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Masterstudiengang European Studies Kommentiertes ...

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<strong>Masterstudiengang</strong><br />

<strong>European</strong> <strong>Studies</strong><br />

<strong>Kommentiertes</strong><br />

Vorlesungsverzeichnis<br />

Wintersemester 2008/09<br />

Stand 31.08.2008


Kernkurse in den Kernmodulen<br />

ESH CM I: Kernmodul Europäische Geschichte<br />

Krieg, Besatzung und Niederlage in Europa 1938-1948 Rauh-Kühne<br />

DO, 10 – 12 Uhr, im Moore 21 (Hinterhaus) Raum B 108<br />

Tutorium Core Course Geschichte Philipps<br />

ESH CM II: Kernmodul Politik<br />

<strong>European</strong> Integration: Theories, Institutions and Decision-Making Processes Lemke<br />

DI, 16-18 V 405, Beginn: 14.10.08<br />

Tutorium Core Course Politik Baluch<br />

ESH CM IV: Kernmodul Recht<br />

Core Course Jura<br />

Tutorium Core Course Recht<br />

Special Options Kurse in den Kernmodulen und dem Forschungsmodul<br />

ESH CM I: Kernmodul Geschichte<br />

Christianisierung und koloniale Expansion im 19. Jahrhundert Rüther<br />

DO ,14-16 Uhr, Contigebäude, Gebäude 7, Hörsaal 3<br />

Wilde Männer, starke Frauen und das unzivilisierte Afrika: Koloniale<br />

Narrationen als westliche Historiografien<br />

Blockseminar, Historisches Seminar, Raum B112<br />

2<br />

Lübcke<br />

Geschichte der Universitäten im Mittelalter Berg<br />

MO, 14 – 16 Uhr, im Moore 21 (Hinterhaus) Raum B108, Beginn: 13.10.2008<br />

Geschichte des Städtewesens in Europa im Mittelalter Berg<br />

DI, 14 – 16 Uhr, im Moore 21 (Hinterhaus), Raum B108, Beginn: 14.10.2008<br />

Kaiser und Päpste im Mittelalter Berg<br />

DI, 16 – 18 Uhr, im Moore 21 (Hinterhaus), Raum B108, Beginn: 14.10.2008


ESH CM II: Kernmodul Politik<br />

Europäische Sozialpolitik und das Deutsche Gesundheitswesen. Sohns<br />

MO, 16 – 19 Uhr (14 tägig), V 111<br />

Europapolitisches Kolloquium Best<br />

DO, 10-12 Dräger-Saal, Im Moore 11 A Beginn: 16.10.2008<br />

Wie reformieren sich Demokratien? Auberger<br />

MO, 10: - 12 Uhr, V 411<br />

Gesellschaftsbilder und politische Partizipation von Spätaussiedlern und<br />

türkischstämmigen Deutschen. Ein Forschungslernseminar<br />

DO, 10-12 Uhr, V110<br />

Integrationspolitiken und Politische Bildung im Einwanderungskontinent<br />

Europa<br />

FR ,12-14 Uhr, Raum 410/411 3109<br />

Gardemin / Meise<br />

Schulte<br />

Transatlantische Beziehungen: Die USA nach Bush Lemke<br />

MI, 8-10 Uhr, V 411, Beginn: 15.10.08<br />

Die EU, Zypern und Türkei – Derzeitiger Stand und Entwicklungen im<br />

Konfliktbearbeitungs- und Integrationsprozess<br />

MI, 14-16 Uhr, V407, Beginn: 15.10.08<br />

Toezen<br />

Politische Repräsentation: Theorien und Herausforderungen Schmalz-Bruns<br />

FR, 14 – 16 Uhr, V110<br />

Die Europäische Union ein internationaler Akteur? Joachim<br />

DI ,14 – 16 Uhr, V407<br />

Regulierung als staatliche Handlungsform Döhler<br />

DI, 18 – 20 Uhr, V108<br />

Harvard World Model United Nations Lemke / Schneiker<br />

MI, 16 – 19 Uhr, V405, Beginn: 15.10.2008. Einzeltermine: 12.12.2008, 9 – 18<br />

Uhr, V405<br />

Krieg: gestern und heute Schneiker<br />

MO, 08 – 10 Uhr, V411 Beginn: 13.10.2008<br />

Bonn ist nicht Weimar: Zur Bedeutung der Weimarer Republik für Politik und<br />

Rechtssprechung der Bundesrepublik Deutsch<br />

MO, 10 – 12 Uhr, Im Moore 11 a im Dräger Saal<br />

Philipps<br />

Konflikt in Nordirland – peace at last? Hoppe<br />

MO, 14 – 16 Uhr, V411<br />

Jown Rawls “Das Recht der Völker“ Hitzel-Cassagnes<br />

MI, 10 – 12 Uhr, V411<br />

3


Aktuelle Problemfelder der Wirtschaftspolitik in Europa Student<br />

MI, 16 – 18 Uhr, 15.10.2008<br />

ESH CM III: Kernmodul Wirtschaft:<br />

Quantitative Policy and Market Analysis Jena / Grote<br />

DI, 10 – 11:30 Uhr, 1503 Raum 115, Beginn: 14.10.2008<br />

International Competitivness of the Agro-Food Grote<br />

MI, 10 – 11:30 Uhr, 1503 Raum 115, Beginn: 15.10.2008<br />

ESH CM IV: Kernmodul Recht<br />

Kriminalpolitik zwischen Freiheit und Sicherheit Best<br />

DO, 12 - 14 Uhr, Contigebäude Raum II/1316: Beginn: 09.10.2008<br />

<strong>European</strong> Media Law Theissen<br />

Blockseminar gg. Ende des Semesters<br />

Europarecht I und II Haltern<br />

MO, 8 - 12 Uhr, Contigebäude VII/3<br />

Filiation im internationalen Vergleich Willenbacher<br />

DI, 12-14 Uhr, Contigebäude Raum 1214<br />

Völkerrecht I und II Epping<br />

MO, 8 – 12 Uhr, Contigebäude Raum II/1209<br />

ESH FM: Forschungsmodul<br />

Qualitative Sozialforschung für Fortgeschrittene Friese<br />

MI, 12 - 14 Uhr, V110<br />

Grundlagen und Perspektiven qualitativer Sozialforschung (Anfängerniveau) Friese<br />

