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Ausgabe 1-2004 - Europa-Union Deutschland e.V.

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Forum<br />

Hoffnung für<br />

Zyperns Einheit<br />

Für eine rasche Lösung der Zypernfrage<br />

hat sich der Generalsekretär der<br />

Vereinten Nationen (VN), Kofi Annan,<br />

während seines Besuchs bei der<br />

EU-Kommission ausgesprochen. Der neu<br />

gewählte Vertreter Nordzyperns und<br />

die Türkei haben ihre Bereitschaft zur<br />

Aufnahme von Verhandlungen zugesagt.<br />

EU-Kommissionspräsident Romano Prodi<br />

stellte technische und finanzielle<br />

Unterstützung der EU zur Lösung der<br />

Zypernfrage in Aussicht.<br />

2<br />

NICHT MEHR VIEL ZEIT<br />

Um eine Lösung vor der Erweiterung zu<br />

erzielen, müssten die Verhandlungen bis<br />

Ende März abgeschlossen sein und deren<br />

Ergebnis im April in zwei parallelen Volksabstimmungen<br />

gebilligt werden. „Wir<br />

haben nicht mehr viel Zeit. Wir müssen<br />

den Prozess bis zum 1. Mai abschließen“,<br />

mahnte Annan. Ist der Konflikt bis zum<br />

1. Mai nicht gelöst, tritt nur der griechische<br />

– südliche – Teil der Insel der EU bei.<br />

POSITIVE SIGNALE<br />

Signale der Hoffnung gingen beim<br />

Weltwirtschaftsforum in Davos vom<br />

türkischen Ministerpräsidenten Recep<br />

Tayyip Erdogan aus. Mit Blick auf die<br />

türkischen EU-Beitrittswünsche sprach<br />

er sich für die Wiederaufnahme der<br />

2003 ergebnislos abgebrochenen Zypern-<br />

Verhandlungen aus. Auch der zyprische<br />

Präsident Tassos Papadopoulous bekräftigte<br />

seine Bereitschaft, die Verhandlungen<br />

unter VN-Schirmherrschaft wieder<br />

aufzunehmen.<br />

BREITE UNTERSTÜTZUNG<br />

Romano Prodi bezeichete die VN als das<br />

weltweit „entscheidende Forum, um eine<br />

internationale Reaktion auf die aktuellen<br />

Bedrohungen und Herausforderungen<br />

zu koordinieren“. Die EU biete die<br />

technische Unterstützung zur Lösung<br />

der Zypernfrage an, sagte Prodi weiter.<br />

Zudem sei die EU-Kommission bereit,<br />

eine internationale Geberkonferenz zu<br />

organisieren. Allerdings gibt es noch<br />

keinen Fahrplan und die Tage bis zum<br />

1. Mai sind gezählt.<br />

PKW-Energieverbrauch senken<br />

INTERVIEW MIT PROF. DR. EDDA MÜLLER, VORSTAND DES<br />

BUNDESVERBANDES DER VERBRAUCHERZENTRALEN E.V.<br />

Am 13. Dezember 1999 wurde „die Verfügbarkeit von Verbraucherinformationen<br />

über den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen<br />

beim Marketing für neue Personenkraftfahrzeuge“ durch eine<br />

EU-Richtlinie beschlossen. Kraftstoffverbrauch und die CO2-Ausstöße<br />

neuer Personenkraftfahrzeuge müssen seit 8. Januar 2001<br />

klar gekennzeichnet sein. In <strong>Deutschland</strong> wird noch über das „Wie?“<br />

diskutiert.<br />

EA: Was ist die „Botschaft“<br />

des neuen EU-Labels<br />

zur PKW-Verbrauchskennzeichnung?<br />

EA: Ein Umsetzungsentwurf<br />

der Bundesregierung<br />

liegt Ihnen vor. Was<br />

ist das Ergebnis?<br />

EA: Wie sind denn die<br />

Erfahrungen mit ähnlichen<br />

Energie-Labels?<br />

EA: Was sind die möglichen<br />

Effekte?<br />

EA: Wie geht die öffentliche<br />

Diskussion weiter?<br />

Müller: Im Kern sagt die EU-Richtlinie zur Kennzeichnung des<br />

Verbrauchs von Autos: Du sparst Geld, wenn Du beim Kauf des<br />

Fahrzeugs darauf achtest, wieviel Energie es verbraucht. Dabei<br />

musst Du nicht auf Komfort verzichten.<br />

Müller: Es werden allein Grammangaben zum Kraftstoffverbrauch<br />

gemacht, ohne zwischen Fahrzeugklassen zu unterscheiden.<br />

Den Vorschlag halten wir für nicht zeitgerecht, da er für die<br />

Verbraucher ohne Aussagewert ist. Was wir wollen, sind sinnvolle<br />

Vergleichsmöglichkeiten, etwa für Familienkutschen für fünf Personen.<br />

Wir fordern daher eine Kennzeichnung nach dem Muster der<br />

Haushaltsgeräte, die bei den deutschen Verbrauchern gut funktioniert.<br />

Was wir innerhalb einzelner Fahrzeugklassen brauchen, ist eine<br />

Einteilung in sieben Segmenten A bis G für den Energieverbrauch.<br />

Wir wollen ja nicht den Polo oder Smart mit einem Daimler 600<br />

vergleichen. Wir sind auch deswegen enttäuscht, da die Umsetzung<br />

seit Jahren überfällig ist. Inzwischen haben wir die Ökosteuer, die<br />

die Kraftstoffe verteuert. Gleichzeitig aber fehlt es an Informationsinstrumenten,<br />

die es dem Verbraucher ermöglichen, die erhöhten<br />

Mobilitätskosten pro Energieeinheit zu kompensieren. Das kann er<br />

vor allem, indem er energieeffizientere Fahrzeuge kauft. Wer von<br />

einem 8-Liter-Auto auf ein 6-Liter-Auto umsteigt, spart auf 100 km<br />

2,06 € und hätte somit die Belastung durch die Ökosteuer mehr als<br />

wettgemacht. Man hätte hier also eine wunderbare Doppelstrategie<br />

fahren können.<br />

Müller: Hier gibt es sehr positive Ergebnisse, die insgesamt die<br />

Effizienz energiefressender Geräte wie Kühlschränke und Waschmaschinen<br />

erhöht hat. Dieses A-bis-G-System, das wir für die PKW<br />

wollen, ist den Verbrauchern bekannt.<br />

Müller: Zur Verminderung von CO2 geht es um bessere Beratungsdienstleistungen<br />

für mehr Energieeffizienz. In Dänemark,<br />

Belgien und den Niederlanden ist eine solche Kennzeichnung<br />

längst eingeführt - in Dänemark sind Etiketten für alle Fabrikate<br />

und Modelle online abrufbar. Die EU kommt zum Ergebnis, dass<br />

eine Verbrauchskennzeichnung binnen 10 Jahren zu einer vier- bis<br />

fünfprozentigen Verringerung von CO2-Emissionen der gesamten<br />

PKW-Flotte führen kann. Eine klassische Win-Win-Situation also<br />

zur Entlastung unseres Klimas.<br />

Müller: Die öffentliche Diskussion führen wir seit einem Jahr,<br />

zunächst ohne Reaktion des zuständigen Wirtschaftsministeriums.<br />

Daher haben wir unseren Vorschlag nun öffentlich gemacht. Ein<br />

Gesprächsangebot des Ministeriums wurde zurückgezogen. Von<br />

daher hoffen wir auf die Unterstützung des Bundesrats.

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