26.08.2013 Aufrufe

Die Rolle des Fernsehens bei der sozialen Konstruktion von ...

Die Rolle des Fernsehens bei der sozialen Konstruktion von ...

Die Rolle des Fernsehens bei der sozialen Konstruktion von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Geistes-, Natur-, Sozial- und Technikwissenschaften – Transcending Boundaries<br />

Fernsehen und Gen<strong>der</strong><br />

<strong>Die</strong> Bedeutung <strong>des</strong> <strong>Fernsehens</strong><br />

<strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>sozialen</strong> <strong>Konstruktion</strong> <strong>des</strong><br />

Geschlechts<br />

Dr. Sabine Kaiser, Universität Bielefeld


Geistes-, Natur-, Sozial- und Technikwissenschaften – Transcending Boundaries<br />

Übersicht<br />

Sex - gen<strong>der</strong> - Geschlecht - Geschlechtsidentität<br />

Zum Verständnis <strong>von</strong> Medienaneignung: Fernsehen<br />

als soziales Handeln<br />

<strong>Die</strong> soziale <strong>Konstruktion</strong> <strong>von</strong> Geschlecht<br />

Überlegungen zum Verhältnis <strong>von</strong> Fernsehinhalten<br />

und Geschlechterkonstruktionen<br />

Ausloten <strong>von</strong> Geschlechtsidentität durch<br />

Anschlusskommunikation


Geistes-, Natur-, Sozial- und Technikwissenschaften – Transcending Boundaries<br />

Gen<strong>der</strong><br />

Was ist Geschlecht?<br />

Geschlechtsidentität<br />

doing gen<strong>der</strong><br />

Sex


Geistes-, Natur-, Sozial- und Technikwissenschaften – Transcending Boundaries<br />

Zur Aneignung <strong>von</strong> Fernsehformaten<br />

Fernsehen schauen ist eingebunden in Alltagshandeln<br />

Aktive Form <strong>der</strong> Medienaneignung ist eingebettet in <strong>sozialen</strong><br />

Alltag<br />

Vorrezeptive Phase<br />

Phase <strong>der</strong> Medienrezeption<br />

Nachrezeptive Phase/ Anschlusskommunikation<br />

Medienzuwendung aufgrund <strong>von</strong> Bedürfnissen, welche<br />

zunächst aus dem Alltag heraus entstehen<br />

Betrachtung <strong>von</strong> Fernsehformaten muss unter<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Lebenswirklichkeit erfolgen


Geistes-, Natur-, Sozial- und Technikwissenschaften – Transcending Boundaries<br />

Encoding – Decoding – Modell nach Stuart Hall<br />

Produktion<br />

Encodierung<br />

Medientext/<br />

Fernsehinhalte<br />

Alltag<br />

Decodierung<br />

Rezeption


Geistes-, Natur-, Sozial- und Technikwissenschaften – Transcending Boundaries<br />

Reale Wirklichkeiten – mediale Wirklichkeiten<br />

Wechselseitigkeit <strong>von</strong> Fernsehinhalten und<br />

vorherrschenden Diskursen<br />

Normative Rahmungen als Grundlage für<br />

subjektive Wirklichkeitskonstruktionen<br />

Bisherige Erfahrungen und<br />

Wirklichkeitskonstruktionen prägen<br />

Wahrnehmungsraster <strong>von</strong> Fernsehinhalten


Geistes-, Natur-, Sozial- und Technikwissenschaften – Transcending Boundaries<br />

Fernsehen und Geschlecht<br />

Subjektive und kollektive Geschlechterkonstruktionen<br />

Phasen <strong>der</strong> Aneignung <strong>von</strong><br />

Fernsehinhalten<br />

Soziale Praktiken<br />

Medienkonvergenz<br />

Geschlechterinszenierungen<br />

Fernsehinhalte


Geistes-, Natur-, Sozial- und Technikwissenschaften – Transcending Boundaries<br />

Vom Geschlecht zur Geschlechtsidentität<br />

Gesellschaftliche Abmachung<br />

Bildung <strong>von</strong> Geschlechtsidentität als gesellschaftliche Aufgabe<br />

