Ausgabe 3-2005 - Europa-Union Deutschland e.V.
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3/<strong>2005</strong><br />
„Nein“ wirft Fragen auf<br />
Mehr als 15 Millionen Franzosen<br />
haben mehrheitlich gegen den<br />
EU-Verfassungsvertrag votiert. Den<br />
Ausschlag gab die „Abwehrreaktion gegen<br />
die Macht“, so der Generalsekretär<br />
der sozialistischen Partei in Frankreich,<br />
Francois Hollande. Das „Non“ fiel mit 55<br />
Prozent bei einer hohen Wahlbeteiligung<br />
von 70 Prozent deutlich aus. „Das ist ein<br />
schwerer Schlag für <strong>Europa</strong>“, kommentierte<br />
Günter Verheugen, Vizepräsident<br />
der Europäischen Kommission. „Die Verfassung<br />
war aber nicht das einzige Thema<br />
dieses Referendums. Es gab andere,<br />
rein innenpolitische Motive. Schwer zu<br />
sagen, was überwog“. Die sichtbarste<br />
Folge ist zunächst die Erschütterung<br />
der politischen Führung in Frankreich<br />
selbst, was am Rücktritt des Ministerpräsidenten<br />
Jean-Pierre Raffarin und<br />
der Kabinettsumbildung deutlich wurde.<br />
Umfragen bestätigen die innenpolitische<br />
Dimension des Referendums.<br />
KLARES „NEE“ IN DEN NIEDERLANDEN<br />
Auch in den Niederlanden gab es mit<br />
63 zu 37 Prozent ein deutliches „Nee“ zum<br />
EU- Verfassungsvertrag. Die Wahlbeteiligung<br />
lag mit 60 Prozent weit über den<br />
Erwartungen. Ministerpräsident Jan Peter<br />
Balkenende räumte die Niederlage der Befürworter<br />
ein, ohne daraus politische Konsequenzen<br />
für sich oder seine Regierung<br />
abzuleiten. EU-Ratspräsident Jean-Claude<br />
Juncker, Kommissionspräsident José Manuel<br />
Barroso und der Präsident des Europäischen<br />
Parlaments, Josep Borrell, zeigten<br />
sich bestürzt über das Ergebnis.<br />
RATIFIZIERUNG GEHT WEITER<br />
Mit der Ablehnung ist der Ratifizierungsprozess<br />
nicht beendet. Bei der Verabschiedung<br />
der Verfassung war den<br />
Staats- und Regierungschefs klar, dass es<br />
„Störfälle“ geben könne, so Juncker. Mit den<br />
vorerst negativen Referenden in Frankreich<br />
und den Niederlanden steht die Zukunft<br />
des europäischen<br />
Verfassungsprojekts<br />
zur Disposition<br />
– auch wenn<br />
nicht mit schnellen<br />
Antworten auf<br />
die gestellten Fragen<br />
zu rechnen ist.<br />
Folgerichtig muss<br />
der Ratifizierungsprozess<br />
fortgesetzt<br />
werden. Dass alle<br />
Mitgliedstaaten<br />
die Möglichkeit einer<br />
Ratifizierung<br />
haben müssen,<br />
ist ohnehin Beschlusslage,<br />
zumal<br />
der Europäische<br />
Rat 2004 nicht von<br />
einem reibungslosenZustimmungsprozess<br />
ausgehen<br />
konnte.<br />
„QUADRATUR<br />
DES KREISES“<br />
Zwar kann der<br />
EU-Verfassungsvertrag<br />
erst dann in Kraft treten, wenn<br />
er die Zustimmung aller Mitgliedstaaten<br />
genießt. Aber für den Fall, dass auch nur<br />
ein Land ausschert, will der Rat das weitere<br />
Verfahren dann klären, und zwar Ende 2006.<br />
Ob allerdings ein „Abwarteprozess“ von<br />
mehr als 15 Monaten die Chancen für den<br />
Verfassungsvertrag verbessert, muss nun<br />
der Europäische Rat Mitte Juni entscheiden.<br />
Zwar ist der Diskussionsprozess im<br />
Europäischen Konvent und anschließend in<br />
der Regierungskonferenz stets transparent<br />
und in vielen Einzelfragen kontrovers verlaufen.<br />
Doch an abstimmungsfähige Alternativen<br />
wurde nie gedacht. Auch ein Notfall-Szenario<br />
– kurz „Plan B“ – stand und<br />
steht nicht zur Verfügung. Daher ähnelt die<br />
Suche nach einem Ausweg der Quadratur<br />
des Kreises. <br />
Aus dem<br />
Inhalt<br />
61855<br />
europa-union deutschland Aktuelles aus P olitik und Verbandsleben<br />
Wann geht der nationalen Politik endlich das europäische Licht auf?<br />
Bild: EU-Kommission<br />
Wahlen haben EU-Dimension 2<br />
Was nun, <strong>Europa</strong>? 3<br />
Den Bundestag europäisieren 4<br />
<strong>Europa</strong> ist eine Reise wert 5<br />
Europäischer Lesesommer 5<br />
UEF wählt Mercedes Bresso 6
Aktuell<br />
BUNDESRAT<br />
RATIFIZIERT VERFASSUNG<br />
Nachdem am 12. Mai der Bundestag mit einer<br />
Mehrheit von rund 95 Prozent der Abgeordneten<br />
seine Zustimmung gegeben hatte,<br />
hat der Bundesrat bei nur einer Enthaltung,<br />
die vom Bundesland Mecklenburg-Vorpommern<br />
(SPD-PDS-Koalition) ausging, ebenfalls<br />
dem Ratifikationsgesetz zum Vertrag<br />
über eine Verfassung für <strong>Europa</strong> am 27. Mai<br />
zugestimmt. In Anwesenheit des ehemaligen<br />
EU-Konventspräsidenten Valéry Giscard<br />
d‘Estaing begrüßte die deutsche Länderkammer<br />
die verstärkte Einbeziehung der nationalen<br />
Parlamente in die EU-Entscheidungsprozesse.<br />
Mit der bevorstehenden Unterzeichnung<br />
des Gesetzes durch den Bundespräsidenten<br />
ist damit der EU-Verfassungsvertrag<br />
in <strong>Deutschland</strong> formell ratifiziert.<br />
EUROPAPARLAMENT<br />
HINTER BARROSO<br />
Das <strong>Europa</strong>parlament hat EU-Kommissionspräsident<br />
José Manuel Barroso den Rücken<br />
gestärkt. Ein Misstrauensantrag gegen ihn und<br />
die Kommission wurde von den großen Fraktionen<br />
scharf verurteilt. 77 europakritische Abgeordnete<br />
hatten den Antrag gestellt und eine<br />
Verbindung zwischen einer Kreuzfahrt Barrosos<br />
und der Zahlung von EU-Beihilfen an den Reeder<br />
des Schiffes vermutet. Ein konkretes Fehlverhalten<br />
Barrosos wurde damit jedoch nicht<br />
begründet. Die an Griechenland ergangenen<br />
Beihilfen wurden bereits vor Barrosos Amtsantritt<br />
bewilligt. „Es besteht keine Verbindung<br />
zwischen meinem Privatleben und der Arbeit<br />
der Kommission“, so Barroso im Parlament.<br />
CHANCENGLEICHHEIT FÜR ALLE<br />
Vielfalt ist ein positiver Wert. Diese Idee steht<br />
2007 im Zentrum des „Europäischen Jahrs der<br />
Chancengleichheit für alle“. Das Thema schlägt<br />
die EU-Kommission vor, um Diskriminierung<br />
wirksamer zu bekämpfen und Beteiligungschancen<br />
von Minderheiten zu verbessern. 13,6 Mio.<br />
Euro stehen 2006 zur Vorbereitung bereit. Ziel<br />
ist es, mit Recht, Respekt und Toleranz den Zusammenhalt<br />
der Gesellschaft zu stärken.<br />
2<br />
Kurz notiert<br />
Wahlen haben EU-Dimension<br />
Wichtige Entscheidungen<br />
auf europäischer Ebene stehen bevor<br />
Der Wille der SPD-Führung, die<br />
Bundestagswahlen ein Jahr früher,<br />
möglichst im September <strong>2005</strong>,<br />
abhalten zu lassen, hat auch eine europäische<br />
Komponente. Denn auf der<br />
Sommer-Agenda der Europäischen<br />
<strong>Union</strong> stehen Entscheidungen von<br />
weitreichender Bedeutung wie die Finanzielle<br />
Vorausschau 2007 bis 2013<br />
sowie zur Erweiterung und Nachbarschaftspolitik<br />
an. So würde eine Verschiebung<br />
des schwierigen Beschlusses<br />
zum EU-Haushalt auf den Herbst<br />
<strong>2005</strong> (oder später) die Finanzierung<br />
von forschungs- und strukturpolitischen<br />
Vorhaben zumindest für eine<br />
Interimszeit gefährden. Die Luxemburger<br />
Ratspräsidentschaft lotet gegenwärtig<br />
in Gesprächen mit den Regierungen<br />
der EU-Mitgliedstaaten die<br />
Chancen für einen Kompromiss auf<br />
dem Gipfel am 16./17. Juni in Brüssel<br />
aus. Sie hofft, dass Neuwahlen<br />
in <strong>Deutschland</strong> einen Beschluss der<br />
Staats- und Regierungschefs nicht<br />
blockieren werden.<br />
EUROPAPOLITIK IST WAHLKAMPFTHEMA<br />
Auch dort, wo <strong>Europa</strong>politik innenpolitisch<br />
umstritten ist, stellt sich die Frage<br />
nach der Entscheidungsfähigkeit und -<br />
freude der Bundesregierung. Dies ist in der<br />
Türkeifrage offensichtlich, bei der es bis<br />
zur Eröffnung von Beitrittsverhandlungen<br />
am 3. Oktober <strong>2005</strong> um die weiteren Reformfortschritte<br />
(und deren Beurteilung)<br />
geht. Die Europäische Kommission erklärte,<br />
dass sie am Fahrplan festhält. Schließlich<br />
stellt sich die Frage nach der Umsetzung<br />
von über 50 EU-Richtlinien und<br />
-Verordnungen in <strong>Deutschland</strong>, deren<br />
Fristen inzwischen abgelaufen sind. Dazu<br />
gehören die für das Funktionieren des EU-<br />
Binnenmarktes wichtigen Richtlinien zur<br />
Freisetzung genmodifizierter Organismen<br />
(GMO) in die Umwelt, zur Anerkennung<br />
beruflicher Qualifikationen, zum Betrieb<br />
elektronischer Netzwerke sowie mehrere<br />
Nichtdiskriminierungsrichtlinien. Schließlich<br />
bleibt zu hoffen, dass es auch mit der<br />
geplanten Liberalisierung des EU-Dienstleistungsmarktes<br />
zügig weitergeht. <br />
Traditionell am Himmelfahrtstag wurde in diesem Jahr der italienische Staatspräsident Carlo Azeglio<br />
Ciampi mit dem Internationalen Karlspreis der Stadt Aachen ausgezeichnet. Die Laudatio auf einen<br />
„vorbildlichen Europäer der ersten Stunde“ hielt Bundespräsident Horst Köhler. Zahlreiche Ehrengäste,<br />
darunter frühere Karlspreisträger wie König Juan Carlos von Spanien, waren zur festlichen<br />
Preisverleihung in das Aachener Rathaus gekommen. Bilder: Pressestelle Stadt Aachen
Was nun, <strong>Europa</strong>?<br />
Die Krise der EU kann auch ihre Chance sein, wenn<br />
die Politik den Menschen vermittelt, welchen Sinn<br />
der Zusammenschluss macht<br />
In Frankreich und den Niederlanden hat<br />
der Souverän gesprochen. Die Franzosen<br />
haben „Non“, die Niederländer „Nee“ gesagt.<br />
Bei der in den vergangenen Wochen intensiv<br />
geführten Diskussion in beiden Ländern<br />
ging es leidenschaftlich zu. Wozu jedoch die<br />
Menschen „Non“ und „Nee“ gesagt haben,<br />
ist sehr unterschiedlich. Die einen hatten<br />
Angst vor zu viel Souveränitätsverlust ihres<br />
Landes, die anderen beklagten, dass <strong>Europa</strong><br />
gerade zu wenige Probleme gelöst habe und<br />
zu wenig sozial sei. Die einen wollten weniger<br />
Zuwanderung, die anderen ein weltoffeneres<br />
Heimatland. Viele wollten generell<br />
ihren Missmut gegenüber den Regierenden<br />
ausdrücken und haben ihnen einen Denkzettel<br />
verpasst. Bei den Sozialisten in Frankreich<br />
degenerierte das Referendum gar zu<br />
einem Ausscheidungsrennen um die Präsidentschaftskandidatur.<br />
KEINE EFFIZIENZ DURCH NIZZA<br />
Bedauerlich ist, dass die wenigsten dieser<br />
Gründe etwas mit der Verfassung zu tun haben,<br />