MI, 8 - 10 Uhr, V110<br />

Standardisierte Methoden für Fortgeschrittene – Einführung in die<br />

Jaunzeme<br />

Skalenanalyse<br />

DI, 16 – 18 Uhr, A310 / V208<br />

4


Kommentare<br />

zu den Lehrveranstaltungen<br />

5


ESH CM I: Kernmodul Geschichte<br />

Krieg, Besatzung und Niederlage in Europa 1938-1948 Prof. Dr.<br />

Cornelia Rauh-<br />

Kühne<br />

DO 10 – 12 Uhr, im Moore 21 (Hinterhaus), Raum B108<br />

CoreCourse: Neuzeit; Europa; Politische Geschichte<br />

Der Zweite Weltkrieg war für die meisten Staaten und Gesellschaften Europas eine tief einschneidende<br />

Erfahrung von militärischer Gewalt, - meist mehreren aufeinander folgenden - Besatzungsregimes,<br />

Vertreibungsmaßnahmen, Befreiungskämpfen, Bürgerkriegen und Säuberungsprozessen. Das<br />

Vertiefungsseminar will dieser Gewaltgeschichte Europas in vergleichender Absicht nachgehen. Es sollen<br />

für die einzelnen Etappen von kriegerischer Aggression, Besatzung, ‚Befreiung' und Abrechnung für<br />

verschiedene nationale Fallbeispiele in West- Mittel- und Osteuropa betrachtet werden.<br />

Mark Mazower, Der dunkle Kontinent, Berlin 2000, Kap. 5 u. 7. Tony Judt, Die<br />

Geschichte Europas seit dem Zweiten Weltkrieg. Aus dem Englischen von Matthias<br />

Fienbork u. Heiner Kober. (Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische<br />

Bildung, Bd. 548, Bonn 2006, Erster Teil, Kap. I, II. Deak, Istvan, Gross, Jan<br />

Tomasz and Judt, Tony, The politics of retribution in Europe:<br />

World War II and its aftermath (Princeton, N.J., Princeton University Press, 2000)<br />

Weitere Literatur unter:<br />

http://www.nyu.edu/pages/remarque/PostwarBibliography.pdf<br />

Christianisierung und koloniale Expansion im 19. Jahrhundert Dr. Kirsten<br />

Rüther<br />

DO 14-16 Uhr, Contigebäude 7, Hörsaal 3<br />

Neuzeit; Europa, Außereuropa; Kultur-, Wirtschafts-, Sozial- und Rechtsgeschichte<br />

Christianisierung und koloniale Expansion sind im 19. Jahrhundert verwobene, allerdings nicht<br />

durchgängig und eindeutig aufeinander beziehbare historische Prozesse. Beide Prozesse involvierten<br />

zahlreiche Akteure, die zum Beispiel das Verhältnis von Kolonialstaaten zu Kirchen,<br />

Missionsgesellschaften zu Konvertiten, Missionaren zu Evangelisten, Evangelisten zu traditionellen<br />

Herrschern spannungsreich aushandelten. Die Vorlesung thematisiert das Christentum und Prozesse der<br />

Christianisierung in transatlantischer Perspektive, setzt also an ausgewählten Beispielen Missions- und<br />

Kolonialerfahrungen in Europa, Afrika, Süd- und Nordamerika zueinander ins Verhältnis. Begriffliche<br />

Differenzierungen zwischen "Mission", "Christentum" und "Christianisierung" werden dabei genauso<br />

thematisiert wie zum Beispiel die Vernetzung von "Religion und Empire" oder das Spannungsverhältnis<br />

"Mission und Gewalt". Das Augenmerk wird sowohl auf das Handeln einzelner Akteure und<br />

Akteursgruppen wie auf größere Strukturen der Christiansierungs- und Kolonialgeschichte gerichtet.<br />

Porter, Andrew: Religion Versus Empire? British Protestant Missionaries and Overseas<br />

Expansion, 1700-1914. Manchester 2004.<br />

6


Wilde Männer, starke Frauen und das unzivilisierte Afrika: Koloniale Narrationen als<br />

westliche Historiografien<br />

Blockseminar Historisches Seminar, Raum B112.<br />

Außereuropäische Geschichte (Afrikanische/Lateinamerikanische Geschichte)<br />

Dr.<br />

Alexandra<br />

Lübcke<br />

Im Zentrum steht die deutsche Kolonialliteratur um 1900 mit ihren Helden/innen-Geschichten um<br />

nationale Eroberung und Zivilisierung des „dunklen, wilden Kontinentes Afrika“. Es geht darum, die<br />

Verknüpfungen von abendländischer Geschichtsschreibung und literarischen Kolonialerzählungen in den<br />

Blick zu nehmen, und die Wirkmächtigkeit entsprechender Topoi von Zivilisation/Wildheit; Kultur/Natur<br />

in Vergangenheit und Gegenwart herauszustellen. Folie dafür sind kultur- und geschichtstheoretische<br />

Debatten der postkolonialen Theorien (z. B. Whitenessforschung). Eine intersektionale<br />

Betrachtungsweise soll die Überlagerungen von Gender und anderen Ungleichheitskategorien wie Race<br />

und Class sichtbar machen. Die zentralen theoretischen Ansätze werden in diesem interdisziplinären<br />

Seminar vorgestellt.<br />

Das Seminar findet als Blockveranstaltung statt, um den Teilnehmenden genügend Zeit zur Lektüre und<br />

Vorbereitung der Referate / Präsentationen zu geben. Erste Sitzung: 20.10.2008; Terminvorschläge für<br />

weitere Sitzungen: 17.11.2008; 12.01.2009; 26.01.2009. Die Anwesenheit in der ersten Sitzung ist<br />

verpflichtend.<br />

Dietrich, Anette (2007): Weiße Weiblichkeiten. Konstruktion von „Rasse“ und Geschlecht<br />

im deutschen Kolonialismus. Bielefeld: Transcript-Verlag.<br />

Schneider, Rosa B. (2003): „Um Scholle und Leben“. Zur Konstruktion von Rasse und<br />

Geschlecht in der deutschen kolonialen Afrikaliteratur um 1900. Frankfurt a. M.: Brandes<br />

