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Handbuch der Lernortkooperation - Theorieband

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Dieter Euler<br />

1. <strong>Lernortkooperation</strong> – eine unendliche Geschichte?<br />

1.1. Ausgangspunkte<br />

Das Problem des Zusammenhangs <strong>der</strong> Lernorte ist jedem Bildungsgang immanent,<br />

<strong>der</strong> sich in seinem Aufbau auf mehrere Institutionen stützt. Eine Variante<br />

dieses Problems findet sich in <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland in Form des dualen<br />

Systems <strong>der</strong> beruflichen Erstausbildung. Der Begriff des „dualen Systems“<br />

konnotiert, dass zwei Subsysteme im Interesse eines übergeordneten Ganzen<br />

zusammenwirken. Für die beiden Lernorte Schule und Betrieb wird aus dieser<br />

Dualität weitgehend selbstverständlich die Notwendigkeit einer möglichst engen<br />

Kooperation abgeleitet. Dabei stellt die Kooperation nur eine <strong>der</strong> möglichen<br />

Ausprägungen einer Beziehung unterschiedlicher Lernorte dar. Wie Grüner<br />

(1976) darlegte, bestand bis in die 50er Jahre hinein das Bestreben <strong>der</strong> Berufsschule<br />

weniger in <strong>der</strong> kooperativen Anbindung an die betriebliche Ausbildung,<br />

son<strong>der</strong>n primär in dem Streben nach Abgrenzung, Autonomie und Souveränität,<br />

denn nur so glaubte man sich als <strong>der</strong> weniger angesehene Teil <strong>der</strong> Ausbildung<br />

behaupten und einer vollständigen Vereinnahmung entziehen zu können. Erst in<br />

den 60er Jahren wurde <strong>der</strong> Systemcharakter des dualen Systems stärker betont,<br />

und die Berufsschule wurde zumindest formal zu einem „vollwertigen“ Bestandteil<br />

des Systems. In diesem Sinne wurde das Kooperationspostulat in dem Gutachten<br />

des Deutschen Ausschusses für das Erziehungs- und Bildungswesen<br />

(1964) in hervorgehobener Weise formuliert: „Der Erfolg des dualen Ausbildungssystems<br />

hängt davon ab, daß seine Träger, die Ausbildungsbetriebe und<br />

die beruflichen Schulen, zusammenwirken. Ein Gegeneinan<strong>der</strong> gefährdet die<br />

gemeinsame Sache. Auch ein Nebeneinan<strong>der</strong>, in dem je<strong>der</strong> sich damit begnügt,<br />

dem an<strong>der</strong>en seinen Zeitanteil an <strong>der</strong> Ausbildung zuzuerkennen, reicht nicht<br />

aus. Die Partner müssen – gestützt auf neue vertragliche, auch gesetzliche Rege-<br />

12


1. <strong>Lernortkooperation</strong> – eine unendliche Geschichte?<br />

lungen – auf allen Ebenen zusammenarbeiten“ (Deutscher Ausschuss, 1966,<br />

S. 503).<br />

Auch wenn das Verhältnis <strong>der</strong> Lernorte Betrieb und Berufsschule im Berufsbildungsgesetz<br />

1969 weitgehend offen blieb, 1 so vollzieht sich seit dieser Zeit die<br />

Diskussion über den Zusammenhang <strong>der</strong> Lernorte unter dem Begriff <strong>der</strong> „<strong>Lernortkooperation</strong>“.<br />

In gewissem Sinne spannt sich eine „unendliche Geschichte“<br />

auf, die im roten Faden folgenden Handlungsablauf besitzt: Sobald bestimmte<br />

Problemlagen in <strong>der</strong> Berufsbildung diagnostiziert o<strong>der</strong> Reformvorstellungen verfolgt<br />

werden, wird auf einer programmatischen Ebene eine verbesserte <strong>Lernortkooperation</strong><br />

angemahnt. Auch wenn sich im Laufe <strong>der</strong> Zeit die Problembezüge<br />

gewandelt und die Zahl <strong>der</strong> Lernorte erhöht haben, so stellt die For<strong>der</strong>ung nach<br />

einer besseren <strong>Lernortkooperation</strong> eine berufsbildungspolitische Konstante dar.<br />

Und da die For<strong>der</strong>ungen über die Zeit nicht versiegen, ist bislang davon auszugehen,<br />

dass zwar immer wie<strong>der</strong> positive Einzelbeispiele einer gelungenen <strong>Lernortkooperation</strong><br />

aufgezeigt werden können, im Grundsatz aber keine nachhaltigen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen stattfinden.<br />

