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und E´lyt Störungen bei Darm-Nierenerkrankungen - Erkan Arslan

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funktion des Herzens, den Serumeiweißen<br />

(onkotischer Druck) <strong>und</strong> den arteriellen<br />

Wiederstandsgefäßen. Damit können <strong>bei</strong><br />

Herz-, Nieren- oder Lebererkrankungen<br />

Abnahmen des effektiven Blutvolumens<br />

eintreten (häufig trotz vermehrtem Flüssigkeitsvolumen<br />

im Gesamtkörper), welche<br />

einerseits zu Ödemen <strong>und</strong> andererseits<br />

zu <strong>Störungen</strong> der Serumosmolarität<br />

<strong>und</strong> der Serumnatriumkonzentration<br />

führen können [15].<br />

> Die das Blutvolumen<br />

regulierenden 3 Systeme<br />

werden durch Renin,<br />

Noradrenalin <strong>und</strong> ADH<br />

(RNA) repräsentiert<br />

Das RAA <strong>und</strong> der Sympathikus werden<br />

zum Erhalt des Volumens zusätzlich aktiviert.<br />

Fasst man die Gegenregulationsmechanismen<br />

<strong>bei</strong> einer Verminderung des<br />

effektiven Blutvolumens zusammen, kann<br />

memotechnisch vereinfacht eine Aktivierung<br />

der 3 Systeme repräsentiert durch<br />

jeweils ein Hormon gemerkt werden: Renin,<br />

Noradrenalin <strong>und</strong> ADH (RNA).<br />

Hyponatriämien <strong>bei</strong> <strong>Darm</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Nierenerkrankungen</strong><br />

SIADH<br />

Das Syndrom der inappropriaten ADH-<br />

Sekretion (SIADH) ist zunächst eine Ausschlussdiagnose.<br />

Bei Euvolämie müssen<br />

eine Hypothyreose <strong>und</strong> ein Hypokortisolismus<br />

ausgeschlossen werden, ebenso<br />

auch Ödemkrankheiten, die zu einer Abnahme<br />

des effektiven Blutvolumens führen,<br />

<strong>bei</strong>spielsweise Herzinsuffizienz <strong>und</strong><br />

Leberzirrhose. Ist dies erfolgt, kann <strong>bei</strong><br />

einer verminderten Plasmaosmolarität,<br />

Hyponatriämie, Hypokaliämie <strong>und</strong> Hypochloridämie<br />

<strong>bei</strong> einer Urinosmolarität<br />

>100 mOsmol/l <strong>bei</strong> Euvolämie ein SIADH<br />

diagnostiziert werden, welches durch eine<br />

inadäquate ADH-Sekretion charakterisiert<br />

ist (. Abb. 3) [1].<br />

Hyponatriämien <strong>bei</strong><br />

Ödemkrankheiten<br />

Eine Wasserretention <strong>bei</strong> Hyponatriämie<br />

findet sich, wenn gleichzeitig eine Störung<br />

der renalen Wasserexkretion bzw.<br />

die Aktivierung der Regulationsmechanismen<br />

zum Erhalt des effektiven Blutvo-<br />

Zusammenfassung · Abstract<br />

Internist 2006 · 47:1110–1120 DOI 10.1007/s00108-006-1716-6<br />

© Springer Medizin Verlag 2006<br />

D. M. Alscher · K. Herrlinger · E. F. Stange<br />

Volumen- <strong>und</strong> Elektrolytstörungen <strong>bei</strong><br />

<strong>Darm</strong>- <strong>und</strong> <strong>Nierenerkrankungen</strong><br />

Zusammenfassung<br />

<strong>Darm</strong> <strong>und</strong> Niere sind die wesentlichen Ausscheidungsorgane<br />

des Organismus. Beide<br />

spielen in der Homöostase des Wasser- <strong>und</strong><br />

Elektrolythaushalts eine wichtige Rolle, <strong>und</strong><br />

<strong>Störungen</strong> der Funktion können mit erheblichen<br />

bis lebensbedrohlichen Komplikationen<br />

einhergehen. <strong>Darm</strong>erkrankungen führen<br />

häufig zu einer Diarrhö, die teilweise mit<br />

Flüssigkeitsverlusten von bis zu 20 l/Tag verb<strong>und</strong>en<br />

sein kann. Die begleitenden Elektrolytstörungen<br />

können als Hypo- oder Hypernatriämie,<br />

verb<strong>und</strong>en mit Hypokaliämie, auftreten.<br />

Die adäquate Therapie ist in der Regel<br />

Disturbances in volume and electrolytes with<br />

intestinal and kidney diseases<br />

Abstract<br />

The intestines and kidney are the most important<br />

excretion organs. Both organ systems<br />

are key players in keeping the homeostatic<br />

balance regarding hydration and electrolytes.<br />

Disturbances of function can lead to enormous<br />

and sometimes life-threatening complications.<br />

Intestinal diseases lead often to diarrhoea,<br />

which can be associated with fluid<br />

loss of up to 20 l per day. The accompanying<br />

electrolyte disturbances can be hypo- or<br />

hypernatremia in combination with hypokalemia.<br />

The therapy is substitution guided by<br />

die Substitution unter Berücksichtigung der<br />

Pathophysiologie. <strong>Nierenerkrankungen</strong> führen<br />

in Abhängigkeit vom zugr<strong>und</strong>e liegenden<br />

molekularen Defekt <strong>und</strong>/oder der Pathologie<br />

häufig zu Plusbilanzen für Volumen <strong>und</strong><br />

Elektrolyte, Minusbilanzen sind seltener. <strong>Störungen</strong><br />

des Kalzium- <strong>und</strong> Phosphathaushalts<br />

finden sich regelhaft ab einer Einschränkung<br />

der Nierenfunktion auf 30–50% der Gesamtfunktion.<br />

Schlüsselwörter<br />

Elektrolyte · Niere · <strong>Darm</strong> · Diarrhö · Natrium<br />

knowledge of the pathophysiology. Kidney<br />

diseases lead to excessive volume and electrolyte<br />

balances, depending on the <strong>und</strong>erlying<br />

molecular or pathological defect, but deficiencies<br />

can also be fo<strong>und</strong>. In case of kidney<br />

impairment with 30–50% total loss of function,<br />

calcium and phosphate metabolism is<br />

impaired.<br />

Keywords<br />

Electrolytes · Kidney · Intestine · Diarrhoea ·<br />

Sodium<br />

Der Internist 11 · 2006 |<br />

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