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märchen werden wahr ES-PRESSO dezemBer 11rePortage<br />
te sie sofort wieder ausspeien,<br />
denn ihr körper war auf<br />
seltsame weise verschlossen.<br />
trotz allem soll sie sehr geduldig<br />
und freundlich und<br />
auch ein schöner anblick ge-<br />
wesen sein. viele edelleute,<br />
doktoren, Fürsten und durchreisende<br />
kamen, um das Phänomen<br />
zu begutachten, was<br />
der Familie und der stadt<br />
zu mehr wohlstand verhalf.<br />
schon bald aber entbrannte<br />
ein streit und die Mutter der<br />
Jungfrau gestand, dass sie<br />
sich aus habgier dem teufel<br />
ergeben habe, der sie ständig<br />
angefochten und zu dem<br />
betrug angestiftet habe und<br />
dann in den leib ihrer tochter<br />
gefahren sei.<br />
u beginn des herbstes,<br />
wo es zeit für die weinlese<br />
war herrschte<br />
in der kelter eines großen<br />
das schwarze<br />
MännleIn<br />
spit<strong>als</strong> in<br />
esslingen<br />
g r o ß e<br />
u n r u h e .<br />
die bevölkerung nutze aus,<br />
dass die Pfleger wenig Obacht<br />
gaben und nahmen, was<br />
sie kriegen konnten. es wurde<br />
gestohlen und betrogen<br />
bis es eines tages einen gewaltigen<br />
schlag gab und ein<br />
kohlschwarzes Männlein aus<br />
dem dunkeln sprang und<br />
sagte: „Jawohl, schaut nur,<br />
ich komme geradewegs aus<br />
des teufels bratenküche, euch<br />
Galgenvögeln und lotterbuben,<br />
euch betrügern und<br />
dieben zu lehren was rechtens<br />
ist. hier wird ja gekripst<br />
und gekrapst, dass es bis in<br />
die hölle stinkt.“ so wetterte,<br />
lärmte und tobte es bis weit<br />
nach Mitternacht. die weisen<br />
der stadt versammelten sich<br />
daraufhin und berieten sich,<br />
was zu tun war bis der keltermeister<br />
schließlich das wort<br />
erhob. er sagte, dass er das<br />
schwarze Männlein schon lange<br />
kenne, es immer freundlich<br />
zu ihm war und ihm immer<br />
ein guter helfer gewesen<br />
ist. alles was es wollte ist Ordnung<br />
und reinlichkeit in unsere<br />
Gesellschaft bringen.<br />
seit diesem tage verdoppelte<br />
sich der weinertrag, da das<br />
schwarze Männlein viel eindruck<br />
hinterlassen hatte und<br />
es wurde eine neue kelter gebaut,<br />
an der noch heute ein<br />
andenken an das schwarze<br />
Männlein erinnert.<br />
63<br />
ehrere esslinger<br />
burschen waren auf<br />
dem weg auf eine<br />
anhöhe, <strong>als</strong> ein armer Mül-<br />
der GeIz-<br />
kraGen<br />
lersohn zu<br />
ihnen kam.<br />
d i e b u r -<br />
schen mach-<br />
ten sich einen spaß daraus<br />
und forderten ihn mit bösen<br />
absichten auf, mit ihnen mitzukommen.<br />
Oben angekommen<br />
banden sie den armen<br />
knaben an einen strick und<br />
ließen ihn in eine höhle hinab,<br />
wo unterirdische Männer<br />
wohnen sollten. es heißt,<br />
unten angekommen erwartete<br />
den Müllersohn ein Fräulein,<br />
das zu ihm sagte: „weil<br />
deine armut dich hergeführt<br />
hat, nimm dir hier von dem,<br />
soviel du willst!“ dabei zeigte<br />
sie ihm einen haufen spreu.<br />
<strong>als</strong> die burschen ihn wieder<br />
herauf gezogen hatten, war<br />
die spreu schweres, blankes<br />
Gold geworden. daraufhin,<br />
wollte einer der burschen,<br />
der ein reicher Geizh<strong>als</strong> war<br />
ebenfalls hinunter. <strong>als</strong> sie ihn<br />
wieder hinauf ziehen wollten<br />
hing jedoch nur noch ein<br />
Geißfuß an dem seil, den burschen<br />
selbst hat kein Mensch<br />
in esslingen wieder zu Gesicht<br />
bekommen.