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Ausgabe 1-2004 - Europa-Union Deutschland e.V.

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EUROPA<br />

aktiv<br />

1/<strong>2004</strong><br />

Die irische Ratspräsidentschaft will die<br />

EU-Angelegenheiten im ersten Halbjahr<br />

<strong>2004</strong> „effektiv, fair und ausgewogen“<br />

managen, so will es das Programm. Vor<br />

allem vom Management des Frühjahrs-<br />

Gipfels am 25./26. März <strong>2004</strong> wird es<br />

abhängen, ob es im laufenden Jahr angesichts<br />

der „signifikanten Meinungsunterschiede“,<br />

so der Taoiseach (Premierminister)<br />

Bertie Ahern, zu einem neuen Anlauf<br />

der Regierungskonferenz zur Vertragsreform<br />

kommen kann. An den Schwerpunkten<br />

hält Irland weiterhin fest. Diese sind<br />

die Erweiterung, der Lissabon-Prozess für<br />

soziale, ökonomische und ökologische<br />

Reformen, die Vertragsreform und die<br />

Verpflichtungen des Europäischen Rats<br />

im Bereich des Raums der Freiheit, der<br />

Sicherheit und des Rechts sowie natürlich<br />

die außenpolitische Agenda der <strong>Union</strong>.<br />

ERWEITERUNG<br />

Es sei wichtig daran zu erinnern, dass der<br />

Erweiterungsprozess nicht am 1. Mai <strong>2004</strong><br />

endet. Die irische Präsidentschaft will<br />

die Beitrittsverhandlungen mit Bulgarien<br />

und Rumänien fortsetzen. Außerdem<br />

will sie die Entwicklungen in der Türkei<br />

überwachen.<br />

LISSABON-PROZESS UND<br />

FRÜHJAHRSGIPFEL<br />

Die irische Präsidentschaft kommt zu<br />

einem kritischen Zeitpunkt für die Lissabon-Strategie,<br />

die sich der ersten Halbzeit<br />

nähert. Dies ermöglicht während des<br />

Frühjahrsgipfels <strong>2004</strong> auf die messbaren<br />

Unterschiede zurück zu blicken, die sich<br />

als Ergebnis dieser weit gefassten Strategie<br />

ergeben haben.<br />

AUßENPOLITIK<br />

Irland übernimmt bis Ende Juni <strong>2004</strong> die<br />

Führung in den außenpolitischen Beziehungen<br />

der EU und ihren Verpflichtungen<br />

gegenüber dem Rest der Welt. Die erwei-<br />

terte EU der 25 wird eine lautere Stimme<br />

und ein gesteigertes Gewicht in den Vereinten<br />

Nationen haben, und die Iren wollen die<br />

Präsidentschaft nutzen, um die Beziehungen<br />

der EU zur UNO zu stärken. Der Nachkriegs-Irak<br />

wird ebenso ein fortbestehendes<br />

Thema sein. Auf dem informellen Treffen<br />

der Außenminister gab es eine breite Zustimmung<br />

für die Notwendigkeit, dass der<br />

Sicherheitsrat einen Konsens für eine neue<br />

Resolution erreicht, die in klaren Zügen<br />

eine verstärkte Rolle der UNO ausweist. Die<br />

Förderung der Beziehungen zu den USA, die<br />

so wichtig für ein stabiles und erfolgreiches<br />

internationales Klima sind, ist auf der irischen<br />

Präsidentschafts-Agenda prominent<br />

gekennzeichnet. Taoiseach Bertie Ahern<br />

wird die europäische Delegation beim Gipfeltreffen<br />

mit den USA führen sowie bei vier<br />

weiteren Gipfeltreffen den Vorsitz einnehmen,<br />

und zwar mit Lateinamerika und der<br />

Karibik, Russland, Kanada und Japan.<br />

HANDEL UND TOURISMUS FÖRDERN<br />

Die irische Regierung ist überzeugt davon,<br />

dass die Präsidentschaft eine unschätzbare<br />

Gelegenheit bietet, um Handel und Tourismus<br />

zu fördern. Das Außenministerium<br />

Irlands beschäftigt sich derzeit mit der<br />

Frage, Unternehmen durch die Möglichkeit<br />

61855<br />

EUROPA-UNION DEUTSCHLAND Aktuelles aus P olitik und Verbandsleben<br />

Macher für<br />

<strong>Europa</strong><br />

Blicken gemeinsam nach vorn: EU-Ratspräsident Bertie Ahern mit EU-Kommissionspräsident Romano Prodi<br />

Bild: EU-Kommission<br />

zum Sponsoring von Gütern und Leistungen<br />

einzubinden. Das wird das Profil des<br />

irischen Gewerbes vergrößern und die<br />

Kosten der Präsidentschaft für das Finanzministerium<br />

senken. In diesem Zusammenhang<br />

beabsichtigt die irische Regierung<br />

auch, wie bereits andere EU-Präsidentschaften,<br />

diese Gelegenheit für die Förderung<br />

irischer Kultur und Tradition zu nutzen. <br />

Aus dem<br />

Inhalt<br />

Hoffnung für 2<br />

Zyperns Einheit<br />

PKW-Energieverbrauch 2<br />

senken<br />

Auf Grazer Spuren 3<br />

Genua und Lille <strong>2004</strong><br />

Regierungskonferenz 4/5<br />

jetzt fortsetzen<br />

Beweg dich 7<br />

für deine Zukunft<br />

Europäisches Jahr <strong>2004</strong>


Forum<br />

Hoffnung für<br />

Zyperns Einheit<br />

Für eine rasche Lösung der Zypernfrage<br />

hat sich der Generalsekretär der<br />

Vereinten Nationen (VN), Kofi Annan,<br />

während seines Besuchs bei der<br />

EU-Kommission ausgesprochen. Der neu<br />

gewählte Vertreter Nordzyperns und<br />

die Türkei haben ihre Bereitschaft zur<br />

Aufnahme von Verhandlungen zugesagt.<br />

EU-Kommissionspräsident Romano Prodi<br />

stellte technische und finanzielle<br />

Unterstützung der EU zur Lösung der<br />

Zypernfrage in Aussicht.<br />

2<br />

NICHT MEHR VIEL ZEIT<br />

Um eine Lösung vor der Erweiterung zu<br />

erzielen, müssten die Verhandlungen bis<br />

Ende März abgeschlossen sein und deren<br />

Ergebnis im April in zwei parallelen Volksabstimmungen<br />

gebilligt werden. „Wir<br />

haben nicht mehr viel Zeit. Wir müssen<br />

den Prozess bis zum 1. Mai abschließen“,<br />

mahnte Annan. Ist der Konflikt bis zum<br />

1. Mai nicht gelöst, tritt nur der griechische<br />

– südliche – Teil der Insel der EU bei.<br />

POSITIVE SIGNALE<br />

Signale der Hoffnung gingen beim<br />

Weltwirtschaftsforum in Davos vom<br />

türkischen Ministerpräsidenten Recep<br />

Tayyip Erdogan aus. Mit Blick auf die<br />

türkischen EU-Beitrittswünsche sprach<br />

er sich für die Wiederaufnahme der<br />

2003 ergebnislos abgebrochenen Zypern-<br />

Verhandlungen aus. Auch der zyprische<br />

Präsident Tassos Papadopoulous bekräftigte<br />

seine Bereitschaft, die Verhandlungen<br />

unter VN-Schirmherrschaft wieder<br />

aufzunehmen.<br />

BREITE UNTERSTÜTZUNG<br />

Romano Prodi bezeichete die VN als das<br />

weltweit „entscheidende Forum, um eine<br />

internationale Reaktion auf die aktuellen<br />

Bedrohungen und Herausforderungen<br />

zu koordinieren“. Die EU biete die<br />

technische Unterstützung zur Lösung<br />

der Zypernfrage an, sagte Prodi weiter.<br />

Zudem sei die EU-Kommission bereit,<br />

eine internationale Geberkonferenz zu<br />

organisieren. Allerdings gibt es noch<br />

keinen Fahrplan und die Tage bis zum<br />

1. Mai sind gezählt.<br />

PKW-Energieverbrauch senken<br />

INTERVIEW MIT PROF. DR. EDDA MÜLLER, VORSTAND DES<br />

BUNDESVERBANDES DER VERBRAUCHERZENTRALEN E.V.<br />

Am 13. Dezember 1999 wurde „die Verfügbarkeit von Verbraucherinformationen<br />

über den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen<br />

beim Marketing für neue Personenkraftfahrzeuge“ durch eine<br />

EU-Richtlinie beschlossen. Kraftstoffverbrauch und die CO2-Ausstöße<br />

neuer Personenkraftfahrzeuge müssen seit 8. Januar 2001<br />

klar gekennzeichnet sein. In <strong>Deutschland</strong> wird noch über das „Wie?“<br />

diskutiert.<br />

EA: Was ist die „Botschaft“<br />

des neuen EU-Labels<br />

zur PKW-Verbrauchskennzeichnung?<br />

EA: Ein Umsetzungsentwurf<br />

der Bundesregierung<br />

liegt Ihnen vor. Was<br />

ist das Ergebnis?<br />

EA: Wie sind denn die<br />

Erfahrungen mit ähnlichen<br />

Energie-Labels?<br />

EA: Was sind die möglichen<br />

Effekte?<br />

EA: Wie geht die öffentliche<br />

Diskussion weiter?<br />

Müller: Im Kern sagt die EU-Richtlinie zur Kennzeichnung des<br />

Verbrauchs von Autos: Du sparst Geld, wenn Du beim Kauf des<br />

Fahrzeugs darauf achtest, wieviel Energie es verbraucht. Dabei<br />

musst Du nicht auf Komfort verzichten.<br />

Müller: Es werden allein Grammangaben zum Kraftstoffverbrauch<br />

gemacht, ohne zwischen Fahrzeugklassen zu unterscheiden.<br />

Den Vorschlag halten wir für nicht zeitgerecht, da er für die<br />

Verbraucher ohne Aussagewert ist. Was wir wollen, sind sinnvolle<br />

Vergleichsmöglichkeiten, etwa für Familienkutschen für fünf Personen.<br />

Wir fordern daher eine Kennzeichnung nach dem Muster der<br />

Haushaltsgeräte, die bei den deutschen Verbrauchern gut funktioniert.<br />

Was wir innerhalb einzelner Fahrzeugklassen brauchen, ist eine<br />

Einteilung in sieben Segmenten A bis G für den Energieverbrauch.<br />

Wir wollen ja nicht den Polo oder Smart mit einem Daimler 600<br />

vergleichen. Wir sind auch deswegen enttäuscht, da die Umsetzung<br />

seit Jahren überfällig ist. Inzwischen haben wir die Ökosteuer, die<br />

die Kraftstoffe verteuert. Gleichzeitig aber fehlt es an Informationsinstrumenten,<br />

die es dem Verbraucher ermöglichen, die erhöhten<br />

Mobilitätskosten pro Energieeinheit zu kompensieren. Das kann er<br />

vor allem, indem er energieeffizientere Fahrzeuge kauft. Wer von<br />

einem 8-Liter-Auto auf ein 6-Liter-Auto umsteigt, spart auf 100 km<br />

2,06 € und hätte somit die Belastung durch die Ökosteuer mehr als<br />

wettgemacht. Man hätte hier also eine wunderbare Doppelstrategie<br />

fahren können.<br />

Müller: Hier gibt es sehr positive Ergebnisse, die insgesamt die<br />

Effizienz energiefressender Geräte wie Kühlschränke und Waschmaschinen<br />

erhöht hat. Dieses A-bis-G-System, das wir für die PKW<br />

wollen, ist den Verbrauchern bekannt.<br />

Müller: Zur Verminderung von CO2 geht es um bessere Beratungsdienstleistungen<br />

für mehr Energieeffizienz. In Dänemark,<br />

Belgien und den Niederlanden ist eine solche Kennzeichnung<br />

längst eingeführt - in Dänemark sind Etiketten für alle Fabrikate<br />

und Modelle online abrufbar. Die EU kommt zum Ergebnis, dass<br />

eine Verbrauchskennzeichnung binnen 10 Jahren zu einer vier- bis<br />

fünfprozentigen Verringerung von CO2-Emissionen der gesamten<br />

PKW-Flotte führen kann. Eine klassische Win-Win-Situation also<br />

zur Entlastung unseres Klimas.<br />

Müller: Die öffentliche Diskussion führen wir seit einem Jahr,<br />

zunächst ohne Reaktion des zuständigen Wirtschaftsministeriums.<br />

Daher haben wir unseren Vorschlag nun öffentlich gemacht. Ein<br />

Gesprächsangebot des Ministeriums wurde zurückgezogen. Von<br />

daher hoffen wir auf die Unterstützung des Bundesrats.


