Zukunft der EU-Umweltpolitik - EU-Koordination
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schon von Niedrigdosen bei multiplen Chemikalienbelastungen vermuten lassen, weiter zu<br />
untersuchen.<br />
Einer <strong>der</strong> größten Erfolge des 6. UAP war die neue Chemikaliengesetzgebung REACH, die auf dem<br />
Markt befindliche gefährliche Chemikalien registrieren, bewerten, zulassen und beschränken sollte.<br />
Sie wurde jedoch während des Gesetzgebungsprozesses stark verwässert und die Umsetzung geht zu<br />
langsam voran.<br />
Das 7. UAP sollte einen Schwerpunkt auf nachhaltige Chemikaliennutzung und Ökodesign für<br />
Produkte legen und nicht nur den Umgang mit schädlichen Stoffen festlegen. „Grüne Chemie“, die<br />
versucht, Umweltverschmutzung einzudämmen, Energie zu sparen und Produktionsprozesse<br />
möglichst umweltverträglich zu gestalten, kann dabei ein wichtiges Element werden und sollte eine<br />
zentrale Rolle in Maßnahmen zu Chemikalien, Industrie, Rohstoffen und Produkten spielen.<br />
Nichtsdestotrotz muss auch „Grüne Chemie“ stets umfassend auf Umweltverträglichkeit hin geprüft<br />
werden.<br />
Aus den spezifischen Aktivitäten zu Umwelt und Gesundheit und auch unter Berücksichtigung <strong>der</strong><br />
Analysen <strong>der</strong> Weltgesundheitsorganisation (WHO) ergeben sich drei prioritäre Themen: gefährdete<br />
Risikogruppen, menschliches Biomonitoring und Gesundheitsinformationssysteme.<br />
Obwohl die <strong>EU</strong> politische Übereinkommen wie die WHO-Erklärung von Parma über Umwelt und<br />
Gesundheit (2010) unterzeichnet hat, hat sie bisher keine Fortschritte im Bereich <strong>der</strong> gefährdeten<br />
Risikogruppen (wie Kin<strong>der</strong>, Föten, schwangere Frauen und ältere Menschen) erzielt.<br />
Der Bereich menschliches Biomonitoring gilt als einer <strong>der</strong> beiden Haupterfolge des Aktionsplans zu<br />
Umwelt und Gesundheit und als gutes Beispiel für Kohärenz von Politikmaßnahmen und<br />
Politikintegration. Die vorgeschlagene Gründung eines permanenten harmonisierten Systems wird<br />
voraussichtlich eine Schlüsselrolle im Wissenszuwachs über die Zusammenhänge zwischen Umwelt<br />
und Gesundheit spielen. Die Informationen zu langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit sollten<br />
als Instrumente für die Entwicklung von weiteren umweltpolitischen Maßnahmen genutzt werden.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e die Finanzierung eines solchen permanenten Systems ist sicherzustellen.<br />
Das 7. UAP muss deshalb folgendes beinhalten:<br />
Wissenszuwachs über die Zusammenhänge zwischen Umwelt und Gesundheit, insbeson<strong>der</strong>e<br />
zu Auswirkungen von niedrigen Dosierungen bei multiplen Belastungen för<strong>der</strong>n.<br />
Methoden <strong>der</strong> Risikoprüfung von endokrin wirksamen Chemikalien verbessern und in die <strong>EU</strong>-<br />
Gesetzgebung zu Chemikalien integrieren. Die Auswirkungen niedriger Dosierungen sollten<br />
beson<strong>der</strong>s beachtet werden.<br />
Gefährdete Risikogruppen identifizieren und schützen.<br />
Aktivitäten zum Schutz von Risikogruppen priorisieren und ein permanentes Systems zu<br />
menschlichem Biomonitoring zur Dokumentation von Langzeiteffekten einführen.<br />
Die Bereiche Luft- und Wasserqualität ambitionierter behandeln und unverzüglich die<br />
Richtlinie zu nationalen Emissionsobergrenzen aufwerten.<br />
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