Arbeitsblatt zum Heron-Verfahren
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Mathematik * Jahrgangsstufe 9<br />
Das <strong>Heron</strong>-<strong>Verfahren</strong> zur Ermittlung der Quadratwurzel von a<br />
Wie berechnet man möglichst schnell die Wurzel einer Zahl a > 0 ?<br />
Nehmen wir den Fall a = 10 .<br />
Wie bestimmt der Taschenrechner den Wert 10 3,16227766... ?<br />
Auch ohne Taschenrechner sieht man sofort<br />
3 < 10 < 4 , denn<br />
2 2<br />
3 = 9 < 10 < 16 = 4<br />
Durch geeignetes Suchen und Rechnen findet man die nächste Dezimalstelle von 10<br />
3,1 < 10 < 3,2 , denn<br />
2 2<br />
3,1 = 9,61 < 10 < 10, 24 = 3,2<br />
Um die nächste Dezimalstelle von 10 zu finden, muss man sich schon mehr anstrengen.<br />
3,16 < 10 < 3,17 , denn<br />
2 2<br />
3,16 = 9,9856 < 10 < 10,0489 = 3,17<br />
Einen wesentlich schnelleren und effektiveren Weg <strong>zum</strong> Ermitteln der Dezimalbruchentwicklung<br />
von 10 = 3,16227766... liefert das so genannte <strong>Verfahren</strong> von <strong>Heron</strong>.<br />
Die Idee für diese Berechnung von Quadratwurzeln ist schon sehr alt und wird nach dem<br />
griechischen Mathematiker und Ingenieur <strong>Heron</strong> von Alexandria (1. Jh. N. Chr.) benannt.<br />
Das <strong>Heron</strong>-<strong>Verfahren</strong> war aber schon 2000 Jahre früher den Babyloniern bekannt.<br />
Wir beginnen mit einer natürlichen Zahl x1 , die in der Nähe der Quadratwurzel a liegt und<br />
berechnen anschließend der Reihe nach immer nach dem gleichen Schema Brüche, die sich<br />
der gesuchten Wurzel immer genauer annähern.<br />
Wähle eine natürliche Zahl x1<br />
Wenn wir z.B. 10 berechnen wollen, so beginnen wir z.B. mit x1 =<br />
¡ ¢ £ ¤<br />
3<br />
10 10 9 10 19<br />
x = x + : 2 = 3 + : 2 = = ≈ 3,16666666...<br />
x 3 3 2 6<br />
¡ ¢ ¡ ¢ £ ¤ £ ¤<br />
¢<br />
¥<br />
⋅<br />
¥ ¦ ¥ ¦ ¦<br />
⋅<br />
¡ ¢ £ ¤ £ ¤<br />
⋅ ¡ ¦ ¥ ¤ £ ¤ £ ¦ ¥<br />
¢ ¡ ¤ £ ¢<br />
+<br />
usw.<br />
2 1<br />
1<br />
⋅ £ ¤ £ ¤ ¥ ¦ ¥ ¦ ¡ ¢ ¡ ¢<br />
¤ £<br />
a und berechne dann<br />
a a a<br />
x = x + : 2 und dann x = x + : 2 und dann x = x + : 2<br />
2 1 3 2 4 3<br />
x1 x2 x3<br />
10 19 10 19 19+ 10⋅ 6⋅ 6 721<br />
x3 = x 2 + : 2 = + : 2 = = ≈ 3,162280702....<br />
x 19<br />
2 6 6 19⋅ 2 228<br />
6<br />
10 721 10 721 721+ 10⋅ 228⋅ 228 1039681<br />
x4 = x 3 + : 2 = + : 2 = = ≈ 3,16227766....<br />
x 721<br />
3 228 228⋅ 721⋅ 2 328776<br />
228 ¥ ¦ ¤ £ ¤ £ ¦ ¥ ¤ £ ¤ £<br />
Der Vergleich mit dem Taschenrechnerwert 10 = 3,16227766.... zeigt, dass das <strong>Heron</strong>-<br />
<strong>Verfahren</strong> sehr schnell gute Näherungswerte für die Quadratwurzel liefert.
