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Juli 2011 - EU-Koordination

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Bildung für nachhaltige Entwicklung in Städten und Gemeinden<br />

Kommunen als Motor<br />

Eines haben der knapp 1,8 Millionen<br />

Einwohner fassende Stadtstaat Hamburg<br />

und die 5.300 Einwohner zählende Gemeinde<br />

Ahlheim gemeinsam: Sie wurden<br />

zusammen mit zwölf anderen Kommunen<br />

von der Unesco als UN-Dekade-Kommune<br />

ausgezeichnet. Vergeben wird die<br />

Auszeichnung nach intensiver Prüfung<br />

ausschließlich an Kommunen, deren Engagement<br />

bei der Umsetzung von Bildung<br />

für nachhaltige Entwicklung (BNE) überdurchschnittlich<br />

hoch ausfällt.<br />

Anknüpfungspunkte für Bildungsanbieter<br />

Da sich qualifiziertes Engagement und wirkungsvolle<br />

Partizipation nicht von selbst<br />

einstellen, ist es zentrale Aufgabe der Bildung,<br />

die Menschen zu befähigen, die Entwicklung<br />

unserer Gesellschaft zukunftsfähig<br />

mitzugestalten. Dabei spielen schulische<br />

und außerschulische Bildungsanbieter eine<br />

große Rolle. Moderne Bildungsansätze<br />

in Deutschland erfordern fachübergreifende<br />

Lehr- und Lernmethoden in der<br />

Schule und eine Kooperationen mit außerschulischen<br />

Partnern, besonders bei<br />

der Bildung für nachhaltige Entwicklung.<br />

Seit 2007 gibt es für deutsche Kommunen<br />

die Möglichkeit, sich durch BNE<br />

zu profilieren, indem sie sich um die<br />

Auszeichnung als Stadt, Gemeinde oder<br />

Landkreis der UN-Dekade bewerben. Die<br />

Auszeichnung soll vor allem dazu beitragen,<br />

die Anliegen der Dekade überall im<br />

Land sichtbar zu machen und gleichzeitig<br />

die einzelnen BNE-Akteure vor Ort<br />

zu unterstützen. Im Gegenzug fließen so<br />

wichtige Impulse aus der Bevölkerung in<br />

die Dekade ein.<br />

Ob ganz kleine Kommunen wie Alheim<br />

oder ein Stadtstaat wie Hamburg: Kommunen<br />

versuchen nicht nur, ein nachhaltiges<br />

Wirtschaften zu realisieren. Vielmehr geht<br />

es ihnen auch darum, mit Kindern und<br />

ANU-INformAtIoNsdIeNst UmweltbIldUNg Nr. 222 | www.UmweltbIldUNg.de<br />

Seecontainer werden zu Fotoausstellungen, Kinder zu Energie-Sheriffs – und Städte zu Unesco-prämierten UN-Dekade-Kommunen.<br />

Die Ansätze zur Lösung der Probleme durch den Klimawandel und die kommenden ökologischen Herausforderungen<br />

sind so vielfältig und verschieden wie die Bürgerinnen und Bürger und wie die Situation in ihren Städten.<br />

