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Rhythmisierung in 60 - Edith-Stein-Gymnasium

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Warum e<strong>in</strong>e neue <strong>Rhythmisierung</strong> am <strong>Edith</strong>-Ste<strong>in</strong>-<strong>Gymnasium</strong>?<br />

Seit dem Schuljahr 2006/07 wird am <strong>Edith</strong>-Ste<strong>in</strong>-<strong>Gymnasium</strong> (ESG) vorwiegend <strong>in</strong> Doppelstunden<br />

unterrichtet. Das war damals e<strong>in</strong> großer Fortschritt gegenüber dem engen Unterrichtstakt von 45<br />

M<strong>in</strong>uten, welcher nicht mehr kompatibel war mit den neuen Bildungsstandards (seit 2004) im Rahmen<br />

von G8,die für e<strong>in</strong>en kompetenzorientierten Unterricht auch produktions- und handlungsorientierte<br />

sowie offene Unterrichtsformen vorsehen. Die Doppelstunden geben dafür ausreichend Spielraum,<br />

aber unsere Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass besonders <strong>in</strong> den Fremdsprachen und<br />

den zweistündigen Fächern im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es nachhaltigen Lernens es von Nachteil ist, wenn das Fach<br />

nur zweimal oder e<strong>in</strong>mal pro Woche unterrichtet wird. Wiederholungs- und Übungsmöglichkeiten -<br />

auch durch Hausaufgaben – s<strong>in</strong>d weniger gegeben, besonders dann, wenn es zu Unterrichtsausfällen<br />

kommt und Lehrer und Schüler sich über e<strong>in</strong>e längere Zeit nicht sehen.<br />

E<strong>in</strong> Lernen im <strong>60</strong>-M<strong>in</strong>uten-Takt und <strong>in</strong> den Fächern mit praktischen Anteilen (Sport, BK und NwT) <strong>in</strong><br />

90 M<strong>in</strong>uten lockert den Schultag auf durch mehr kle<strong>in</strong>e und weiterh<strong>in</strong> zwei größere Pausen. Die<br />

Unterrichtszeit kann im <strong>60</strong>-M<strong>in</strong>uten-Takt effizienter genutzt werden, da die Konzentrationsfähigkeit der<br />

Schüler nachweislich bereits nach 30 M<strong>in</strong>uten abnimmt. Sport, BK und NwT <strong>in</strong> 90 M<strong>in</strong>uten zu<br />

unterrichten ist h<strong>in</strong>gegen eher vorteilhaft, da hier für die praktischen Arbeiten jeweils<br />

Vorbereitungszeiten anfallen und die effektive Unterrichtszeit dadurch <strong>in</strong> der Regel ohneh<strong>in</strong> bei<br />

ca. 70 bis 80 M<strong>in</strong>uten liegt.<br />

Jeden W<strong>in</strong>ter machen wir und vor allem die Schüler die leidvolle Erfahrung, dass durch<br />

krankheitsbed<strong>in</strong>gten Unterrichtsausfall e<strong>in</strong>zelne Klassen teilweise mehr als e<strong>in</strong>e Doppelstunde<br />

Vertretungsunterricht mit Arbeitsaufträgen am Tag haben. Das fördert zwar e<strong>in</strong>erseits das<br />

selbstständige Lernen, wenn es jedoch zu häufig vorkommt, ist diese Form des Arbeitens auch sehr<br />

demotivierend. Bei den kle<strong>in</strong>eren Blöcken von <strong>60</strong> M<strong>in</strong>uten wird dieses Problem weniger häufig<br />

auftreten.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Entlastungsmöglichkeit sehen wir <strong>in</strong> der Komb<strong>in</strong>ation von <strong>60</strong>-, 90-M<strong>in</strong>uten und e<strong>in</strong>em<br />

versetzten Schulanfang. Für alle Klassenstufen wäre aus chronobiologischer Sicht e<strong>in</strong> späterer<br />

Schulbeg<strong>in</strong>n wichtig, da K<strong>in</strong>der und Jugendliche zum Typ der „Eulen“ gehören und unser derzeitiger<br />

Schulbeg<strong>in</strong>n um 7.35 Uhr für die allermeisten praktisch mitten <strong>in</strong> der Nacht liegt. Entsprechend<br />

verschlafen viele die ersten beiden Stunden, oft ohne Frühstück. Die Rückmeldungen zu unserer<br />

Testphase <strong>in</strong> den Klassenstufen 6-8 haben gezeigt, dass für e<strong>in</strong>e Mehrheit der Schüler und auch viele<br />

Familien der Schultag mit späterem Anfang um 8.10 Uhr wesentlich entspannter begonnen hat. Wir<br />

Lehrer haben uns über e<strong>in</strong>e ruhige und konzentrierte Unterrichtsatmosphäre gefreut.<br />

Aus verkehrstechnischer Sicht hat der Test gezeigt, dass e<strong>in</strong> um e<strong>in</strong>e halbe Stunde späterer<br />

Schulbeg<strong>in</strong>n und e<strong>in</strong> entsprechend späteres Ende des Schultages möglich ist (bis auf die Busl<strong>in</strong>ien<br />

144 und 141), allerd<strong>in</strong>gs nur <strong>in</strong> versetzter Form, d.h. pro Klassenstufe jeweils e<strong>in</strong> bis zwei Mal pro<br />

Woche.