Auf Grazer Spuren<br />

Rund 2,7 Mio. Menschen aus aller Welt<br />

besuchten die Veranstaltungen in<br />

Graz, <strong>Europa</strong>s Kulturhauptstadt des Jahres<br />

2003, die Erwartungen der Organisatoren<br />

wurden bei weitem übertroffen. Mit<br />

einem bunten Reigen von Ausstellungen,<br />

Konzerten, Konferenzen, Film- und Theateraufführungen<br />

wandeln die diesjährigen<br />

Kulturhauptstädte Genua und Lille<br />

nun auf Grazer Spuren.<br />

Blick über Genua Bild: Tourist-Info Genua<br />

GENUA - DIE HEIMAT KOLUMBUS‘<br />

Die Stadt an der Ligurischen Küste will<br />

seinen Besuchern zeigen, dass sich frühere<br />

seefahrerische Größe, moderne Industrie,<br />

Tourismus und Kultur vereinigen lassen.<br />

Rund 200 Mio. € hat die Stadt bisher<br />

investiert, darunter in die „Revitalisierung”<br />

der Altstadt und des Hafengebietes. Die<br />

kulturelle Blüte Genuas ist allgegenwärtig:<br />

In zahlreichen Museen und Palästen<br />

werden Arbeiten der flämischen Maler Peter<br />

Paul Rubens und Anton van Dyck sowie<br />

italienischer Meister wie Alessandro<br />

Magnasco und Bernardo Strozzi gezeigt.<br />

Nicht zuletzt hatte der Violinenvirtuose<br />

Niccolò Paganini seine Wurzeln in Genua.<br />

Eröffnet wurden die Festlichkeiten am 8.<br />

Januar mit einem Konzert des Tenors José<br />

Carreras in der Carlo Felice Oper. Zu den<br />

Gästen zählte auch EU-Kommissionspräsident<br />

Romano Prodi.<br />

LILLE - DIE GEBURTSSTADT<br />

CHARLES DE GAULLES<br />

Auch Lille, früher Zentrum der nordfranzösischen<br />

Kohle- und Textilindustrie, hat<br />

sich herausgeputzt. Die reich verzierten<br />

Bürgerhausfassaden aus dem 17. Jahrhundert<br />

in der Altstadt wurden renoviert,<br />

zwölf ehemalige Fabriken und Industriehallen<br />

für über 80 Mio. € in Kulturzentren<br />

umgewandelt. „Lille will nicht mehr die<br />

graue Arbeiter- und Industriestadt sein.<br />

Lille hat eine reiche Vergangenheit und<br />

kann auf eine blühende flämische Renaissance<br />

und starke kulturelle Einflüsse<br />

zurückblicken”, erklärte Bürgermeisterin<br />

Martine Aubry, Zur feierlichen Eröffnung<br />

mit Berlioz’ „Chant des chemins de fer”<br />

am 6. Dezember 2003 kamen bereits eine<br />

Million Besucher.<br />

Weitere Informationen im Internet:<br />

http://www.genova-<strong>2004</strong>.it<br />

http://www.lille<strong>2004</strong>.fr<br />

KÜNFTIGE KULTURHAUPTSTÄDTE<br />

Für das Jahr 2005 designierten Ministerrat<br />

und Europäisches Parlament auf<br />

Vorschlag der EU-Kommission die irische<br />

Stadt Cork zur Kulturhauptstadt <strong>Europa</strong>s.<br />

Cork setzte sich gegen die Mitbewerber<br />

Galway, Limerick und Waterford durch.<br />

Im Jahr 2006 folgt die griechische Hafenstadt<br />

Patras auf der Peloponnes. Auf Basis<br />

eines festgelegten Rotationsschlüssels<br />

wird <strong>Deutschland</strong> wieder im Jahr 2010<br />

die Kulturhauptstadt <strong>Europa</strong>s stellen.<br />

Dafür bewerben sich derzeit 16 Städte,<br />

darunter Braunschweig, Karlsruhe, Kassel,<br />

Köln und Regensburg. Berlin (1988) und<br />

Weimar (1999) waren bereits <strong>Europa</strong>s<br />

Kulturstädte. <br />

Kulturhauptstädte<br />

<strong>Europa</strong>s <strong>2004</strong><br />

Das große „L“: Wahrzeichen und Rathaus von Lille<br />

Bild: Stadt Lille<br />

VERANSTALTUNGEN GENUA <strong>2004</strong><br />

März – Dezember:<br />

„Europäische Musicalhauptstadt“ –<br />

Aufführung berühmter Musicals wie<br />

Jesus Christ Superstar,<br />

Rocky Horror Picture Show sowie<br />

eine Musicalfoto-Ausstellung<br />

8. - 22. Mai:<br />

Festival of European Voices –<br />

ein Blick auf die unterschiedlichen<br />

Musikkulturen in <strong>Europa</strong><br />

Juli:<br />

Genua Film Festival –<br />

Schwerpunkt „Reisen”<br />

16. September - 25. Oktober:<br />

Musik-Festival „Paganiniana” –<br />

junge Violinisten sowie internationale<br />

Geigenvirtuosen geben Konzerte<br />

VERANSTALTUNGEN LILLE <strong>2004</strong><br />

Januar - Mai:<br />

„Shakespeare de près ou de loin“ –<br />

sechs Regisseure aus vier Ländern<br />

inszenieren Shakespeare<br />

15. Mai:<br />

„Transphotographiques“<br />

24. - 27. Juni:<br />

Europäisches Treffen<br />

von Zirkusschulen – Aufführungen<br />

und Workshops für Zirkusliebhaber<br />

9. - 14. November:<br />

Filmfestival „Ville et Cinéma“<br />

mit Filmen von Wim Wenders, Pedro<br />

Almodovar, Terry Gilliam, Fritz Lang<br />

3


Kommentar<br />

Regierungskonferenz<br />

jetzt fortsetzen<br />

Wie bereits vor einigen Jahren in Nizza<br />

waren nationale Prestigefragen<br />

Schuld am Scheitern des Brüsseler Gipfels<br />

im vergangenen Dezember. Insbesondere<br />

die Frage der Stimmengewichtung im Rat<br />

brachte die Verhandlungen vorläufig zu<br />

Fall. Diese Machtfrage, die weniger mit<br />

dem Gewicht der verschiedenen Länder im<br />

Rat als mit den Möglichkeiten zur Findung<br />

von Blockademinderheiten zu tun hat, war<br />

zu einer Frage von Leben oder Tod überhöht<br />

worden, und damit wurde jede sachliche<br />

Kompromissfindung unmöglich.<br />

ordnung in der Verfassung zu verankern,<br />

den Kommissionspräsidenten vom Europäischen<br />

Parlament wählen zu lassen und<br />

das Europäische Parlament zum gleichberechtigten<br />

Gesetzgeber in fast allen<br />

legislativen Angelegenheiten zu machen.<br />

Darüber hinaus ist das vom Konvent vorgeschlagene<br />

institutionelle Konzept ein<br />

deutlicher Schritt zu mehr Handlungsfähigkeit,<br />

Demokratie und Transparenz:<br />

Begrenzung der Größe der Kommission,<br />

Teilung zwischen öffentlich tagendem Legislativ-<br />

und Exekutivrat, Schaffung eines<br />

Elmar Brok MdEP im Gespräch mit Valérie Giscard d‘Estaing, Präsident des EU-Konvents<br />

Bilder: EU-Kommission<br />

DAS ERGEBNIS DES KONVENTS<br />

Nach 16 Monaten intensiver Arbeit an der<br />

Verfassung hat der Konvent es im Juni<br />

2003 geschafft, eine Verfassung vorzulegen,<br />

die auf jegliche Art von Optionen<br />

verzichtet. In vielen Bereichen hätten wir<br />

uns ambitioniertere Vorschläge gewünscht,<br />

aber letztendlich repräsentiert das Abschlussdokument<br />

einen tragfähigen Kompromiss<br />

zwischen den unterschiedlichen<br />

Positionen zur europäischen Integration.<br />

Neben einer deutlich vereinfachten Vertragsstruktur<br />

hat der Konvent es geschafft,<br />

die Grundrechtecharta mit einer von<br />

christlichem Denken geprägten Werte-<br />

4<br />

Außenministers für die Europäische <strong>Union</strong><br />

mit klarer Anbindung an die Kommission,<br />

der Vizepräsident der Kommission und<br />

Vorsitzender des Außenministerrates ist,<br />

und einer Verteidigungsunion mit Rüstungsagentur<br />

und Solidaritätsklausel als<br />

Ergänzung zur NATO.<br />

VERFASSUNG IST EIN KOMPROMISS<br />

Vor allem entfielen die klare Ordnung der<br />

Kompetenzen und ihre Begrenzung sowie<br />

der Ausbau des Subsidiaritätsprinzips,<br />

einschließlich der Rechte der nationalen<br />

Parlamente.<br />

Schwedens Ministerpräsident Persson versucht<br />

seinen polnischen Kollegen Miller noch für die Verfassung<br />

zu gewinnen.<br />

Für die großen politischen Strömungen im<br />

Konvent war es ebenso wie für verschiedene<br />

Komponenten (nationale und europäische<br />

Abgeordnete) klar, dass insbesondere<br />

der institutionelle Teil der Verfassung einen<br />

Kompromiss darstellt, der nicht ohne weiteres<br />

wieder aufgeschnürt werden kann.<br />

Gleichwohl konnte man von der Regierungskonferenz<br />

erwarten, dass sie die<br />

notwendige Feinjustierung vornehmen<br />

würde, um am Ende einen Kompromiss<br />

möglich zu machen und einen Abschluss<br />

über die Verfassung herbeizuführen.<br />

REGIERUNGSKONFERENZ GESCHEITERT –<br />

WAS MUSS JETZT PASSIEREN?<br />

Daher wird es kein besseres Ergebnis geben<br />

können als das vom Konvent vorgelegte.<br />

Das Momentum jetzt zu verlieren und den<br />

Entwurf in der Schublade verschwinden zu<br />

lassen wäre fatal. Daher müssen die Staats-<br />

und Regierungschefs einen klaren Zeitplan<br />

beschließen, der einen Abschluss der Verhandlungen<br />

über die wenigen strittigen<br />

Fragen noch vor der Erweiterung bis zum<br />

Mai <strong>2004</strong> vorsehen muss. Ein Verschleppen<br />

der Ergebnisse des Konvents bis nach den<br />

<strong>Europa</strong>wahlen oder gar bis in das Jahr<br />

2005 birgt die große Gefahr, dass auch<br />

die Bereiche, in denen in Brüssel weitgehendes<br />

Einvernehmen herrschte, erneut<br />

aufgeschnürt werden. Je weiter wir uns<br />

zeitlich vom Konvent entfernen, desto<br />

größer wird das Risiko. Die ersten Signale<br />

aus der irischen Präsidentschaft sind in<br />

dieser Richtung positiv.<br />

GEMEINSCHAFTSORIENTIERTER HANDELN<br />

Die Menschen in allen 25 Mitgliedsstaaten<br />

der <strong>Union</strong> können erwarten, dass sie eine<br />

klare Perspektive über die Zukunft der


Handlungsfähigkeit der erweiterten <strong>Union</strong><br />

nicht gelöst wird.<br />

KERNEUROPA –<br />

EINE ALTERNATIVE AUS DER KRISE?<br />

Alle jetzt angestellten Überlegungen zu einer<br />

verstärkten Zusammenarbeit zwischen<br />

<strong>Deutschland</strong> und Frankreich bzw. zwischen<br />

den sechs Gründerstaaten der <strong>Union</strong> sind<br />

zwar nicht ohne weiteres vom Tisch zu wischen;<br />

allerdings muss man sich darüber<br />

klar werden, was eine solche Zusammenarbeit<br />

leisten kann und was nicht. Da ein<br />

Austritt aus der Europäischen <strong>Union</strong> und<br />

die gleichzeitige Schaffung eines neuen<br />

„Kerneuropa“ unrealistisch ist, würde auch<br />

in Zukunft der Acquis der Verträge in der<br />

Fassung von Nizza gelten. Dieser lässt in<br />

den meisten Bereichen nur Spielraum für<br />

verstärkte Zusammenarbeit außerhalb der<br />

Verträge. Eine Verteidigungsunion einiger<br />

weniger Staaten außerhalb der EU würde<br />

der NATO und den transatlantischen Beziehungen<br />

schaden und die EU selbst ihrer<br />

politischen Dimension berauben.<br />

TRANSPARENZ UND DEMOKRATIE<br />

Das entscheidende Argument gegen diese<br />

Ideen eines Kerneuropa ist jedoch die Tatsache,<br />

dass alles, was in diesem Bereich<br />

gemacht würde, der Kontrolle der Gemeinschaftsinstitutionen<br />

entzogen wäre.<br />

Es wäre ein nicht zu akzeptierender Rückschritt,<br />

wenn wir statt mehr Transparenz<br />

Kommentar<br />

Kommt nach dem Vertrag von Nizza endlich der Verfassungsvertrag? Bertie Ahern, Irlands Ministerpräsident, bei der offiziellen Übernahme der<br />

