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germanarchitects | Bau der Woche - Architektur 109

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<strong>germanarchitects</strong> | <strong>Bau</strong> <strong>der</strong> <strong>Woche</strong><br />

Doppelwohnhaus<br />

Corbusier<br />

in Stuttgart<br />

Eigentümerin<br />

Stadt Stuttgart<br />

Instandsetzung<br />

Wüstenrot Stiftung<br />

Ludwigsburg<br />

Nutzer<br />

Stadt Stuttgart<br />

Verein <strong>der</strong> Freunde<br />

<strong>der</strong> Weißenhofgalerie<br />

Architekten 1927<br />

Le Corbusier<br />

Pierre Jeanneret<br />

Wie baute Le Corbusier?<br />

http://www.<strong>germanarchitects</strong>.com/content/buildingotw/ct_bau_d.html<br />

Archiv<br />

Immer weniger Architekten werden zukünftig in Deutschland allein vom Neubau<br />

leben können. Gut beraten ist deswegen, wer sich auf Aufgaben gleich welcher Art<br />

mit beson<strong>der</strong>er Qualifikation einlassen kann. Mit dem Blick auf das Doppelhaus am<br />

Weissenhof, das Le Corbusier und Pierre Jeanneret für die legendäre Werkbund-<br />

<strong>Bau</strong>ausstellung 1927 in nur zweieinhalb Monaten bauten, widmen wir uns einer<br />

beson<strong>der</strong>en Aufgabe: <strong>der</strong> denkmalgerechten Renovierung und teilweiser<br />

Rekonstruktion. Nach Jahrzehnten ist das Haus endlich öffentlich zugänglich. Das<br />

zwischenzeitlich sehr vernachlässigte Haus, dessen architekturgeschichtliche<br />

Bedeutung nicht mehr bezweifelt werden kann, kam 2002 in den Besitz <strong>der</strong> Stadt<br />

Stuttgart, die in dem Doppelhaus in den nächsten Monaten ein Museum einrichten<br />

wird. Anschließend sprang die Wüstenrot Stiftung ein, die sich seit längerem <strong>der</strong><br />

Renovierung bedeuten<strong>der</strong> <strong>Bau</strong>ten <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne widmet – Erich Mendelssohns<br />

Einsteinturm in Potsdam, das Haus Schminke in Löbau von Hans Scharoun und<br />

das Muche-/ Schlemmer-Haus in Dessau von Walter Gropius zeugen von dem<br />

außergewöhnlichen Engagement.<br />

06.12.2005 09:35 Uhr<br />

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<strong>germanarchitects</strong> | <strong>Bau</strong> <strong>der</strong> <strong>Woche</strong><br />

Projektleitung 1927<br />

Alfred Roth<br />

Architekten <strong>der</strong><br />

Renovierung 2005<br />

Mark Arnold und<br />

Arne Fentzloff<br />

Stuttgart<br />

Denkmalbeirat<br />

Berthold Burkhardt<br />

August Gebeßler<br />

Norbert Huse<br />

Claudia Mohn<br />

Projektsteuerung<br />

Sabine Schmidt-Rösel<br />

Darmstadt<br />

Tragwerksplaner<br />

Büro für<br />

<strong>Bau</strong>konstruktion BfB<br />

Karlsruhe<br />

Freiflächenplaner<br />

Jochen Köber<br />

Stuttgart<br />

Besichtigungen<br />

am 7.12. , 15 Uhr<br />

am 10.12. um 13 Uhr<br />

am 11.12. um 11 Uhr<br />

am 14.12. um 15 Uhr<br />

Treffpunkt<br />

10 Minuten vorher vor dem<br />

Corbusier-Haus<br />

Rathenaustraße 1<br />

70191 Stuttgart<br />

Tel. 0711/562317.<br />

Danach Öffnung mit<br />

Museumsbetrieb erst wie<strong>der</strong><br />

ab etwa Mitte 2006.<br />

www.weissenhofsiedlung.de<br />

http://www.<strong>germanarchitects</strong>.com/content/buildingotw/ct_bau_d.html<br />

Endlich wie<strong>der</strong> 30 cm "höher": Die Stützen konnten endlich wie<strong>der</strong> frei gegraben werden.<br />

