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FACTS 17/2002, 25. April 2002 Fascht e Familie ... - Domenico Blass.

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<strong>FACTS</strong> <strong>17</strong>/<strong>2002</strong>, <strong>25.</strong> <strong>April</strong> <strong>2002</strong><br />

<strong>Fascht</strong> e <strong>Familie</strong><br />

Giacobbo & Co. dirigieren das Schweizer Humorschaffen. Ihre<br />

Spassware ist professionell gemacht, bisweilen aber arg<br />

nett.<br />

Von Thomas Widmer, Mitarbeit: Urs Kern<br />

Viktor Giacobbos Sendung ist eine Enttäuschung. Weniger als<br />

ein Viertel der Schweizer Fernsehzuschauer wollten sie<br />

sehen. Im «Blick» spekuliert Blödelbarde Peach Weber,<br />

Giacobbo sei im Hauptprogramm von SF DRS am falschen Ort:<br />

«Schade, dass man mit diesem hervorragenden Typ etwas<br />

Grosses machen wollte.» Die Erstausgabe von «Viktors<br />

Programm» 1990 war ein Reinfall. «Er hat keine Chance im<br />

Hauptabend», sagte damals Hans Gmür, Pate der Zürcher<br />

Unterhaltungsmafia, über Giacobbo.<br />

Weber und Gmür haben sich getäuscht. 320 Franken<br />

Tageshonorar kassierte Giacobbo vom TV seinerzeit, heute<br />

liegt seine Gage für einen Galaabend zwischen 6000 und<br />

10'000 Franken. Der kleine Mann mit der grossen Brille und<br />

den Segelohren ist zur unbestrittenen Nummer eins der<br />

Schweizer Comedy-Branche geworden. Und avanciert nun zum<br />

Generalunternehmer in Sachen Humor: Anfang Mai startet das<br />

Winterthurer Casinotheater. Mit Giacobbo als<br />

Verwaltungsratspräsident.<br />

Eine multiple Persönlichkeit. Als Politsatiriker im<br />

«Spätprogramm» bannt Giacobbo regelmässig die Hälfte aller<br />

Schweizer Zuschauer an den Bildschirm, und das weit nach<br />

zehn Uhr. Als Schauspieler in «Ernstfall in Havanna», in dem<br />

er den tapsigen Botschaftsvize Stefan Balsiger mimt, lockte<br />

er in wenigen Wochen um die 140'000 Zuschauer. Der Kinofilm<br />

wird wohl in die Nähe von Walter Roderers «Ein Schweizer<br />

namens Nötzli» kommen, dem mit 350 000 Zuschauern in der<br />

Schweiz erfolgreichsten Film der letzten 20 Jahre. Als<br />

Initiator und Kopf des Casinotheaters inspiriert Giacobbo<br />

eine Firma mit 40 Mitarbeitern und 6,5 Millionen<br />

budgetiertem Jahresumsatz.<br />

Das Aktionärsverzeichnis des Casinotheaters liest sich wie<br />

das «Who’s who» des Schweizer Lachbusiness. Zum Auftakt am<br />

3. Mai wird das Stück «Die Eröffnung» gespielt. Mit<br />

Giacobbo, Patrick Frey, Gardi Hutter, Lorenz Keiser, Walter<br />

Andreas Müller und anderen. Sogar Franz Hohler, der Mahner<br />

mit dem Cello, ist in der schönen neuen Humorwelt dabei. Die<br />

ist grundsätzlich entpolitisiert, integriert aber auch die<br />

verbliebenen Linken.<br />

<strong>Domenico</strong> <strong>Blass</strong> Forchstrasse 234 CH-8032 Zürich Telefon +41 1 380 23 23<br />