im Gegenteil: Die Verfassung hätte insbesondere<br />
die Politik auf EU-Ebene deutlich<br />
leistungsfähiger und bürgernäher gemacht.<br />
Es wäre daher eine fatale Fehleinschätzung,<br />
würde man nun zu einem „dann eben nicht“<br />
übergehen und mit dem Vertrag von Nizza<br />
weiter leben wollen. Denn dieses Ungetüm<br />
an Regelwerk führt gerade zu jener Politik,<br />
die kein effizientes Arbeiten möglich macht,<br />
und damit diffusen Unmut gegenüber der<br />
politischen Klasse nur verstärkt.<br />
BEFREIUNGSSCHLAG NÖTIG –<br />
INHALTE ERKLÄREN<br />
<strong>Europa</strong> muss also den Blick nach vorne<br />
richten. Ein Befreiungsschlag ist nötig. Die<br />
Verbesserungen und Zwecke der Verfassung<br />
müssen letztlich kommen – aber sie müssen<br />
den Bürgern auch einmal erklärt werden. Die<br />
politische Klasse hat dies weit gehend versäumt.<br />
Wie sonst ist es zu erklären, dass die<br />
Franzosen und die Niederländer die Verfas-<br />
sung ablehnen, um die EU-Mitgliedschaft<br />
der Türkei zu verhindern – wo doch gerade<br />
die Verfassung die Messlatte für die Türkei<br />
viel höher legen soll (Grundrechtscharta!)<br />
als heute? Wie sonst ist es zu erklären, dass<br />
die Menschen befürchteten, ihr Land hätte<br />
nichts mehr zu sagen, obwohl doch gerade<br />
die Stimmengewichtung sich mehr an der<br />
Bevölkerungszahl orientieren und die nationalen<br />
Parlamente gestärkt werden sollen?<br />
Wie sonst ist zu erklären, dass die Bürger eine<br />
bürgernähere Politik wünschen, wo doch die<br />
Verfassung gerade Ratssitzungen öffentlich<br />
machen, Bürgerbegehren ermöglichen und<br />
das direkt vom Volk gewählte Parlament<br />
stärken will? All dies – die Inhalte – wurden<br />
nicht vermittelt.<br />
EUROPA IST SACHE DES HERZENS<br />
Wichtiger noch als die konkreten Inhalte<br />
der Verfassung ist die allgemeine Stimmung<br />
zu <strong>Europa</strong>. Hier liegt ein noch schwereres<br />
Versäumnis der politischen Elite und der<br />
Wirtschaft vor. <strong>Europa</strong> ist zu einer Sache des<br />
Schacherns und zu einer mit dem Argument<br />
der Realpolitik gerechtfertigten Windfähnchenpolitik<br />
geworden. Niemand hat den<br />
Menschen den wahren Nutzen der Erweiterung<br />
des vergangenen Jahres erklärt, etwa<br />
eine Kosten-Nutzen-Aufstellung veröffentlicht.<br />
Niemand hat den Menschen vermittelt,<br />
dass die EU die kostengünstigste Garantie<br />
für Frieden, Freiheit und Wohlstand bei uns<br />
und unseren Nachbarländern ist. Wie soll ein<br />
Nationalstaat allein in der globalen Ordnung<br />
politisch und wirtschaftlich die Interessen<br />
seiner Bürger noch wahrnehmen können?<br />
Was passiert, wo die EU abwesend ist, konnte<br />
man auf dem Balkan in den 90er Jahren<br />
sehen. Aber auch die Grenzen <strong>Europa</strong>s bleiben<br />
diffus und damit beängstigend für die<br />
Bürger. Es wäre nötig gewesen, dies bis zu<br />
den Stammtischen zu vermitteln – mehr<br />
noch, es bleibt nötig. Denn sonst passiert<br />
mit <strong>Europa</strong> das, was auch auf Bundesebene<br />
passiert, wenn diese Vermittlung ausbleibt:<br />
Das Volk entfernt sich von dem Projekt.<br />
Doch die Politik hält auch selbst die Instrumente<br />
der Problemlösung in der Hand.<br />
Anders als zu Zeiten von Adenauer und<br />
Schuman oder Kohl und Mitterand ist heute<br />
keinerlei charismatische Führung in der EU<br />
erkennbar. <strong>Europa</strong> ist keine Sache des Herzens<br />
mehr. Das lässt sich ändern. Es muss<br />
sich ändern. Wo liegt die Alternative?<br />
WEITER RATIFIZIEREN<br />
Kommentar<br />
Elmar Brok MdEP war Mitglied des Europäischen<br />
Konvents und kämpft seit Jahren für effektivere<br />
Strukturen der EU. Bild: EP-Pressedienst<br />
In der Zwischenzeit gehen die Ratifikationen<br />
der Verfassung weiter, die ja gerade<br />
identitätsstiftend und werteverankert<br />
wirken soll. Ein Abbruch der Ratifikationen<br />
wäre nicht nur gegen den Wortlaut der Verfassung,<br />
er würde auch den 11 Völkern nicht<br />
gerecht, die bereits nach intensiven Debatten<br />
mit „Ja“ gestimmt haben – zuletzt am<br />
2. Juni Lettland. Doch natürlich darf auch<br />
das „Non“ der Franzosen und das „Nee“ der<br />
Niederländer nicht übergangen werden. Die<br />
EU und insbesondere die Länder mit Ratifikationsproblemen<br />
müssen, so steht es in<br />
Erklärung 30 der Verfassungsschlussakte,<br />
im Rat zusammentreffen und nach Lösungen<br />
suchen.<br />
AUF „NEIN-SAGER“ ZUGEHEN<br />
Der Vertrag von Nizza reicht nicht für<br />
die EU mit 25 Mitgliedern und bleibt<br />
zwingend hinter den Erwartungen der<br />
Bürger zurück – der Unmut würde auf<br />
Dauer nur größer und verbreiteter. Einen<br />
Teil der Verfassung umzusetzen wäre<br />
ebenso wenig möglich, da er nur als Paket<br />
die Zustimmung fand. Jeder Teil, den<br />
man weglassen wollte, würde einen Kritiker<br />
hervorbringen, der nur wegen dieses<br />
Teiles andere Teile akzeptiert hatte.<br />
Löst man dieses Paket, dann zerfällt es<br />
3
Kommentar<br />
in seine Einzelteile. Schließlich ein ganz<br />
neues Paket zu verhandeln würde nicht<br />
nur die Staaten ignorieren, die bereits<br />
ratifiziert haben, sondern auch erneut<br />
viele Jahre brauchen – nur um letztlich<br />
abermals von allen Mitgliedern ratifiziert<br />
werden zu müssen. Auch ein Kerneuropa<br />
ohne Frankreich wäre wohl kaum<br />
denkbar oder praktikabel. Will man also<br />
die Verfassung als Ganzes umsetzen und<br />
wirken lassen, so sollten die Staats- und<br />
Regierungschefs einen Weg finden, auf<br />
die „Nein-Sager“ zuzugehen. Ein einfaches<br />
Wiederholen der Abstimmungen bis<br />
4<br />
das gewünschte Ergebnis herauskommt<br />
wäre hingegen Beweis genau jener Arroganz,<br />
die die Bürger der Politik unterstellen<br />
– und gegen den bürgernahen Geist<br />
des Verfassungsvertrages selbst. Es müssen<br />
andere Vorzeichen her: offensichtlich<br />
vorwiegend innenpolitische, aber auch<br />
europapolitische.<br />
Dazu gehört auch die Kunst der Begrenzung,<br />
der Konsolidierung. Die nächsten<br />
zwölf Monate bieten die Chance, den<br />
Nachweis zu erbringen, dass die EU nur<br />
Gesetze, die den Dreifachtest der Subsidia-<br />
Den Bundestag jetzt europäisieren!<br />
Die Krise <strong>Europa</strong>s ist eine Krise der Nationalstaaten<br />
Auch wenn das Scheitern von Referenden<br />
in einzelnen Staaten der Europäischen<br />
<strong>Union</strong> keine Katastrophe ist, müssen<br />
selbst die größten <strong>Europa</strong>-Optimisten eingestehen,<br />
dass <strong>Europa</strong> in einer Krise steckt.<br />
Der Duden definiert den Begriff „Krise“ als<br />
„Zeit, die den Höhe- und Wendepunkt einer<br />
gefährlichen Entwicklung darstellt“,<br />
als „entscheidende Wendung“, aber diese<br />
– heilsame – Wendung könne nur eintreten,<br />
wenn die Ursachen der Krise realistisch<br />
analysiert würden.<br />
VERSÄUMNISSE DER PARTEIEN<br />
Wo muss sich also etwas „wenden“? Wer<br />
sind die „Versager“, wo sind Fehler gemacht<br />
worden, wer ist der „Buhmann“? Nicht <strong>Europa</strong><br />
ist der „Buhmann“, zu dem halbinformierte<br />
und ewig gestrige Politiker es gerne<br />
machen, wenn sie selbst nicht erklären<br />
können, was aber erklärt werden muss. Ein<br />
Bericht des Fernsehmagazins „Panorama“<br />
über die Bundestagsdebatte zur EU-Verfassung<br />
hat beispielsweise die Inkompetenz bei<br />
einigen – auch führenden – Abgeordneten<br />
dramatisch gezeigt.<br />
Der „Buhmann“ sitzt nicht in Brüssel,<br />
sondern in Berlin, in München oder Düsseldorf,<br />
in Frankfurt oder Dresden, überall<br />
dort, wo Parteizentralen seit Jahren versäumen,<br />
ihrem grundgesetzlichen Auftrag<br />
bei der europapolitischen Willensbildung<br />
– auch nach innen – wirklich konstruktiv<br />
nachzukommen. Eine jährliche „<strong>Europa</strong>woche“<br />
durch die Landesregierungen „machen“<br />
zu lassen genügt nicht, um Bürgerinnen<br />
und Bürger mit dem komplexen „Projekt<br />
<strong>Europa</strong>“ vertraut zu machen. Dauerhaftes<br />
Engagement gerade auch der Parteien, z. B.<br />
beim Aufbau einer „europäischen Gesellschaft“,<br />
ist hier genauso gefragt wie die<br />
längst überfällige Europäisierung der <strong>Europa</strong>wahlkämpfe,<br />
die bisher auf kleinster<br />
nationaler Flamme gefahren wurden.<br />
EUROPAKOMPETENZ FÖRDERN<br />
Das Scheitern der Referenden<br />
zur Europäischen Verfassung<br />
in Gründungsstaaten<br />
der Europäischen <strong>Union</strong> ist ein<br />
Denkzettel für alle, die glauben,<br />
mit der kleinen nationalen<br />
Brille die Zukunftskonzepte<br />
für eine große Weltmacht<br />
entwickeln zu können. Um<br />
dem maßlosen und veralteten<br />
amerikanischen Allmachtsanspruch<br />
etwas entgegensetzen<br />
zu können, muss <strong>Europa</strong> seine<br />
moderne Idee davon, wie<br />
globale Verantwortung unter<br />
den Prämissen einer gerechten<br />
und solidarischen Welt<br />
wahrgenommen werden kann,<br />
auch nach außen erkennbar<br />
rität, der niedrigen Kosten und der Wettbewerbsfähigkeit<br />
bestehen, beschließt.<br />
Auch müssen die Aufnahmefähigkeit<br />
der <strong>Union</strong> berücksichtigt und das Ende<br />
scheinbar unaufhaltsamer Erweiterungen<br />
eingeläutet werden.<br />
Im Übrigen muss klar sein: Die EU wird<br />
scheitern, wenn sie weiterhin in den öffentlichen<br />
Debatten auf ein innenpolitisches<br />
Kampfinstrument reduziert wird.<br />
Elmar Brok MdEP<br />
Präsident der <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
vertreten können. Dies will die Europäische<br />
Verfassung.<br />
Diese Verfassung sieht für die Zukunft<br />
eine deutlich gestärkte Rolle der nationalen<br />
Parlamente vor, deshalb sollten die Parteien<br />
zur Bundestagswahl <strong>2005</strong> ihre jeweiligen<br />
Kandidaten auch nach ihrer „<strong>Europa</strong>kompetenz“<br />
auswählen. Die <strong>Europa</strong>verbände vor<br />
Ort könnten dies mit „<strong>Europa</strong>-Wahlprüfsteinen<br />
zur Bundestagswahl“ unterstützen,<br />
damit aus der Krise <strong>Europa</strong>s eine Chance für<br />
die europäischen Mitgliedstaaten und damit<br />
für die verfasste Europäische <strong>Union</strong> wird.<br />