Fotos: Thomas Wolf, Gotha; Ursula <strong>Bau</strong>s, Stuttgart<br />

Für Corbusiers Wohnhaus beauftragte die Stiftung nach einem Auswahlverfahren<br />

die jungen Architekten Arnold und Fentzloff, <strong>der</strong>en Verständnis für diese Ikone <strong>der</strong><br />

Mo<strong>der</strong>ne überzeugte. In engster Zusammenarbeit mit Denkmalpflege,<br />

Tragwerksplanung und zukünftigen Nutzern ging es erst einmal um eine sorgfältige<br />

Analyse dessen, was vom "Original" noch übrig war. Weg fiel <strong>der</strong> 1933 eingebaute<br />

Keller; die alten Stützmauern mussten wie<strong>der</strong>hergestellt und das 30 cm<br />

angehobene Eingangsniveau wie<strong>der</strong> abgesenkt werden. Die Proportionen des<br />

Hauses hatten sich durch diese Niveauverän<strong>der</strong>ung ganz erheblich verschoben.<br />

Auch auf dem Dachgarten bestand Handlungsbedarf: Der ursprüngliche<br />

Plattenbelag wurde wie<strong>der</strong>hergestellt, war aber wegen Gewichtsproblemen mit extra<br />

gefertigten Stegplatten auszuführen. Die Pflanzenkübel sind jetzt aus Kunststoff,<br />

denn die massive Ursprungsfassung wäre nun auch zu schwer. Die Brüstung<br />

konnte man wie<strong>der</strong> absenken, das Flugdach musste vollständig erneuert werden.<br />

Wärmedämmputz, <strong>der</strong> 1984 aufgebracht worden war, blieb.<br />

06.12.2005 09:35 Uhr<br />

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<strong>germanarchitects</strong> | <strong>Bau</strong> <strong>der</strong> <strong>Woche</strong><br />

http://www.<strong>germanarchitects</strong>.com/content/buildingotw/ct_bau_d.html<br />

Le Corbusier ließ das Treppenhaus farbenfroh streichen – hinter <strong>der</strong> Treppenrundung ein<br />

kleines Sitz- o<strong>der</strong> Spielplätzchen.<br />

Die rechte Haushälfte ist jetzt in den ursprünglichen Farben gestrichen – auch<br />

innen –, die linke angesichts <strong>der</strong> geplanten Museumsnutzung in neutralem Weiß.<br />

Für die rechte Haushälfte sind die wichtigen Inneneinrichtungsraffinessen<br />

nachgebildet worden, so gut es ging: Pläne gab es nicht, man verließ sich auf<br />

Fotografien. Schiebewände, Bettschränke, Einbauschränke – ohne jeden<br />

Kubikzentimeter auszunutzen, wären die 100-qm-Wohnungen für Familien mit<br />

Bedienstetenzimmern doch etwas knapp bemessen. Die Architektenleistung 2005<br />

bestand in einer sorgfältigen, einfühlsamen und technisch versierten "Werkplanung<br />

rückwärts" – den Spuren des Meisters <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne folgend, war das Corbusier-<br />

Haus für die vorgesehene Nutzung zu "ertüchtigen", wie man in Fachkreisen so<br />

tapfer sagt. Das will gelernt sein. Ursula <strong>Bau</strong>s<br />

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<strong>germanarchitects</strong> | <strong>Bau</strong> <strong>der</strong> <strong>Woche</strong><br />

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Rechts unten aus dem Schrank wird das Bett herausgezogen; links schließt sich die<br />

Schiebewand an; wenn die Wand vollständig zugezogen ist, lässt sich <strong>der</strong> dunkelrotbraune<br />

Abschnitt links <strong>der</strong> Stütze als Tür nutzen.<br />

06.12.2005 09:35 Uhr<br />

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<strong>germanarchitects</strong> | <strong>Bau</strong> <strong>der</strong> <strong>Woche</strong><br />

Grundrisse.<br />

http://www.<strong>germanarchitects</strong>.com/content/buildingotw/ct_bau_d.html<br />

06.12.2005 09:35 Uhr<br />

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