Fax +41 1 380 23 20 Mobil +41 79 406 59 29 mail@dblass.ch www.dblass.ch


Zum Kalten Krieg gehörte ja die anprangernde Politsatire,<br />

das kabarettistische Thematisieren gesellschaftlicher<br />

Missstände im bürgerlichen Staat, das aufmüpfige Witzeln<br />

über die unheimlichen Patrioten in Wirtschaft, Militär und<br />

Politik. Diese Art Humor gibts noch, doch ist sie Nebensache<br />

geworden. Der moderne, TV-taugliche Spass, wie Giacobbo ihn<br />

geprägt hat, lässt sich politisch nicht mehr festlegen. So<br />

dass Giacobbos Kuba-Film den eidgenössischen Parlamentariern<br />

vorgeführt werden konnte und von rechts bis links alles<br />

lachte. Oder zumindest lächelte. Oder zumindest sagte, es<br />

habe gelacht oder gelächelt. Ob CVP-Bundesrätin Ruth<br />

Metzler, die Herren von der SVP, Sozialdemokratin Ruth<br />

Dreifuss, fast alle haben sie ein nettes Wörtchen für den<br />

netten Streifen. Der Comedyfilm erobert Bundesbern. Und<br />

Bundesberns Spitzen revanchieren sich mit einem Besuch im<br />

TV-«Spätprogramm», dessen Gastgeber Giacobbo ist. Der Humor<br />

ist zum Machtfaktor geworden.<br />

Zur neuen Spasselite gehört auch Patrick Frey. Der<br />

Winterthurer Industriellenspross ist erstens ein<br />

Aushängeschild: Götterspass-Kabarettist, Filmschauspieler in<br />

«Katzendiebe» und «Komiker», der Prof. Stolte-Benrath im<br />

«Spätprogramm». Er ist zweitens ein Zulieferer, ist<br />

Theatertexter, Musicalschreiber und Kindermärchenverfasser.<br />

Und arbeitete in beiden Funktionen mit allen wichtigen<br />

Leuten von Giacobbo bis Martin Schenkel, von Joachim<br />

Rittmeyer bis Beat Schlatter. Frey hat auch Geld ins neue<br />

Casinotheater gesteckt.<br />

Man kennt sich und trifft sich in Winti wieder. Auch die<br />

Inputter der Stars haben Aktien gezeichnet. <strong>Domenico</strong> <strong>Blass</strong><br />

etwa, langjähriger Giacobbo-Freund, der sich als<br />

Ideenlieferant und Texter einen Namen gemacht hat. Katja<br />

Früh, die Schreiberin der TV-Soap «Lüthi & Blanc». Sitcom-<br />

Papst Charles Lewinsky. <strong>Fascht</strong> e <strong>Familie</strong>. Viele Aktionäre<br />

sind jahrelange Weggefährten des Übervaters. Was den<br />

Eindruck der Vetternwirtschaft hervorruft. Es kursiert das<br />

Wort von der «neuen Humormafia»: Die Giacobbo-Gang zeige<br />

ihre Muskeln, nachdem die alte Zürcher Unterhaltungsmafia<br />

mit dem konkursiten Bernhard-Theater im Sterben liegt. Und<br />

die grossen Alten abgelöst sind: Hans Gmür, Walter Roderer,<br />

Ruedi Walter, Paul Bühlmann, Jörg Schneider, Margrit Rainer,<br />

Ines Torelli, Inigo Gallo.<br />

Für <strong>Blass</strong>, der mit Giacobbo das Drehbuch für «Ernstfall in<br />

Havanna» schrieb, ist der Mafiavorwurf nicht gerechtfertigt:<br />

«Viktor ist nicht der Pate, der andere ausgrenzt, sondern<br />

eine Lokomotive, die viele bekannte und unbekannte Künstler<br />

zieht.» Giacobbo selber meint: «Natürlich gibt es auch bei<br />

uns Seilschaften, die zusammenarbeiten. Aber das ist keine<br />

Mafia.» Giacobbo, die neue Schlüsselfigur der Humorbranche.<br />

Nur Einzelne wagen den Alleingang: Beat Schlatter, einer der<br />

wenigen Nicht-Casinotheater-Aktionäre, tingelt weiter als<br />

Pressestimmen „Facts“<br />

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Bingounternehmer durch Szeneanlässe und Firmenabende.<br />