1.2. Notwendige Differenzierungen<br />

„<strong>Lernortkooperation</strong>“ ist in seinen beiden Konstituenten „Lernort“ und „Kooperation“<br />

eine gewisse Unschärfe zu attestieren. „Lernort“ wird üblicherweise in<br />

einem institutionellen Sinne verstanden, auch wenn dies nicht <strong>der</strong> ursprünglich<br />

intendierten Auffassung bei <strong>der</strong> Einführung des Begriffes entspricht (Schwiedrzik,<br />

1980, S. 7, 13). 2<br />

Entgegen <strong>der</strong> Umgangssprache ist festzuhalten, dass die<br />

„Lernorte“ Betrieb und Schule über mehrere „Orte“ verfügen können, an denen<br />

gelernt wird (z. B. Arbeitsplatz, Lehrwerkstatt, Lernbüro, Übungsfirma), weshalb<br />

1<br />

Im BBiG heißt es in § 1 Abs. 5 lediglich: „Berufsbildung wird durchgeführt in Betrieben <strong>der</strong> Wirtschaft,<br />

in vergleichbaren Einrichtungen außerhalb <strong>der</strong> Wirtschaft, insbeson<strong>der</strong>e des öffentlichen<br />

Dienstes, <strong>der</strong> Angehörigen freier Berufe und in Haushalten (betriebliche Berufsbildung) sowie in<br />

berufsbildenden Schulen und sonstigen Berufsbildungseinrichtungen außerhalb <strong>der</strong> schulischen<br />

und betrieblichen Berufsbildung.“<br />

2<br />

„Unter Lernort ist eine im Rahmen des öffentlichen Bildungswesens anerkannte Einrichtung zu<br />

verstehen, die Lernangebote organisiert. Der Ausdruck ‚Ort’ besagt zunächst, dass das Lernen<br />

nicht nur zeitlich ..., son<strong>der</strong>n auch lokal geglie<strong>der</strong>t ist. Es handelt sich aber nicht allein um räumlich<br />

verschiedene, son<strong>der</strong>n in ihrer pädagogischen Funktion unterscheidbare Orte“ (Deutscher<br />

Bildungsrat, 1974, S. 69).<br />

13


Dieter Euler<br />

Schmiel (1976) auch von „Lernortbereichen“ spricht. 3 In vergleichbarer Systematisierungsabsicht<br />

wurde beispielsweise anstelle des Lernorts Betrieb eine „Typologie<br />

des Lernortes Arbeitsplatz nach dem Grade <strong>der</strong> Pädagogisierung“ vorgenommen<br />

(Münch et al., 1981). Dabei kann die Einbeziehung pädagogischer<br />

Sinnelemente in den Lernortbegriff als durchaus kontrovers beurteilt werden. So<br />

erkannte etwa Dörschel in <strong>der</strong> Verwendung des Begriffs „Lernort“ eine „pädagogische<br />

Sinnverarmung“ und die „Neutralisierung des Pädagogischen“ (Dörschel,<br />

1974, S. 25). Demgegenüber schlagen Kell und Kutscha die Ersetzung des Lernortbegriffs<br />

durch den des „Lernfeldes“ vor, „um die mit dem Ausdruck Lernort<br />

attribuierte Reduktion auf eine verengte räumliche o<strong>der</strong> organisatorische Betrachtungsweise<br />

zu vermeiden“ (Kell & Kutscha, 1983, S. 197).<br />

Ungeachtet dessen sei auf die Kritik von Beck am Lernortkonzept hingewiesen,<br />

<strong>der</strong> anführt, <strong>der</strong> allein interessierende „Ort des Lernens“ sei <strong>der</strong> Schüler/<br />

Auszubildende und daher müsse besser von Lehrortbereichen gesprochen werden,<br />

um überhaupt das duale System auf <strong>der</strong> didaktischen Ebene erfassen zu<br />

können (Beck, 1984, S. 258 f.).<br />

Ähnlich vielfältig sind die Bedeutungsgehalte des Begriffs „Kooperation“.<br />

Buschfeld (1994, S. 118–128, insb. S. 124) arbeitet unter Bezugnahme auf die<br />

betriebswirtschaftliche Organisationstheorie den Unterschied zwischen „Kooperation“<br />

(als „Zusammenarbeit mehrerer ‚Mitglie<strong>der</strong>’ auf Zeit in Erfüllung einer<br />

Aufgabe“) und „Koordination“ (als „das ‚Nebeneinan<strong>der</strong>-Arbeiten’ i. S. eines<br />