Ulla Kalbfleisch-Kottsieper<br />
Vizepräsidentin der <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> und<br />
Landesvorsitzende der<br />
<strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> Thüringen<br />
Wer ist schuld an der Verfassungsmisere? EP-Präsident Josep Borell,<br />
Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso und Ratspräsident<br />
Jean-Claude Juncker (v. l. n. r.) sind auf der Suche nach Auswegen.<br />
Bild: EU-Kommission
<strong>Europa</strong> ist eine Reise wert<br />
<strong>Europa</strong> ist weltweit das Reiseziel Nummer<br />
eins. Sechs der zehn meistbesuchten Länder<br />
gehören zur EU – darunter <strong>Deutschland</strong>.<br />
Aus gutem Grund! Den kleinen Kontinent<br />
zeichnet eine hohe Dichte und zugleich große<br />
Vielfalt touristischer Anziehungspunkte<br />
aus. Im Jahr 2003 verzeichnete <strong>Europa</strong> nach<br />
Angaben der World Travel Organisation<br />
401,5 Mio. Touristen-Ankünfte – ein Plus<br />
von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit<br />
über 88 Prozent kommt ein Löwenanteil der<br />
Gäste aus <strong>Europa</strong> selbst. Schließlich ist das<br />
Reisen einfacher geworden. Die meisten<br />
Grenzen in <strong>Europa</strong> können dank des Abkommens<br />
von Schengen ohne Kontrollen<br />
überschritten werden. Als Reisedokument<br />
reicht der Personalausweis.<br />
FRANKREICH BELIEBTESTES REISELAND<br />
Die Top-Ten der gefragtesten Reiseländer<br />
weltweit führt Frankreich an. Zu diesem<br />
Ergebnis kommt die Welttourismusorganisation<br />
in ihrem jetzt veröffentlichten<br />
Jahresbericht für 2004. Danach zählte<br />
Frankreich 75,1 Mio. Besucher. Es folgt<br />
Spanien mit 53,6 Mio. Reisenden – ein Plus<br />
von 3,4 Prozent gegenüber 2003. Auf Platz<br />
drei rangieren die USA. Italien musste seinen<br />
vierten Platz an China abgeben und<br />
Europäischer Reise- und Lesesommer<br />
Buchempfehlungen für unterwegs<br />
Bulgarien<br />
Bulgarien von seinen schönsten Seiten<br />
genießen – hierzu will der Reiseführer über<br />
den EU-Kandidaten auf dem Balkan beitragen.<br />
Nach einer Einführung in Geschichte,<br />
Kultur und Kulinaria geht es um interessante<br />
Routen – mit Tipps zu günstigen Hotels<br />
und Gaststätten.<br />
Helmuth Weiss, Bulgarien. Karl Baedeker<br />
Verlag, 1. Auflage <strong>2005</strong><br />
Motorradtouren Norditalien<br />
Norditalien ist ein Eldorado für Motorradfahrer,<br />
nicht nur der vielen Kurvenstrecken<br />
wegen. Die Kulturlandschaft zwischen<br />
Brenner und Bologna bietet eine der besten<br />
Küchen der Welt, Entspannung und Besinnung.<br />
Motor leise stellen!<br />
Markus Golletz, Die schönsten Motorradtouren.<br />
Norditalien. Touren von Piemont<br />
und Ligurien bis in die Toskana. Bruckmann<br />
Verlag <strong>2005</strong><br />
Schottland<br />
Um ein umfassendes Bild über Schottland<br />
zu vermitteln, reiste der Autor 8.000 Kilometer.<br />
Der praktische Reisebegleiter erklärt Land<br />
und Leute, beschreibt Landschaften und Orte<br />
oder entzaubert Klischees, so vom Monster<br />
Nessie im gleichnamigen Loch. Nicht zuletzt<br />
bietet Schottland eine reichhaltiges, kulturgeschichtlich<br />
vielseitiges Ambiente.<br />
Andreas Neumeier, Schottland. Michael<br />
Müller Verlag, 4. völlig überarbeitete Auflage<br />
<strong>2005</strong><br />
Skandinavien<br />
In diesem Jahr feiert Norwegen 100 Jahre<br />
Unabhängigkeit, eines der zahlreichen Themen<br />
im Reisehandbuch Skandinavien. Suchen Sie<br />
Kulturveranstaltungen in Island? Oder wollen<br />
Sie Skandinavien per Bahnreise entdecken? Ein<br />
Reader mit vielen weiterführenden Tipps.<br />
Reisehandbuch Skandinavien <strong>2005</strong>. Frank<br />
Dittmann (Hrg.), Nordis Verlag GmbH/Merlin<br />
Media GmbH <strong>2005</strong><br />
Spanischer Jakobsweg<br />
Ein Tourismus-Klassiker ist der Jakobsweg.<br />
Über ihn gelangt man seit dem frühen Mittelalter<br />
in das weitgehend erhalten geblie-<br />
Forum<br />
rutschte auf Rang fünf ab. <strong>Deutschland</strong><br />
liegt auf Rang neun mit 20,1 Mio. Besuchern<br />
und einer Zuwachsrate von 9,5 Prozent<br />
gegenüber 2003.<br />
WIRTSCHAFTSFAKTOR TOURISMUS<br />
Dies sind vielversprechende Zahlen in<br />
Zeiten schwachen Wirtschaftswachstums.<br />
Der Tourismus in <strong>Europa</strong> ist – mit Rückschlägen<br />
zwar – eine der am schnellsten<br />
wachsenden Branchen. Zwei Millionen<br />
Tourismusbetriebe erwirtschaften fünf<br />
Prozent des Bruttoinlandsprodukts und<br />
beschäftigen acht Millionen Menschen. Da<br />
erstaunt es nicht, dass der Tourismus eine<br />
der Prioritäten auf dem Weg der EU zu<br />
mehr Wettbewerbsfähigkeit ist. <br />
bene Pilgerzentrum Santiago de Compostela<br />
in Galizien (Spanien). Der Führer hilft Pilgern<br />
heute, die zahlreichen Zugangswege zu entdecken,<br />
zeigt Einkehrmöglichkeiten und erschließt<br />
Herbergen. Nur für Wanderer!<br />
Eva-Maria Troidl/Stefan Lenz, Spanischer<br />
Jakobsweg. Mit Navarrischem und Arago- Aragonischem<br />
Zugangsweg und dem Küstenweg<br />
nach Finisterre. Bruckmann Verlag <strong>2005</strong><br />
Zypern mit Nordzypern<br />
Im Reiseführer ist die “Insel der Aphro- Aphrodite”<br />
bereits vereint. In einer Mischung aus<br />
Touren und Themen wird viel von Lebensart,<br />
Natur und Kultur vermittelt, mit Spartipps,<br />
Wanderrouten, Bootstouren und einem kleikleinem Sprachführer. Der Band ist nicht zuletzt<br />
behilflich, das türkisch geprägte Nordzypern<br />
zu entdecken.<br />
Andreas Schneider, Zypern mit Nordzypern.<br />
Dumont-Reise-Taschenbuch, 1. Auflage <strong>2005</strong><br />
Polens Ostseeküste<br />
Schließlich noch ein Hinweis auf eine<br />
unmittelbar bevorstehende Neuerscheinung<br />
zum Reisen beim Nachbarn Polen:<br />
Brigitte Jäger-Dabek, Polens Ostseeküste<br />
und Masuren mit Kaliningrader Gebiet und<br />
Kurischer Nehrung. Iwanowskis Reisebuch-<br />
Reisebuchverlag,<br />
4. Auflage <strong>2005</strong><br />
5<br />
Bild: EU-Kommission
UEF und aus dem<br />
Bundesverband<br />
Mercedes Bresso neue Präsidentin der UEF<br />
Jo Leinen mit großem Dank verabschiedet<br />
Während des außerordentlichen Kongresses<br />
der <strong>Union</strong> Europäischer Föderalisten<br />
(UEF) in Brüssel am 9. und 10. April<br />
wurde die <strong>Europa</strong>abgeordnete und soeben<br />
erst gewählte Präsidentin der Region Piemont<br />
in Italien, Mercedes Bresso, zur neuen<br />
Präsidentin der UEF gewählt. Nach achtjähriger<br />
Amtszeit beendete der deutsche <strong>Europa</strong>abgeordnete<br />
Jo Leinen seine Präsidentschaft,<br />
um<br />
sich auf die<br />
Arbeit als<br />
Vorsitzender<br />
des konstitutionellen<br />
Ausschusses<br />
im EuropäischenParlament<br />
und<br />
i n s b e s o n -<br />
dere auf die<br />
Kampagnen<br />
Jo Leinen MdEP ist weiterhin<br />
Mitglied des Präsidiums der<br />
<strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
Bild: UEF<br />
6<br />
zur Ratifizierung<br />
der Verfassungkonz<br />
e n t r i e r e n<br />
zu können. Jo Leinen wurde im April 1997<br />
auf dem UEF-Kongress in Wien zu einer Zeit<br />
gewählt, als die Kampagne der Föderalisten<br />
für eine Europäische Verfassung begann.<br />
Leinen äußerte sich sehr erfreut über die<br />
Erfolge der föderalistischen Bewegung, die<br />
es in den letzten Jahren geschafft hat, das<br />
Europäische Parlament, die Belgische Präsidentschaft<br />
der EU mit der Laekener Erklärung<br />
ebenso wie den von Giscard d’Estaing<br />
geleiteten Europäischen Konvent davon zu<br />
überzeugen, dass eine Europäische Verfassung,<br />
welche die EU demokratischer und<br />
effizienter macht, notwendig sei. Diese Verfassung<br />
macht die EU demokratischer und<br />
effizienter. „Die erste Europäische Verfassung<br />
ist ein wichtiger Schritt vorwärts, aber<br />
noch nicht das Ende der Europäischen Integration“,<br />
erklärte der abtretende Präsident<br />
Jo Leinen.<br />
APPELL AN FÖDERALISTEN<br />
Die neue UEF-Präsidentin, Mercedes Bresso,<br />
appellierte an die Föderalisten, alle ihre<br />
Möglichkeiten in der Ratifizierungskampag-<br />
ne zu mobilisieren,<br />
beginnend<br />
mit dem<br />
f r a n z ö s i -<br />
schem Referendum,<br />
da<br />
dieses eine<br />
europaweite<br />
Bedeutung<br />
habe, wel-<br />
Die neue UEF-Präsidentin: Mercedes<br />
Bresso MdEP aus Italien<br />
Bild: Europäisches Parlament<br />
ches sich nicht durch nationale Politik beirren<br />
lassen sollte. „Deswegen werde ich mich<br />
persönlich als Präsidentin der Europäischen<br />
Föderalisten, aber auch als Präsidentin einer<br />
Randregion, des Piemont, einsetzen, so dass<br />
<strong>Europa</strong> weiter zusammenwächst. Ich werde<br />
meine Kollegen aus den französischen Regionen<br />
einladen, sich an dem Kampf um das<br />
‚Ja’ zu beteiligen“. Mercedes Bresso kündigte<br />
zudem eine Initiative der UEF für einen „Konvent<br />
der Europäischen BürgerInnen“ an, welcher<br />
im Dezember <strong>2005</strong> in Genua zusammen<br />
mit anderen NGOs und politischen Parteien<br />
stattfinden soll. Damit wird eine Plattform<br />
für weitere Schritte in Richtung Europäischer<br />
Einheit geschaffen. <br />
<strong>Europa</strong> muss mit einer Stimme sprechen<br />
Bundeskanzler a. D. Dr. Helmut Kohl zeichnet ein optimistisches Bild von <strong>Europa</strong><br />
Am 7. Mai fand in Ludwigshafen anlässlich<br />
der <strong>Europa</strong>-Woche die zentrale Tagung<br />
der <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> statt. Im Verlauf einer<br />
Diskussion mit Multiplikatoren verwies<br />
der ehemalige Bundeskanzler Dr. Helmut<br />
Kohl auf die wichtigen Schritte, die <strong>Europa</strong><br />
bereits in diesem Jahrzehnt gegangen sei:<br />
„Die geglückte Einführung der gemeinsamen<br />
Währung und die Überwindung der Teilung<br />
<strong>Europa</strong>s durch die erfolgreiche Erweiterung<br />
zeigen die Zukunftsfähigkeit der europäischen<br />
Idee.“<br />
WARNUNG VOR FATALISMUS<br />
Das nächste Ziel sei die politische Uni-<br />
on, besonders in der Außenpolitik.<br />
„<strong>Europa</strong> muss in der Welt<br />
mit einer Stimme sprechen, um<br />
seine Interessen erfolgreich zu<br />
vertreten,“ so Kohl. Der Ehrenbürger<br />