& Apsel.<br />

Sowie: www.freiburg-postkolonial.de (Audiobeiträge zum deutschen Kolonialismus,<br />

insbesondere „Frauen in der Kolonialbewegung und den Kolonien“).<br />

Kaiser und Päpste im Mittelalter Prof. Dr.<br />

Dieter Berg<br />

DI 16 – 18 Uhr, im Moore 21 (Hinterhaus), Raum B108, Beginn: 14.10.2008<br />

Mittelalter<br />

In diesem Seminar soll die Entwicklung des mittelalterlichen Kaisertums und des Papsttums sowohl<br />

hinsichtlich der politischen Bedeutung im Abendland als auch in herrschaftsideologischer Hinsicht<br />

„längsschnittartig“ untersucht werden. Der Zeitrahmen der Analyse reicht bei den Kaisern von Karl dem<br />

Großen über Heinrich IV., Friedrich II., Rudolf von Habsburg bis zu Karl IV. und bei den Päpsten von<br />

Hadrian I. über Gregor VII., Alexander III., Innozenz IV., Bonifaz VIII. bis zu Clemens VII. im Großen<br />

Abendländischen Schisma, d.h. von 8. Jahrhundert bis zum Ende des 14. Jahrhunderts. Themen im<br />

Seminar werden u.a. Fragen nach dem Wandel im Selbstverständnis der beiden Universalen Gewalten,<br />

nach den Hauptkonflikten zwischen den Repräsentanten beider Institutionen, nach deren Rolle im<br />

politischen Geschehen des Abendlandes und nach den Ursachen des Niederganges beider Gewalten im<br />

Spätmittelalter sein.<br />

T. Schieder u.a. (Hrsg.), Handbuch der europäischen Geschichte, Bd. 1-2 (1979-87); A.<br />

Vauchez u.a. (Hrsg.), Die Geschichte des Christentums, Bd. 5-6 (1991-94); K. Schnith u.a.<br />

(Hrsg.), Die Kaiser (1996, Neudruck 2006); D. Berg, Deutschland und seine Nachbarn,<br />

1200-1500 (1997); T. Vogtherr, Kirche im Mittelalter (2006).<br />

7


Geschichte des Städtewesens in Europa im Mittelalter Prof. Dr.<br />

Dieter Berg<br />

DI 14 – 16 Uhr, im Moore 21 (Hinterhaus), Raum B108, Beginn: 14.10.2008<br />

Mittelalter<br />

Nach einleitenden Überlegungen zur Situation des Städtewesens im Abendland nach dem Ende des<br />

spätantiken Römischen Reiches wird sich die Arbeit im Seminar auf einen Vergleich der Entwicklung von<br />

Städten im Deutschen Reich, in England, Frankreich und Italien konzentrieren. Hierbei sollen Fragen<br />

nach der Verfassungs- und Herrschaftsstruktur, nach den Formen der wirtschaftlichen Organisation und<br />

Wirtschaftspraxis sowie nach der Sozialstruktur behandelt und vor allem die konkreten, alltäglichen<br />

Lebensbedingungen der Bürger sowie städtischer Randgruppen in exemplarisch ausgewählten<br />

Einzelstädten untersucht werden. Schließlich ist nach der Bedeutung des Aufstieges des Bürgertums als<br />

eines eigenen Standes in allen wichtigen Reichen Europas bis zum Späten Mittelalter zu fragen.<br />

H. Boockmann, Die Stadt im späten Mittelalter (1986); E. Ennen, Die europäische Stadt des<br />

Mittelalters (4. Aufl. 1987); E. Engel, Die deutsche Stadt des Mittelalters (1993); E. Engel<br />

u.a. (Hrsg.), Städtisches Leben im Mittelalter (2006); B. Fuhrmann, Die Stadt im Mittelalter<br />

(2006).<br />

Geschichte der Universitäten im Mittelalter Prof. Dr.<br />

Dieter Berg<br />

MO 14 – 16 Uhr, im Moore 21 (Hinterhaus), Raum B108, Beginn: 14.10.2008<br />

Mittelalter<br />

In diesem Seminar sollen - in komparatistischer Betrachtungsweise - Grundzüge der europäischen<br />

Universitätsgeschichte verdeutlicht werden. Hierbei werden die jeweils wichtigsten Universitäten in<br />

Italien, Frankreich, England, Spanien und Deutschland berücksichtigt, die maßgeblich die<br />

Wissenschaftsentwicklung seit dem 12. Jahrhundert in Europa beeinflußt haben.<br />

Aus Zeitgründen wird eine Konzentration auf drei Themenbereiche erfolgen:<br />

1. Grundzüge der organisationstechnischen Entwicklungen an den wichtigsten west- und<br />

südeuropäischen Universitäten (Ausbildung von Fakultäten, akademischen Ämtern etc.);<br />

2. Hauptelemente der Studiengänge in den wichtigsten Fächern im Lehrangebot mittelalterlicher<br />

Universitäten (Curriculum);<br />

3. Analysen der konkreten Lebens- und Studienbedingungen von Studierenden, ihrer sozialen Herkunft<br />

und ihrer „Karrieren" nach Beendigung des Studiums.<br />

Abschließend soll verdeutlicht werden, in welchem Maße das heutige Universitätswesen noch von<br />

Traditionen der mittelalterlichen Hochschulen beeinflußt ist.<br />

J. Fried (Hrsg.), Schulen und Studium im sozialen Wandel des hohen und späten<br />

Mittelalters (1986); F. Cardini u.a. (Hrsg.), Universitäten im Mittelalter (1991); W. Rüegg<br />

(Hrsg.), Geschichte der Universität in Europa (1993); R.C. Schwinges (Hrsg.) Universität im<br />

Mittelalter (2003).<br />

8


ESH CM II: Kernmodul Politik<br />

<strong>European</strong> Integration: Theories, Institutions and Decision-Making Processes<br />

Core Course DI 16-18 Uhr, V 405, Beginn: 14.10.08 Prof. Dr.<br />

Christiane<br />

Lemke<br />

Core Course Politik<br />

This seminar will introduce students to key concepts and political developments of the EU. We will study<br />

the history and the theories of <strong>European</strong> integration to discover the driving forces behind integration<br />

and explore the consequences for the EU´s member states. Why do states transfer sovereignty to the<br />

<strong>European</strong> level? How did conceptions of a common Europe change over time? What is the impact of<br />

enlargement on institutions? How does Europe conceptualize the future of integration? Which theories<br />

can best explain this process? The seminar includes a tutorial.<br />

Desmond Dinan, Ever Closer Union. An Introduction to <strong>European</strong> Integration, Neuaufl.,<br />