‚zerteilten Ganzen’ auf Dauer“) heraus. In diesem Sinne bedeutet Koordination<br />

die Ausrichtung von Einzelaufgaben auf ein übergeordnetes Gesamtziel in einem<br />

arbeitsteiligen System. Sie ermöglicht ein geordnetes Nebeneinan<strong>der</strong>arbeiten<br />

in beiden Teilsystemen, d. h., die verschiedenartigen Aufgaben sind aufeinan<strong>der</strong><br />

abgestimmt, werden aber im Prinzip isoliert nebeneinan<strong>der</strong> realisiert<br />

(Czycholl, 1998, S. 411). Auf <strong>der</strong> Grundlage dieser Unterscheidung wären viele<br />

<strong>der</strong> unter <strong>Lernortkooperation</strong> gefassten Aufgaben und Probleme (z. B. Abstimmung<br />

<strong>der</strong> Ausbildungsinhalte) eigentlich Koordinationsaufgaben.<br />

Trotz seiner Unschärfen soll im Folgenden aus Gründen <strong>der</strong> alltagssprachlichen<br />

Verbreitung weiter mit dem Begriff <strong>der</strong> „<strong>Lernortkooperation</strong>“ gearbeitet<br />

werden. Kooperation kann unterschiedliche Ziele, Inhalte und in <strong>der</strong> Folge auch<br />

eine unterschiedliche Intensität besitzen. In <strong>der</strong> Literatur werden in diesem Zusammenhang<br />

unterschiedliche Begriffsdifferenzierungen vorgeschlagen.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Intensität von <strong>Lernortkooperation</strong> unterscheiden Buschfeld<br />

und Euler (1994, S. 10) die Stufen des Informierens, Abstimmens und Zusammenwirkens,<br />

wobei die zweite Stufe dem o. g. Koordinations-, die dritte Stufe<br />

hingegen dem Kooperationsverständnis (i. e. S.) entsprechen würde.<br />

3<br />

Die Frage <strong>der</strong> Dualität verweist so auf Pluralität (Münch, 1982, S. 82).<br />

14


1. <strong>Lernortkooperation</strong> – eine unendliche Geschichte?<br />

• Auf <strong>der</strong> Ebene des Informierens tauschen Lehrer und Ausbil<strong>der</strong> Informationen<br />

aus, sie informieren sich gegenseitig über ihre Erwartungen, Erfahrungen<br />

und Probleme im Ausbildungsalltag. Informieren bedeutet dabei zweierlei:<br />

Informationen geben und Informationen wahr- und aufnehmen. Es ist<br />

nicht selbstverständlich, dass beispielsweise Rundschreiben <strong>der</strong> Berufsschule<br />

in Betrieben gelesen werden bzw. die eigentlichen Ausbildungsverantwortlichen<br />

(rechtzeitig) erreichen.<br />

• Auf <strong>der</strong> Ebene des Abstimmens vereinbaren und entwickeln Lehrer und Ausbil<strong>der</strong><br />

Maßnahmen, die sie arbeitsteilig und eigenverantwortlich unter den<br />

jeweiligen institutionellen Rahmenbedingungen umsetzen. Auch sich abzustimmen<br />

impliziert zweierlei: zum einen die Bereitschaft, sich an die getroffenen<br />

Vereinbarungen zu halten und damit den Konsens zu dokumentieren;<br />

zum an<strong>der</strong>en die Fähigkeit, auch Konflikte „auszuhalten“, etwa dann, wenn<br />

Absprachen nicht eingehalten werden konnten bzw. unterschiedliche Auffassungen<br />

getrennte Vorgehensweisen notwendig erscheinen lassen.<br />

• Auf <strong>der</strong> Ebene des Zusammenwirkens verfolgen Lehrer und Ausbil<strong>der</strong> im<br />

Rahmen einer unmittelbaren Zusammenarbeit gemeinsam vereinbarte Vorhaben.<br />

Sie richten ihr Handeln auf die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lernprozesse des Auszubildenden<br />

aus, z. B. wenn Ausbildungsthemen gemeinsam vorbereitet<br />

und in Betrieb und/o<strong>der</strong> Schule bearbeitet werden o<strong>der</strong> Lehrer und Ausbil<strong>der</strong><br />

gemeinsam ein Weiterbildungsseminar zur Vorbereitung eines gemeinsamen<br />

Projektes besuchen.<br />

Pätzold (1995, S. 150 f.) unterscheidet vier handlungsleitende Kooperationsverständnisse<br />

4 :<br />

• Beim pragmatisch-formalen Kooperationsverständnis gehen Kooperationsaktivitäten<br />

ausschließlich auf formale Veranlassung zurück, d. h., es wird<br />

kooperiert, weil es „von oben“ o<strong>der</strong> von außen vorgeschrieben wird.<br />