<strong>Europa</strong>s warnte dabei vor<br />
einer fatalistischen Sichtweise<br />
auf den schwierigen Prozess der<br />
Verfassungsabstimmungen: „Der<br />
Verfassungsvertrag ist ein sehr<br />
wichtiger Schritt auf dem Weg zur<br />
politischen <strong>Union</strong>. Ich bin sicher,<br />
unser <strong>Europa</strong> hat Zukunft, auch<br />
wenn es jetzt hier oder da Probleme<br />
bei der Abstimmung über die<br />
Verfassung geben sollte.“ <br />
(v. l. n. r.) Elmar Brok MdEP, Präsident der <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong><br />
<strong>Deutschland</strong>, Dr. Helmut Kohl, Bundeskanzler a. D. und<br />
Ehrenbürger <strong>Europa</strong>s, Franz-Josef Klein, Vorsitzender des<br />
Bundesausschusses der <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> Bild: <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong>
In eigener Sache<br />
Aus dem<br />
Bundesverband<br />
JA-Kampagne vor dem Reichstag ein Riesenerfolg<br />
Nachdem Gegner der EU-Verfassung<br />
eine Demonstration für den Tag der<br />
Abstimmung im Deutschen Bundestag vor<br />
dem Reichstag angekündigt hatten, haben<br />
die <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> <strong>Deutschland</strong> und die Jungen<br />
Europäischen Föderalisten zusammen<br />
mit dem Netzwerk Europäische Bewegung<br />
<strong>Deutschland</strong> schnell reagiert. Die „Gegendemonstration“<br />
JA-Kampagne wurde zum<br />
großen Erfolg. Mit Plakaten, Transparenten<br />
und dem eigens aus Brüssel eingeflogenen<br />
YES-Ballon wurde die große Treppe vor dem<br />
Hauptportal des Reichstags „besetzt“. Mit<br />
der Unterstützung von vielen französischen<br />
Schülern wurde die Ratifizierung in <strong>Deutschland</strong><br />
gefeiert und ein klares Signal für das<br />
anstehende Referendum in Frankreich am<br />
29. Mai gegeben. Führende <strong>Europa</strong>politiker<br />
des Deutschen Bundestages wie Peter Alt-<br />
Aus aktuellem Anlass weist die Redaktion<br />
von <strong>Europa</strong> aktiv darauf hin, dass<br />
Berichte über Veranstaltungen der Kreis-,<br />
Stadt- und Ortsverbände bitte nur an den<br />
jeweiligen Landesverband zu richten sind<br />
und nicht unmittelbar der Hauptredaktion<br />
zugesandt werden sollen. Gemäß einem Abkommen<br />
zwischen dem Bundesverband und<br />
den Landesverbänden sind ausschließlich<br />
diese selbst für die Berichterstattung auf<br />
ihren jeweiligen Seiten und im Rahmen ihrer<br />
jeweiligen Kontingente verantwortlich.<br />
Auch bitten wir nochmals dringend darauf<br />
zu achten, dass Bildmaterial und insbesondere<br />
Digitalfotos eine Mindestqualität<br />
erfüllen müssen, um für einen Abdruck in<br />
Frage zu kommen. Am besten eignen sich<br />
für die Wiedergabe Originalphotos oder<br />
Dias bzw. Digitalbilder, die in mittlerer<br />
Größe und möglichst ohne JPEG-Komprimierung<br />
(verlustbehaftet!) aufgenommen<br />
wurden oder lediglich schwach komprimiert<br />
mit mindestens 300 ppi Auflösung<br />
vorliegen (Tipp: Dateigröße nicht unter<br />
1 MB.).<br />
Wir danken für ihr Verständnis und die<br />
bislang gute Zusammenarbeit.<br />
maier (CDU), Michael Roth und Axel Schäfer<br />
(beide SPD), Rainder Steenblock (Bündnis 90/<br />
Grüne) sowie Sabine Leutheuser-Schnarrenberger<br />
(FDP) verstärkten aktiv die JA-Kampagne.<br />
Bernd Hüttemann, Generalsekretär von<br />
<strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> und Europäischer Bewegung,<br />
war mit der Aktion sehr zufrieden: „Das Netzwerk<br />
Europäische Bewegung <strong>Deutschland</strong><br />
– gemeinsam mit seinen Mitgliedsverbänden<br />
– hat mal wieder bewiesen, dass <strong>Europa</strong><br />
kein Zufall ist. Wenn es darum geht, <strong>Europa</strong><br />
voranzubringen – auch mal durch schwieriges<br />
Fahrwasser zu leiten – dann können wir<br />
die Menschen mobilisieren und für <strong>Europa</strong><br />
Flagge zeigen.“ Das Medieninteresse war<br />
überwältigend. Rund 20 Kamerateams, Radiosender<br />
und Agenturen waren vor Ort. Auch<br />
die Bildsprache war somit an diesem Tag:<br />
JA zur EU-Verfassung! Bild: <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong><br />
<strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> diskutiert<br />
Die „Grenzen <strong>Europa</strong>s“ sind eines der Themen,<br />
die im Mittelpunkt der Verbandsdebatte<br />
in diesem Jahr stehen. Zu der Frage, wo<br />
die politischen Grenzen <strong>Europa</strong>s und der Europäischen<br />
<strong>Union</strong> liegen, hat eine im Februar<br />
vom Präsidium eingesetzte Arbeitsgruppe unter<br />
Leitung von Vizepräsident Ernst Johansson<br />
eine Beschlussvorlage erstellt, die im ersten<br />
Entwurf von Präsidium und Bundesausschuss<br />
auf ihrer Tagung am 7. Mai in Ludwigshafen<br />
behandelt wurde. Auf Beschluss der Gremien<br />
„Unsere EU ein Auslaufmodell ?<br />
soll das Papier in den Landes- und Kreisverbänden<br />
diskutiert werden. Das Ergebnis der<br />
Verbandsdebatte wird dem Bundeskongress,<br />
der am 26. und 27. November in Potsdam<br />
zusammentritt, zur Verabschiedung vorgelegt.<br />
Die Vorlage ist unter www.europa-union.de<br />
abrufbar und wird den Landes- und Kreisverbänden<br />
einschließlich eines ausführlichen<br />
Arbeitspapiers zum Thema durch das Generalsekretariat<br />
zur Verfügung gestellt. In der<br />
nächsten <strong>Ausgabe</strong> auch hier nachzulesen! <br />
Von wegen!“<br />
Für ein starkes, lebendiges<br />
und vielfältiges <strong>Europa</strong>:<br />
europa-union<br />
deutschland
Aus den Landesverbänden<br />
Bremen Chancen für junge Menschen<br />
<strong>Europa</strong> gestern,<br />
heute und morgen<br />
Internationales Jugendseminar<br />
in Bremen<br />
Müde, aber gut gelaunt saßen am letzten,<br />
späten Abend 28 junge Leute (überwiegend<br />
weiblich) um einen großen Tisch<br />
einer Szenekneipe und schrieben einander<br />
Abschiedsbriefe, jede ein paar Zeilen an jeden,<br />
in den „Konferenzsprachen“ Englisch<br />
und Deutsch oder in der Muttersprache. Ein<br />
schöneres Abschlussbild einer europäischen<br />
Begegnung kann ich mir kaum denken. Am<br />
Morgen des 11. Mai fuhren sie zurück nach<br />
Russland, Estland, Lettland und Litauen, Polen,<br />
in die Tschechische Republik, die Niederlandes,<br />
nach Dänemark und Portugal – und<br />
einige zurück auf Bremer Schulbänke.<br />
In Vielfalt geeint<br />
Am 5. Mai hatten sich die jungen Leute<br />
neugierig unter die Obhut zweier erfahrener<br />
Leiterinnen ins „Internationale Jugendseminar“<br />
begeben – begleitet zunächst von<br />
ihren Gastfamilien, Mitgliedern und Freunden<br />
der internationalen Vereine und Gesellschaften,<br />
auf deren Einladung sie in die<br />
Stadt gekommen waren. Die <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong><br />
Landesvorsitzender Dr. Hermann Kuhn begrüßt die<br />
Teilnehmer des Jugendseminars Bild: Albert Caspari<br />
hatte die Koordination der freundschaftlichen<br />
Zusammenarbeit übernommen – das<br />
Unternehmen war eine gelungene Probe<br />
auf das Leitbild der Europäischen <strong>Union</strong>:<br />
„In Vielfalt geeint“.<br />
8<br />
Zentrum der rappelvollen Tage war das<br />
Seminar in drei großen Teilen: „Gestern: das<br />
Ende des Weltkrieges vor 60 Jahren“ – „Heute:<br />
die Europäische Verfassung und ihre<br />
Ratifizierung“ – „Morgen: Ist <strong>Europa</strong> heute<br />
noch ein Jugendtraum, und welcher?“ Um<br />
mit dem Letzten zu beginnen: Zu diesem<br />
Thema hatten wir Asa Gunven eingeladen,<br />
die gegenwärtig bei der JEF in Berlin arbeitet;<br />
eine junge Schwedin, die den Verband<br />
der jungen Föderalisten in Schottland aufgebaut<br />
hat. Sie zeigte bei einer gemeinsamen<br />
Diskussion mit Bremer Gymnasiasten<br />
an ihrem eigenen Ausbildungsweg, welche<br />
Chancen <strong>Europa</strong> jungen Menschen heute<br />
bietet und warum die europäische Einigung<br />
noch viele lohnenswerte Ziele hat. Dieses<br />
Treffen zeigte übrigens, wie sehr die ausländischen<br />
Gäste die Nase vorn hatten im Darstellen<br />
unterschiedlicher Standpunkte.<br />
JA-Stimmen gewonnen<br />
Sie hatten allerdings auch den Vorteil, einen<br />
ganzen Nachmittag schon über die Verfassung<br />
diskutiert zu haben. Das wichtigste<br />
Ergebnis: Wer nicht schon – wie einige wenige<br />
– europapolitisch aktiv gewesen war,<br />
hatte von der Verfassung wenig bis nichts<br />
gehört. Aber obwohl leider keine französischen<br />
Jugendlichen dabei waren, wurden<br />
auch hier die unterschiedlichen nationalen<br />
Sichtweisen deutlich. Begrüßt wurde, dass<br />
es überhaupt möglich ist, über eine gemeinsame<br />
europäische Verfassung zu reden.<br />
Zusätzlich konnten unter den niederländischen<br />
Teilnehmern Ja-Stimmen für das Referendum<br />
gewonnen werden.<br />
Sicherheit und Freiheit<br />
Die Unterschiede zwischen „West“ und<br />
„Ost“ wurden am sichtbarsten beim „Gestern“,<br />
das besonders engagiert vorbereitet<br />
worden war: Wie gedenken die Völker dem<br />
Ende des Zweiten Weltkrieges? Die Jugendlichen<br />
aus Tallinn, Riga und Vilnius machten<br />
deutlich, dass für ihre Großeltern und Eltern<br />
am 8. Mai zwar der Krieg zu Ende war, nicht<br />
aber Unfreiheit und Unterdrückung. Der Beitritt<br />
zur Europäischen <strong>Union</strong> ist für sie nicht<br />
so sehr wirtschaftlich bestimmt, sondern ist<br />
ihr Schritt in Sicherheit und Freiheit.<br />
Seminarsplitter<br />
Jeden Abend wurden die Ergebnisse<br />
festgehalten und die Präsentation am <strong>Europa</strong>tag<br />
„Jugend macht <strong>Europa</strong>“ im Rathaus<br />
vorbereitet. Den „Rest“ der Tage nur<br />
in Stichworten: der Empfang beim Präsi-<br />
Das Jugendseminar zu Gast in der Bremischen<br />
Bürgerschaft Bild: Albert Caspari<br />
denten der Bremischen Bürgerschaft (wo<br />
das Seminar stattfand); der Ausflug zur<br />
monströsen Ruine des U-Boot-Bunkers<br />
„Valentin“; der Besuch bei Radio Bremen;<br />
das Treffen mit Studierenden der Hochschule;<br />
das Aufstellen von 16.000 Kerzen<br />
auf dem Marktplatz zum Gedenken an die<br />
Kriegstoten. Und das „Friedensfrühstück“<br />
am Morgen des 8. Mai, zu dem die Beschäftigten<br />
des Bremer Theaters uns eingeladen<br />