Erwachsenen ein vernetztes Denken einzuüben,<br />

bei dem ökologische Kreisläufe,<br />

soziale Gerechtigkeit und globale Verantwortung<br />

stets mit berücksichtigt werden.<br />

Nur so können sie ihrer Verantwortung für<br />

die nächsten Generationen gerecht werden<br />

und ihr Alltagshandeln an einer nachhaltigen<br />

Entwicklung ausrichten.<br />

THeMenHefT:<br />

Bne in KOMMune und STAdT<br />

Bildung für nachhaltige Entwicklung<br />

kann Kommunen auch bei ihrer Suche<br />

nach zukunftsfähigen Entwicklungsmöglichkeiten<br />

helfen. Besonders deutlich<br />

wirken im Klimaschutz das kommunale<br />

Engagement zur Einsparung von Energie<br />

und die Bildungsangebote zur Qualifizierung<br />

und Fortbildung von Fachleuten und<br />

BürgerInnen sehr fruchtbar zusammen.<br />

Außerschulische Bildungsanbieter<br />

unterstützen Kommunen<br />

Im niedersächsischen Landkreis Friesland<br />

zum Beispiel erarbeitete das Regionale<br />

Umweltzentrum (RUZ) Schortens gemeinsam<br />

mit dem Landkreis und weiteren Partnern<br />

die interaktive Ausstellung „Unser<br />

Haus spart Energie“. Schul- und Kindergartenkinder<br />

konnten durch die MitarbeiterInnen<br />

des RUZ in sechs Modellhäusern<br />

zu „EnergiesparKids“ weitergebildet werden:<br />

Die kleinen Energie-Sheriffs lernten<br />

die globalen Zusammenhänge von Energie<br />

und Klima kennen und veranstalteten gemeinsame<br />

„Klimafrühstücke“. Dabei beschäftigten<br />

sie sich mit ihrem eigenen Konsum.<br />

Mit der Aktion „Regional ist 1. Wahl“<br />

tragen die MitarbeiterInnen der Umweltzentren<br />

den Gedanken nachhaltiger, regionaler<br />

und gesunder Ganztagsversorgung in<br />

Pilotschulen und informieren die Kinder<br />

gemeinsam mit LehrerInnen über Gestaltungsmöglichkeiten<br />

des Speiseplans.<br />

Solche Lernarrangements können als<br />

Beispiele kommunalen Klimaschutzes in<br />

Bildungseinrichtungen gesehen werden.<br />

Ebenso weitverbreitet sind Konzepte wie<br />

die „Fifty-fifty“-Schulen oder Schulwettbewerbe<br />

zur Förderung des Energiebewusstseins.<br />

Aber auch für Erwachsene<br />

und MultiplikatorInnen werden von Umweltzentren<br />

mit ihren engagierten UmweltpädagogInnen<br />

vielfältige wirksame und<br />

selbstbeziehbare Lernerfahrungen angeboten.<br />

So konnten sich zum Beispiel im Rahmen<br />

der Lokalen Agenda 21 in Hannover<br />

Menschen mit Migrationshintergrund in<br />

Workshops zu KlimaschutzberaterInnen<br />

für andere MigrantInnen weiterbilden.<br />

In Mülheim an der Ruhr wird das kommunale<br />

Klimaschutzengagement sowohl<br />

von der Lokalen Agenda, der Region um<br />

Mülheim, als auch zwischen verschiedenen<br />

gesellschaftlichen Bereichen wie Wirtschaft,<br />

Zivilgesellschaft, Bildung und Kunst<br />

verknüpft. Zusätzlich hat sich ein eigener<br />

Verein zur finanziellen Unterstützung und<br />

Initiierung von Klimaschutzmaßnahmen<br />

gegründet. Seither treffen die BürgerInnen<br />

in ihrer Innenstadt auf ungewohnte<br />

Bilder: Fünf Seefrachtcontainer, ihrerseits<br />

Symbole globalisierter Produktions-, Konsumtions-<br />

und somit Energieströme, wurden<br />

als begehbare „Kunst+KlimaKisten“ zu<br />

Fotoausstellungen zum Klimawandel umfunktioniert.<br />

So kann BNE durchaus die<br />

notwendigen Schlüsselkompetenzen für<br />

den Einzelnen vermitteln, um durch kleine<br />

und einfache Maßnahmen Kommunen zu<br />

zukunftsfähigen Gemeinden weiterzuentwickeln.<br />

[Lisa Hübner, Olaf Rother]<br />

Z www.bne-portal.de<br />

Z www.unesco.de<br />

Z www.umweltbildung.de<br />

36 <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong> umwelt aktuell

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