• Beim pragmatisch-utilitaristischen Kooperationsverständnis stützen sich die<br />

Kooperationsaktivitäten auf einen einseitig erfahrenen Bedarf, <strong>der</strong> über<br />

kooperatives Handeln befriedigt werden kann. Initiativen zur Lernortkoope-<br />

4<br />

In einer späteren Veröffentlichung wird deutlich, dass die vier unterschiedenen Verständnisse<br />

nicht nur deskriptiven Klassifikationszwecken dienen, son<strong>der</strong>n auch normative Präferenzen zum<br />

Ausdruck bringen. So werden die beiden erstgenannten Klassen weitgehend zur Beschreibung<br />

des Ist-Zustandes, die beiden letztgenannten zur Vorschreibung eines Soll-Zustandes aufgenommen.<br />

Dabei wird das Verständnis von <strong>Lernortkooperation</strong> <strong>der</strong> Erreichung eines angestrebten<br />

Bildungsziels untergeordnet, das im Einzelnen theoretisch expliziert wird. Vgl. im Einzelnen<br />

Pätzold, Drees & Thiele, 1998, S. 151 ff. (Kooperationsverständnis) sowie S. 82, 135, 166 (exemplarisch<br />

zur Verdeutlichung des verfolgten Bildungsverständnisses).<br />

15


Dieter Euler<br />

ration werden wahrgenommen, weil dadurch ein institutioneller und/o<strong>der</strong><br />

persönlicher Nutzen zu erwarten ist.<br />

• Das didaktisch-methodisch begründete Kooperationsverständnis stützt sich<br />

auf Entscheidungen und Einsichten, Konzepte beruflichen Lernens sinnvollerweise<br />

durch kooperatives Handeln verfolgen zu sollen.<br />

• Das bildungstheoretisch begründete Kooperationsverständnis nimmt das<br />

didaktisch-methodisch begründete Kooperationsverständnis in sich auf und<br />

stützt sich zusätzlich auf eine umfassende Bildungstheorie, aus <strong>der</strong> entsprechende<br />

Zielperspektiven für das gesellschaftliche Handeln abgeleitet werden.<br />

Neben den begrifflichen sind die substanziellen Kritikpunkte am Konzept <strong>der</strong><br />

<strong>Lernortkooperation</strong> von Bedeutung. So wird insbeson<strong>der</strong>e die Dualität als konstitutives<br />

Merkmal des Systems vielerorts in Frage gestellt, wenn behauptet<br />

wird, es handle sich bei den Lernorten Betrieb und Schule um Institutionen, die<br />

ihren eigenen Logiken verpflichtet seien. 5<br />

Zabeck spricht daher auch nicht von<br />

einem „dualen“, son<strong>der</strong>n von einem „dualistischen System“ und kennzeichnet<br />

dieses nicht über ein Miteinan<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n über ein Neben- bzw. Gegeneinan<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Lernorte: „Deshalb ist auch das Attribut „dual“ in Verbindung mit dem<br />

Substantiv „System“ fehl am Platze, denn es rekurriert auf „Dualität“, also das<br />

Prinzip <strong>der</strong> Zweiheit innerhalb eines im Einklang mit sich selbst befindlichen<br />

Ganzen, während es sich in Wirklichkeit hier um einen „Dualismus“ im Sinne einer<br />

mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> schroff auseinan<strong>der</strong>fallenden Zweiheit handelt“ (Zabeck,<br />

1996, S. 74; vgl. auch Deißinger, 1998, S. 95 ff.). Es ist dabei nicht zweifelsfrei,<br />

inwieweit Zabeck diese Aussage deskriptiv o<strong>der</strong> präskriptiv versteht. Kutscha<br />

vertritt in diesem Zusammenhang die These, dass die Entwicklungsfähigkeit des<br />

beruflichen Ausbildungssystems in Deutschland auf <strong>der</strong> Tatsache beruht, „daß<br />

das als Markenzeichen verwendete Merkmal <strong>der</strong> Dualität schon längst seine systemkonstituierende<br />