Schreibt ein Drehbuch für einen Comedyfilm. Und hat auch<br />

eine humorige Erklärung parat, warum er nicht in Winterthur<br />

dabei ist: «Es gibt da so eine Wette mit Viktor, die ich<br />

verloren habe. Wenn wir das nächste Mal zusammen auf der<br />

Bühne stehen, darf er mir an den Arsch langen.» Schlatter,<br />

der dank «Komiker» und «Katzendiebe» als der<br />

Volksschauspieler seiner Generation gilt, begann als Punk-<br />

Schlagzeuger, musste untendurch, bis er oben ankam. Auch<br />

Giacobbo startete als Spassmacher bescheiden. Für ein<br />

Butterbrot schrieb er ab 1981 im antikapitalistischen<br />

Kampfblatt «tell» seine Nabelschaukolumne «Viat Jacques de<br />

Koboff», vier Jahre lang, alle vierzehn Tage, unermüdlich.<br />

Auch am TV brauchte er einen langen Schnauf: Seit 1990 hat<br />

er 79 Shows aufgezeichnet. «Und das manchmal auch, wenn mir<br />

nicht besonders lustig zu Mute war.»<br />

Giacobbos Freundin Nadeschkin alias Nadja Sieger und ihr<br />

Partner Ursus alias Urs Wehrli hatten als Komödianten<br />

ebenfalls die Strasse gemacht, waren durch Kinder- und<br />

Altersheime, Firmeneröffnungen, Galas, Hochzeiten getingelt.<br />

«Du musst im richtigen Moment mit dem richtigen Programm am<br />

richtigen Ort sein – und viel Glück haben», sagen Gaby<br />

Schmutz und Henry Camus, die sich seit zehn Jahren als «Full<br />

House» auf dem harten Boden der Kleinkunst durchschlagen.<br />

Sie staunten, als Ursus & Nadeschkin plötzlich abhoben.<br />

Nadeschkin, die freche Göre mit den abstehenden<br />

Rastasträhnen, geriet – es war vor bald fünf Jahren – im<br />

Schlepptau Giacobbos in eine gewaltige<br />

Beschleunigungsmaschinerie. Sofort stürzten sich die Medien,<br />

insbesondere die Ringier-Presse, auf die neue Promifreundin,<br />

ein Auftritt im «Spätprogramm» brachte sie vor das TV-<br />

Massenpublikum, was wiederum sie und ihren Konterpart Ursus<br />

für den Fernsehpreis Prix Walo attraktiv machte.<br />

Realsatire made in Switzerland: Kürzlich kam in der<br />

«Benissimo»-Jubiläumsshow Giacobbo auf die Bühne, verkleidet<br />

als seine Freundin. Dann stiess die echte Nadeschkin dazu.<br />

Etwas peinlich, der Auftritt, denn sonst weigert sich<br />

Giacobbo, sein Privatleben öffentlich aufzubereiten. Wer<br />

hat, dem wird gegeben. Jetzt, da sie es geschafft haben,<br />

sind Ursus & Nadeschkin auch für den Nationalzirkus Knie gut<br />

genug. Und werden damit ein besonders zugkräftiger Magnet<br />

fürs Casinotheater. Ein Kreislauf der sich aufschaukelnden<br />

Publizitätswirkungen: Ist man drin, läufts von selber. Nur<br />

muss man zuerst reinkommen. Die neue Eintrittspforte zum<br />

Erfolg neben «Benissimo» und dem Zirkus Knie: das<br />

Casinotheater Winterthur.<br />

Wer auf die Casinobühne darf und wer nicht, entscheidet mit<br />

einem künstlerischen Beirat Andrej Togni, bekannt als Dipl.<br />

Ing. Ochsner in der Konsumsendung «Kassensturz». Der<br />

Direktor sitzt auch im Vorstand des Kleinkunst-Dachverbands<br />

(KTV), der die Schweizer Künstlerbörse betreibt und den<br />

Pressestimmen „Facts“<br />

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Kleinkunstpreis Goldener Thunfisch verleiht. Togni hat<br />