EU-Ratspräsidentschaft<br />

Europäischen <strong>Union</strong> bekommen. Daher<br />

müssen die Staats- und Regierungschefs<br />

vor dem Beitritt der zehn neuen Mitgliedsstaaten<br />

handeln. Ansonsten müssen wir<br />

uns nicht wundern, wenn die Menschen<br />

sich von <strong>Europa</strong> enttäuscht abwenden. Gerade<br />

der Brüsseler Gipfel hat wieder mal<br />

den Eindruck erweckt, als ginge es in <strong>Europa</strong><br />

nicht mehr um das Ganze, sondern nur<br />

noch darum, wie jeder das Meiste für sich<br />

dabei herausholt. Die Staats- und Regierungschefs<br />

haben jetzt die Chance, diesen<br />

Eindruck rasch wieder zu korrigieren. Nicht<br />

mit Drohungen sondern mit Sensibilität für<br />

Geschichte und Ausgangslage muss z. B.<br />

Polen von dem Nizza-Irrweg abgebracht<br />

werden. Vor allem die Bundesregierung<br />

sollte weniger großmäulig und gemeinschaftsorientierter<br />

handeln, die Sünde des<br />

Rechtsbruchs beim Stabilitätspakt gutmachen<br />

und insbesondere die Interessen der<br />

kleinen Länder beachten.<br />

UNTERSCHIEDLICHE GESCHWINDIGKEITEN<br />

Der Entwurf eines Vertrages für eine<br />

Verfassung für <strong>Europa</strong> muss in der vom<br />

Konvent erstellten Fassung weiterhin<br />

die Grundlage für eine endgültige und<br />

umfassende Einigung bleiben. Ansonsten<br />

besteht die Gefahr, dass es zu<br />

einem „<strong>Europa</strong> der unterschiedlichen<br />

Geschwindigkeiten“, einer Rückkehr zur<br />

intergouvernementalen Methode und<br />

sogar zu einer Fragmentierung der <strong>Union</strong><br />

kommen kann, wenn die Frage der<br />

und Demokratie zukünftig wieder allein<br />

den Diplomaten das Geschäft überlassen<br />

würden. <strong>Europa</strong> würde sich wie vor 1941<br />

wieder auf Dauer in Allianzen aufteilen.<br />

HANDLUNGSFÄHIGKEIT ERHALTEN<br />

Daher ist es zu diesem Zeitpunkt in jedem<br />

Falle zu früh, über solche Möglichkeiten zu<br />

diskutieren. Unser Ziel muss es sein, das<br />

erweiterte <strong>Europa</strong> der 25 handlungsfähig<br />

zu erhalten – dafür müssen wir in den kommenden<br />

Monaten unsere Kraft investieren.<br />

Elmar Brok MdEP<br />

Präsident der <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Verfassungsdämmerung in Dublin?<br />

Bilder: EU-Kommission<br />

5


<strong>Europa</strong>-Ticker<br />

EZB-Grundsatzpapier zum Euro<br />

in den Beitrittsstaaten<br />

ERWEITERTER EURORAUM<br />

Die EU-Beitrittsstaaten müssen den<br />

Euro übernehmen, nur wann? Voraussetzung<br />

ist nicht nur die Einhaltung der<br />

Stabilitätskriterien. Sie dürfen auch die<br />

nationalen Währungen zuvor zwei Jahre<br />

lang nicht eigenmächtig abwerten, so<br />

der Rat der Europäischen Zentralbank<br />

(EZB) am 18. Dezember 2003 in einem<br />

Grundsatzpapier. Alle zehn neuen Mitgliedstaaten<br />

sind verpflichtet, bei Erfüllung<br />

der im Vertrag zur Gründung der<br />

Europäischen Gemeinschaft festgelegten<br />

Konvergenzkriterien die Einführung<br />

des Euro anzustreben. Sie müssen also<br />

nach dem EU-Beitritt früher oder später<br />

am Wechselkursmechanismus II (WKM<br />

II) teilnehmen. Die EZB-Grundsatzposition<br />

ist als Richtschnur für den währungspolitischen<br />

Integrationsprozess in<br />

den künftigen neuen Mitgliedstaaten<br />

gedacht und ist auf der Website der EZB<br />

abrufbar. <br />

EU-Haushalt für <strong>2004</strong><br />

verabschiedet<br />

ERWEITERUNG OBERSTE PRIORITÄT<br />

Das Europäische Parlament hat am 18.<br />

Dezember den EU-Haushalt für <strong>2004</strong><br />

verabschiedet. Das Gesamtvolumen des<br />

Haushalts für die EU-25 beläuft sich danach<br />

auf 99,72 Mrd. €. Dies entspricht<br />

0,98 Prozent des Bruttonationaleinkommens<br />

der EU und bleibt um 11,8<br />

Mrd. € unter dem ursprünglich in der<br />

finanziellen Vorausschau veranschlagten<br />

Höchstbetrag für Zahlungen. Die oberste<br />

Priorität für <strong>2004</strong> ist die Erweiterung. Zu<br />

den neuen Haushaltsposten gehören<br />

daher Programme, die unter anderem<br />

den Schutz der Außengrenzen im Rahmen<br />

des Schengener Abkommens und<br />

die nukleare Sicherheit in den neuen<br />

EU-Staaten betreffen. <br />

EU-Kommissionsvertretung<br />

in Berlin<br />

GERHARD SABATHIL NEUER LEITER<br />

Am 8. Januar <strong>2004</strong> hat Gerhard Sabathil<br />

die Leitung der Vertretung der Europäischen<br />

Kommission in <strong>Deutschland</strong><br />

6<br />

übernommen. Er tritt die Nachfolge von<br />

Axel R. Bunz an, der nach 12-jähriger<br />

Amtszeit im Dezember 2003 nach Brüssel<br />

wechselte. Der 49-jährige gebürtige<br />

Pforzheimer arbeitet seit 20 Jahren in<br />

den Diensten der EU-Kommission. Seit<br />

2000 leitete er in Oslo die EU-Delegation<br />

für Norwegen und Island, zuvor<br />

war er in Brüssel als Referatsleiter für<br />

die westlichen Balkanländer zuständig.<br />

Von 1992 bis 1996 arbeitete er als<br />

Botschaftsrat in der Delegation der<br />

EU-Kommission in Prag. Nach seiner<br />

Promotion in München war Sabathil<br />

für den Deutschen Industrie- und<br />

Handelstag in Bonn tätig, bevor er 1984<br />

in die Generaldirektion Wettbewerb<br />

der EU-Kommission wechselte. 1987<br />

wurde er Mitglied im Kabinett des Vizepräsidenten<br />

Karl-Heinz Narjes, 1989<br />

Büroleiter beim Generaldirektor für den<br />

EG-Haushalt. <br />

EU-Kommission verteidigt<br />

Stabilitätspakt<br />

RECHTSSICHERHEIT ÜBER VERFAHREN<br />

Die EU-Kommission hat beschlossen, vor<br />

dem Europäischen Gerichtshof (EuGH)<br />

ein Eilverfahren gegen die Schlussfolgerungen<br />

des Rates der Wirtschafts-<br />

und Finanzminister (ECOFIN) vom 25.<br />

November einzuleiten. Darin hatte der<br />

Ministerrat entschieden, das Verfahren<br />

gegen Frankreich und <strong>Deutschland</strong> wegen<br />

Verstoßes gegen den Stabilitätspakt<br />

auszusetzen. Die Anfechtung werde<br />

sich jedoch auf rein verfahrensrechtliche<br />

Elemente beschränken, stellte die<br />

EU-Kommission klar. Über die Zulässigkeit<br />

des von der EU-Kommission beantragten<br />

„beschleunigten Verfahrens”<br />

wird EuGH-Präsident Vassilios Skouris<br />

entscheiden. Ein Urteil des EuGH würde<br />

dann in etwa drei bis vier Monaten vorliegen.<br />

Bisher wurde dieses Verfahren<br />

lediglich zweimal angewandt. <br />

Die Bevölkerungsstatistik<br />

für die EU-25<br />

WIE VIELE MENSCHEN<br />

LEBEN IN EUROPA?<br />

Nach der ersten Bevölkerungsschätzung<br />

im neuen Jahr lebten am 1. Januar <strong>2004</strong><br />

in der EU insgesamt 380,8 Mio. Men-<br />

schen, davon 306,9 Mio. Einwohner in<br />

der Eurozone. Die aktuellen Zahlen<br />

stammen von Eurostat, dem Statistischen<br />

Amt der Europäischen Gemeinschaften.<br />

In den zehn beitretenden<br />

Ländern wurden 74,1 Mio. Menschen<br />

gezählt. In der am 1. Mai erweiterten<br />

<strong>Union</strong> mit 25 Mitgliedstaaten leben<br />

nach dem neuesten Stand 454,9 Mio.<br />

Menschen – für alle, die es genau wissen<br />

müssen. <br />

EU-Parlament zu Waschmitteln<br />

STRENGERE VORSCHRIFTEN<br />

Für die Herstellung von Wasch- und<br />

Reinigungsmitteln, sogenannten Detergenzien,<br />

sollen künftig strengere<br />

Gesundheits- und Umweltregeln gelten.<br />

Die Abgeordneten des EU-Parlaments<br />

(EP) stimmten am 14. Januar in zweiter<br />

Lesung einem „provisorischen Kompromiss”<br />

mit dem Rat zu. Damit werden die<br />

Hersteller verpflichtet, technische Angaben<br />

zu den Inhaltsstoffen ihrer Produkte<br />

im Internet zu veröffentlichen. Wie vom<br />

Umweltausschuss gefordert, werden<br />

nicht nur Enzyme und Desinfektionsmittel,<br />

sondern auch Duftstoffe und optische<br />

Aufheller etikettierungspflichtig.<br />

Ein generelles Verbot der Verwendung<br />

von Phosphat sieht die Verordnung<br />

nicht vor. Ministerrat und EP müssen<br />

dem Kompromiss nun in dritter Lesung<br />

zustimmen. <br />

Romano Prodi zu Besuch<br />

in der Türkei<br />

GUTE REFORMANSTRENGUNGEN<br />

„Die Türkei hat die einzigartige Gelegenheit,<br />

ihr Ziel zu erreichen und ihre Stellung<br />

als freies und demokratisches Land<br />

in der Gemeinschaft europäischer Nationen<br />

zu festigen”, sagte EU-Kommissionspräsident<br />

Romano Prodi bei seinem<br />

Türkeibesuch am 15./16. Januar. Zugleich<br />

lobte Prodi in seiner Rede vor der Türkischen<br />

Großen Nationalversammlung die<br />

Reformen der Türkei im Zuge der Erweiterungsvorbereitung<br />

und versprach, dass<br />

der Fortschrittsbericht der Kommission<br />

im Oktober auf einer objektiven Bewertung<br />

der Erweiterungskriterien beruhen<br />

werde. Prodi ist der erste Kommissionspräsident<br />

seit Walter Hallstein 1963, der<br />

die Türkei besucht.