Qualität verloren hat ... Die Preisgabe <strong>der</strong> Dualität ist jenseits<br />

aller bildungspolitischen Beteuerungen geradezu die Voraussetzung dafür, daß<br />

sich das berufliche Ausbildungssystem unter sich verän<strong>der</strong>nden Umweltbedingungen<br />

dynamisch entfalten kann. Das gilt sowohl für die Ebene <strong>der</strong> Steuerung<br />

dieses Systems wie auch für die Organisation und didaktische Gestaltung<br />

<strong>der</strong> Lernorte“ (Kutscha, 1992, S. 10).<br />

5<br />

Stratenwerth hat schon 1959 auf die grundlegend unterschiedlichen normativen Anbindungen<br />

von schulischer und betrieblicher Ausbildung hingewiesen. Während die „schulgebundene Berufserziehung“<br />

dadurch bestimmt sei, „daß sie sich innerhalb eines pädagogischen Zweckgebildes<br />

vollzieht“, ereigne sich die „betriebsgebundene Erziehung“ in einem „Gebilde, dessen Zweck<br />

das Wirtschaften ist“ (Stratenwerth, 1959, S. 812).<br />

16


1.3. <strong>Lernortkooperation</strong> in historischer Betrachtung<br />

1. <strong>Lernortkooperation</strong> – eine unendliche Geschichte?<br />

Bis Mitte <strong>der</strong> 60er Jahre wurde noch davon ausgegangen, dass sich die schulische<br />

und betriebliche Ausbildung im Rahmen eines „Gleichlauf-Curriculums“<br />

(Lipsmeier, 1987, S. 57 f.) miteinan<strong>der</strong> verbinden ließen, indem die Ausbildungsinhalte<br />

im Sinne einer „didaktischen Parallelität“ sowohl didaktisch als auch<br />

lehrmethodisch getrennt und den beiden Lernorten Betrieb (für die Praxis) und<br />

Berufsschule (für die Theorie) eindeutig inhaltlich und zeitlich zugeordnet würden.<br />

Diese Prämisse wurde weitgehend aufgegeben, wenngleich auch heute<br />

noch gelegentlich auf diese Vorstellungen Bezug genommen wird. Die traditionellen<br />

Ansätze einer <strong>Lernortkooperation</strong> konzentrierten sich in diesem Sinne im<br />

Wesentlichen auf Versuche, Formen <strong>der</strong> inhaltlichen Abstimmung zwischen <strong>der</strong><br />

betrieblichen und schulischen Ausbildung zu finden.<br />

Erste Ansätze einer systematischen Kooperation gab es Ende <strong>der</strong> 60er Jahre<br />

mit dem Modell des „Betriebsbezogenen Phasenunterrichts“ bei Siemens in<br />

München für die Ausbildung von Industriekaufleuten (Zedler, 1996, S. 113 f.).<br />

Dabei wurden die Lehrangebote von Betrieb und Schule in Blockform aufeinan<strong>der</strong><br />

abgestimmt. Die gesamte Ausbildungszeit wurde in fünf Phasen aufgeteilt,<br />

die den Grundfunktionen des Industriebetriebes entsprechen: Material-, Produktions-,<br />

Absatzwirtschaft, Kostenrechnung und Rechnungslegung. In jedem Ausbildungsabschnitt<br />

wurden den angehenden Industriekaufleuten zuerst die theoretischen<br />

Grundlagen, danach die entsprechende Berufspraxis vermittelt, nach<br />

einem Block des Vollzeitunterrichts in <strong>der</strong> Berufsschule folgte ein Block <strong>der</strong> Vollzeitunterweisung<br />

im Betrieb. Ein ähnliches Modell wurde später in Frankfurt erprobt<br />

(Kruse & Nahm, 1979).<br />

Über diese eher koordinativ ausgerichteten Ansätze hinaus beinhaltete ein<br />

Modellversuch in <strong>der</strong> Bauwirtschaft auch kooperative Elemente. Die Neuordnung<br />

<strong>der</strong> Ausbildungsberufe in <strong>der</strong> Bauwirtschaft führte 1974 mit <strong>der</strong> Einführung<br />

einer Stufenausbildung, <strong>der</strong> Übernahme <strong>der</strong> Grundausbildung durch Berufsschule<br />

und überbetriebliche Ausbildungsstätte sowie <strong>der</strong> Einführung eines<br />

Blocksystems zu einem verän<strong>der</strong>ten Lernortgefüge, das eine Verständigung zwischen<br />

den Beteiligten als unumgänglich erscheinen ließ. Über die Einrichtung einer<br />

curricularen Arbeitsgruppe sowie einer integrierten Kontaktgruppe wurde<br />

<strong>der</strong> Rahmen geschaffen, um Inhalte abstimmen und ausbildungsbezogene Medien<br />

entwickeln zu können. Die Kooperationserfahrungen wurden während <strong>der</strong><br />

Laufzeit des Modellversuchs als „erfolgreich“ beurteilt. „Dennoch haben, trotz<br />

des guten Willens <strong>der</strong> Beteiligten und trotz aller Bemühungen um Verstetigung<br />