Zugriff auf eine Szene mit rund 3500 Köpfen, die pro Jahr<br />

1,1 Millionen Eintritte erzielt, etwas mehr als die<br />

etablierte Theaterszene; er bestimmt mit, wer in Zukunft<br />

sein neues Programm auf der wichtigen Premierenbühne<br />

Casinotheater vorstellt. Dort betreut Togni auch die neue<br />

Fernsehsendung «Comedy im Casino», die ebenfalls als<br />

Sprungbrett für bestandene und künftige Künstler<br />

funktionieren wird. Gut, wenn man sich mit ihm gut stellt.<br />

Tognis Team ist es gar gelungen, die Verleihung des<br />

wichtigsten deutschsprachigen Kleinkunstpreises, des<br />

Salzburger Stiers, nach Winterthur zu holen. Das Spektakel<br />

wird viel Renommee und Medienpräsenz bringen.<br />

«Macht klingt in diesem Zusammenhang schrecklich», sagt<br />

Togni. «Ich spreche lieber von Entscheidungen.» Pech haben<br />

diejenigen Komiker, die sich nicht an den Viktor-Zug<br />

anhängen können. Togni wird dafür sorgen, dass die Corporate<br />

Identity des Casinotheaters dem Anspruch «anspruchsvoller<br />

Humor in allen Facetten» auch gerecht wird. Komiker der<br />

gröberen Sorte wie Marco Rima, Peach Weber oder die<br />

Schmirinski’s, falls das abgetretene Duo eines Tages<br />

wiederkommen sollte, sind nicht willkommen.<br />

Sofern sie überhaupt Einlass begehren. Denn nicht alle<br />

Komiker aspirieren auf ein Grosspublikum oder gar das<br />

Fernsehen. «Herr Thiel & Herr Sassine» etwa, deren Kabarett<br />

hartnäckig dem tucholskyschen Feinhumor der Zwanzigerjahre<br />

anhängt, sind mit ihrem bisherigen Erfolg zufrieden: «Ein<br />

Auftritt in ‹Benissimo› würde uns vielleicht sogar schaden.<br />

Unser Publikum würde das auch gar nicht goutieren.»<br />

Trotz der Machtballung – oder gerade wegen ihr – ist in der<br />

Humorbranche nur Gutes über das Casinotheater und den Clan<br />

dahinter zu hören. «Das ist eine riesige Bereicherung für<br />

die gesamte Kleinkunstszene. Weh tun wird sie niemandem»,<br />

sagt KTV-Geschäftsführer Claus Widmer. «Nur kein böses Blut<br />

schaffen, das könnte sich später rächen», sagt anonym ein<br />

professionelles Komikerteam. Gentleman Giacobbo kann<br />

dünnhäutig sein. Als es eine Medienjournalistin wagte, in<br />

einem «Tages-Anzeiger»-Artikel über Giacobbos Koautor Markus<br />

Köbeli dessen Anteil an den Kultfiguren Harry Hasler und<br />

Fredy Hinz herauszustreichen, wurde sie von Giacobbo harsch<br />

heruntergeputzt. Sie wurde dann von Köbeli getröstet: «So<br />

lernt man Menschen eben kennen.» «Man soll nur nicht am<br />

Platz stehen, wo Viktor steht», sagt dessen langjähriger<br />

Weggefährte Patrick Frey im «Magazin», «und er erträgt es<br />

nicht so sehr, wenn man vor ihm steht.»<br />

Beachtet man diese Regel, ist Giacobbo aber ein überaus<br />

treuer Arbeitgeber, der gern auch neuen Profis ausserhalb<br />

seines Kreises eine Chance gibt. Der Krienser Oliver Kraaz<br />

etwa, der in «Viktors Spätprogramm» als Ideenlieferant<br />

arbeitet, hatte sich als unbekannter Aussenseiter beworben.<br />

Pressestimmen „Facts“<br />

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Giacobbo gefällt sich auch als Förderer. Was den Vorteil<br />