EU-Kommission zu<br />

Lateinamerikahilfen<br />

DEMOKRATIE UND WOHLSTAND<br />

FÖRDERN<br />

Zur Unterstützung von Demokratie und<br />

Wohlstand in Lateinamerika hat die EU ein<br />

Hilfspaket in Höhe von über 250 Mio. €<br />

genehmigt. Mit den Geldern werden<br />

etwa die Dezentralisierung und Modernisierung<br />

von Institutionen, eine nachhaltige<br />

Entwicklung und die Förderung<br />

des ländlichen Raums, das Bildungssystem,<br />

der Friedensprozess in Kolumbien<br />

und Handelskapazitäten gefördert. Die<br />

Gelder kommen insbesondere Chile (22<br />

Mio. €), Kolumbien (39 Mio. €), Ecuador<br />

(17 Mio. €), Guatemala (20 Mio. €), Honduras<br />

(41 Mio. €), Nicaragua (33 Mio. €)<br />

und Peru (14 Mio. €) zugute. <br />

Finanzierung der EU 2007-2013<br />

MAßVOLLE ERHÖHUNG NÖTIG<br />

Am 10. Februar legte die EU-Kommission<br />

ihren Vorschlag zur EU-Finanzplanung für<br />

den Zeitraum 2007 bis 2013 vor. Angesichts<br />

der globalen Herausforderungen<br />

und auch der Erwartungen an eine erweiterte<br />

<strong>Union</strong> plädierte der Präsident der EU-<br />

Kommission, Romano Prodi, im Vorfeld<br />

für eine leichte Erhöhung der nationalen<br />

Haushaltsbeiträge. In der bis zum Jahr<br />

2006 laufenden Finanzierungsperiode ist<br />

eine Obergrenze der Beiträge von 1,24<br />

Prozent des Bruttonationaleinkommens<br />

(BNE) festgelegt. Die tatsächlichen <strong>Ausgabe</strong>n<br />

bewegen sich derzeit aber bei unter<br />

einem Prozent. „Mit nur einem Prozent<br />

des BNE wird es aber nicht möglich sein,<br />

das zu tun, was die Mitgliedstaaten von<br />

uns erwarten”, erläuterte Prodi. Gedacht<br />

wird daher an einen Gesamthaushalt<br />

nahe der Obergrenze. <br />

„SPAR-APPELL”<br />

EINIGER NETTOZAHLER<br />

Im Dezember hatten <strong>Deutschland</strong>,<br />

Frankreich, Großbritannien, Österreich,<br />

Schweden und die Niederlande in einem<br />

„Spar-Appell” an die EU-Kommission<br />

eine <strong>Ausgabe</strong>nbegrenzung bei einem<br />

Prozent für die Finanzplanung von<br />

2007 bis 2013 gefordert. Schließlich<br />

würden höhere nationale Beiträge für<br />

die EU den Sparverpflichtungen einiger<br />

Staaten aus dem Stabilitätspakt entgegenstehen.<br />

„Eine maßvolle Erhöhung<br />

der europäischen <strong>Ausgabe</strong>n ist unsere<br />

Forderung”, so Hans-Gert Pöttering,<br />

der Vorsitzende der EVP-Fraktion im<br />

EU-Parlament. Trotz langer Vorbereitungen<br />

ist 1999 die Einigung auf die<br />

derzeit gültige EU-Finanzierung schwer<br />

gewesen. Und auch dieses Mal scheint<br />

es nicht leicht zu werden. Gewiss ist<br />

nur, dass alle EU-Mitgliedstaaten der<br />

Entscheidung zustimmen müssen. <br />

Ministerrat lehnt<br />

Abgeordnetenstatut ab<br />

KEINE DIÄTENANPASSUNG<br />

Das vom EU-Parlament angestrebte<br />

Einheitsstatut ist am 26. Januar im<br />

EU-Außenministerrat an den Gegenstimmen<br />

<strong>Deutschland</strong>s, Frankreichs,<br />

Schwedens und Österreichs gescheitert.<br />

Damit ist auch die Angleichung der Diäten<br />

der EU-Abgeordneten, die für die<br />

meisten Abgeordneten eine Erhöhung<br />

bedeutet hätte, vorerst gestoppt. Die<br />

Verhandlungen über das Statut werden<br />

nach der <strong>Europa</strong>wahl im Juni wieder<br />

aufgenommen. Bundesaußenminister<br />

Fischer erklärte, dass die Abgeordneten<br />

nun Gelegenheit hätten, die Bürger im<br />

Wahlkampf von ihrer Position zu überzeugen.<br />

<br />

Urteil des<br />

Menschenrechtsgerichtshofs<br />

UNRECHTMÄßIGE ENTEIGNUNG<br />

Mit der Enteignung von Grundstücken<br />

früherer DDR-Bürger nach der Wiedervereinigung<br />

hat <strong>Deutschland</strong> gegen<br />

die Europäische Menschenrechtskonvention<br />

verstoßen. Der Europäische<br />

Gerichtshof für Menschenrechte sieht<br />

in seinem Urteil den Schutz des Eigentums<br />

als verletzt an. Diesen garantiert<br />

die Europäische Menschenrechtskonvention<br />

von 1950. Damit gab der Gerichtshof<br />

fünf früheren DDR-Bürgern Recht, die<br />

Grundstücke aus der Bodenreform nach<br />

1945 geerbt hatten. Sie mussten diese<br />

ohne finanziellen Ausgleich an die neuen<br />

Bundesländer abtreten. Der Europäische<br />

Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg<br />

wacht seit 1959 über die Einhaltung<br />

der Menschenrechtskonvention. <br />

EU-Beitrag zum<br />

Tschernobyl-Fonds<br />

SARKOPHAG ABSICHERN<br />

<strong>Europa</strong>-Ticker<br />

Die EU-Kommission hat am 22. Januar<br />

die dritte Tranche in Höhe von 18 Mio. €<br />

für den Fonds zur Ummantelung des<br />

Tschernobyl-Reaktors freigegeben (2001:<br />

40 Mio. €; 2002: 20 Mio. €). Der Fonds<br />

wurde 1997 gegründet, um den „Sarkophag”<br />

in ein sichereres System umzuwandeln.<br />

Auf einer Konferenz im Juli<br />

2000 in Berlin sagte die EU insgesamt<br />

100 Mio. € zwischen 2001 und <strong>2004</strong> für<br />

den Reaktor-Fonds zu. Vor 2000 hatte<br />

die EU bereits 90,5 Mio. € zur Verfügung<br />

gestellt. <br />

EU-Kommission zur<br />

SPAM-Bekämpfung<br />

„SPAMMER“ AUFSPÜREN<br />

Zur Bekämpfung unerwünschter elektronischer<br />

Werbung stellte EU-Kommissar<br />

Erkki Liikanen am 27. Januar eine<br />

Reihe von Maßnahmen zur Ergänzung<br />

der SPAM-Richtlinie von 2002 vor. So<br />

sollen die zuständigen Behörden der<br />

Mitgliedstaaten mit Untersuchungs-<br />

wie auch Durchsetzungsbefugnissen<br />

zur Aufspürung und Verfolgung von<br />

„Spammern” ausgestattet werden. Die<br />

Nutzer sollen zugleich über Filterungs-<br />

und Sicherheitsmaßnahmen informiert<br />

werden. <br />

Polen ernennt<br />

EU-Kommissionskandidatin<br />

EUROPAMINISTERIN NACH BRÜSSEL<br />

Die polnische <strong>Europa</strong>ministerin Danuta<br />

Hübner ist von der polnischen Regierung<br />

als Kandidatin für das Amt des EU-Kommissars<br />

ab dem 1. Mai <strong>2004</strong> vorgeschlagen<br />

worden. Die 55-jährige Wirtschaftsprofessorin<br />

arbeitete zwischen 1998 und<br />

2002 für die Wirtschaftskommission der<br />

Vereinten Nationen in Genf und führte als<br />

<strong>Europa</strong>ministerin ihres Landes die Beitrittsverhandlungen<br />

mit der EU. Die estnische<br />

Regierung hat den früheren Ministerpräsidenten<br />

Siim Kallas als Kandidaten benannt.<br />

Litauen nominiert Finanzministerin Dalia<br />

Grybauskaite. Die vollständige Kandidatenliste<br />

soll Ende Februar vorliegen. <br />

7


Europäisches Jahr<br />

<strong>2004</strong><br />

Beweg Dich für Deine Zukunft<br />

Europäisches Jahr der Erziehung durch Sport (EJES)<br />

Sport gehört im Olympiajahr <strong>2004</strong> zu<br />

den wichtigsten Nebensachen der<br />

Welt, vor allem im Fernsehen. Doch die<br />

Jagd nach Toren, Medaillen und Sponsorenverträgen<br />

ist kein Ersatz für die eigene<br />

Fitness. Also: Trimm Dich mal wieder – im<br />

Europäischen Jahr der Erziehung durch<br />

Sport (EJES)! „Denn regelmäßiges Sport-<br />

treiben bereitet vor allem eines: sehr viel<br />

Spaß“, so die EU-Kommissarin für Bildung<br />

und Kultur, Viviane Reding.<br />

SPORT HAT WICHTIGE ROLLE<br />

Das Programm der irischen Ratspräsidentschaft<br />

umreißt die Chancen der Kampagne:<br />

„Sport leistet eine wichtige Rolle für<br />

die soziale Integration. Hierfür soll <strong>2004</strong><br />

mit verbessertem Wissen und neuen<br />

Leistungsprofilen, aber auch durch den<br />

Austausch von ‚best practice’ geworben<br />

werden.“ Für das Motto „Move your body.<br />

Stretch your mind!“ wird nicht zuletzt bei<br />

der Fußball-<strong>Europa</strong>meisterschaft in Portugal<br />

und den Olympischen Spielen in Athen<br />

geworben. Am 19. Januar fiel in Leipzig der<br />

Startschuss für das deutsche Programm.<br />

11,5 MIO. FÜR 200 PROJEKTE<br />

Mit dem „Europäischen Jahr der Erziehung<br />

durch Sport“ (EJES) will die EU auf<br />

Potenzial und Bedeutung des Sports für<br />

8<br />

die Erziehung aufmerksam machen und<br />

für Kooperationen zwischen Bildungseinrichtungen<br />

und Sportorganisationen<br />

sensibilisieren. Hierfür stellt die Gemeinschaft<br />

11,5 Mio. € bereit, um insgesamt<br />

200 Projekte zu fördern. Die Vorbereitung<br />

und Umsetzung des EJES erfolgt in enger<br />

Kooperation zwischen der EU-Kommis-<br />

Bilder: Creativ Collection<br />

sion und den in den Mitgliedstaaten<br />

eingerichteten Koordinierungsstellen. Der<br />

letzte Antragstermin für Projekte nach<br />

dem 30.6.<strong>2004</strong> ist der 1. März <strong>2004</strong>! <br />

Kontakt national:<br />

Barbara Lischka,<br />

Tel. 0 69-6 70 03 08<br />

E-Mail: lischka@dsj.de<br />

http://www.ejes<strong>2004</strong>.de


<strong>Union</strong> Europäischer<br />

Föderalisten<br />

<strong>Europa</strong>wahl: Die Bürger wählen ihre Regierung<br />

XX. Europäischer Kongress der <strong>Union</strong> Europäischer Föderalisten in Genua<br />

G enua ist im Jahr <strong>2004</strong> eine der beiden<br />

Kulturhauptstädte <strong>Europa</strong>s. Dies ist<br />

sicherlich ein guter Anlass, den XX. Europäischen<br />

Kongress der <strong>Union</strong> Europäischer<br />

Föderalisten (UEF) in der Hauptstadt<br />

Liguriens abzuhalten. Vom 19. bis zum<br />

21. März treffen sich dort die Delegierten<br />

der UEF-Mitgliedsverbände unter dem<br />

Motto „<strong>Europa</strong>wahl – Die Bürger wählen<br />

ihre Regierung“, um über neue Strategien,<br />

aktuelle politische Fragen und neue Positionen<br />

zu debattieren. Dabei stehen wichtige<br />

inhaltliche Entscheidungen an. Gilt es doch<br />

nach der gescheiterten Regierungskonferenz,<br />

die Europäische Verfassung noch vor<br />

der Erweiterung der EU am 1. Mai um zehn<br />

neue Mitgliedsstaaten durchzusetzen und<br />

mit ihr eine demokratischere, transparentere<br />

und bürgernähere Europäische <strong>Union</strong><br />

zu schaffen. Aber auch die inhaltliche<br />

Ausrichtung der Europäischen Föderalisten<br />

nach der Verfassung ist von entscheidender<br />

Bedeutung. Sinn und Zweck der föderalistischen<br />

Bewegung <strong>Europa</strong>s bleiben aktuell.<br />

„Wohin?“ und „Welche neuen Ziele?“ – das<br />

sind die zwei entscheidenden zu klärenden<br />

Fragen. Die <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> wird sicherlich<br />