hatten, mit Musikdarbietungen<br />
und Texten über die Freundschaft – auch<br />
die Gastfreundschaft.<br />
Internationale Begegnung am Abend<br />
Bild: Albert Caspari<br />
Und außerdem gab es bestimmt vieles,<br />
was für die jungen Leute noch wichtiger<br />
war und von dem wir Organisatoren nichts<br />
wissen. Europäisches sicher.<br />
Verantwortlich: Dr. Hermann Kuhn
Nordrhein-Westfalen<br />
Vorbereitungsseminar<br />
Der Landesverband veranstaltete im<br />
April in Münster ein Seminar für die 40<br />
Teilnehmer der geplanten Studienreise<br />
nach Kroatien, Bosnien-Herzegowina und<br />
Slowenien. Landesvorsitzender Dr. Heinrich<br />
Hoffschulte hielt einen Vortrag zum<br />
Thema: „Der Weg der ehemaligen jugoslawischen<br />
Republiken in die EU“. Die Studiengruppe<br />
wird auch Mostar besuchen und<br />
sich dort vor Ort über die Arbeit der „<strong>Europa</strong>-Armee“<br />
informieren. Auch Besuche<br />
bei den Außenministerien in Zagreb und<br />
Ljubljana sind geplant.<br />
Kreisverband Bocholt<br />
Mascolo bleibt<br />
Vorsitzender<br />
Zum sechsten Mal wurde Emanuele<br />
Mascolo einstimmig in seinem Amt<br />
als Kreisvorsitzender bestätigt. Auf der<br />
Mitgliederversammlung wurden zudem<br />
Dr. Dimitrios Macheras und Peter Wahl zu<br />
seinen Stellvertretern gewählt. Dipl.-Ing.<br />
Juliane Berger löst Stefani Gertler-Martens<br />
als Geschäftsführerin ab.<br />
Kreisverband Duisburg<br />
Dr. Kämpgen<br />
wieder gewählt<br />
Bei der jüngsten Jahreshauptversammlung<br />
wurde Dr. Jürgen Kämpgen erneut in<br />
seinem Amt bestätigt. Zu seiner Stellvertreterin<br />
wurde Brigitte Timmer gewählt.<br />
Neu in den Vorstand wählte die Mitgliederversammlung<br />
German Bensch, Wolfgang<br />
Schwarzer sowie Robert Tonks. Zu Beisitzern<br />
wiedergewählt wurden Heinz Bünk,<br />
Ursula Dommen, Franz Haase, Hans-Ulrich<br />
Ingenpaß, Dr. Hermann Oldenhage und Sigrid<br />
Volk-Cuypers. Mit großem Dank für die<br />
bisher geleistete Arbeit wurden Dr. Beate<br />
Gödde-Baumanns und Reinhold Splitt verabschiedet.<br />
Beide hatten nicht erneut für<br />
den Vorstand kandidiert.<br />
Ortsverband Haan<br />
Gemeinsam feiern<br />
Unter dem Motto „Gemeinsam<br />
leben – gemeinsam feiern“ bot sich<br />
wieder gebündelte Geselligkeit auf<br />
dem Neuen Markt. Mit dabei war<br />
diesmal das Nachbarland Belgien.<br />
Bürgermeister Knut vom Bovert eröffnete<br />
das beliebte Bürgerfest am<br />
1. Mai in der Gartenstadt. Da Belgien<br />
in diesem Jahr das Partnerland der<br />
<strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> ist, war von dort die<br />
Gruppe „Steltenlopers“ angereist. Sie<br />
zeigten akrobatische Kunststückchen,<br />
während bunte Fahnen geschwenkt<br />
wurden und zünftige Musik erklang.<br />
Kreisverband Monheim<br />
Türkeifrage diskutiert<br />
Bei einer parteiübergreifenden Podiumsdiskussion<br />
im März wurde über das<br />
Thema „EU-Beitrittsverhandlungen mit<br />
der Türkei – Erwartungen und Skepsis“<br />
diskutiert. Lilo Friedrich MdB, Dr. Heinrich<br />
Hoffschulte und Klaus-Heiner Lehne<br />
MdEP nahmen unter der Moderation von<br />
Kreisvorsitzendem Manfred Klein zu diesem<br />
politisch brisanten Thema Stellung.<br />
In der anschließenden engagierten Diskussionsrunde<br />
waren sich alle Teilnehmer<br />
einig darin, dass die Türkei eine wichtige<br />
Rolle als demokratischer Staat in der<br />
islamischen Welt spiele. Im Vorfeld der<br />
Diskussionsrunde zeichnete Landesvorsitzender<br />
Dr. Hoffschulte Manfred Klein für<br />
dessen 25jähriges Engagement für <strong>Europa</strong><br />
mit der goldenen Ehrennadel aus.<br />
Kreisverband Münster<br />
Prof. Piirainen<br />
neu an der Spitze<br />
Der Kreisverband hat einen neuen<br />
Vorsitzenden. Der Direktor des Instituts<br />
für Sprachwissenschaften der Universität<br />
Münster, Prof. Dr. Ilpo Piirainen, löst<br />
Prof. Sven Papcke ab, der auf der Mitgliederversammlung<br />
nicht mehr kandidierte.<br />
Der neue Vorsitzende, ein Finne, möchte<br />
Aus den<br />
Landesverbänden<br />
(v. l. n. r.) Prof. Dr. Sven Papcke, Landesgeschäftsführer<br />
Dr. Pantaleon Giakoumis und der neue Vorsitzende des<br />
Kreisverbandes Münster, Prof. Dr. Ilpo Piirainen<br />
Bild: privat<br />
sich für eine verstärkte Verständigung aller<br />
EU-Bürger einsetzen. Veranstaltungen zu<br />
den Themen EU-Verfassung sowie Beitritt<br />
der Türkei in die EU werden vom neuen<br />
Vorstand geplant. Am 15. Juni erwartet der<br />
Kreisverband den polnischen Botschafter<br />
zu einem Vortrag.<br />
Kreisverband Siegen<br />
Neuanfang<br />
„Nach mehr als drei Jahren, in denen<br />
die <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> so gut wie gar nicht<br />
vor Ort präsent war, hat sich nun ein<br />
Team gefunden, das mit neuem Elan, Visionen<br />
und Tatendrang die Europäische<br />
Integration vorantreiben möchte“, meinte<br />
Falk Al-Omary, der zum neuen Kreisvorsitzenden<br />
gewählt wurde. Im Rahmen der<br />
Mitgliederversammlung traten vier neue<br />
Mitglieder der <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> bei. Zur<br />
stellvertretenden Vorsitzenden wurde die<br />
Stadtverordnete Sybille Schwarz gewählt.<br />
Weiterhin im Vorstand sind Matthias<br />
Rietz als Geschäftsführer, Henning Klein<br />
als Schatzmeister und Sascha Beier als<br />
Pressesprecher. Al-Omary baut auf zwei<br />
wichtige Säulen: Zum einen die Kooperation<br />
mit anderen Organisationen und<br />
Verbänden, die sich für europäische und<br />
internationale Politik interessieren, zum<br />
anderen eine strenge Überparteilichkeit<br />
aller Aktivitäten. Um eine erfolgreiche Arbeit<br />
leisten zu können benötigt die <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong><br />
dringend weitere Mitglieder.<br />
Verantwortlich: Dr. Pantaleon Giakoumis<br />
9
Aus den<br />
Landesverbänden<br />
Berlin<br />
YOUROPE 05<br />
Berliner <strong>Europa</strong>woche –<br />
ein voller Erfolg<br />
Über 100 Veranstaltungen wies die vom<br />
Senat herausgegebene Broschüre „YOU-<br />
ROPE 05“ aus und gab den Bürgern unserer<br />
Stadt die Möglichkeit, sich vielfältig<br />
zu informieren oder zu feiern, denn das<br />
Angebot reichte vom europäischen Kochstudio<br />
über Stadtteilfeste und Konzerte<br />
bis zu Podiumsdiskussionen für Schüler.<br />
Der Landesverband brachte sich in dieses<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Rostock und Dünkirchen<br />
Maitage in der französischen<br />
Partnerstadt<br />
Feierlichkeiten zum 60. Jahrestages des<br />
Kriegsendes und der Befreiung der Stadt<br />
Dünkirchen am 7. und 8. Mai und ein Treffen<br />
zwischen Politikern und Jugendlichen aus<br />
Rostock und Dünkirchen zum Thema „Städtegemeinschaft<br />
Dünkirchen und <strong>Deutschland</strong><br />
in <strong>Europa</strong>“ am 9. Mai, dem <strong>Europa</strong>tag,<br />
waren der Anlass, einer persönlichen Einladung<br />
der Städtegemeinschaft Dünkirchen<br />
und des Partnerschaftsvereins „Dünkirchen –<br />
Rostock – Krefeld“ zu folgen. Der offiziellen<br />
Delegation der Stadt Rostock unter Leitung<br />
des Oberbürgermeisters Roland Methling<br />
gehörten auch Vertreter der <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong><br />
Rostock an. Mit den konkreten Beziehungen<br />
und Aufgaben in den Partnerbeziehungen<br />
Rostocks zu europäischen Städten fördert<br />
der Kreisverband ein „<strong>Europa</strong> der Bürger“,<br />
das letztendlich die Basis eines friedlich<br />
vereinigten Kontinents ist.<br />
Fruchtbarer Gedankenaustausch<br />
Während des kurzen Aufenthalts ergaben<br />
sich ausreichend Gelegenheiten zu<br />
10<br />
umfassende Programm mit Infoständen<br />
und als kompetenter Diskussionspartner<br />
bei Podiumsveranstaltungen<br />
ein. Landesvorsitzender<br />
Gerd Wartenberg konnte als Moderator<br />
einer von ca. 500 Schülern<br />
der Oberstufen der Berliner Schulen<br />
besuchten Veranstaltung mit prominenten<br />
Partnern über die Europäische<br />
Verfassung diskutieren. Dieses<br />
Angebot an die Schulen der Stadt<br />
gehört traditionell zum Programm<br />
der <strong>Europa</strong>woche und wird in enger<br />
Kooperation mit der <strong>Europa</strong>abteilung<br />
des Senats und ihrem Leiter<br />
Dr. Löwe organisiert.<br />
Verantwortlich: Maren Günther<br />
einem fruchtbaren Gedankenaustausch<br />
mit der Präsidentin des Dünkirchener<br />
Partnerschaftsvereins, Eliane Coelembier,<br />
und weiteren Vertretern an der Erweiterung<br />
und Vertiefung der Austauschbeziehungen<br />
interessierter Institutionen und<br />
Vereine (u. a. des <strong>Europa</strong>hauses).<br />
Man erinnerte sich noch immer an die<br />
herzlichen Begegnungen und bewegten<br />
Diskussionen (über die ausländerfeindlichen<br />
Ausschreitungen in Lichtenhagen), als die<br />
etwa 40 Teilnehmer unserer ersten großen<br />
Bildungsreise 1992 nach Frankreich den<br />
besorgten Dünkirchener Freunden deutlich<br />
machen konnten, dass diese Ereignisse nicht<br />
die Haltung der übergroßen Mehrheit der<br />
Rostocker Bürger widerspiegele.<br />
Gute Erinnerungen gab es auch an den<br />
Aufenthalt der von unserem Verein betreuten<br />
Besuchergruppe des Dünkirchener<br />
Partnerschaftsvereins im Herbst 2001, die<br />
Teilnahme an unserem deutsch-französischen<br />
Begegnungsseminar zum Thema<br />
„<strong>Europa</strong> der Bürger – wie wir es wollen“<br />
und an unseren Rostocker Europäischen<br />
Gesprächen (EUROSTOCK) im Mai 2002,<br />
die sich der Bedeutung der Städtepartnerschaften<br />
für die europäische Verständigung<br />
widmeten.<br />
(v. l. n. r.) Prof. Dr. Ingolf Pernice, Peter Torry, Landesvorsitzender<br />
Gerd Wartenberg, Sylvia-Yvonne Kaufmann MdEP<br />
und Peter Altmaier MdB<br />
Bild: Edmund Kasperski/Landesarchiv Berlin<br />
<strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> Landesverband Berlin<br />
Jean-Monnet-Haus, Bundesallee 22, 10717 Berlin<br />
Tel.: (0 30 ) 88 41 22 39 / Fax: (0 30 ) 88 41 22 40<br />
E-Mail: lv.berlin@europa-union.de<br />
Städtegemeinschaft ausgebaut<br />
Höhepunkte des jetzigen Aufenthalts waren<br />
neben den Gedächtnisfeierlichkeiten die<br />
Unterzeichnung einer „Absichtserklärung<br />
der Städtegemeinschaft Dünkirchen und<br />
