ideenreich - Quartier
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Weinkeller<br />
für Hanseaten<br />
Weinbar, Laden und Ausstellungsfläche<br />
in einem: Genuss Speicher in Block R<br />
Um den Rotspon ranken sich zahlreiche Geschichten. Schon<br />
Friedrich der Große soll ihn Voltaire eingeschenkt haben. Und<br />
als Napoleon ihn in Lübeck trank, wollte er wissen, wieso ein<br />
französischer Wein dort besser schmecke als in Frankreich.<br />
Bürgermeister Tesdorpf wusste, warum. Seine Familie hatte<br />
schon 1678 eine Weinhandlung eröffnet, die den Wein auf dem<br />
Seeweg aus Bordeaux einführte. Schiffsreise und Fasslagerung<br />
taten dem Wein gut. Das Tesdorpf’sche Geschäft in der Mengstraße<br />
gibt es immer noch, wenige hundert Meter entfernt vom<br />
Stadthaus der Buddenbrooks, bei dessen Einweihung in Thomas<br />
Manns Roman natürlich auch Rotspon getrunken wurde.<br />
War der Rotspon einst vor allem in den Hansestädten wie<br />
Lübeck oder Hamburg zu Hause, gibt es ihn längst auch in Orten<br />
wie Soest oder Calenberg. Er wird auch nicht mehr zwingend<br />
im Fass transportiert oder erst vor Ort abgefüllt. Diese<br />
Tradition wollen Frank und Karen Stricker mit Ingo Vierk in ihrem<br />
Genuss Speicher wieder aufleben lassen: Dort lagern sie<br />
französischen Rotwein drei Monate lang im Gewölbekeller von<br />
Block R, bevor er in Flaschen abgefüllt wird und als echter Rotspon<br />
durchgeht. Wein steht im Mittelpunkt ihrer Idee: So gibt<br />
es eine Weinbar und die Möglichkeit für Gäste, eigene Cuvées<br />
zu mischen. Ergänzt wird das Konzept durch einen Laden und<br />
Ausstellungsbereiche, die sich mit Hanse, Speicherstadt, Kaffee,<br />
Tee, Kakao, Gewürzen und natürlich Wein befassen.<br />
Genuss Speicher Hamburg in Block R2<br />
St. Annenufer 2, 20457 Hamburg<br />
www.genuss-speicher.de<br />
ausgabe 21, märz – mai 2013<br />
Vermischtes aus dem quartier<br />
Im Gewölbekeller unter Block R wird in Kürze französischer Rotwein<br />
zu echtem Hamburger Rotspon veredelt<br />
Foto: Thomas Hampel<br />
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