wie in den Jahren zuvor ihrer wichtigen<br />

Rolle in der UEF gerecht werden und einen<br />

entscheidenden Beitrag zur inhaltlichen<br />

und personellen Erneuerung beitragen. <br />

XX. Kongress der UEF<br />

19. – 21. März <strong>2004</strong> in Genua<br />

Freitag, 19. März <strong>2004</strong><br />

9.30 Uhr UEF-Colloquium:<br />

Die Europäische Identität – Kultur(en) und Föderalismus<br />

15.30 Uhr XX. Europäischer Kongress der UEF<br />

„Die <strong>Europa</strong>-Wahlen: Bürger wählen ihre Regierung“<br />

Eröffnungsansprachen<br />

• Jo Leinen MdEP, Präsident der UEF<br />

• Alfonso Iozzo, Präsident der Europäischen Bewegung Italiens<br />

• Sandro Biasotti*, Präsident der Region Ligurien<br />

• Alessandro Repetto*, Präsident der Provinz Genua<br />

• Guiseppe Pericu*, Bürgermeister von Genua<br />

16.00 Uhr Ansprachen<br />

• Pat Cox*, Präsident des Europäischen Parlaments<br />

• Carlo Azeglio Ciampi*, Präsident der Republik Italien<br />

• Michel Barnier*, Mitglied der Europäischen Kommission<br />

7.45 Uhr Plenarsitzung<br />

20.00 Uhr Empfang im Rathaus der Stadt Genua<br />

Samstag, 20. März <strong>2004</strong><br />

9.00 Uhr Tagung der Arbeitsgruppen:<br />

• AG1: <strong>Europa</strong> in der Welt<br />

• AG2: Europäische Strategien für ein stetiges Wachstum<br />

• AG3: Föderalistische Strategien (und Kampagnen)<br />

nach dem Verfassungsvertrag<br />

14.30 Uhr Plenarsitzung<br />

Auszeichnung von John Parry mit der<br />

Altiero-Spinelli-Medialle „pro merito“<br />

Sonntag, 21. März <strong>2004</strong><br />

9.30 Uhr Plenarsitzung<br />

Grußworte:<br />

• Jon Worth, Präsident der Jungen Europäischen Föderalisten<br />

• José Maria Gil Robles*, Präsident der Internationalen<br />

Europäischen Bewegung<br />

• Sir Peter Ustinov*, Präsident der Weltföderalistischen Bewegung<br />

* angefragt<br />

Weitere Informationen und Anmeldung bei:<br />

UEF, European Secretariat<br />

214 D, Chaussée de Wavre, B-1050 Brüssel<br />

Tel.: 00 32-2-5 08 30 30, Fax: 00 32-2-6 26 95 01<br />

Email: uef.european.federalists@skynet.be<br />

9


Aus den<br />

Landesverbänden<br />

Berlin<br />

Europäischer Verbraucherschutz:<br />

Wieso – Weshalb – Warum?<br />

Renate Künast, Bundesministerin<br />

für Verbraucherschutz, sprach<br />

bei der <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong><br />

Der Landesvorsitzende Gerd Wartenberg<br />

konnte im übervollen Saal des Jean-<br />

Monnet-Hauses die Bundesministerin für<br />

Verbraucherschutz und Landwirtschaft,<br />

Renate Künast, zu einem Vortragsabend<br />

über die Rolle des Verbraucherschutzes<br />

in der erweiterten <strong>Union</strong> begrüßen. „Es<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

<strong>Europa</strong> – fertig?<br />

Vor einigen Wochen erhielt die Geschäftsstelle<br />

die Austrittserklärung eines ihrer<br />

Gründungsmitglieder mit der kurzgefassten<br />

Erklärung: „<strong>Europa</strong> wird bald größer,<br />

die wichtigste Arbeit ist erledigt, für die<br />

<strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> gibt es nichts mehr zu tun.“<br />

Diese Überlegung war neu für uns!<br />

Erweiterung und Verfassung<br />

Sehr facettenreich war das Leben auf<br />

unserem Planeten im vergangenen Jahr,<br />

so auch im alten <strong>Europa</strong>. Wir konnten<br />

feststellen, dass es trotz aller Einschränkungen<br />

Fortschritte auf dem Weg zum<br />

vereinten <strong>Europa</strong> gibt. Die Europäische<br />

<strong>Union</strong> schuf die Voraussetzungen dafür,<br />

dass im Mai <strong>2004</strong> zehn neue Länder in<br />

die Gemeinschaft aufgenommen werden<br />

können. Die Länder selbst leisteten<br />

im Vorfeld bereits eine immense Arbeit<br />

10<br />

wäre fatal,“ so die Ministerin, „wenn mit<br />

dem freien Warenverkehr aus den neuen<br />

Mitgliedstaaten auch gleich die Angst<br />

vor gesundheitlichen Risiken mitgeliefert<br />

würde. Wir brauchen einen starken<br />

Verbraucherschutz mit hohen Standards.“<br />

Deshalb seien nach der BSE-Krise die Kontroll-<br />

und Rückverfolgungssysteme sowie<br />

Risikobewertung und Krisenmanagement<br />

wesentlich verbessert worden. Nationale<br />

und internationale Institutionen arbeiteten<br />

eng zusammen. Zugleich bekräftigte<br />

Künast die Vorhaben der EU-Kommission,<br />

die Selbstbestimmung der Verbraucher<br />

zu sichern. Dazu gehöre Transparenz der<br />

Waren und Dienstleistungen sowie die Fähigkeit,<br />

Qualitätsunterschiede klar erkennen<br />

zu können. Bundesministerin Künast<br />

begrüßte zwar grundsätzlich das Ziel der<br />

EU-Kommission, Verbraucherschutz in<br />

den Mitgliedstaaten durchzusetzen. Sie<br />

auf dem Weg dorthin. Ein Entwurf für<br />

eine europäische Verfassung wurde vom<br />

Konvent erarbeitet. Hier stellen wir mit<br />

Bedauern fest, dass sich der Europäische<br />

Rat leider nicht auf eine gemeinsame<br />

Verfassung einigen konnte, weil nationale<br />

Interessen gegenüber europäischen bei<br />

einigen Ländern im Vordergrund standen.<br />

Es bleibt also noch viel zu tun, um die Idee<br />

eines friedlichen, demokratischen und sozial<br />

gerechten <strong>Europa</strong>s zu verwirklichen.<br />

Gerade darum braucht dieses <strong>Europa</strong> die<br />

Mitglieder der <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> und viele<br />

andere europäisch gesinnte Bürger.<br />

Engagement geht weiter<br />

Erneut tritt auch der Landesverband im<br />

Jahre <strong>2004</strong> an, mit interessanten Veranstaltungen<br />

und einem abwechslungsreichen<br />

Vereinsleben unseren eigenen Platz<br />

Bilder: EU-Kommission<br />

warnte allerdings davor, die dezentrale<br />

Arbeit der nichtstaatlichen Verbraucherorganisationen<br />

einzuschränken.<br />

Maren Günther<br />

bei der Verantwortung für <strong>Europa</strong> und<br />

die Welt zu bestimmen, einen Beitrag für<br />

die Verständigung der Europäer zu leisten<br />

und den <strong>Europa</strong>gedanken immer wieder<br />

in die Öffentlichkeit zu tragen.<br />

Wir trauern um unseren<br />

guten Freund und Mitarbeiter<br />

Norbert Schlesinger<br />

1947 – <strong>2004</strong><br />

Anke Deckert<br />

Durch seine hilfsbereite, von<br />

Menschlichkeit und Toleranz geprägte<br />

Art hat er sich hohe Anerkennung<br />

und Wertschätzung im Landesverband<br />

der <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> Mecklenburg-<br />

Vorpommern und darüber hinaus<br />

erworben.<br />

Wir werden sein Andenken<br />

in Ehren halten.<br />

<strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Landesverband<br />

Mecklenburg-Vorpommern


Schleswig-Holstein<br />

Schüler diskutieren<br />

Verfassungsentwurf<br />

Am 10./11. Dezember 2003 kamen auf<br />

Einladung der <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> und des<br />

