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Tages-Anzeiger von 03.05.2011, 473 KB - Europaallee

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Datum: <strong>03.05.2011</strong><br />

Gesamt<br />

<strong>Tages</strong>-<strong>Anzeiger</strong><br />

8021 Zürich<br />

044/ 248 44 11<br />

www.tagesanzeiger.ch<br />

Medienart: Print<br />

Medientyp: <strong>Tages</strong>- und Wochenpresse<br />

Auflage: 205'398<br />

Erscheinungsweise: 6x wöchentlich<br />

Eine «Flugschneise»<br />

für Segler<br />

neben den Gleisen<br />

Die hohen Neubauten der <strong>Europaallee</strong><br />

sind ideal für die Vögel Mauer- und Alpensegler.<br />

Deshalb bauen die SBB Brutplätze in die Fassaden.<br />

Lanporäre Nistkästen für Mauersegler während eines Umbaus. Zwei Segler sind im Anflug erkennbar. Foto: Iris Scholl<br />

Von Benno Gasser<br />

Zürich - Das Hauptbahnhof-Areal ist tung Natur 8, Wirtschaft zeichnete des- «Lebensräume für Tiere<br />

urban, laut und hektisch. Gleichzeitig ist halb das Gleisfeld zwischen Zürich HB<br />

das Areal aber auch Heimat zahlreicher und Altstetten als «Naturpark» aus. Mit und Pflanzen sind<br />

Wildpflanzen und Wildtiere. Die Stif<br />

Medienbeobachtung<br />

Medienanalyse<br />

Informationsmanagement<br />

Sprachdienstleistungen<br />

ARGUS der Presse AG<br />

Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich<br />

Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01<br />

www.argus.ch<br />

Themen-Nr.: 812.6<br />

Abo-Nr.: 1067228<br />

Seite: 20<br />

Fläche: 50'074 mm²<br />

Argus Ref.: 42322102<br />

Ausschnitt Seite: 1/2


Datum: <strong>03.05.2011</strong><br />

Gesamt<br />

<strong>Tages</strong>-<strong>Anzeiger</strong><br />

8021 Zürich<br />

044/ 248 44 11<br />

www.tagesanzeiger.ch<br />

Medienart: Print<br />

Medientyp: <strong>Tages</strong>- und Wochenpresse<br />

Auflage: 205'398<br />

Erscheinungsweise: 6x wöchentlich<br />

ein wichtiger Teil<br />

der Qualität einer Stadt.»<br />

Urs Spinner, Zürcher Hochbaudepartement<br />

speziellen, der Natur nachempfundenen<br />

Massnahmen schufen die SBB einen<br />

neuen Lebensraum. Damit kompensierten<br />

sie auch Eingriffe in die Natur, die<br />

der Bau der Bahn 2000 mit sich brachte.<br />

Insgesamt 150 000 <strong>von</strong> 900 000 Quadratmetern<br />

zwischen dem HB und Altstetten<br />

sind naturnahe Flächen.<br />

Mit dem Bau der <strong>Europaallee</strong> vergrössert<br />

sich dieser urbane Naturpark. Inmitten<br />

der hohen Häuser fühlen sich<br />

nämlich Mauer- und Alpensegler wohl.<br />

SBB-Sprecher Daniele Palecchi bezeichnet<br />

das an die Sihlpost angrenzende Gebiet<br />

als «Flugschneise» dieser pfeilschnellen<br />

Vögel. Zurzeit werden auf der<br />

Parzelle Bauten für die Pädagogische<br />

Hochschule Zürich und die Bank Clariden<br />

Leu hochgezogen. In die Gebäude<br />

ziehen nächstes Jahr nicht nur die neuen<br />

Mieter ein - auch Mauer- und Alpensegler<br />

sollen im Neubau Brutplätze vorfinden.<br />

Dafür müssen die Architekten bereits<br />

während des Baus Vorkehrungen<br />

treffen.<br />

Von aussen werden die Nistkästen<br />

nicht sichtbar sein. Die Boxen aus<br />

Chromstahl stecken hinter der Natursteinfassade.<br />

In der Mauer sind lediglich<br />

winzige Schlupflöcher zu erkennen. Der<br />

Durchmesser der Eingänge zu den Nistplätzen<br />

muss so bemessen sein, dass die<br />

Segler gerade noch durchschlüpfen können.<br />

Sind sie zu gross, würden auch Tauben<br />

in die Kästen gelangen, was unter allen<br />

Umständen zu verhindern sei, sagt<br />

Max Ruckstuhl, Leiter Fachstelle Naturschutz<br />

der Stadt Zürich. Er hofft, dass<br />

sich neben den relativ weit verbreiteten<br />

Mauer- vor allem auch die selteneren<br />

Alpensegler in der <strong>Europaallee</strong> zu Hause<br />

fühlen werden. Von diesen Vögeln, die<br />

sich <strong>von</strong> den anderen Seglern durch den<br />

weissen Bauch unterscheiden, gibt es<br />

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auf Stadtgebiet laut Ruckstuhl nur etwa<br />

100 Brutpaare. Bei den Mauerseglern<br />

seien es ein paar Tausend. Auf der Segler-Inventarliste<br />

sind sie als rote und<br />

blaue Punkte zu erkennen. Während<br />

sich das Brutgebiet der Alpensegler auf<br />

die Innenstadt konzentriert, sind die<br />

Mauersegler fast in der ganzen Stadt verbreitet.<br />

Sanierungen zerstören Nistorte<br />

Die <strong>Europaallee</strong> sei keine eigentliche<br />

Flugschneise, sondern vielmehr ein<br />

günstiger Lebensraum für die Tiere, sagt<br />

Ruckstuhl. Diese brauchen ein grosszügiges<br />

Anfluggebiet - je offener, desto besser.<br />

Zahlreiche Alpensegler hätten darum<br />

hinter den Zifferblättern der Uhren<br />

am Fraumünster und am Grossmünster<br />

ihre Nistplätze eingerichtet. Die Stadt<br />

schuf bereits 1936 Nistplätze in den beiden<br />

Turmhelmen des Grossmünsters -<br />

ursprünglich für Wasserfledermäuse.<br />

Bei der Renovation 1990 wurden sie in<br />

Alpensegler-Nistkästen umfunktioniert.<br />

Haussanierungen bedeuten oft ein<br />

Verlust langjähriger Nistplätze für die<br />

Segler, da im Dachbereich Öffnungen<br />

und Schlupflöcher abgedichtet werden.<br />

Dies war auch der Fall, als das Gebäude<br />

des Bezirksgerichts Ende der 90er-Jahre<br />

renoviert wurde. Doch für die Tiere fand<br />

sich eine Lösung: Die ursprünglichen<br />

Nistplätze in den Storenkästen im Innenhof<br />

hängen nun diskret an der Dachuntersicht.<br />

«Lebensräume für Tiere und<br />

Pflanzen sind ein wichtiger Teil der Qualität<br />

einer Stadt. Wenn es sinnvoll ist,<br />

wird bei Bauvorhaben darauf geachtet,<br />

solche Lebensräume zu schaffen respektive<br />

zu erhalten», sagt Urs Spinner, Sprecher<br />

des Hochbaudepartements.<br />

Alpensegler sind Kulturfolger, die ursprünglich<br />

an Felswänden in den Bergen<br />

und im Jura brüteten. Im Laufe der Zeit<br />

haben sie dafür auch zunehmend Siedlungsgebiete<br />

gewählt. Zürich zählt zu<br />

den nördlichstgelegenen Brutplätzen<br />

des stromlinienförmigen Seglers.<br />

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