<strong>der</strong> Kooperation, nicht alle guten Vorsätze sich auf Dauer in kooperatives Handeln<br />

umsetzen lassen“ (Schwiedrzik, 1990, S. 26 f.). Ähnlich ernüchternd waren<br />

die Ergebnisse aus den beiden Modellversuchen „Curriculum Elektroinstallateur<br />

17


Dieter Euler<br />

im Handwerk“ und „Curriculum Bankkaufmann“, die zwischen 1973 und 1981<br />

durchgeführt wurden (Dauenhauer, 1975, 1978).<br />

Schon in einer 1979 veröffentlichten BIBB-Untersuchung wurden einige<br />

Grundaussagen deutlich, die in Folgeuntersuchungen bestätigt werden sollten:<br />

Zwar stellte keiner <strong>der</strong> befragten Ausbildenden die Nützlichkeit einer engeren<br />

Zusammenarbeit von Berufsschulen und Betrieben in Abrede, doch zeigte sich<br />

zum einen mehr als die Hälfte <strong>der</strong> Befragten über den Berufsschulunterricht ihrer<br />

Auszubildenden unzureichend informiert, zum an<strong>der</strong>en bemühten sie sich<br />

nicht aktiv um den Erhalt entsprechen<strong>der</strong> Informationen (Franke & Kleinschmitt,<br />

1979, S. 40 ff.). „Ausbil<strong>der</strong> und Berufsschullehrer wissen vielfach zu wenig voneinan<strong>der</strong><br />

bzw. von den Bedingungen, unter denen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e seine Arbeit tut ...<br />

Lehrer und Ausbil<strong>der</strong> bedienen sich einer unterschiedlichen Sprache und entwickeln,<br />

bedingt durch die daraus resultierenden Verständigungsschwierigkeiten,<br />

sogar Ressentiments gegeneinan<strong>der</strong> ... Initiativen einzelner, die darauf abzielen,<br />

den Informations- und Meinungsaustausch zwischen den Lernorten in Gang zu<br />

setzen, versickern, weil Konzepte fehlen, die in überschaubaren Zeiträumen zu<br />

sichtbaren und meßbaren Erfolgen führen“ (Schwiedrzik, 1980, S. 9 f.). Diese<br />

Ergebnisse werden empirisch gestützt durch inhaltsanalytische Auswertungen<br />

von Ausbildungsnachweisen durch Bunk et al. Für einzelne Ausbildungsberufe<br />

(z. B. den Fleischerberuf) dokumentieren die Analysen in nahezu drastischer<br />

Weise, dass sich die Auszubildenden in zwei Welten bewegen, die inhaltlich<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger zusammenhanglos nebeneinan<strong>der</strong> stehen (Bunk et al., 1989,<br />

S. 325 ff.). 6 Als „Abhilfe“ wurden seinerzeit beispielsweise Formen <strong>der</strong> aufeinan<strong>der</strong><br />

bezogenen Aus- und Weiterbildung vorgeschlagen sowie die Aufbereitung<br />

von Materialien, <strong>der</strong>en Nutzeffekte für die Ausbil<strong>der</strong> und Lehrkräfte offenbar<br />

sind (Schwiedrzik, 1980, S. 10 f.).<br />

Aus dem uneingelösten Ideal eines „Gleichlaufcurriculums“ wurde nur in<br />

Einzelfällen (zumeist im Kontext von Großbetrieben mit vollständigen Berufsschulklassen)<br />

ein „Abstimmungscurriculum“, eher traf <strong>der</strong> Begriff des „Autonomiecurriculums“<br />

die Realität des inhaltlichen Zusammenhangs zwischen den<br />

Lernorten. Die theoretischen Perspektiven konzentrierten sich auf Versuche, die<br />

spezifischen Leistungsvorteile einzelner Lernorte herauszuarbeiten, um daraus<br />

Hinweise und Kriterien für eine „optimale“ Zuweisung von Ausbildungsinhalten<br />

und -zielen auf die jeweils geeignetsten Lernorte zu erhalten (Deutscher Bildungsrat,<br />

1974, S. 69 f.; Münch, 1977; Lipsmeier, 1978.). Die mangelnde Überzeugungskraft<br />

<strong>der</strong> vorgeschlagenen Ansätze resultierte möglicherweise daraus,<br />

dass die Ausbildungsbedingungen in den unterschiedlichen Ausbildungsberufen,<br />