Ministeriums für Bildung, Wissenschaft,<br />

Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein<br />

55 Schülerinnen und Schüler<br />

aus 15 Schulen ins Nordkolleg in Rendsburg.<br />

Unter dem Motto „<strong>Europa</strong> in guter<br />

Verfassung“ diskutierten die Schüler mit<br />

Experten den Europäischen Verfassungsentwurf.<br />

Nach einer Bestandsaufnahme<br />

dessen, was sie mit <strong>Europa</strong> verbinden, und<br />

einer Einführung in die Geschichte der EU<br />

durch Landesvorsitzenden Dieter Lubeseder<br />

setzten sie sich in Arbeitsgruppen zusammen,<br />

um sehr engagiert und konzentriert<br />

eng am Verfassungsentwurfstext<br />

und am Grundgesetz Gemeinsamkeiten<br />

und Unterschiede herauszuarbeiten und<br />

den Grundrechtskatalog, die Gewaltenteilung,<br />

die Ebenen der Zuständigkeit und<br />

die europäische Innen- und Außenpolitik<br />

zu beleuchten. In einer abschließenden<br />

Diskussion mit Hans Peter Mallkowsky<br />

aus der <strong>Europa</strong>abteilung der Staatskanzlei<br />

Schleswig-Holstein zeigten sie sich<br />

so fit, dass sie dem profunden Gast als<br />

kompetente Gesprächspartner begegnen<br />

konnten. Die Schüler sahen im Verfassungsentwurf<br />

einen wichtigen Baustein<br />

für das <strong>Europa</strong>, das jungen Menschen<br />

Perspektiven und Optionen bietet. Bei<br />

aller Integration bliebe die kulturelle Vielfalt<br />

die Basis der Europäischen <strong>Union</strong>. Mit<br />

dem Verfassungsentwurf befände sich<br />

<strong>Europa</strong> auf einem guten Weg.<br />

Lettland vor dem<br />

EU-Beitritt<br />

Auf Einladung des Präsidenten der Europäischen<br />

Bewegung Schleswig-Holstein,<br />

Ernst Johansson, und des <strong>Europa</strong>-Ausschusses<br />

des Schleswig-Holsteinischen<br />

Landtages besuchte der Lettische Botschafter<br />

Dr. MartinĨ Virsis die Landeshauptstadt,<br />

um Lettlands Erwartungen<br />

und Befürchtungen hinsichtlich des<br />

EU-Beitritts zu erläutern. In einem einleitenden<br />

Vortrag zeigte sich Manfred Ritzek<br />

MdB, Mitglied im <strong>Europa</strong>-Ausschuss des<br />

Schleswig-Holsteinischen Landtages, verhalten<br />

optimistisch hinsichtlich Lettlands<br />

EU-Beitritt. Aus der Sicht der EU hätten<br />

Frieden, Stabilität, Demokratie und Wohlstand,<br />

gemeinsame Werte und Völkerverständigung<br />

sowie die Lösung grenzüberschreitender<br />

Probleme einen so hohen<br />

Stellenwert, dass die Risiken, die sich<br />

aus dem Beitritt von gleich zehn neuen<br />

Mitgliedsstaaten ergeben, in Kauf genommen<br />

würden. Insbesondere in den großen<br />

Unterschieden in der Wirtschaftskraft<br />

der EU-15 und der Beitrittsländer<br />

sähe er eine<br />

große Herausforderung.<br />

So läge das BIP der<br />

EU-15 bei ca. 24 000 €<br />

p. P., dasjenige Lettlands<br />

bei nur 8 000 €. Es wäre<br />

zu befürchten, dass die<br />

regionale Wirtschaftsförderung<br />

der EU in die<br />

Beitrittsländer verlagert<br />

werde. Das hätte gravierende<br />

Auswirkungen<br />

auf die strukturschwa-<br />

Bilder: Carsten Massau<br />

chen Regionen in<br />

Aus den<br />

Landesverbänden<br />

Schleswig-Holstein. Die<br />

Beitrittsländer hätten<br />

zwei große Aufgaben<br />

zu bewältigen: zum einen<br />

die Rekonstruktion<br />

ihrer Nationalstaaten<br />

und zum anderen die<br />

Bewältigung der Globalisierung.<br />

Wir müssen<br />

die Voraussetzungen<br />

schaffen, damit die<br />

Menschen mit ihren<br />

neuen Demokratien zufrieden<br />

sind. Dr. MartinĨ Virsis stellte<br />

anschließend die Position Lettlands zum<br />

EU-Beitritt dar. Er sähe Lettland als stark<br />

genug an, die Integration in die EU zu bewältigen.<br />

Lediglich in der älteren Bevölkerung<br />

fühlten sich viele bei der EU an die<br />

UdSSR erinnert. Warum solle man in eine<br />

neue <strong>Union</strong> gehen, wenn man froh sei, die<br />

alte gerade hinter sich zu haben. Für Lettland<br />

sei es wichtig, einen eigenen Kommissar<br />

zu haben, selbst wenn dieser nur<br />

Symbolwert hätte. Die Letten wollen nicht<br />

in erster Linie gute Europäer sein, sondern<br />

Letten, die auf der Basis der EU-Verträge<br />

gute Nachbarschaft pflegen. Hinsichtlich<br />

der EU hätten sie keine Illusionen. Die Arbeitslosigkeit<br />

läge landesweit bei 8 % mit<br />

großen regionalen Schwankungen. In den<br />

Städten läge sie bei ca. 3 % und in den<br />

östlichen Landstrichen bei bis zu 24 %.<br />

Auf die Frage, warum Lettland bei dieser<br />

zurückhaltenden Einstellung überhaupt<br />

der EU beitrete, antwortete Dr. Virsis:<br />

„Zeigen Sie mir eine bessere <strong>Union</strong>“.<br />

Verantwortlich: Carsten Massau<br />

PROGRAMMSPLITTER:<br />

Do. 26. Februar / 18.30 Uhr<br />

2. Pinneberger <strong>Europa</strong>-Forum „<strong>Europa</strong> in<br />

guter Verfassung?“ mit Reimer Böge<br />

MdEP, Landrat Dr. Wolfgang Grimme<br />

und dem Lehrbeauftragten für <strong>Europa</strong>recht,<br />

Dr. Bodo Richter, Sparkasse<br />

Südholstein, Pinneberg<br />

Fr. 5. März / 18.00 Uhr<br />

Verbandsseminar „Die Arbeit des Regionskontor<br />

Schleswig-Sønderjylland<br />

im Rahmen der INTERREG-Projekte“,<br />

Europäische Akademie Sankelmark<br />

11


Aus den<br />

Landesverbänden<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Schaumann gewählt<br />

Der jüngste Bundeskongress hat Heinz-<br />

Wilhelm Schaumann in das Präsidium der<br />

<strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> <strong>Deutschland</strong> gewählt. In<br />

den Landesvorstand wurde er kooptiert.<br />

Vertrauen erschüttert<br />

Der schleichende Abschied <strong>Deutschland</strong>s<br />

und Frankreichs vom Stabilitäts- und<br />

Wachstumspakt und die damit verbundene<br />

laxere Finanzpolitik werden vom<br />

Landesvorstand deshalb scharf kritisiert,<br />

weil dadurch die langfristige Stabilität<br />

des Euro gefährdet werden kann und<br />

das Vertrauen der Bürger sowie kleinerer<br />

Mitgliedstaaten und vor allem der<br />

Beitrittskandidaten in die Anwendung<br />

und Durchsetzung europäischen Rechts<br />

erschüttert wird. Der Landesvorstand appellierte<br />

deshalb an das Direktorium der<br />

unabhängigen Europäischen Zentralbank<br />

und besonders an ihren Präsidenten Jean-<br />

Claude Trichet, möglichem Druck Stand<br />

zu halten und die Geldpolitik weiterhin<br />

strikt am Stabilitätsziel auszurichten.<br />

Positives Echo<br />

Den Vorschlag des Landesvorstandes, im<br />

Rahmen des Vierernetzwerkes Opole, Mittelböhmen,<br />

Burgund und Rheinland-Pfalz<br />

eine integrierte Regionalkunde zu schaffen,<br />

hält der Leiter der <strong>Europa</strong>abteilung<br />

der Landesvertretung Rheinland-Pfalz<br />

beim Bund und der Europäischen <strong>Union</strong>,<br />

Dr. Otto Schmuck, für eine sehr sinnvolle<br />

Projektidee, für deren Verwirklichung<br />

er sich bei den zuständigen staatlichen<br />

Stellen einsetzen werde.<br />

Neuer JEF-Vorstand<br />

In einer gut besuchten Landesmitgliederversammlung<br />

wurden der Bericht des bisherigen<br />

Vorsitzenden Friderichs nicht nur<br />

kritischer Prüfung unterzogen, sondern<br />

auch interessante Ideen für die weitere<br />

Arbeit entwickelt. Den mit Erweiterung,<br />

Verfassung und <strong>Europa</strong>-Wahl zusammenhängenden<br />

Herausforderungen müsse<br />

sich die JEF konstruktiv stellen, erklärte<br />

12<br />

Christian Kah (Laurenburg/Mainz), der in<br />

einer Kampfabstimmung mit 53 % der<br />

abgegebenen Stimmen zum neuen Landesvorsitzenden<br />

gewählt wurde. Seine<br />

Stellvertreter sind Felix Schlosser (Clausen)<br />

und Marcus Mohr (Ahrweiler). Als Geschäftsführer<br />

fungiert Alexander Buchheit<br />

(Clausen).<br />

Kreisverband Landau<br />

Guter Kompromiss<br />

Kenntnisreich sprach Peter Altmaier MdB<br />

über die Arbeit des Verfassungskonvents<br />

und bezeichnete dessen Ergebnis als gelungenen<br />

Kompromiss, der der Europäischen<br />

<strong>Union</strong> eine leistungsfähige Struktur<br />

geben und die Bürger am Prozess der Integration<br />

beteiligen könne. Nachdrücklich<br />

warnte Altmaier vor einem Aufschnüren<br />

des Verfassungsentwurfs.<br />

Kreisverband Pirmasens<br />

Luxemburg besucht<br />

Die nationale Randlage nutzend, veranstaltet<br />

der Kreisverband Fahrten zu<br />

bedeutenden Städten der angrenzenden<br />

Nachbarn. In Luxemburg beeindruckte<br />

neben der Altstadt besonders das europäische<br />

und das Bankenviertel auf dem<br />

Kirchberg-Plateau. Das Grenzgebiet wird<br />

zu Fuß in Wandergruppen durchstreift,<br />

zuletzt auf dem „Helmut Kohl-Weg“ von<br />

Pirmasenser Europäer stellen sich vor dem Großherzoglichen<br />

Palais in Luxemburg dem Fotografen.<br />

Bild: privat<br />

Eppenbrunn in der Südwestpfalz nach<br />

Roppwiller in Frankreich. Der Wegname<br />

erinnert an des Altkanzlers Vorliebe, auf<br />

diesem Weg grenzüberschreitend zu wandern.<br />

Kreisverband Bad Kreuznach<br />

Teilung überwinden<br />

Mit der Erweiterung erfülle sich der<br />

Traum eines zusammenwachsenden <strong>Europa</strong>s,<br />

stellte der Ehrenpräsident der <strong>Europa</strong>-<br />

<strong>Union</strong> <strong>Deutschland</strong>, Dr. Egon Klepsch, vor<br />

der Mitgliederversammlung fest. Damit<br />

werde die frühere Teilung durch den<br />

Eisernen Vorhang endgültig überwunden,<br />

meinte der langjährige <strong>Europa</strong>parlamentarier.<br />

Der wiedergewählte Vorsitzende<br />

Peter Schermuly zeigte sich mit der Arbeit<br />

seines Kreisverbandes zufrieden und sicherte<br />

auch für die Zukunft zielgerichtete<br />

Arbeit zu.<br />

Der neu gewählte Kreisvorstand mit dem Ehrenpräsidenten<br />

der <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> <strong>Deutschland</strong>, Dr. Egon<br />

Klepsch (3. v. r.) Bild: privat<br />

Kreisverband Ahrweiler<br />

25-jähriges Jubiläum<br />

Mit einem gut besuchten Neujahrsempfang<br />

feierte der Kreisverband in Anwesenheit<br />

aller bisherigen Vorsitzenden sein<br />

25jähriges Bestehen, dessen Geschichte<br />

Karl Hatwig lebendig werden ließ. Das<br />

eigentliche Erfolgsrezept des Verbandes<br />

sei sein familiärer Charakter, stellte Vorsitzender<br />

Eckart Lesch fest. „Wenn <strong>Europa</strong><br />

in die Herzen der Menschen kommen soll,<br />

müsse man sich bei der <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong><br />

wohl fühlen.“ In seiner Festrede nannte


Kreisvorsitzender Eckhart Lesch mit seinen drei<br />

Amtsvorgängern Heinz Schaumann, Bernd Schiffarth,<br />

Karl Hatwig sowie dem Festredner Horst Keller<br />

Bild: Josef Niethen<br />

Horst Keller das Jahr <strong>2004</strong> ein wichtiges<br />

Jahr der Entscheidungen für <strong>Europa</strong>, wobei<br />

„die <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> noch nie so wertvoll<br />

war wie heute“. Der gescheiterte Brüsseler<br />

Verfassungsgipfel mache wieder deutlich,<br />

dass kleine nachhaltige Integrationsschritte<br />

<strong>Europa</strong> vorangebracht hätten. Die<br />

erweiterte <strong>Union</strong> benötige ein effektives<br />

System von Entscheidungsverfahren und<br />

Stimmengewichtung. Die Glückwünsche<br />

des Landesverbandes für weiteres erfolgreiches<br />

Arbeiten überbrachte der amtierende<br />

Landesvorsitzende Göpfert.<br />

Verantwortlich: Manfred H. Däuwel<br />

Thüringen<br />

Projekt <strong>Europa</strong><br />

Da die <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> nicht nur ein<br />