der Hansestadt Rostock zur Kooperation<br />
in den Jahren <strong>2005</strong> und 2006“ durch den<br />
Präsidenten der Städtegemeinschaft Dünkirchen,<br />
Michel Delebarre, einem begeisterten<br />
Europäer und Vorsitzender der Fraktion<br />
der Europäischen Sozialisten im Ausschuss<br />
der Regionen, und durch den Oberbürgermeister<br />
der Hansestadt Rostock, Roland<br />
Methling, sowie ein von etwa 150 Schülern<br />
und Lehrern, darunter eine Schülergruppe<br />
unseres Goethegymnasiums (betreut<br />
von unserem Mitglied, Gymnasiallehrerin<br />
Renate Mäbert), am <strong>Europa</strong>tag besuchtes<br />
Forum. Auf diesem wurden laufende Projekte<br />
der Zusammenarbeit vorgestellt, und<br />
die Schüler hatten Gelegenheit, ihre Fragen<br />
u. a. zu konkreten Erleichterungen für den<br />
Schüler- und Jugendaustausch zwischen<br />
den Städten und in <strong>Europa</strong> direkt an die drei<br />
Oberbürgermeister der Städte Dünkirchen,<br />
Rostock und Krefeld zu stellen.<br />
Dres. Brigitte und Karl Georg Prehn<br />
Verantwortlich: Anke Deckert
Baden-Württemberg<br />
Gemeinsame Arbeitsgruppe<br />
gebildet<br />
Die Vorstände der Landesverbände Baden-Württemberg<br />
und Bayern haben sich<br />
bei einer gemeinsamen Sitzung in Neu-<br />
Ulm am 12. März darauf verständigt, eine<br />
Arbeitsgruppe einzusetzen, die neue Wege<br />
für die künftige Zusammenarbeit innerhalb<br />
der <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> <strong>Deutschland</strong> aufzeigen<br />
soll. Die beiden Landesvorsitzenden Rainer<br />
Wieland (Baden-Württemberg) und Markus<br />
Ferber (Bayern), auf deren Initiative<br />
hin dieses Treffen erstmals zustande gekommen<br />
war, betonten in ihren Eingangs-<br />
Statements übereinstimmend ihren Willen<br />
zur Zusammenarbeit über die Landesgrenze<br />
hinweg hin.<br />
Kreisverband Ostalb<br />
Türkei ante portas?<br />
„Die Türkei vor den Toren der EU“ lautete<br />
das Thema eines sehr informativen<br />
Referats, das der Geschäftsführer des <strong>Europa</strong>-Zentrums<br />
Baden-Württemberg, Prof.<br />
Dr. Michael Bosch, vor zahlreichen Mitgliedern<br />
des Kreisverbandes sowie des mitveranstaltenden<br />
CDU-Gemeindeverbandes<br />
Waldstetten/Wißgoldingen in Waldstetten<br />
hielt. Der Gedanke, eine große europäische<br />
Friedensgemeinschaft zu schaffen, habe am<br />
Anfang der Europäischen <strong>Union</strong> gestanden,<br />
die nun mit dem Beitritt von zehn neuen<br />
Mitgliedern vor Jahresfrist eine von vielen<br />
Europäern nicht für möglich gehaltene Größe<br />
erreicht habe.<br />
Kreisverband Rems-Murr<br />
Sichere Außengrenzen<br />
Im Mittelpunkt der diesjährigen ordentlichen<br />
Mitgliederversammlung stand ein Referat<br />
von Dr. Karl von Wogau MdEP, der die<br />
vollzogene EU-Osterweiterung als eine große<br />
Chance, aber auch als eine ebenso große<br />
Herausforderung bezeichnete, gleichzeitig<br />
aber mit Nachdruck eine „gemeinsame, flexible<br />
und sichere EU-Außengrenze, vor al-<br />
lem im Osten“ forderte. Deshalb müssten<br />
einerseits Zoll und Polizei zum Schutz vor<br />
Kriminalität, Menschenhandel und Terrorismus<br />
eng zusammen arbeiten und die neuen<br />
EU-Mitglieder andererseits die vorgegebenen<br />
Sicherheitsstandards erfüllen. Die EU-<br />
Erweiterung bringe vor allem in den Grenzgebieten<br />
Probleme mit sich, wie beispielsweise<br />
die Abwanderung von Handwerkern<br />
und Unternehmen sowie die Verlagerung<br />
von Arbeitsplätzen. Er empfehle, den Druck<br />
auf die nächsten Beitrittskandidaten Rumänien<br />
und Bulgarien zu erhöhen, damit sie<br />
weitere Anstrengungen unternähmen, um<br />
„die EU-Aufnahmebedingungen vollständig<br />
zu erfüllen“.<br />
Die satzungsgemäßen Neuwahlen waren<br />
vorab zügig und einvernehmlich abgewickelt<br />
worden. Kreisvorsitzender bleibt<br />
Markus Götz, Stellvertreter sind weiterhin<br />
Bürgermeister a. D. Paul Hug sowie die<br />
Oberbürgermeister Christoph Palm und<br />
Dr. Frank Nopper und Schatzmeister Horst<br />
Adam. Schriftführerin Monika Reupert wird<br />
ihr Amt nur noch kommissarisch führen,<br />
bis die Nachfolge geregelt ist. Kassenprüfer<br />
Für Engagement geehrt: Mina Götz (M. r.) und Ottilie<br />
Denz (M. l.) Bild: privat<br />
bleiben Peter Pilakovic und Nikolaus Rigos.<br />
Die Ehrennadel in Silber gab es aus der Hand<br />
des Kreisvorsitzenden Götz für Mina Götz<br />
und Ottilie Denz für deren vorbildliches europäisches<br />
Engagement.<br />
Ortsverband Achern<br />
Wechsel an der Spitze<br />
Die jüngste Jahreshauptversammlung<br />
stand im Zeichen des Wechsels an der Spitze<br />
des Ortsverbandes; denn nach einem<br />
Jahrzehnt überaus erfolgreicher Arbeit kan-<br />
Aus den<br />
Landesverbänden<br />
didierte die Gründungsvorsitzende Dr. Inge<br />
Bräutigam nicht mehr für dieses Amt, das<br />
künftig der Leiter der Sophie-von-Harder-<br />
Schule, Jürgen Klemm, inne haben wird, den<br />
die Versammlung einstimmig zum Nachfolger<br />
wählte. Die scheidende Vorsitzende, die<br />
den Ortsverband einst auf Drängen der engagierten<br />
Europäerin Vera Schreibeisen aus<br />
Oberkirch aus der Taufe gehoben hatte, ließ<br />
zum Abschied einige Stationen ihrer Arbeit<br />
„mit meinem hervorragenden Team“ Revue<br />
passieren.<br />
Der Hauptversammlung vorausgegangen<br />
war ein Referat des Bankexperten<br />
Dr. Pierre Klein über das Thema „Wie können<br />
Privatpersonen und Unternehmen ihren<br />
Zahlungsverkehr mit dem Nachbarland am<br />
besten regeln?“.<br />
Kreisverband Stuttgart<br />
<strong>Europa</strong>-Stammtisch<br />
Prominente aus Politik, Diplomatie, Wissenschaft,<br />
Wirtschaft und Kultur sind seit<br />
über drei Jahren Gesprächspartner beim<br />
Stuttgarter <strong>Europa</strong>-Stammtisch, wozu die<br />
im <strong>Europa</strong>-Haus beheimatete <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong>,<br />
die Jungen Europäer (JEF) und die Kulturinitiative<br />
UNISONO international jeden<br />
Monat interessierte Bürger aus der ganzen<br />
Region einladen.<br />
Am Tag der Abstimmung über die Europäische<br />
Verfassung konnten die Verantwortlichen<br />
den neuen <strong>Europa</strong>-Minister Willi<br />
Gemütlicher <strong>Europa</strong>-Stammtisch: <strong>Europa</strong>minister<br />
Willi Stächele (M.) und Kreisvorsitzende Virginia<br />
Urbanski (r.) Bild: privat<br />
Stächele als besonderen Gast in der Runde<br />
von Europäern begrüßen.<br />
Verantwortlich: Manfred Nedele<br />
11
Aus den<br />
Landesverbänden<br />
Hessen<br />
Ehrung für fünf<br />
Fuldaer Schulen<br />
Landesweite Eröffnung der<br />
<strong>Europa</strong>-Woche in Fulda<br />
Für ihre regelmäßigen europaweiten<br />
Kontakte und Schülerbegegnungen erhielten<br />
fünf Fuldaer Schulen zum Auftakt der<br />
Eröffnungsveranstaltung den mit jeweils<br />
500 Euro dotierten <strong>Europa</strong>preis der Fuldaer<br />
<strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong>. 40 Prozent des Preisgel-<br />
Eröffnungsveranstaltung der <strong>Europa</strong>woche im Domgymnasium Fulda<br />
Bild: privat<br />
des hatte der Landesverband übernommen.<br />
Die diesjährige <strong>Europa</strong>woche stand<br />
unter dem Motto „60 Jahre Frieden und<br />
Freiheit – die EU auf dem Weg zu einer<br />
Verfassung“. Dazu erklärte Jochen Riebel,<br />
Hessischer Minister für Bundes- und<br />
<strong>Europa</strong>angelegenheiten, vor Oberstufenschülern,<br />
Lehrerschaft und Gästen: „Der<br />
Verfassungsentwurf zeigt das <strong>Europa</strong>, wie<br />
wir es uns vorstellen.“ Er charakterisierte<br />
den am 29. Mai in Frankreich zur Volksabstimmung<br />
stehenden Entwurf als „handhabbares<br />
Werk aus 50 Einzelverträgen,<br />
das viele Forderungen aus den vergangenen<br />
Jahrzehnten erfüllt“.<br />
Schüler des Fuldaer Domgymnasiums<br />
führten in die Veranstaltung ein. Sie formulierten<br />
in ihren kritischen Anmerkungen<br />
namens einer Generation, „die mit<br />
12<br />
der EU groß geworden ist“ und die DDR<br />
nur aus dem Geschichtsunterricht kennt,<br />
Hoffnungen auf Freiheit und Frieden, aber<br />
auch Ängste vor Jobverlagerungen und<br />
Nationalismus.<br />
Unter der Moderation von<br />
FZ-Chefredakteur Dr. Hermann-Josef<br />
Seggewiß diskutierten<br />
Schüler und Politiker<br />
im Anschluss über die EU-<br />
Verfassung. Schüler Christian<br />
Henkel fragte, wie <strong>Europa</strong><br />
den Ängsten der jungen<br />
Leute als künftige Arbeitnehmer<br />
begegne und ob es<br />
„über unsere Köpfe hinweg<br />
entscheidet“.<br />
„Die weltpolitische<br />
Lage<br />
schreit nach<br />
einem einigen<br />
<strong>Europa</strong>“,<br />
sagte Dennis<br />
Rudolph.<br />
Landesvorsitzender Thomas<br />
Mann MdEP unterstrich<br />
die weitreichende<br />
Bedeutung des EU-Verfassungsvertrags:<br />
„Um<br />
Regelungswut und Zentralismus<br />
zu begegnen,<br />
zieht der Verfassungsvertrag<br />
Konsequenzen und<br />
fordert notwendige Re-<br />
formen ein. Er macht die EU besser, als sie<br />
gegenwärtig ist“. Seine Kollegin Barbara<br />
Weiler MdEP sagte: „Wenn man sich ärgert,<br />
Kreisverband Kassel-Stadt: Angeregte Diskussionen zum<br />
Verfassungsvertrag mit Hartmut Nassauer MdEP und Kreisvorsitzendem<br />
Dr. Norbert Wett Bild: privat<br />
muss man sich an seinen Abgeordneten<br />
wenden“. Minister Riebel forderte, die Lebensbedingungen<br />
in Osteuropa zu erhöhen,<br />
das könne aber Jahre oder Jahrzehnte<br />
dauern. „Gerechtigkeit in <strong>Europa</strong> heißt<br />
Diskussion zum Thema „<strong>Europa</strong> im Spannungsfeld der Kulturen“ mit<br />
Michel Friedmann, Omid Nouripour, Mitglied des Bundesvorstands<br />
der Grünen, Sener Sargut, stellvertretender Bundesvorsitzender<br />
der Türkischen Gemeinde <strong>Deutschland</strong>s, JEF-Landesvorsitzendem<br />
Christian Langenkamp Bild: privat<br />
auch teilen und abgeben“, erklärte Margarethe<br />
Hölldobler-Heumüller MdL. „Die<br />
Ängste sind nachvollziehbar und legitim.<br />
Abschottung wäre aber das Schlechteste“,<br />
so Roland von Hunnius MdL, stellvertretender<br />
Vorsitzender des <strong>Europa</strong>ausschusses<br />
im Landtag. „Die Kirchen hätten sich<br />
einen Gottesbezug in der Verfassung gewünscht.<br />