hat, dass er den Nachwuchs an sich bindet. Er sei sich immer<br />

selber treu geblieben und habe sich nie an das Publikum<br />

angepasst, sagt Giacobbo. «Wir haben nie Publikumstests<br />

gemacht, haben keine künstlichen Lacher und keinen<br />

künstlichen Applaus.» Seine Erfolgsgeheimnisse: Er gibt sich<br />

erstens bescheiden, ist im Umgang auch so gewinnend, dass<br />

man ihm schwache Momente nachsieht. Und solche Hänger gibts<br />

im «Spätprogramm» regelmässig. Zweitens hat Giacobbo den<br />

Riecher für den gesunden Menschenverstand. Als sich der<br />

abtrünnige Maoist 1984 in seiner «tell»-Kolumne als<br />

«einfaches Gemüt» und «Depp» outete, der Godards Filme nicht<br />

versteht und dessen «permanent philosophisches Geschwätz<br />

einfach todlangweilig» findet, lag er bei der schweigenden<br />

Mehrheit der Linken goldrichtig.<br />

Inzwischen ist das Antielitäre, ja Antiintellektuelle, das<br />

sich in solchen Sprüchen äussert, total in. Und Viktor<br />

Giacobbo darf für sich die historische Leistung reklamieren,<br />

als der Schweizerlacher den neuen Mittelstandshumor kreiert<br />

zu haben. Satiriker Constantin Seibt von der linken<br />

«WochenZeitung» frotzelt: «Viktors Inhalte sind wie<br />

Zuckerwatte; leicht, rosa, süss und schmackhaft – nur<br />

bleiben sie nicht kleben.»<br />

In der Verwertungsindustrie der Spassgesellschaft ist Satire<br />

ein durchgestyltes Konsumgut geworden. «Wir müssen ein<br />

vorsichtig abgestimmtes Produkt liefern können», sagt TV-<br />

Redaktor Caspar Fierz, zuständig für die neue TV-<br />

Satiresendung «Comedy im Casino»: «Es soll nicht schwer<br />

daherkommen, aber durchaus frech und böse sein, für ein<br />

Publikum halt, das am späteren Abend seinen Spass will.» Die<br />

cheap-debile Debbie Mötteli, der Schlauinder Rajiv mit dem<br />

schweren Zungenschlag, der Turbomacho Harry Hasler, sie sind<br />

dem Fernsehpublikum aus dessen Alltag nah, sind überdies als<br />

eine Art neue Donald-Duck-Figuren äusserst liebenswert<br />

angelegt, so dass man schmunzeln kann. Kiffer Fredy Hinz<br />

etwa, im Gehabe eigentlich ein Junkie, blendet den Horror<br />

der real existierenden Drogenszene aus.<br />

Viktor Giacobbo, Integrationsfigur. Sein guter Name wirbt<br />

fürs Comedy-Theater, was auch SF DRS zu gute kommt.<br />

Umgekehrt profitiert das Casinotheater vom Massenpublikum,<br />

das Viktor im Fernsehen verfolgt. Cross-Selling heisst das<br />

im Fachjargon. In der einst antikapitalistischen<br />

Kleinkunstszene hat modernes Marketingdenken Einzug<br />

gehalten. Der ehemalige Kleinkünstler Togni spricht von<br />

«Synergien», welche die Zusammenarbeit mit SF DRS dem<br />

Casinotheater bringen wird. Eine Win-Win-Situation in<br />

Winterthur.<br />

Auch das Sponsoring wird gepflegt. So sollen vor den<br />

Aufführungen lustige Logoprojektionen der Winterthur<br />

Versicherung die Wände des Theatersaals zieren. Und glatte<br />

Pressestimmen „Facts“<br />

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Sponsorenpokale im Treppenhaus werden dezent an die<br />

Geldgeber im Hintergrund erinnern. Was diese auch<br />

honorieren. «Wir haben das Geldziel klar übertroffen», freut<br />

sich die Sponsoring-Verantwortliche Stefanie Häberle: «Wer<br />

mit dem Namen Viktor kommt, dem gehen bei den Sponsoren die<br />

Türen auf. Und der Fauteuil steht parat.»<br />

«Wir werden an der Eröffnung auch die Sponsoren auf die<br />

Schippe nehmen», sagt Viktor Giacobbo mit einem Schmunzeln.<br />

Die Weltrevolution, die er als jugendlicher Maoist anzetteln<br />

wollte, hat er abgeschrieben. «Es ist ein Irrtum zu glauben,<br />

man könne mit Satire die Welt verändern.»<br />

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WHO IS WHO DER NEUEN LACHBRANCHE<br />