Graphische Veranschaulichung des <strong>Heron</strong>-<strong>Verfahren</strong>s am Beispiel 6<br />
Im Bild wird veranschaulicht, wie<br />
man mit dem <strong>Heron</strong>-<strong>Verfahren</strong> die<br />
Wurzel von a = 6 berechnet.<br />
a<br />
Der Graph der Funktion f mit f (x) =<br />
x<br />
6<br />
[ bei uns also f (x) = ]<br />
x<br />
wird von der Winkelhalbierenden<br />
des ersten Quadranten genau im<br />
Punkt ( 6 ; 6 ) geschnitten, denn<br />
6<br />
f ( 6 ) = = 6<br />
6<br />
y<br />
y2<br />
y1<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
-1 1 2 3 4 5<br />
-1<br />
f(x) = 6 / x<br />
Die Parallelen zu den beiden Achsen vom Punkt ( 6 ; 6 ) aus bilden zusammen mit den<br />
Achsen ein Quadrat mit dem Flächeninhalt 6 ⋅ 6 = 6 .<br />
Wir nähern uns dem noch unbekannten Wert von<br />
Wert x1 beginnen, z.B. x1 = 4 .<br />
6 , indem wir mit einem beliebigen<br />
Wir berechnen y1 = f (x 1)<br />
6<br />
=<br />
x<br />
6<br />
= =<br />
4<br />
3<br />
; nun gilt x1 ⋅ y1 = 6 und ersichtlich ist x1 größer<br />
2<br />
1<br />
als 6 und y1 kleiner als 6 .<br />
Im Diagramm sehen wir ein Rechteck mit den Seiten x1 und y1 und dem Flächeninhalt 6.<br />
Der gesuchte Wert für 6 liegt also zwischen y1 und x1 .<br />
Deshalb bilden wir den Mittelwert von x1 und y1 und nennen ihn x2. Der Wert von x2 liegt<br />
sicher dichter am Wert von 6 als der Wert von x1 und es gilt: ¢ £ ¤ ¡<br />
6 11<br />
6 6⋅ 4 24<br />
x = ( x + y ) : 2 = x + : 2 = ... = = 2,75 ( y2 = = = = 2,1818... )<br />
x 4<br />
x 11 11<br />
2 1 1 1<br />
.<br />
1¦<br />
¥<br />
Also gilt nun y2 = 2,1818... < 6 < 2,75 = x2<br />
. Wir sind aber noch nicht zufrieden!<br />
Wieder bilden wir den Mittelwert von x2 und y2 und erhalten einen besseren Wert x3. ¤ £ ¢ ¡<br />
6 217<br />
x = x + : 2 = ... = = 2,4659...<br />
x 88<br />
3 2<br />
2¦<br />
¥<br />
Wenn wir die Rechenschritte wiederholen, dann kommen wir dem Wert von 6 immer näher. ¢ £ ¤ ¡<br />
6 93553<br />
x = x + : 2 = ... = = 2,4495...<br />
x 38192<br />
4 3<br />
und<br />
3 ¡ ¢ £ ¤ ¦ ¥<br />
5 4<br />
(vgl.<br />
4¦<br />
¥<br />
6 17503936993<br />
x = x + : 2 = ... = ≈ 2, 449489743<br />
x 7145952352<br />
2<br />
x 3<br />
x 2<br />
x 1<br />
6 ≈ 2,449489743 )<br />
Schon nach 5 Schritten haben wir mit diesem Iterationsverfahren 6 sehr genau bestimmt.<br />
Aufgabe:<br />
Bereche nach dem <strong>Heron</strong>-<strong>Verfahren</strong> 5 , 4 und 3 und vergleiche mit dem TR-Wert!<br />
x