Dass er nicht darin steht, ist aber<br />
kein Beinbruch“, so Bonifatiushaus-Leiter<br />
Gunter Geiger. Begrüßungs- und Grußworte<br />
sprachen Dieter Trousil, Schulleiter<br />
der Rabanus-Maurus-Schule, Landtagspräsident<br />
Norbert Kartmann<br />
und Fuldas Bürgermeister<br />
Dr. Wolfgang Dippel. Für musikalischen<br />
Schwung sorgten<br />
eine Big Band, Schulchöre,<br />
Folkloregruppen, ein Blasorchester<br />
und eine Folkloregruppe<br />
aus dem italienischen<br />
Francavilla Fontana.<br />
Abchließend gilt allen Aktiven<br />
der <strong>Europa</strong>woche herzlicher<br />
Dank für das geleistete<br />
Engagement.<br />
Verantwortlich:<br />
Dr. Norbert Wett
Rheinland-Pfalz mersheim stand vor der Preisübergabe die<br />
Verfassung im Mittelpunkt der Betrachtung.<br />
Dabei stellte Manfred Däuwel das <strong>Europa</strong>-<br />
<strong>Europa</strong> in der Schule<br />
Beeindruckendes Tagesprogramm<br />
Mit der landeszentralen Ehrung der 151<br />
ersten Landespreisträger im 52. Europäischen<br />
Wettbewerb wurde zugleich für den<br />
nächsten Wettbewerb geworben. Die Stadt<br />
Speyer gab für mehr als 300 Gäste einen<br />
Empfang, während dem die mit Bundes-<br />
und 1. Landespreis ausgezeichneten Arbeiten<br />
zu besichtigen waren. Eindrucksvoll<br />
wirkten Schülergruppen der Regionalen<br />
Schule Wörth musikalisch und mit einem<br />
ausdrucksstarken Sketch „<strong>Europa</strong>? – Was<br />
bedeutet das für mich?“ in der Feierstunde<br />
mit, in der Dr. Klaus Sundermann vom Bildungsministerium<br />
die Bedeutung des Wettbewerbs<br />
für die Heranführung der Schüler<br />
an das Thema <strong>Europa</strong> hervorhob. Besuche<br />
im Technik-Museum und im Kaiserdom rundeten<br />
das Tagesprogramm ab.<br />
wissen von Schülern dem im Fernsehen gezeigten<br />
Unwissen von Bundestagsabgeordneten<br />
gegenüber. Der Kreisverband führte<br />
für die Stadt und den Landkreis Kaiserslautern<br />
getrennte Siegerehrungen mit Präsentation<br />
der Arbeiten durch. Neuwied wählte<br />
den geografischen EU-Mittelpunkt Kleinmaischeid<br />
für die Auszeichnung. In Trier<br />
starteten die Besten zu einem Grenzlandflug.<br />
Worms gehört zu den treuesten Unterstützern<br />
und Zweibrücken ist vorbildlich für<br />
die langjährige erfolgreiche Einbindung der<br />
Berufsbildenden Schule in den Wettbewerb.<br />
Kreisverband Koblenz<br />
Das Ende war<br />
der Anfang<br />
Blick in die Speyerer Stadthalle beim Abschluss des 52. Europäischen<br />
Wettbewerbs. In der ersten Reihe (v. r. n. l.) Kultusminister a. D. Dr. Georg<br />
Gölter MdL, Bürgermeister Hanspeter Brohm und Dr. Klaus Sundermann vom<br />
Bildungsministerium. Bild: privat<br />
Aktiv in der Jugendarbeit<br />
Die Kreisverbände Ahrweiler, Bad Bergzabern,<br />
Landau, Mayen-Koblenz, Pirmasens<br />
und Rhein-Lahn zeichneten auf ihrer Ebene<br />
zahlreiche Preisträger aus und gaben darüber<br />
hinaus die zweiten und dritten Landespreise<br />
weiter. Birkenfeld ehrte die Kreissieger<br />
während des zweitägigen <strong>Europa</strong>festes in<br />
Idar-Oberstein. Im Westerwald und in Ger-<br />
In einer stilvollen Feierstunde im Schloss<br />
gedachte der Kreisverband des Kriegsendes.<br />
Dabei würdigte Dr. habil. Rolf-Ulrich Kunze<br />
den Widerstand gegen<br />
Hitler als eine wesentliche<br />
Grundlage für<br />
den demokratischen<br />
Neuanfang und die<br />
europäische Entwicklung.<br />
Minister Mertin<br />
bekannte sich zur<br />
Fortentwicklung der<br />
justiziellen Zusammenarbeit.<br />
Mit Abgeordneten<br />
wurde ein<br />
Gymnasium besucht<br />
und mit den Oberstu-<br />
fenschülern über <strong>Europa</strong><br />
diskutiert.<br />
Kreisverband Ahrweiler<br />
Von anderen lernen<br />
Südfrankreich war Ziel einer erfolgreichen<br />
Bildungsreise unter dem Motto „Europäischer<br />
Tourismus – von anderen lernen“. Landesvorsitzender<br />
Ernst-Ludwig Göpfert besuchte den<br />
Kreisverband und referierte über die „neuen<br />
Herausforderungen der EU-Erweiterung“.<br />
Aus den<br />
Landesverbänden<br />
Kreisverband Kaiserslautern<br />
Vielfältige Aktivitäten<br />
Umfangreich waren die Aktivitäten des<br />
Kreisverbandes während der <strong>Europa</strong>woche.<br />
Straßenaktion, Vorträge von Jorgo Chatzimarkakis<br />
MdEP über „<strong>Europa</strong> im entscheidenden<br />
Jahr“, von Manfred Däuwel über die<br />
Europäische Verfassung und von Prof. Helmut<br />
Schmidt über die „Chancen und Risiken<br />
eines einheitlichen Hochschulraumes“ während<br />
der Feierstunde zum <strong>Europa</strong>tag fanden<br />
ebenso interessierte Zuhörer wie die internationale<br />
Maiandacht in der romanischen<br />
Abteikirche Otterbach.<br />
Kreisverband Mayen-Koblenz<br />
Kontakt zur Bundeswehr<br />
Nach Vorstellung der <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> vor<br />
40 Offiziersanwärtern referierte Dr. Werner<br />
Langen MdEP über Bedeutung und<br />
Inhalt der Europäischen Verfassung. An<br />
die Öffentlichkeit wandte sich der zypriotische<br />
Konsul Jannis Vassiliou, der die<br />
jahrtausendalte Geschichte seiner kleinen<br />
Republik darstellte und bedauerte, dass<br />
wegen der anhaltenden türkischen Militärbesatzung<br />
Nordzyperns die Wiedervereinigung<br />
der Insel noch immer nicht<br />
möglich sei.<br />
Kreisverband Trier<br />
Abschied und<br />
Neuanfang<br />
Nach 13 Jahren erfolgreicher Tätigkeit<br />
als Vorsitzender kandidierte Dr. Norbert<br />
Neuhaus aus beruflichen Gründen nicht<br />
mehr. „Er hat dem Kreisverband seinen<br />
Stempel aufgedrückt“, stellte Landesvorsitzender<br />
Göpfert in seiner Laudatio<br />
fest und überreichte ihm die Silberne<br />
Ehrennadel. Der Nachfolger Professor<br />
Dr. Werner Lorig stellte sich als „überzeugter<br />
Europäer“ vor, der sich auf seine neue<br />
Aufgabe freue. Als Gastreferent sprach<br />
Heinz-Wilhelm Schaumann zum Thema<br />
„Grenzenloses <strong>Europa</strong>?!“<br />
Verantwortlich: Manfred H. Däuwel<br />
13
Aus den<br />
Landesverbänden<br />
Hamburg<br />
Vom Bierpfennig<br />
zum Europäischen<br />
Binnenmarkt<br />
Grenzgeschichte im<br />
Deutschen Zollmuseum<br />
Der Zoll und die Europäische <strong>Union</strong> sind<br />
eng miteinander verwoben. So war die 1968<br />
gegründete Zollunion der erste Schritt der<br />
europäischen Einigung, und der Zollkodex<br />
der EU ist das erste umfassende gemeinsame<br />
Gesetzeswerk, das in allen Staaten der<br />
EU unmittelbar gilt. Beim Rundgang durch<br />
das Deutsche Zollmuseum in Hamburg<br />
konnten Mitglieder des Landesverbandes<br />
einen Blick hinter die Kulissen des Zolls<br />
werfen und Wissenswertes über die lebendige<br />
Grenzgeschichte von den Anfängen<br />
bis zur Gegenwart erfahren.<br />
14<br />
2.000 Ausstellungsstücke<br />
Seit jeher fanden Waren aus fernen Ländern<br />
über den Hamburger Hafen ihren Weg<br />
nach <strong>Deutschland</strong> und <strong>Europa</strong> – stets auch<br />
unter den Augen der Zöllner, die seit dem<br />
Jahre 1900 im Zollamt „Kornhausbrücke“<br />
ihren Dienst verrichten. Im alten Zollamt<br />
in der historischen Speicherstadt wachen<br />
Zöllner seit 1992 jedoch über besondere<br />
Güter, das sind rund 2.000 Ausstellungsstücke<br />
von A wie Abgabenliste bis Z wie<br />
Blick auf das Deutsche Zollmuseum in der historischen Hamburger<br />
Speicherstadt. Im Vordergrund liegt der Zollkreuzer<br />
„Glückstadt“. Bilder: Bettina Thöring<br />
Zollsiegel, welche die Geschichte und den<br />
Alltag des Zolls dokumentieren.<br />
Lange Tradition<br />
Die Geschichte des Zolls begann bereits<br />
lange vor der Zeitenwende in den Staaten<br />
der antiken Hochkulturen wie in Mesopotamien,<br />
wovon unter anderem Tontafeln<br />
mit Abgabenlisten aus ca. 1970 v. Chr.<br />
zeugen. Um dauerhafte Staatseinnahmen<br />
bemüht, ersannen die Herrschenden, den<br />
Handel mit fremden Ländern zu nutzen<br />
und ihn mit Abgaben (Zoll) zu belegen.<br />
Von den Griechen übernahmen die Römer<br />
das Prinzip der Handelszölle und brachten<br />
es zur ersten großen Blüte. Entlang<br />
der Grenzen ihres Reiches errichteten sie<br />
Zollstationen, die Telonia, an denen<br />
Durch- und Handelsreisende<br />
ihre Abgaben entrichten mussten.<br />
Von Schranke zu Schranke plagten<br />
sich Reisende und Handelsreisende<br />
auch in <strong>Deutschland</strong>, das noch Anfang<br />
des 19. Jahrhundert von einem<br />
Netz von etwa 1.800 Zollstellen<br />
übersät war. Wer beispielsweise von<br />
Berlin in die Schweiz reisen wollte,<br />
musste an zehn Zollstellen mühsam<br />
Mautordnungen studieren und<br />
Durchgangszölle zahlen. Im Auftrag<br />
des Staates oder der Städte kassierten<br />
Zöllner im Mittelalter neben<br />
den Abgaben auch Steuern wie den<br />
„Bierpfennig“, die Perücken- oder<br />
Bartsteuer.<br />
1834 fielen Grenzen<br />
Die Gründung des Deutschen<br />
Zollvereins im Jahr 1834 führte<br />
endlich dazu, dass Grenzen fielen,<br />
was das Handeln und Reisen<br />
erheblich erleichterte. Diese Entwicklung<br />
hat sich fortgesetzt. Wer<br />
heute in Zeiten des Europäischen<br />
Binnenmarktes von <strong>Deutschland</strong><br />
nach Spanien oder in ein anderes<br />
Land der Europäischen <strong>Union</strong> reist,<br />
muss lediglich über einen gültigen<br />
Personalausweis oder Reisepass<br />
verfügen. Von Jahr zu Jahr steigt<br />
die Zahl der EU-Bürger, die in ein<br />
anderes Land der Europäischen<br />
<strong>Union</strong> reisen, um Urlaub zu machen, Verwandte<br />
und Freunde zu besuchen, oder<br />
die aus beruflichen Gründen die Chancen<br />
des Binnenmarktes nutzen.<br />
Neue Aufgaben für den Zoll<br />
Während der Zöllner früher hauptsächlich<br />
nach Schmuggelware suchte und<br />
Grenzgänger kontrollierte, hat der Zollbeamte<br />
heute weitere vielfältige Aufgaben zu<br />
bewältigen. So schützt der Zoll seltene Tier-<br />
und Pflanzenarten, die unter das Washingtoner<br />
Artenschutz-Übereinkommen fallen.<br />
Auch der Bereich der gewerblichen Marken-<br />
und Produktpiraterie spielt eine große Rolle,<br />
da man heutzutage nicht nur Edelmarken,<br />
sondern fast alles fälschen kann – von der<br />
Ein vom Zoll beschlagnahmter Elefantenfuß, der als Barhocker<br />
