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Zusammenfassung und Ergebnisse - ÖZBF

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Wie unterscheiden sich erfolgreiche Lehrer von weniger erfolgreichen, <strong>und</strong> was machen<br />

die erfolgreichen anders? Hierzu referierte James H. Stronge (College of William and Mary)<br />

in seinem Hauptvortrag. Er sieht, ebenso wie Hany, die Chance, aus derartigen Untersuchungen<br />

Aufschlüsse für die Ausbildung <strong>und</strong> Auswahl von Lehrkräften für Hochbegabte<br />

zu gewinnen.<br />

Die Bedeutung einer hohen intellektuellen <strong>und</strong> emotionellen Übereinstimmung von Lehrkraft<br />

<strong>und</strong> Schüler für einen begabtenfördernden Unterricht stellte Ulrike Greiner (Kirchliche<br />

PH Wien) heraus. Neben Empathie sei aber auch die Fähigkeit zum Umgang mit Ungewissheit<br />

erforderlich, „die das Singuläre <strong>und</strong> Unbestimmte des Einzelfalls jedes Kindes<br />

anerkennt“.<br />

Das Spannungsverhältnis von Professionalität <strong>und</strong> spezifischen Persönlichkeitsmerkmalen<br />

wurde in dem Workshop von Hilde Machowinski (Max Delbrück-Gymnasium Berlin) ebenso<br />

wie in dem Beitrag von Petra Schreiber (Frankfurt a. M.) thematisiert.<br />

Was hochbegabte Schüler von ihren Lehrkräften hinsichtlich Persönlichkeit <strong>und</strong> Kompetenz<br />

erwarten – diese Frage wurde in mehreren Beiträgen gestellt. Eva Christ (Universität<br />

Heidelberg) erwartet, dass die Lehrkräfte ihren Schülern ein Vorbild sein sollten, von dem<br />

diese gern lernen.<br />

Wolfgang Hübl (özbf) referierte zu dieser Thematik vorliegenden Studien. Zwar gebe es<br />

Persönlichkeitsmerkmale bei Lehrkräften, die für guten Unterricht generell förderlich sind,<br />

aber gibt es spezifische Merkmale der Persönlichkeit <strong>und</strong> des Unterrichts, die für Hochbegabte<br />

besonders bedeutsam sind? Die Relevanz derartiger Studien für die Auswahl von<br />

geeigneten Lehrkräften sei evident.<br />

Eigene Studien stellten Christoph Perleth (Universität Rostock) <strong>und</strong> Kornelia Tischler (Alpen-Adria<br />

Universität Klagenfurt) vor. Tischlers Studie repliziert im Wesentlichen frühere<br />

Bef<strong>und</strong>e, indem auch von hochbegabten Schülern die typischen Eigenschaften des „guten<br />

Lehrers“ genannt werden. Der Wunsch nach Akzeptanz <strong>und</strong> nach adäquater Förderung<br />

der Begabung wird dabei aber besonders zum Ausdruck gebracht.<br />

Den Fragen, wie Unterricht für Hochbegabte zu bewerten ist, wie die Kenntnisse <strong>und</strong> Fertigkeiten<br />

einer Lehrkraft einzuschätzen sind <strong>und</strong> welche Kriterien erreicht sein sollten, um<br />

als Experte in der Begabtenförderung gelten zu können, ging Richard Lange (Nordwestern<br />

University, Evanston, USA) nach. Er stellte dazu einige Beurteilungsverfahren <strong>und</strong><br />

Kriterienkataloge vor, die in den USA eingesetzt werden.<br />

Die Bedeutung der Fortbildung von Lehrkräften auf dem Gebiet der Begabtenförderung<br />

sprach Franz Kappelmüller (Landesschulrat für Oberösterreich) an <strong>und</strong> stellte die Erfolge<br />

des ECHA-Diploms für Österreich heraus. Eine weitergehende ideelle <strong>und</strong> finanzielle Unterstützung<br />

dieses Fortbildungsprogramms durch die Schulleitungen <strong>und</strong> die Schulaufsicht<br />

sei dringlich.<br />

Heterogenität / Individualisierung<br />

Die Heterogenität der Lerner, die „Verschiedenheit der Köpfe“, so Victor Müller-Oppliger<br />

(PH Nordwestschweiz), verlange nach einem individualisierenden Lehr- <strong>und</strong> Lernverständnis.<br />

Dem stehe aber eine zunehmende Standardisierung durch Leistungsnormen<br />

entgegen. Er sieht die Begabungs- <strong>und</strong> Begabtenförderung als einen zentralen Aspekt<br />

einer umfassenden „Schule der Vielfalt“ mit flexiblen Strukturen <strong>und</strong> veränderten Lernwegen.<br />

Individualisierung als übergeordnetes pädagogisches Prinzip auf dem Wege zur Optimierung<br />

von Unterrichtsqualität vertritt auch Günter Schmid, man müsse „den Einzelnen als<br />

Subjekt seines Handelns“ begreifen.<br />

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