„Wahlverein”, sondern seit über 50 Jahren<br />

Avantgarde in der <strong>Europa</strong>politik ist, hatte<br />

der Landesverband am 25.10.2003 zu<br />

einer öffentlichen Veranstaltung in das<br />

Europäische Zentrum in Erfurt eingeladen.<br />

Axel Schäfer MdB, europaparlamentserfahrener<br />

Vizepräsident der EBD<br />

und Vorsitzender des Unterausschusses<br />

<strong>Europa</strong>recht des Bundestages, sowie<br />

Dr. Dieter Koch MdEP berichteten zum<br />

aktuellen Stand des „Projektes <strong>Europa</strong>”.<br />

Im Mittelpunkt stand natürlich die Arbeit<br />

an der Europäischen Verfassung, aber<br />

auch die bevorstehende Erweiterung der<br />

Europäischen <strong>Union</strong>. Mehrere anwesende<br />

internationale Studentinnen und Studenten<br />

der Universitäten Jena und Erfurt<br />

Saarland<br />

Neuer Bezirksverband<br />

Im Infocenter des Europäischen Kulturparks<br />

Bliesbruck-Reinheim wurde der<br />

Bezirksverband Saarpfalz gegründet. Als<br />

Vorsitzender des neuen Bezirksverbandes<br />

wurde Jürgen Zimper, Geschäftsführer<br />

der Verbraucherzentrale des Saarlandes,<br />

gewählt, seine Stellvertreter wurden<br />

Waltraud Lindemann und Bürgermeister<br />

Lothar Kruft. Zur Schriftführerin wurde<br />

Andrea Heesen und zum Schatzmeister<br />

Bert Reis, stv. Hauptgeschäftsführer bei<br />

der HWK des Saarlandes, einstimmig<br />

gewählt. Zur Wahl der Beisitzer stellten<br />

sich Christian Janishek, Jens Motsch, Mike<br />

Mohr, Stefan Munz, Rüdiger Schneidewind,<br />

Heidrun Möller MdL und Cecile Toscani, die<br />

alle ebenfalls einstimmig gewählt wurden.<br />

Christian Janishek wurde zudem mit dem<br />

(vom Kosovo über Slowenien bis zur Ukraine<br />

und Polen) bereicherten im besonderen<br />

die interessante Debatte. Nachdem<br />

die <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> in Thüringen auch in<br />

den letzten beiden Jahren mit einer breiten<br />

Themenpalette vom EU-USA-Konflikt<br />

über die ESVP, Albanien, europäische Sozialpolitik<br />

und Euro-Einführung bis hin<br />

zum niederländischen Sterbehilfegesetz<br />

in über 30 Veranstaltungen landesweit<br />

präsent war, will der Landesverband<br />

diese erfolgreiche Arbeit in <strong>2004</strong>/2005<br />

verstärkt fortsetzen. Ein Schwerpunkt<br />

wird auf der engen Zusammenarbeit mit<br />

der Europäischen Bewegung und den<br />

deutsch-ausländischen Gesellschaften<br />

liegen. Vor allem in der letztgenannten<br />

Kooperation liegt eine besondere Chance,<br />

da hierdurch die Mitarbeit und Herausgabe<br />

einer eigenen, landesweit verteilten<br />

Zeitung, dem „Dialog”, besteht.<br />

Ulla Kalbfleisch-Kottsieper<br />

Aus den<br />

Landesverbänden<br />

Amt des Geschäftsführers und Stefan<br />

Munz mit dem Amt des Medienbeauftragten<br />

betraut. Im Landesausschuss werden<br />

Waltraud Lindemann und Christian Janishek<br />

den Bezirksverband vertreten. Der<br />

frischgewählte Vorsitzende Jürgen Zimper<br />

stellte zum Abschluss der Gründungssitzung<br />

seine Leitlinien und Arbeitsziele<br />

vor. Er sehe den Saar-Pfalz-Kreis als eine<br />

europäische Region, und daher seien die<br />

Kontakte zur lothringischen Nachbarregion<br />

äußerst wichtig. Der Informationsstand<br />

der Bevölkerung über <strong>Europa</strong> müsse intensiviert<br />

werden. Ein wichtiges Ziel sei daher<br />

die Begleitung der <strong>Europa</strong>wahl in <strong>2004</strong>.<br />

Traute Reinhardt<br />

Ich möchte Mitglied der EUROPA-UNION<br />

<strong>Deutschland</strong> werden.<br />

Name, Vorname<br />

Straße<br />

PLZ, Wohnort<br />

Beruf<br />

Telefon<br />

Fax<br />

Email<br />

Geburtsdatum (freiwillig)<br />

Werber<br />

Der Mitgliedsbeitrag wird gemäß der geltenden<br />

Beitragsordnung der Landesverbände erhoben und<br />

beträgt derzeit in der Regel jährlich 43 € (ermäßigt<br />

21,50 €). Darin eingeschlossen ist der Bezug der<br />

Mitgliederinformation „<strong>Europa</strong> aktiv“.<br />

Zudem erwerbe ich (ohne Mehrkosten) die Mitgliedschaft<br />

bei den Jungen Europäischen Föderalisten<br />

(JEF) bis zum 35. Lebensjahr.<br />

Ich ermächtige die <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong>, den Jahresbeitrag<br />

per Lastschrift einzuziehen.<br />

Konto-Nr.:<br />

Geldinstitut:<br />

BLZ:<br />

Diese Erklärung gilt bis zu meinem schriftlichen<br />

Widerruf.<br />

Ort, Datum Unterschrift<br />

Bitte senden an:<br />

EUROPA-UNION <strong>Deutschland</strong><br />

Bachstr. 32, 53115 Bonn<br />

13


Aus den<br />

Landesverbänden<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Kreisverband Dortmund<br />

50 Jahre Kreisverband<br />

Am 29. November 2003 fand im Dortmunder<br />

Rathaus die 50-Jahr-Feier unter<br />

Vorsitz von Rainer Frickhöfer statt. Nach<br />

den Festreden u. a. durch den Bürgermeister<br />

der Stadt, Adolf Miksch, sowie Thomas<br />

Mann MdEP, Vizepräsident der <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong>,<br />

wurden einige Mitglieder des<br />

Vorstandes für ihre jahrelange aktive Tätigkeit<br />

im Vorstand ausgezeichnet. Unter<br />

ihnen der Vorsitzende Rainer Frickhöfer,<br />

Ernst Gustav Havers, Dr. Helmut Nöldgen,<br />

Hors Pleuger und Cornelia Bongardt-Saul.<br />

Kreisverband Düsseldorf<br />

50-jährige<br />

Mitgliedschaft<br />

Unter Vorsitz von Dr. Aribert Schroeder<br />

überreichte Landesgeschäftsführer<br />

Dr. Pantaleon Giakoumis am 16. Oktober<br />

2003 eine Ehrenurkunde mit goldener Ehrennadel<br />

für die 50-jährige Mitgliedschaft<br />

der Stadt Ratingen in der <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong><br />

stellvertretend an Bürgermeister Wolfgang<br />

Diedrich. In seiner Danksagung hob<br />

Dr. Giakoumis besonders lobend hervor,<br />

dass Ratingen in <strong>Europa</strong> fünf Partnerstädte<br />

habe. Die 50-jährige Mitgliedschaft<br />

in der <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> sehe er als Ansporn<br />

und Verpflichtung zugleich, an einer<br />

föderalen Einigung <strong>Europa</strong>s mitzuwirken.<br />

Stadtverband Geilenkirchen<br />

Blick auf Belgien<br />

Der belgische Generalkonsul Christian<br />

Verdonck sowie die Stadt Geilenkirchen,<br />

vertreten durch Bürgermeister Franz<br />

Beemelmanns, und die <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong><br />

unter Vorsitz von Prof. Dr. Gerd Wassenberg<br />

begingen feierlich das Ende einer<br />

überaus gelungenen Veranstaltungsreihe.<br />

Geilenkirchener und ihre belgischen<br />

14<br />

Nachbarn feierten nach der ansprechenden<br />

Länderpräsentation „Geilenkirchen<br />

blickt auf <strong>Europa</strong>: 2003 Belgien“ in der<br />

wunderschön geschmückten Realschulaula<br />

das Ende des belgischen Jahres.<br />

Ortsverband Haan<br />

Aufbruch im Osten -<br />

Chancen im Westen<br />

Im Anschluss an den offiziellen Empfang<br />

der Gäste aus Estland, Lettland und Litauen<br />

im Saal des Rathauses hatte die<br />

<strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> in Zusammenarbeit mit<br />

dem Kulturamt und der Volkshochschule<br />

Hilden-Haan zu einer Gesprächsrunde<br />

im Saal der Bau-Berufsgenossenschaft<br />

eingeladen. Vorsitzender Gerhard Mayer<br />

moderierte die Veranstaltung mit Charme<br />

und Witz. „Wir streben eine gemeinsame<br />

Zukunft an, und deshalb ist die Einheit<br />

<strong>Europa</strong>s eine zwingende Notwendigkeit.<br />

Die Erweiterung <strong>Europa</strong>s bringt langfristig<br />

Vorteile für die im europäischen Raum lebenden<br />

485 Millionen Menschen. Sie wird<br />

die Demokratie und die Menschenrechte<br />

stärken und die ethnischen Minderheiten<br />

schützen.“<br />

Kreisverband Köln<br />

Der Botschafter<br />

Italiens zu Gast<br />

Zu einer Veranstaltung über „Die Europäische<br />

Verfassung, Perspektiven, Italienische<br />

Verpflichtung“, hatten das italienische Generalkonsulat<br />

und die <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> für<br />

den 7. November 2003 eingeladen. Nach<br />

der Begrüßung durch Institutsdirektorin<br />

Maria Lella hob Bürgermeisterin Renate<br />

Canisius als Vertreterin der Stadt Köln<br />

die Notwendigkeit der Beteiligung der<br />

Kommunen am europäischen Prozess allgemein<br />

und das europäische Engagement<br />

der Stadt Köln im Besonderen hervor.<br />

Anschließend referierte der italienische<br />

Botschafter Dr. Silvio Fagiolo über die<br />

Probleme der Ratspräsidentschaft und die<br />

Position der italienischen Regierung zu<br />

einzelnen Fragen. Die anschließende rege<br />

Diskussion wurde von Kreisvorsitzender<br />

Gepa Maibaum und dem Karlsruher Historiker<br />

Rudolf Lill geleitet.<br />

Kreisverband Unna<br />

<strong>Europa</strong>politik ist<br />

auch vor Ort spürbar<br />

„Die EU-Verfassung und ihre Bedeutung<br />

für die Städte und Gemeinden“ hieß das<br />

Thema, zu dem Bürgermeister Hans Wilhelm<br />

Stodollick und die <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong><br />