Die Ermöglicher<br />

Die Screen-Queen - Ruth Waldburger<br />

Zürcher Filmproduzentin. Etablierte die neue Comedy-Szene im<br />

Film. Ermöglichte vor «Ernstfall in Havanna» mit Viktor<br />

Giacobbo auch «Komiker» und «Katzendiebe» mit Akteuren wie<br />

Beat Schlatter, Patrick Frey, Stephanie Glaser, Mathias<br />

Gnädinger, Walo Lüönd.<br />

Der Drahtzieher - Andrej Togni<br />

Sänger und Saxofonist bei Dodo Hug. Weggefährte von Viktor<br />

Giacobbo. Wechsel vom Kleintheater Lu-zern als<br />

Theaterdirektor zum Casino Winterthur. Im Vorstand des<br />

Kleinkunst-Dachverbands KTV. Spielt Dipl.-Ing. Ochsner im<br />

«Kassensturz».<br />

Der Gastgeber - Fredy Knie<br />

Die Knie-Dynastie beruft jedes Jahr einen Gaststar in den<br />

Nationalzirkus. Heuer profitiert das Duo Ursus & Nadeschkin:<br />

Wer geladen wird, hat viel Publikum und noch viel mehr<br />

Medienaufmerksamkeit garantiert. Direktor Fredy Knie ist<br />

auch Casinotheater-Mitaktionär.<br />

Der Financier - Andreas Reinhart<br />

Gesegnet mit den sagenhaften Volkart-Reichtümern aus Kaffeeund<br />

Baumwollhandel, griff Winterthurs grosser Mäzen Giacobbo<br />

& Co. mit mehreren Millionen Franken unter die Arme. Der<br />

Financier mit dem bekannten Hang zur Kultur machte damit das<br />

Casinotheater überhaupt möglich.<br />

Der Buchmacher - Peter Haag<br />

Zürcher Verleger. Hat Kein & Aber in wenigen Jahren zu dem<br />

Schweizer Humorverlag gemacht. Zu seinem innovativen<br />

Programm gehört neben deutscher Spassware auch viel<br />

einheimische Kost: Giacobbo-Kolumnen und Giacobbo-Kalender,<br />

Emil Steinbergers Storys, Lorenz Keiser als Hör-CD.<br />

Das Sprungbrett - Beni Thurnheer<br />

TV-Gastgeber. Seine Samstagabendshow «Benissimo» erzielt<br />

Traumquoten: Karrierebeschleuniger für kommende und<br />

arrivierte Humoristen. Giacobbo trat bei Beni, dem Casino-<br />

Mitaktionär, eben verkleidet als seine Freundin Nadeschkin<br />

auf.<br />

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Der Multifunktionale - Patrick Frey<br />

Giacobbo-Freund. Zeichnete grösseren Betrag fürs<br />

Casinotheater. Der begüterte Industriellenspross ist auf<br />

allen Ebenen aktiv: als Financier, als Schauspieler in TV<br />

(«Spätprogramm») und Kino («Komiker»), als Kabaretttexter,<br />

Theaterstück- und Musicalschreiber.<br />

Der Newcomer - Oliver Kraaz<br />

Alt-Sportreporter. Werbetexter für Frank Baumann.<br />

Gagschreiber für Dieter Moor, Harald Schmidt und Stefan<br />

Raab. Kam – Quereinstieg – als Inputter zu Giacobbos<br />

«Spätprogramm», schrieb auch für Baumanns «Ventil».<br />

Sprachsupport für «Comedy im Casino».<br />

Die Fleissige - Katja Früh<br />

Sprudelnde Ideenquelle für Radio, Bühne, TV. Drehbuch der<br />

Fernseh-Soap Lüthi & Blanc. Via Schwester Jessica mit SF-<br />

DRS-Programmchef Adrian Marthaler verbandelt. Kooperiert<br />

beruflich gern mit Patrick Frey. Regie der Casino-<br />

Eröffnungsshow.<br />

Das Hirn - Markus Köbeli<br />

Autor und Einfalllieferant fürs «Spätprogramm»: Giacobbos<br />

bescheiden gebliebene Schattenfigur. Miterfinder von Harry<br />

Hasler. Alimentiert auch Lebenspartnerin Birgit Steinegger<br />

mit Ideen und Texten. Erfolgreicher Theaterautor («Holzer’s<br />

Peepshow»). Schrieb einst fürs Radio-«Schreckmümpfeli».<br />

Der Sitcom-Papst - Charles Lewinsky<br />

Erfolgreichster Sitcomschreiber, Humorlehrmeister der<br />

Schweiz, Entwickler von TV-Formaten. Aber: Nach «<strong>Fascht</strong> e<br />

<strong>Familie</strong>» ist «Fertig lustig»; mit der Absetzung der Sitcoms<br />

