euch aus der "Provinz voll Leben" und nehmen hiermit Stellung zu der von Euch<br />

geäußerten Auffassung, die <strong>Grünen</strong> sollten sich im Blick auf die anstehenden Bundestagswahlen<br />

einer möglichen Koalition mit der FDP nicht verschließen. Mehr noch, Euer mittlerweile in dieser<br />

Form offenbar nicht mehr vorgetragenes Anliegen war es, in unser Wahlprogramm sogar eine<br />

Koalitionsaussage zugunsten der FDP zu einzustellen.<br />

Eure Positionierung hat in vielen Landes- und Kreisverbänden für großen Wirbel gesorgt, so auch<br />

bei uns im Landesverband NRW sowie im Kreisverband <strong>Siegen</strong>-<strong>Wittgenstein</strong>. Um es kurz zu<br />

machen: Wir lehnen eine Vorfestlegung auf eine mögliche Koalition mit der FDP strikt ab und<br />

begrüßen ausdrücklich die Positionierung unseres Landesverbandes sowie mehrerer Kreisverbände,<br />

wie sie in Form eines Antrag auch auf der LDK am 20.-22. März 2009 in Hagen zur Sprache<br />

kommen wird (Antrag G-2 sowie G-2.1. a-d).<br />

Wir halten es für völlig verfehlt, dass mit der FDP ausgerechnet die Partei, die am<br />

nachdrücklichsten für die Deregulierung und den Primat des Marktes vor dem Staat - also den<br />

Neoliberalismus mit all seinen katastrophalen Begleiterscheinungen - gekämpft hat, die große<br />

Gewinnerin der sich zuspitzenden Wirtschaftskrise werden und wichtige Ministerien (Wirtschaft,<br />

Außenamt) und deren Politik dominieren soll. Wir stehen auf Bundes- und zumeist auch auf<br />

Landesebene in zentralen Politikbereichen in deutlichem Widerspruch zur FDP, so in der<br />

Atompolitik (kein Ausstieg aus dem Ausstieg!), der Gesundheitspolitik (Solidarische<br />

Bürgerversicherung statt Privatisierung des Gesundheitssystems!), der Frage der Einführung eines<br />

flächendeckenden Mindestlohns, des Ausbaus der sozialen Sicherungssysteme usw.<br />

Uns ist völlig schleierhaft, warum wir ausgerechnet zum jetzigen Zeitpunkt die FDP mit einer<br />

Koaltitionsaussage hoffähig machen sollten. Wir Grüne in <strong>Siegen</strong>-<strong>Wittgenstein</strong> lehnen eine<br />

derartige Vorfestlegung entschieden ab und fordern in Übereinstimmung mit dem o.g. Antrag auf<br />

der Landesdelegiertenkonferenz in Hagen/NRW:


• Klare Bedingungen an jede Koalitionskonstellation!<br />

• Keine Favoriten und kein Vorabausschluss von Koalitionen!<br />

• Offenheit für Koalitionen, mit denen wir unsere Forderungen nach vorn bringen und stark<br />

machen können: Festhalten am Atomausstieg! Offensive Klimaschutzpolitik! Mindestlohn!<br />

Bürgerversicherung! Regulierung der Finanzmärkte! Stärkung einer solidarischen und<br />

multikulturellen BürgerInnengesellschaft!<br />

Wir Grüne in <strong>Siegen</strong>-<strong>Wittgenstein</strong> wollen die Fortsetzung der Großen Koalition sowie eine<br />

marktradikale Koalition aus CDU und FDP verhindern. Gerade die Festlegung auf eine<br />

Ampelkoalition würde dem politischen Gegner nutzen und die notwendige Diskussion bei SPD,<br />

Linken und der CDU über mögliche Alternativen verhindern.<br />

Mit grünen Grüßen,<br />

gez. Dr. Peter Neuhaus<br />

(Sprecher Kreisverband/<br />

Bundestagskandidat)

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