Boulder/London: Lynne Rienner Publishers 2005 Antje Wiener and Thomas Diez, eds.:<br />

<strong>European</strong> Integration Theory, Oxford. Oxford University Press 2005<br />

Europäische Sozialpolitik und das Deutsche Gesundheitswesen. Dr. Achim<br />

Sohns<br />

MO 16 – 19 Uhr (14 tägig), V 111,<br />

VM 4, Politikfelder<br />

Die ökonomische Einigung Europas schreitet voran. Die soziale Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger<br />

Europas wurde im wesentlichen als selbstverständliches Nebenprodukt der durch den Binnenmarkt<br />

erzeugten wirtschaftlichen Wachstumsschübe angesehen. Tatsächlich regiert Europa aber auch bei der<br />

Organisation der nationalen Sicherungssysteme (Kranken-, Rentenversicherung usw.) schon lange mit.<br />

Das Seminar erarbeitet die europäischen Sozialpolitik, die stark vom Wirtschaftsrecht des EG Vertrages<br />

bestimmt ist, bis zur Methode der offenen Koordinierung und der sozialpolitischen Änderungen im<br />

modifizierten Vertragstext sowie die divergierende, historisch gewachsene Organisation der sozialen<br />

Sicherungssysteme in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Das Seminar erschließt die<br />

faktischen, europäisch initiierten Integrationsprozesse im Gesundheitswesen anhand von konkreten<br />

Fallbeispielen der deutschen Krankenversicherung unter Anwendung der aktuellen<br />

politikwissenschaftlichen Theorieansätze. Das Seminar erhält durch Referenten von Spitzenverbänden im<br />

deutschen Gesundheitswesen praxisbezogene Transparenz. Es werden neben deutschen und englischen<br />

auch im geringeren Umfang französische Texte gelesen.<br />

9


Europapolitisches Kolloquium<br />

DO 10-12 Uhr Dräger-Saal, Im Moore 11 A Beginn: 16.10.2008 Dr. Peter<br />

Best<br />

Ziel der Lehrveranstaltung ist es, das Labyrinth der unterschiedlichen Tätigkeitsfelder der Europäischen<br />

Union mit einem interdisziplinären und praxisnahen Ansatz zu durchdringen und die jeweiligen<br />

Strategien der ‚<strong>European</strong>ization’ in den Querverbindungen sichtbar zu machen. Einen besonderen<br />

Schwerpunkt bilden hierbei aktuelle Probleme der europäischen Integration in den EU- Politikbereichen<br />

(Wirtschaftspolitik, Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, Regionalpolitik, Innen- und<br />

Rechtspolitik etc.) sowie die institutionelle Architektur und die Reformdiskussion. Die Veranstaltung<br />

berücksichtigt die Interessen- und Bedarfslagen der Studierenden und bezweckt, eigene Fragestellungen<br />

zu entwickeln und argumentativ zu vertreten.<br />

Ein weiteres Ziel ist die wissenschaftliche Klärung von Themen für Arbeiten im Rahmen der Vorbereitung<br />

zur Masterprüfung oder zum Examen. Außerdem werden praktische Informationen aus dem Berufsfeld<br />

Europa vermittelt. Für einen Leistungsnachweis ist eine Studienleistung zu erbringen (Impulsreferat und<br />

schriftliche Ausarbeitung, 15-20 Seiten).<br />

Literaturhinweise: Wessels, Wolfgang, Das politische System der Europäischen Union,<br />

Wiesbaden 2008; Pfetsch, Frank R., Die Europäische Union. Geschichte, Institutionen,<br />

Prozesse 3. Aufl. München 2005;<br />

Holzinger,K./Knill,C./Peters,D./Rittberger,B./Schimmelpfennig/Wagner,W., Die Europäische<br />

Union. Theorien und Analysekonzepte, Paderborn 2005. Kohler-Koch, B./Conzelmann,T./<br />

Knoth, M., Europäische Integration- Europäisches Regieren, Wiesbaden 2004. Weitere<br />

Literatur zu Semesterbeginn. Materialien werden im Stud.IP- System eingestellt.<br />

Wie reformieren sich Demokratien? Tobias<br />

Auberger<br />

MO 10 - 12 Uhr, V 411<br />

Auch etablierte und stabile Demokratien sind vielfältig mit Diagnosen ihrer Krise und entsprechenden<br />

Reformforderungen konfrontiert. Sie unterscheiden sich jedoch hinsichtlich der formulierten<br />

Problemkonstellationen, ihrer Ausgangssituation und hinsichtlich der tatsächlichen Reformbemühungen<br />

bzw. deren Erfolges.<br />

In dem Seminar sollen Reformprozesse vergleichend behandelt werden. Es stellt dabei keine Fortsetzung<br />

des gleich lautenden Seminars des Sommersemesters dar, sondern befasst sich eigenständig mit<br />

weiteren, bislang nicht berücksichtigten ?Reformfällen?. Im Zentrum stehen nun parlamentarische,<br />

direktdemokratische und wohlfahrtsstaatliche Veränderungen, sowie Reformen in Mehrebenensystemen,<br />

insbesondere der lokalen und supranationalen Ebene.<br />

In einem ersten, konzeptionellen Teil werden dazu Vergleichskriterien und Analyseschritte erarbeitet, die<br />

das Seminar mit einem Analyseraster ausstatten sollen; hierbei werden Fragen nach der<br />

Problemdefinition, des (verfassungs)rechtlichen Rahmens, der Ausgangssituation und der<br />

Akteurskonstellation im Vordergrund stehen. In einem zweiten, empirischen Teil sollen dann<br />

verschiedene Fälle erfolgreicher und gescheiterter Reformversuche von Demokratien vergleichend<br />

analysiert werden.<br />

10


Gesellschaftsbilder und politische Partizipation von Spätaussiedlern und<br />

türkischstämmigen Deutschen. Ein Forschungslernseminar<br />

DO 10 - 12 Uhr, V110<br />

Sozialstruktur und Politische Soziologie<br />

Dr. Daniel<br />

Gardemin /<br />

Stephan<br />

Meise<br />

In Niedersachsen leben 1,3 Millionen Menschen, die im weitläufigen Sinne einen Migrationshintergrund<br />

aufweisen. Über 450.000 Menschen davon besitzen die deutsche Staatsbürgerschaft. Mit dem Zuzug<br />

von Spätaussiedlern in den neunziger Jahren und mit der Einführung des neuen Staatsbürgerrechts im<br />