Geschlechterkonstruktionen über gesellschaftliche Diskurse<br />

und Selbstkonstituierungen<br />

Entwicklung <strong>von</strong> Geschlechtsidentität im Jugendalter<br />

Experimentieren mit Geschlechterrollen und Selbstverortungen<br />

im Kin<strong>des</strong>alter


Geistes-, Natur-, Sozial- und Technikwissenschaften – Transcending Boundaries<br />

Merkmale <strong>von</strong> Geschlecht<br />

Dichotomie<br />

Zwei Geschlechter als Gegensatz<br />

Verschiedenheit <strong>von</strong> Weiblichkeit und Männlichkeit<br />

Sich gegenseitig ausschließende Geschlechter<br />

Heteronormalivität<br />

Weiblichkeit und Männlichkeit stehen in Relation zueinan<strong>der</strong><br />

Lebensmodelle werden entsprechend erwartet<br />

Zwang geschlechterkonform zu leben<br />

Hierachie<br />

Zwischen den Geschlechtern und Binnendifferenzierung


Geistes-, Natur-, Sozial- und Technikwissenschaften – Transcending Boundaries<br />

http://www.youtube.com/watch?v=kiJEFR9dq98&feature=related


Geistes-, Natur-, Sozial- und Technikwissenschaften – Transcending Boundaries<br />

Wie ist es möglich, bestehende<br />

Geschlechterkonstruktionen <strong>von</strong> Kin<strong>der</strong>n und<br />

Jugendlichen zu erfassen?<br />

Wie ist es möglich, Aneignungsformen medialer<br />

Geschlechterinszenierungen zu erfassen?<br />

Wie lassen sich Dynamiken zur Aneignung medialer<br />

Geschlechterinszenierung im Prozess <strong>der</strong><br />

nachrezeptiven Phase dokumentieren?


Geistes-, Natur-, Sozial- und Technikwissenschaften – Transcending Boundaries<br />

Forschungs<strong>des</strong>ign<br />

Dokumentation <strong>der</strong> Anschlusskommunikation:<br />

Sondierung einer Aneignungsphase und ihrer Dynamik<br />

Elaboration <strong>von</strong> Wahrnehmungsmuster<br />

Methode <strong>der</strong> Gruppendiskussion in realen Gruppen<br />

Ziel: Selbstläufiges Gespräch durch Gesprächsimpuls<br />

Zirkuläres Vorgehen<br />

Weitere Gruppenauswahl im Prozess <strong>der</strong> Auswertung<br />

Ziel: Bildung <strong>von</strong> Aneignungsformen


Geistes-, Natur-, Sozial- und Technikwissenschaften – Transcending Boundaries<br />

Fernsehstars<br />

Gleichgeschlechtliche Medienfiguren<br />

Bedürfnis nach Lebensnähe<br />

Bezug zur eigenen Lebenswirklichkeit<br />

Faszination an Fremdhaftigkeit<br />

Gegengeschlechtliche Medienfiguren<br />

Sexuelles Begehren /Quelle <strong>der</strong> Erotisierung<br />

Verortung innerhalb <strong>der</strong> heterosexuellen Matrix<br />

Reproduktion <strong>von</strong> <strong>sozialen</strong> Geschlechterzuschreibungen


Geistes-, Natur-, Sozial- und Technikwissenschaften – Transcending Boundaries<br />

Aneignungsmodi<br />

Personenzentrierte Aneignungsweise – Reden über Stars<br />

Tanzen, Singen, Fantasieren<br />

Zitieren <strong>von</strong> Fernsehserien - Intertextualität<br />

Ritual innerhalb einer Gruppe<br />

Rezeption <strong>von</strong> Psychothriller in Gemeinschaft<br />

Ritual in einer Gruppe


Geistes-, Natur-, Sozial- und Technikwissenschaften – Transcending Boundaries<br />

Serien, Filme, Genres<br />

Selektion <strong>der</strong> Fernsehinhalte als Reproduktion <strong>von</strong><br />

Geschlechterzuweisungen<br />

Weibliche Konnotation <strong>von</strong> Soaps und Serien, Castingshows<br />

Männliche Konnotation <strong>von</strong> Action, Erotik, Information, Politik<br />