6<br />

Weiter gehend heben die Autoren hervor, dass auch die Abstimmung innerhalb <strong>der</strong> Berufsschule<br />

zwischen den einzelnen Fächern bzw. Fachlehrern häufig ebenfalls zufällig und sporadisch<br />

verläuft.<br />

18


1. <strong>Lernortkooperation</strong> – eine unendliche Geschichte?<br />

-branchen und Wirtschaftsbereichen nicht hinreichend berücksichtigt wurden<br />

und die entstandenen Theorien als zu undifferenziert im Hinblick auf die Ausbildungswirklichkeit<br />

wahrgenommen wurden. 7<br />

Rückblickend konstatiert Schwiedrzik für diese Zeit einen Gegensatz „zwischen<br />

dem allgemeinen Bekenntnis zur Nützlichkeit und Wünschbarkeit, ja Notwendigkeit<br />

<strong>der</strong> Kooperation zwischen den Lernorten des dualen Systems und<br />

<strong>der</strong> tatsächlichen Unverbundenheit <strong>der</strong> Ausbildung in <strong>der</strong> Berufsschule und in<br />

den Betrieben“ (Schwiedrzik, 1990, S. 17).<br />

1.4. <strong>Lernortkooperation</strong> in aktueller Betrachtung<br />

In den vergangenen Jahren erschien eine Vielzahl von Beiträgen, die Fragen <strong>der</strong><br />

<strong>Lernortkooperation</strong> an die übergreifenden Überlegungen zur Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

des dualen Systems angebunden haben. „Die Kooperation <strong>der</strong> Lernorte ist eine<br />

wesentliche Voraussetzung für die Steigerung <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit des dualen<br />

Systems“ (KMK, 1997, S. 8). Solche o<strong>der</strong> ähnlich formulierte Aussagen finden<br />

wir seit etwa einem Jahrzehnt in vielen programmatischen Beiträgen über das<br />

duale System. Und sie finden eine große und breite Zustimmung – solange die<br />

Überlegungen im Grundsatz verharren und die zugrunde liegenden Ziele ungeklärt<br />

bleiben. Auch wenn es vor<strong>der</strong>gründig häufig den Anschein hat, dass <strong>Lernortkooperation</strong><br />

ein Selbstzweck ist, so ist doch weithin unbestritten, dass sie nur<br />

eine instrumentelle Funktion zur Erreichung weiter gehen<strong>der</strong> Ziele wahrnehmen<br />

kann.<br />

Viele Beiträge bleiben hinsichtlich ihrer Zielausweisung eher allgemein. Unter<br />

systematischen Kriterien können dabei berufsbildungspolitische und didaktische<br />

Zielanbindungen unterschieden werden.<br />

Berufsbildungspolitische Zielanbindungen verlaufen <strong>der</strong>zeit in drei Richtungen:<br />

• In einer Ausrichtung wird <strong>Lernortkooperation</strong> als eine Voraussetzung zur<br />

Rationalisierung des dualen Systems verstanden: Über eine verbesserte Abstimmung<br />

<strong>der</strong> Ausbildungsinhalte in den Lernorten sollen Dubletten vermieden,<br />

sachliche und personelle Ausbildungsressourcen effektiver genutzt, die<br />

7<br />

Der Gedanke <strong>der</strong> Aufteilung von Ausbildungsinhalten auf den jeweils „geeignetsten“ Lernort<br />

wird auch heute wie<strong>der</strong> vorgetragen, wenngleich die Aufteilung nicht bundesweit nach theoretischen<br />

Kriterien, son<strong>der</strong>n regional aufgrund von diskursiven Abstimmungen in regionalen<br />

Netzwerken erfolgen soll.<br />

19


Dieter Euler<br />

Lernprozesse konzentriert und beschleunigt und die Ausbildungszeit auf<br />

diese Weise insgesamt verkürzt werden.<br />

• Eine an<strong>der</strong>e Ausrichtung versteht <strong>Lernortkooperation</strong> als eine Bedingung<br />

zur Deregulierung des dualen Systems sowie einer stärkeren Verlagerung<br />

<strong>der</strong> Entscheidungskompetenzen und Verantwortung auf regionale Netzwerke<br />

und Absprachen vor Ort. Dahinter steht die Feststellung, dass die<br />

Ausbildungsordnungen und Rahmenlehrpläne in immer kürzeren Zeiträumen<br />

revisionsbedürftig sind, sowie die Vorstellung, dass die bislang starren<br />

Ordnungsvorgaben verstärkt flexibel disponierbare Teile besitzen sollten, die<br />

etwa im Rahmen eines zu entwickelnden regionalen bzw. kommunalen Berufsbildungsdialogs<br />

konkretisiert werden.<br />

• Schließlich wird <strong>Lernortkooperation</strong> in Zeiten des Ausbildungsstellenmangels<br />

als ein Instrument gesehen, die betrieblichen Ausbildungsressourcen<br />

vor Ort im Rahmen eines regionalen Ausbildungsmanagements besser auszuschöpfen<br />

und auf diese Weise zur Erhöhung des Ausbildungsstellenangebots<br />

beizutragen.<br />

Im Rahmen einer didaktischen Zielanbindung wird <strong>Lernortkooperation</strong> als ein<br />

