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Ich distanziere mich von Dr. Scheiner

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Nach ein bisschen googeln war klar, <strong>Scheiner</strong> ist offensichtlich leichtgläubig einem<br />

Hoax (engl. Jux, Scherz, Schabernack; auch Schwindel) aufgesessen. Die „Studie“<br />

wurde nicht <strong>von</strong> einer Uni, sondern <strong>von</strong> zwei experimentierfreudigen "Genossen" aus<br />

Russland in Umlauf gebracht und per Email und Internet munter weiter verbreitet.<br />

„Bericht“ auf russisch und auf englisch.<br />

„Unter dem Mast strahlt es wie im Hauptstrahl.“<br />

Im Artikel der Schwäbische Zeitung stand weiterhin: Der Münchner Buchautor<br />

<strong>Scheiner</strong> ("Die verkaufte Gesundheit") widersprach der gängigen Meinung, direkt<br />

unter der Antenne sei die Strahlung am geringsten: "Diejenigen, die den Masten auf<br />

dem Dach haben, sind in erster Linie die Leidtragenden. Denn die Belastung nimmt<br />

mit dem Quadrat der Entfernung ab."<br />

Bei einer unserer Veranstaltungen behauptete <strong>Scheiner</strong>: „Unter dem Mast strahlt<br />

es wie im Hauptstrahl,“ Messungen durch den Baubiologen Stefan Streil ergaben<br />

direkt am Masten, in der August-Föppl-Str. auf der Straße 300 µW/m 2 - in 150 m<br />

Entfernung, im Hauptstrahl waren es 6000 µW/m 2 . Im Dachboden des Gebäudes<br />

direkt unter dem Mast habe ich selbst mit meinem HF 35C nachgemessen: 20 µW/m 2<br />

Unter dem Titel: 14a. Massivbelastung unter Dachantennen – die Vertikalkeule,<br />

die immer trifft, zitiert <strong>Scheiner</strong> auf Seite 109 seines Buches eine Studie <strong>von</strong> <strong>Dr</strong>. C.<br />

Bornkessel: Interessantes Ergebnis: Messungen ergaben, dass in den Häusern mit<br />

Dach- und Mobilfunkantennen „sehr große Immissionen gemessen wurden“<br />

(Anführungszeichen bedeuten gewöhnlich, dass wörtlich zitiert wird.)<br />

Im Originaltext <strong>von</strong> <strong>Dr</strong>. Bornkessel ist weder <strong>von</strong> sehr großen Immissionen, noch <strong>von</strong><br />

wie im Hauptstrahl zu lesen: Ein interessantes Ergebnis der Messung ist die<br />

Tatsache, dass auch an Orten direkt unterhalb der Anlage (darunter liegende<br />

Wohnungen) die Spannbreite der gemessenen Immissionen sehr groß ist; sie<br />

umfasst mehr als drei Zehnerpotenzen bezüglich der Leistungsflussdichte. somit<br />

kann nicht pauschal da<strong>von</strong> ausgegangen werden, dass in diesen Wohnungen die<br />

Immission grundsätzlich wesentlich geringer ist als bei anderen Punkten im Umfeld<br />

der Anlage. Gründe für diese Beobachtung können in den verwendeten Antennen, in<br />

Beugungserscheinungen sowie im unterschiedlichen Dämpfungsverhalten <strong>von</strong><br />

Dachmaterialien liegen. Es wird als sinnvoll erachtet, diese Tatsache näher zu<br />

untersuchen. Trotzdem wurden auch an diesen Stellen die Grenzwerte der 26.<br />

BImSchV sicher eingehalten und sogar die Schweizer Vorsorgewerte unterschritten.<br />

(Nr. 7, S. 65, Endbericht Untersuchung der Immissionen durch<br />

Mobilfunkbasisstationen)<br />

<strong>Scheiner</strong> zitiert falsch und dramatisiert auf diese Weise die Tatsachen.<br />

Aus: „die Spannbreite der gemessenen Immissionen sehr groß ist“<br />

macht <strong>Scheiner</strong>: „sehr große Immissionen gemessen wurden“<br />

Die Aussage <strong>von</strong> <strong>Dr</strong>. Bornkessel heißt für <strong>mich</strong>: Die Strahlung kann unter der<br />

Antenne durchaus relativ hoch sein, muss aber nicht. <strong>Ich</strong> verstehe nicht, was diese<br />

unhaltbare Übertreibung, „Unter dem Mast strahlt es wie im Hauptstrahl,“ bringen<br />

soll, ist doch die Original-Studie in ihrer Substanz an sich bemerkenswert genug.

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