Ausloten <strong>der</strong> eigenen Geschlechtsidentität durch mediale<br />

Vorlieben<br />

Bedeutung <strong>von</strong> Psycho und Thriller<br />

Reality – Formate als geschlechterneutrale Formate


Geistes-, Natur-, Sozial- und Technikwissenschaften – Transcending Boundaries<br />

Aushandlungsformen <strong>von</strong><br />

Geschlechtsidentität<br />

Aushandlungsfigur Erläuterung<br />

Rechte und Pflichten <strong>von</strong><br />

Frauen und Männern<br />

Reproduktion o<strong>der</strong> Ablehnung sozialer<br />

Praktiken, die geschlechtstypisch konnotiert<br />

sind und bestehende Geschlechterverhältnisse<br />

manifestieren<br />

An<strong>der</strong>s sein Abgrenzung zur an<strong>der</strong>en Geschlechtergruppe<br />

Binnendifferenzierung innerhalb <strong>der</strong> eigenen<br />

Geschlechtergruppe<br />

Mann liebt Frau, Frau liebt<br />

Mann<br />

Brüste und Hintern, Kraft<br />

und Potenz<br />

Verortung innerhalb <strong>der</strong> heterosexuellen Matrix<br />

Körperliche und sexuelle Inszenierung <strong>des</strong><br />

eigenen Geschlechts


Geistes-, Natur-, Sozial- und Technikwissenschaften – Transcending Boundaries<br />

Erzählungen über verinnerlichte Geschlechtererwartungen<br />

finden in Gesprächen über alle Fernsehformate statt.<br />

Geschlechterinszenierungen und die Zuwendung zu einer<br />

Medienfigur ermöglichen die eigene Positionierung zu<br />

Geschlechtsrollenerwartungen und das Experimentieren mit<br />

<strong>der</strong> eigenen Geschlechtsidentität.<br />

Wunsch nach Übereinstimmung <strong>von</strong> biologischem<br />

Geschlecht, sozialem Geschlecht und sexueller Orientierung


Geistes-, Natur-, Sozial- und Technikwissenschaften – Transcending Boundaries<br />

Konsequenzen<br />

Alle Fernsehformate liefern Angebote zur <strong>Konstruktion</strong><br />

<strong>von</strong> Geschlechterrollen und<br />

Geschlechterverhältnissen.<br />

Potenziale zum Ausloten <strong>von</strong> Geschlechtsidentität in<br />

allen Fernsehformaten<br />

Darstellung <strong>von</strong> Geschlechterstereotypen als<br />

Verstärker dichotomer, pauschalisieren<strong>der</strong><br />

Zuschreibungen<br />

Mediale Inszenierungen <strong>von</strong> Geschlecht und<br />

Sexualität als Irritation bisheriger<br />

Sozialisationserfahrungen.


Geistes-, Natur-, Sozial- und Technikwissenschaften – Transcending Boundaries<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!


Geistes-, Natur-, Sozial- und Technikwissenschaften – Transcending Boundaries<br />

Literatur<br />

Andreas Hepp (1999): Cultural studies und Medienanalyse. Opladen u. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag<br />

Jürgen Budde (2003): <strong>Die</strong> Geschlechterkonstruktion in <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne. Einführende Betrachtungen zu einem<br />

sozialwissenschaftlichen Phänomen. In: Luca, Renate (Hrsg.): Medien – Sozialisation - Geschlecht.<br />

Fallstudien aus <strong>der</strong> sozialwissenschaftlichen Forschung. München: Koepaed, S.11 - 25<br />

Sabine Kaiser (2007): Gespräche über Fernsehen. <strong>Die</strong> Bedeutung <strong>der</strong> nachrezeptiven Phase zur<br />

Konstitution. Online verfügbar: http://pub.uni-bielefeld.de/publication/2301566<br />

Mehling, Gabriele: Erotik und Sexualität im Fernsehen. Eine aktuelle Bestandsaufnahme. In: TelevIZIon, 18<br />

Jg., Heft 1/2005, S: 17 - 26<br />

Internationales Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI):<br />

TelevIZIon, Heft 18, 01/2005: Erotik und Sexualität<br />

TelevIZIon, Heft 19, 01/2006: Welche <strong>Rolle</strong> spielt Geschlecht?<br />

TelevIZIon, Heft 23, 02/2010: Diversität im Kin<strong>der</strong>fernsehen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!