Mittel zur effektiven Gestaltung von handlungs- und transferorientierten Lehr-<br />

Lern-Prozessen in Schule und Betrieb verstanden. Ausgehend von <strong>der</strong> Prämisse,<br />

dass im Rahmen einer handlungsorientierten Didaktik sowohl in <strong>der</strong> schulischen<br />

als auch in <strong>der</strong> betrieblichen Ausbildung Theorie- und Praxisanteile miteinan<strong>der</strong><br />

zu verzahnen sind, ergibt sich ein Koordinationsbedarf im Hinblick auf die Frage,<br />

auf welche inhaltlichen Aufgaben- und Problemstellungen die Ausbildungsschwerpunkte<br />

innerhalb und zwischen den Lernorten bezogen werden sollen.<br />

Und unter <strong>der</strong> Zielsetzung, dass die Ausbildungsinhalte an authentischen Praxisproblemen<br />

ausgerichtet sein sollen, begründet sich insbeson<strong>der</strong>e für die Berufsschule<br />

ein erhöhter Koordinationsbedarf, um den Praxisbezug über die Betriebe<br />

zu erschließen und zu sichern.<br />

Die aktuelle berufsbildungspolitische Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Lernortkooperation</strong> ist<br />

nicht zuletzt dadurch dokumentiert, dass für den Zeitraum von 1999 bis 2003<br />

von <strong>der</strong> Bund-Län<strong>der</strong>-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsför<strong>der</strong>ung<br />

(BLK) ein Modellversuchsprogramm „Kooperation <strong>der</strong> Lernorte in <strong>der</strong> beruflichen<br />

Bildung (KOLIBRI)“ aufgelegt wurde. In diesem Programm werden insgesamt<br />

27 Modellversuche geför<strong>der</strong>t und wissenschaftlich begleitet. Grundlage für<br />

das Modellversuchsprogramm waren fünf Maßnahmenbereiche, <strong>der</strong>en Profilierung<br />

sich auf eine umfangreiche Auswertung von Modellversuchen stützt, die<br />

zwischen 1990 und 1997 zu Fragen <strong>der</strong> <strong>Lernortkooperation</strong> durchgeführt worden<br />

sind (Euler et al., 1999). Als Maßnahmenbereiche mit einem beson<strong>der</strong>s großen<br />

Untersuchungsbedarf wurden die folgenden Fel<strong>der</strong> herausgearbeitet:<br />

20


1. <strong>Lernortkooperation</strong> – eine unendliche Geschichte?<br />

1. Entwicklung von kooperativen Konzepten zur Curriculumpräzisierung „vor<br />

Ort“ sowie von Instrumenten zur ausbildungsprozessbegleitenden Beurteilung<br />

von Methoden- und Sozialkompetenzen.<br />

2. Entwicklung von ordnungspolitisch kompatiblen Modulkonzepten mit Verbindungen<br />

zur beruflichen Weiterbildung.<br />

3. Integration und didaktische Gestaltung von Praxisbezügen in vollzeitschulischen<br />

Ausbildungsgängen.<br />

4. Lernortübergreifende Entwicklung von För<strong>der</strong>ansätzen zur Sicherung des<br />

Ausbildungserfolgs von beson<strong>der</strong>en Zielgruppen.<br />

5. Entwicklung <strong>der</strong> institutionellen und personellen Bedingungen zur Intensivierung<br />

und Verstetigung von <strong>Lernortkooperation</strong>.<br />

Das Programm führte nicht nur zu neuen Gestaltungsimpulsen zur Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> <strong>Lernortkooperation</strong>, son<strong>der</strong>n auch zu neuen empirischen Befunden.<br />

Viele <strong>der</strong> in diesem Programm entstandenen Untersuchungen werden in<br />

einzelnen Kapiteln dieses <strong>Handbuch</strong>s aufgenommen und dargestellt. Inwieweit<br />

die „unendliche Geschichte“ damit nur eine neue Fortsetzungsfolge bekommen<br />

hat o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Start in eine neue Qualität eingeläutet werden konnte – dies wird<br />

erst einige Zeit nach dem Ende des Programms zu beurteilen sein!<br />

1.5. Literaturverzeichnis<br />

Beck, K. (1984). Zur Kritik des Lernortkonzeptes – Ein Plädoyer für die Verabschiedung<br />

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22


1. <strong>Lernortkooperation</strong> – eine unendliche Geschichte?<br />

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im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und<br />

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