Jahr 2000 hat die Zahl der Eingebürgerten stark zugenommen. Allein für die Region Hannover wird von<br />

jeweils 40.000 Menschen russischer und türkischer Herkunft ausgegangen. Dies deutet darauf hin, dass<br />

spezifische alltagskulturelle Zusammenhänge bzw. soziale Milieus existieren, über die abseits gängiger<br />

Ressentiments und Schlagzeilen relativ wenig bekannt ist. Das Seminar ist in den Rahmen eines<br />

Forschungsprojektes zu Gesellschaftsbildern und politischer Partizipation von Spätaussiedlern und von<br />

türkischstämmigen Deutschen eingebunden. Voraussetzung zur Seminarteilnahe ist die Kenntnis<br />

qualitativer Befragungsmethoden. Interesse an und Vorkenntnis der Untersuchungsgruppen der<br />

Spätaussiedler und türkischstämmigen Deutschen ist wünschenswert.<br />

Integrationspolitiken und Politische Bildung im Einwanderungskontinent Europa Prof. Dr.<br />

Axel<br />

Schulte<br />

FR 12 - 14 Uhr, V410/411<br />

VM4, VM5, Politikfelder und Internationale Beziehungen<br />

In der Lehrveranstaltung sollen Herausforderungen, Ausprägungen und Wirkungen von<br />

Integrationspolitiken und Konzepte sowie Materialien der Politischen Bildung im<br />

Einwanderungskontinent Europa diskutiert werden. Dabei sollen unterschiedliche<br />

Theorien, Länder, politische Ebenen, gesellschaftliche Bereiche und Akteure<br />

berücksichtigt werden.<br />

Davy, Ulrike (Hrsg.) (2001): Die Integration von Einwanderern. Rechtliche Regelungen<br />

im europäischen Vergleich, Frankfurt/New York; Baringhorst, Sigrid/Hunger,<br />

Uwe/Schönwälder, Karen (Hrsg.) (2006): Politische Steuerung von<br />

Integrationsprozessen. Intentionen und Wirkungen, Wiesbaden; Behrens, Heidi/Motte,<br />

Jan (Hrsg.) (2006): Politische Bildung in der Einwanderungsgesellschaft. Zugänge –<br />

Konzepte – Erfahrungen, Schwalbach/Ts.; Frech, Siegfried/Meier-Braun, Karl-Heinz<br />

(Hrsg.): Die offene Gesellschaft. Zuwanderung und Integration, Schwalbach/Ts. 2007<br />

11


Transatlantische Beziehungen: Die USA nach Bush Prof. Dr.<br />

Christiane<br />

Lemke<br />

MI 8 – 10 Uhr, V 411, Beginn: 15.10.08<br />

BM 5, Internationale Beziehungen<br />

Mit der institutionalisierten Ungleichheit in der Weltpolitik nach dem Ende des Ost-West-Konflikts ist<br />

die Bedeutung der USA in der globalen Politik enorm gewachsen. Analytisch wird ihre Rolle entweder als<br />

Machtspieler im Rahmen von „Global Governance“ oder als geopolitisches „American Empire“<br />

beschrieben. Ob es nach dem Ende der Bush-Regierung zu einem politischen Wandel kommen wird, ist<br />

vor diesem Hintergrund eine zentrale Frage für die internationalen Beziehungen. In diesem Seminar<br />

sollen daher Grundlagen und Zusammenhänge der globalen Rolle der USA und der transatlantischen<br />

Beziehungen analysiert werden.<br />

Voraussetzungen für das Seminar sind sehr gute Englischkenntnisse und die Bereitschaft zur aktiven<br />

Mitarbeit im Seminar. Für einen Leistungsnachweis ist eine Studien- und Prüfungsleistung zu erbringen,<br />

Art und Umfang werden zu Beginn erläutert.<br />

Michael Zürn: Institutionalisierte Ungleichheit in der Weltpolitik. Jenseits der Alternative<br />

„Global Governance“ versus „American Empire“, in: PVS H. 4/2007, S. 680-704<br />

Die EU, Zypern und Türkei – Derzeitiger Stand und Entwicklungen im<br />

Konfliktbearbeitungs- und Integrationsprozess<br />

MI 14 - 16 Uhr, V407, Beginn: 15.10.08<br />

BM 3, Vergleichende Regierungslehre und Regierungssysteme<br />

12<br />

Coskun<br />

Toezen<br />

Das Seminar bildet die thematische und inhaltliche Fortsetzung aus dem SoSe 2008. Ein Neueinstieg ist<br />

dennoch möglich. Der Fokus liegt auf der kritisch-reflektierenden Analyse der Genese des<br />

ethnopolitischen Zypernkonflikts und seiner lokalen, regionalen und internationalen Interdependenzen.<br />

Einen Schwerpunkt bilden dabei die veränderten Rahmenbedingungen des Konflikts durch den EU-<br />

Beitritt der Republik Zypern im Mai 2004 und durch die Beitrittsverhandlungen der EU mit der Türkei<br />

seit Oktober 2005. Ferner soll der aktuelle Verhandlungsprozess zur Regelung des Zypernkonflikts,<br />

avisiert ab Juni 2008, kritisch begleitet und bewertet werden. Das Seminar richtet sich an die<br />

Studierenden im Hauptstudium.


Politische Repräsentation: Theorien und Herausforderungen<br />

FR 14 – 16 Uhr, V110 Prof. Dr. Rainer<br />

Schmalz-Bruns<br />

VM1, Politische Ideengeschichte<br />

Politische Repräsentation stellt einen zentralen institutionellen Mechanismus der Vermittlung einer<br />

kollektiven, demokratischen Willensbildung in großflächigen politischen Gemeinwesen dar. Insofern gibt<br />

es heute zwar kaum noch plausible Alternativen zur Repräsentation, und dennoch mehren sich die<br />

Krisenerscheinungen innerhalb repräsentativer Systeme wie die Herausforderungen, denen sich das<br />

Prinzip der Repräsentation vor allem in Zusammenhängen der zunehmenden Entwicklung von Formen<br />

trans- oder supranationalen Regierens ausgesetzt sieht.. In der Veranstaltung werden zunächst<br />

maßgebliche klassische Theorien der politischen Repräsentation diskutiert, um dann im Gegenlicht von<br />

vielfältigen Krisenerscheinungen jene Entwicklungen auf theoretischer und konzeptioneller Ebene zu<br />

verfolgen, die geeignet sein könnten, diesen Herausforderungen zu begegnen und die zu<br />