In Komb<strong>in</strong>ation mit e<strong>in</strong>er <strong>Rhythmisierung</strong> <strong>in</strong> <strong>60</strong>- und 90-M<strong>in</strong>uten würde sich dann für die<br />

Jahrgangsstufen 9 und 10 die Möglichkeit eröffnen, den dritten Nachmittagsunterricht auf die<br />

verbleibenden Tage so zu verteilen, dass der Unterricht an diesen Tagen je nach Modell um<br />

13.15/13.45 Uhr bzw. um 15.40 Uhr endet – komb<strong>in</strong>iert mit e<strong>in</strong>em späteren Anfang an e<strong>in</strong>em Tag, z.B.<br />

montags oder freitags. Aus der Befragung zum Schulklima im vergangenen Schuljahr wissen wir, dass<br />

gerade diese drei langen Tage mit Nachmittagsunterricht von den Schülern als sehr belastend<br />

empfunden werden.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Entlastung werden wir durch e<strong>in</strong>e verstärkte Periodisierung der e<strong>in</strong>- und zweistündigen<br />

Fächer für alle Klassenstufen schaffen, <strong>in</strong>dem die Anzahl der Fächer pro Periode reduziert und damit<br />

der Lernerfolg durch die Konzentration auf weniger Fächer jedoch größer se<strong>in</strong> wird..<br />

Die Klassenstufen 6 bis 8 samt Eltern konnten <strong>in</strong> der Testphase vom 10.- 14.01.2012 nach e<strong>in</strong>er<br />

vorherigen Information erste Erfahrungen sammeln. Den Schüler der Klassen 9 und 10 wurde am<br />

08.02.2011 das neue <strong>Rhythmisierung</strong>smodell mit se<strong>in</strong>er speziellen Anwendung für diese<br />

Klassenstufen von der Schulleitung vorgestellt und ihre Me<strong>in</strong>ung dazu e<strong>in</strong>geholt. E<strong>in</strong>e Mehrheit der<br />

Schüler war gegen die vorgeschlagenen Modelle zur Reduzierung von drei auf zwei lange Tage mit<br />

Nachmittagsunterricht. Für sie ist es wichtiger, weniger Hauptfächer am Nachmittag zu haben. Wir<br />

werden <strong>in</strong> dieser Richtung uns um e<strong>in</strong>e Optimierung bemühen. Nach Abgang des Doppeljahrgangs<br />

eröffnen sich hier wieder mehr Spielräume für die Stundenplangestaltung. Die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es<br />

versetzten Schulanfangs, wie oben beschreiben, werden wir zunächst aufschieben und im Rahmen<br />

der neuen <strong>Rhythmisierung</strong>, soweit sie mehrheitlich gewünscht wird, im kommenden Schuljahr zeitlich<br />

begrenzt erproben.<br />

Ob dieses neue <strong>Rhythmisierung</strong>smodell zum kommenden Schuljahr e<strong>in</strong>geführt werden kann, hängt<br />

von der mehrheitlichen Zustimmung <strong>in</strong> der Gesamtlehrer- und Schulkonferenz ab. In ersten<br />

Me<strong>in</strong>ungsbildern hat sich <strong>in</strong> beiden Gremien e<strong>in</strong>e Mehrheit dafür ausgesprochen. Der Elternbeirat<br />

wurde bereits im Vorfeld <strong>in</strong>formiert und gehört.<br />

Wir bemühen uns, alle im Rahmen des Möglichen zu <strong>in</strong>formieren. Die Entscheidung über die neue<br />

<strong>Rhythmisierung</strong> wird jedoch durch e<strong>in</strong>e Mehrheit <strong>in</strong> der Gesamtlehrerkonferenz und der gewählten<br />

Schulkonferenz nach sorgfältiger Abwägung der Vor-und Nachteile im März gefällt werden – primär<br />

immer mit dem Ziel, die Lernbed<strong>in</strong>gungen für unsere Schüler und Ihre K<strong>in</strong>der stetig zu verbessern.<br />

Annelie Richter und Roswitha Frey/Februar 2012

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