dienen sollte. Lutz Hannemann, engagierter Zöllner aus Leib<br />
und Seele, führte Mitglieder der <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> Hamburg<br />
durchs Deutsche Zollmuseum und berichtete über die<br />
alltäglichen Arbeit des Zöllners.<br />
imitierten Rolex-Uhr und Gucci-Handtasche<br />
bis zu gefährlichen Bremsbelägen aus<br />
getrocknetem Kuhdunk oder Herztabletten<br />
aus Zement. Hier ist der Zoll zum Schutz der<br />
Umwelt und Gesundheit tätig.<br />
Im Zollmuseum kann jeder sehen, wo der<br />
Zoll überall fündig wurde. Ein Besuch lohnt<br />
sich allemal.<br />
Deutsches Zollmuseum,<br />
Alter Wandrahm 16, 20457 Hamburg<br />
(Telefon: 30 08 76 -11)<br />
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag<br />
von 10 bis 17 Uhr, Eintritt frei.<br />
Verantwortlich: Bettina Thöring
Schleswig-Holstein<br />
<strong>Europa</strong> muss die<br />
Menschen mitnehmen<br />
So lautete eine der Botschaften vom Podium<br />
auf einer mit 240 Gästen sehr gut besuchten<br />
Veranstaltung im Kieler Landtag zur<br />
Eröffnung der <strong>Europa</strong>woche. Zum Thema „60<br />
Jahre Frieden – <strong>Europa</strong> gut verfasst?“ hatten<br />
Europäische Kommission, Europäisches Parlament,<br />
Landtag und Landesregierung unter<br />
der Federführung des Landesverbandes eingeladen.<br />
Nach der Begrüßung durch den Landesvorsitzenden<br />
Dieter Lubeseder referierten<br />
zunächst der frisch gewählte Landtagspräsident<br />
Martin Kayenburg und der Leiter der<br />
Kommissionsvertretung in Berlin, Dr. Gerhard<br />
Sabathil. Stefan Richter, Chefredakteur des<br />
schleswig-holsteinischen Zeitungsverbandes,<br />
moderierte dann ein illustres Podium. Hans<br />
Koschnick sprach sich für eine Beitrittsperspektive<br />
für die Länder des Westbalkan aus,<br />
Hannah Seifert von der Organisation „Schüler<br />
helfen Leben“ sekundierte. Sie hatte ein Jahr<br />
in Sarajewo in mehreren Jugendprojekten<br />
Hilfe geleistet. Wolfgang Börnsen MdB sprach<br />
sich für den langfristigen Beitritt der Türkei<br />
aus, während Willy Piecyk MdEP für eine<br />
Konsolidierungsphase der EU plädierte. Der<br />
neue <strong>Europa</strong>minister Uwe Döring sprach sich<br />
dafür aus, dass sich die Länder stärker in die<br />
europäische Politik einbringen. THW-Kapitän<br />
Stefan Lövgren erkannte noch <strong>Europa</strong>skepsis<br />
bei seinen schwedischen Landsleuten, aber<br />
auch eine große Zustimmung bei den jungen<br />
Menschen zu <strong>Europa</strong>.<br />
Ortsverband Schwarzenbek<br />
50. Jubiläum gefeiert<br />
Im Mai feierte der Ortsverband sein 50jähriges<br />
Bestehen mit einer zweitägigen Veranstaltung.<br />
Auf eine Ausstellungseröffnung<br />
zur Geschichte des Ortsverbandes und einem<br />
ökumenischen Gottesdienst folgte der Festakt<br />
am ersten Abend. Bernhardt Hildebrandt wurde<br />
für seine 20-jährige Arbeit als Vorsitzender<br />
mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.<br />
Es war ein stilvoller Rahmen im Rathaus der<br />
Stadt, den Liedertafel und zwei große Chöre<br />
abgaben. Die Gäste aus der Partnerstadt Delfzijl<br />
(NL) lobten die Verschwisterungsarbeit als<br />
Ursprung von <strong>Europa</strong>. Am Himmelfahrtstag<br />
wurde im Park kräftig gefeiert.<br />
Kreisverband Segeberg<br />
Litauische Kultur<br />
Einen litauischen Abend führte der Kreisverband<br />
mit Dr. Karl-Friedrich Nonnenbroich von<br />
der Landeszentrale für politische Bildung und<br />
seiner Gattin Ruta Savickaite-Nonnenbroich<br />
durch, die die Kultur und Geschichte sowie<br />
die wirtschaftliche und politische Situation<br />
des neuen Mitgliedslandes vorstellten. Nach<br />
Rezepten des litauischen Gastes servierten die<br />
Segeberger kleine kulinarische Spezialitäten .<br />
Ortsverband Tarp<br />
Andere Kulturkreise<br />
Zum Thema „Der Islam und der Umgang<br />
mit Menschen aus anderen Kulturkreisen“<br />
hatte der Ortsverband in das „Haus an der<br />
Treene“ eingeladen. Willy Meyer, Dozent an der<br />
Grenzschutzschule Lübeck, führte 30 Teilnehmer<br />
in die Welt des Islam und die unterschiedlichen<br />
Glaubenseinrichtungen ein. Nachdrücklich<br />
warb er für einen aktiven Dialog mit den<br />
Muslimen. „Falscher Umgang mit Menschen<br />
aus anderen Kulturkreisen führt zu Fehlverhalten<br />
und Fremdenfeindlichkeit.“ Das Wissen<br />
um die Kultur der anderen, ihre Sprache und<br />
Besonderheiten der staatlichen Ordnung erleichterten<br />
die Toleranz. Meyer erläuterte die<br />
grundsätzlichen Quellen des Islam mit einer<br />
Gottesvorstellung, die streng monotheistisch<br />
ausgerichtet sei. Der Koran sei in den islamischen<br />
Staaten auch gleichzeitig Gesetzeswerk<br />
und werde sehr unterschiedlich ausgelegt. Die<br />
Terroristen missbrauchten ihn für ihre Ziele<br />
und seien keine Repräsentanten des Islam. Politologe<br />
Meyer forderte für islamische Staaten<br />
einen Sitz im Weltsicherheitsrat, damit sie dort<br />
als größte Glaubensgemeinschaft ihre Interessen<br />
wahrnehmen könnten. In der Diskussion<br />
wurde die Friedfertigkeit vieler Muslime und<br />
ihre Dialogfähigkeit gegenüber abendländische<br />
Kulturen bezweifelt. Sie sollten, so meinten<br />
einige, die Sprache der gastgebenden Nation<br />
erlernen und andere Kulturen achten.<br />
Aus den<br />
Landesverbänden<br />
Portugal im Visier<br />
Ein portugiesischer Abend mit zahlreichen<br />
Teilnehmern setzte die Reihe der <strong>Europa</strong>-Veranstaltungen<br />
des Ortsverbandes<br />
fort und war eine gelungene Vorbereitung<br />
auf die politische Informationsreise nach<br />
Lissabon, die noch in diesem Jahr stattfinden<br />
wird.<br />
Dieter Lubeseder,<br />
Gerhard Beuck<br />
Verantwortlich: Carsten Massau<br />
Ich möchte Mitglied der EUROPA-UNION<br />
<strong>Deutschland</strong> werden.<br />
Name, Vorname<br />
Straße<br />
PLZ, Wohnort<br />
Beruf<br />
Telefon<br />
Fax<br />
Email<br />
Geburtsdatum (freiwillig)<br />
Werber<br />
Der Mitgliedsbeitrag wird gemäß der geltenden Bei- Beitragsordnung<br />
der Landesverbände erhoben und beträgt<br />
derzeit in der Regel jährlich 43 € (ermäßigt<br />
21,50 €). ). Darin eingeschlossen ist der Bezug der<br />
Mitgliederinformation „<strong>Europa</strong> aktiv“.<br />
Zudem erwerbe ich (ohne Mehrkosten) die Mit- Mitgliedschaft<br />
bei den Jungen Europäischen Föderalisten<br />
(JEF) bis zum 35. Lebensjahr.<br />
Ich ermächtige die <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong>, den Jahresbei- Jahresbeitrag<br />
per Lastschrift einzuziehen.<br />
Konto-Nr.:<br />
Geldinstitut:<br />
BLZ:<br />
Diese Erklärung gilt bis zu meinem schriftlichen<br />
Widerruf.<br />
Ort, Datum Unterschrift<br />
Bitte senden an:<br />
EUROPA-UNION <strong>Deutschland</strong><br />
Bachstr. 32, 53115 Bonn<br />
15
Aus den<br />
Landesverbänden<br />
Saarland Mitglied des Generalrates des Département<br />
de la Moselle, Jean-Marie Buchheit. In locker<br />
und ungezwungen von Marcel Adam<br />
<strong>Europa</strong> zum Anfassen<br />
8. Europäische Soirée<br />
zu Gast in Homburg<br />
Keine langen Vorträge, keine theoretischen<br />
Exkurse – statt dessen <strong>Europa</strong> zum<br />
Anfassen, hier bei uns vor Ort, im Saarland,<br />
in der Großregion SaarLorLux, das Ganze<br />
eingebettet in ein musikalisches Rahmenprogramm<br />
mit regionalen Künstlern. Dies ist<br />
das Motto der „Europäischen Soirée“, einer<br />
Veranstaltungsreihe, die der Landesverband<br />
bereits 2001 ins Leben gerufen hat, um<br />
auf innovative Weise Information und Unterhaltung,<br />
Politik und Kultur miteinander<br />
zu verbinden. Mit ihrer 8. Auflage war die<br />
Europäische Soirée im Rahmen der <strong>Europa</strong>woche<br />
in Homburg beim Bezirksverband<br />
Saarpfalz zu Gast. Wie in den vorangegangenen<br />
Soirées hat der bekannte lothringische<br />
Chansonnier Marcel Adam durch das<br />
Programm geführt und mit seiner Band „Au<br />
bout du monde“ einen Ausschnitt aus seinem<br />
abwechslungsreichen Repertoire geboten.<br />
Politische Gäste waren der Direktor für<br />
Michelin <strong>Deutschland</strong>, Österreich und die<br />
Schweiz, Jürgen Eitel, der Chefredakteur der<br />
Saarbrücker Zeitung, Peter Stefan Herbst,<br />
der Vizepräsident der Handwerkskammer<br />
des Saarlandes, Bernd Wegner MdL, und der<br />
Vize-Bürgermeister von Saargemünd sowie<br />
16<br />
geführten Interviews erlaubten die Gäste<br />
einen Blick hinter die Kulissen ihrer Arbeit.<br />
Ein weiteres musikalisches Highlight setzte<br />
der saarländische Liedermacher Rainer Rodin.<br />
Die Veranstaltung fand statt in Zusammenarbeit<br />
mit der Kreisstadt Homburg und<br />
dem Saarpfalz-Kreis und wurde unterstützt<br />
von der Deutschen Post AG.<br />
Euro Vélo Tour Saar-<br />
Moselle-Luxembourg<br />
Vom 5. bis 8. Mai fand die erste „Euro Vélo<br />
Tour Saar-Moselle-Luxembourg“ mit Unterstützung<br />
des Landesverbandes statt. Organisiert<br />
wurde die Tour, die unter der Schirmherrschaft<br />
von Minister Dr. Hans-Peter<br />
Georgi stand, u. a. vom ADFC Landesverband<br />
Saar. In vier Etappen führte die Route von<br />
Saargemünd über Metz nach Luxemburg<br />
und Trier bis zum Tourenziel in Saarbrücken.<br />
Rund 60 Teilnehmer aus Frankreich, Luxemburg<br />
und <strong>Deutschland</strong> nahmen an der Euro<br />
Vélo Tour teil. Auf dem Programm stand<br />
die Besichtigung des Maison Européenne<br />
Robert Schuman, des mittelalterlichen Dorfes<br />
Rodemack, der römischen Denkmäler in<br />
Trier und der Keravision bei Villeroy & Boch<br />
in Mettlach.<br />
Verantwortlich: Christiane Diehl<br />
Landesvorsitzender Hanno Thewes (4. v. r.) inmitten der besonderen Gäste der 8. Europäischen Soirée<br />
in Homburg Bild: privat<br />
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Herausgeber:<br />
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Redaktion:<br />
Heinz-Wilhelm Schaumann (v. i. S. d. P.),<br />
Birgit Kößling<br />
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Redaktionsschluss dieser <strong>Ausgabe</strong>: 25.5.<strong>2005</strong>.<br />
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Redaktionsschluss <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2005</strong>:<br />
10. Juli <strong>2005</strong>