Modellbildungen führen, welche die institutionellen Grundstrukturen politischer Gemeinschaften<br />

zukünftig in hohem Maße beeinflussen dürften.<br />

Detlef Horster, Die Krise der politischen Repräsentation. Weilerswist: Velbrück<br />

Wissenschaft 2008<br />

Die Europäische Union ein internationaler Akteur?<br />

DI 14 – 16 Uhr, V407 PD Dr. Jutta<br />

Joachim<br />

VM 5, Internationale Beziehungen<br />

Die wachsende Präsenz der Europäischen Union in internationalen Organisationen wie beispielsweise<br />

den Vereinten Nationen oder der Welthandelsorganisation sowie die Etablierung einer Gemeinsamen<br />

Außen- und Sicherheitspolitik ist Anlass für das Seminar. Basierend auf neuerer Literatur widmet es sich<br />

vor allem der Frage, ob und unter welchen Bedingungen die EU als eigenständiger internationaler Akteur<br />

zu begreifen ist. Voraussetzungen: Gute Englischkenntnisse sowie Veranstaltungen zur Europäischen<br />

Union.<br />

13


Regulierung als Staatliche Handlungsform<br />

DI 18 – 20 Uhr, V108 Döhler<br />

VM4, Politikfelder<br />

Regulierung bzw. regulative Politik hebt auf einen Rollenwechsel staatlicher Aufgabenwahrnehmung<br />

ab, bei dem die Bewältigung technischer oder umweltbezogener Risiken sowie die<br />

Wettbewerbssicherung in liberalisierten Wirtschaftszweigen wie dem Telekommunikations- oder<br />

Energiesektor gegenüber der klassischen wohlfahrtsstaatlichen Umverteilungspolitik an Bedeutung<br />

gewinnt. Davon betroffen sind nicht nur die Inhalte, sondern auch die Form der Staatstätigkeit. Vor<br />

allem das Modell der unabhängigen Regulierungsbehörde rückt dabei als Vollzugsträger in den<br />

Vordergrund. Ziel der Seminars soll es sein, die Ursachen regulativer Politik, ihre Verlaufsmuster und die<br />

neu entstehenden Verwaltungsstrukturen in ausgewählten Politikfeldern näher zu betrachten und den<br />

deutschen Fall sowohl vergleichend wie auch im Kontext der EU einzuordnen.<br />

Havard World Model United Nations<br />

MI 16 – 19 Uhr, V405, Beginn: 13.10.2008. Einzeltermine: 12.12.2008, 9 – 18 Uhr,<br />

V405 (Blocktermine sind vorgesehen (12.12.08 und 6.02.09))<br />

VM5, Internationale Beziehungen<br />

14<br />

Prof Dr.<br />

Christiane Lemke<br />

/ Dr. Andrea<br />

Schneiker<br />

In March 2009, the 18th Harvard World Model United Conference (World MUN) will take place in The<br />

Hague, Netherlands. Each year, World MUN brings together about 1.600 students from more than 50<br />

different countries to simulate the work of the United Nations committees. Students interested in<br />

international relations have the opportunity to directly experience the process of diplomatic<br />

negotiations. The aim of this seminar is to prepare the student delegation to represent the actual<br />

political interests of a specific country in the various UN committees (e.g. Security Council, WHO,<br />

UNHCR). In these committees students will debate according to the UN rules of parliamentary<br />

procedure. During the seminar we will approach the following aspects of international relations: the<br />

structure of international organizations, rules of parliamentary debate as well as international law and<br />

diplomacy. Besides, students will be given the opportunity to enhance their presentation skills. Since<br />

preparation for the trip will be organized by students, regular and active participation is expected.<br />

Students must be prepared to participate organizing, planning and fundraising for the trip. As the<br />

number of delegates attending the conference is limited, the seminar will be restricted to 18-20<br />

participants. The seminar will be held in English to prepare and simulate committee sessions at the<br />

conference; therefore good English skills are required. For further information contact Andrea<br />

Schneikera.schneiker@ipw.uni-hannover.de


Krieg: gestern und heute<br />

MO 8 – 10 Uhr, V411 Beginn: 13.10.2008 Dr. Andrea<br />

Schneiker<br />

BM5 Internationale Beziehungen<br />

Krieg ist eine der zentralen Kategorien der internationalen Beziehungen. Dabei haben sich die<br />

Kriegsformen und -akteure über die Jahrhunderte gewandelt. Einige dieser Wandlungsprozesse (z.B.<br />

Verrechtlichung, Verstaatlichung – Privatisierung) werden im Seminar behandelt. Damit<br />

zusammenhängend werden auch unterschiedliche staatliche und private Kriegsakteure und Strategien<br />

diskutiert. Dies erfolgt zum einen über Referate und zum anderen über die Lektüre grundlegender Texte.<br />

Bonn ist nicht Weimar: Zur Bedeutung der Weimarer Republik für Politik und<br />

Rechtssprechung der Bundesrepublik Deutschland<br />

MO 10 – 12 Uhr, Im Moore 11 a, Dräger-Saal Philipps<br />

BM3, vergleichende Regierungslehre und Regierungssysteme<br />

Im 1956 erschienen Buch des Journalisten Fritz Rene Allemann „Bonn ist nicht Weimar“ stand Bonn als<br />

positiv besetztes Symbol für die Überwindung der Instabilität des Weimarer Staates. Diese Verkörperung<br />

von Inhalten durch Orte ist zu einem feststehenden Topos der politischen Auseinandersetzung<br />

geworden, und auch der politikwissenschaftlichen Forschung dient „Weimar“ bis heute als<br />

Referenzpunkt. In diesem Seminar wird danach zu fragen sein, wie die Erfahrungen mit der Weimarer<br />

Republik in Politik und Rechtssprechung der Bundesrepublik Deutschland verarbeitet worden sind. Im<br />

Mittelpunkt steht somit die Auseinandersetzung mit den Lehren Weimars auf wissenschaftlichem,<br />

innenpolitischem und verfassungsrechtlichem Gebiet, die bei der Schaffung des Grundgesetzes im<br />

Parlamentarischen Rat eine prominente Rolle spielten. Untersuchungsaspekte stellen dabei u.a. die<br />