bei SF DRS steht der Zürcher vor der mentalen<br />

Zwangsemigration in deutsche Lande. Physisch nach Frankreich<br />

ausgewandert.<br />

Der Geistesblitzer <strong>Domenico</strong> <strong>Blass</strong><br />

Der Werbung entwachsener Vollblutsatiriker und<br />

Knochenarbeiter. Langjähriger Giacobbo-Freund. War Ko-<br />

Demonteur auf der Paparazzi-Seite von <strong>FACTS</strong>. Sitcomautor,<br />

Koschreiber für «Ernstfall in Havanna». Weicht nach Sitcom-<br />

Aus auch nach Deutschland aus.<br />

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Die Aushängeschilder<br />

Das Zugpferd - Viktor Giacobbo<br />

Als Satiriker Jacques de Koboff amüsierte er im Linksblatt<br />

«tell». Giacobbo ist als Motor der Humorzentrale<br />

Casinotheater Winterthur der Schweizerlacher. Der clevere<br />

Metzgerssohn dampft durch alle Genres und Medien: Held der<br />

Komödie «Ernstfall in Havanna», Tagi-Kolumnist, Polit-Talker<br />

im «Spätprogramm». Dort gibts Highlights und Hänger.<br />

Der Prolo - Beat Schlatter<br />

Es war einmal ein Punker. Der wurde als tragikomische Figur<br />

entdeckt – geboren war Volksschauspieler Schlatter, der<br />

stets mit viel Prolo-Vokabular sich selber spielt.<br />

Kabarettist mit Giacobbo und Frey, Kinoheld, Güselmann in<br />

der TV-Soap «Lüthi & Blanc». Schreibt momentan das Drehbuch<br />

einer Film-Comedy; tingelt als Bingo-Unternehmer.<br />

Die Zweierkiste - Ursus & Nadeschkin<br />

Zurzeit das allerbeliebteste Schweizer Komiker-Duo, Nadja<br />

Sieger und Urs Wehrli sind auch im Ausland erfolgreich.<br />

Heuer touren sie mit dem Zirkus Knie, was sie noch bekannter<br />

macht: Wer hat, dem wird gegeben. Die karrierebewusste<br />

Nadeschkin ist Viktor Giacobbos Lebenspartnerin. Dritter im<br />

Bund ist Nadeschkins Hund namens «Mocca».<br />

Die Vielgesichtige - Birgit Steinegger<br />

In Giacobbos «Programm» und «Spätprogramm» gab Birgit<br />

Steinegger Ruth Dreifuss, Carla Del Ponte, Vreni Spoerry.<br />

Hat eigene TV-Sendung «Total Birgit». Lebenspartnerin von<br />

Kreativkopf Markus Köbeli, der Viktor Giacobbo und ihr<br />

zuliefert.<br />

Das Chamäleon - Walter Andreas Müller<br />

WAM war schon in der Bernhard-Theater-Szene. Flavio Cotti,<br />

Moritz Leuenberger, Christoph Blocher im «Spätprogramm».<br />

Viele Bühnenstücke. Globis Stimme im Hörspiel. Kellner Hans<br />

in «<strong>Fascht</strong> e <strong>Familie</strong>». Politiker im TV-Film «Big Deal».<br />

Die Wortlose - Gardi Hutter<br />

Clownin mit 20 Jahren Bühnenerfahrung und feministischem<br />

Einschlag. Verkörperte als Pantomimin die Tapfere Hanna,<br />

tourte mit dem Zirkus Knie. Auftritt als toughe Putzfrau im<br />

Parlament bei der 700-Jahr-Feier 1991. Dabei bei Giacobbos<br />

Casino.<br />

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Der Aufreger - Lorenz Keiser<br />

Sohn der Kabarettlegenden Keiser/Läubli. Spielt, schreibt,<br />

managt sich als linker Einzelkämpfer. TV-Satiriker in<br />

«Übrigens». Giftiger Kolumnist. Autor mit prozessträchtigen<br />

Inhalten. Träger «Salzburger Stier».<br />

Der Kritische - Joachim Rittmeyer<br />

Geht seit einem Vierteljahrhundert mit Programmen um.<br />

Gesellschaftskritiker mit feiner Klinge. Texter – mit Katja<br />

Früh, Viktor Giacobbo, Patrick Frey – von «Die Eröffnung»,<br />

Erststück im Casinotheater.<br />

Das Gewissen - Franz Hohler<br />

Als Mann mit dem Cello ist er der unverwüstliche<br />

Kleinkünstler vom linken Rand. Schöpfer des «Totemügerli».<br />

Tingelt mit diversen Projekten, so als Tramführer in «s’Tram<br />

uf Afrika». Aktionär beim Casino Winterthur.<br />

Pressestimmen „Facts“<br />

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