Runter vom Holzweg - ARA
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Natürliche Verjüngung<br />
Wälder müssen nicht gepflanzt werden. Die<br />
Samen für den Nachwuchs liefern sie selbst.<br />
Verteilt werden sie <strong>vom</strong> Wind oder von<br />
Waldtieren wie Eichhörnchen und Eichelhäher.<br />
Die naturnahe Waldwirtschaft nutzt diesen<br />
Prozess der natürlichen Verjüngung - und spart<br />
dabei Geld für die künstliche Bepflanzung.<br />
Ein Problem ist allerdings die häufig zu hohe<br />
Zahl an Rehen oder Hirschen, die dem<br />
Jungwuchs keine Chance lässt. Die Schäden<br />
müssen durch Wildschutzzäune verhindert<br />
werden - oder durch eine effiziente und<br />
tierschutzgerechte Jagd.<br />
Waldwirtschaft im Wandel<br />
Viele Waldbesitzer bemühen sich heute, neben<br />
der Holznutzung auch den Schutz- und<br />
Erholungsfunktionen des Waldes gerecht zu<br />
werden.<br />
Dafür wurde das Konzept der naturnahen Waldwirtschaft<br />
entwickelt. Ihr Ziel sind artenreiche<br />
Mischwälder, die vielfältige Lebensräume für<br />
Tiere und Pflanzen bieten und gleichzeitig einen<br />
guten wirtschaftlichen Ertrag liefern. Wertvolle<br />
Bäume werden dabei einzelstammweise<br />
genutzt. Kahlschläge sind verpönt.<br />
Pferde statt Traktoren<br />
Eisenketten klirren, dumpfes Hufgetrappel pocht<br />
auf gefrorenem Humusboden, tiefes Schnauben,<br />
ein paar laute Rufe - mit einem kraftvollen Ruck<br />
zieht der Braune die schweren Baumstämme bis<br />
zum Verladeplatz.<br />
Holzrücken mit Pferden richtet im Wald deutlich<br />
weniger Schaden an als der Einsatz schwerer<br />
Maschinen. Sie verdichten den Boden und verletzen<br />
leicht die Bäume. Kurzfristig gesehen<br />
kostet die Rückearbeit mit Pferden mehr Geld<br />
als der Einsatz von Maschinen, langfristig ist<br />
der schonende Umgang mit der Natur jedoch<br />
wirtschaftlicher.<br />
Vorrang für die<br />
naturnahe<br />
Waldwirtschaft<br />
Totholz lebt<br />
Für die einen sieht es aus wie ein schlecht<br />
gepflegter Wald, für die anderen ist es unverzichtbarer<br />
Lebensraum.<br />
Totes, verrottendes Holz bietet einer großen<br />
Zahl von Arten die notwendige Lebensgrundlage.<br />
Viele Vögel und Säugetiere nutzen<br />
Baumhöhlen zum Aufziehen ihrer Jungen oder<br />
zum Überwintern. Von zahlreichen Pilzen und<br />
Insekten wird das tote Holz zerlegt und geht als<br />
Humus wieder in den Nahrungskreislauf des<br />
Waldes ein.