Parteienstaatlichkeit, der Wahlrechtskompromiss aus Mehrheits- und Verhältniswahl, die Stellung der<br />

parlamentarischen Regierung und des Staatsoberhaupts, die Rolle direktdemokratischer Verfahren auf<br />

Bundesebene sowie die verfassungsrechtliche Lehre von der streitbaren Demokratie dar. Ebenso wird<br />

danach zu fragen sein, ob sich die Lehren Weimars in der „Berliner Republik“ überlebt haben oder<br />

weiterhin von aktueller Bedeutung sind.<br />

Fritz Rene Allemann, Bonn ist nicht Weimar. Köln, 1956.<br />

Detlev Peukert, Die Weimarer Republik. Krisenjahre der klassischen Moderne, Frankfurt<br />

a.M., 1987.<br />

Moritz Föllmer/Rüdiger Graf (Hrsg.), Die „Krise“ der Weimarer Republik. Zur Kritik eines<br />

Deutungsmusters. Frankfurt a.M., 2005.<br />

15


Konflikt in Nordirland – peace at last?<br />

MO 14 – 16 Uhr, V411 Marcus<br />

Hoppe<br />

VM5, Internationale Beziehungen<br />

Die blutigen Auseinandersetzungen im Norden der irischen Insel haben während der troubles zwischen<br />

1968 und 1998 mehr als 3500 Menschen das Leben gekostet. Seit der Unterzeichnung und der<br />

anschließenden Umsetzung des Karfreitagsabkommens gilt Nordirland vielen als ein positives Beispiel<br />

für einen konstruktiv regulierten nationalistischen Konflikt. Und tatsächlich: begünstigt von einem<br />

bescheidenen ökonomischen Aufschwung bilden politische Feinde (Die Ulster Democratic Party und Sinn<br />

Fein) mittlerweile eine gemeinsame Regierung und gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen<br />

paramilitärischen Gruppen sind kaum noch zu beobachten. Trotz dieser positiven Entwicklung darf<br />

jedoch nicht vergessen werden, dass die nordirische Gesellschaft auch weiterhin tiefgreifend gespalten<br />

bleibt. Vereinfacht dargestellt stehen sich in diesem Identitätskonflikt zwei Gruppen gegenüber: eine<br />

britischprotestantisch- unionistische Mehrheit und eine irisch-katholisch-nationalistische Minderheit. In<br />

diesem Seminar sollen die verschiedenen Dimensionen (historisch, politisch-kulturell, sozio-ökonomisch)<br />

und die unterschiedlichen Dynamiken dieses Identitätskonfliktes kritisch unter die Lupe genommen<br />

werden. Unter anderem wollen wir versuchen Antworten auf folgende Fragen zu finden: Welches sind<br />

die zentralen in den Konflikt involvierten Akteure? Welches sind die Ursachen und die zentralen<br />

Gegenstände des Konfliktes? In welche Phasen kann der Konflikt unterteilt werden? Wie ist die<br />

Beilegung der gewalttätigen Auseinandersetzungen zu erklären? Ist tatsächlich von einem dauerhaften<br />

Frieden in Nordirland auszugehen?<br />

Literatur zur Vorbereitung: Marc Mulholland: Northern Ireland: A Very Short Introduction,<br />

Oxford University Press 2003.<br />

John Rawls: „Das Recht der Völker“<br />

MI 10 – 12 Uhr, V411 Hitzel-<br />

Cassagnes<br />

VM 1, politische Ideengeschichte<br />

Der Geltungsbereich der rawlsschen Gerechtigkeitstheorie, wie sie in „Theorie der Gerechtigkeit“ sowie<br />

in „Politischer Liberalismus“ dargelegt wurde, findet seine Grenzen an den politischen Grenzen<br />

(verfassungs)staatlich organisierter, demokratischer Gesellschaften. Mit „The Law of Peoples“ hat Rawls<br />

den Versuch unternommen, die Grundlagen einer kosmopolitischen Theorie eines “Rechts der Völker” zu<br />

entfalten und die moralischen Aspekte internationaler Beziehungen auszuzeichnen. Ziel der<br />

Veranstaltung ist einerseits, „Das Recht der Völker“ systematisch aufzuarbeiten, d.h. die<br />

grundbegrifflichen Weichenstellungen, gerechtigkeitstheoretischen Prämissen und institutionellen<br />

Konsequenzen zu diskutieren, und andererseits, seine Idee eines „Weltgesellschaftsvertrags“ im<br />

Verhältnis zum ursprünglichen Gesellschaftsvertrag, sprich, zu seiner inneren Gerechtigkeits- und<br />

Gesellschaftstheorie zu analysieren.<br />

John Rawls (2001), ‚Eine Theorie der Gerechtigkeit’, Suhrkamp: Frankfurt am Main<br />

John Rawls (2007), ‚Gerechtigkeit als Fairneß. Ein Neuentwurf’, Suhrkamp: Frankfurt am<br />

Main<br />

John Rawls (1994), ‚Die Idee des politischen Liberalismus. Aufsätze’, Suhrkamp: Frankfurt<br />

am Main<br />

John Rawls (2003), ‚Politischer Liberalismus’, Suhrkamp: Frankfurt am Main<br />

John Rawls (2002), ‚Das Recht der Völker’, de Gruyter: Berlin/New York<br />

16


Aktuelle Problemfelder der Wirtschaftspolitik in Europa Thomas<br />

Student<br />

MI 16 – 18 Uhr, Beginn: 15.10.2008<br />

BM 5, Internationale Beziehungen<br />

Thema und Fragestellungen des Seminars knüpfen in jedem Semester an die jeweils aktuellen<br />

Problemfelder der Wirtschaftspolitik in der Europäischen Union an. Dabei wird auch der Bezug zu den<br />

Grundlinien der europäischen Wirtschaftspolitik herausgearbeitet. Die Lehrveranstaltung richtet sich an<br />

Studierende im Hauptstudium (Magister/Diplom, Lehrämter), Studierende des Aufbaustudienganges<br />