im Kreis Unna eingeladen hatten. Als<br />

Referent der Vortrags- und Diskussionsveranstaltung<br />

konnte Landesvorsitzender<br />

Dr. Heinrich Hoffschulte gewonnen werden.<br />

Der ehemalige Stadtdirektor von<br />

Werne ist mit den Problemen der Kommunen<br />

vertraut.<br />

Stadtverband Lüdinghausen<br />

Mitgliederversammlung<br />

Der Tätigkeits- und Kassenbericht wurde<br />

bei der Mitgliederversammlung vorgelegt<br />

und bedurfte keinerlei Beanstandungen.<br />

Heinz Pawlinsky beantragte die Entlastung<br />

des Vorstandes, die ohne Gegenstimmen<br />

erteilt wurde. Im Hinblick auf die<br />

durchgeführten Studienfahrten betonte<br />

der Vorsitzende Gerd Zentek die gute<br />

Zusammenarbeit mit dem Kreisverband<br />

Dortmund. Insgesamt wurden zehn Veranstaltungen<br />

des Stadtverbandes im Jahr<br />

2003 durchgeführt. Landesgeschäftsführer<br />

Dr. Giakoumis begrüßte die Aktivitäten<br />

der Lüdinghausener und forderte sie auf,<br />

in Gesprächen auf die große Bedeutung<br />

der <strong>Europa</strong>wahl im Juni <strong>2004</strong> hinzuweisen.<br />

Er beschloss den offiziellen Teil mit<br />

einem Diavortrag über die geteilte Insel<br />

Zypern.<br />

Verantwortlich: Dr. Pantaleon Giakoumis


Baden-Württemberg<br />

Dr. Joachim Ramge geehrt<br />

Der langjährige frühere Geschäftsführer<br />

des Landesverbandes, Dr. Joachim Ramge,<br />

feierte am 7. Dezember 2003 seinen<br />

80. Geburtstag. Die Glückwünsche des<br />

Landesverbandes an den Jubilar überbrachte<br />

der stellvertretende Landesvorsitzende<br />

Karl Peter Wettstein. Mit Tatkraft<br />

und Umsicht habe er bei der Übernahme<br />

der Amtsgeschäfte als Landesgeschäftsführer<br />

im Jahr 1990 die Finanzen des<br />

Landesverbandes aus einer Schieflage in<br />

wenigen Monaten ins Lot gebracht. Mit<br />

sparsamsten Mitteln habe er eine bestens<br />

funktionierende Verwaltung in der<br />

Landesgeschäftsstelle aufgebaut und die<br />

Stadtverband<br />

Staufen-Münstertal<br />

Baumeisterin am<br />

europäischen Haus<br />

Der Stadtverband hat jetzt mit zahlreichen<br />

Gästen und Freunden aus Frankreich<br />

und der Schweiz sein 20-jähriges<br />

Bestehen gefeiert. Im Mittelpunkt der<br />

festlichen Veranstaltung standen ein<br />

Referat von Ministerialrätin Dr. Elisabeth<br />

Dette-Koch vom baden-württembergischen<br />

Staatsministerium über den derzeitigen<br />

Stand der Europäischen Verfassung<br />

sowie die Vorstellung der Jubiläumsfestschrift.<br />

In einem Rückblick auf 20<br />

Jahre europapolitischer Arbeit erinnerte<br />

Vorsitzende Sieglinde Lange an die Besuche<br />

zahlreicher Konsuls, EG-Experten<br />

und <strong>Europa</strong>abgeordneten sowie Minister,<br />

Landesverbandsfinanzen trotz ständiger<br />

Reduzierung des institutionellen Zuschusses<br />

des Landes Baden-Württemberg<br />

in Ordnung gehalten, sodass der Landesverband<br />

stets seinen Verpflichtungen korrekt<br />

und pünktlich nachkommen konnte.<br />

Dr. Joachim Ramge habe das Ansehen<br />

des Landesverbandes nachhaltig durch<br />

zahlreiche Aktivitäten gefördert. Der<br />

Landesverband schulde ihm großen Dank<br />

und Anerkennung für sein ein rundes<br />

Jahrzehnt währendes herausragendes<br />

Wirken zur Förderung und Verbreitung<br />

des Europäischen Gedankens.<br />

Landtagspräsidenten und Spitzenkräfte<br />

aus Wirtschaft und Verwaltung. Außerordentlich<br />

denkwürdig seien die Besuche<br />

von Joseph Rey aus Colmar (1984), dem<br />

damaligen nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten<br />

und heutigem Bundespräsidenten<br />

Johannes Rau (1991) oder von<br />

EP-Präsident Pierre Pflimlin aus Straßburg.<br />

Dank des großzügigen Engagements<br />

mehrerer Mitglieder sei es gelungen, die<br />

wichtigsten Ereignisse der vergangenen 20<br />

Jahre in einer ansprechenden 40-seitigen<br />

Festschrift festzuhalten. Altbürgermeister<br />

Guido Gramelspacher aus Grunern<br />

lobte die Vorsitzende als eine engagierte<br />

Europäerin, welcher die Vision <strong>Europa</strong><br />

schon in ihrer Geburts- und <strong>Europa</strong>stadt<br />

Breisach in die Wiege gelegt worden sei.<br />

Gramelspacher verlas ein Schreiben des<br />

Landesverbandes, wonach der Bundesverband<br />

der Vorsitzenden Sieglinde Lange<br />

für „langjährige herausragende Verdienste“<br />

die <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong>-Medaille“ verliehen habe.<br />

Trinational besetzt war die 20-Jahr-Feier<br />

des Stadtverbandes Staufen-Münstertal<br />

mit Gästen aus dem Elsaß und der<br />

Schweiz sowie aus Baden-Württemberg<br />

mit Ministerialrätin Dr. Elisabeth Dette-<br />

Koch (Mitte) und der Stadtverbandsvorsitzenden<br />

Sieglinde Lange (3. v. r.)<br />

Bild: privat<br />

Aus den<br />

Landesverbänden<br />

Ortsverband Achern<br />

Schüler mit <strong>Europa</strong>-<br />

Wissen<br />

Der Ortsverband lädt jährlich eine Schulklasse<br />

aus der Region zu einer lehrreichen<br />

Fahrt ins Europäische Parlament ins nahe<br />

Straßburg ein. Nach den Worten der rührigen<br />

Vorsitzenden Dr. Inge Bräutigam<br />

soll durch diese Besuche die Jugend für<br />

europäische Themen sensibilisiert werden.<br />

Ein Vorhaben, das jetzt wiederum<br />

ein voller Erfolg wurde. Die Neuntklässler<br />

der diesmal ausgewählten Sophie-von-<br />

Harder-Schule aus Sasbach erwiesen<br />

sich als bestens vorbereitete Diskussionspartner.<br />

Und so wurde zum eigentlichen<br />

Höhepunkt dieses Tages im Palais de<br />

l`Europe die Diskussionsstunde mit der<br />

<strong>Europa</strong>-Abgeordneten Heide Rühle. Nach<br />

kurzer Vorstellung ihrer Arbeit im <strong>Europa</strong>-<br />

Parlament – sie ist Mitglied im Haushaltskontrollausschuss<br />

– kam es zu einem sehr<br />

engagiert geführten Wechselgespräch.<br />

<strong>Europa</strong> und die<br />

Martinsgans<br />

Das traditionelle Martinsgans-Essen des<br />

Ortsverbandes hatte abermals Stil und<br />

Ambiente. Und so freute sich Vorsitzende<br />

Dr. Inge Bräutigam beim saftigen Braten<br />

auch diesmal darüber, dass sie wieder<br />

Freunde aus dem Elsass begrüßen konnte,<br />

so den Ehrenpräsidenten des Mouvement<br />

Européen Alsace, Charles Kohler, den<br />

derzeitigen Präsidenten des Mouvement,<br />

Jean-Jacques Zorn, und Fred Urban, der<br />

sich um die zweisprachige Erziehung<br />

verdient gemacht hat. Mitstreiter und<br />

Freunde wie der ehemalige Vorsitzende<br />

des Kreisvorstandes, Klaus Mattakas,<br />

Bürgermeister Arno Haiss und der Vorsitzende<br />

des Ortsverbandes Oberkirch,<br />

Dr. Otmar Philipp, diskutierten über <strong>Europa</strong><br />

– über das, was erreicht wurde und<br />

über das, was es zu verbessern gilt.<br />

Verantwortlich: Manfred Nedele<br />

15


Aus den<br />

Landesverbänden<br />

Brandenburg<br />

Es gibt noch viel zu tun im Haus <strong>Europa</strong><br />

Eröffnung des dritten <strong>Europa</strong>tages unter dem Motto<br />

„<strong>Europa</strong> der Generationen“ auf dem deutsch-polnischen<br />

Landhof „Arche“ in Groß-Pinnow<br />

Die Europäische <strong>Union</strong> steht gegenwärtig<br />

vor der bedeutsamsten Erweiterung.<br />

Uns als Mitgliedern der <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong><br />

ist bewusst, dass wir Botschafter für ein<br />

geeintes, friedvolles <strong>Europa</strong> sind. Ein<br />

<strong>Europa</strong>, dass in allen Mitgliedsstaaten<br />

der EU Freiheit, Menschenrechte und<br />

Demokratie garantiert. Die Mitglieder<br />

der <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> bewerten die Erweiterung<br />

und Integrationsbewegung als eine<br />

Chance und Herausforderung. Seit mehr<br />

als zehn Jahren arbeitet der Kreisverband<br />

Uckermark vertrauensvoll und konstruktiv<br />

mit dem polnischen Partnerverein der<br />

„Chojna-Gryfinoer Vereinigung für ein gemeinsames<br />

<strong>Europa</strong> e. V.“ zusammen.<br />

Rückblick auf 2003<br />

Mit großem Engagement des Evangelisches<br />

Jugend- und Fürsorgewerk (EJF)<br />

konnte der 3. <strong>Europa</strong>tag gemeinsam mit<br />

vielen Gästen, darunter rund 1 000 polnische<br />

Kinder und Jugendliche, unter dem<br />

Motto „<strong>Europa</strong> der Generationen“ auf<br />

dem Deutsch-Polnischen Landhof „Arche“<br />

in Groß Pinnow/Uckermark erfolgreich<br />

gestaltet werden. Erfreulich war für uns,<br />

unter unseren Gästen die Ministerin für<br />

Justiz und <strong>Europa</strong>angelegenheiten des<br />

Landes Brandenburg, Barbara Richstein,<br />

sowie Anne-Karin Glase MdEP begrüßen<br />

zu können. Bei der offiziellen Eröffnung<br />

des <strong>Europa</strong>tages und weiteren Veranstaltungen<br />

des Tages waren sie gefragte<br />

Gesprächspartner. Ein besonderer Höhepunkt<br />

war an diesem Tag die Verleihung<br />

der <strong>Europa</strong>medaille durch Anne-Karin<br />

Glase MdEP an Sigrid Jordan-Nimsch,<br />

Leiterin des EJF-„Am Talsand” Schwedt.<br />

16<br />

Insbesondere für die Pflege gut nachbarschaftlicher<br />

Beziehungen und für die Völkerverständigung<br />

zwischen <strong>Deutschland</strong><br />

und Polen hatte sie sich in den vergangenen<br />

Jahren engagiert.<br />

Freundschaft mit Polen<br />

Parallel zum Programm der Kinder und<br />

Jugendlichen fand eine Podiumsdiskussion<br />

zum Thema „<strong>Europa</strong> wächst zusammen –<br />

die Neuen (<strong>Europa</strong>mitglieder) sind da“.<br />

Auch in Chojna (Königsberg/Nm.) fand<br />

erstmalig am 20. August 2003 während der<br />

Tage der europäischen Integration, Freundschaft<br />

und Toleranz ein Treffen der Jugend<br />

aus <strong>Deutschland</strong> und Polen statt. Während<br />

bei den erwachsenen Teilnehmern Erfahrungen<br />

ausgetauscht und aktuelle Themen<br />

beraten wurden, stand das Treffen der<br />

Jugendlichen unter dem Motto „Jugend<br />

im gemeinsamen Haus <strong>Europa</strong> – Barrieren<br />

überwinden“. An den Veranstaltungen, die<br />

von der Chojna-Gryfinoer-Vereinigung für<br />

ein gemeinsames <strong>Europa</strong> vorbereitet wurden,<br />

nahmen Jugendliche aus <strong>Europa</strong>clubs,<br />

Kunstvision des Workshops zum Thema: „Jugend im<br />

gemeinsamen Haus <strong>Europa</strong> – Barrieren überwinden“<br />

Bilder: privat<br />

aus polnischen Lyceen sowie deutschen<br />

Partnerschulen (Gymnasium Angermünde<br />

und Schwedt) teil.<br />

<strong>Europa</strong> ohne Grenzen<br />

Die Kunstvision des Workshops stellt<br />

ein <strong>Europa</strong> ohne Grenzen dar. Über zwei<br />

Stunden malten polnische und deutsche<br />

Schüler gemeinsam ein großes Gemälde,<br />

auf dem das Chojnaer Rathaus neben dem<br />

Berliner Fernsehturm, umgeben von einer<br />

Menschenkette, überflutet von Blumen<br />

und Sonnenstrahlen, illustriert wurde. Die<br />

Teilnehmer äußerten ihre Hoffnung, dass<br />

es nicht die letzte Veranstaltung dieser Art<br />

war. Ein besonderes Erlebnis der Veranstaltung<br />

war das Orgelkonzert, verbunden mit<br />

der Einweihung der neuen Orgel, in der<br />

zum großen Teil wieder aufgebauten Marienkirche<br />

in Chojna (Königsberg/Nm.). Mit<br />

dem Beitritt Polens zur EU ab dem 1. Mai<br />

<strong>2004</strong> verbleibt für die <strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> noch<br />

viel Kommunikationsbedarf. Wir wollen,<br />

dass die Bürgerinnen und Bürger für das<br />

gemeinsame <strong>Europa</strong> einstehen und zu<br />

aktiven Mitgestaltern werden. Wir danken<br />

dem Ministerium der Justiz und für <strong>Europa</strong>angelegenheiten<br />

des Landes Brandenburg<br />

für die Unterstützung der Projekte.<br />

Verantwortlich: Dr. Joachim Benthin<br />

Impressum 1/<strong>2004</strong><br />

EUROPA AKTIV –<br />

Aktuelles aus Politik und Verbandsleben<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Europa</strong>-<strong>Union</strong> <strong>Deutschland</strong> e. V.<br />

Bachstraße 32, 53115 Bonn<br />

Telefon: (02 28) 7 29 00-30, Fax: -29<br />

Email: europa-union@t-online.de<br />

Redaktion:<br />

Heinz-Wilhelm Schaumann (v. i. S. d. P.),<br />

Birgit Kößling<br />

Email: redaktion@europa-aktiv.de<br />

Redaktionsschluss dieser <strong>Ausgabe</strong>: 10.1.<strong>2004</strong>.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben<br />

nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder<br />

des Verbandes sowie seiner Untergliederungen<br />

wieder. Für die inhaltliche und sprachliche Gestaltung<br />

der Berichte der Landesverbände sind<br />

unmittelbar diese selbst verantwortlich. Die<br />

Anschrift der Redaktion ist identisch mit der<br />

des Herausgebers. Alle abgedruckten Texte und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

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Internet: http//:www.raiffeisendruckerei.de<br />

Redaktionsschluss <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2004</strong>:<br />

10. März <strong>2004</strong>

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