DIE GRÜNEN IN HILCHENBACH - Die Grünen Siegen-Wittgenstein
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<strong>DIE</strong> <strong>GRÜNEN</strong> <strong>IN</strong> <strong>HILCHENBACH</strong><br />
c/o Dr. Peter Neuhaus www.gruene-hilchenbach.de<br />
Kirchweg 6<br />
57271 Hilchenbach<br />
jup.neuhaus@gmx.de<br />
Tel.: 02733/813887<br />
Fax: 02733/813889<br />
Herrn Bürgermeister<br />
Hans-Peter Hasenstab<br />
Markt 13<br />
57271 Hilchenbach Hilchenbach, 5.11.2010<br />
Resolutionsantrag zur Ratssitzung am 24. November 2010: Schließung des Siegerland-<br />
Flughafens, zumindest aber Subventionsstopp<br />
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,<br />
Resolutionsantrag:<br />
Der Rat der Stadt Hilchenbach beauftragt Herrn Bürgermeister Hans-Peter Hasensab,<br />
in der Ortsbürgermeisterkonferenz auf die Schließung des Siegerlandflughafens<br />
hinzuwirken. Zumindest aber fordert der Rat der Stadt Hilchenbach ein Ende der<br />
Subventionierung des Flughafens aus Kreismitteln, um die kreisangehörigen<br />
Kommunen und somit die Stadt Hilchenbach zu entlasten.<br />
Begründung:<br />
In jedem Haushaltsjahr wird der Siegerlandflughafen mit rund einer Mio. € aus dem<br />
Schattenhaushalt des Kreises <strong>Siegen</strong>-<strong>Wittgenstein</strong> – der Betriebs- und Beteiligungsgesellschaft –<br />
subventioniert. <strong>Die</strong>se Subventionierung ist umlagewirksam und bedeutet allein für die Stadt<br />
Hilchenbach eine jährliche finanzielle Belastung zwischen 46.900 € (in 2009) und 48.300 € (in<br />
2010).<br />
Obwohl HilchenbacherInnen den Flughafen Köln-Bonn mit einem deutlich besseren Angebot<br />
annähernd genauso schnell erreichen und in Düsseldorf und Frankfurt/M. weitere Angebote zur<br />
Verfügung stehen und eben auch entsprechend häufiger genutzt werden, müssen unsere<br />
Bürgerinnen und Bürger seit Jahrzehnten für das unwirtschaftliche Millionengrab auf der Lipper<br />
Höhe zahlen. Ein Angebot für normale Fluggäste gibt es auf dem Siegerlandflughafen zudem<br />
auch gar nicht. Wer fliegen will, muss sich gleich ein ganzes Flugzeug chartern, da sämtliche
Linienflüge wegen der Verluste eingestellt wurden. Auch für den Frachtverkehr erfüllt der<br />
Siegerland-Flughafen eher ein Nischendasein, denn für den Transport von Großfracht fehlen die<br />
entsprechenden Genehmigungen, zumal die Start- und Landebahn nicht dafür ausgelegt ist.<br />
Selbst die Befürworter für einen Weiterbetrieb des Flughafens in der jetzigen Form räume naus<br />
vorgenannten Gründen mittlerweile öffentlich ein, dass der Siegerlandflughafen nie „schwarze“<br />
Zahlen schreiben und somit dauerhaft am Tropf des Kreises hängen wird.<br />
Es ist aus unserer Sicht untragbar, dass sich ein kleiner Regionalflughafen, dessen<br />
verkehrspolitischer Nutzen selbst bei großzügiger Betrachtungsweise nicht zu erkennen ist und<br />
der – im Gegensatz zum weitaus bedeutenderen ÖPNV – von gerade einmal 3% der<br />
EinwohnerInnen des Kreises überhaupt benutzt wird, weiter großzügiger Subventionierung<br />
erfreuen darf, während gleichzeitig keine Kommune in <strong>Siegen</strong>-<strong>Wittgenstein</strong> auch nur annähernd<br />
einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen kann.<br />
<strong>Die</strong> jetzt vorgelegten Haushalts-Eckwerte des Kreises <strong>Siegen</strong>-<strong>Wittgenstein</strong> für das Jahr 2011,<br />
nach denen der Gesamthebesatz von heute 55,75 % auf 66,65 % in 2011 ansteigen soll, bedeuten<br />
für Hilchenbach: Während 2010 9,1 Mio. € an den Kreis überwiesen wurden und bei<br />
unveränderten Hebesätzen in 2011 8,4 Mio. € zu zahlen wären, werden es nun rund 9,9 Mio. €<br />
sein. Auch vor diesem Hintergrund ist unseres Erachtens der Zeitpunkt gekommen,<br />
Einsparungen auf Kreisebene ernsthaft zu diskutieren und umzusetzen – dazu gehört<br />
insbesondere das Millionengrab Siegerland-Flughafen!<br />
Des weiteren weisen wir zur Begründung des vorliegenden Antrags auf die erfolglosen<br />
Anstrengungen hin, die Nachbarkreise in Rheinland-Pfalz und Hessen zu einer finanziellen<br />
Beteiligung am Siegerland-Flughafen zu bewegen. Wir erinnern in diesem Zusammenhang an<br />
einen Antrag der SPD zur Sitzung des Kreistages vom 16.9.2005, in dem es u.a. heißt: „Sollten<br />
die Verhandlungen mit den Nachbarkreisen – und kommunen innerhalb eines Zeitraumes von<br />
fünf Jahren nicht zu dem gewünschten Erfolg führen und in dieser Zeitspanne auch durch eine<br />
Verstärkung des Marketings keine wesentliche Beiträge zur Verbesserung des<br />
Betriebsergebnisses erzielt werden, so ist über eine veränderte Strategie nachzudenken.“ <strong>Die</strong> fünf<br />
Jahre sind abgelaufen, eine Beteiligungsbereitschaft auf hessische bzw. rheinland-pfälzischer<br />
Sicht nicht zu erkennen.<br />
Abschließend weisen wir darauf hin, dass sich das Areal, auf dem sich jetzt der Siegerland-<br />
Flughafen befindet, für eine Umnutzung hervorragend eignen dürfte. Dafür könnte durchaus<br />
auch eine Nutzung als Bürgerwindpark in Betracht gezogen werden. Das entsprechende<br />
wirtschaftliche und fachliche Know How zur Entwicklung eines solchen – volks- und<br />
betriebswirtschaftlich sinnvollen – Projekts ist aufgrund des bekanntlich unmittelbar am Ort des<br />
Flughafens befindlichen renommierten Windanlagenherstellers vorhanden oder könnte<br />
zumindest angefragt werden.<br />
Gez. Dr. Peter Neuhaus<br />
- Grün-offene Liste Hilchenbach -