„<strong>European</strong> <strong>Studies</strong>“ und fortgeschrittene Studierende in BA-Studiengängen. Für einen Leistungsnachweis<br />

ist eine Studienleistung zu erbringen; Art und Umfang werden zu Beginn erläutert. Die Anmeldung ist<br />

unter thomas.student@igbce.de möglich, aber nicht zwingend erforderlich. Die regelmäßige Teilnahme<br />

ist darüber hinaus obligatorisch.<br />

ESH CM III: Kernmodul Wirtschaft:<br />

Quantitative Policy and Market Analysis<br />

DI 10 – 11:30 Uhr, 1503 Raum 115, Beginn: 14.10.2008 Prof. Dr. Ulrike<br />

Grote / Dr.<br />

Pradyot Ranjan<br />

Jena<br />

International Competitivness of the Agro-Food<br />

MI 10 – 11:30 Uhr, 1503 Raum 115, Beginn: 15.10.2008 Prof. Dr.<br />

Ulrike<br />

Grote<br />

17


ESH CM IV: Kernmodul Recht<br />

Kriminalpolitik zwischen Freiheit und Sicherheit Dr. Peter<br />

Best<br />

DO 12 - 14 Uhr, Contigebäude Raum II/1316: (II 1316), Beginn: 09.10.2008<br />

Die Konzepte staatlicher Maßnahmen zur Kriminalitätsverhütung und -bekämpfung werden derzeit auf<br />

nationaler, europäischer und globaler Ebene von der Politik erheblich verändert, vor allem im Zuge der<br />

Terrorismusbekämpfung. Ist die Epoche der rationalen Kriminalpolitik mit dem ultima-ratio- Prinzip der<br />

Freiheitsstrafe und der rezosialisierenden Behandlungsideologie beendet? Haben sich nach „9/11“ die<br />

Parameter der politischen Strafkultur über das „Ob und Wie“ in der Strafverfolgung, der<br />

Strafvollstreckung und dem Strafvollzug zugunsten eines sicherheitsorientierten staatlichen<br />

Risikomanagements verschoben? Ziel der Veranstaltung ist es, die Querachse zwischen<br />

Schutzgewährung und Machtbegrenzung in der neuen Sicherheitsarchitektur zu bestimmen und die<br />

rechtsstaatliche Messlatte bei der Hinterfragung des aktuellen Staatsverständnisses und der politischen<br />

Strafkultur zu ermitteln. Wie kann das rationale Normensystem auf die Bedrohungsszenarien<br />

angemessen reagieren, ohne in Übermaß und Willkür zu verfallen und die friedensstiftende Funktion zu<br />

verlieren? Wie können liberale Freiheitsrechte gegen staatliche Eingriffe in die bürgerliche Freiheit<br />

gesichert und wie kann gleichzeitig die Schutzverpflichtung des Staates auf Sicherheit gewährleistet<br />

werden? Als Gegenstück zu traditionellen Ansätzen in der Jurisprudenz wird der Spannungsbogen der<br />

Kriminal- Politik weitergefasst und damit die Analyse des Politikfeldes und der Politikberatung dem<br />

internationalem Diskussionsstand angepasst. Ohne den Kontext von Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie<br />

und Politikwissenschaft ist die Entwicklung der interdisziplinären Kriminalpolitik zum<br />

Risikomanagement der Sicherheit in der Weltgesellschaft nicht zu verstehen. Die als Vorlesung<br />

konzipierte Veranstaltung der Juristischen Fakultät ist offen für Studierende der Sozialwissenschaften<br />

und Politikwissenschaften und gibt Einblicke in das Praxisfeld von Experten, die mit dieser Thematik für<br />

die Europäische Kommission und den Europarat tätig sind. Anforderung für den Leistungsschein<br />

(Nebenfachschein Jura): schriftliche Ausarbeitung zu einem vereinbarten Thema im Umfang von 15 bis<br />

20 Seiten und mündlicher Vortrag. Eine Themen- und Literaturliste wird zu Beginn des Semesters<br />

verteilt. Materialien werden im Stud.IP - System eingestellt.<br />

Die Einzelheiten (einschl. Homepage des Dozenten) sind der Veranstaltung SP 4 - Vertiefung:<br />

Kriminalpolitik bei Stud.IP zu entnehmen.<br />

18


<strong>European</strong> Media Law<br />

Blockseminar gg. Ende des Semesters Nathalia<br />

Theissen<br />

The legal regulation of media structure, media content and media delivery explore, although still<br />

predominantly a matter of national law, is progressively becoming an international one. National media<br />

law must largely be interpreted in the light of primary and secondary <strong>European</strong> law as <strong>European</strong> media<br />

legislation is firmly established as an essential part of the law in the field in Europe. This course aims to<br />

provide an understanding of the most important legal rules that govern the <strong>European</strong> media landscape.<br />

Focussing on <strong>European</strong> Media Law, nevertheless there will be references to national Media Law as well.<br />

After a disambiguation of the several types of media and its influences, the seminar will focus briefly on<br />

<strong>European</strong> Law in general, before moving on to the relevant primary <strong>European</strong> Law such as Article 49–55<br />

EC on the freedom to provide services, the competition and state aid rules of Articles 81, 82, 86, 87,<br />

including the merger regulation, and Article 151 on culture. Article 10 ECHR and its influences will be<br />

discussed as well. After that, the most important EU instruments (i.e. Audiovisual Media Services<br />

Directive 2007/65/EC) and judgements of the <strong>European</strong> Court of Justice (ECJ) and the <strong>European</strong> Court of<br />

Human Right (ECHR) will be covered. This course will be taught in English.<br />

Europarecht I und II<br />

MO 8 -12 Uhr, Contigebäude VII/3 Prof. Dr.<br />

Ulrich<br />

Haltern<br />

Filiation im internationalen Vergleich<br />

DI 12 – 14 Uhr, Contigebäude Raum 1214 Dr. Barbara<br />

Willenbacher<br />

Völkerrecht I und II<br />

MO 8 – 12 Uhr, Contigebäude Raum II/1209 Prof. Dr.<br />

Volker<br />

Epping<br />

ESH FM: Forschungsmodul<br />

Quallitative Sozialforschung für Fortgeschrittene<br />

MI 12 – 14 Uhr, V110 Dr. Susanne<br />

Friese<br />

Grundlagen und perspektiven qualitativer Sozialforschung (Anfängerniveau)<br />

MI 8 – 10 Uhr, V110 Dr. Susanne<br />

Friese<br />

Standardisierte Methoden für Fortgeschrittene – Einführung in die Skalenanalyse<br />

DI 16 – 18 Uhr, A310 / V208 Jelena<br />

Jaunzeme<br />

19

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